Test Lenovo ThinkPad L520 NWB53GE Notebook
Schon lange vorbei sind die Zeiten, als nur gut betuchte Geschäftsleute einen robusten Laptop mit der Aufschrift ThinkPad mit sich herumtrugen. Lenovo braucht große Stückzahlen und schob die prestigeträchtige Marke Jahr um Jahr in niedrigere Preis-Zonen (L-Serie ab 2009).
Das vor uns stehende L512 wird bereits ab 570 Euro verkauft. In diesem Fall ist zwar kein Windows Betriebssystem dabei, wohl aber Business-Features wie Docking-Port, ein Non-Glare LED TFT sowie zahlreiche Anschlüsse inklusive eSATA, Display Port und ExpressCard54.
Warum 1.375 Euro für eine ThinkPad T-Serie ausgeben, wenn im L520-Low-Cost-Paket das Wichtigste dabei ist? Können die Eingabegeräte, Display und die Verarbeitung mit den teuren ThinkPads mithalten? Alle Antworten in diesem Test.
Bei der Verarbeitung fährt das ThinkPad L520 seine Stärken aus. Wir haben es zwar nicht mit einer perfekt stabilen Konstruktion zu tun, aber das Gesamtwerk stimmt. Das mittelschwere Chassis (2.604 Gramm) macht aus seinem 15.6-Zoll-Formfaktor keinen Hehl. Die Dimensionen werden nicht versteckt, harte Kanten, ein dicker Deckel und eine sehr große Handauflage sorgen für ein wuchtiges Erscheinungsbild.
Das Chassis können wir, mit beiden Händen an den vorderen Ecken angefasst, dezent verbiegen. Unter dem optischen Laufwerk können wir das dünne Plastik aber deutlich eindellen, hier ist die Base-Unit wie bei vielen Notebooks am instabilsten. Sofern das Gerät die meiste Zeit auf dem Schreibtisch steht, wird der Nutzer von diesen Nachteilen aber gar nichts bemerken.
Die Kritik verstummt bei den massiven Metall-Scharnieren. Diese sind sehr fest mit dem Gehäuse verbunden und halten die breite Anzeige straff in Position. Das Öffnen mit einer Hand ist aber möglich. Bei holperigen Autofahrten neigt der Deckel nur ganz schwach zum Nachwippen. Seine Fläche besteht aus einem harten Kunststoff. Die Fläche kann kann mittig deutlich eingedellt werden. Der Deckel ist nicht lackiert und daher unempfindlich und kratzfest. Seine Verwindungsfestigkeit lässt leider zu Wünschen übrig, an den Ecken anfassend können wir selbigen deutlich verzerren. Der wuchtige Deckel täuscht also Stabilität vor, die er nicht hat. Diese Stelle ist ein eindeutiger Minuspunkt im Vergleich zur T-Serie.
Eine Display-Arretierung durch einrastende Haken gibt es nicht. Dass beim Transport keine Kleinteile hineinrutschen, dafür sorgen nur die dicht aufliegenden Deckel-Hälften. Unter Umständen könnte es beim Transport jedoch passieren, dass der Deckel sich einen Spaltbreit öffnet und kleine Gegenstände hineinrutschen.
Profis und anspruchsvolle Käufer schätzen die Anschlussvielfalt. Der 15.6-Zoller hat alles dabei, was wir von einem Arbeitsnotebook erwarten. Hierzu gehören der DisplayPort, ein ExpressCard54-Slot und ein Kartenleser. Der Anschluss für schnelle externe Festplatten eSATA ist an Bord, jedoch kein USB 3.0. Letzteren kann der Nutzer jedoch für zirka 20 Euro im ExpressCard54 nachrüsten (Controller-Karte).
Die Schnittstellenpracht auf der linken Seite liegt dicht an dicht zusammen. Bei massiver Verkabelung würde eine sperrige Kabelpeitsche den Schreibtisch belegen. Die universale Docking-Lösung für die L-Serie kommt diesem Szenario aber zuvor. Die Lenovo Minidock 3 Dockingstation der L-, T- und X-Serie ist kompatibel (45N6678). Für einen überschaubaren Preis von zirka 150 Euro kommen VGA, DVI-D, DisplayPort (2 davon gleichzeitig nutzbar), 6 x USB 2.0, Gigabit LAN, Mic-IN, Kopfhörerausgang, Integrierte Verriegelung (mit Schlüssel) und 90 Watt Netzteil auf den Schreibtisch. Lenovo gibt an, dass der Soundausgang und eSata-Port der Dockingstation nicht mit ThinkPad L-Serie nutzbar ist.
Kommunikation
Als Business-Notebook kann das ThinkPad L520 alles an Kommunikationstechnologien bieten, was heute Standard ist. Da wir uns für die Basic-Version entschieden haben, gibt es selbstredend noch kein HSDPA-Modul. Die entsprechenden Mini PCIe Plätze für das Modul nebst Antennen und SimCard-Slot sind aber bereits vorhanden (Modellvariante). Die WLAN Karte verständigt sich per 802.11 b/g/n Standard und der Ethernet-Controller in Gigabit-Manier. Bluetooth 3.0 vervollständigt das Paket.
Für Internet-Telefonie und Videochat ist das L520 mit einer Webcam ausgerüstet, die stattliche 1280 x 720 Pixel (Breitbild) aufzeichnen kann. Im Communications Utility kann das Mikrofon für die Aufnahme von einer oder mehrer Stimmen optimiert werden (Konferenz). Die Taste zur Mikrofon-Stummschaltung erinnert an die gute alte Räusper-Taste. Sie befindet sich sehr handlich zusammen mit der Lautstärke-Regelung links neben der Tastatur.
Sicherheit
Business-Eigenschaften, wie Fingerabdruckleser, Computrace Diebstahlsicherung, spritzwassergeschützte Tastatur (2x Wasserablauf), APS (Bewegungssensor für Festplatte) und Kensington Security Lock ergänzt Lenovo durch die ThinkVantage-Tools, welche über die blaue ThinkVantage-Taste aufgerufen werden. Hier bündelt der Hersteller Sicherheits-, Energie- und Systemeinstellungen. Auch die Datensicherung und Wiederherstellung erfolgen von diesem zentralen Tool aus.
Zubehör
Recovery-Datenträger sind nicht Bestandteil des Lenovo-Kartons. Hier muss sich der Nutzer seine eigenen Recovery-DVDs brennen (System Image; Rescue and Recovery). Das Zubehör besteht nur aus einem Garantie-Heft und einer Kurzanleitung.
Garantie
Die Standard-Garantie für die L-Serie beläuft sich auf 24 Monate. Studenten erhalten mancherorts einen Bonus von 12 zusätzlichen Monaten. Wer nicht mit diesem Status einkauft, der kann die ThinkPlus Garantieverlängerung auf 3 Jahre (Preis: 89 Euro inkl. MwSt) erwerben. In allen Fällen ist der Vor-Ort-Service inbegriffen, ein beachtlicher Fakt für ein Gerät unter 700 Euro.
Tastatur
Die Tasten haben einen knackigen Druckpunkt und einen sehr deutlichen Tastenhub (zirka 4 Millimeter). Die leicht abgesetzten aber verkleinerten Richtungstasten ragen leicht aus dem Tasten-Rechteck heraus und lassen sich sehr einfach blind bedienen. Einen Ziffernblock gibt es keinen, ein Nachteil bei der Eingabe von vielen Zahlen. Nutzer können einen solchen aber behelfsweise per Fn-Tasten hinzuschalten. Die entsprechenden Ziffern und Rechenzeichen sind in Weiß auf den Buchstabentasten markiert.
Das Tastenbett des 15.6-Zollers liegt leider nicht überall fest auf. Links bis zu Mitte bietet es dem Schreiber einen festen Anschlag. Rechts, hier befindet sich das optische Laufwerk, federt die Fläche jedoch. Wer nur leicht in die Tasten haut, der wird davon wenig bemerken. Die Tasten selbst geben sich angenehm rutschfest.
Touchpad
Als Mausersatz spendiert Lenovo in Profi-Manier zwei Varianten. Je nach Vorliebe können wir entweder das konventionelle Touchpad oder den Trackpoint (ThinkPad UltraNav Pointing Device) benutzen. Die drei Trackpoint-Tasten sitzen unter der Space-Taste. Alle Maustasten bestehen aus Kunststoff und sind daher eher rutschig als griffig. Die Tasten besitzen einen sehr deutlichen Hub und einen langgezogenen, deutlichen Druckpunkt.
Die Bedienung der Mauseingabe überzeugt auf der ganzen Linie. Die Geräuschlosigkeit aller Tasten und der lange Druckpunkt sind um Welten besser als bei der Masse der Consumer-Notebooks. Das Touch-Pad ist mit 8.6 Zentimetern Durchmesser ausreichend groß. Es ist bis in die Randbereiche sensibel. Die Fläche hat winzige Noppen, welche ein stumpfes aber angenehmes Rutschen erlauben. Multi-Touch Gesten werden unterstützt.
Die HD-Ready Anzeige des ThinkPad L520 löst mit 1.366 x 768 Bildpunkten grob auf. Das Panel wurde entspiegelt, weshalb Nutzer keine Reflexionen befürchten müssen. Für den Anspruch eines Arbeitsplatz-Notebooks ist die Anzeige nicht ideal. Eine WXGA++ Auflösung mit 1600 x 900 Pixeln würde mehr Übersicht erlauben, was speziell bei Anwendungen mit vielen Toolbars zur Geltung kommen würde. Die L520-Version mit WXGA++ kostet jedoch stattliche 1.000 Euro (NYZ4JGE).
Hohe Kontraste für die Farbwahrnehmung bei Bildern, Tabellen und Text sind nicht vorhanden. Wir messen einen Schwarzwert von 1.3 cd/m² bei maximaler Helligkeit. Das ist ein schwacher Kontrast von 175:1. Ob der Farbraum des WXGA++ Panels im NYZ4JGE ebenso gering ausfällt, kann hier nicht beurteilt werden. Das WXGA-Panel unseres Testgerätes ist auf jeden Fall vom oft genutzten Adobe RGB (t) weit entfernt, gleiches gilt für sRGB (t). Vergleichend stellen wir ein gutes Panel des Latitude E6520 Full HD (t) daneben.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 160 cd/m²
Kontrast: 175:1 (Schwarzwert: 1.3 cd/m²)55% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
78% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die LED-Hintergrundbeleuchtung der 15.6-Zoll Anzeige hellt das Panel mittig bis 227 cd/m² auf. Für den Anwendungsbereich in Innenräumen ist das mehr als ausreichend, denn der Durchschnittswert liegt bei 220 cd/m².
Mit dem entspiegelten TFT-Panel und der guten Helligkeit von durchschnittlich 220 cd/m² kann der 15.6-Zoller schon mal unter Tageslicht benutzt werden. Unter direkt einfallendem Sonnenlicht bemerken wir aber schnell, dass die Helligkeit immer noch nicht ausreicht. Zudem verringern sich die Blickwinkel in diesem Szenario drastisch und die Farben verwaschen. Für den Einsatz im Park oder im Café ist das ThinkPad L520 also weniger geeignet. Die matte Anzeige setzt aber eine arbeitsfähige Basis.
Office-Notebooks bieten typischerweise sehr schlechte Blickwinkel, vor allem in den unteren und mittleren Preisklassen bis 1.000 Euro. Das ThinkPad macht keine Ausnahme. Horizontal beginnen Farbverfälschungen bei 45 Grad. Vertikal können unsere Augen nur bis 10 Grad abweichen, dann beginnen die Farben deutlich zu invertieren (Siehe Video).
Lenovos 15.6-Zoller ist mit einem Intel Core i3-2310M (2 x 2.1 GHz) ausgestattet. Die Core i3 2-Kern-CPU beherrscht keinen Turbo Boost, wohl aber Hyperthreading (4 Threads). Der CPU-Stromverbrauch liegt laut TDP bei 35 Watt. 10 Watt benötigt die integrierte Intel HD 3000 Grafiklösung und der Speicherkontroller. Im Vergleich zu den teureren Core-i5-Modellen, wie i5-2540M, hat der i3-2310M keine Unterstützung für AES New Instructions (Ver- oder Entschlüsseln).
Es sind sind nur 2.048 MB DDR3 Arbeitsspeicher an Bord, wobei nur einer der beiden verfügbaren Sockel besetzt ist. Hier kann für wenig Geld auf 4 GB aufgerüstet werden (zirka 20 Euro). Als Festplatte kommt eine 320 GB HDD von Western Digital (WD3200BEVT) mit 5400U/Min zum Einsatz.
Der i3-2310M (2x2.1 GHz) schafft beim Single-Core Rechnen im Cinebench R10 Single 32bit ebenso viele Punkte (2.747), wie der deutlich höher taktende i3-380M (2x2.5GHz) der Arrandale-Generation (2.769). Der große Bruder i5-2410M (2.3GHz, Turbo) kommt auf stärkere 4.510 Punkte (64bit).
Bei der täglichen Arbeit ist Multi-Threading relevanter. Der i3-2310M schafft in dieser Disziplin höhere Scores (7.416) als ein i3-380M (6.233). Die 2011er i5-2410M bzw. i5-2520M schaffen 9.451 bzw. 10.128 Punkte. (Cinebench R10 Multi 64bit). Kurz: Der Sandy Bridge Core i3 kann es schon in der geringen 2.1 GHz Taktung mit seinen hoch taktenden Arrandale-Vorgängern aufnehmen.
PCMark Vantage Result | 4300 Punkte | |
Hilfe |
Der PCMark Vantage ermittelt einen Score von 4.300 Punkten. Dieses Niveau liegt deutlich unter älteren Systemen mit Core i3-380M (Samsung RV511: 5.432) oder i3-370M (Samsung SF510). Der 3DMark2006, als Bewertung der allgemeinen Spiele-Tauglichkeit, erreicht 2.999 Punkte. Die 2010er Intel HD Generation (ebenfalls CPU integriert) schaffte im Durchschnitt 1.500 Punkte. Dies spricht für eine gesteigerte aber immer noch geringe Spiele-Tauglichkeit. Wie diese im Detail ausfällt, haben wir im Artikel Intel HD Graphics 3000 Grafiklösung ausführlich beleuchtet. Siehe auch das Datenblatt der HD Graphics 3000.
Anspruchslose Games wie Fifa 11 laufen in hohen Details flüssig. Hardwareintensives Gaming wie StarCraft2 oder Battlefield: Bad Company 2 muss jedoch auf minimale Details zurückgestellt werden.
3DMark 05 Standard | 5302 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 2999 Punkte | |
Hilfe |
Die Western Digital Festplatte hat ein Brutto-Fassungsvermögen von 320 GB. Gemessen an ihren gemächlichen 5400U/Min zeigen HD-Tune und Crystal Disk Mark recht hohe Datendurchsätze von 72 bzw. 83 MB/s im sequentiellen Lesen. Der HDD-Score im PCMark Vantage liegt bei 3.228 Punkten. Einen echten Boost würde das L520 erst durch eine SSD erleben.
Geräuschemissionen
Bei der Lautstärke fährt Lenovos 15.6-Zoller viele Punkte ein. Im Leerlauf oder beim Surfen im Web geht der Kühler über längere Zeiten aus. Wir messen dann 29.8 dB(A) als den Grundpegel der Festplatte. Wer sich allerdings einen DVD-Film anschaut, der wird mit 42.8 dB(A) "belästigt". Für ein ansonsten extrem leises Notebook ist das ein ziemlich unpassender Ausreißer.
Im Stresstest (Furmark/Prime95) dreht die Kühlung nur auf 34.2 dB(A) auf. Der Kühler dreht bei gleichbleibender Last konstant. Löblich: 3D-Last, die von der Intel HD Graphics 3000 bearbeitet wird, beeindruckt den 15.6-Zoller überhaupt nicht. Der Pegel hebt sich gerade mal auf 32.3 dB(A), was nur minimal lauter ist als das sanfte Klackern der HDD Schreib- und Leseköpfe.
Nachtrag: Userinformationen zu Folge, existieren L520 Geräte, die deutlich lauter sind. Grund dafür sind vermutlich unterschiedliche Treiber/Bios Varianten. Betroffene sollten BIOS, Grafik und Chipsatz-Treiber aktualisieren. Zum Beitrag im Forum.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.8 / 29.8 / 29.8 dB(A) |
HDD |
| 31.5 dB(A) |
DVD |
| 42.8 / dB(A) |
Last |
| 32.3 / 34.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Leerlauf liegt die durchschnittliche Temperatur der Bodenplatte und der Handauflage bei lediglich 20 Grad. Beim Surfen oder im stressfreien Bürobetrieb ändert sich das nicht grundlegend. Die 25-Grad-Marke wird allenfalls in der Mitte der Bodenplatte erreicht. Die Abwärme unter Belastung kratzt gerade einmal an 35 Grad, jedoch nur punktuell. Der Durchschnitt klettert auch jetzt nicht über 34 Grad. Die Kühlung scheint spielend mit der Abwärme des 2.1 GHz Core i3-2310M zurecht zu kommen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 21.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.3 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-0.6 °C).
Lautsprecher
Den zwei Lautsprechern am unteren Bildschirmrahmen sind keine ausgewogenen Klänge zu entlocken. Die Betonung liegt auf den Höhen. Tiefen fehlen vollständig. Für den geringen Anspruch eines Büro-Laptops ist das Klangbild akzeptabel. Mit dem Höchst-Pegel kann ein Besprechungsraum beschallt werden, wobei die kleinen Lautsprecher bei hoher Lautstärke zu kratzen beginnen.
Der 15.6-Zoller ist mit einem 57 Wattstunden Akku ausgerüstet (4.680 mAh). Dieser hält das ThinkPad überraschend lange auf den Beinen, speziell wenn Prozessor und Grafik nicht belastet werden. Knapp sieben Stunden hören sich nach einer starken Laufzeit an. Diese 408 Minuten werden aber nur im Leerlauf bei niedrigster Helligkeit und inaktivem WLAN erreicht. Relevanter ist der WLAN-Test mit fast sechs Stunden. Die Helligkeit des TFTs war im WLAN-Test auf 100 cd/m² eingestellt (mittlere Stufe).
Angesichts der mittelprächtigen Kapazität des Akkus und der geringen Leerlauf Energieaufnahme (10-14 Watt) ist die Laufzeit nicht überraschend. Bis unsere Tests jeweils wieder von vorn beginnen konnten, verging nur eine kurze Ladezeit von zwei Stunden (2:10h).
Der Energieverbrauch zeigt eine große Spanne zwischen Leerlauf und Last. Dies liegt an der perfektionierten adaptiven Energieaufnahme der Intel Core Prozessoren. Der Idle-Strombedarf des L520 liegt zwischen 9.6 Watt (Energiesparen, geringste Helligkeit) und 13.7 Watt (Höchstleistung, höchste Helligkeit). Zum Vergleich: ein typisches 2010er Office Notebook HP 6540b mit Core i5 430M benötigte im gleichen Idle-Szenario 13.3 bis 18.8 Watt.
Ein 3DMark2006 (Intel HD 3000) benötigt im Schnitt 40 Watt. Im Stresstest kommt der Core i3 hinzu. Wir messen dann 47.5 Watt. Das kompakte 65 Watt Netzteil (242 Gramm) ist dafür passend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.6 / 0.4 Watt |
Idle | 9.6 / 12.9 / 13.7 Watt |
Last |
39.9 / 47.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Eines sehen wir nach diesem Test glasklar: Neben die Kaffeetasse passt im Falle knapper Kassen ein ThinkPad der L-Serie. Für unter 700 Euro (unter 600 Euro ohne OS) steht ein vollwertiges Business-Notebook auf dem Ikea-Schreibtisch. Der 15.6-Zoller hat genau dort seine Stärken, wo sie im ernsthaften Büroeinsatz gebraucht werden.
Die matte Anzeige, die perfekt tippende, konisch geformte Tastatur, die zahlreichen Anschlussoptionen inklusive Docking-Port und die matten, unempfindlichen Oberflächen machen das ThinkPad L520 zu einem profunden Arbeitsbegleiter.
Zu einem Sehr Gut reicht es mangels dedizierter Grafikkarte, grober HD Ready Auflösung, sparsamer 2 GB Speicherbestückung und vglw. schwachem Core i3 Prozessor (neue Sandy Bridge Generation) dennoch nicht. Dies sind jedoch Eigenschaften, die Käufer durch Aufpreis (Core i5, 4GB, WXGA++) fast alle abstellen können. Lediglich eine dedizierte GPU al la Nvidia NVS 4200M bleibt das Alleinstellungsmerkmal der teuren T-Serie (T520). Ob dafür jedoch ein Preis von 1.375 Euro (plus weitere Ausstattungsdetails) hingenommen werden muss, das ist auf Grund der soliden Qualitäten des L520 fraglich.
Alle, die ein Business-Notebook mit soliden Leistungsdaten und tollen Eingabegeräten suchen, liegen mit dem L520 richtig. Für ein wenig mehr Geld gibt es das HP ProBook 6550b in der 2010er Version mit Core i5-450M und WXGA++ (ab 730 Euro). Die Stärken dieser beiden Geräte liegen sehr dicht beieinander, wobei das ProBook mit 1600 x 900 Pixeln einen wichtigen Bonuspunkt besitzt.