Test Sony Vaio VPC-SE1Z9E/B Notebook
Mit der Vaio SB-Serie (13.3-Zoll) wagte sich Sony im Frühjahr 2011 auf das Gebiet Business tauglicher Subnotebooks (Docking-Port, 3G, mattes TFT etc.). Das Vaio SB1Z9EB (Update SB2L1E/W) war im Wesentlichen ein rundes Business-Paket, verpatzte die Wertung aber durch sein farb- und blickwinkelschwaches Display sowie durch eine ziemlich hohe Lautstärke bei CPU-Belastung.
Wird jetzt alles besser? Der 15.5-Zoller im selben Look und mit denselben Features (Docking etc.) bringt ein Vaio Plus Display in Full-HD-Auflösung ins Spiel. Wenn dann noch die Lautstärke stimmt, so wären die Schwachstellen des 13.3-Zollers SB ausgewetzt. Soviel sei schon verraten: Die Verbesserung stellt sich ein. Warum es dennoch in der Endwertung nicht für sein "Sehr Gut" reicht, das erfahren Sie in unserem ausführlichen Testbericht des Vaio VPC-SE1Z9E/B.
Schwarz oder silber. In diesen Farben verkauft Sony die günstige (silber) und die teure (schwarz, Testgerät) Version seines Vaio SE Modells. Die matten Oberflächen sind griffig genug, aber nicht zu stumpf. Fingerabdrücke spielen im Leben dieses Vaio nur eine untergeordnete Rolle. Selbige sind nur marginal sichtbar. Das Chassis besteht aus einem Verbund aus Kunststoff (Innenraum, Display-Rahmen) und leichtem Magnesium (Deckel, Bodenwanne). Daher ist der Vaio SE für einen 15.5-Zoller sehr leicht: 2.033 Gramm. Typisch für 15.6-Zoller sind 2.5 Kilogramm.
Der Innenraum aus schwarzem Kunststoff ist relativ rutschfest und bietet viel Platz zum Ablegen der Hände. Die Handauflage liegt komplett fest auf. Das Tastenfeld können wir links mit mittlerer Kraft ein Stück weit eindellen. Eine einwandfrei steife Base-Unit hat der Vaio SE nicht. Der Bereich um das optische Laufwerk hat zwar eine gute Festigkeit. Das ganze Chassis können wir aber mit zwei Händen anfassend begrenzt verbiegen.
Nicht anders beim Deckel, dessen Gelenk schwammig in seiner Position sitzt und die Klappe deutlich federnd in Position hält. Der Anschlag bei weitester Öffnung ist weich (zirka 140 Grad) und das Gelenk zerrt in diesem Moment knarrend an seiner Arretierung. Die harte Magnesium-Deckelfläche vermindert stärkeres Durchbiegen, ist aber vom 15.5-Zoll-Durchmesser überfordert. Das Wippen des Deckels ist der größte Nachteil des Scharniers (z. B. holperige Autofahrten). Der Deckel im vorderen Bereich ist durch einen schmalen Kunststoffstreifen abgesetzt. Dieser kann eine unschöne Abnutzung der lackierten Magnesium-Fläche verhindern.
Die große Wartungsklappe auf der Unterseite führt zur Festplatte, zum WLAN-Modul, zum Arbeitsspeicher (1 Sockel) und zum Akku. Letzterer kann, auch für den dauerhaften Tischbetrieb, entnommen werden.
Die Anschlüsse zentrieren sich fast komplett auf der rechten Gehäuseseite. Front- und Rückseite stellen gar keine Anschlüsse, links gibt es nur den Kopfhörer-Ausgang. Rechts hingegen versammeln sich drei USB-Ports (darunter 1 x USB 3.0), sowie VGA, HDMI und Ethernet. Der Doppel-Kartenleser, einmal für Memory Stick und einmal für SD-Karten, ist Standard bei fast allen Vaio Notebooks.
Die Position der Anschlüsse gefällt uns, denn sie erlaubt eine gute Kabelabführung nach rechts hinten. Die linke Seite des Tisches bleibt vom Kabelwust verschont. Für Rechtshänder ist das nicht optimal. Doch die folgend genannte Docking-Station kann den Kabelirrsinn vollständig vom Gerät fern halten.
Kommunikation
Die Funk-Kommunikation ist umfassend und zeitgemäß: Gigabit-LAN, Draft-N WLAN, Bluetooth 3.0 und schließlich ein Qualcomm Gobi 3000 HSDPA Modul. Für den stationären und mobilen Web-Zugang ist also alles an Bord. Die Sim-Karte des Providers wird in der Unterseite des Chassis eingelegt. Der Slot befindet sich unter einer Hartgummi-Kappe. Die 3G-Option ist nur in der teuren, schwarzen Vaio SE Version enthalten.
Die Webcam löst mit 1.3 Megapixeln standardmäßig auf. Bis 1.280 x 1.024 Pixel (1.3 MP) können Videos aufgezeichnet werden. Die nächst höhere Auflösung, 2.560 x 2.048 Pixel (5.0 Megapixel), wird durch den Exmor-Chip interpoliert und ist nur für Fotos nutzbar (Beispielbild in Originalauflösung). Das Resutat bei gutem Licht auf dem Objekt kann sich sehen lassen. Videos ziehen, auch bei schlechtem Licht, keine starken Schlieren. Daran erkennen wir eine höherwertigere, lichtstärkere Webcam als in den meisten anderen Laptops.
Sicherheit
Passwörter können via Fingerabdruck-Leser im Tresor abgelegt und durch einen Fingerabdruck ersetzt werden. Das Kensington-Schloß zum Anbringen des entsprechenden Stahlkabels ist schon lange Standard. Für Unternehmenskunden mit IT-Infrastruktur interessant: Das Trusted Platform Module (TPM) nach TCG 1.2 Spezifikation ist die aktuelle Version (Identifizierung des Rechners durch kryptografischen Schlüssel).
Optionales Zubehör
Die Docking-Lösung VGP-PRS25 (zirka 150 Euro) wird passend zur SE-Serie im Handel angeboten (SB-Serie: PRS20). Sie hat ein baugleiches Netzteil wie das Notebook. Neben HDMI, VGA und 2 x RJ45 (LAN) bringt sie vier USB-Ports mit. Der Akku-Slice VGP-BPSC29 (Li-Polymer) kostet 150 Euro und wird unter das Chassis geklemmt. Beide Baugruppen sind optisch und technisch ident mit Docking- und Akku-Slice für die SB-Serie (13.3-Zoll).
Garantie
Die Herstellergarantie beläuft sich auf 24 Monate. Für eine Vor-Ort-Reparatur kann das Service-Pack VGPE-VPPSL/3 mit dreijähriger Gültigkeit erworben werden (270 Euro).
Tastatur
Die Tasten haben einen Abstand von knapp vier Millimetern zueinander. Das Layout nutzt die vorhandene Breite großzügig aus und setzt auf einen vollständigen Ziffernblock (vier Spalten) mit normaler Tastengröße. Enter, Shift und Backspace haben die selbe Größe wie auf einer externen Tastatur. Die Arbeitsumgebung ist eine homogene Fläche, wobei die Tasten in einer kleinen Mulde liegen.
Der Druckpunkt der Tasten ist deutlich, jedoch kann er auf Grund des knappen Tastenhubs seine Wirkung nicht entfalten. Der Tastenanschlag ist weich und sehr leise. Leider wird der Anschlag links außen, also über dem optischen Laufwerk, schwammig. Der Grund ist ein Nachgeben der Tasten unter den Fingern. Die Tasten haben keine konische Vertiefung zur besseren Orierntierung der Finger. Dennoch kommen wir mit einem sanften Schreibstil schnell und gut zurecht. Beim leichten Tippen wird das Nachgeben über dem DVD-Laufwerk nicht auffällig.
Eine gute Erfindung ist die Hintergrundbeleuchtung der Keyboard-Tasten. Die Steuerung kann automatisch mittels des Helligkeits-Sensors neben dem Grafik-Umschalter oder manuell erfolgen. Insgesamt ist die Tastatur gelungen und das Layout nahezu perfekt. Das Schreib-Feedback hinkt aber sehr guten Business-Tastaturen hinterher.
Touchpad
Das Touchpad hat einen Durchmesser von 10.9 Zentimetern, wobei der komplette Bereich für Fingerbewegungen sensibel ist. Die matte Fläche lässt den Finger leicht gleiten, ohne dabei rutschig zu werden. Das quadratische Muster auf dem Pad kann langfristig abgewetzte, schimmernde Stellen auf dem Pad verhindern.
Horizontale und vertikale Scrollbars sind am Synaptics TouchPad 7.4 Pad existent, aber nicht optisch gekennzeichnet. Die breiten Tasten klicken leise, benötigen aber für den zu knappen Hub relativ viel Kraftaufwand. Der Druckpunkt setzt sehr spät ein. Das Feedback beim zügigen Klicken ist daher schlecht.
Die Full-HD-Anzeige des Vaio SE löst mit 1.920 x 1080 Bildpunkten hoch auf. Das VAIO Plus-Display-Panel (Typ unbekannt) wurde entspiegelt, weshalb Nutzer keine starken Reflexionen befürchten müssen. Für ein Arbeitsplatz-Notebook ist das Non-Glare-Panel ideal aufgestellt. Hohe Kontraste für leuchtende Farben bei Bildern, Tabellen und Text sind vorhanden. Wir messen einen Schwarzwert von 0.38 cd/m² bei maximaler Helligkeit. Das ist ein guter Kontrast von 697:1. Farben wirken knackig und frisch.
Der Farbraum, wichtig vor allem für Profi-User, verpatzt allerdings großes Lob: sRGB verfehlt die Anzeige deutlich. Das Panel hat jedoch einen Überhang im Magenta-Bereich. Der Farbkalibrierer i1Display zeigt folgende ICC-Profile. Wir vergleichen das TFT des Vaio SE mit der Workstation Dell Precision M6600 FHD(t) und dem Media-Boliden Vaio F22S1E/B FHD(t).
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 265 cd/m²
Kontrast: 697:1 (Schwarzwert: 0.38 cd/m²)50.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
67.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Helligkeit muss nicht manuell justiert, sondern kann per Umgebungslichtsensor automatisch gesetzt werden. Je nach Lichtsituation im Raum leuchtet die Anzeige dann unterschiedlich stark. Bei Sonnenlicht geht die Luminanz per Sensor auf maximal. Das wären dann gute 253 cd/m² (Durchschnitt). Für die Messungen hatten wir den Umgebungslichtsensor im Vaio Control Center deaktiviert. Die Ausleuchtung ist mit 92 Prozent gleichmäßig. Der hellste Punkt leuchtet 265 cd/m² hell, der dunkelste 243 cd/m².
Das Non-Glare-Panel ist die wichtigste Voraussetzung für entspanntes Arbeiten in direkter oder indirekter Sonne. Das matte Sony-Panel ist nicht so stark entspiegelt wie bei anderen Laptops. Daher verbleiben Reflexionen, welche aber diffus sind. Folgende Fotos zeigen das Displaypanel bei Sonnenschein. Bei frontalem und seitlichem Blick reicht die gute Luminanz für ein klar erkennbares Bild.
Unter ungünstigem, direkt einfallendem Sonnenlicht bemerken wir aber, dass die Helligkeit immer noch nicht ausreicht. Für den Einsatz in der Sonne ist das Vaio SE sicher besser tauglich als viele andere Laptops mit geringer Luminanz oder Glare-Type. Das Vaio Plus Panel ist in dieser Hinsicht kein Wunderwerk und könnte mit einer höheren Luminanz noch besser funktionieren.
Unsere hohen Erwartungen bei den Blickwinkeln erfüllt die Anzeige. Es entstehen keine Geisterbilder (Farbinvertierung) bei seitlicher Betrachtung. Selbst Einblicke aus 85 Grad von rechts oder links funktionieren ohne Bildverfälschung. Beeindruckend ist die farbliche Stabilität in vertikaler Richtung. Hier verändern sich zwar ab zirka 20 Grad die Farbnuancen, eine Invertierung, wie wir sie von so vielen Laptops kennen, gibt es aber nicht. Letzteres ist auch bei hochwertigen TFTs selten.
Der Intel Core i7 2640M (2 x 2.8 GHz) ist noch relativ selten im Markt zu finden. Es handelt sich um den schnellsten Dual Core Prozessor der Sandy Bridge Generation, welcher per Turbo 2.0 auf bis zu 3.5 GHz und darüber (Overhead bei guter Kühlung) takten kann.
Der DDR3-Speicherkontroller und eine Intel HD Graphics 3000 sind im Prozessor integriert. Hinzu kommt eine dedizierte AMD Radeon HD 6630M (1.024 MB), die per Grafik Switch (Power Mode Stamina/Speed) deaktiviert werden kann. So haben Nutzer immer die Kontrolle über die aktive GPU. Diesem Gespann stehen sechs Gigabyte DDR3 Hauptspeicher zur Seite. Davon sind 4.096 MB auf dem Mainboard verlötet und 1 x 2.048MB gesteckt. Insgesamt kann das System 8 GB fassen.
Lohnt sich der schnellste i7 Dual-Core oder genügt das günstigere Core i5 Modell für unter 1.000 Euro? Mit dem Cinebench R10 Single 64 Bit vergleichen wir zuerst die Single-Core-Rechengeschwindigkeit. Diese sollte auf Grund des Turbo 2.0, welcher den Takt für kurze Zeit sogar über die Nennleistung von 3.5 GHz schieben kann, enorm stark ausfallen. Vorraussetzung dafür ist ein passend dimensioniertes Kühlsystem.
Beim Rechnen mit einem Kern schafft der i7-2640M (2.8-3.5 GHz) 5.470 Punkte, was nur marginal mehr ist als der i5-2430M im Idealfall schafft (4.800; Sony Vaio VPC-EH1S1E). Der 2620M, als Vorgänger-CPU (2.7 GHz), die aktuell in vielen Subnotebooks zu finden ist, kommt im Bestfall auf 5.479 Punkte (gutes Kühlsystem, z. B. LifeBook S751). Die Vorgänger-CPU mit dem selben Score? Weil ein 2640M im Schenker XMG P701 PRO bessere 5.642 Punkte erringt, deuten beide Ergebnisse auf ein weniger gutes Kühlsystem hin.
Anders sind die Resultate, wenn alle Kerne rechnen (praxisnäher). Der i7 2640 heimst im Cinebench R11.5 64 Bit 3.13 Punkte ein. Das ist mehr als der i5-2540M (ebenfalls 4 Threads) mit 2.67 Punkten (Samsung Chronos 700Z5A-S01DE). Der Verdacht auf ein schlechtes Kühlsystem bestätigt sich nicht: Das Schenker XMG P701 PRO mit 2640M schafft fast idente 3.17 Punkte.
Mit einem weiteren Test (folgende drei Screenshots) können wir Throttling für den Fall reiner CPU-Last ausschließen: Der Prozessor-Stresstest Prime95 (MultiCore) startet mit 3.3 GHz, um nach zirka zwei Minuten bei konstant 3.1 GHz zu bleiben. Nur bei zeitgleicher Grafik-Last, hier durch Furmark, lässt sich alle zehn Sekunden ein Throttling auf 2.9 GHz bis 800 MHz provozieren. Sobald die GPU-Last endet, geht der Takt sofort wieder stabil auf 3.1 bis 3.3 GHz.
Kurz: Der Unterschied der Rechengeschwindigkeit der i5- und der i7-Dual Core Bestückung ist messbar, aber gering. Wer eine höhere Multi-Thread-Rechenpower benötigt (z. B. Video-Rendering, Bildbearbeitung), der sollte zum i7 greifen. CPU-Throttling tritt nur im (unrealistischen) Szenario mit zeitgleichem GPU-Stress auf.
Statt in den Core i7 hätte Sony besser in eine SSD (statt HDD) investieren sollen. Damit wäre die erlebte Arbeitsgeschwindigkeit wie auch der Gesamt-Score des PCMark Vantage deutlich gestiegen. Der Systemleistungstest endet auf 7.720 Punkte. Das ist kein schlechter Score, aber SSD bestückte Geräte wie das LifeBook S751 schaffen locker 12.383 Punkte und haben noch nicht einmal eine dedizierte Grafikkarte.
Den Vantage-Score der Vaio SE i5-Version (2430M, 5400 U/Min HDD, HD 6630M) können wir an Hand des Samsung Chronos 700Z5A-S01DE (7200 U/Min HDD, sonst HD 6750M) abschätzen. Letzteres schafft 7.118 Punkte, was der Vaio SE i7-Version keinen enormen Leistungsvorteil zuspricht.
PCMark Vantage Result | 7720 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2433 Punkte | |
Hilfe |
Die DirectX-11 Benchmarks wie Unigine Heaven 2.1 (11 fps) bescheinigen der AMD Radeon HD 6630M eine Leistung ähnlich der alten HD 5650 oder einer GT 525M (12 fps). Die aktuell in günstigen Consumer-Geräten beliebte GT 540M (13 fps) ist nur eine Winzigkeit schneller. Das Resultat ist ident mit allen bisherigen HD 6630M.
Ein 3DMark11 (P 1.050) läuft mit der GT 540M etwas schwächer (P ~950Punkte). Das Dell Vostro 3550 mit 2620M schafft 990 Punkte und liegt damit fast gleichauf. Für mehr Punkte und damit höhere Spieleleistung wird eine HD 6770M (~1.500) oder eine GT 555M (~1.300) benötigt.
Der klassische 3DMark2006 (1.280 x 1.024) schließt auf der Radeon mit 7.069 Punkten ab, was unterhalb einer GT 540M (~8.000 @XMG A501 mit 2620M) liegt. Der beste Score mit HD 6630M waren 7.510 Punkte im Dell Vostro 3550 (2620M).
3DMark 06 Standard Score | 7069 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4224 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1050 Punkte | |
Hilfe |
Der HDD Sub-Score des PCMark Vantage liegt bei 3.654 Punkten, ein leicht überdurchschnittlicher Wert für eine 5.400-U/min-HDD. Erst schnelle 7.200 U/min Festspeicher können auch mit über 4.000 Punkten rotieren. Hinter dem Score stecken nüchterne Lese-Durchsätze von 68 MB/s bzw. 87 MB/s (HD Tune/Crystal Disk Mark 3.0). SSDs treiben obige Punktzahl auf 20 bis 25 Tsd. Punkte. Das hätte die System-Scores in einigen Teilbenotungen deutlich steigern können. Eine SSD, zumindest mit 128 GB, wäre zum Gerätepreis von 1.500 Euro durchaus gerechtfertigt. Hierfür hätte Sony auch auf den Core i7 verzichten können. Wer einen pfeilschnellen Vaio haben möchte, der kauft für unter 1.000 Euro die SE-i5-Version und baut eine SSD ein.
Spielefazit
Die grün-rote FPS-Grafik mit unseren vier Testspielen der vergangenen Jahre ist eindeutig. Das Vaio SE mit Radeon HD 6330M taugt gerade noch für aktuelle oder jüngere Games. An die native Auflösung von 1.920 x 1080 Pixeln sollte der geneigte Spieler aber nicht denken. Die Spieleleistung befindet sich bereits mit 1.366 x 768 Pixeln in hohen Details an der Grenze der ruckelfreien Spielbarkeit.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Crysis - GPU Benchmark (2007) | 30.6 | 8.13 | ||
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 25.7 | 7.5 | ||
Risen (2009) | 37.5 | 24.8 | 17.6 | |
Total War: Shogun 2 (2011) | 149 | 25.2 | 9.1 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 31.3 | 14 |
Geräuschemissionen
Bei der Lautstärke gibt der Vaio SE eine durchwachsene Vorstellung ab: Im Idle (Stamina) bleibt der 15.5-Zoller stets dezent hörbar, wobei das Grundrauschen der HDD mit dem leichten Säuseln des Lüfters überein stimmt. Der Lüfter schaltet niemals ab. Um diese leisen 31.4 dB(A) zu hören, müssen wir aber schon sehr genau hinhören. Gelegentliche Belastung beim Surfen oder Tippen lässt den Pegel sanft auf 31.7 dB(A) anschwellen. Ein Wechsel des Energie-Modus ändert an dem sehr guten Idle-Verhalten nichts.
Wenn Prozessor und/oder Radeon-Grafik (Modus Speed) hart arbeiten, dann wird der 15.5-Zoller deutlich lauter. Das helle Rauschen erreicht dann recht schnell (3DMark Vantage, Cinebench R11.5) die 40 dB(A)-Pegel-Marke. Dies ist der erträgliche Geräuschpegel, den Nutzer im normalen Betrieb (Spiele, CPU-Last etc.) zu erwarten haben. Im Stresstest (CPU & GPU) messen wir 46 bis 50 dB(A). Zwischen diesen Pegeln wechselt der Lüfter im Takt von zehn Sekunden die Drehzahl. Der Stresstest ist jedoch ein eher unrealistisches Szenario.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.4 / 31.4 / 32.8 dB(A) |
HDD |
| 31.9 dB(A) |
DVD |
| 35.9 / dB(A) |
Last |
| 39.7 / 48.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Weil der Lüfter sich niemals abschaltet, kann sich keine Abwärme im Chassis stauen und die Oberflächen bleiben im blauen Bereich (Leerlauf). Unter höchstem Stress über mehrere Stunden, wenn auch der Lüfter lärmt, steigen die Temperaturen deutlich an. Mittig, in der Nähe des Luftauslasses, messen wir 52 Grad Celsius, rechts daneben sogar 56 Grad. Dies ist jedoch ein punktueller Wert, der Durchschnitt liegt bei 40 Grad.
Das Vaio SE mit Core i7 blieb während des mehrstündigen Stresstests stabil, forderte uns aber auf Grund einer stark schwankenden Energieaufnahme (Netzteil) zum genauen Hinschauen auf. Bei zeitgleicher Grafik-Last (Furmark & Prime95, alle Kerne) drosselte die CPU ihren Takt schnell (Sprünge alle 10 Sekunden) auf 2.9 GHz bis 800 MHz, kommt aber immer wieder auf 3.1 GHz zurück. Die Thermik scheint in dieser Stresssituation demnach nur "ganz knapp" überfordert. Ohne simultane GPU-Last greift der Turbo konstant mit meistens 3.1 GHz. Ob Prime95, Wprime, SuperPi oder Cinenbech Multi/Single: Der i7 Dual Core bringt stets die gewohnte Turbo-Leistung. Die thermisch gesteuerte Drosselung ist ein Merkmal der Turbo-Boost-Prozessoren. Der Takt wird schrittweise gesenkt, wenn gesetzte Temperatur-Limits erreicht werden.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 56.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-4 °C).
Lautsprecher
Als Arbeitsgerät sind die Anforderungen an das Soundsystem gering. Zumal wir erst einmal rätseln, aus welcher Öffnung die Musik tönt. Die Stereo-Lautsprecher befinden sich über der Tastatur, neben DVD-Auswurf- und Power-On-Button. Ihr Klang ist höhenlastig und lässt Tiefen und Mitten komplett vermissen. Kopfhörer oder externe Lautsprecher sind für musische Nutzer daher Pflicht. Einen Mikrofon-Eingang spart sich der Hersteller, wohl wissend, dass heute mehrheitlich USB-Webcams als externe Mikrofone (sofern überhaupt benötigt) genutzt werden. Jetzt verbleibt nur eine Stereo-Mini-Buchse zum Anschluss des analogen Kopfhörers.
Der Idle-Strombedarf des Vaio-Testgerätes liegt zwischen 10.4 Watt (Energiesparen, geringste Helligkeit, Funk off) und 25.2 Watt (Höchstleistung, höchste Helligkeit, Funk on). Speziell die höchste Messung überrascht, solche Werte sind heute nicht einmal mehr für 45 Watt Intel Quadcore Laptops typisch (z. B. i7 2630QM, Gigabyte P2532N, 12-19 Watt). Der Akku-Ladestand betrug 100 %.
Im Stresstest (CPU+GPU 100 %), wenn die CPU den Takt auf Grund der Thermik in rascher Folge verändert, benötigt das Vaio SE1 54 62 bis 87 Watt (Taktungen: 800 MHz, 2.9 GHz, 3.1 GHz). Prime95 (nur CPU-Last) allein benötigt 74 Watt (kein Throttling). Furmark (nur GPU-Last) schlägt mit 61 Watt zu. Der Vaio SE1 mit Core i7 braucht daher zwingend das 90-Watt-Netzteil (323 Gramm).
Aus / Standby | 0.2 / 0.7 Watt |
Idle | 10.4 / 20.8 / 25.2 Watt |
Last |
47.4 / 83 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Der 15.5-Zoller mit seinem 49 Wattstunden Lithium-Polymer-Akku (4.400 mAh) enttäuscht bei den Laufzeiten. Beim Surfen im Web (per WLAN) reicht es nur für 2:40 Stunden. Die Laufzeit wurde im Modus Stamina (Intel HD 3000) bei zirka 100 cd/m² Helligkeit gemessen. Bei niedrigster Helligkeit, Funkmodule off und Leerlauf kann das Vaio SE deutlich länger durchhalten. Der Reader-Test endet erst nach 5:35 Stunden. Beim Blu-ray-Film sind es 3:20 Stunden. Bis die nächste Film-Session gestartet werden kann, vergehen 2:38 Stunden (Ladezeit). Bei der geringen WLAN-Laufzeit sind mobile User, die ansonsten Gefallen am Vaio SE gefunden haben, gezwungen, den Akku-Slice zu erwerben. Siehe Docking-Station & Akku-Slice Sony Vaio SA und SB für einen Test dieses Zubehörs mit dem kleinen Bruder Vaio SB (13.3 Zoll).
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Dennoch: Die Hoffnung auf eine harmonische Kombination aus Profi-Arbeitsgerät und unterhaltungstauglichem Consumer hat sich im Wesentlichen erfüllt. Sony verbaut das von vielen ersehnte kontrast- und blickwinkelstarke Full HD Panel. Laptop-Kenner wissen: Ein solch hochwertiges Panel ist keine Selbstverständlichkeit in einem Markt, der im Komponenten-Einkauf um jeden Dollar geizt.
Zweiter Knackpunkt: die Lautsärke. Sie hat sich verbessert, und bei normaler Belastung brauchen Anwender nur maximal erträgliche 40 dB(A) ertragen. Leider ist auf der anderen Seite die Abwärme nach oben geklettert und toppt den Vaio SB 13.3-Zoller punktuell um fast 10 Grad (Unterseite bis 56 Grad).
Wo der 13.3-Zoller der Vaio SB-Serie noch vier bis fünf Stunden Akkulaufzeit bot, leistet sich der 15.5-Zoller Vaio SE einen Fauxpas: 2:40 Stunden reißen heute niemanden vom Hocker und sind in der Preisklasse zu wenig. Der optionale Akku-Slice kann dieses Manko abmildern, er kostet jedoch extra und macht den Laptop schwerer.
Die Eingabegeräte sind gehobenes Mittelmaß und können die Perfektion eines HP EliteBook oder Dell Latitude nicht erreichen. Hier ist das Feedback zu schwach, dort haben die Touchpad-Tasten einen zu kleinen Hub. Auf der anderen Seite ist das Layout sehr geräumig und es gibt eine Tastenbeleuchtung.
Bei der Performance lässt sich der neue Dualcore Core i7-2640M (2.80 GHz) nichts vormachen. Zusammen mit der für den Spieleeinstieg tauglichen AMD Radeon HD 6630M sind Nutzer für die nächsten Jahre gut gerüstet. Warum Sony beim Gerätepreis von über 1.500 Euro beim Arbeitsspeicher geizt und die krumme Anzahl von 4 + 2 GB verbaut, bleibt unverständlich. Performance- und Silent-Fans werden eine SSD vermissen. Selbst ein günstiges Modell für knapp über 100 Euro hätte die System-Performance deutlich steigern können und das dezente Klackern der HDD eliminiert.
Summa summarum können wir konstatieren: Die Schwachpunkte der SB-Serie (TFT, Lautstärke) wurden beseitig oder besser gesagt, nicht in die SE-Serie mitgeschleppt. Dafür sind Laufzeit und Abwärme schlechter geworden. Die Plus- und Negativ-Punkte nivellieren sich und die Wertung "Gut" bleibt am Ende unverändert. Auch wenn wir es in diesem Fall getan haben: Ein Vergleich zwischen SB- und SE-Serie ist auf Grund der Zuordnung Subnoteboot bzw. Multimedia nur begrenzt möglich.
Käufer, die ein sehr gutes Full HD TFT schätzen, sollten sich die Vaio SE-Serie näher ansehen. Das Einsteiger-Modell Vaio VPC-SE1E1E (silber statt schwarz) mit Core i5 und ohne 3G/Blu-ray-Laufwerk gibt es für knapp unter 1.000 Euro. Das gleiche Full HD Panel (VAIO Plus Display) gehört auch zu dieser Variante.
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