Im Test: Nvidia GeForce GTX 780M, GTX 770M & GTX 765M

Rund einen Monat vor dem offiziellen Erscheinungstermin konnten wir bereits mehrere Gaming Notebooks unter die Lupe nehmen, die mit einem Quad-Core-Prozessor aus Intels Haswell Familie und einer der neuen Nvidia Modelle ausgestattet waren.

Angefangen beim 15-zölligen Clevo P150SM Barebone, das uns Schenker Technologies als W503 zur Verfügung gestellt hat: Unter der Haube des GTX-765M-Notebooks schlummerten 16 GByte DDR3-RAM, eine 750 GByte große Hybrid-Festplatte und eine 128 GByte kleine mSATA-SSD, auf der Windows 8 Enterprise 64 Bit vorinstalliert war.

Die Geschwindigkeitsmessungen der GeForce GTX 770M wurden dagegen mithilfe des One K73-3N durchgeführt, einem 17-zölligen Desktop Replacement auf Basis des Clevo P170SM Barebones. Die Ergebnisse der GeForce GTX 780M stammen schließlich vom One K56-3N2 (Clevo P157SM Barebone). Letztgenannte Notebooks enthielten jeweils acht GByte DDR3-RAM und eine 500 GByte große Samsung SSD 840 mit Windows 8 64 Bit.

Als GPU-Treiber mussten wir die angestaubte ForceWare 311.27 verwenden. Die knapp eine Woche vor dem Erscheinen des Artikels freigegebene ForceWare 320.21 kam für unsere Tests leider zu spät. Bis auf ein paar neuere Spiele dürften sich die Leistungsunterschiede jedoch in Grenzen halten. Das Gesamtergebnis sollte höchstens um ein paar Prozentpunkte variieren.

Wie eingangs erwähnt, setzt Nvidia bei der GeForce 700 auf keine komplett neue Architektur. Der Hersteller vertraut abermals auf 28 nm kleine Strukturen, welche eine relativ gute Energieeffizienz ermöglichen.

Die GeForce GTX 765M richtet sich speziell an preisbewusste Gamer, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Mit 768 Unified Shadern und einem 2.048 MByte großen GDDR5-Videospeicher (128-Bit-Anbindung) liegt sie zwar theoretisch unter der GeForce GTX 670MX, welche 960 Unified Shader (von Nvidia auch CUDA Cores genannt) und einen 3.072 MByte großen GDDR5-Speicher (192-Bit-Interface) bietet. Dank wesentlich höherer Taktraten (850 statt 600 MHz beim Kern und 2.000 statt 1.400 MHz beim Speicher) geht die GeForce GTX 765M aber trotzdem in Führung.

Die Features sind größtenteils identisch zur alten Generation. Hier eine kleine Auflistung:

• PhysX: Dank PhysX lassen sich in einigen ausgewählten Spielen wie Metro: Last Light oder Borderlands 2 zusätzliche Effekte aktivieren. Physikberechnungen werden dann auf die Grafikkarte ausgelagert, was die CPU entlastet. Allerdings bricht die Bildwiederholrate mit Hardware-PhysX zu einem gewissen Grad ein.

• 3D Vision: Nvidias Technologie zur 3D-Darstellung ist immer noch deutlich ausgereifter als das AMD Pendant. Wer die nötige Hardware sein Eigen nennt (120-Hz-Display, Shutter-Brille) kann Spiele und Filme auch in der dritten Dimension erleben. Vorsicht: Wegen technischer Limitierungen wird 3D Vision nicht bei jedem Notebook unterstützt.

• SLI: Auf Wunsch können zwei Grafikkarten zu einem sogenannten SLI-Verbund kombiniert werden (siehe z. B. das Schenker XMG P722). Im Hinblick auf den enormen Strom-, Platz- und Kühlbedarf eignet sich ein Dual-GPU-System jedoch nur für absolute Gaming-Enthusiasten. Die hohe Treiberabhängigkeit und die zwischenzeitlichen Mikroruckler sind ein weiteres Problem. Immerhin leistet Nvidia einen besseren Treiber-Support als AMD (CrossFire).

• Optimus: Bei Optimus handelt es sich um eine dynamische Grafikumschaltung. Während anspruchslose Aufgaben wie Office oder Web vom Prozessorchip übernommen werden, ist für Spiele und sonstige 3D-Anwendungen die dedizierte Nvidia GPU zuständig. Da die Technologie jede Menge Strom spart und weitgehend reibungslos funktioniert, hat sich Optimus auch im High-End-Bereich etabliert. AMDs Gegenentwurf hört auf den Namen Enduro.

• TXAA: TXAA ist ein adaptives Kantenglättungsverfahren, das den perfekten Kompromiss aus Bildqualität und Geschwindigkeit darstellen soll und – im Gegensatz zu anderen Varianten – ohne AA-bedingte Ruckler auskommt. Bei aktiviertem TXAA wirkt das Bild ruhiger und flimmert nicht so stark. Immer mehr Spiele unterstützen die Technologie von Haus aus (z. B. Assassin's Creed III und Crysis 3).

• GPU Boost: Zu den interessantesten Neuerungen gehört der GPU Boost 2.0. Anders als bei der GeForce 600 Reihe ist die automatische Kernübertaktung nun Standard und kann neben dem Stromverbrauch auch die Temperatur einbeziehen. Dadurch sollen noch höhere Steigerungen möglich sein. Unsere Testgeräte arbeiteten in Spielen meist deutlich über dem Grundtakt.