Ein echtes Glanzlicht setzt das Samsung Galaxy S6 bei der Leistung des internen Flash-Speichers. Kein bisher getestetes Smartphone kann dem Top-Modell aus Südkorea hier das Wasser reichen. 319 MB/s im sequenziellen Lesen und fast 140 MB/s muten fast an wie aus einer anderen Galaxie. Lediglich das OnePLus One kann dem S6 zumindest beim Schreiben Paroli bieten. Hinzu kommt, dass die Performance bei 4k-Blöcken zwar spürbar nachlässt, die Ergebnisse aber immer noch herausragend sind. Mit 80 MB/s lesend und 19,9 MB/s schreibend steht das Samsung-Flaggschiff einsam auf weiter Flur.
Test Samsung Galaxy S6 Smartphone
Mit dem Galaxy S6 schickt Samsung die sechste Generation seines Smartphone-Bestsellers ins Rennen. Auch mit seinem jüngsten Galaxy Sproß versucht der südkoreanische Hersteller, die Konkurenz auf die hinteren Plätze zu verweisen. Das Galaxy S6 ist mit 5,1 Zoll genauso groß wie der Vorgänger Galaxy S5, allerdings hat Samsung die Auflösung auf satte 2.560 x 1.440 Pixel nach oben geschraubt. Auch in Sachen Leistung darf man Großtaten erwarten, denn im Galaxy S6 werkelt ein Achtkern-SoC aus hauseigener Fertigung, dem satte 3 GB RAM zur Seite stehen. Wirklich neu ist die Abkehr von Polycarbonat als Gehäusematerial hin zu Aluminium und Glas. Ob sich das Galaxy S6 gegen Smartphone-Platzhirsche wie Apple iPhone 6, Sony Xperia Z3, LG G3, HTC One M9 und natürlich auch den Vorgänger Galaxy S5 behaupten kann, war bereits im Vorabtest eine spannende Frage. Hier folgt nun der ausführliche Test.
Gehäuse
Kein Kunststoff, stattdessen nur Glas und Metall: Nimmt man das Galaxy S6 in die Hand, merkt man sofort, dass sich Samsung viel Mühe gegeben hat, sein Highend-Smartphone in ein standesgemäßes Gewand zu kleiden. Mit seinem nahezu perfekt verarbeiteten Alu-Chassis und der mit kratzfestem Corning-Gorilla-4-Glas beschichteten Display-Oberfläche macht der 5.1-Zoll-Bolide optisch wie haptisch dementsprechend einen hervorragenden Eindruck. Dabei versteht es sich schon fast von selbst, dass das Gehäuse im Test selbst stärkeren Druck- und Verwindungsversuchen stoisch widersteht und sich dabei auch keinerlei Knarz- oder andere Protestgeräusche entlocken lässt. Trotz seines vergleichsweise großen Displays ist das Galaxy S6 recht leicht (138 Gramm) und sehr flach (6,8 Millimeter) ausgefallen. Beim Drüberfahren über das Gehäuse bleiben die Finger bei der Hauptkamera hängen, deren Optik aus der Rückseite herausragt. Wir reden hier allerdings nur von ein paar Millimetern.
Selbst das beste Smartphone-Chassis ist im Alltag nur halb so gut, wenn die Gehäusetasten schlecht verarbeitet sind oder sich schwammig anfühlen. Nichts davon trifft auf das Galaxy S6 zu, dessen Tasten uns mit mit ihrem definierten Druckpunkt gut gefallen und zudem weder wackeln noch nervige Geräusche produzieren. Direkt unterhalb der Power-Taste an der rechten Gehäuseseite sitzt der Einschub für Nano-SIM-Karten, der absolut plan ausgeführt ist und deshalb mittels Heftklammer oder ähnlich filigranen Utensilien geöffnet werden muss. Der unterhalb des Displays sitzende "Home"-Button ruft den Startbildschirm auf und beherbergt gleichzeitig einen Fingerabdruck-Sensor, mit dem sich das Smartphone entsperren lässt.
Ausstattung
Von einem Flaggschiff-Smartphone erwarten wir nichts Geringeres als Bestleistungen in jeder Hinsicht. Das gilt speziell für die SoC- und RAM-Ausstattung, bei der uns Samsung schon mal nicht enttäuscht. So gibt es großzügige 3 GB RAM und den nagelneuen, aus eigener Fertigung stammenden Prozessor Exynos 7420 Octa, der Rechenaufgaben getreu seines Namens mit gleich acht Rechenkernen zu Leibe rückt. Der CPU zur Seite steht mit der ARM Mali-T760 ebenfalls eine neue GPU. Im Galaxy S6 besitzt sie acht Cluster, die mit jeweils 700 bis 772 MHz getaktet sind. Die Highend-Grafik unterstützt neben OpenGL ES 3.1 auch OpenCL 1.1 und DirectX 11.
Zusammen mit dem Achtkern-SoC hält ein weiteres Highlight Einzug im Galaxy S6, nämlich eine drahtlose Ladefunktion. Bei älteren Galaxy Modellen musste man dazu noch die Gehäuserückseite gegen eine spezielle Variante austauschen - beim Galaxy S6 ist dagegen keine Umrüstung mehr erforderlich. Das Aufladen ohne Kabel funktioniert beim Galaxy S6 per PMA- und Qi-Standard, wobei sich praktischerweise auch die Qi-Ladeschalen früherer Galaxy Modelle weiterverwenden lassen. Das funktioniert auch umgekehrt: Auch das Galaxy S5 kann man in der Qi-Ladeschale des Galaxy S6 aufladen.
Also alles perfekt? Nicht ganz, denn Samsung verzichtet beim Galaxy S6 ebenso auf einen auswechselbaren Akku wie auf einen Slot für MicroSD-Karten. Zwar verfügt das Smartphone selbst in der kleinsten Variante über 32 GB Speicher und bietet damit jede Menge Platz für Daten. Allerdings braucht es auf Käuferseite auch das nötige Kleingeld dafür, denn bereits die 32-GB-Version kostet derzeit stolze 700 Euro, und für die Ausgaben mit 64 und 128 GB Speicher muss man jeweils nochmal einen Hunderter obendrauf legen.
Software
Auf dem Galaxy S6 läuft wie beim hauseigenen Kollegen Galaxy S6 Edge Android 5.0.2 Lollipop und damit die zum Testzeitpunkt neueste Android Version. Die Samsung eigene Benutzeroberfläche TouchWiz ist wieder mit von der Partie, ergänzt um so manches nützliche Extra. Eines davon ist der Smart Manager, der schnellen Zugriff auf wichtige Smartphone-Funktionen wie WLAN, Bluetooth oder die Energiesparmodi erlaubt. Samsung hat dem Galaxy S6 außerdem eine Reihe vorinstallierter Apps spendiert. In der Summe bilden sie eine sinnvolle Software-Grundausstattung und kommen dabei weder überladen oder gar als "Bloatware" daher. Zu den Anwendungen gehören neben diversen Google-Apps wie Chrome, Gmail, Maps und Google+ auch Social-Media-Apps wie Instagram und Facebook. Ebenfalls vorinstalliert sind die bekannten Samsung Apps S Voice (Sprachsteuerung), S Health (Fitness) und S Planner (Kalender).
Kommunikation & GPS
Wie es sich für ein Flaggschiff-Smartphone gehört, geht das Galaxy S6 bei der Kommunikationsausstattung keinerlei Kompromisse ein. Stattdessen wird dem User alles aufgetischt, was funktechnisch Rang und Namen hat. So unterstützt das Samsung auf GSM-Quadband (850/900/1.800/1.900 MHz), UMTS-Quadband (850/900/1.900/2.100 MHz) und sogar LTE-Octaband (700/800/850/900/1.800/1.900/2.100/2.600 MHz). Einen passenden Mobilfunktarif vorausgesetzt soll das Smarthone in LTE-Netzen bis zu 300 MBit/s im Download und bis zu 50 MBit/s im Upload erreichen. Bei einer UMTS-Anbindung sind laut Hersteller immer noch flotte 42 MBit/s (Downstream) beziehungsweise 5,76 MBit/s (Upstream) möglich. Auf kurze Distanz kommuniziert das Galaxy S6 drahtlos über Bluetooth 4.1 und NFC sowie per WLAN 802.11a/b/g/n/ac, was im Test sowohl im 2,4-GHz- als auch im 5-GHz-Band reibungslos klappt. Den einzigen Schnitzer leistet sich das Samsung Smartphone beim USB-Port. Statt standesgemäßem USB 3.0 gibt es nur USB-2.0-Tempo.
Daumen nach oben heißt es dafür wieder beim Thema Navigation. Den aktuellen Standort bestimmt das Galaxy S6 per GPS und GLONASS und erweist sich dabei im Test als präzise und schnell. Auf unserer rund 8,5 Kilometer langen Fahrradteststrecke verortet uns das Samsung fast immer an der gleichen Stelle wie das zu Vergleichszwecken mitgeführte Profi-Navigationsgerät Garmin Edge 500, kommt aufgrund mancher "Abkürzung" aber auf eine etwas kürzere Gesamtstrecke.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
An den Telefoniequalitäten gibt es nichts zu meckern: Die Sprach- und Hörqualität des Galaxy S6 waren im Test im Festnetz als auch im Mobilfunknetz einwandfrei. Dabei wurden die Verbindungen stabil gehalten und es gab zu keinem Zeitpunkt Störungen, Leistungsrauschen oder andere Auffälligkeiten. Über die Telefon-App lassen sich Kontakte einer Farbe zuweisen. Ruft der Kontakt an, blinkt der Bildschirm dann in der zuvor eingestellten Farbe.
Kameras & Multimedia
Ein großes Thema im Vorfeld der S6 Präsentation waren dessen Kameras. In puncto Bildqualität will Samsung hier erneut Maßstäbe setzen. Während die Frontkamera bereits ordentliche 5 Megapixel auflöst, verbauen die Koreaner eine Hauptkamera mit 16 Megapixel Auflösung. Das ist allerdings noch nichts Besonderes im Highend-Bereich. Eine Lichtstärke von f/1.9 hingegen schon, was gegenüber dem Vorgänger Galaxy S5 (Lichtstärke f/2.2) auf noch schärfere und besser belichtete Aufnahmen bei Low-Light-Situationen hoffen lässt. Ebenso wie das Apple iPhone 6 oder das Nokia Lumia 1020 ist außerdem ein optischer Bildstabilisator mit von der Partie, der neben der Foto- auch die Videoqualität verbessern soll. Klasse: Wer den Auslöser besonders schnell betätigen will, drückt einfach 2x auf die „Home“-Taste und schon startet die Kamera-App.
Im Test erfüllt das Samsung Galaxy S6 die hohen Erwartungen mit Bravour. Der Schärfegrad ist sehr hoch, die Farben kräftig, ohne unnatürlich zu wirken. Hell-Dunkel-Kontraste werden schön durchzeichnet, auch seitlich einfallendes Sonnenlicht bereitet dem Sensor keine Probleme. Die Bildqualität des Galaxy S6 steht denen der Platzhirsche Apple iPhone 6 und Nokia Lumia 1020 in nichts nach, weder bei Fotos noch bei Videos. Je nach Aufnahmesituation hat mal das eine, mal das andere Smartphone hauchdünn die Nase vorne. Egal, wie genau man die Aufnahmequalitäten letztlich unter die Lupe nimmt, eines steht fest: Das Galaxy S6 ist eines der aktuell besten Kamera-Smartphones.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör & Garantie
Samsung legt dem Galaxy S6 ein Micro-USB-Kabel, ein modulares Netzteil, Kopfhörer sowie eine Kurzanleitung bei. Wer das Smartphone in eine Schutzhülle kleiden will, findet auf der Webseite des Herstellers eine Auswahl an passenden Covern (zum Beispiel mit oder ohne "Guckfenster"), die mit Preisen ab 30 Euro aufwärts jedoch alles andere als günstig sind. Auf das Galaxy S6 gibt es 2 Jahre Garantie gegen Material- und Verarbeitungsfehler, auf Verschleißteile wie den Akku, das Headset, das modulare Netzteil und das USB-Kabel dagegen nur 6 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Angetrieben vom schnellen Octa-Core-SoC glänzt das Galaxy S6 mit sehr kurzen Reaktionszeiten, was man buchstäblich vom Start weg merkt. Wie es sich für ein Highend-Gerät gehört, gibt es selbst unmittelbar nach dem Hochfahren weder Verzögerungen noch Wartezeiten. Ausgewählte Menüpunkte oder Einstellungen erscheinen augenblicklich, Bildschirminhalte scrollen butterweich, und der Displayinhalt dreht sehr zügig, wenn die dazugehörende Auto-Funktion aktiviert ist. Das Galaxy S6 erkennt bis zu 10 Fingereingaben gleichzeitig und überzeugt mit einer extrem präzisen Steuerung. Reibungslos klappt auch die Eingabe von Texten oder URLs über die virtuelle Tastatur. Das Keyboard verfügt außerdem über eine zusätzliche Zahlenreihe und erspart Anwendern damit so manches Umschalten zwischen verschiedenen Tastatur-Layouts. Ist die Fingerabdruck-Funktion aktiviert, muss man den Finger nur für sehr kurze Zeit (wir reden von deutlich weniger als einer Sekunde) auf den Home Button legen, um das Smartphone aufzuschließen. Beim iPhone 6 dauert dieser Vorgang deutlich länger.
Display
Bei Samsung heißt das Zauberwort in Sachen Display immer öfter Super-AMOLED. Diese Bildschirmtechnik punktet mit extremen Kontrasten, einem absoluten Schwarz und perfekter Blickwinkelstabilität. Wer einmal ein Tablet der Samsung-Galaxy-Tab-S-Serie etwa neben ein Apple iPad gehalten hat, versteht sofort, warum Samsung die OLED-Technik favorisiert. Bei der sechsten Auflage seines Top-Modells bringt Samsung mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten die bisher höchste Auflösung auf den Schirm. Das sind 56 Prozent mehr als beim Full-HD-Vorgänger Galaxy S5 - und angesichts einer Pixeldichte von 577 ppi kann man das Wort Unschärfe oder sogar das Wort Pixel getrost streichen.
Mit durchschnittlich 345 cd/m² leuchtet das Display des Galaxy S6 hell genug für jedes Indoor-Einsatzszenario. Über jeden Zweifel erhaben sind dank OLED-Technik auch das tiefe Schwarz und der rechnerisch unendliche Kontrast. Einziger kleiner Kritikpunkt: Die Ausleuchtung liegt mit 89 Prozent nicht auf absolutem Top-Niveau. Im Gegenzug weiß das S6 aber mit einer tollen und lebendigen Farbwiedergabe zu glänzen.
|
Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 335 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 2.51 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 2.59 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.43
Samsung Galaxy S6 Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | Apple iPhone 6 PowerVR GX6450, A8, 128 GB eMMC Flash | HTC One M9 Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | LG G3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | OnePlus One Adreno 330, 801 MSM8974AC, 64 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S5 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -4% | -46% | -41% | -55% | -64% | -37% | |
Helligkeit Bildmitte | 335 | 520 55% | 474 41% | 417 24% | 423 26% | 702 110% | 358 7% |
Brightness | 345 | 511 48% | 458 33% | 395 14% | 408 18% | 671 94% | 364 6% |
Brightness Distribution | 89 | 88 -1% | 85 -4% | 89 0% | 83 -7% | 90 1% | 82 -8% |
Schwarzwert * | 0.61 | 0.4 | 0.96 | 0.54 | 0.72 | ||
Delta E Colorchecker * | 2.51 | 3.92 -56% | 6.32 -152% | 5.67 -126% | 5.56 -122% | 8.92 -255% | 5.28 -110% |
Delta E Graustufen * | 2.59 | 4.33 -67% | 6.36 -146% | 5.66 -119% | 7.55 -192% | 9.59 -270% | 4.65 -80% |
Gamma | 2.43 91% | 2.46 89% | 2.43 91% | 2.53 87% | 2.33 94% | 2.75 80% | 2.48 89% |
CCT | 6424 101% | 7384 88% | 8218 79% | 7741 84% | 7624 85% | 9408 69% | 7690 85% |
Kontrast | 852 | 1185 | 434 | 783 | 975 | ||
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 58.81 | 59 |
* ... kleinere Werte sind besser
Nimmt man das AMOLED-Display des Samsung Galaxy S6 mit dem X-Spektralfotometer X-Rite i1Pro 2 und der CalMan-Software unter die Lupe, zeigt sich, dass das Smartphone auch objektiv betrachtet eine sehr gute Bildqualität abliefert. Besonders gut auf Linie liegt dabei der Standard-Bildschirmmodus "Einfach", der sowohl bei der Farbdarstellung (Delta-E von 2,51) als auch bei den Graustufen (Delta-E von 2,59) nahe am Optimum liegt. Gleiches gilt für die Farbtemperatur, die mit 6.424 K nur unwesentlich vom Idealwert abweicht. Bei den auf Foto- und Videodarstellung ausgerichteten Bildschirmmodi "AMOLED-Foto" und "AMOLED-Kino" ergeben sich naturgemäß größere Abweichungen, was aber im Sinne des Erfinders ist.
Der Luminanz-Wert des Galaxy S6 erscheint zwar nicht besonders beeindruckend, doch dieser Eindruck täuscht. Denn das Samsung Smartphone hält noch einiges an Helligkeitsreserven zurück. Ist der Lichtsensor aktiviert, kann das Smartphone seine Helligkeit noch weiter nach oben schrauben und damit auch im Außeneinsatz seine Stärken ausspielen. Laut Samsung ist dabei eine Luminanz von bis zu bis 600 cd/m2 möglich, was sich im Test durchaus als realistischer Wert erweist. Großen Anteil an der Outdoor-Tauglichkeit hat auch das AMOLED-Display, das selbst aus extremen Seitenansichten mit einer hervorragenden Blickwinkelstabilität überzeugt. Die Sicht auf die Inhalte versperren kann dann höchstens noch das stark spiegelnde Display.
Leistung
Im Galaxy S6 werkelt mit dem Exynos 7420 Octa ein Prozessor mit acht Rechenkernen, der als erster Samsung-SoC in 14-nm-Strukturbreite gefertigt wird. Von den acht Kernen basieren jeweils vier auf der Cortex-A53- beziehungsweise der Cortex-A57-Architektur. Die A57-Kerne takten mit bis zu 2,1 GHz und sorgen für volle Rechenpower, wenn diese benötigt wird. Die A53-Kerne gehen es mit 1,5 GHz ein wenig gemächlicher an und sollen eine immer noch sehr ansprechende Leistung liefern, diese allerdings auch mit möglichst geringer Leistungsaufnahme kombinieren. 64-Bit-Code unterstützt der SoC ebenfalls, was im Zusammenspiel mit Android Lollipop schon jetzt in einzelnen Tests wie AnTuTu v5 64 Bit leichte Vorteile bringt. Als GPU kommt der ARM Mali-T760 zum Einsatz.
Das Samsung Galaxy S6 erobert bei fast jedem Benchmark den Spitzenplatz. Mithalten können nur das HTC One M9 und das Apple iPhone 6, Letzteres allerdings nur in zwei Disziplinen. So verzeichnet das Top-Gerät von Apple lediglich beim Geekbench 3 und beim SunSpider 1.0 einen signifikanten Vorsprung für sich. In allen anderen Tests muss es sich dem Galaxy S6 unterordnen. Der stärkste Gegner heißt damit klar HTC One M9. In den CPU- und GPU-Test liefern sich die beiden Top-Modelle einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Bei der Performance des internen Speichers und bei der Browser-Leistung kann sich das Galaxy allerdings deutlich absetzen.
Geekbench 3 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M9 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M9 |
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M9 |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M9 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M9 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M9 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M9 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M9 |
Die Internet-Performance ist normalerweise eine klare Domäne der iOS-Geräte von Apple. Aber was Samsung mit dem Galaxy S6 abliefert, lässt selbst die iPhone-Dominanz stark ins Wanken geraten. So erzielt das S6 etwa beim Google Octane v2 mit 8518 Punkten das beste jemals von uns ermittelte Ergebnis. Auch beim sehr anspruchsvollen WebXPRT 2013 hat Samsung die Nase vorn. Apple schlägt indes bei Browsermark und Sunspider zurück. Die Ergebnisse des S6 – und erst recht die gefühlte Surf-Geschwindigkeit – sind dennoch hervorragend.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M9 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M9 |
Browsermark - 2.1 (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
HTC One M9 |
WebXPRT 2013 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M9 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Das Gespann aus Achtkern-Prozessor Exynos 7420 Octa und ARM-GPU Mali-T760 katapultiert das Galaxy S6 nicht nur bei den Benchmarks ganz weit nach vorne, sondern sorgt auch bei Spielen für eine durchwegs flüssige Darstellung. Derzeit ist weit und breit kein Android Game in Sicht, das den Samsung Boliden auch nur ansatzweise fordern könnte. Bei allen aktuellen Spielen, die wir auf dem Smartphone gestartet haben, funktionierten Lage- und Bewegungssensor einwandfrei.
Emissionen
Temperatur
So souverän sich das Galaxy S6 bei den Android Benchmarks und den Spielen zeigt, so wenig kommt es dabei ins Schwitzen. Selbst bei mehr als einer Stunde unter voller Auslastung erhitzt sich das Samsung auf gerade einmal 35,6 Grad Celsius und wird damit allenfalls handwarm. Im Leerlauf sind es sogar nur Temperaturen um die 28 Grad Celsius.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der im unteren Rahmenteil des Galaxy S6 platzierte Lautsprecher lässt druckvolle Bässe ganz vermissen, aber auch Mitten und Höhen dürften deutlich klarer dargestellt werden. Laut genug ist er indes, krachen und scheppern tut er nicht. Fazit: keine Spitzenleistung, sondern typischer Smartphone-Durchschnitt.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Mit 2.550 mAh stellt der Akku des Galaxy S6 reichlich elektrische Ladung zur Verfügung, ist jedoch nicht auswechselbar. Dafür lässt die durchwegs niedrige Leistungsaufnahme auf lange Akkulaufzeiten hoffen. Mit maximal 1,2 Watt im Leerlauf agiert das Galaxy S6 ebenso sparsam wie unter Volllast, wo bis zu 6,8 Watt abgerufen werden. Zudem unterstützt das Samsung, wie bereits unter dem Punkt Ausstattung erwähnt, kabelloses Laden und besitzt eine Schnellauflade-Funktion, die sich ihren Namen auch wirklich verdient. Im Test dauert es nur 1 Stunde und 20 Minuten, bis der Akkustand wieder von Null auf 100 Prozent angestiegen ist.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.4 / 0.6 / 1.2 Watt |
Last |
5 / 6.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Unter Volllast hält das Galaxy S6 mit 4 Stunden und 38 Minuten länger als jedes Vergleichsgerät durch und deklassiert hier insbesondere das iPhone 6 (2 Stunden 8 Minuten). Beim realitätsnahen WLAN-Test schlägt das Glaxy S6 sowohl das iPhone 6, das HTC One M9 und das LG G3. Deutlich mehr Ausdauer als das Galaxy S6 besitzen das Samsung Galaxy S5 (10 Stunden 13 Minuten), das Sony Xperia Z3 (11 Stunden 12 Minuten) und allen voran das OnePlus One (18 Stunden 46 Minuten). Bei der neuen Version unseres WLAN-Tests, der etwas leistungshungriger ist als die Vorversion, schneidet das Galaxy S6 mit knapp 8 Stunden etwas schlechter ab. Auch hier liegt das iPhone 6 hinten, und das OnePlus One meilenweit vorne.
Samsung Galaxy S6 Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | Apple iPhone 6 PowerVR GX6450, A8, 128 GB eMMC Flash | HTC One M9 Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | LG G3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | OnePlus One Adreno 330, 801 MSM8974AC, 64 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S5 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -31% | -14% | -24% | 52% | -18% | -1% | |
WLAN (alt) | 575 | 530 -8% | 573 0% | 452 -21% | 1126 96% | 672 17% | 613 7% |
WLAN | 475 | 348 -27% | 963 103% | ||||
Last | 278 | 128 -54% | 236 -15% | 207 -26% | 160 -42% | 132 -53% | 253 -9% |
H.264 | 595 | 421 | 273 | 893 | 682 | 556 |
Pro
Contra
Fazit
Mit dem Galaxy S6 macht Samsung in mehrerlei Hinsicht einen großen Schritt nach vorne. Da wäre zunächst das edle Gehäuse aus Metall und Glas, das nahezu perfekt verarbeitet ist und Tugenden wie geringes Gewicht und kompakte Abmessungen mit sich bringt. Auch die technische Basis haben die Südkoreaner ordentlich hochgezüchtet. Mit ihrem hauseigenen 64-bit-fähigen Achtkerner vereinen die Ingenieure von Samsung höchste Leistung mit moderatem Energiehunger. Im Test kann dann auch kaum ein anderes Highend-Modell mit dem S6 mithalten. Die Hauptkamera besticht mit hoher Lichtstärke und toller Bildqualität, das Super-AMOLED-Display sucht ebenfalls seinesgleichen.
Nur zwei Sachen fehlen dem Galaxy S6 zum perfekten Smartphone: ein MicroSD-Slot und ein auswechselbarer Akku.
Reicht es also für die Smartphone-Krone? Ja, denn es sind letztlich nur zwei Punkte, die es am Galaxy S6 zu bekritteln gibt: Einmal der fehlende MicroSD-Slot –auch wenn das kleinste S6 Modell bereits 32 GB Speicherplatz mitbringt, dürfte dieser eher früher als später restlos belegt sein. Einen weiteren Minuspunkt handelt sich der Südkoreaner durch seinen nicht auswechselbaren Akku ein.
Das Samsung Galaxy S6 belegt in der Highend-Liga derzeit den vordersten Tabellenplatz, muss sich diesen aber mit seinem Vorgänger Galaxy S5 und dem Sony Xperia Z3 teilen. Konkurrenten wie das Apple iPhone 6 oder das HTC One M9 liegen nur ein oder zwei Prozent zurück - von einem echten Vorsprung mag man da erst gar nicht reden. Womöglich gibt es mit dem Samsung Galaxy S6 Edge aber doch einen eindeutigen Sieger. Im Vorabtest hat das mit einem abgerundeten Display ausgestattete Topmodell jedenfalls schon ordentlich Pluspunkte gesammelt.
Samsung Galaxy S6
- 07.04.2015 v4 (old)
Manuel Masiero