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Test Motorola Moto X Force Smartphone

Hart im Nehmen. Das Moto X Force ist laut Motorola das weltweit erste Smartphone mit einem bruchfesten Display. Wie sich im Test zeigt, bringt der 5,4-Zöller aber nicht nur eine gehörige Portion Widerstandskraft mit, sondern überzeugt auch durch jede Menge weiterer erstklassiger Ausstattungsmerkmale.

Smartphones sind aus dem täglichen Leben kaum noch wegzudenken. Umso schlimmer ist es, wenn der treue Alltagsbegleiter in einem unachtsamen Moment herunterfällt und irreparablen Schiffbruch erleidet. Eine ganze Branche lebt mit dem Verkauf von Schutzhüllen, Ledertaschen und Sicherheitsgläsern davon, dass genau so etwas nicht passiert oder das Mobilgerät danach zumindest noch ein Lebenszeichen von sich gibt. Das robuste Oberklasse-Smartphone Motorola Moto X Force braucht dagegen weder Netz noch doppelten Boden. Mit dem ShatterShield setzt es das weltweit erste Display ein, das laut Hersteller garantiert nicht zerspringt oder bricht. Durch seine wasserabweisende Nano-Beschichtung darf das Moto X Force sogar kurzzeitig nass werden, ohne dass es dabei zu Schaden kommt.

Trotz seiner Nehmerqualitäten handelt es sich beim 5,4 Zoll großen Motorola keineswegs um einen unhandlichen Ruggedized-Ziegelstein, sondern um ein 169-Gramm-Leichtgewicht mit schickem Aluminiumgehäuse und toller Ausstattung. Mit 3 GB Arbeitsspeicher, dem Achtkern-Prozessor Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994 und der Adreno-430-Grafikeinheit liefert das Smartphone eine standesgemäß hohe Leistung ab. Hinzu kommt ein Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel, ein ausdauernder und vor allem sehr schnell wieder geladener Akku, eine umfangreiche Kommunikations-Ausstattung und die 21-Megapixel-Hauptkamera, die bei Tageslicht hervorragende Aufnahmen macht.

Weil das Moto X Force in der Oberliga der Smartphones mitspielt, muss es sich mit ebenso starken Konkurrenten messen. Wir lassen das Motorola im Test gegen die folgenden Smartphones antreten, die alle eine ähnliche Ausstattung und Größe mitbringen: Apple iPhone 6s, LG G4, Microsoft Lumia 950, Samsung Galaxy S7 und Sony Xperia Z5.

Motorola Moto X Force (Moto Serie)
Prozessor
Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994 8 x 2 GHz, Cortex-A57/-A53
RAM
3 GB 
, LPDDR4
Bildschirm
5.40 Zoll 16:9, 2560 x 1440 Pixel, kapazitiver Touchscreen, 540 ppi, AMOLED, 1440p Quad-HD, ShatterShield, spiegelnd: ja
Massenspeicher
32 GB eMMC Flash, 32 GB 
, 23.2 GB verfügbar
Anschlüsse
1 USB 2.0, Audio Anschlüsse: 3,5-mm-Headsetbuchse, Card Reader: microSD-Karten bis 2 TB, NFC, Helligkeitssensor, Sensoren: Beschleunigungssensor, Gyroskop, Hall-Sensor, Magnetometer, Näherungssensor, unterstützt kabelloses Aufladen mit Qi und Ladepad, Infrarot, OTG, Miracast, Wi-Fi Direct, DLNA
Netzwerk
802.11 a/b/g/n/ac (a/b/g/n = Wi-Fi 4/ac = Wi-Fi 5/), Bluetooth 4.1 LE, GSM (850, 900, 1.800, 1.900 MHz), UMTS (850, 900, 1.700, 1.900, 2.100 MHz), LTE (Frequenzbänder B1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 20, 25, 28, 40), Nano-SIM, Head SAR 0,549 W/kg, Body-worn SAR 0,781 W/kg, Dual SIM, LTE, GPS
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 9.2 x 149.8 x 78
Akku
3760 mAh Lithium-Ion, Akkulaufzeit (laut Hersteller): 48 h
Betriebssystem
Android 6.0 Marshmallow
Kamera
Primary Camera: 21 MPix Auflösung bis 5.344 x 4.008 Pixel, Dual-LED-Blitz, 1080p-HD-Video (30 fps), 4K-Video (30 fps), HDR-Video (1080p und 4K)
Secondary Camera: 5 MPix Auflösung bis 2.592 x 1.944 Pixel, Weitwinkelobjektiv, Blitz
Sonstiges
Lautsprecher: Stereolautsprecher, Tastatur: virtuell, Tastatur-Beleuchtung: ja, Netzteil, Kurzanleitung, 24 Monate Garantie, Ruggedized
Gewicht
169 g, Netzteil: 30 g
Preis
700 Euro
Hinweis: Der Hersteller kann abweichende Bauteile wie Bildschirme, Laufwerke und Speicherriegel mit ähnlichen Spezifikationen unter dem gleichen Modellnamen einsetzen.

 

Gehäuse

Einen quasi "unkaputtbaren" Bildschirm in sein Smartphone zu integrieren gelingt Motorola durch sein selbst entwickeltes ShatterShield-System. Das setzt auf fünf Displayschichten, von denen die erste beziehungsweise unterste Schicht von einem Aluminiumrahmen gebildet wird. Darauf liegt als zweite Schicht ein AMOLED-Display, das durch seinen flexiblen Aufbau sogar Stöße abfedern soll. Dann folgt eine doppelte Schicht aus Touchscreens - fällt einer davon aus, übernimmt der jeweils andere die Arbeit. Die äußere und fünfte Schicht ist eine Folie aus besonders hartem Kunststoff, der vor Dellen und Abnutzungen schützen soll. Wird sie trotzdem durch Kratzer und andere kleine Blessuren in Mitleidenschaft gezogen, lässt sie sich abnehmen und durch eine neue Schutzfolie ersetzen, die im Online-Shop des Herstellers allerdings nicht ganz billige 30 Euro kostet.

Trotz seines speziellen Aufbaus fühlt sich das Display nicht anders an als das von Standard-Smartphones. Der Bildschirm ist nahtlos in das edle und stabile Aluminium-Chassis eingebettet und lässt sich genauso reibungslos bedienen wie die beiden physischen Tasten am Gerät, die Powertaste und die Lautstärkewippe. Zusammen mit der griffigen Rückseite (dazu unten mehr) ergibt das einen sehr hochwertigen Gesamteindruck. Die einzigen Zugeständnisse, die sich durch den ShatterShield ergeben, sind ein etwas höheres Gewicht als bei den Vergleichsgeräten, ein dickerer Displayrahmen und damit verbunden eine um ein paar Millimeter größere Breite.

Bei der Vorderseite und dem Rahmen des Moto X Force können Käufer aus den Farbkombinationen Weiß/Silber oder Schwarz/Grau wählen. Die abgerundete Gehäuserückseite, mit der das Smartphone an seiner dicksten Stelle 9,2 Millimeter in die Höhe ragt, ziert standardmäßig schwarzes "Ballistic Nylon". Dabei handelt es sich um einen gewebten Nylon-Stoff, der den Fingern guten Halt gibt, durch seine raue Oberflächenstruktur aber nicht jedermanns Sache sein dürfte und obendrein nicht einfach zu reinigen ist. Alternativ steht das Moto X Force wie das Moto X Play mit "Soft Grip"-Rückseite zur Auswahl, und für 20 Euro Aufpreis mit genarbter Lederoberfläche. Die Rückseite lässt sich nicht abnehmen und der Akku damit auch nicht wechseln.

Im Motorola-Smartphone kann man zwei Nano-SIM-Karten gleichzeitig einsetzen. Da es sich beim zweiten Steckplatz jedoch um einen Hybrid-Slot handelt, in dem auch eine MicroSD-Karte Platz findet, muss man sich aber zwangsläufig entscheiden: Entweder man greift zu 2x Nano-SIM oder zur Kombination aus 1x Nano-SIM und 1x MicroSD.

149.8 mm 78 mm 9.2 mm 169 g148.9 mm 76.1 mm 9.8 mm 155 g146 mm 72 mm 7.3 mm 154 g145 mm 73.2 mm 8.2 mm 150 g142.4 mm 69.6 mm 7.9 mm 152 g138.3 mm 67.1 mm 7.1 mm 143 g148 mm 105 mm 1 mm 1.5 g

Ausstattung

Im Moto X Force läuft der High-End-SoC Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994. Unterstützt von der integrierten Grafikeinheit Qualcomm Adreno 430 sowie großzügig bemessenen 3 GB RAM bringt der schnelle Achtkern-Prozessor alle aktuellen Android-Anwendungen und -Spiele flüssig aufs Display. Auf unserem mit 32 GB Speicherplatz ausgestatteten Testgerät waren im werksfrischen beziehungsweise zurückgesetzten Zustand rund 23 GB frei. Wer mehr Speicherplatz benötigt, greift zur 64-GB-Variante des Moto X Force, die im Motorola-Webshop mit moderaten 45 Euro Aufpreis zu Buche schlägt. Über den MicroSD-Slot lässt sich der interne Speicher auch theoretisch um bis zu 2 TB erweitern, der technisch machbaren Grenze für den SDXC-Standard. Bei MicroSDXC-Karten mit mehr als 128 GB Kapazität ist die Auswahl derzeit aber noch sehr dünn, vereinzelt gibt es aber schon 200-GB-Karten zu kaufen.

MicroSD-Karten lassen sich wahlweise als externer Speicher oder via Fusion Storage so einbinden, dass interner und externer Speicher wie eine große Partition aussehen. Fotos, Daten und ausgewählte Apps lassen sich dann beliebig zwischen internem Speicher und der SD-Karte hin- und herschieben.

links: keine Anschlüsse
links: keine Anschlüsse
rechts: Lautstärkewippe, Powertaste
rechts: Lautstärkewippe, Powertaste
Kopfseite: 3,5mm-Buchse, Slot für Nano-SIM-/Micro-SD-Karte
Kopfseite: 3,5mm-Buchse, Slot für Nano-SIM-/Micro-SD-Karte
Fußseite:USB-Anschluss
Fußseite:USB-Anschluss

Software

Auf dem Moto X Force läuft Android in der Version 5.1, lässt sich aber direkt auf Version 6.0 aktualisieren. Die Update-Garantie bleibt auch unter der Regie von Lenovo bestehen, da es Motorola als Marke demnächst nicht mehr geben wird. Das aktuelle Android 6.0 hat der Hersteller gegenüber dem Original kaum verändert. Das App-Angebot beschränkt sich deshalb zum alltergrößten Teil auf die Standard-Apps von Google wie YouTube, Gmail, Chrome und Maps. Motorola ergänzt die Software-Sammlung um seine Geräteverwaltung Connect und die App Moto, die das Smartphone per Gesten- und Spracherkennung in einen persönlichen Assistenten verwandeln kann.

GPS: im Gebäude
GPS: im Gebäude
GPS: im Freien
GPS: im Freien

Kommunikation & GPS 

Das Moto X Force unterstützt GSM- und UMTS-Quintband und deckt stolze 13 LTE-Kanäle ab. Kommunikationstechnisch ist das Smartphone damit sehr breit aufgestellt und dürfte auch im Ausland stets einen Weg in das lokale Mobilfunknetz finden. Sitzen zwei SIM-Karten im Gerät, kann das Smartphone automatisch das schnellere Netz auswählen.

Mit WLAN 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.1+LE und NFC ist das Moto X Force bestens für die Datenübertragung auf kurze Distanz ausgerüstet. Im WLAN-Netz war der Empfang sowohl im 2,4-GHz- als auch im 5-GHz-Band einwandfrei und stets so schnell wie erwartet beziehungsweise wie es die Gegenstelle zuließ. Der Empfang war selbst durch drei Wände hindurch möglich, wobei die Signalstärke dann aber auf bis zu 50 Prozent abfiel. Das passierte auch, wenn man sich mit dem Smartphone mehr als 10 Meter vom Router wegbewegte. Für das Websurfen war beides aber kein Problem, zumal es während des Tests zu keinen Verbindungsabbrüchen oder sonstigen Aussetzern kam.

Nichts zu meckern gibt es beim GPS-Empfang, der bereits in geschlossenen Räumen eine sehr präzise Positionsbestimmung erlaubt. Im Freien war das Moto X Force dann nochmal ein kleines Stück besser. Die hohe Genauigkeit behielt das Smartphone auch bei, als wir es zusammen mit unserem Referenz-Navigationsgerät Garmin Edge 500 auf unsere fast 14 Kilometer lange Teststrecke mitnahmen. Das Moto X Force konnte sehr gut mit dem Profi-GPS Schritt halten und lag insgesamt kaum nennenswert neben der Spur. Beide Gesamtstrecken unterschieden sich nur um 30 Meter - besser geht es fast nicht.

GPS Garmin Edge Gesamt
GPS Garmin Edge Gesamt
GPS Garmin Edge Kreuzung
GPS Garmin Edge Kreuzung
GPS Garmin Edge Straßenverlauf
GPS Garmin Edge Straßenverlauf
Motorola Moto X Force Gesamt
Motorola Moto X Force Gesamt
Motorola Moto X Force Kreuzung
Motorola Moto X Force Kreuzung
Motorola Moto X Force Straßenverlauf
Motorola Moto X Force Straßenverlauf

Telefonfunktionen und Sprachqualität

Bei Telefonaten ins Fest- und Mobilfunknetz liefert das Moto X Force eine gute Sprachqualität ab. Auf der Gegenseite waren wir aufgrund der aktiven Geräuschunterdrückung stets gut zu hören. Gelegentlich empfanden die Gesprächsteilnehmer die Sprachwiedergabe aber etwas dumpf - andere Smartphones aus der gleichen Leistungs-Liga wie etwa das Apple iPhone 6s bekommen das besser hin. Bei der Telefon-App wird solider Android-Standard geboten: Es gibt ein Suchfeld für Namen und Telefonnummern, und über zweimaliges Wischen nach links lässt sich schnell die Kontaktliste aufrufen.

HDR-Aufnahme Frontkamera
HDR-Aufnahme Frontkamera
HDR-Aufnahme Webcam
HDR-Aufnahme Webcam

Kameras & Multimedia

Die 21-Megapixel-Hauptkamera zählt zu den großen Stärken des Moto X Force. Die bis zu 5.344 x 4.008 Pixel großen Aufnahmen überzeugen durch eine sehr gute Farbwiedergabe, besitzen einen ausgesprochen großen Detailreichtum und können es bei guter Ausleuchtung ohne weiteres mit den sehr guten Kameraobjektiven eines Apple iPhone 6s Plus oder Samsung Galaxy S7 aufnehmen. Bei nicht ganz optimal ausgeleuchteten Szenen schleichen sich dagegen leichte Unschärfen in die Aufnahmen, die aber nur bei einiger Vergrößerung negativ ins Gewicht fallen. Das mit einer Apertur von f/2.0 ausgestattete Objektiv wird von einem Dual-LED-Blitz mit farbkorrigierter Temperatur unterstützt, schießt auf Wunsch Panorama- oder HDR-Fotos und versieht sie mit GPS-Daten. Videoaufnahmen sind wahlweise in Zeitlupe (720p) oder mit 30 fps und zugeschaltetem HDR in 1080p- und der 4K-Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel möglich. Manuelle Einstellungen bietet die Kamera-App weder für die 21-Megapixel-Hauptkamera noch für die 5-Megapixel-Webcam, die ebenfalls sehr ansehliche Aufnahmen anfertigt.

Bildervergleich

Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.

Szene 1Szene 2Szene 3

Um die Farbtreue der Hauptkamera des Moto X Force zu testen, vergleichen wir ein unter kontrollierten Lichtbedingungen entstandenes Foto des X-Rite ColorChecker Passport mit den tatsächlichen Referenzfarben. Eine nachträgliche Bearbeitung der Aufnahme findet nicht statt.

Der direkte Vergleich zeigt, dass sich die Abweichungen bei der Farbsättigung fast durchwegs in sehr engen Grenzen halten. Lediglich bei den Graustufen neigt das Moto X Force insgesamt dazu, die Farben etwas weniger stark zu sättigen.

Zur Beurteilung der Bildschärfe fotografieren wir unter definiertem Kunstlicht unseren Testchart. Wie sich speziell am vergrößerten Ausschnitt der Bildmitte zeigt, stellt das Moto X Force sämtliche Bildbereiche scharf dar und kann es hier ganz klar ein weiteres Mal mit Topgeräten wie dem Apple iPhone 6s aufnehmen.

Hauptkamera Testchart
Hauptkamera Testchart
Ausschnitt aus der Bildmitte
Ausschnitt aus der Bildmitte
Der X-Rite ColorChecker Passport
Der X-Rite ColorChecker Passport
Hauptkamera Farbwiedergabe (oben: Kamerafarbe, unten: Referenz sRGB)
Hauptkamera Farbwiedergabe (oben: Kamerafarbe, unten: Referenz sRGB)

Zubehör

Dem Moto X Force liegt neben einem Netzteil mit Micro-USB-Anschluss eine Kurzanleitung sowie eine kleine Klammer zum Öffnen des Nano-SIM-/MicroSD-Slots bei. Trotz des hohen Preises von rund 700 Euro finden sich weder Kopfhörer noch sonstiges Zubehör in der Verpackung. Beides gibt es nur als kostenpflichtige Extras im Online-Shop. Dort finden sich neben kabellosen In-Ear-Kopfhörern (80 Euro) auch eine Power Bank (50 Euro) und eine Ersatz-Displayschutzfolie (30 Euro).

Garantie

Auf den ShatterShield gibt Motorola 4 Jahre Garantie (2 Jahre auf die übrigen Smartphone-Komponenten), was vorsätzliche Beschädigung oder normale Gebrauchsspuren freilich ausschließt. Doch wie passt eine zeitlich begrenzte Garantie auf das Display zur Aussage, dass es eben garantiert nicht zerspringen soll? Um es mit den Worten von Motorola zu sagen: Das Smartphone ist "nicht stoßfest oder darauf ausgelegt, allen Sturzschäden standzuhalten". Dabei liegt die Messlatte aber sehr hoch, denn im Test erwies sich das Display wirklich als so widerstandsfähig wie versprochen. Stürze vom Tisch oder auf einen harten Untergrund machten dem Moto X Force nichts aus. Übertreiben sollte man es allerdings nicht, denn bei unsanfter Behandlung kann das Smartphone durchaus Blessuren davontragen.

Eingabegeräte & Bedienung

Befeuert von seinem Achtkern-SoC reagiert das Moto X Force ausgesprochen schnell auf Eingaben, egal ob sie über den präzisen Touchscreen oder die phyischen Tasten erfolgen. Während des Tests kam es weder zu Verzögerungen beim Umschalten zwischen Menüs oder beim Aufruf von Apps noch zu anderen Hakeligkeiten, die einer flüssigen Bedienung im Weg standen. Gleiches gilt für das virtuelle Keyboard, das im Hoch- und Querformat jeweils die Hälfte des Bildschirms einnimmt und dadurch angenehm große Tasten bietet. Durch die halbhohe Darstellung wird der Displayinhalt zudem nicht unnötig verdeckt, so dass man stets den Überblick behält.

Die virtuelle Tastatur im Querformat ...
Die virtuelle Tastatur im Querformat ...
... und hochkant.
... und hochkant.

Display

Subpixel Moto X Force
Subpixel Moto X Force

Wer nach einem Smartphone mit tollem Display sucht, liegt beim Moto X Force richtig. Auf seinem 5,4 Zoll großen AMOLED-Bildschirm stellt das Motorola die QHD-Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel dar. Das resultiert umgerechnet in einer immens hohen Pixeldichte von 540 ppi, was es praktisch unmöglich macht, noch einzelne Bildpunkte auf dem Display zu erkennen. Einen AMOLED-Bildschirm samt WQHD-Auflösung besitzen unter den Vergleichsgeräten auch das Microsoft Lumia 950 (564 ppi) und das Samsung Galaxy S7 (577 ppi), die sogar noch eine etwas höhere Pixeldichte als das Motorola erreichen. 

Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 335,6 cd/m² hinkt das Moto X Force im Klassenvergleich scheinbar etwas hinterher, bietet dafür aber eine sehr gleichmäßige Ausleuchtung von 91 Prozent. Sind helle und dunkle Flächen (APL 50) gleichmäßig verteilt, klettert die maximale Luminanz in der Bildmitte zudem von 337 auf 381 cd/m². Schaltet man dann noch den automatischen Helligkeitssensor hinzu, steigt die maximale Luminanz sogar auf 481 cd/m² und kommt dann Top-Smartphones wie dem Apple iPhone 6s (552 cd/m²) schon recht nahe.

Der AMOLED-Bildschirm erzeugt durch inaktive Pixel ein sehr tiefes Schwarz, was in Kombination mit dem rechnerisch unendlichen Kontrastverhältnis für eine beeindruckende, sehr lebendige Farbdarstellung sorgt. 

323
cd/m²
333
cd/m²
350
cd/m²
320
cd/m²
337
cd/m²
349
cd/m²
320
cd/m²
336
cd/m²
352
cd/m²
Ausleuchtung des Bildschirms
540 ppi getestet mit X-Rite i1Pro 2
Maximal: 352 cd/m² (Nits) Durchschnitt: 335.6 cd/m² Minimum: 5.42 cd/m²
Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 337 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 3.99 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.66 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.32
Motorola Moto X Force
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
Apple iPhone 6S
A9 / PowerVR GT7600, A9, Apple AP0064K (iPhone NVMe)
LG G4
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
Microsoft Lumia 950
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
Samsung Galaxy S7
Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash
Sony Xperia Z5
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
Bildschirm
-3%
-41%
-1%
20%
-96%
Helligkeit Bildmitte
337
552
64%
566
68%
292
-13%
350
4%
669
99%
Brightness
336
549
63%
536
60%
298
-11%
351
4%
624
86%
Brightness Distribution
91
87
-4%
90
-1%
92
1%
98
8%
85
-7%
Schwarzwert *
0.39
0.47
0.68
Delta E Colorchecker *
3.99
3.4
15%
6.17
-55%
2.48
38%
2.04
49%
7.96
-99%
Colorchecker dE 2000 max. *
7.07
3.25
54%
Delta E Graustufen *
1.66
4.16
-151%
6.26
-277%
1.97
-19%
1.63
2%
10.95
-560%
Gamma
2.32 95%
2.21 100%
2.48 89%
2.06 107%
2.07 106%
2.61 84%
CCT
6584 99%
7288 89%
8171 80%
6640 98%
6391 102%
7402 88%
Kontrast
1415
1204
984
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998)
62.18
65.48
86.86
Color Space (Percent of sRGB)
95.93
98.63
99.35

* ... kleinere Werte sind besser

Nimmt man sich das AMOLED-Display mit dem X-Spektralfotometer X-Rite i1Pro 2 und der CalMan-Software zur Brust, bestätigt sich der gute subjektive Eindruck. Die Graustufen gibt das Moto X Force mit einem maximalen DeltaE von 1,66 sehr gut wieder. Auch der Gammawert und die Farbtemperatur liegen nahezu auf Ideallinie. Bei den Mischfarben ist das DeltaE mit einem Wert 3,99 etwas zu hoch, doch davon bekommt letztlich nur das Messgerät etwas mit. Mit bloßem Auge lässt sich diese Abweichung nicht erkennen.

Mischfarben
Mischfarben
Farbraumabdeckung
Farbraumabdeckung
Graustufen
Graustufen
Farbsättigung
Farbsättigung

Mit seinem durchschnittlich 335,6,cd/m² hellen Bildschirm lässt sich das Moto X Force auch uneingeschränkt im Freien einsetzen. Unabhängig vom jeweiligen Standort überzeugt das AMOLED-Display durch seine hohe Blickwinkelstabilität. Auch aus extremen Seitenansichten bleibt die Anzeige einwandfrei erkennbar.

Blickwinkel
Blickwinkel
Außeneinsatz
Außeneinsatz

Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)

Eine günstige Methode um die Helligkeit eines Bildschirms zu steuern, ist die Beleuchtung periodisch ein- und auszuschalten. Dies nennt sich PWM (Pulsweitenmodulation) Diese Umschaltung sollte mit einer hohen Frequenz stattfinden damit das menschliche Auge kein Flimmern wahrnimmt. Wenn die Frequenz zu niedrig ist, kann dies zu Ermüdungserscheinungen, Augenbrennen, Kopfweh und auch sichtbaren Flackern führen.
Flackern / PWM festgestellt 240.4 Hz

Das Display flackert mit 240.4 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) .

Die Frequenz von 240.4 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen.

Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz.

 

 

Leistung

Bei einem Smartphone mit Flaggschiff-Charakter wie dem Moto X Force gehört eine hohe Leistung selbstverständlich dazu. Das Moto X Force enttäuscht hier nicht und liefert mit dem High-End-SoC Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994, dem schnellen Grafikchip Qualcomm Adreno 430 und großzügig bemessenen 3 GB RAM eine High-end-Performance ab. Es gibt nur ein Problem: Der Achtkern-Prozessor taktet automatisch herunter, sobald die Gehäusetemperatur einen bestimmten Grenzwert überschreitet. Aus den sehr guten 89.911 Punkten bei AnTuTu 6 werden dann schnell mal 69.451 Punkte, wenn man den Benchmark wiederholt startet. Daher haben wir zwischen jedem einzelnen Test eine längere Pause eingelegt, damit sich das Smartphone wieder abkühlen konnte. Die Benchmark-Ergebnisse stellen daher sozusagen den "Best Case" dar - besser wird es nicht, höchstens schlechter, wenn der Snapdragon-810-SoC der Meinung ist, ihm wäre zu warm. Trotz dieses Mankos ist der Achtkern-Prozessor auch im gedrosselten Zustand noch extrem flott unterwegs. 

Die synthetischen Benchmarks absolviert das Moto X Force schneller als das LG G4 und das Microsoft Lumia 950, die beide mit dem etwas schwächeren Snapdragon-808-SoC ausgestattet sind. Zwischen dem Motorola-Smartphone und dem Sony Xperia Z5 entwickelt sich dagegen ein enges Rennen - mal ist das eine Gerät schneller, mal das andere, doch insgesamt nehmen sich beide wenig. Gegen das Apple iPhone 6s und erst recht das Samsung Galaxy S7 hat das Moto X Force keine Chance. Einzig beim Work-Testszenario von PCMark for Android lässt das Motorola alle Vergleichsgeräte hinter sich.

3DMark - 1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
25751 Points
Apple iPhone 6S
28419 Points +10%
LG G4
18821 Points -27%
Sony Xperia Z5
24980 Points -3%
Samsung Galaxy S7
29015 Points +13%
Geekbench 3
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren)
LG G4
1022 Points
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren)
LG G4
2952 Points
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
42 fps
Apple iPhone 6S
59.1 fps +41%
LG G4
24.9 fps -41%
Microsoft Lumia 950
13.73 fps -67%
Sony Xperia Z5
49 fps +17%
Samsung Galaxy S7
53 fps +26%
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
58 fps
Apple iPhone 6S
79.6 fps +37%
LG G4
33.7 fps -42%
Microsoft Lumia 950
21.82 fps -62%
Sony Xperia Z5
49 fps -16%
Samsung Galaxy S7
84 fps +45%
GFXBench 3.0
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
27 fps
Apple iPhone 6S
39.5 fps +46%
LG G4
15 fps -44%
Microsoft Lumia 950
12.3 fps -54%
Sony Xperia Z5
24 fps -11%
Samsung Galaxy S7
40 fps +48%
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
17 fps
Apple iPhone 6S
56 fps +229%
LG G4
9.5 fps -44%
Microsoft Lumia 950
6.76 fps -60%
Sony Xperia Z5
26 fps +53%
Samsung Galaxy S7
27 fps +59%
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
89911 Points
Samsung Galaxy S7
127902 Points +42%
BaseMark OS II
Overall (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
1774 Points
Apple iPhone 6S
2194 Points +24%
LG G4
1596 Points -10%
Microsoft Lumia 950
1140 Points -36%
Sony Xperia Z5
1437 Points -19%
Samsung Galaxy S7
1987 Points +12%
System (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
2878 Points
Apple iPhone 6S
3466 Points +20%
LG G4
2368 Points -18%
Microsoft Lumia 950
1096 Points -62%
Sony Xperia Z5
2360 Points -18%
Samsung Galaxy S7
4217 Points +47%
Memory (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
1085 Points
Apple iPhone 6S
1281 Points +18%
LG G4
1558 Points +44%
Microsoft Lumia 950
1640 Points +51%
Sony Xperia Z5
865 Points -20%
Samsung Galaxy S7
2244 Points +107%
Graphics (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
3376 Points
Apple iPhone 6S
4323 Points +28%
LG G4
1995 Points -41%
Microsoft Lumia 950
1437 Points -57%
Sony Xperia Z5
3095 Points -8%
Samsung Galaxy S7
1723 Points -49%
Web (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
939 Points
Apple iPhone 6S
1207 Points +29%
LG G4
881 Points -6%
Microsoft Lumia 950
655 Points -30%
Sony Xperia Z5
675 Points -28%
Samsung Galaxy S7
957 Points +2%
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
5365 Points
LG G4
4579 Points -15%
Sony Xperia Z5
5184 Points -3%
Samsung Galaxy S7
4826 Points -10%

Legende

 
Motorola Moto X Force Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994, Qualcomm Adreno 430, 32 GB eMMC Flash
 
Apple iPhone 6S Apple A9, Apple A9 / PowerVR GT7600, Apple AP0064K (iPhone NVMe)
 
LG G4 Qualcomm Snapdragon 808 MSM8992, Qualcomm Adreno 418, 32 GB eMMC Flash
 
Microsoft Lumia 950 Qualcomm Snapdragon 808 MSM8992, Qualcomm Adreno 418, 32 GB eMMC Flash
 
Sony Xperia Z5 Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994, Qualcomm Adreno 430, 32 GB eMMC Flash
 
Samsung Galaxy S7 Samsung Exynos 8890 Octa, ARM Mali-T880 MP12, 32 GB UFS 2.0 Flash

Bei den Browser-Benchmarks zeigt sich fast das gleiche Bild: Das Moto X Force läuft vor dem LG G4, dem Microsoft Lumia 950 und dieses Mal auch vor dem Sony Xperia Z5 durchs Ziel. Das Apple iPhone 6s und das Samsung Galaxy S7 sind eine Klasse für sich.

Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
8699 Points
Apple iPhone 6S
A9 / PowerVR GT7600, A9, Apple AP0064K (iPhone NVMe)
16200 Points +86%
LG G4
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
7832 (6791min) Points -10%
Microsoft Lumia 950
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
6990 Points -20%
Sony Xperia Z5
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
8627 Points -1%
Samsung Galaxy S7
Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash
13161 Points +51%
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
4080 ms *
Apple iPhone 6S
A9 / PowerVR GT7600, A9, Apple AP0064K (iPhone NVMe)
1715 ms * +58%
LG G4
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
4771 ms * -17%
Microsoft Lumia 950
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
6914 ms * -69%
Sony Xperia Z5
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
5693 ms * -40%
Samsung Galaxy S7
Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash
2562 ms * +37%
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
103 Points
Apple iPhone 6S
A9 / PowerVR GT7600, A9, Apple AP0064K (iPhone NVMe)
187 Points +82%
LG G4
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
82 Points -20%
Microsoft Lumia 950
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
64 Points -38%
Sony Xperia Z5
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
73 Points -29%
Samsung Galaxy S7
Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash
166 Points +61%
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
49.37 Points
Apple iPhone 6S
A9 / PowerVR GT7600, A9, Apple AP0064K (iPhone NVMe)
118.6 Points +140%
LG G4
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
43.12 Points -13%
Microsoft Lumia 950
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
24.52 Points -50%
Sony Xperia Z5
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
37 Points -25%
Samsung Galaxy S7
Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash
74 Points +50%

* ... kleinere Werte sind besser

Bei den Datentransfers zeigt sich das Moto X Force mit einer Ausnahme von seiner starken Seite und schiebt sich bei zufälligen Lese- und Schreiboperationen vor das LG G4 und das Sony Xperia Z5. Seinen großen Schwachpunkt offenbart das Motorola beim sequenziellen Schreiben - mit knapp 48 MB/s liegt es meilenweit hinter der Konkurrenz zurück, die hier doppelt und dreifach schneller ist. Auch nach wiederholten Durchläufen und diversen Neustarts ändert sich nichts an diesem Ergebnis. Das Samsung Galaxy S7 beeindruckt quer durch alle Benchmarks mit einem enormen Datendurchsatz.

Am Beispiel der 32 GB großen Toshiba Exceria Pro M401 (Modellnummer THN-M401S0640E2, Lesen bis zu 95 MB/s, Schreiben bis zu 80 MB/s) zeigt sich, dass die MicroSD-Performance des Moto X Force ebenfalls nur durchschnittlich ist. Mit 79 MB/s beim sequenziellen Lesen und 47 MB/s beim sequenziellen Schreiben bleibt das Smartphone deutlich hinter den Maximalwerten zurück. 

AndroBench 3-5
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
252 MB/s
LG G4
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
251 MB/s 0%
Sony Xperia Z5
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
219.8 MB/s -13%
Samsung Galaxy S7
Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash
483.8 MB/s +92%
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
47.99 MB/s
LG G4
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
153 MB/s +219%
Sony Xperia Z5
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
115.5 MB/s +141%
Samsung Galaxy S7
Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash
145.7 MB/s +204%
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
22.55 MB/s
LG G4
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
31.5 MB/s +40%
Sony Xperia Z5
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
3.59 MB/s -84%
Samsung Galaxy S7
Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash
85.9 MB/s +281%
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren)
Motorola Moto X Force
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
19.78 MB/s
LG G4
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
15 MB/s -24%
Sony Xperia Z5
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
11.46 MB/s -42%
Samsung Galaxy S7
Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash
16.01 MB/s -19%

Spiele

Die Hardware-Anforderungen aktueller Android-Spiele erfüllt das Moto X Force mit einem müden Lächeln. Alle von uns testweise installierten Games wie Ashphalt 8: Airborne oder Angry Birds 2 liefen mit vollen Details absolut ruckelfrei. Auch wegen des präzisen Touchscreens und des guten Lagesensors macht das Spielen Spaß.

Angry Birds 2
Angry Birds 2
Asphalt 8
Asphalt 8

Emissionen

Temperatur

GFXBench Akku-Test
GFXBench Akku-Test

Im Idle-Modus erhitzt sich das Moto X Force mit maximal 31,3 Grad Celsius so gut wie gar nicht. Mit einem Spitzenwert von 40,4 Grad Celsius bewegt sich das Smartphone auch unter Volllast im grünen Bereich. Beim Stresstest mit GFXBench zeigt sich indes ein typisches Problem des Snapdragon-810-SoC, nämlich das Throttling bei zu hohen Temperaturen. Die anfangs noch hohe Performance bricht schon nach kurzer Zeit ein und verharrt dann über den gesamten Test hinweg auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Trotz des Heruntertaktens reicht die Leistung des Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994 und der Adreno-430-GPU zum Spielen und für alle gängigen Anwendungen aber locker aus.

Max. Last
 38.1 °C37.8 °C38.1 °C 
 38.5 °C39.3 °C38.6 °C 
 39.8 °C39.4 °C38.8 °C 
Maximal: 39.8 °C
Durchschnitt: 38.7 °C
38.3 °C38.1 °C37.8 °C
38.6 °C39.9 °C36.4 °C
38.4 °C40.4 °C38.3 °C
Maximal: 40.4 °C
Durchschnitt: 38.5 °C
Netzteil (max.)  29.2 °C | Raumtemperatur 21.9 °C | Voltcraft IR-260
(-) Die Durchschnittstemperatur auf der Oberseite unter extremer Last ist 38.7 °C. Im Vergleich erhitzte sich der Durchschnitt der Geräteklasse Smartphone auf 32.8 °C.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.

Lautsprecher

Lautsprechertest Pink Noise
Lautsprechertest Pink Noise

Der Lautsprecher des Moto X Force sitzt an der Fußseite des Smartphones oberhalb des Micro-USB-Anschlusses. Richtig, nur Singular. Obwohl es so aussieht, als würden sich dort zwei Klangmembranen befinden, verbirgt sich hinter der linken Öffnung das Mikrofon - das merkt man spätestens, wenn man die rechte Öffnung mit dem Finger abdeckt und dann prompt kaum noch etwas oder gar nichts mehr hört. Der Monolautsprecher verzerrt zwar auch bei maximaler Lautstärke nicht, die bei 89,2 dB liegt, erzeugt aber nur eine recht dünne Klangkulisse, bei der man vergeblich versucht, Mitten und Tiefen herauszuhören. Das zeigen auch die Tonmessungen, bei denen das Moto X Force im Tiefbassbereich (der Frequenzbereich links in der Grafik) nur geringe dB-Werte zustande bringt. Dadurch werden diese Frequenzen vollständig von den deutlich lauteren hohen Tönen überlagert. Eine Equalizer-App gibt es leider ebensowenig wie Kopfhörer, die Motorola nur gegen Aufpreis in seinem Webshop anbietet.

Akkulaufzeit

Energieaufnahme

Durch seinen 3.760 mAh starken Akku bringt das Moto X Force beste Voraussetzungen für lange Laufzeiten mit, auch wenn die Leistungsaufnahme teilweise etwas über dem Durchschnitt liegt. Im Idle-Modus verlangt das Smartphone im Mittel nach 1,35 Watt, bei voller Auslastung können es auch schon mal bis zu 9,4 Watt sein. Unter den Vergleichsgeräten bringt nur das Samsung Galaxy S7 einen noch etwas stärkeren Akku mit (3.600 mAh). Das LG G4 und das Microsoft Lumia 950 beziehen ihre Energie jeweils aus einem 3.000-mAh-Akku.

Das Moto X Force unterstützt den Qi-Standard und lässt sich damit an einer passenden Ladestation drahtlos mit Strom versorgen. Hinzu kommt eine Schnellladefunktion, die ihren Namen auch wirklich verdient. Schon nach etwa 15 Minuten an der Steckdose ist das Smartphone wieder zu 25 Prozent aufgeladen. Im Test dauerte es rund 1 Stunde und 20 Minuten, um die Batterieanzeige von 0 auf 100 Prozent zu bringen.

Stromverbrauch
Aus / Standbydarklight 0.11 / 0.37 Watt
Idledarkmidlight 0.96 / 1.35 / 1.4 Watt
Last midlight 6.11 / 9.43 Watt
 color bar
Legende: min: dark, med: mid, max: light        Gossen Metrahit Energy

Akkulaufzeit

Bei der Akkulaufzeit überzeugt das Moto X Force auf ganzer Linie - auch bei intensiver Nutzung dürfte es bei Spielnutzung einen ganzen Tag ohne Kontakt zur Steckdose auskommen. Beim realitätsnahen WLAN-Test muss sich das Smartphone zwar knapp dem Apple iPhone 6s und dem Sony Xperia Z5 geschlagen geben, legt mit 7 Stunden und 6 Minuten aber trotzdem eine sehr gute Zeit hin. im Videotest bei angepasster Helligkeit und ausgeschaltetem WLAN-Modul hält das Moto X Force dafür am längsten durch und übertrifft mit 11:50 Stunden sogar den Langläufer Apple iPhone 6s

Akkulaufzeit
Idle (ohne WLAN, min Helligkeit)
26h 50min
WiFi Websurfing
7h 06min
Big Buck Bunny H.264 1080p
11h 50min
Last (volle Helligkeit)
5h 30min
Motorola Moto X Force
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
Apple iPhone 6S
A9 / PowerVR GT7600, A9, Apple AP0064K (iPhone NVMe)
LG G4
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
Microsoft Lumia 950
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
Samsung Galaxy S7
Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash
Sony Xperia Z5
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
Akkulaufzeit
-13%
-29%
-28%
5%
-11%
Idle
1610
1510
-6%
1654
3%
1500
-7%
1810
12%
1669
4%
H.264
710
699
-2%
501
-29%
570
-20%
892
26%
600
-15%
WLAN
426
492
15%
326
-23%
250
-41%
456
7%
438
3%
Last
330
137
-58%
114
-65%
187
-43%
242
-27%
213
-35%

Pro

+ Android 6.0
+ Sehr schneller SoC
+ Dual-SIM-Slot
+ Bruchsicheres Glas
+ Extrem robust
+ Hochwertige Verarbeitung
+ 4 Jahre Garantie auf das Display
+ 2.560 x 1.440 Pixel Auflösung
+ Sehr gute 21-MP-Kamera
+ Lange Akkulaufzeiten
+ Kurze Ladezeiten

Contra

- Nur ein Monolautsprecher
- Hybrid-Slot verlangt nach Kompromissen
- Nicht wasserdicht
- SoC taktet bei Hitze herunter
- Kein Headset mitgeliefert

Fazit

Im Test: Motorola Moto X Force. Testgerät zur Verfügung gestellt von Lenovo Deutschland.
Im Test: Motorola Moto X Force. Testgerät zur Verfügung gestellt von Lenovo Deutschland.

Mit dem Moto X Force ist Motorola ein großer Wurf gelungen. Das kann man einerseits wörtlich auffassen, weil der 5,4-Zoll-Androide mit einem bruchfesten Display ausgestattet ist. Anderseits darf man das Moto X Force nicht nur auf seine Widerstandsfähigkeit reduzieren, weil das Oberklasse-Smartphone gleich noch einen ganzen Korb weiterer Vorzüge mitbringt. Dazu gehört definitiv der helle und blickwinkelstabile AMOLED-Bildschirm, der mit seiner hohen Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel und der immensen Pixeldichte von 540 ppi Inhalte gestochen scharf darstellt. Weitere Highlights sind der leistungsstarke Achtkern-SoC Snapdragon 810 MSM8994 und das gut ausgestattete Kommunikationsmodul, das von WLAN 802.11ac über LTE, NFC und zwei SIM-Slots im Prinzip keine Wünsche offenlässt. Weitere Pluspunkte: das schicke Metall-Chassis, das aktuellste Android 6.0, eine hervorragende 21-Megapixel-Kamera, lange Akkulaufzeiten und eine Schnelllade-Funktion.

Das Moto X Force besitzt ein eigentlich schon längst überfälliges Feature: ein bruchfestes Display, das auch Stürze auf den Steinboden schadlos übersteht.

Obwohl Motorola knapp 700 Euro für sein Smartphone verlangt, gehören Kopfhörer nicht zum Lieferumfang, sondern sind ein kostenpflichtiges Extra. Auch die Klangkulisse könnte besser sein, weil im Moto X Force nur ein Monolautsprecher sitzt. Und zu guter Letzt muss sich Motorola auch Kritik für die SoC-Wahl gefallen lassen - der Prozessor taktet herunter, sobald ihm zu heiß wird. Allerdings reicht seine Leistung selbst im gedrosselten Zustand noch spielend für sämtliche aktuellen Android-Anwendungen und -Games aus.

Motorola Moto X Force - 21.04.2016 v5.1 (old)
Manuel Masiero

Gehäuse
92%
Tastatur
68 / 75 → 91%
Pointing Device
94%
Konnektivität
47 / 60 → 78%
Gewicht
91%
Akkulaufzeit
91%
Display
86%
Leistung Spiele
57 / 63 → 90%
Leistung Anwendungen
49 / 70 → 71%
Temperatur
88%
Lautstärke
100%
Audio
64 / 91 → 70%
Kamera
83%
Durchschnitt
78%
88%
Smartphone - gewichteter Durchschnitt
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Autor: Manuel Masiero, 15.03.2016 (Update: 15.08.2024)