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Test Microsoft Lumia 950 Smartphone

Lahmender Platzhirsch. Mit dem Lumia 950 und dem größeren Schwestermodell Lumia 950 XL erneuert Microsoft seine Windows-Phone-Flaggschiff-Modelle. Das brandneue Windows 10 fungiert als OS. Äußerlich zurückhaltend ist die Ausstattung hingegen eines Topmodells würdig. Warum es dennoch nicht für einen vorderen Platz in unserer Bestenliste reicht, zeigt unser Testbericht.

Microsoft überspringt eine Nummer, und so stellt das Lumia 950 den direkten Nachfolger zum von uns 2014 getesteten Lumia 930 dar, das noch unter der Nokia Flagge erschien. Die neueste Version des Windows-Phone-Flaggschiffs bietet wie gewohnt eine reichhaltige, potente Ausstattung. Unser Testgerät Lumia 950 DS bietet zudem eine Dual-SIM-Funktion, technisch unterscheidet es sich ansonsten nicht vom Lumia 950. Angetrieben wird es von einem Hexacore-SoC Qualcomm Snapdragon 808 mit 1,8 GHz Taktrate und integrierter Adreno 418 Grafikkarte nebst satten 3 GB RAM. Der 32 GB große Massenspeicher lässt sich via microSD um bis zu 200 GB erweitern.

Damit muss sich das Lumia 950 DS neben dem Vorgänger Nokia Lumia 930 mit den Flaggschiffen der Konkurrenz messen, namentlich dem Apple iPhone 6S, dem Samsung Galaxy S6 sowie dem Sony Xperia Z5. Für unseren Benchmark-Parcours und einige weitere Vergleiche treten zudem das Google Nexus 6P, das Asus ZenFone 2 Deluxe ZE551ML sowie das HTC One M9 an.

Microsoft Lumia 950 (Lumia Serie)
Prozessor
Qualcomm Snapdragon 808 MSM8992 6 x 2 GHz, Cortex-A53/A57
RAM
3 GB 
Bildschirm
5.20 Zoll 16:9, 2560 x 1440 Pixel, AMOLED, 564 ppi, WQHD, ClearBlack, TrueColor (24-Bit/16 M), bessere Lesbarkeit bei Sonnenlicht, leicht zu reinigen, Modus für hohe Helligkeit, Lumia-Farbprofil, Corning Gorilla Glass 3, spiegelnd: ja
Massenspeicher
32 GB eMMC Flash, 32 GB 
, 24.65 GB verfügbar
Anschlüsse
1 USB 3.0 / 3.1 Gen1, 1 DisplayPort, Audio Anschlüsse: 3,5 mm Klinke, Card Reader: microSDXC (bis zu 200 GB), Sensoren: A-GPS, GLONASS, BeiDou; Umgebungslichtsensor, Beschleunigungssensor, Näherungssensor, Barometer, Gyroskop, Magnetometer, SensorCore, NFC, USB OTG
Netzwerk
802.11 a/b/g/n/ac (a/b/g/n = Wi-Fi 4/ac = Wi-Fi 5/), Bluetooth 4.1, GSM (850/900/1.800/1.900 MHz), UMTS (850/900/1.700/1.900/2.100 MHz), LTE (B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B20/B28/B38/B40/teils B41), GPRS, EDGE, HSDPA, HSUPA, HSPA+, Bandbreite (Download/Upload): 300MB/s/50MB/s (LTE Cat.6), 42.2MB/s/5.76MB/s (UMTS), GPS
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 8.2 x 145 x 73.2
Akku
12 Wh, 3000 mAh Lithium-Polymer, wechselbar, Telefonieren 2G (laut Hersteller): 18 h, Telefonieren 3G (laut Hersteller): 18 h, Standby 2G (laut Hersteller): 275 h, Standby 3G (laut Hersteller): 275 h
Betriebssystem
Microsoft Windows 10 Mobile
Kamera
Primary Camera: 5 MPix Full-HD-Weitwinkel, Blende f/2,4, Video@1080p
Secondary Camera: 20 MPix Autofokus mit zwei Druckpunkten, Digitaler 2x-Zoom, Objektiv mit 6 Linsen, Optische Bildstabilisierung, Sensorgröße 1/2,4", f/1,9, Brennweite 26 mm, Triple-LED-Blitz, PureView, echter 16:9-Sensor, Schnellfokus Mindestabstand 10 cm,4K-Video@30 FPS
Sonstiges
Lautsprecher: rückseitiger Monolautsprecher, Tastatur: virtuelle QWERTZ-Tastatur, Tastatur-Beleuchtung: ja, Akku, Ladegerät, USB-C-Kabel, Handbuch, Microsoft Edge, Outlook, Facebook, WhatsApp, OneDrive, Xbox Live Hub, Skype, Microsoft Office (OneNote, Word, Excel, PowerPoint), Finanzen, Expedia, Fitbit, Karten, Lumia Creative Studio, Hilfe + Tipps, Shazam, Sky Online, Sky Go, MSN Wetter, Xing, 24 Monate Garantie, SAR-Wert: 0.48W/kg (Kopf), 0.6W/kg (Körper); SIM-Formfaktor: Nano-SIM; Besonderheiten: Dual-SIM, UKW-Radio, Integrierte drahtlose Aufladung, schnellladend (Standard für die drahtlose Aufladung: Qi) , Lüfterlos
Gewicht
150 g, Netzteil: 70 g
Preis
599 Euro
Hinweis: Der Hersteller kann abweichende Bauteile wie Bildschirme, Laufwerke und Speicherriegel mit ähnlichen Spezifikationen unter dem gleichen Modellnamen einsetzen.

 

Gehäuse

Leider hat Microsoft bei der Materialwahl des Gehäuses nicht an den Vorgänger Nokia Lumia 930 angeknüpft. Beim Lumia 950 hat man auf Metall verzichtet und setzt nun bei der abnehmbaren Rückseite auf matten Kunststoff. Die leicht abgerundete Rückseite ist zwar dadurch ziemlich kratzunempfindlich und haptisch auch recht angenehm, dennoch verströmt das Smartphone damit keinen echten Flaggschiff-Duft. Trotz der abnehmbaren Rückseite – die übrigens nur sehr schwer zu entfernen ist – kann das Gerät bei Stabilität und sauberer Verarbeitung dafür voll punkten. Egal wie stark wir Druck ausüben, weder Knarzen noch Bildveränderungen sind hör- oder sichtbar. Einzig die Tasten an der rechten Gehäuseflanke sitzen etwas locker, bieten dabei dennoch einen klaren Druckpunkt.

Die Vorderseite aus Glas wird vom silbernen Microsoft Logo dominiert und gibt sich ansonsten dezent. Das schlichte Design setzt sich auch bei der verfügbaren Farbauswahl fort, das Microsoft Lumia 950 gibt es nur mehr in Weiß oder Schwarz. Farbige Akzente müssen nun Dritthersteller mit optionalen Hüllen setzen. 

Unter der abnehmbaren Rückseite verbergen sich anders als beim Vorgänger nun ein austauschbarer Akku sowie Einschübe für zwei Nano-SIM-Karten und eine microSD-Karte. Das Microsoft Lumia 950 ist mit 8,2 mm Dicke zudem wieder deutlich schlanker geraten, überragt aber die Konkurrenz dennoch klar. Mit 150 Gramm Gesamtgewicht hat es gegenüber dem Vorgänger um satte 20 g abgespeckt und liegt nun auf Augenhöhe mit den Mitbewerbern, das Sony Xperia Z5 wiegt sogar minimal mehr.

146 mm 72 mm 7.3 mm 154 g145 mm 73.2 mm 8.2 mm 150 g143.4 mm 70.5 mm 6.8 mm 138 g138.3 mm 67.1 mm 7.1 mm 143 g148 mm 105 mm 1 mm 1.5 g

Ausstattung

Den Hauptkritikpunkt am Vorgänger in puncto Ausstattung – der fehlende microSD-Slot zur einfachen Speichererweiterung – hat Microsoft nun ausgemerzt, bis zu 200 GB an Zusatzspeicher sind möglich. Wie gewohnt wird auch die direkte Installation von Apps auf die microSD-Karte unterstützt. Der Einschub ist wie die beiden SIM-Slot allerdings nur zugänglich, wenn der Akku herausgenommen ist, hot plugging entfällt also. Angetrieben wird das Lumia 950 von einem Qualcomm Snapdragon 808 MSM8992 SoC mit 2 GHz Taktrate und integrierter Adreno 418 Grafikkarte nebst 3 GB RAM. Auch das Lumia 950 unterstützt wieder den Qi-Standard zum kabellosen Aufladen mit einer kompatiblen Ladestation. Das Layout der restlichen Anschlüsse und der ergonomisch einwandfrei platzierten Tasten entspricht dem des Vorgängers. Einen bei den Flaggschiff-Konkurrenten mittlerweile zum guten Ton gehörenden Fingerabdruckleser vermissen wir allerdings beim aktuellen Topmodell von Microsoft. Der Hersteller setzt mit seinem Windows Hello genannten Retina Scan dagegen. Zudem unterstützt die USB-C-3.1-Schnittstelle (Gen 1, 5 GB/s) auf USB OTG.

Kopfseite: Audio
Kopfseite: Audio
links: keine Anschlüsse oder Tasten
links: keine Anschlüsse oder Tasten
rechts: Lautstärkewippe, Power, Kamera
rechts: Lautstärkewippe, Power, Kamera
Fußseite: USB, Vertiefung zur Abnahme des Covers
Fußseite: USB, Vertiefung zur Abnahme des Covers

Software

Das Lumia 950 setzt wie der bereits getestete große Bruder Microsoft Lumia 950 XL auf das aktuelle Windows 10 Mobile Betriebssystem. Das hat Microsoft dem großen Bruder auf PC-Systemen angepasst. Optisch finden sich Nutzer, die bereits mit dem Vorgängersystem Windows Phone 8.x vertraut sind, sofort zurecht. Wieder lassen sich auf dem Startbildschirm die Programme in Kachelform mit Live-Informationen in Position und Größe anpassen. Neu sind nun stufenlos transparente Kacheln und echte, personalisierbare Hintergrundbilder. Auch die von Android und iOS bekannte Leiste mit Schnelleinstellungen ist nun ausklappbar. Microsoft möchte auch Android- und iOS Nutzern den Wechsel zu Windows 10 Mobile schmackhaft machen. Deshalb gab es bis Ende letzten Jahres noch das "Project Astoria", das sich mit der Emulation von Android Apps für Windows 10 Mobile befasst hat. Analog dazu existiert "Project Islandword" für die Portierung von Apple-iOS-Apps. Das ist auch bitter nötig, denn auch das aktuelle Windows 10 Mobile krankt noch an zu wenig Apps, wenn es auch sehr stabil und rund läuft. Mit Cortana hält wieder der hauseigene Sprachassistent Einzug, der sehr ordentlich funktioniert. Ähnlich wie Apple bietet nun auch Microsoft bei gewissen Apps die Möglichkeit, auf dem Smartphone begonnene Vorgänge auf einem Windows 10 PC weiterzuführen. Leider fehlt auch hier noch die breite Anwendungsunterstützung.

Zudem bietet Continuum in Verbindung mit einem externen Display, Maus und Tastatur eine desktopähnliche Erfahrung. Das wird durch dediziertes Zubehör wie das Display Dock unterstützt. Pferdefuß an der Sache ist, dass bislang nur die sogenannten Universal-Apps wie die Microsoft Office Suite oder die Kartenanwendung auch Continuum unterstützen. Hier sind also die App-Entwickler stark gefordert, damit diese Funktion praxisgerecht genutzt werden kann. Weiteres neues Feature ist Windows Hello, das die Entsperrung des Smartphones ohne Berührung erlaubt. Richtig gelesen, dieses James-Bond-artige Gadget kommt zuerst von Microsoft! Dafür steht ein Infrarot-Iris-Scanner zur Verfügung, der zwar sehr schnell arbeitet, allerdings bei wenig Licht und unter erschwerten Bedingungen wie durch eine Brille hindurch nicht immer zuverlässig funktioniert. Genauere Informationen zum Betriebssystem sind im ausführlichen Testbericht zum Microsoft Lumia 950 XL zu finden.

Kommunikation & GPS 

Das Microsoft Lumia 950 verwendet für die mobile Internetverbindung HSPA+ oder LTE Cat.6 (bis zu 300 Mbit/s). Der Empfang war im Test stets stabil. Mit der hohen Frequenzabdeckung ermöglicht das Testgerät auch im Ausland eine zuverlässige Verbindung zum Internet. Das WLAN-Modul von Qualcomm unterstützt mit IEEE-802.11 a/b/g/n/ac alle wichtigen Standards und funkt sowohl im 2,4- als auch im 5-GHz-Frequenzbereich. Die Reichweite war im Test auch zum etwa 10 Meter entfernten Telekom Router durch mehrere Innenwände hindurch stets sehr gut, der Seitenaufbau gelang durchweg einwandfrei und recht flott. Auch mittels YouTube funktioniert das Videostreaming tadellos.

Zur Ortung via Satellit nutzt das Testsample GPS sowie Glonass. Der SAT-Fix gelingt mit der integrierten Karten-App bereits in Innenräumen schnell und mit rund 10 m Genauigkeit recht exakt. Für eine genauere Überprüfung haben wir das Microsoft Lumia 950 und das Profi-Navi Garmin Edge 500 auf dem Fahrrad durch unseren Testparcours gefahren. Hier arbeitet zwar wie erwartet das Garmin Edge 500 deutlich exakter, die Abweichungen des Smartphones halten sich aber in erfreulich geringen Grenzen. Dabei fällt auf, dass das Testgerät recht häufig die aktuelle Position ermittelt und dadurch auf der Gesamtstrecke nur um etwa 140 m abweicht.

Garmin Edge 500
Garmin Edge 500
Garmin Edge 500
Garmin Edge 500
Garmin Edge 500
Garmin Edge 500
Microsoft Lumia 950 DS
Microsoft Lumia 950 DS
Microsoft Lumia 950 DS
Microsoft Lumia 950 DS
Microsoft Lumia 950 DS
Microsoft Lumia 950 DS
Telefon-App
Telefon-App

Telefonfunktionen und Sprachqualität

Die übersichtlich gestaltete Telefon-App des Microsoft Lumia 950 bietet die wichtigsten Funktionen wie Wähltastatur, Verlauf und Favoriten. Auch Skype wurde gut integriert. Stimmen werden beim Testgespräch klar verständlich und sauber wiedergegeben, auch der Gesprächspartner attestiert eine ordentliche Verständlichkeit. Die Freisprechfunktion funktioniert gut und in annehmbarer Lautstärke, wenn auch mit etwas Nachhall.

Kameras & Multimedia

Wie schon der große Bruder Lumia 950 XL besitzt auch das Lumia 950 auf der Frontseite eine 5-Megapixel-Weitwinkel-Kamera (2.592 x 1.936 Pixel) mit einer f/2,4-Blende. Videos werden in Full-HD aufgezeichnet. Die Aufnahmen gelingen bei gutem Umgebungslicht sehr ansehnlich. Der Sensor fängt zwar sehr viel Licht ein, beim Low Light Test ist jedoch ein deutlich sichtbares Bildrauschen erkennbar.

Die Kamera auf der Rückseite löst mit 20 Megapixeln (4.864 x 3.648 Bildpunkte, 4:3) hoch auf, effektiv nutzbar sind jedoch aufgrund des digitalen 2x-Zooms nur 17,7 Megapixel im jpg-Format. Im verlustfrei bearbeitbaren DNG-Format sind sogar 19 MP verfügbar. Die Blende beträgt f/1,9. Zudem bietet die Linse neben einer optischen Bildstabilisierung einen Autofokus mit zwei Druckpunkten sowie einen Triple-LED-Blitz. Videos können in 4K bei 30 fps aufgezeichnet werden. Die Bildqualität ist gerade bei Tageslicht oder guter Motivausleuchtung sehr gut mit ordentlicher Schärfe und einer guten Farbdarstellung. Im Direktvergleich kann das Lumia 950 dennoch nicht mit dem Sony Xperia Z5 Premium konkurrieren. Richtig gut macht der Sensor seinen Job in puncto Low Light Performance. Bei Zuhilfenahme des Blitzes gefallen sowohl Farbdarstellung als auch Bildschärfe.

Weitere Informationen zur Kamera-App und der Video-Performance sind im ausführlichen Test des Microsoft Lumia 950 XL zu finden.

Rückkamera mit Blitz
Rückkamera mit Blitz
Rückkamera Low Light
Rückkamera Low Light
Frontkamera
Frontkamera
Frontkamera Low Light
Frontkamera Low Light

Bildervergleich

Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.

Szene 1Szene 2Szene 3
abfotografierte ColorChecker-Farben: Originalfarben in der unteren Hälfte jedes Patches
abfotografierte ColorChecker-Farben: Originalfarben in der unteren Hälfte jedes Patches

Für eine genauere Betrachtung der Farbtreue nutzen wir den ColorChecker Passport bei kontrollierten Lichtbedingungen, möglichst bildfüllend abfotografiert. Die Aufnahmen werden im Automatikmodus ohne Bearbeitung angefertigt. Dabei wird eine leichte Farbübersättigung sichtbar, wobei Erdfarben dennoch natürlich wirken.

Die Schärfe wird beurteilt mittels eines Testcharts, das ebenfalls unter Kunstlicht und möglichst bildfüllend abfotografiert wird. Hier schneidet das Lumia 950 gut ab, gerade im Bildzentrum gefällt die hohe Bildschärfe. Lediglich zum Rand hin fällt diese etwas ab. Beim Darstellen der Schrift auf den Farbverläufen werden minimale Abbildungsfehler deutlich.

Zubehör

Microsoft legt dem Lumia 950 ein fest verkabeltes Netzteil mit 15 Watt (5 Volt, 3 Ampere) und ein USB-Type-A-zu-Type-C-Datenkabel bei. Optional ist diverses Zubehör wie ein Display Dock für rund 110 Euro, verschiedene Hüllen, Headsets, Ladekissen oder Akkupacks im Microsoft Shop erhältlich.

Garantie

Microsoft gewährt einen Garantiezeitraum von 24 Monaten. Akku und Zubehör sind sechs Monate abgedeckt.

Eingabegeräte & Bedienung

Der 5,2 Zoll große kapazitive Touchscreen des Microsoft Lumia 950 wird von Corning Gorilla Glas 4 geschützt. Eingaben werden bis in die Ecken hinein exakt umgesetzt, gerade Tippen gelingt schnell und dank der Bildschirm- und Tastengröße sehr exakt. Die Gleiteigenschaften des Screens sind sehr gut.

Die Tastatur kann je nach Nutzerpräferenz Bildschirmbreite füllend, rechts- oder linksbündig platziert werden. Im Landscape-Modus wird allerdings nicht die gesamte Breite in Anspruch genommen, was der schnellen Benutzung nochmals entgegen kommen würde. Der Cursor kann per Druck auf den Trackpoint in der Tastatur beliebig und flott versetzt werden. Insgesamt fühlt sich die Bedienung sehr intuitiv an.

Wie beim großen Bruder besitzt auch das Lumia 950 eine dedizierte Kamerataste mit zwei Druckebenen. Analog zu einer Digitalkamera dienen Letztere zum Fokussieren und zum Auslösen. Zudem lässt sich die Kamera-App mit der Taste auch aus dem Standby heraus starten. Anders als beim Lumia 950 XL erfolgt beim Testsample die Platzierung der Tasten wieder in gewohnter Anordnung.

Display

Subpixel-Aufnahme unter dem Mikroskop
Subpixel-Aufnahme unter dem Mikroskop

Der 5,2 Zoll große AMOLED-Screen des Microsoft Lumia 950 löst mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten auf und weist dadurch eine sehr hohe Pixeldichte von 564 ppi auf. Mit ähnlich großem Display bietet derzeit einzig das Sony Xperia Z5 Premium mehr. Dennoch, auch beim sehr scharfen Testgerät sind Pixel mit bloßem Auge nicht mehr erkennbar.

Die maximale Helligkeit liegt mit durchschnittlich 298 cd/m² augenscheinlich deutlich unter der Konkurrenz, auch wenn die Ausleuchtung mit 92 Prozent sehr gleichmäßig ist. Wenn jedoch helle und dunkle Flächen (APL 50) gleichmäßig verteilt sind, steigt die maximale Luminanz bereits von 312 auf 331 cd/m². Aktiviert man dann noch den automatischen Helligkeitssensor, klettert die Leuchtdichte auf sehr gute 676 cd/m² und spielt damit in der Topliga ganz vorne mit.

Die eingesetzte AMOLED-Technologie ermöglicht aufgrund inaktiver Pixel bei Bedarf echtes Tiefschwarz. Das daraus resultierende Kontrastverhältnis geht rein rechnerisch gegen unendlich und beeindruckt.

311
cd/m²
293
cd/m²
286
cd/m²
307
cd/m²
292
cd/m²
289
cd/m²
312
cd/m²
302
cd/m²
290
cd/m²
Ausleuchtung des Bildschirms
getestet mit X-Rite i1Pro 2
Maximal: 312 cd/m² (Nits) Durchschnitt: 298 cd/m²
Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 292 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 2.48 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.97 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.06
Microsoft Lumia 950
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
Nokia Lumia 930
Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash
Apple iPhone 6S
A9 / PowerVR GT7600, A9, Apple AP0064K (iPhone NVMe)
Sony Xperia Z5
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
Samsung Galaxy S6
Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash
Bildschirm
-136%
4%
-89%
-1%
Helligkeit Bildmitte
292
275
-6%
552
89%
669
129%
335
15%
Brightness
298
278
-7%
549
84%
624
109%
345
16%
Brightness Distribution
92
89
-3%
87
-5%
85
-8%
89
-3%
Schwarzwert *
0.39
0.68
Delta E Colorchecker *
2.48
10.99
-343%
3.4
-37%
7.96
-221%
2.51
-1%
Delta E Graustufen *
1.97
8.29
-321%
4.16
-111%
10.95
-456%
2.59
-31%
Gamma
2.06 107%
2.16 102%
2.21 100%
2.61 84%
2.43 91%
CCT
6640 98%
6731 97%
7288 89%
7402 88%
6424 101%
Kontrast
1415
984
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998)
62.18
Color Space (Percent of sRGB)
95.93

* ... kleinere Werte sind besser

Farbprofile
Farbprofile
Farbprofile (erweitert)
Farbprofile (erweitert)

Die Qualität der Darstellung des Displays ist sehr überzeugend gelungen. Der Nutzer hat die Wahl zwischen drei vordefinierten Farbprofilen, zudem besteht im erweiterten Modus die Möglichkeit, manuelle Anpassungen zu tätigen. Den natürlichsten Modus stellt das Profil Standard dar, der in allen Bereichen die besten Ergebnisse beim Messen erzielte. Die Graustufen werden sehr gut wiedergegeben mit einem maximalen DeltaE von 1,97. Auch die Farbtemperatur und das Gamma liegen hier recht nahe am Ideal. Ebenso sind die Mischfarben gut gelungen, und das DeltaE hält sich mit durchschnittlich 2,48 in annehmbaren Grenzen. Etwaige Abweichungen von der Norm kann das bloße Auge nicht erkennen.

CalMAN ColorChecker AdobeRGB
CalMAN ColorChecker AdobeRGB
CalMAN ColorChecker sRGB
CalMAN ColorChecker sRGB
CalMAN Graustufen
CalMAN Graustufen
CalMAN Farbsättigung
CalMAN Farbsättigung

Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)

Eine günstige Methode um die Helligkeit eines Bildschirms zu steuern, ist die Beleuchtung periodisch ein- und auszuschalten. Dies nennt sich PWM (Pulsweitenmodulation) Diese Umschaltung sollte mit einer hohen Frequenz stattfinden damit das menschliche Auge kein Flimmern wahrnimmt. Wenn die Frequenz zu niedrig ist, kann dies zu Ermüdungserscheinungen, Augenbrennen, Kopfweh und auch sichtbaren Flackern führen.
Flackern / PWM festgestellt 500 Hz

Das Display flackert mit 500 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) .

Die Frequenz von 500 Hz ist relativ hoch und sollte daher auch bei den meisten Personen zu keinen Problemen führen. Empfindliche User sollen laut Berichten aber sogar noch bei 500 Hz und darüber ein Flackern wahrnehmen.

Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8706 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz.

Zusammen mit dem Helligkeitssensor stellt der Außengebrauch dank der immensen Luminanz kein Problem dar, wenn auch das Gorilla Glas 4 wie bei allen Smartphones stark spiegelt. Dank dem hohen Kontrast lassen sich Bildinhalte und Texte auch bei hellen Bedingungen sehr gut erkennen und ablesen.

Technologiebedingt haben AMOLED-Displays sehr stabile Blickwinkel ohne Farbinvertierungen. Ab etwa 45 Grad setzt ein minimaler Farbschleier ins Grünliche ein, der aber kaum sichtbar ist. Im Alltag fällt das aber nicht störend auf.

Leistung

Im Lumia 950 kommt ein Qualcomm Snapdragon 808 MSM8992 mit 2 GHz Taktfrequenz und integrierter Adreno 418 Grafikkarte zum Einsatz, dem Duo stehen 3 GB RAM zur Verfügung. Damit ist das Smartphone zwar für alle Alltagsaufgaben ausreichend stark, aber dennoch schwächer ausgestattet als die Konkurrenz. Starke Leistung: Das Lumia 950 ist, wie das Kapitel Temperatur noch zeigen wird, das bislang einzige Smartphone, in dem der Snapdragon 808 SoC unter Volllast nicht drosselt.

Leider sind im Microsoft Store nach wie vor kaum Benchmarks mit plattformübergreifender Vergleichbarkeit erhältlich. So nutzt Windows 10 beim GFXBenchmark nicht wie die Android Smartphones die Open-GL-Schnittstelle, sondern DirectX. Dementsprechend fallen auch die Ergebnisse deutlich schlechter aus als bei vergleichbaren Konkurrenten. Der Basemark OS II hingegen ist vergleichbar und zeigt, dass die Mitbewerber teils wesentlich mehr Reserven bei der Leistungsfähigkeit haben. Dafür kann das Testgerät beim Lidpack punkten und lässt gerade beim Multicore Test alle Mitbewerber hinter sich.

Auch die Speichergeschwindigkeit ist nicht wirklich vergleichbar zu bestimmen. Einzig der Basemark OS II gibt hier einen vagen Hinweis, dass der Speicher sehr viel schneller arbeitet als bei der versammelten Konkurrenz.

Der Alltagsbetrieb funktioniert auch mit Multitasking stets problemlos, die Ladezeiten sind angenehm kurz, und gefühlt hat das Smartphone immer mehr als genügend Leistung in petto.

GFXBench 3.0
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
12.3 fps
Apple iPhone 6S
39.5 fps +221%
Sony Xperia Z5
24 fps +95%
Samsung Galaxy S6
22 fps +79%
Google Nexus 6P
25 fps +103%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
13 fps +6%
HTC One M9
23 fps +87%
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
6.76 fps
Apple iPhone 6S
56 fps +728%
Sony Xperia Z5
26 fps +285%
Samsung Galaxy S6
16 fps +137%
Google Nexus 6P
17 fps +151%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
12 fps +78%
HTC One M9
24 fps +255%
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
13.73 fps
Nokia Lumia 930
20 fps +46%
Apple iPhone 6S
59.1 fps +330%
Sony Xperia Z5
49 fps +257%
Samsung Galaxy S6
30 fps +118%
Google Nexus 6P
33 fps +140%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
30 fps +118%
HTC One M9
50 fps +264%
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
21.82 fps
Nokia Lumia 930
15 fps -31%
Apple iPhone 6S
79.6 fps +265%
Sony Xperia Z5
49 fps +125%
Samsung Galaxy S6
46 fps +111%
Google Nexus 6P
44 fps +102%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
30 fps +37%
HTC One M9
49 fps +125%
BaseMark OS II
Web (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
655 Points
Nokia Lumia 930
579 Points -12%
Apple iPhone 6S
1207 Points +84%
Sony Xperia Z5
675 Points +3%
Google Nexus 6P
791 Points +21%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
896 Points +37%
HTC One M9
789 Points +20%
Graphics (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
1437 Points
Nokia Lumia 930
1233 Points -14%
Apple iPhone 6S
4323 Points +201%
Sony Xperia Z5
3095 Points +115%
Google Nexus 6P
2424 Points +69%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
1411 Points -2%
HTC One M9
3210 Points +123%
Memory (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
1640 Points
Nokia Lumia 930
1500 Points -9%
Apple iPhone 6S
1281 Points -22%
Sony Xperia Z5
865 Points -47%
Google Nexus 6P
1136 Points -31%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
1035 Points -37%
HTC One M9
933 Points -43%
System (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
1096 Points
Nokia Lumia 930
1296 Points +18%
Apple iPhone 6S
3466 Points +216%
Sony Xperia Z5
2360 Points +115%
Google Nexus 6P
1798 Points +64%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
1968 Points +80%
HTC One M9
1672 Points +53%
Overall (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
1140 Points
Nokia Lumia 930
1085 Points -5%
Apple iPhone 6S
2194 Points +92%
Sony Xperia Z5
1437 Points +26%
Google Nexus 6P
1405 Points +23%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
1267 Points +11%
HTC One M9
1410 Points +24%
Basemark X 1.1 - Medium Quality (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
26223 Points
Nokia Lumia 930
19987 Points -24%
HTC One M9
27968 Points +7%
Linpack Android / IOS
Single Thread (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
293.3 MFLOPS
Nokia Lumia 930
232.5 MFLOPS -21%
Apple iPhone 6S
685 MFLOPS +134%
Sony Xperia Z5
251.8 MFLOPS -14%
Google Nexus 6P
87.1 MFLOPS -70%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
171.4 MFLOPS -42%
HTC One M9
578 MFLOPS +97%
Multi Thread (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
1760 MFLOPS
Nokia Lumia 930
930 MFLOPS -47%
Apple iPhone 6S
1225 MFLOPS -30%
Sony Xperia Z5
499 MFLOPS -72%
Google Nexus 6P
262 MFLOPS -85%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
415.4 MFLOPS -76%
HTC One M9
685 MFLOPS -61%

Legende

 
Microsoft Lumia 950 Qualcomm Snapdragon 808 MSM8992, Qualcomm Adreno 418, 32 GB eMMC Flash
 
Nokia Lumia 930 Qualcomm Snapdragon 800 MSM8974, Qualcomm Adreno 330, 32 GB eMMC Flash
 
Apple iPhone 6S Apple A9, Apple A9 / PowerVR GT7600, Apple AP0064K (iPhone NVMe)
 
Sony Xperia Z5 Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994, Qualcomm Adreno 430, 32 GB eMMC Flash
 
Samsung Galaxy S6 Samsung Exynos 7420 Octa, ARM Mali-T760 MP8, 32 GB UFS 2.0 Flash
 
Google Nexus 6P Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994, Qualcomm Adreno 430, 32 GB eMMC Flash
 
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML Intel Atom Z3580, PowerVR G6430, 128 GB eMMC Flash
 
HTC One M9 Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994, Qualcomm Adreno 430, 32 GB eMMC Flash

Die browserbasierten Benchmarks sind hingegen sehr gut vergleichbar. Hier setzt Microsoft auf den neuen Edge Browser, der im Gegensatz zu den Vorgängerversionen deutlich agiler und besser zu bedienen ist. Zwar können sich das Apple iPhone 6S sowie das Google Nexus 6P stets deutlich absetzen, insgesamt schlägt sich das Lumia 950 aber mehr als respektabel. Im Alltagstest werden Webseiten schnell geladen, und die Gesamt-Performance bietet keinen Anlass zur Kritik.

Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
400.3 ms *
Nokia Lumia 930
534 ms * -33%
Apple iPhone 6S
223 ms * +44%
Sony Xperia Z5
579 ms * -45%
Samsung Galaxy S6
546 ms * -36%
Google Nexus 6P
530 ms * -32%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
931 ms * -133%
HTC One M9
840 ms * -110%
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
6756 Points
Apple iPhone 6S
15533 Points +130%
Sony Xperia Z5
5633 Points -17%
Google Nexus 6P
8622 Points +28%
HTC One M9
6440 Points -5%
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
6990 Points
Nokia Lumia 930
2737 Points -61%
Apple iPhone 6S
16200 Points +132%
Sony Xperia Z5
8627 Points +23%
Samsung Galaxy S6
8518 Points +22%
Google Nexus 6P
8804 Points +26%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
6379 Points -9%
HTC One M9
6493 Points -7%
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
6914 ms *
Nokia Lumia 930
11108 ms * -61%
Apple iPhone 6S
1715 ms * +75%
Sony Xperia Z5
5693 ms * +18%
Google Nexus 6P
4193 ms * +39%
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
6002 ms * +13%
HTC One M9
6508 ms * +6%
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren)
Microsoft Lumia 950
64 Points
Apple iPhone 6S
187 Points +192%
Sony Xperia Z5
73 Points +14%
Google Nexus 6P
116 Points +81%
HTC One M9
72 Points +13%

* ... kleinere Werte sind besser

Spiele

Der potente SoC ermöglicht es dem Lumia 950, auch aufwändigere 3D-Spiele ruckelfrei wiederzugeben. Dazu trägt auch das kontraststarke helle Display mit der guten Farbdarstellung bei. Die Steuerung klappt dank guter Gleiteigenschaften und hoher Genauigkeit und schneller Umsetzung aller Eingaben tadellos. Die Bewegungssensoren geben ebenfalls keinen Grund zur Kritik. Einziges Manko ist die Position des rückseitig positionierten Lautsprechers, der häufig von Fingern verdeckt wird.

Six Guns
Six Guns
Six Guns
Six Guns
Asphalt 8
Asphalt 8

Emissionen

Temperatur

In puncto Oberflächentemperaturen hält sich das Microsoft Lumia 950 leider nicht gerade zurück. Schon im Leerlauf messen wir im Schnitt 30 und 30,8 °C an der Unter- respektive Oberseite des Smartphones. Setzen wir das Gerät mittels der App Asphalt 8 unter Volllast, erwärmt sich die Oberfläche punktuell auf bis zu 47,5 °C an der Unterseite, im Schnitt werden hier 42,4 °C erreicht. Hier bleiben Konkurrenten wie das Apple iPhone 6S mit maximal 38,4 °C oder das Sony Xperia Z5 mit höchstens 39,4 °C deutlich kühler. Dennoch, im Alltag erweist sich die Wärmeentwicklung als nicht kritisch.

Ob sich die gemessenen Werte negativ auf die Performance des Lumia 950 auswirken, haben wir mit dem Akku-Test der App GFXBench getestet. Hier wird dreißigmal hintereinander der T-Rex-Test ausgeführt, dabei loggt die Anwendung sowohl die Frame-Zahl als auch den Akkustand mit – mit durchaus überraschendem Ergebnis. Denn die Leistung bricht zu keiner Zeit ein und bleibt über den gesamten Testverlauf hin nahezu konstant hoch. Die Mitbewerber müssen hier teils deutlich Federn lassen; gerade das Sony Xperia Z5 büßt hier rund 30 Prozent ein.

Max. Last
 44.4 °C46.3 °C46.4 °C 
 43.1 °C44.1 °C43.8 °C 
 41.7 °C42.5 °C42.6 °C 
Maximal: 46.4 °C
Durchschnitt: 43.9 °C
47.1 °C47.5 °C43.8 °C
42.9 °C43.3 °C40.2 °C
38.2 °C41.3 °C37 °C
Maximal: 47.5 °C
Durchschnitt: 42.4 °C
Netzteil (max.)  29.5 °C | Raumtemperatur 21.6 °C | Voltcraft IR-260
(-) Die Durchschnittstemperatur auf der Oberseite unter extremer Last ist 43.9 °C. Im Vergleich erhitzte sich der Durchschnitt der Geräteklasse Smartphone auf 32.8 °C.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.

Lautsprecher

Wie bereits erwähnt positioniert Microsoft den Lautsprecher des Lumia 950 etwas suboptimal an der Rückseite auf Höhe des Kameramoduls, sodass dieser öfter mal von der Hand oder einzelnen Fingern verdeckt wird. Die etwas hervorstehende Kamera hebt das Smartphone zumindest etwas an, wenn es auf dem Tisch liegt, so wird der Klang nicht komplett abgedämpft. Generell ist die Maximallautstärke mit rund 85 dB(A) recht annehmbar. Die gebotene Klangqualität ist als gut einzustufen. Bei unserer Pink-Noise-Messung zeigt das Diagramm gerade im Bassbereich eine erwartungsgemäß sehr niedrige Lautstärke, die erst ab etwa 250 Hz sprunghaft ansteigt und bis zu den Superhochtönen hin kontinuierlich anwächst. Der Abfall in den mittleren Höhen hält sich sehr gering. Im Alltag resultiert dies in einem etwas blechernen, stark bassarmen Klang – besonders bei hoher Lautstärke.

Zum Musikgenuss empfiehlt sich demnach die sauber abgreifende Miniklinkenbuchse, die ein rauscharmes Klangbild mit guter Maximallautstärke ausgibt.

Lautsprechermessungen: Pink Noise
Lautsprechermessungen: Pink Noise

Akkulaufzeit

Energieaufnahme

Der gemessene Stromverbrauch des Lumia 950 ist gerade im Leerlauf im Klassenvergleich sehr hoch und übertrifft die Konkurrenz teilweise um nahezu das Doppelte. Gerade das Samsung Galaxy S6 und das Apple iPhone 6S sind hier wesentlich sparsamer. Unter Last nähert sich das Testsample wieder dem Feld an und ist sogar genügsamer als so mancher Mitbewerber. Im ausgeschalteten Zustand war keine Leistungsaufnahme messbar. Auch im Standby ist der Verbrauch mit 0,29 Watt sehr gut. Bei aktiviertem Windows Hello steigt er auf immer noch annehmbare 0,41 Watt.

Wie von den Lumia Geräten gewohnt ist auch beim Lumia 950 wieder der Qi-Standard für kabelloses Laden verfügbar. Zudem unterstützt das mitgelieferte Netzteil die Schnellladefunktion. Nach nur einer Stunde sind bereits 50 Prozent verfügbar, innerhalb von zwei Stunden ist das Gerät vollständig aufgeladen.

Stromverbrauch
Aus / Standbydarklight 0 / 0.29 Watt
Idledarkmidlight 1.97 / 2.42 / 2.96 Watt
Last midlight 5.94 / 7.79 Watt
 color bar
Legende: min: dark, med: mid, max: light        Gossen Metrahit Energy
Microsoft Lumia 950Nokia Lumia 930Sony Xperia Z5Samsung Galaxy S6Apple iPhone 6SHTC One M9Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551MLGoogle Nexus 6P
Stromverbrauch
36%
25%
49%
48%
13%
22%
25%
Idle min *
1.97
1.1
44%
0.7
64%
0.4
80%
0.5
75%
1.1
44%
1.1
44%
0.83
58%
Idle avg *
2.42
1.4
42%
1.7
30%
0.6
75%
1.6
34%
2
17%
2.2
9%
1.09
55%
Idle max *
2.96
1.8
39%
1.8
39%
1.2
59%
1.9
36%
2.4
19%
2.4
19%
1.17
60%
Last avg *
5.94
3.8
36%
5.6
6%
5
16%
2.5
58%
7.2
-21%
4.2
29%
7.49
-26%
Last max *
7.79
6.5
17%
8.7
-12%
6.8
13%
4.8
38%
7.5
4%
7.2
8%
9.51
-22%

* ... kleinere Werte sind besser

Akkulaufzeit

Unsere Analyse ergibt zwar im Vergleich zum Vorgänger Nokia Lumia 930 trotz kleineren Akkus (3.000 mAh, 12 Wh) etwas bessere Laufzeiten, dennoch zeigt die Konkurrenz, wie es noch effizienter geht. Gerade das Samsung Galaxy S6 hält im Schnitt 42 Prozent länger durch. Gerade im praxisnahen WLAN-Surftest bei auf 150 cd/m² angepasster Helligkeit sind 4:10 Stunden kein guter Wert. Bei der unter gleichen Bedingungen durchgeführten Videowiedergabe kann sich das Lumia 950 mit 9,5 Stunden wieder an einigen Konkurrenten vorbeischieben und liegt fast auf Augenhöhe mit dem Sony Xperia Z5. Insgesamt sind die Laufzeiten für sich genommen dennoch sehr ordentlich.

Akkulaufzeit
Idle (ohne WLAN, min Helligkeit)
25h 00min
WiFi Websurfing
4h 10min
Big Buck Bunny H.264 1080p
9h 30min
Last (volle Helligkeit)
3h 07min
Microsoft Lumia 950
Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash
Nokia Lumia 930
Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash
Sony Xperia Z5
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
Apple iPhone 6S
A9 / PowerVR GT7600, A9, Apple AP0064K (iPhone NVMe)
Samsung Galaxy S6
Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash
HTC One M9
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
Asus Zenfone 2 Deluxe ZE551ML
PowerVR G6430, Z3580, 128 GB eMMC Flash
Google Nexus 6P
Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash
Akkulaufzeit
-7%
26%
24%
42%
-2%
68%
23%
Idle
1500
1387
-8%
1669
11%
1510
1%
1300
-13%
805
-46%
1447
-4%
H.264
570
600
5%
699
23%
421
-26%
533
-6%
WLAN
250
438
75%
492
97%
475
90%
348
39%
420
68%
375
50%
Last
187
175
-6%
213
14%
137
-27%
278
49%
236
26%
280
50%
WLAN (alt)
1002
575
573

Pro

+ potenter SoC
+ erstes Gerät mit dem Snapdragon 808 SoC ohne Leistungseinbußen unter Last
+ Speicher erweiterbar
+ Akku wechselbar
+ USB 3.1
+ hohe WLAN-Reichweite
+ Continuum
+ Windows Hello
+ gute Ortungs-Leistung
+ gute Kameramodule
+ helles, kontraststarkes Display mit schnellen Reaktionszeiten und guter Farbdarstellung
+ ordentliche Sprachqualität

Contra

- Design für ein Flaggschiff zu schlicht
- durchwachsene Laufzeiten
- fehlende Apps im Store

Fazit

Im Test: Microsoft Lumia 950. Testgerät zur Verfügung gestellt von:
Im Test: Microsoft Lumia 950. Testgerät zur Verfügung gestellt von:

Das Microsoft Lumia 950 ist ein gutes Smartphone mit aktueller technischer Ausstattung ohne grobe Defizite. Der SoC ist für alle Anwendungen ausreichend flott, zudem drosselt der eingesetzte Qualcomm Snapdragon 808 unter Last erstmals nicht in einem Smartphone. Der große Speicher lässt sich zudem einfach per microSD-Karte erweitern. Die Kameramodule sind gut gelungen und machen gerade bei schlechtem Licht gute Bilder. Topaktuell auch der neue USB-Type-C-Anschluss mit USB 3.1, hier hinkt die Konkurrenz noch hinterher. Ein tolles Feature ist auch Continuum, was in Verbindung mit dem Zubehör-Displaydock einen echten Mehrwert darstellt, gerade für Business-Anwender. Dass die Laufzeiten nicht ganz perfekt sind, mildert der wechselbare Akku. Den in der Geräteklasse schmerzlich vermissten Fingerabdruckleser zum Entsperren des Smartphones ersetzt Microsoft mit der Windows-Hello-Funktion. Der Irisscan könnte allerdings manchmal noch etwas zuverlässiger arbeiten.

Das Microsoft Lumia 950 ist ein gutes Windows-10-Smartphone mit guter Ausstattung und interessanten Technik-Features.

Leider funktioniert das neue Betriebssystem noch nicht ganz rund, hier bessert Microsoft aber laufend durch Software Updates nach. Generell lässt sich Windows 10 Mobile sehr intuitiv und flott bedienen und ist angenehm übersichtlich gestaltet. Größtes Manko ist wohl der noch etwas spärlich bestückte App Store. Wer mit den genannten Defiziten leben kann und wen der stolze Preis nicht stört, bekommt ein gutes Windows basiertes Smartphone, das aber kein echtes Flaggschiff-Gefühl verströmt. Im Vergleich ist das größere Microsoft Lumia 950XL aktuell eine bessere Wahl.

Microsoft Lumia 950 - 03.03.2016 v5 (old)
Michael Moser

Gehäuse
85%
Tastatur
74 / 75 → 98%
Pointing Device
89%
Konnektivität
58 / 60 → 96%
Gewicht
92%
Akkulaufzeit
83%
Display
87%
Leistung Spiele
60 / 63 → 95%
Leistung Anwendungen
51 / 70 → 73%
Temperatur
84%
Lautstärke
100%
Audio
70 / 91 → 77%
Kamera
84%
Durchschnitt
78%
87%
Smartphone - gewichteter Durchschnitt
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Autor: Michael Moser,  7.03.2016 (Update: 15.08.2024)