Test Lenovo Y70 Notebook
Mit dem Y70 Touch können wir endlich unsere Analyse des Trios aus Lenovos Y-Serie abschließen. Sowohl das Y40 als auch das Y50 haben wir dieses Jahr bereits getestet. Wie es zu erwarten war, handelt es sich bei dem 17,3-Zoll-Gerät um das bisher größte Modell der Serie, welches mit einem 1080p-IPS-Touchscreen, einer Core i7-4710HQ CPU, der GTX 860M GPU, bis zu 16 GB DDR3L-RAM sowie einer 1 TB großen SSHD bzw. dedizierten SSD ausgerüstet ist. Die Komponenten entsprechen weitestgehend den kleineren Modellen, weshalb sich das Y70 eher an Mainstream- , weniger an Hardcore-Spieler richtet, die mit den kleineren 14- und 15-Zoll-Bildschirmen nicht zufrieden sind.
Mit dem Einstiegspreis von 1.399 US-Dollar (rund 1000 Euro mit i5-CPU, HDD) liegt das Y70 auf Augenhöhe mit anderen 17-Zoll-Gaming-Notebooks wie dem Asus ROG G750 und dem MSI GT72 Dominator. Ähnlichkeiten mit dem teureren Aorus X7 v2 und dem erst kürzlich veröffentlichten Acer Nitro V17 sind aufgrund des stylischen Auftritts nicht von der Hand zu weisen. Die beiden neuen GPUs GTX 970M und 980M sind nach wie vor relativ teuer, die GTX 860M stellt daher weiterhin einen guten Kompromiss zwischen Kosten und Leistung dar. Aber kann sich das Y70 auf diesem Markt mit kommenden GTX-900M-Chips behaupten?
Gehäuse
Die physikalischen Eigenschaften des Gehäuses sind beinahe identisch mit dem Y50. Dazu gehören die gummierte Handballenauflage, der Deckel aus gebürstetem Aluminium, die roten Designelemente sowie die Wartungsklappe aus Metall. Im Vergleich zum Y40 verliert das Y70 die Carbon-Struktur sowie die Baseunit aus gebürstetem Aluminium. Weitere Unterschiede zu den Non-Touch-Versionen des Y40 und Y50 liegen im Edge-to-Edge-Glas-Display, welches sowohl den Schutz des Bildschirms als auch die Ästhetik verbessert. Allerdings lautet die wichtige Frage: Wurde das Gehäuse vernünftig an den größeren Formfaktor angepasst?
Schon von vornherein können wir sehen, dass die Mitte des Deckels unter Druck etwas stärker nachgibt. Allerdings ist dieses Phänomen bei großen 17-Zoll-Gaming-Notebooks alleine wegen der größeren Oberfläche keine Seltenheit. Glücklicherweise hält das restliche Gehäuse Druck deutlich besser stand, zum Beispiel an der Handballenauflage, der Mitte der Tastatur sowie der Unterseite des Notebooks. Auch das Verwinden der Baseunit ist nicht möglich, der Deckel selbst ist allerdings bei Weitem nicht so stabil. Beim Tippen und vor allem beim Justieren wippt der Bildschirm leicht nach, ein strammeres Gelenk wäre also eine gute Entscheidung gewesen.
Unser Y70 zeigt keine Herstellungsfehler oder Transportschäden. Normalerweise gehen wir auf diesen Aspekt in unseren Tests gar nicht ein, aber da unser Y50 eine leicht beschädigte Rückseite hatte, wollten wir kurz erwähnen, dass das Y70 keinerlei Probleme aufwies. Allerdings sind die hinteren Lüftungsgitter aus Plastik und fühlen sich an, als ob sie zu einem günstigeren Mainstream- bzw. Budget-Gerät gehörten. Das Plastik an den Ecken der Lüftungsschlitze gibt beispielsweise leichte Knarzgeräusche von sich. Das Y70 verwendet kein Unibody-Design, die einzelnen Teile können also leichter abbrechen oder sich verbiegen, wenn der Anwender beim Transport nicht aufpasst. Notebooks mit dickeren Gehäusen, z. B. das Asus G750, iBuyPower Valkyrie CZ-17 oder Alienware 17 sind in dieser Hinsicht deutlich robuster.
Der Vorteil des Lenovo hingegen ist das gefällige Design und die flachere Konstruktion. Im Vergleich zu anderen 17-Zoll-Gaming-Notebooks, wie dem Asus G750 und dem MSI GT72 mit einer Höhe von beinahe 50 mm, ist das Y50 deutlich dünner und leichter mit 25,9 mm bzw. 3,5 kg. Gegenüber einigen Experimenten mit SLI-Konfigurationen bei der vorherigen Y-Generation strebt Lenovo mit der 2014er Y-Serie eine dünnere sowie leichtere Lösung an. Nichtsdestotrotz zeigt unsere Vergleichstabelle unten, dass einige andere Gaming Notebooks dünner sind als das Y70.
Ausstattung
Die Anschlüsse sind bei allen Geräten der Y-Serie identisch, inklusive dem kleinen 14-Zöller Y40. Deswegen verweisen wir für eine bessere Übersicht über die vorhandenen Anschlüsse auf unseren bestehenden Test des Y50. Im Vergleich mit den rivalisierenden 17-Zoll-Geräten ist das Schnittstellenangebot begrenzt, das Y70 hätte gerne mehrere Videoausgänge sowie mehr als 3x USB-Anschlüsse haben können. Das Anschlussvielfalt liegt somit unter dem Klassendurchschnitt.
Kommunikation
WLAN-Verbindungen werden durch die Intel Wireless-AC 3160 Mini-PCIe-Karte (halbe Größe) mit Bluetooth-4.0-Unterstützung ermöglicht. Obwohl es sich um ein Dual-Band-Modul handelt (2,4 GHz und 5 GHz), gibt es lediglich eine 1x1-Konfiguration, wodurch die maximalen Transferraten bei 150 Mbit/s und 433 Mbit/s in Wireless-N- bzw. Wireless-AC-Netzen liegen. High-End-Geräte verfügen normalerweise über 2x2-Konfigurationen oder sogar Gigabit-Optionen für höhere Geschwindigkeiten, wie z. B. bei einigen Asus-ROG-Geräten.
Wie bei einem Gaming Notebook üblich gibt es keine Optionen für GPS, eine SIM-Karte oder WWAN.
Zubehör
Auch das Zubehör beschränkt sich auf universelle USB-Geräte oder andere offizielle Produkte von Lenovo, da es keinen dedizierten Docking-Anschluss gibt. Ein Slim-DVD-Brenner (USB) gehört zum Lieferumfang des Y70.
Garantie
Wie gewohnt bietet Lenovo umfangreiche Optionen an, um die normale einjährige Basisgarantie zu verlängern. Anwender können den Service auf bis zu 3 Jahre mit Vor-Ort-Reparaturen und Unfallschutz für 239 US-Dollar erweitern.
Eingabegeräte
Tastatur
Die AccuType-Chiclet-Tastatur des Y70 (34 x 10 cm) ist praktisch identisch mit der Eingabe des Y50. Wie schon beim kleineren Bruder haben die rot beleuchteten Tasten einen kurzen Hub, und man muss sich erst an das Tippgefühl gewöhnen. Allerdings wurde die Rückmeldung im Vergleich zum Y50 verbessert, und die Eingabe fühlt sich nicht mehr ganz so schwammig an.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Größe des Nummernblocks: Die Tasten sind nämlich kleiner als die normalen Buchstabentasten. Hier hätte man den vorhandenen Platz besser nutzen und die Größe des Nummernblocks sowie der Pfeiltasten an die restliche Eingabe anpassen können, um den Umgang mit der Tastatur zu verbessern. Aber leider bekommen wir nur eine Kopie der Y50 Tastatur ohne zusätzliche Funktionen.
Touchpad
Das Gleiche gilt auch für das große Touchpad, welches für das Y70 unverändert vom Y50 übernommen wurde. Die Größe (106 mm x 70 mm) ist identisch, aber die Oberfläche des Y70 fühlt sich etwas besser an, da sie nun genauso wie die umliegende Handballenauflage leicht gummiert ist. Aus diesem Grund sind Fingerabdrücke beim Y70 schneller sichtbar als beim Y50. Eine glänzende Plastikoberfläche rund um das Touchpad stellt einen Kontrast zur sonst komplett matten Baseunit dar.
Klicken auf dem Touchpad fühlt sich sehr gut an und wird mit einem zufriedenstellenden Feedback und einem hörbaren Klicken quittiert. Allerdings ist der Hub begrenzt und hätte etwas länger ausfallen können. Nichtsdestotrotz gelingen sowohl die Navigation als auch Multi-Touch-Gesten ohne Probleme; sie werden schnell und fehlerfrei erkannt und umgesetzt.
Display
Bei dem Y70 handelt es sich um ein Gerät mit Touchscreen. Das Edge-to-Edge-Glasdisplay resultiert in einem attraktiveren Bildschirm und Rahmen, allerdings zeigen sich auch mehr Reflexionen. Zurzeit gibt es für das Y70 lediglich 1080p-Displays, aber keine Konfigurationen mit Ultra-HD-Auflösung. Letztere sind nur bei den Ultra-HD-Modellen des Y50 verfügbar. Subjektiv wirken Farben und Texte heller und knackiger als bei unserem matten Y50, und es gibt keine Anzeichen von Bildschirmrauschen oder Gittereffekten. Wir wollen nicht abstreiten, dass die spiegelnde Oberfläche unsere Wahrnehmung möglicherweise etwas verzerrt hat, aber die Ergebnisse, der Kontrast sowie die unten stehende Messungergebnisse zeigen deutliche Verbesserungen gegenüber dem TN basierten Y50. Das LG LP173WF4-SPF1 IPS-Panel unseres Testmodells kommt übrigens auch im rivalisierenden Acer Aspire V17 Nitro zum Einsatz.
Unsere Helligkeitsmessung über neun Quadranten liefert 325 cd/m², was ausreichend hell für den Betrieb in geschlossenen Räumen ist. Für die meisten Anwender dürfte die Einstellung 7/10 oder 8/10 bei normalen Lichtverhältnissen hell genug sein. Die Helligkeit des Y70 übertrifft andere 17-Zoll-Rivalen wie das MSI GT72, Asus G750 sowie das Alienware 17 und ist auf einem Level mit dem V17 Nitro. Im Vergleich zum normalen Display des Y50 ist das Y70 ein deutlicher Fortschritt.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 329.5 cd/m²
Kontrast: 865:1 (Schwarzwert: 0.381 cd/m²)
ΔE Color 4.45 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.45 | 0.5-98 Ø5.2
57.81% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
64.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
87.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
69.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.03
Mit rund 79 Prozent des sRGB- und 58 Prozent des AdobeRGB-Standards liegt die Farbraumabdeckung auf einem sehr guten Niveau. Das Ergebnis übertrifft die 49 Prozent sRGB-Abdeckung des Y50 deutlich, und das volle Farbspektrum ist etwa 10 bis 15 Prozent größer als beim Asus G750 sowie dem MSI GS70. Obwohl es nicht mit guten Workstation Displays mithalten kann, stellt das Y70 volle Farben dar und sollte Spieler damit mehr als zufriedenstellen.
Die weitere Farbanalyse mit einem X-Rite-Spektralfotometer zeigt werksseitig eine sehr hohe Genauigkeit der Farben sowie der Graustufen bereits ab Werk. Ausnahmen bilden die Farben Orange und Gelb, die im Vergleich mit den anderen Primär- und Sekundärfarben die größten DeltaE-Abweichungen aufweisen. Eine Kalibrierung verbessert die Farben nur minimal bei allen Sättigungsleveln, allerdings wird die RGB-Balance verbessert. Im Vergleich mit dem Acer Nitro V17 oder dem Asus G750 sind wir von dem akkuraten Display, das keine weiteren Anpassungen durch den Anwender benötigt, begeistert.
Die Verwendung im Freien ist möglich, aber wir würden es selbst bei der maximalen Bildschirmhelligkeit nicht empfehlen. Die Helligkeit wird im Akkubetrieb zum Glück nicht künstlich reduziert, andernfalls wären die Reflexionen der spiegelnden Oberfläche ein richtiges Problem. Selbst mit der maximalen Einstellungen ist es ein ständiger Kampf zwischen Reflexionen und dem optimalen Blickwinkel, aber wir können uns nicht vorstellen, dass irgendjemand das Y70 hauptsächlich für den Betrieb unter freiem Himmel kauft.
Wie von einem IPS-Panel zu erwarten war, ist die Blickwinkelstabilität sehr gut. In Kombination mit dem großen Display und der hellen Hintergrundbeleuchtung ist es kein Problem, den Bildschirminhalt mit anderen Personen zu teilen. Die Helligkeit wird leicht reduziert, wenn man nicht direkt vor dem Bildschirm sitzt, für benachbarte Betrachter empfiehlt sich also eine hohe Helligkeitseinstellung.
Leistung
Zum Zeitpunkt des Tests ist das Y70 lediglich mit einem Core i7-4710HQ und einer GTX 860M erhältlich. Auch der 1080p-IPS-Touchscreen kann nicht verändert werden, demnach unterscheiden sich die verfügbaren Konfiguration nur beim Arbeitsspeicher und der Speicherlösung.
Bei dem 2,5 GHz schnellen i7-4710HQ handelt es sich fast um eine High-End-CPU, die mehr als genug Leistung für Spiele bereitstellen sollte. Dieser Quad-Core-Haswell unterstützt Turbo Boost mit bis zu 3,5 GHz für einen aktiven Kern, läuft im Energiesparmodus aber nur mit 800 MHz. Die integrierte Intel HD 4600 unterstützt Optimus für den fliegenden Wechsel der GPUs.
Die dedizierte GTX 860M GPU läuft mit einem Grundtakt von 1.019 MHz, welcher einen Maxwell Chip suggeriert und nicht die Kepler-Version der 860M. Im Leerlauf und Energiesparmodus reduziert die GPU den Takt auf 135/405 MHz für den Kern bzw. den Speicher. Bei den teureren Konfiguration des Y70 stehen der GTX-860M-GPU 4 GB GDDR5-VRAM zur Verfügung, bei der kleinen Version lediglich 2 GB.
Nach dem Entfernen der Wartungsklappe auf der Unterseite hat der Nutzer Zugang zu den beiden Lüftern, 2x SODIMM-Bänken, der PCIe-WLAN-Karte, der 7-mm-SATA-III-HDD, dem Akku sowie der CPU und der GPU. Beim Entfernen der Klappe sollte man etwas aufpassen, denn die hinteren Ecken lassen sich leicht beschädigen oder verbiegen. Detaillierte Informationen über die Demontage und das Innenleben des Y70 sind in Lenovos offiziellem Wartungs-Handbuch enthalten.
Prozessor
Im Hinblick auf die Leistung unterscheidet sich der i7-4710HQ kaum von dem i7-3820QM aus der Ivy-Bridge-Generation. Die Cinebench-R15-Ergebnisse im Single- sowie Multi-Test liegen meist auf dem Niveau von anderen Notebooks mit dieser Haswell CPU, inklusive dem Y50 und Satellite P50t. Allerdings erreichen einige Geräte wie das Aspire V17 Nitro rund 150 Punkte mehr als das Y70 im R15-Multi-Core-Benchmark, möglicherweise aufgrund einer besseren Verwendung des Turbo Boosts. Dieser Unterschied zwischen dem Lenovo und dem Acer ist auch im Cinebench R11.5 Multi-Core-Benchmark sichtbar.
Im Vergleich mit den Desktop-Core-ix-Modellen liegt die Leistung des i7-4710QH laut Super Pi auf dem Niveau des Sandy Bridge Core i7-2600K. Die Multi-Core-Leistung ist laut wPrime vergleichbar mit dem Core i5-3570K. Alles in allem bekommen Anwender die Leistung der letzten Desktop-Generation in einem Notebook mit einem Bruchteil des Energieverbrauchs.
Die Leistung des i7-4710HQ liegt dabei nur minimal über den sehr beliebten i7-4700HQ und i7-4700MQ, die in vielen leistungsstarken Notebooks zum Einsatz kommen. Tatsächlich gibt es nur einen Unterschied von 100 MHz zwischen dem Grundtakt der beiden Modelle; die Größe des Caches und die integrierte GPU hingegen sind identisch. Demnach wäre es eine gute Entscheidung von Lenovo gewesen, den etwas langsameren i7-4700MQ zu wählen, um ggf. den Einstiegspreis weiter zu reduzieren, ohne aber die Leistung der integrierten GPU zu beeinträchtigen.
Weitere Benchmarks, Vergleiche und Informationen zum Core i7-4710HQ sind auf unserer CPU-Seite verfügbar.
System Performance
Die Systemleistung liegt unterhalb der Erwartungen für solch ein Notebook. Mit einem PCMark-7-Ergebnis von 3.496 Punkten befindet sich das Y70 im Bereich von günstigeren Systemen mit integrierten Grafikkarten wie dem Lenovo IdeaPad U330p. Obwohl das Acer V17 Nitro ebenfalls mit einer i7-4710HQ-CPU und einer GTX-860M-GPU ausgerüstet ist, erreicht es im gleichen Benchmark 5.808 Punkte. Das Problem ist die langsame 1-TB-SSHD des Lenovo, die sich als Flaschenhals herausstellt und deutlich spürbar ist, wenn man Anwendungen startet oder neue Software installiert. Ganz einfach gesagt fühlt sich das Notebook trotz der leistungsstarken Komponenten im Alltag ziemlich träge an. Angesichts dieser Beobachtung würden wir in jedem Fall zu einer SSD-Variante des Y70 raten.
PCMark 7 Score | 3496 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3096 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3364 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4076 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Einstiegsversion des Y70 verwendet eine 1-TB-Festplatte mit 5.400 U/Min sowie einem 8-GB-SSD-Cache, während beim teureren Modell für 1.749 US-Dollar eine 512-GB-SSD anstelle der SSHD zum Einsatz kommt. Unser Testgerät ist mit der 1 TB großen Western Digital WD10S21X ausgerüstet, die aber von dem Anwender gegen ein anderes 7 mm hohes 2,5-Zoll-Laufwerk ausgetauscht werden kann. Leider gibt es keine mSATA-Steckplätze oder Platz für eine zweite Festplatte, weshalb zusätzlicher Speicherplatz oder RAID-Konfigurationen nicht realisiert werden können.
Laut HD Tune und Crystal Disk Mark ist die Festplatte sehr langsam. Eine durchschnittliche Transferrate von 79,9 MB/s liegt auf dem üblichen Niveau eines Laufwerks mit 5.400 U/Min und die lange Zugriffszeit von beinahe 20 ms trägt zu den Verzögerungen auf der Benutzeroberfläche bei. Des Weiteren werden sequentielle Lesevorgänge mit lediglich 100 MB/s durchgeführt, richtige SATA-III-SSDs schaffen fünfmal so viel. Eine normale Festplatte mit 7.200 U/Min, wie die Hitachi 7K750 im Envy 15, erreicht eine durchschnittliche Transferrate von 92,7 MB/s und sequentielle Leserate von 113,3 MB/s in den beiden selben Benchmarks.
Der 8 GB große SSD-Cache kann die Situation nicht wirklich verbessern. Wir haben PCMark 7 mehrfach nacheinander ausgeführt, hierbei sollte der dedizierte Cache eigentlich zu einem höheren Ergebnis führen. Allerdings konnten wir nach vier Versuchen keine nennenswerten Verbesserungen feststellen.
Gaming Performance
Die 3DMark-11-Ergebnisse der GTX 860M sind vergleichbar mit anderen Notebooks mit dieser GPU, wobei die Leistung auf dem Niveau der alten Kepler GTX 770M liegt. Allerdings kommen deutlich weniger Shader und Transistoren zum Einsatz. Im Vergleich mit Desktop-GPUs ist die Leistung in den synthetischen Benchmarks ungefähr auf dem Niveau einer GTX 480, allerdings ohne den enormen Stromverbrauch.
Der Großteil der derzeitigen Spiele kann mit 1080p gespielt werden, wenn einige Details reduziert werden. Das liegt in erster Linie an dem kleinen 128-Bit Speicherinterface der 860M, wodurch die GPU trotz dem schnellen Kerntakt von 1.019 MHz nicht mehrere Rendering-Technologien gleichzeitig ausführen kann, ohne große Einbußen bei der Leistung in Kauf zu nehmen. Die CryEngine ist beispielsweise bekannt für umfangreiche Grafik-Features, und dementsprechend hat die 860M bei Ryse auch ein paar Probleme, obwohl wir schon einige Details reduziert bzw. deaktiviert haben.
Weitere Vergleiche, Details und Benchmarks zur GTX 860M sind auf unserer GPU-Seite verfügbar.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Sleeping Dogs (2012) | 70 | 20 | ||
Guild Wars 2 (2012) | 48 | 34 | ||
Tomb Raider (2013) | 97 | 44 | ||
StarCraft II: Heart of the Swarm (2013) | 97 | 56 | ||
BioShock Infinite (2013) | 102 | 41 | ||
Metro: Last Light (2013) | 52 | 28 | ||
Thief (2014) | 43 | 24 | ||
Ryse: Son of Rome (2014) | 47 | 23 | ||
F1 2014 (2014) | 96 | 77 |
3DMark 06 Standard Score | 21431 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 5081 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 82166 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 13488 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3518 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 1764 Punkte | |
Hilfe |
Stresstest
Wir belasten und überwachen das Notebook mit der Hilfe von Benchmarks, um mögliche Probleme mit der Stabilität oder Throttling zu beobachten. Bei der Belastung des i7-4710HQ durch Prime95 fällt die CPU schnell auf den Basistakt von 2,5 GHz, während die sich die Kerntemperatur laut HWiNFO bei stabilen 65 °C einpendelt. Bei hoher CPU-Last kann das Turbo-Boost-Potenzial also nicht ausgenutzt werden, sinkt aber auch nicht unter den Basistakt.
Bei der Belastung der GTX 860M durch FurMark schwankt der Kerntakt der GPU zwischen dem Grundtakt von 1.019 MHz und dem maximalen Wert von 1.058 MHz. Damit stellt Nvidias GPU Boost einen kleinen, aber konstanten Vorteil dar. Der Speicher bleibt bei konstanten 2.505,6 MHz, und der Chip pendelt sich laut GPU-Z bei 70 °C ein.
Bei der gleichzeitigen Belastung des Systems durch Prime95 und FurMark für mindestens eine Stunde können wir sehen, dass die CPU maximal mit 1,8 GHz arbeitet, während die GPU die volle Leistung beibehält und keine Probleme mit Throttling hat. Dabei liegen die CPU- und GPU-Temperaturen bei stabilen 80 °C bzw. 83 °C. Das System wird die Leistung weiter reduzieren, sobald die Kerntemperatur 98 °C erreicht, was aber sehr unwahrscheinlich ist, solange die Lüftergitter nicht blockiert sind. Obwohl die CPU die Leistung bei maximaler Auslastung reduziert, führte ein 3DMark-11-Durchlauf direkt im Anschluss an den Stresstest zu keiner nennenswerten Verminderung des Ergebnisses, beim Spielen dürfte das CPU-Throttling im extremen Stresstest demnach kein Problem darstellen.
Im Akkubetrieb ist der Turbo Boost deaktiviert, und die GPU läuft maximal mit 601 MHz. Dieses Verhalten wirkt sich auch auf die Leistung aus, denn die CPU- sowie GPU-Ergebnisse in 3DMark 11 fallen auf lediglich 5.378 und 3.693 Punkte. Im Netzbetrieb lagen die Ergebnisse im selben Benchmark bei 6.649 und 4.882 Punkten. Spieler sollten für die maximale Leistung also definitiv eine Steckdose in der Nähe haben.
Emissionen
Geräuschemissionen
Wie schon beim Y50 verwendet das Y70 einen kleineren Lüfter für die CPU und einen größeren Lüfter für die GPU. Im Energiesparmodus kann man die Lüfter kaum hören, und das Notebook ist sehr leise. Sobald man aber in die Modi Ausbalanciert oder Höchstleistung wechselt, fangen die Lüfter an, etwas zu pulsieren, und wir können bei der Textverarbeitung und dem Surfen im Internet zwischen 30 und 32 dB(A) messen. Dieses Pulsieren der Lüfter ist aber nicht so ausgeprägt oder störend wie beispielsweise beim Alienware 17, und das Gerät ist im Leerlauf und bei geringer Last auch leiser als das Y50, das GT72 sowie das G750.
Bei dauerhafter hoher Last, wie sie beispielweise beim Spielen auftritt, konnten wir ein Lüftergeräusch von maximal 40 dB(A) messen. Das ist selbst in lauteren Umgebungen hörbar und könnte in leisen Umgebungen wie Klassenräumen oder Bibliotheken störend sein. Die kontinuierliche maximale Auslastung resultiert in bis zu 46,5 dB(A), allerdings ist dieses Szenario im Alltag eher unwahrscheinlich. Lüftergeräusche zwischen 40 und 50 dB(A) oder mehr unter Last sind bei diesen mobilen Gaming Notebooks keine Seltenheit.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.1 / 30.8 / 31.2 dB(A) |
Last |
| 39.1 / 46.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Leerlauf liegen die durchschnittlichen Oberflächentemperaturen auf der Ober- und Unterseite des Notebooks bei rund 32 °C. Im hinteren Bereich und vor allem am Gelenk werden die Temperaturen höher, aber sowohl die Handballenauflage als auch die Tastatur sind relativ kühl und damit angenehm zu benutzen.
Nach maximaler Auslastung für eine Stunde konnten wir Oberflächentemperaturen von über 52 °C im linken Bereich des Notebooks feststellen, wo sich die CPU sowie GPU befinden. Es gibt einen großen Temperaturunterschied zwischen den beiden Seiten des Notebooks, das Tippen kann sich also unangenehm anfühlen, da die Finger der linken Hand wärmer sind als die Finger der rechten Hand. Glücklicherweise erwärmt sich die Handballenauflage unabhängig von der Auslastung kaum.
Im Vergleich mit dickeren Gaming Notebooks wie dem GT72 und G750, bei denen die Oberflächentemperaturen maximal 40 °C erreichen, wird das Y70 insgesamt wärmer. Dieses Verhalten hat das Y70 mit anderen dünnen Gaming Notebooks gemein, beispielsweise dem Acer V17 Nitro und vor allem dem MSI GS70. Allerdings sollte beachtet werden, dass unsere anspruchsvollen Testbedingungen nicht repräsentativ für die normale Benutzung sind; Anwender müssen sich im Alltag also keine Sorgen über schwitzende Hände machen.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 52.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-2.7 °C).
Lautsprecher
Die Konfiguration aus JBL Stereolautsprechern und einem Subwoofer kennen wir bereits vom Y50 und der alten Y500 Serie. Komischerweise sind sowohl die Dolby Digital Plus Software als auch der Equalizer standardmäßig deaktiviert, allerdings wird der Klang spürbar kräftiger, ausgeglichener und voluminöser, wenn die Technologien aktiviert sind. Wie schon beim älteren Y500 ist der Bass kräftig, die maximale Lautstärke ist hoch, und es gibt vielfältige Optionen und Einstellungen für Spiele, Filmes und Musik. Die schicken und eleganten roten Lautsprechergitter dienen also nicht nur der Optik, sondern eignen sich sehr gut für die Wiedergabe von Multimediadateien. Wie bei vielen Multimedia-Notebooks können externe Lösungen über den 3,5-mm-Klinkenstecker und SPDIF angeschlossen werden.
Akkulaufzeit
Jedes Y70 verwendet einen integrierten 54-Wh-Akku (7.400 mAh), andere Akkus sind nicht verfügbar. Man kann das Modul ersetzen, im Gegensatz zum Y500 kann man den Akku aber nicht schnell austauschen, da er sich hinter der Wartungsklappe auf der Unterseite des Notebooks befindet. Die Akkukapazität ist vergleichbar mit dem Acer V17 Nitro (52 Wh) und dem MSI GS70 (60 Wh), mit dickeren Geräten wie dem Asus G750 (89 Wh), MSI GT72 (87 Wh) und dem extremeren Aorus X7 (73 Wh) kann das Y70 aber nicht mithalten. Tatsächlich ist die Akkukapazität identisch zum kleineren Y50.
Die Laufzeiten sind akzeptabel und ähneln den Ergebnissen des ähnlich ausgestatteten V17 Nitro. Im Energiesparmodus kann man mit etwa 3,5 Stunden kontinuierlicher Browser-Nutzung rechnen (integrierte Grafikkarte, Bildschirmhelligkeit etwa 150 cd/m² (Stufe 8/10)). Das Asus G750 und das Alienware 17 erreichen weiterhin die längsten Laufzeiten mit mehr als 5,5 Stunden kontinuierlicher Nutzung unter den gleichen Bedingungen. In Anbetracht des dünnen Profils, des kleinen Akkus und dem höheren Verbrauch des IPS-Displays ist die WLAN-Laufzeit des Y70 mit 3,5 Stunden durchaus zufriedenstellend.
Fazit
Das Lenovo Y70 Touch beseitigt die größten Kritikpunkte des normalen Y50. Das enttäuschende matte TN-Panel der kleineren Version wurde durch ein Edge-to-Edge-IPS-Panel ersetzt, das vor allem für ein Gaming Notebook hervorragende Werte für die Farbwiedergabe und den Kontrast bietet. Die Blickwinkelstabilität übertrifft die TN basierten Rivalen, und das Display deckt gleichzeitig einen größeren Farbraum ab. Solch ein Display würden wir bei gerne auch bei anderen Gaming Notebooks sehen.
Allerdings gibt es immer noch einige unvorteilhafte Eigenschaften, die teilweise vom Y50 übernommen wurden und die man als Anwender kennen sollte: Obwohl die Baseunit an sich recht stabil ist, können die hinteren Ecken und Gitter leicht beschädigt werden und fühlen sich im Vergleich zu größeren 17,3-Zoll-Gaming-Notebooks wie dem Asus G750 oder dem MSI GT72 einfach nicht so stabil an. Auch die Konnektivität und Erweiterungsmöglichkeiten sind eingeschränkt, vor allem für ein Notebook dieser Größe, bei der 4x USB-Anschlüsse, mehrere Videoausgänge, mSATA-Erweiterungen und RAID-Unterstützung immer mehr zum Standard werden.
Letztendlich ist es schade, dass das Notebook nicht auch mit den leistungsfähigeren 870M oder 880M-GPUs, sekundären internen Speicherlösungen oder einem höher auflösenden QHD-Display konfiguriert werden kann. Durch stärkere Komponenten und einen schärferen Touchscreen wäre das Y70 mit seinem ansprechenden Gehäuse ein deutlich besseres Angebot, aber Lenovo hat das Gehäuse und die Kühlung vermutlich genau auf die Bedürfnisse der GTX 860M und der i7-4710HQ-CPU abgestimmt. Wir gehen davon aus, dass zukünftige Versionen die deutlich effizienteren GPUs der GTX-900M-Serie verwenden und einige schwächere Aspekte des Gehäuses verbessern werden.
Nichtsdestotrotz bekommt man für rund 1.399 US-Dollar ein dünnes und leistungsstarkes Gaming Notebook. Konkurrierende Modelle kosten teils mehr. Die 860M ist immer noch schnell genug für aktuelle Titel mit respektablen 1080p-Einstellungen, und Nvidia hat die 960M offiziell auch noch gar nicht angekündigt; ein Nachfolger des Y70 dürfte also noch etwas auf sich warten lassen. Alles in allem ist das Lenovo Y70 ein attraktives Gaming Notebook – auf die SSHD sollte man nach Möglichkeit jedoch verzichten, um die Systemleistung zu verbessern.