Test Samsung Galaxy Note Edge Smartphone
Auch wenn Samsung im letzten Jahr nicht ganz so viel Erfolg mit seinen Smartphones hatte und von chinesischen Konkurrenten unter Druck gesetzt wird, so sind die Koreaner dennoch ein wichtiger Player auf dem Markt. Das beweisen sie auch, indem sie innovative Konzepte wie das Galaxy Note Edge vorstellen: Eine "Special Edition" des Samsung Galaxy Note 4, dessen Bildschirm nicht etwa am Rand des Gehäuses aufhört, sondern sich elegant um die Ecke biegt. Auf dem zusätzlichen Bildschirmplatz kann man sich nützliche Tools wie ein Metermaß anzeigen lassen oder auch Benachrichtigungen sehen, wenn das Smartphone im Flip-Cover steckt. Aber ist das eine wirklich sinnvolle Innovation, die nicht nur cool aussieht? Das klären wir im Test.
Dazu vergleichen wir das Galaxy Note Edge mit seinem "konventionellen" Bruder, dem Samsung Galaxy Note 4 und suchen nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten. Bei einem Straßenpreis von mindestens 749 Euro muss sich das Galaxy Note Edge außerdem mit anderen großen und teuren Smartphones wie dem Apple iPhone 6 Plus oder dem Google Nexus 6 messen. Sonys Xperia Z3 ist ein eher klassisches Smartphone, ebenso das Nokia Lumia 930. An Extravaganz kommt dem Galaxy Edge wohl nur das YotaPhone 2 gleich, das an der Rückseite ein E-Ink-Display bietet.
Es gab Verfechter der Polycarbonatgehäuse bei Samsungs Smartphones und es gab auch Kritiker, Samsung gibt in der neuen Modellgeneration diesen Kritikern nach und veröffentlicht viele Modelle mit Metallgehäuse. So ist auch das Gehäuse des Samsung Galaxy Note Edge, wie schon das Galaxy Note 4, mit Metallrahmen konzipiert. Das Design wurde allerdings beim Note Edge noch einmal glattgezogen und erinnert nun eher an Samsungs neue Galaxy-A-Reihe als an das Note 4.
Das ist durchaus positiv gemeint, schließlich steht die Galaxy-A-Serie für ein schlichteres und hochwertigeres Design, als man es bisher von Samsung gewohnt war, oft überwogen leicht verspielte Elemente wie Wellen. Das Galaxy Note Edge kommt nun von den meisten Seiten betrachtet nüchterner daher als frühere Galaxy-Modelle, wirkt aber mit dem schicken Chromrand und dem wahlweise dunkelgrauen oder weißen Gehäuse sehr edel. Und dann ist da natürlich der nach rechts um die Ecke gezogene Bildschirm, der dem Smartphone einen extravaganten Touch gibt.
Die Rückseite lässt sich, wie von Galaxy-Modellen gewohnt, abnehmen. Sie besteht auch weiterhin aus hochwertigem Kunststoff in Lederoptik. Der Stabilität des Gehäuses tut dies keinen Abbruch: Ein Verwinden des Gehäuses ist nicht möglich und Druck auf Vorder- oder Rückseite wird nicht auf dem Bildschirm sichtbar.
Das Gewicht wurde gegenüber dem Galaxy Note 4 sogar um einige Gramm reduziert, mit 174 Gramm ist das Galaxy Edge für seine Größe recht leicht. Mit 8,3 Millimeter Dicke ist das Gerät außerdem vergleichsweise schlank.
Im Großen und Ganzen ist das Galaxy Note Edge sehr ähnlich ausgestattet wie das Galaxy Note 4, wesentliche Unterschiede gibt es eigentlich nur bei der Akkukapazität: Hier bietet das Note Edge etwas weniger, wohl aufgrund des etwas begrenzten Platzes im Bereich des abfallenden Bildschirms.
Ansonsten gibt es eine echte High-End-Ausstattung, was die Anschlüsse angeht: Beispielsweise den von anderen Samsung-Smartphones bekannten Infrarot-Port, mit dessen Hilfe man das Smartphone auch als Fernbedienung für den Fernseher verwenden kann.
Software
Das neue Android 5.0.1 hat es leider noch nicht auf das Galaxy Note Edge geschafft, Samsung werkelt noch an der neuen Version seiner TouchWiz-Oberfläche, die auf der neuesten Version von Googles Betriebssystem basiert. So muss man sich mit Android 4.4 als Grundlage begnügen, TouchWiz gibt es natürlich trotzdem. Android-Veteranen, die zuvor andere Versionen des Betriebssystems oder Nutzeroberflächen von anderen Herstellern verwendet haben, werden sich aber dennoch recht schnell zurechtfinden: TouchWiz ist eher eine Erweiterung als eine grundlegende Abänderung des Betriebssystems.
Ganz links befindet sich das Flipboard-Widget, das einen Newsstream aus aktuellen News und ihren persönlichen Social-Media-Benachrichtigungen zusammenstellt. Die Telefonapp ist in fast allen Bildschirmen als Icon fest verankert.
An zusätzlichen Apps installiert Samsung einerseits die Fitness-App "S Health". Damit lassen sich über die eingebauten Sensoren beispielsweise Ihre Schritte zählen, das Gerät gibt dann gegebenenfalls Empfehlungen für mehr Bewegung. Auch kann damit der Puls überwacht werden, der entsprechende Sensor liegt an der Rückseite unterhalb der Kamera. Der Pulssensor liefert übrigens recht plausible Ergebnisse.
Außerdem ist die Sprachsteuerung "S Voice" installiert, die Sie alternativ zu Googles Sprachsteuerung einsetzen können und "S Note", eine App, in der Sie mittels des beiliegenden Stylus-Stifts Notizen und Aufzeichnungen erstellen können. Auch einige Werbeapps sind vorinstalliert, hier hat Samsung für die Zukunft Besserung gelobt, mal sehen.
Alle Apps, die von Samsung kommen, unterstützen auch den zusätzlichen Platz auf dem Eckdisplay des Galaxy Note Edge. Dieser wird allerdings wie ein zweiter Bildschirm behandelt, so dass dort unabhängig vom eigentlichen Bildschirminhalt Nachrichten empfangen werden können oder auch eine eigene kleine App laufen kann. Die Anwendungsmöglichkeiten, die Samsung sich ausgedacht hat, reichen vom Metermaß über einen Timer bis hin zu Spielen. Mehr zum zweiten Display erfahren Sie im Kapitel "Eingabegeräte und Bedienung".
Kommunikation & GPS
Hinsichtlich der Mobilfunknetze, mit denen das Samsung Galaxy Edge zusammenarbeitet, befindet sich das Gerät absolut auf High-End-Niveau. So wird LTE Cat. 6 unterstützt, das Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit pro Sekunde im Downstream und bis zu 50 MBit pro Sekunde im Upstream ermöglicht. Außerdem werden vier GSM-, vier UMTS- und sieben LTE-Frequenzen unterstützt, so dass das Smartphone an vielen Orten der Welt zum Einsatz kommen kann. Bei einem Empfangstest im innerstädtischen Bereich hatten wir im relativ dünn ausgebauten E-Plus-Netz so gut wie immer eine sehr hohe Signalqualität.
Auch bei Verbindungen über WLAN muss man sich mit dem Galaxy Edge nicht einschränken: Man bekommt alle aktuellen Standards bis hin zu 802.11 ac, mit dessen Hilfe sehr schnelle Drahtlosnetzwerke verwirklicht werden können. Dazu gibt es Bluetooth 4.1 und NFC.
Das A-GPS-Modul arbeitet auch mit dem russischen Glonass- und dem chinesischen BeiDou-Satellitennetz zusammen, so dass Navigation fast überall auf der Welt möglich sein sollte. In Innenräumen dauert es etwas länger, bis das Smartphone eine Satellitenverbindung herstellen kann, dann werden wir auf 13 Meter genau geortet. Im Freien verbessert sich die Signalqualität schnell, die Genauigkeit liegt nahe bei Häusern immer noch bei 4 Metern, auf freiem Feld ist das Ortungssystem noch genauer.
Noch genauere Ergebnisse liefert uns eine Ausfahrt mit dem Auto. Dazu nehmen wir das Profi-Navi Garmin Edge 500 und natürlich auch das Samsung Galaxy Note Edge mit und vergleichen die Ergebnisse. Die gemessene Fahrstrecke unterscheidet sich bei beiden Geräten um circa 250 Meter, was angesichts einer Gesamtstrecke von über 30 Kilometern durchaus vertretbar erscheint. Generell platzieren uns beide Geräte nicht immer direkt auf der Fahrbahn, bei der Brückenquerung sind wir aber beim Garmin Edge 500 zumindest auf der Brücke und "schweben" nicht wie beim Samsung Galaxy Note Edge übers Wasser. Im Wald tut sich das Galaxy Note Edge sogar etwas leichter, uns auf der Fahrbahn zu platzieren. Insgesamt arbeitet das Ortungssystem des Testgerätes also für Navigationszwecke genau genug.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefonapp werden Samsung-Fans gleich wiedererkennen, hier hat sich im Vergleich zu anderen Samsung-Smartphones kaum etwas geändert. Zumindest auf den ersten Blick, denn natürlich wird auch hier wieder der seitliche Bildschirm mit eingebunden: Dort sieht man die Anrufdauer, kann die Freisprecheinrichtung aktivieren oder auflegen. Auf dem großen Bildschirm kann man währenddessen ungestört eine andere App laufen lassen. Praktisch: Auch beim Note Edge ist es wie schon beim Note 4 möglich, direkt im Kontakte-Hub mit einer Streichbewegung von rechts einen Kontakt anzurufen, mit einer Bewegung von links kann eine Nachricht an diesen Kontakt verfasst werden.
Die Sprachqualität ist sehr ähnlich wie beim Galaxy Note 4: Gut, aber nicht herausragend. Am Ohr verstehen wir unser Gegenüber gut und werden auch selbst gut verstanden, allerdings ist der Klang nicht so glasklar wie beispielsweise beim Sony Xperia Z3. Stattdessen wirkt die Stimme des Gegenübers ein bisschen dumpf. Über Lautsprecher ist die Wiedergabe ebenfalls ordentlich, aber auch nicht perfekt, da etwas zu leise bei Maximallautstärke und nicht ganz frei von Dröhngeräuschen. Das beiliegende In-Ear-Headset klingt ebenfalls gut, lediglich Höhen sind zu sehr betont.
Kameras & Multimedia
Die Kameraausstattung ist im Vergleich zum Galaxy Note 4 exakt gleich geblieben, an der Rückseite findet sich ein 16-Megapixel-Sensor mit Autofokus und LED-Blitz sowie optischer Bildstabilisierung. Die Auflösung von maximal 5.312 x 2.988 Pixel wird teilweise von den Konkurrenten übertroffen, beispielsweise vom Nokia Lumia 930, dennoch gelingen mit der Hauptkamera des Galaxy Note Edge schöne Bilder. Details wirken scharf, die Farbdarstellung ist gut und auch in dunkleren Flächen bleiben Einzelheiten sichtbar. Nur bei schlechteren Lichtverhältnissen kommt es schnell zu Farbrauschen. Die Kamera zeichnet Videos in 4K-Auflösung mit 30 Frames pro Sekunde oder in Full-HD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf. Der Zeitlupenmodus bringt bis zu 120 Frames pro Sekunde, allerdings wird das Video direkt auf dem Smartphone ins Endergebnis umgerechnet und es stehen dann nur maximal 1.280 x 720 Pixel als Auflösung zur Verfügung.
Auch bei der Frontkamera gibt es keine Unterschiede zum Galaxy Note 4: Samsung ist hier auf den Selfie-Zug aufgesprungen und bietet mit 3,7 Megapixel eine recht hochauflösende Frontkamera, die Bildqualität ist dabei ordentlich, Bilder verwackeln aber schnell. Sobald ein Gesicht erkannt wurde, kann man auch den Pulssensor an der Rückseite als Auslöser verwenden – praktisch. Im Groufie-Modus kann man das Telefon nach links und rechts schwenken und so ein Panoramagruppenbild erzeugen, das allerdings nur mit 1.504 x 992 Pixel auflöst.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör
Unser Testgerät war die Samsung Galaxy Note Premium Edition, die nur direkt beim Samsung für 899 Euro zu haben ist. Dafür bekommt man als Draufgabe eine micro-SD-Karte mit 64 GByte und ein Flipcover, sowie einen schicken Karton, eine bunte Broschüre mit den Highlights des Geräts und ein Reinigungstuch. Das sind für 100 Euro Aufpreis gegenüber der normalen Edition etwas maue Beigaben. der liegt auf jeden Fall ein Headset und ein Schnellladegerät mit USB-Kabel bei, sowie ein Tool zum Entnehmen des Stifts bzw. von micro-SD- und SIM-Karte.
Samsungs Zubehör-Shop ist groß, am interessantesten drüfte aber wohl das Flipcover sein, das die Rückseite des Galaxy Note Edge ersetzt und dem Telefon über Steckkontakte auch mitteilt, dass es angeschlossen ist. Bei unserer "Premium Edition" lag es bereits bei, sonst bekommt man es für circa 30 Euro. Es lässt den seitlichen Bildschirm frei, so dass hier Benachrichtigungen angezeigt werden können, allerdings ist dieser Teil des Bildschirms dann auch nicht geschützt. S-Pens als Ersatz kosten übrigens ebenfalls 30 Euro im Samsung-Store.
Garantie
Samsung bietet 24 Monate Garantie, auf Verschleißteile und Zubehör allerdings nur 6 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Samsungs Bildschirmtastatur zeichnet sich durch ein übersichtliches Layout und etwas kleine Tasten aus, dafür ist der Abstand zwischen den Buchstaben und Zahlen recht groß, so dass zuverlässiges Tippen möglich ist. Außerdem gibt es zahllose Eingabemöglichkeiten mit der Tastatur: Vom Wischen über die Tastatur über das Sprachdiktat bis hin zur handschriftlichen Eingabe mit Finger oder S-Pen ist so gut wie alles möglich, was aktuell Standard ist. Zusätzlich lässt sich das Keyboard schwebend einblenden und man kann über einen langen Druck auf die Leertaste schnell zwischen installierten Sprachen umschalten, praktisch, wenn man beispielsweise einen deutschen Text mit vielen fremdsprachigen Wörtern schreibt.
Wer länger auf die Zurücktaste drückt, der öffnet auf der linken Seite die Multi-Window-Leiste, aus der man verschiedene Anwendungen auf den Bildschirm ziehen kann. Zwei können immer simultan geöffnet sein, sie teilen sich den Bildschirm, wobei der Größenanteil jedes Fensters variabel ist. Man kann sogar vorgefertigte Kombinationen von Fenstern speichern und dann mit einem Klick aufrufen. Das ist praktisch, funktioniert aber leider nur mit einigen ausgewählten Apps.
Herzstück der Bedienung der Galaxy-Note-Serie ist der S-Pen, ein Stylus, der unten aus dem Gerät gezogen werden kann. Das Smartphone erkennt automatisch, wenn der Stift entfernt wird und öffnet das "S-Pen-Befehle"-Menü, das auch über die Taste am Stift jederzeit geöffnet werden kann. Mit dem Stylus lässt sich das Smartphone tatsächlich noch ein bisschen exakter bedienen als mit dem Finger. Für kreative Naturen ist der Stylus natürlich auch eine tolle Sache, Samsung hat inzwischen sogar eine Online-Galerie gestartet, in der Nutzer ihre mit dem S-Pen gezeichneten Bilder veröffentlichen können.
Der Touchscreen ist sehr präzise zu bedienen, auch in den Ecken und spricht immer zuverlässig an, egal ob wir den Finger oder den S-Pen benutzen. Die größte Besonderheit ist sicherlich der Knick, den das Display um die rechte Ecke macht. Auch dort ist die Bedienung recht präzise, da die Leiste aber nicht sehr hoch ist, sind die Symbole manchmal etwas klein und mit dem Stylus noch etwas präziser zu treffen als mit dem Finger. Tatsächlich ist über die Leiste noch ein bisschen mehr Multitasking möglich: So kann man beispielsweise auf dem Hauptscreen einen Film schauen und auf der Seitenleiste eingehende Nachrichten lesen. Klickt man allerdings auf ein Element in der Seitenleiste, so wird oft die Hauptapp auf dem großen Bildschirm aufgerufen, so richtig autark ist die Seitenleiste also nicht. Damit beschränkt sich auch der Nutzen, zumal die Leiste nur im Quermodus richtig herum lesbar ist.
Natürlich ist der um die Ecke gebogene Bildschirm eines der größten Highlights des Samsung Galaxy Note Edge. Zumal er Samsungs Super-AMOLED-Technik nutzt, die absolutes Schwarz und leuchtende Farben ermöglicht. Mit einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixel und einem Durchmesser von 5,6 Zoll handelt es sich um einen 16:10-Bildschirm, der in der Breite 160 Pixel mehr aufweist als der Screen im Galaxy Note 4. Diese zusätzlichen Pixel werden für die Biegung und die darauf befindlichen Bedienelemente genutzt. Der Bildschirm wird durch Gorilla Glass 3 geschützt.
Die durchschnittliche Helligkeit, lange ein Problem bei AMOLED-Displays, ist beim Samsung Galaxy Note Edge mit 473,8 cd/m² hoch. Diese Helligkeit erreichen wir, wenn wir den Helligkeitssensor mit einer Lampe belichten. Sie beträgt auch wesentlich mehr als beim konventionellen Screen des Galaxy Note 4, dort haben wir nur 339 cd/m² im Duchschnitt gemessen. Andere OLED-Displays in den Vergleichsgeräten wie beim Google Nexus 6 oder dem Nokia Lumia 930 sind noch einmal deutlich dunkler. Mit 94 % ist auch die Ausleuchtung herausragend gleichmäßig, sie wird nur vom YotaPhone 2 übertroffen. Damit wirken Farbflächen auf unserem Display sehr einheitlich.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 481 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 2.24 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.02 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 3.07
Samsung Galaxy Note Edge Adreno 420, 805 APQ8084, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy Note 4 Adreno 420, 805 APQ8084, 32 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 Plus PowerVR GX6450, A8, 64 GB eMMC Flash | Google Nexus 6 Adreno 420, 805 APQ8084, 32 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 930 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | Yota Devices YotaPhone 2 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | 2% | -10% | -61% | -71% | -117% | -36% | |
Helligkeit Bildmitte | 481 | 335 -30% | 519 8% | 274 -43% | 702 46% | 275 -43% | 321 -33% |
Brightness | 474 | 339 -28% | 496 5% | 264 -44% | 671 42% | 278 -41% | 325 -31% |
Brightness Distribution | 94 | 92 -2% | 90 -4% | 89 -5% | 90 -4% | 89 -5% | 95 1% |
Schwarzwert * | 0.62 | 0.72 | |||||
Delta E Colorchecker * | 2.24 | 1.77 21% | 3.67 -64% | 6.99 -212% | 8.92 -298% | 10.99 -391% | 5.16 -130% |
Delta E Graustufen * | 4.02 | 2.06 49% | 3.78 6% | 4.01 -0% | 9.59 -139% | 8.29 -106% | 3.42 15% |
Gamma | 3.07 72% | 2.41 91% | 2.42 91% | 2.03 108% | 2.75 80% | 2.16 102% | 2.93 75% |
CCT | 6476 100% | 6424 101% | 7327 89% | 6329 103% | 9408 69% | 6731 97% | 6394 102% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 99 | ||||||
Kontrast | 837 | 975 |
* ... kleinere Werte sind besser
Durch den Wegfall einer Hintergrundbeleuchtung bei AMOLED-Displays, und der organischen Dioden, die komplett schwarz sind, bis sie angeregt werden zu leuchten, ist es möglich, völliges Schwarz auf dem Bildschirm darzustellen. Daraus ergibt sich ein Schwarzwert von 0,0 cd/m² und theoretisch ein unendlich hoher Kontrast. Wie bei Samsung üblich, lässt sich der Bildschirm über mehrere vordefinierte Profile konfigurieren: Bei "Einfach" wirken die Farben etwas blass, aber auch am natürlichsten, während sie bei "Kino" und "Foto" etwas überbetont sind, dafür aber auch sehr leuchtend und kräftig.
Für eine genauere Analyse verwenden wir die Software CalMan und ein Spektralfotometer. Damit stellen wir fest, dass Farben tatsächlich im Profil "Einfach" am wenigsten vom Referenzfarbraum sRGB abweichen. Mit bloßem Auge ist so gut wie keine Abweichung erkennbar. Im Profil "Kino" kommt ein leichter Blaustich in die Farben, dieser ist bei "Foto" nicht vorhanden. Am stärksten weichen die Farben im Modus "Kino" vom Idealwert des Referenzfarbraums ab. Der Farbraum Adobe RGB wird im Profil "Foto" sehr gut wiedergegeben.
Im Freien macht sich die hohe Bildschirmhelligkeit positiv bemerkbar, der spiegelnde Bildschirm hingegen ist natürlich ein Problem. Insgesamt ist die Sichtbarkeit auch in hellen Umgebungen gut, da auch der hohe Kontrast des Displays sehr positiv wirkt. Bei bewölktem Himmel ist die Sichtbarkeit kaum eingeschränkt, direkte Sonneneinstrahlung kann aber natürlich problematisch sein.
Blickwinkelstabilität ist einer der großen Vorteile von AMOLED-Displays. Auch beim Samsung Galaxy Edge können wir selbst aus sehr flachen Blickwinkeln den Bildschirminhalt noch klar erkennen.
Das Galaxy Note 4 ist ein durchaus potentes Gerät und das Schwestermodell Note Edge kommt mit denselben leistungsrelevanten Komponenten zu Ihnen: Der Qualcomm Snapdragon 805 APQ8084 besitzt vier Kerne und taktet dabei mit 2,7 GHz. In der Praxis spüren wir, dass das Testgerät sehr schnell arbeitet, auch Multitasking ist problemlos möglich. In unseren Benchmarks muss sich das Note Edge höchstens mal dem Apple iPhone 6 Plus geschlagen geben, und auch das nur sehr selten.
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note Edge | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
Google Nexus 6 |
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note Edge | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
Yota Devices YotaPhone 2 |
In den Browserbenchmarks überzeugt das Samsung Galaxy Note Edge auch mit hohen Geschwindigkeiten, auch hier ist das Apple iPhone 6 Plus aber noch einen Tick schneller. So ist das Surfen mit dem Gerät eine echte Freude: Seiten bauen schnell auf und Animationen werden flüssig abgespielt.
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note Edge | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
Nokia Lumia 930 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
Yota Devices YotaPhone 2 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note Edge | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
Nokia Lumia 930 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
Yota Devices YotaPhone 2 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note Edge | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
Nokia Lumia 930 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
Yota Devices YotaPhone 2 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note Edge | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 |
* ... kleinere Werte sind besser
Auch bei den Grafiktests bleibt Apples iPhone 6 Plus das schnellste Gerät. Das Galaxy Note Edge sichert sich aber einen zweiten Platz zusammen mit dem Galaxy Note 4 und dem Google Nexus 6, die beide auf dasselbe SoC wie unser Testgerät setzen. Mit der Grafikkarte Adreno 420 mit einem Kern und bis zu 600 MHz Takt sollte es jedenfalls möglich sein, so gut wie alle aktuellen Games im Play Store zu spielen.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note Edge | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
Yota Devices YotaPhone 2 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note Edge | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
Yota Devices YotaPhone 2 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note Edge | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
Yota Devices YotaPhone 2 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note Edge | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
Yota Devices YotaPhone 2 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note Edge | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
Yota Devices YotaPhone 2 |
Beim Speicherzugriff zeigt sich das Galaxy Note Edge extrem schnell: Die 32 GByte interner Speicher werden wesentlich schneller angesprochen als bei allen Vergleichsgeräten. Auch das Galaxy Note 4 besaß schon einen sehr schnellen Speicher, aber besonders bei den Leseraten kann das Note Edge noch einmal ordentlich zulegen. Sehr gut.
Spiele
Grundsätzlich ist die Adreno 420 für so ziemlich alle Games im Play Store ausreichend dimensioniert. Das Drosseln der Grafikkarte bei längerem Betrieb bemerkt man in den meisten Fällen nicht, selten kommt es aber gerade bei grafisch anspruchsvolleren Titeln wie "Asphalt 8: Airborne" doch zu Slow-Downs, die bei einem High-End-Gerät dann doch ärgerlich sind.
Samsung legt sogar einige Games für den abgerundeten Eckbildschirm bei: Bei einem einfachen Memory-Game beispielsweise merken Sie sich einfach die passenden Symbole und tippen sie an. Nichts sonderlich Anspruchsvolles also, aber ganz nett für zwischendurch.
Erfreulich ist, dass die Sensoren sehr zuverlässig arbeiten und auch der präzise Touchscreen trägt dazu bei, dass der Spielspaß nicht getrübt wird.
Temperatur
Interessanterweise bleibt das Galaxy Note Edge trotz desselben SoCs deutlich kühler als das Galaxy Note 4. Unter voller Last erreicht es maximal 35,8 Grad Celsius an der Rückseite, zudem ist die Erwärmung nicht so großflächig. Auch im Idle-Betrieb bleibt das Gerät im Durchschnitt etwas kühler als der konventionelle Bruder. Schon das Note 4 war aber ein recht kühles Gerät, so dass wir hier nur von einer weiteren Verbesserung auf ohnehin schon hohem Niveau sprechen können, die in der Praxis aber kaum spürbar sein wird.
Beim Galaxy Note 4 konnten wir allerdings ein Drosseln der Grafikkarte nach längerer Last beobachten, eventuell hat Samsung dies beim Note Edge unter Kontrolle gebracht? Wir kontrollieren es mit dem GFXBench 3.0, in dessen Akku-Test derselbe Benchmark 30 Mal hintereinander abläuft. Wenn die Framerate stabil bleibt, gibt es kein Throttling. Tatsächlich kann auch im Galaxy Note Edge die Adreno 420 nicht ihre volle Leistung über längere Zeit entfalten, das Verhalten ähnelt der Grafikkarte im Galaxy Note 4. Damit bricht die Framerate auch in Spielen oder Benchmarks nach längerem Betrieb teils um die Hälfte ein.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher ist an der Rückseite angebracht, was nicht die beste Wahl ist: Auf weichen Unterlagen oder Papier wird der Sound merklich gedämpft. Zudem ist der Klang bis circa 2/3 der Lautstärke recht leise, dann zieht die Lautstärke merklich an und ist letztendlich auf maximaler Stufe ausreichend. Insgesamt kann der Klang auf jeder Lautstärkestufe einigermaßen überzeugen, Höhen sind allerdings ein wenig dumpf.
Anspruchsvolle Hörer werden aber lieber zu Kopfhörern oder externen Lautsprechern greifen, der Anschluss über den 3,5mm-Kombiport ist problemlos möglich und der Klang gut.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch des Galaxy Note Edge ist dann doch signifikant höher als beim konventionellen Note 4, was wohl vor allem an der zusätzlichen Monitorfläche liegt. Bis zu 2,4 Watt braucht unser Testgerät im Idle-Modus, das ist exakt ein Watt mehr als das Note 4, unter Last ist der Unterschied noch einmal größer. Hier braucht das Galaxy Note Edge bis zu 11,8 Watt, das Note 4 kommt mit 9,4 Watt aus.
Mit diesen Verbrauchswerten übertrifft das Note Edge aber nicht nur seinen konventionelleren Bruder, sondern auch andere Smartphones mit großem Bildschirm wie das Google Nexus 6 oder das Apple iPhone 6 Plus. Der hohe Energieverbrauch könnte unserem Testgerät bei den Akkulaufzeiten zum Verhängnis werden.
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 0.4 / 1.5 / 2.4 Watt |
Last |
6.9 / 11.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Tatsächlich kann das Note Edge in Sachen Laufzeit nicht mit den Vergleichsgeräten mithalten, besonders im praxisnahen WLAN-Test und beim Schauen von Filmen wie Big Buck Bunny in Full-HD sind die Laufzeiten mit unter 10 Stunden geringer. Kein Wunder, der Akku des Galaxy Note Edge ist mit 11,55 Wattstunden auch deutlich weniger leistungsfähig als der des Galaxy Note 4 mit 12,4 Wattstunden. Dazu kommen noch die recht hohen Verbrauchswerte unseres Testgeräts.
Beim Telefonieren hält das Testgerät circa 7 Stunden am Stück durch, solange man sich nicht aus der Funkzelle hinausbewegt. Bei gemischter Nutzung mit Standby-Zeiten beträgt die Laufzeit ungefähr 1 1/2 Tage, wobei man mit Samsungs eingebautem Ultra-Energiespar-Modus die Laufzeit deutlich strecken kann: Der Bildschirm wird dann auf Schwarz-Weiß umgeschaltet, was bei der AMOLED-Technik des Screens besonders hohe Einsparungen bringt, da schwarze Pixel keine Energie verbrauchen. Außerdem wird der Energieverbrauch im Hintergrund stark eingeschränkt und es sind nur mehr gewisse Funktionen zugänglich.
Samsung Galaxy Note Edge Adreno 420, 805 APQ8084, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy Note 4 Adreno 420, 805 APQ8084, 32 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 Plus PowerVR GX6450, A8, 64 GB eMMC Flash | Google Nexus 6 Adreno 420, 805 APQ8084, 32 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 930 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 37% | 18% | -5% | 0% | 27% | |
Idle | 1286 | 1668 30% | 1436 12% | 1153 -10% | 1203 -6% | 1387 8% |
H.264 | 587 | 701 19% | 675 15% | 652 11% | 682 16% | |
WLAN (alt) | 542 | 744 37% | 777 43% | 601 11% | 672 24% | 1002 85% |
Last | 199 | 323 62% | 199 0% | 135 -32% | 132 -34% | 175 -12% |
Für 749 Euro Straßenpreis sollte man schon ein ziemlich cooles Smartphone bekommen und tatsächlich kann Samsung hier liefern: Der "Knick" im Display ist zwar vielleicht nicht immer hundertprozentig praktisch, aber auf jeden Fall ein Hingucker. Bildschirmfläche kann man ja eigentlich nie genug haben und da ist die zusätzliche Leiste an der Seite ein deutlicher Zugewinn. Die Steuerung per S-Pen ist für viele ohnehin das ausschlagende Argument für die Galaxy-Note-Serie und ziemlich einmalig. Auch beim Note Edge funktioniert sie sehr gut und ermöglicht vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.
Nicht so gut beim "Smartphone mit der Ecke" gefällt uns, dass die Akkulaufzeiten doch ziemlich weit hinter dem normalen Note 4 zurückbleiben, dass der Lautsprecher und die Sprachqualität hochwertiger sein könnten und dass die Grafikkarte bei längerer Last drosselt.
Wer aber schon immer ein cooleres Galaxy Note 4 haben wollte und bereit ist, dafür zu zahlen, der wird darüber sicher hinwegsehen können, zumal der Bildschirm exzellent ist und auch das Gehäuse uns etwas besser gefällt, weil es schlichter designt ist.