Test Samsung Galaxy S6 Edge Smartphone
Nach den verhaltenen Reaktionen der Kunden auf das Galaxy S5, welches hinter den hohen Erwartungen zurückgeblieben ist, haben die Koreaner das Konzept ihres Aushängeschildes komplett überarbeitet, ohne dabei den Wiedererkennungswert zu vernachlässigen. Kunststoff ist nun passé, stattdessen setzt Samsung auf Glas und Aluminium.
Wie auch beim Galaxy S6 hat der Hersteller den Akku nun fest verbaut und auf die Möglichkeit der Speichererweiterung verzichtet. Dafür bietet Samsung nun drei Varianten an, welche entweder mit 32, 64 oder 128 GB internem Speicher ausgestattet sind. Die Preise starten bei 849 Euro. Für jede Speicherverdopplung werden weitere 100 Euro fällig, sodass das Spitzenmodell auf einen stolzen Preis von 1.049 Euro kommt und damit sogar noch teurer als iPhone 6 Plus (max. 999 Euro) ist. Das ist selbst für ein Premium-Smartphone viel Geld.
Die Konkurrenz ist ausnahmslos günstiger und besteht aus Geräten wie dem HTC One M9, Sony Xperia Z3, LG G3, Motorola Moto X, Nokia Lumia 930, Huawei Ascend P7, Google Nexus 6, Apple iPhone 6 und dem OnePlus One.
Gehäuse
Das Samsung Galaxy S6 Edge ist minimal dicker als sein starrer Bruder, aber mit seinen sieben Millimetern spürbar schlanker als das Galaxy S5. Die Vorder- und Rückseite bestehen beide aus stabilem Corning Gorilla Glas 4, der Rahmen sowie das Grundgerüst aus Aluminium. Als Farben stehen dem Kunden White Pearl, Black Sapphire, Gold Platinum und Green Emerald zur Auswahl. Oder einfach ausgedrückt Weiß, Schwarz, Gold und Grün.
Das Smartphone liegt etwas ungewohnt in der Hand. Durch das abgerundete Glas ist der Übergang zum Rahmen hart und fühlt sich etwas scharfkantig an. Die Verarbeitung ist jedoch hervorragend. Die Spaltmaße sind passgenau und das Galaxy S6 Edge ist unempfindlich gegen Druck und Verwindungsversuche. Bei letzteren sind lediglich ganz zarte Knarzgeräusche zu vernehmen.
Der Nano-SIM-Slot befindet sich an der Oberkante des Smartphones. Es wird ein kleines Werkzeug oder eine Büroklammer benötigt, um ihn öffnen zu können. Das entsprechende Tool liegt dem Gerät bei. Erfreulich ist, dass der Slot bündig mit dem übrigen Gehäuse abschließt. Dies ist jedoch auch die einzige Möglichkeit, das Gerät als Nutzer zu öffnen. Zugriff auf den Akku erhält man nun nicht mehr. Vor allem mit dem Blick auf Business-Kunden, welche Samsung auf der Vorstellung der S6-Geräte im Rahmen des MWC in Barcelona in den Fokus rückte, ist dies schade, da die Wartung hierdurch erschwert wird. Kabelloses Laden ist dafür nun fest im Smartphone integriert. Jedoch hat der Hersteller auch die IP-Zertifizierung gestrichen. Das Samsung Galaxy S6 Edge ist damit weder staubdicht noch wasserfest.
Ausstattung
Alle Welt redet davon, dass Samsung den Akku nicht mehr wechselbar gestaltet und auf einen MicroSD-Kartenslot verzichtet. Doch unter der Abdeckung wurde noch ein wenig mehr gestrichen. Der schnellere USB-3.0-Anschluss musste seinem älteren 2.0-Vorgänger weichen. Außerdem unterstützt das Galaxy S6 Edge weder DLNA noch MHL. Das kann das HTC One M9 besser, welches diese Features alle unterstützt, lediglich die Micro-USB-Schnittstelle nutzt ebenfalls noch den 2.0-Standard.
Aber der Highend-Bolide von Samsung hat noch einiges mehr zu bieten und besitzt wieder einen Infrarot-Sender, welcher es ermöglicht, das heimische Entertainment-System sowie Klimaanlagen zu steuern. Außerdem sind NFC, Wifi-Direct und Miracast an Bord.
Software
Das Samsung Galaxy S6 Edge setzt ebenfalls auf Googles aktuelles Android 5.0.2 Lollipop und legt darauf seine bekannte Benutzeroberfläche TouchWiz UX. Wer schon ein Samsung-Smartphone sein Eigen nennen durfte, wird sich problemlos zurechtfinden.
Neben den Google Apps liefert Samsung auch seinen eigenen App-Store und entsprechende Anwendungen mit, wie S Voice, S Health oder den S Planner. Neu ist Peel Smart Remote, welches WatchOn ersetzt. Der Smart Manager gibt Auskunft über den Zustand des Gerätes. Angefangen beim Akkustand und der Speichernutzung bis zur Gerätesicherheit. Samsung Sicherheitszentrale Knox ist nun übrigens direkt mit an Bord und soll die Galaxy-Reihe attraktiver für Businesskunden machen. Leider findet sich auch einiges an Drittanwender-Apps auf dem Smartphone, welche sich jedoch problemlos deinstallieren lassen.
Kommunikation & GPS
Das Samsung Galaxy S6 Edge gelangt sowohl mit dem bewährten HSPA+ Standard (max. 42 MBit/s im Down- und 5,76 MBit/s im Upstream) als auch modernem LTE Cat. 6 (max. 300 MBit/s im Down- und 50 MBit/s im Upstream) ins mobile Internet. Eine breite Frequenzabdeckung sorgt dafür, dass selbst Globetrotter in den meisten Regionen der Welt stets Anschluss an das Datennetz finden.
Bluetooth 4.1 steht für nahe Funkverbindungen zu anderen Geräten zur Verfügung. Dies funktioniert im Testgerät tadellos und kann durch eine hohe Reichweite überzeugen. Beim Musikstreaming konnten wir uns problemlos rund zehn Meter vom externen Lautsprecher entfernen, ohne dass es zu Aussetzern oder Störungen bei der Wiedergabe gekommen wäre.
Das WLAN-Modul des Samsung Galaxy S6 Edge unterstützt die aktuellen IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac und funkt damit in den Frequenzbereichen mit 2,4 und 5,0 GHz. Mit der HT80-MIMO-Technologie (2x2) sollen stabile Verbindungen mit einem Datendurchsatz von bis zu 620 MBit/s möglich sein. Es gibt zwar Konkurrenzmodelle, die hier höhere Theoriewerte vorweisen können, doch wem es nicht schnell genug gehen kann, dem steht auch noch der Download-Turbo zur Verfügung, welcher die Nutzung von WLAN und LTE bündelt. Die Reichweite der Wifi-Komponente ist richtig gut. Selbst über 20 Meter vom Zugangspunkt entfernt, wurde uns noch eine gute Signalqualität bescheinigt, der Seitenaufbau unserer Webseite ging unverändert flott vonstatten. Lediglich die Reaktionszeit erhöhte sich ein wenig.
Die Positionsbestimmung des Samsung Galaxy S6 Edge erfolgt über die Satelliten-Netzwerke GPS, Glonass und BeiDou. Sowohl im Freien als auch in Gebäuden wird der Satfix sehr schnell hergestellt und gemäß der Test-Apps auch sehr genau ermittelt. So wird unser Standort auf bis zu vier Meter genau erkannt.
In einem Praxistest lassen wir das Smartphone gegen das Outdoor-GPS Garmin eTrex 30 antreten. Hier zeigen sich überraschend große Unterschiede. Auf der Gesamtstrecke zeigen sich Differenzen von rund 10 Prozent, was angesichts des Premium-Anspruchs eine schwache Leistung ist. Das Schwestermodell Galaxy S6 ist hier etwas besser, bleibt aber auch nicht ohne Tadel. Bei der Betrachtung der einzelnen Streckenabschnitte wird klar, wie es zu den Abweichungen kommt. Das Edge nimmt gerne mal den direkten Weg zwischen zwei Punkten. So fahren wir an einer Stelle einfach quer durch den Grünstreifen und an einer anderen nutzen wir nicht die Verkehrsinsel bei der Straßenüberquerung. Über die Gesamtstrecke summieren sich dann die Abkürzungen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Sprachqualität des Samsung Galaxy S6 Edge ist, wenn das Gerät ans Ohr gehalten wird, auf beiden Seiten ausgezeichnet und glasklar. Der Lautsprecher ist ebenfalls gut, hallt aber sehr deutlich. Lediglich das mitgelieferte Headset ist eine Enttäuschung. Das Mikrofon transportiert die Sprache ziemlich ordentlich, der Nutzer des S6 klingt jedoch darüber leicht verzerrt. Das Headset selber produziert in den Ohren ein permanentes Rauschen und gefällt uns gar nicht. Gelegentlich gesellte sich noch ein Knacken mit hinzu. Wer ein Headset zum Telefonieren nutzen möchte, sollte sich lieber ein besseres zulegen, was angesichts eines Einstiegspreises von 849 Euro ziemlich traurig ist.
Kameras
Samsung hat bei der Präsentation der Galaxy S6-Geräte eine großartige Kamera versprochen, welche vor allem im Low-Light-Bereich hervorragende Resultate liefern soll. Doch werfen wir zunächst einen Blick auf die Front, denn auch hier hat sich etwas getan. Die Webcam kann mit ihren 5 MP eigentlich gar nicht mehr als solche bezeichnet werden und eignet sich recht gut für Selfies. Praktisch ist hier vor allem, dass der Pulssensor auf der Rückseite des Smartphones als Auslöser benutzt werden kann. Die Aufnahmen sind bei gutem Licht ziemlich gut. Bei schwacher Beleuchtung lässt die Qualität jedoch sichtbar nach, sodass die Ränder stark verwaschen wirken. Aber die Optik ist vergleichsweise lichtstark.
Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der rückseitigen Kamera. Diese verfügt neben einem Autofokus und einem LED-Blitz über eine lichtstarke f/1.9-Blende. Diese soll dafür sorgen, dass auch bei wenig Licht genügend Bildinformationen den Bildsensor erreichen. Dies gelingt dem Galaxy S6 Edge in der Praxis auch sehr gut, aber im Vergleichsfeld bleibt das Lumia 930 in diesem Bereich etwas besser. Vor allem bei der Schärfe kann das Smartphone von Microsoft überzeugen. Heller hingegen sind die Aufnahmen des Edge, wenn auch die Kanten hier sichtbar ausgefranster sind. Das Lumia hat aufgrund des unterstützten DNG-Formates jedoch die Möglichkeit, das etwas zu dunkle Bild in der Postproduktion verlustfrei anzupassen.
Bei Tageslichtaufnahmen ist das Samsung Galaxy S6 Edge wirklich großartig. Die Aufnahmen sind gestochen scharf und die Farbwiedergabe ist sehr gut. Auch in den Randbereichen der Bilder gibt es keine großen Schnitzer. Die Kamera löst zudem enorm schnell aus. Subjektiv ist keine Verzögerung spürbar. Dies ändert sich jedoch, wenn es sehr hell ist. An einem sonnigen Tag, wenn sehr viel Licht direkt auf den Sensor fällt, kann es schon mal ein bis zwei Sekunden dauern, bis das Smartphone auslöst. Mit Überbelichtungen hat das Edge dennoch nicht zu kämpfen.
Videos zeichnet das Testgerät wahlweise in vielen verschiedenen Auflösungen auf. Bestenfalls können Aufnahmen in Ultra HD gebannt werden und dies mit brauchbaren 30 fps. Leider lassen sich die Frameraten nicht variieren, wie es beim Lumia 930 (2.160p @ 24, 25 oder 30 fps) der Fall ist. Wer lieber in Full HD sein Bildmaterial aufzeichnet, kann dies wahlweise auch in HFR (60 fps) machen. Zusatz-Features wie HDR, Videoeffekte, Stabilisierung oder der Verfolgungsautofokus stehen jedoch nur im herkömmlichen 1080p-Aufnahmemodus zur Verfügung. Einen Zeitlupenmodus gibt es ebenfalls, welcher mit 120 fps arbeitet und leider nur mit 1.280 x 720 aufzeichnet. Das kann iPhone 6 (max. 240 fps @ 720p) deutlich besser.
In summa bietet Samsung seinen Kunden eine extrem gute Smartphone-Kamera, welche in Teilbereichen einigen wenigen Konkurrenten unterlegen ist, aber ein prima Gesamtpaket bietet. Vor allem bietet die Software hier noch eine Menge Verbesserungspotenzial. Außerdem ist sie schnell mit einem Doppel-Tipp auf den Homebutton gestartet.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Szene 4Zubehör und Garantie
Im Lieferumfang des Samsung Galaxy S6 Edge ist ein modulares Netzteil (10 W, 5 V, 2 A) enthalten, das Fast Charge unterstützt. Dazu gibt es außerdem ein kleines SIM-Tool, ein Datenkabel und ein Headset sowie einige Faltblättchen mit Sicherheits- und Garantiebestimmungen. In den vorinstallierten Microsoft-Apps ist ein kleines Geschenk für den Käufer enthalten. Nutzer von OneDrive bekommen für zwei Jahre kostenlos 100 GB zusätzlichen Online-Speicher spendiert.
Optionales Zubehör offeriert Samsung reichlich in seinem eigenen Online-Shop. Das Sortiment reicht von Hüllen, kabellosen Ladestationen und Headsets bis zu Akkupacks.
Die Garantiedauer beträgt 24 Monate und lässt sich nicht erweitern.
Eingabegeräte & Bedienung
Der 5,1 Zoll große kapazitive Touchscreen erkennt bis zu zehn Berührungen gleichzeitig und reagiert prompt und zügig auf Eingaben. Auch in den Randbereichen und im gebogenen Displaybereich konnten wir keine Einschränkungen feststellen. Die Oberfläche aus Corning Gorilla Glas 4 besitzt erstklassige Gleiteigenschaften und ist ein haptischer Schmeichler.
Auch Texteingaben auf der virtuellen Tastatur werden gut umgesetzt, obwohl die Tasten etwas klein wirken. Schön ist, dass im deutschen Layout bereits die Umlaute in die Eingabefläche integriert sind und nicht erst umständlich gesucht werden müssen.
Der Homebutton kann mit einem Doppeltipp direkt aus dem Standby die Kamera starten. Außerdem ist darin der Fingerabdruckscanner integriert, welcher zum Entsperren des Handys und der Legitimation von Einkäufen genutzt werden kann. Anders als beim Vorgängergerät muss der Finger nun nicht mehr über die Fläche hinweggezogen werden, sondern es genügt, ihn einfach aufzulegen. Die Erkennungsrate ist mit der Umstellung spürbar besser geworden. Wird der Sensor aber nicht vollständig bedeckt, ist eine Registrierung des Abdruckes nicht möglich.
Samsung integriert noch ein paar Gesten-Features. So kann ein Kontakt, dessen Daten auf dem Display angezeigt werden, direkt angerufen werden, indem das Smartphone ans Ohr gehalten wird. Smart Alert lässt das Galaxy S6 Edge vibrieren, wenn es in die Hand genommen wird und es verpasste Anrufe oder Nachrichten gibt. Schnell und unkompliziert kann das Gerät stumm geschaltet werden, wenn es einfach umgedreht oder die Hand darauf gelegt wird. Außerdem kann mit einem Handkantenwisch über das Display ein Screenshot aufgenommen werden.
Und dann wären da noch die beiden Kanten. Diese sind nicht nur optisches Beiwerk, sondern stellen auch ein paar kleinere Features bereit. So nehmen sie in der Bedienung des Galaxy S6 Edge eine zentrale Rolle ein. Liegt das Gerät auf dem Display, wird über eine der beiden Screenseiten durch ein farbiges Licht signalisiert, dass ein Anruf eingeht. Die Kontakte lassen sich in verschiedene Gruppen einsortieren, welche einer bestimmten Farbe zugeordnet sind. So lässt sich anhand der Farbe erkennen, ob der Anruf direkt angenommen werden sollte oder auch bis später Zeit hat. Um ständige Anrufversuche zu unterbinden oder einen Anruf abzulehnen, kann der Finger auf den Pulssensor gelegt werden. Je nach Kontakt kann direkt eine vordefinierte Nachricht verschickt werden, sodass beispielsweise Störungen in einem Meeting nicht nur schnell, sondern auch diskret unterbunden werden können.
Auf den sogenannten Seitenbildschirmen können außerdem Benachrichtigungen der wichtigsten Kontakte direkt dort angezeigt werden. Außerdem ist es möglich, sich bei deaktiviertem Display News-Feeds oder schlicht Uhrzeit und Datum anzeigen zu lassen. Diese Funktion, auch den deaktivierten Bildschirm noch zu nutzen, kennen wir bereits gut seit den ersten Nokia-Smartphones, ein gebogenes Display benötigt man dafür nicht zwingend. Das trifft auch auf die anderen Features zu, welche sich ohne ein gebogenes Panel ebenfalls bewerkstelligen lassen - jedoch sicherlich nicht so schick und eindrucksvoll. Im oberen Video werden einige der Funktionen näher veranschaulicht.
Display
Das Display des Samsung Galaxy S6 Edge wäre auch ohne die abgerundeten Seiten ein echtes Highlight. Der 5,1 Zoll große Super AMOLED-Screen löst mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten auf. Das entspricht einem Seitenverhältnis von 16:9 und einer Pixeldichte von gewaltigen 576 PPI. Inhalte werden damit gestochen scharf dargestellt. Einzelne Pixel sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Dennoch ist das gebogene Display anfangs etwas ungewohnt. Vor allem beim Schreiben von Nachrichten werden auch die äußeren Tastaturelemente davon visuell beeinträchtigt. Der Zuverlässigkeit der Eingabe tut dies aber keinen Abbruch. Auch bei der Wiedergabe von Filmen werden die krummen Displaybereiche mitgenutzt, was manchmal etwas seltsam aussieht.
Die Leuchtkraft des Super AMOLED haben wir bei höchster Leuchtkraft, welche sich manuell einstellen lässt, bei einer reinweißen Darstellung gemessen. Das Galaxy S6 Edge erreicht hier bis zu 352 cd/m². Im Schnitt sind es immer noch 338 cd/m², was leicht unter den Werten des Vorgängers liegt. Dies lässt sich aber auf Messungenauigkeiten oder Schwankungen innerhalb der Serien zurückführen. Das klingt im Vergleich zu Leuchtfeuern, wie dem iPhone 6 (max. 520 cd/m²) oder dem Xperia Z3 (max. 702 cd/m²), nicht besonders hoch. Doch die LCDs besitzen einen wesentlich niedrigeren Kontrast, der diesen vermeintlichen Vorteil wieder zunichtemacht. Doch wie schon beim Note 4, kann nun auch das Galaxy S6 Edge die Helligkeit noch weiter erhöhen, wenn der Umgebungslichtsensor die Leuchtkraft steuert. Laut Samsung sollen dann bis zu 600 cd/m² möglich sein. Wir haben an einem sonnigen Tag das Smartphone und das Testequipment nach draußen geschafft und konnten üppige 630 cd/m² messen. Dieser Wert ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn das helle Umgebungslicht kann das Resultat beeinflussen. Aber dennoch zeigt es eindrucksvoll, dass das Super AMOLED-Panel seine Helligkeit enorm steigern kann. Die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist mit 94 Prozent zudem tadellos.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 343 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 2.2 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 2.37 | 0.5-98 Ø5.2
87.77% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
Gamma: 2.41
Samsung Galaxy S6 Edge Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | Samsung Galaxy S5 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | HTC One M9 Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Motorola Moto X 2. Gen 2014 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | LG G3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 930 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 PowerVR GX6450, A8, 128 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | -47% | -54% | -55% | -49% | -139% | -13% | |
Helligkeit Bildmitte | 343 | 358 4% | 474 38% | 259 -24% | 417 22% | 275 -20% | 520 52% |
Brightness | 338 | 364 8% | 458 36% | 263 -22% | 395 17% | 278 -18% | 511 51% |
Brightness Distribution | 94 | 82 -13% | 85 -10% | 91 -3% | 89 -5% | 89 -5% | 88 -6% |
Schwarzwert * | 0.4 | 0.96 | 0.61 | ||||
Delta E Colorchecker * | 2.2 | 5.28 -140% | 6.32 -187% | 6.52 -196% | 5.67 -158% | 10.99 -400% | 3.92 -78% |
Delta E Graustufen * | 2.37 | 4.65 -96% | 6.36 -168% | 3.05 -29% | 5.66 -139% | 8.29 -250% | 4.33 -83% |
Gamma | 2.41 91% | 2.48 89% | 2.43 91% | 2.31 95% | 2.53 87% | 2.16 102% | 2.46 89% |
CCT | 6425 101% | 7690 85% | 8218 79% | 6226 104% | 7741 84% | 6731 97% | 7384 88% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 87.77 | 58.81 -33% | 59 -33% | ||||
Kontrast | 1185 | 434 | 852 |
* ... kleinere Werte sind besser
Naturgemäß ist das Schwarz von OLED-Panels tiefschwarz und leuchtet kein bisschen, was zu einem Kontrastverhältnis führt, das theoretisch gegen unendlich tendiert. Da haben die Konkurrenten, die auf herkömmliche LC-Displays setzen keine Schnitte gegen. Aber auch andere Hersteller nutzen AMOLED-Screens. So sind diese im Moto X, Nexus 6 und Lumia 930 ebenfalls zu finden. Doch auch bei den OLED-Screens gibt es Unterschiede und die haben wir uns genauer angeschaut.
Samsung bietet wieder die gewohnten drei Farbprofile, welche das System automatisch dem Inhalt anpasst oder manuell ausgewählt werden können. Das Profil Kino setzt hier auf eine besonders starke Farbsättigung und zeigt einen leichten, aber sichtbaren Blaustich. Farben werden nicht natürlich, sondern sehr kräftig dargestellt. Mit Foto sollen die eigenen Aufnahmen möglichst farbtreu dargestellt werden, die Übersättigung ist hier deutlich geringer, aber immer noch gut wahrnehmbar. Damit erhalten Bilder aber eine höhere Brillanz. Einen Farbstich kann man hier kaum ausmachen, nur eine Nuance ins Gelbe ist allenfalls wahrnehmbar. Das Profil Einfach soll Farben möglichst natürlich darstellen, weshalb die Sättigung hier vergleichsweise niedrig ist. Im Vergleich zu einem IPS-Panel ist aber immer noch der typische OLED-Effekt erkennbar.
Für die Beurteilung der Genauigkeit der Farbdarstellung ist das Profil Einfach am besten geeignet. Bei den Graustufen konnten wir einen hervorragenden DeltaE von 2 messen, das Gleiche gilt für die Mischfarben im ColorChecker der CalMAN-Software. Das sind absolute Bestwerte, die von keinem Konkurrenten erreicht werden. Nur beim Samsung Galaxy Note 4 konnten wir noch etwas bessere Ergebnisse ermitteln. Die Farbraumabdeckung ist ebenfalls sehr gut. 92 Prozent des sRGB- und 88 Prozent des Adobe RGB-Farbraums sind auch hier im Vergleichsfeld beispiellos. In summa besticht das Display des Galaxy S6 Edge in allen Bereichen. Eine Schwäche konnten wir ihm nicht nachweisen.
Der bombastische Kontrast eines OLED-Displays und die hohe Helligkeit des Samsung-Displays sollten das Galaxy S6 Edge für den Außeneinsatz bestens rüsten. In der Tat macht das Premium-Produkt der Koreaner eine sehr gute Figur im Freien. Auch bei hellem Sonnenlicht bleibt der Inhalt des Panels gut ablesbar, allenfalls die spiegelnde Oberfläche reflektiert ab und an das Licht unangenehm, das ist bei anderen Smartphones aber ebenfalls so.
Die Blickwinkelstabilität des Samsung Galaxy S6 Edge ist tadellos. Egal welche Blickrichtung gewählt wird, die Farben bleiben unverändert und selbst die Helligkeit fällt bei flachen Betrachtungswinkeln nicht ab. Einen Ghost-Effekt können wir ebenfalls nicht feststellen. In einer sehr hellen Umgebung kann die spiegelnde Oberfläche zu geringen Einschränkungen führen, aber dies wird in den wenigsten Situationen als störend empfunden werden.
Leistung
Das Samsung Galaxy S6 Edge besitzt die gleiche technische Ausstattung wie das Galaxy S6. Setzte der Hersteller im Vorgängermodell S5 noch auf einen Snapdragon-SoC von Qualcomm, kommt dieses Mal im Aushängeschild des Unternehmens ein Chipsatz aus eigener Fertigung zum Einsatz. Gerüchten zufolge soll dies auch mit der starken Hitzeentwicklung des Snapdragon 810 zusammen hängen, weshalb sich Samsung gegen diesen entschieden haben soll.
Wie auch Intels neue Atom-Serie wird der Exynos 7420 bereits in einer 14-nm-Strukturbreite gefertigt. Ansonsten ähnelt er dem Snapdragon 810 auf dem Datenblatt sehr. Beide setzen auf je zwei Quad-Core-Verbände, welche nach dem Big.Little-Konzept arbeiten. Die vier Cortex-A57-Kerne takten mit bis zu 2,1 GHz, die vier Cortex-A53-Kerne mit bis zu 1,5 GHz. Letztere werden primär für die alltäglichen Aufgaben genutzt und sollen weniger Energie verbrauchen. Benötigt das System mehr Leistung, übernehmen die A57-Kerne. Es ist sogar möglich, dass alle acht Kerne kurzzeitig gleichzeitig arbeiten.
In der Praxis ergibt sich daraus eine sehr gute Systemperformance. Nur sehr selten lässt sich mal ein kleines Ruckeln wahrnehmen. Bei den Benchmarks setzt der Exynos-SoC neue Bestmarken und lässt sowohl den Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994 hinter sich als auch den Apple A8. Letzterer kann nur im Single-Core-Bereich noch bessere Resultate erzielen. Sobald alle Kerne zum Einsatz kommen, bleibt er chancenlos. Im Geekbench 3 (32-Bit) ist das Testgerät im Multi-Core-Bereich 38 Prozent schneller als das HTC One M9 (Snapdragon 810) und erreicht 4.843 Punkte. In der 64-Bit-Variante sind es sogar 5.619 Zähler. Auch im PCMark for Android setzt das Galaxy S6 Edge einen beeindruckenden neuen Bestwert und erreicht 5.050 Punkte. Das One M9 ist auch hier 17 Prozent langsamer.
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
LG G3 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
LG G Flex 2 | |
HTC One M9 |
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
LG G Flex 2 | |
Apple iPhone 6 | |
HTC One M9 |
Als Grafikeinheit ist im SoC des Samsung Exynos 7420 eine ARM Mali-T760 MP8 integriert. Die GPU unterstützt moderne Grafikschnittstellen wie OpenGL ES 3.1 und DirectX 11. Sie wird ebenfalls bereits in einer 14-nm-Strukturbreite gefertigt und taktet zwischen 700 und 772 MHz.
Die meisten Benchmarks liefen ohne Probleme. Der Anomaly 2 Benchmark stürzte jedoch ab und der Basemark ES 3.1 blieb schwarz. In den übrigen Testläufen positioniert sich die Grafikeinheit im Highend-Bereich. In den GFXBenchs 2.7 und 3.0 führt sie das Vergleichsfeld an, ist jedoch nur minimal schneller als die Adreno 430 im HTC One M9. Die PowerVR GX6450 aus dem iPhone 6 hingegen lässt sie mühelos hinter sich und erreicht bis zu 40 Prozent höhere Frameraten.
Im 3DMark profitiert das Galaxy S6 Edge von seinem schnellen Prozessor und erreicht einen der besten Gesamtwerte. Lediglich das Nexus 6 ist hier etwas flotter. Betrachtet man die GPU-Werte des Benchmarks jedoch genauer, zeigt sich, dass in diesem Bereich auch die Smartphones mit Adreno 430 schneller sind.
Vor allem wenn die aktuelle OpenGL ES 3.1-Schnittstelle genutzt wird, kann das Testgerät dem One M9 nicht Paroli bieten, wie der GFXBench 3.1 zeigt. Auch im Lightmark schneidet das Konkurrenzprodukt besser ab. In summa liefert Samsung aber eine der schnellsten GPUs für Smartphones, welche es zum Testzeitpunkt gibt.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Samsung Galaxy S5 | |
Huawei Ascend P7 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
LG G Flex 2 | |
Apple iPhone 6 | |
HTC One M9 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Samsung Galaxy S5 | |
Huawei Ascend P7 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
LG G Flex 2 | |
Apple iPhone 6 | |
HTC One M9 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Samsung Galaxy S5 | |
Huawei Ascend P7 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
LG G Flex 2 | |
Apple iPhone 6 | |
HTC One M9 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Samsung Galaxy S5 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
LG G Flex 2 | |
Apple iPhone 6 | |
HTC One M9 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Samsung Galaxy S5 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
LG G Flex 2 | |
Apple iPhone 6 | |
HTC One M9 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
LG G Flex 2 | |
HTC One M9 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
LG G Flex 2 | |
HTC One M9 |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G Flex 2 | |
HTC One M9 |
Epic Citadel - Ultra High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Samsung Galaxy S5 | |
Huawei Ascend P7 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Sony Xperia Z3 | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
LG G Flex 2 | |
HTC One M9 |
Lightmark - 1920x1080 1080p (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
LG G Flex 2 | |
HTC One M9 |
Für die Browsertests des Galaxy S6 Edge haben wir den vorinstallierten Samsung Browser 3.0 genutzt, welcher auf dem Engine des Google Chrome 38 basiert. Die Benchmark-Ergebnisse des Testgerätes sind ausgezeichnet und müssen sich nur im Sunspider, Peacekeeper und Browsermark dem Surf-Primus iPhone 6 geschlagen geben.
Subjektiv gibt es kaum etwas zu bemängeln. Webseiten werden flott aufgebaut, lediglich aufwändigere Seiten benötigen etwas länger. Hier zeigen sich beim Scrollen auch gelegentlich kleine Ruckler.
Browsermark - 2.1 (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Nokia Lumia 930 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
LG G Flex 2 | |
Apple iPhone 6 | |
HTC One M9 |
* ... kleinere Werte sind besser
Samsung verabschiedet sich in seinen beiden neuen Flaggschiff-Modellen vom eMMC-Speicher und setzt nun auf den neuen UFS 2.0-Speicher. Dieser soll sich vor allem durch seine höhere Leistung auszeichnen. In den Benchmarks zeigt das Galaxy S6 Edge beeindruckende Ergebnisse und erreicht Lese- und Schreibraten einer richtigen SSD-Festplatte. In beinahe allen Bereichen setzt sich das Testgerät damit an die Spitze unserer Benchmark-Datenbank. Lediglich beim sequentiellen Schreiben von Daten ist das OnePlus One noch schneller. Doch vor allem im wichtigen Bereich vom Lesen kleiner Datenblöcke deklassiert das Edge die Highend-Konkurrenten und ist vier- bis zehnmal schneller.
Die Menge des Speichers variiert zwischen 32, 64 und 128 GB, je nachdem für welche Ausstattung man sich entscheidet. Erweiterbar ist der Speicher leider nicht mehr. Bei unserem Testgerät handelt es sich um die kleinste Variante. Von den 32 GB stehen nach dem ersten Start noch rund 25 GB zur freien Verfügung.
Spiele
Spielen macht mit dem Samsung Galaxy S6 Edge Spaß und ist ein optisches Highlight. Der Super AMOLED-Screen stellt die Farben brillant dar und auch die Grafikeinheit holt alles aus den Games heraus. Dabei ist es egal, ob Sie grafisch anspruchsvolle Titel wie Asphalt 8 und The Descent oder Gelegenheitsspiele wie Candy Crush spielen. Alle Spiele laufen flüssig und in höchster Detailstufe.
Die Sensoren arbeiten tadellos, nur der Lautsprecher ist kein Highlight, transportiert den Ton jedoch in den meisten Fällen sauber.
Emissionen
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Samsung Galaxy S6 Edge sind im Leerlauf sehr niedrig und erreichen stellenweise maximal 29,3 °C auf der Vorderseite. Die Rückseite ist noch kühler und kann höchstens 28 °C unter den gleichen Bedingungen vorweisen. Unter andauernder Last klettern die Messwerte nach oben und erreichen bis zu 38,9 °C, was keinen sonderlich hohen Wert darstellt. Das HTC One M9 (max. 38,4 °C) und das Ascend P7 (max. 37,9 °) bleiben sogar minimal darunter. Andere Konkurrenten werden jedoch spürbar wärmer und überschreiten sonst alle die 40-Grad-Marke. Die höchste Oberflächentemperatur im Vergleichsfeld entwickelt das Nokia Lumia 930 (max. 48,8 °C).
Im Inneren bleibt das S6 Edge nicht ganz so cool. Kurzzeitige Belastungen stellen für den SoC kein Problem dar, doch unter Dauerlast sieht das schon anders aus. Mit den Akkutests des GFXBench 3.0 und 3.1 haben wir das genauer überprüft. Dabei wird der T-Rex-Test dreißigmal hintereinander durchgeführt und sowohl der Akkustand als auch die Frameraten protokolliert. Während des achten Durchlaufs fällt die Leistung um etwa 25 Prozent, nach dem 22. Lauf sogar um fast 50 Prozent der ursprünglichen Leistung. Das kann für Spieler bedeuten, dass die Spiele nach längerer Spieldauer ruckeln könnten. Denn von den ursprünglich 53 fps im Offscreen-Test könnten dann nur noch die Hälfte dargestellt werden. In den Diagrammen des GFXBench 3.1 ist gut zu erkennen, dass der Takt der GPU über einen längeren Zeitraum unterhalb des Basistaktes liegt und auch die CPU-Kerne schwanken im letzten Drittel des Tests erheblich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher des Samsung Galaxy S6 Edge kann richtig laut sein. Das ist zwar schon mal nicht schlecht, aber die Qualität des Monoklangkörpers lässt viele Wünsche offen. Bei der Filmwiedergabe klingt der Ton auf maximaler Lautstärke schon leicht verzerrt, das wird beim Abspielen von Musik jedoch noch schlimmer. Außerdem gesellt sich dann noch ein Rauschen dazu. Der Klang ist unausgewogen und die Höhen übersteuern. Bei mittlerer Lautstärke ist das Klangbild jedoch recht ordentlich.
Das mitgelieferte Headset konnte in puncto Telefonie nicht überzeugen. Bei der Medienwiedergabe ist es schon ein wenig besser, doch auch hier verzerren die Höhen leicht und ein leichtes Grundrauschen begleitet die Wiedergabe. Die Audioklinke haben wir auch noch mit einem hochwertigeren Kopfhörer (Teufel Aureol) überprüft. Die Qualität konnte uns nicht gänzlich überzeugen. Hier war die Ausgabe ebenfalls leicht gedämpft und wir vermissen eine brillantere Klarheit der Töne. Das HTC One M9 ist dem Galaxy S6 Edge im Klangbereich damit in allen Belangen hörbar überlegen. Generell hat Samsung in diesem Bereich noch Nachholbedarf.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Samsung Galaxy S6 Edge liegt in einem guten Bereich und zeigt sich trotz der stärkeren Leistungsdaten nur minimal hungriger als das Galaxy S5 (max. 6,2 W) und sparsamer als das HTC One M9 (max. 7,5 W). Angesichts des von 2.800 auf 2.600 mAh geschrumpften Akkus, dürften die Laufzeiten entsprechend niedriger ausfallen. Verbessert wurde der Energiebedarf im ausgeschalteten Zustand beziehungsweise im Standby.
Geladen werden kann das S6 Edge sowohl kabellos als auch kabelgebunden. Letzteres hat den Vorteil, dass es aufgrund der verwendeten Quick-Charge-Technologie wesentlich schneller vonstatten geht. Das vollständig entladene Smartphone ließ sich binnen einer Stunde und 26 Minuten wieder vollständig aufladen.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.5 / 0.9 / 1.3 Watt |
Last |
3.8 / 6.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 |
Akkulaufzeit
Erwartungsgemäß fallen die Laufzeiten des Samsung Galaxy S6 Edge nicht so gut aus wie beim Vorgänger Galaxy S5. Dies ist wohl dem schlanken Design geschuldet, welches auch den Akku schrumpfen ließ. Dennoch erreicht das Smartphone gute Ergebnisse in unseren Akkutests, setzt aber keine Bestmarken. Mit einer Akkuladung sollte man gut durch den Tag kommen. Es sein denn, man nutzt die Kamera oft oder spielt gerne, dann ist ein externer Zusatzakku schon beinahe Pflicht.
Die beste Vergleichbarkeit liefern die Tests bei einer angepassten Panel-Leuchtkraft von 150 cd/m². Im neuen WLAN-Test liefert das Samsung-Smartphone ein solides Ergebnis, welches noch deutlich vor dem des HTC One M9 (05:48 h) liegt. Den Bestwert im Vergleichsfeld stellt jedoch das OnePlus One, welches über 16 Stunden durchhält. Bei der Videowiedergabe rennt das S6 Edge den Konkurrenten hinterher und bildet das Schlusslicht.
Die bereits bekannten Energiesparmodi sind ebenfalls wieder an Bord und können die Laufzeit spürbar verlängern.
Samsung Galaxy S6 Edge Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | Samsung Galaxy S5 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | HTC One M9 Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | OnePlus One Adreno 330, 801 MSM8974AC, 64 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 930 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 PowerVR GX6450, A8, 128 GB eMMC Flash | |
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Akkulaufzeit | 24% | -17% | 4% | 45% | -10% | 0% | |
Idle | 1349 | 1695 26% | 805 -40% | 1203 -11% | 1568 16% | 1387 3% | 1369 1% |
H.264 | 417 | 556 33% | 421 1% | 682 64% | 893 114% | 595 43% | |
WLAN | 534 | 348 -35% | 963 80% | ||||
Last | 224 | 253 13% | 236 5% | 132 -41% | 160 -29% | 175 -22% | 128 -43% |
WLAN (alt) | 613 | 573 | 672 | 1126 | 1002 | 530 |
Pro
Contra
Fazit
Ob mit oder ohne gebogenem Display, die Smartphones der Galaxy S6-Serie sind technisch auf dem aktuellen Stand der Technik und das Galaxy S6 Edge zeigt einmal mehr, wie innovativ die Koreaner sein können. Ob der happige Aufpreis von 150 Euro tatsächlich gerechtfertigt ist, muss jeder für sich entscheiden. Ein Hingucker ist das Edge allemal, echte Must-Have-Features bietet es aber nicht, die ein gebogenes Display zwingend erforderlich machen würden.
Der SoC von Samsung bietet eine rasante Performance und das Display ist exzellent. Dazu gibt es rasantes Internet mit LTE Cat. 6 und schnellem WLAN, das darüber hinaus mit einer hohen Reichweite glänzen kann. Die Kamera wurde stark verbessert und bietet nun auch eine gute Low-Light-Performance. Außerdem löst sie sehr schnell aus. Auch die Änderung des Designs gefällt uns sehr gut. Aluminium und Glas stehen dem S6 Edge hervorragend.
Samsung vereint im Galaxy S6 Edge erstklassiges Design und Spitzen-Technologie. Es gibt wenige Bereiche, in denen das Smartphone keine Superlative auffährt.
Aber es gibt auch Kritikpunkte, die sich das Top-Modell von Samsung gefallen lassen muss. Da wäre zum einen die weggefallene Speichererweiterungsmöglichkeit mittels MicroSD-Karte. Der Käufer muss nun beim Kauf bereits darauf achten, wieviel Speicher ihm wichtig ist und dafür empfindlich tiefer in die Tasche greifen. Außerdem sind die Audioklinke und vor allem der Lautsprecher stark verbesserungswürdig, das machen viele Konkurrenten einfach besser, vom One M9 ganz zu schweigen. Das beigelegte Headset ist angesichts des Preises ein Hohn.
Samsung schnürt mit dem Galaxy S6 Edge ein gelungenes Gesamtpaket, das sich den Platz auf dem Smartphone-Thron mit seinem Schwestermodell teilen muss. Es bietet nicht nur den aktuellen Stand der Technik, sondern setzt auch neue Maßstäbe in vielen Bereichen, die gebogene Kante ist Geschmackssache.
Samsung Galaxy S6 Edge
- 08.04.2015 v4 (old)
Daniel Schmidt