Test One M73-2O Notebook
Bevor man das M73-2O in den virtuellen Warenkorb legt, steht erst einmal die individuelle Konfiguration an. Wie das kürzlich getestete M73-2N wird nämlich auch der neuste Gaming-Spross detailliert auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten.
Eine der wichtigsten Entscheidungen erwartet uns schon beim Prozessor. Neben Intels alten Sandy-Bridge-Modellen (Core ix-2xxx) offeriert One einige Quad-Core-Modelle aus der taufrischen Ivy Bridge-Generation (Core i7-3xxx). Betrachtet man das Preis-Leistungs-Verhältnis, scheint uns momentan der Core i7-3610QM am attraktivsten. Der 2.3-3.3 GHz flotte Vierkerner bringt eine hohe Zukunftssicherheit mit und stellt den idealen Begleiter für die GeForce GT 650M dar (2048 MByte GDDR5).
Während die DirectX-11-Grafikkarte fest integriert ist, gibt es beim Arbeitsspeicher viele Optionen. Die beiden Steckplätze lassen sich mit zwei bis maximal 16 GByte DDR3-RAM bestücken. Noch mehr Möglichkeiten eröffnen sich dem Kunden beim Massenspeicher. One hat nicht nur an konventionelle HDDs und moderne Hybrid-Varianten, sondern natürlich auch an Solid State Drives gedacht. Aktuell entdeckt man 60-256 GByte große Modelle von Corsair, Verbatim und Crucial.
Doch damit nicht genug: Auf Wunsch wird zusätzlich eine 60 oder 120 GByte kleine mSATA-SSD verbaut. Die OCZ Nocti ist zwar lediglich per SATA-II angebunden, beschleunigt den Windows-Alltag aber dennoch spürbar. Egal ob Mini-SSD oder 2.5“-SSD: Wer neben dem Betriebssystem ein paar Spiele installieren will, sollte mindestens zu einem 128-GByte-Modell greifen.
Prima: Eine Wlan-Karte wird von Haus aus eingebaut und muss nicht extra konfiguriert werden. Für einen moderaten Aufpreis lässt sich das Standard-Modul allerdings gegen eine bessere und/oder leistungsstärkere Variante ersetzen. Als optisches Laufwerk verrichtet derweil ein DVD-Brenner, ein Blu-ray-Player (beschreibt CDs & DVDs) oder ein Blu-ray-Brenner seinen Dienst. Da der Bildschirm mit 1920 x 1080 Pixeln auflöst und eine Diagonale von 43.9 cm bietet, lohnt sich die Blu-ray-Technik definitiv. Ein Betriebssystem ist im 729 Euro teuren Grundpaket nicht enthalten, wir empfehlen Windows 7 Home Premium 64 Bit.
Insgesamt kommt eine sinnvoll ausgestattete Variante (z. B. mit Core i7-3610QM, 8 GB RAM, 750 GByte Hybrid & Win 7 HP) auf 1000-1100 Euro. Unser Testgerät (siehe Datenblatt rechts) würde nach aktuellem Stand mit knapp 1300 Euro zu Buche schlagen.
Wie sein stärkerer Bruder M73-2N (GeForce GTX 670M) basiert das M73-2O auf einem Barebone der Firma MSI. Allerdings kommt nicht das sechs Zentimeter hohe und rund vier Kilogramm schwere MS-1762-Chassis zum Einsatz, sondern das wesentlich flachere Modell MS-1756. Mit einem Gewicht von drei Kilogramm und einer Höhe von vier Zentimetern ist das Notebook weder unangenehm schwer noch extrem wuchtig. Für einen 17-Zöller kann man das Gerät anständig transportieren.
Gut gefallen haben uns die mattschwarzen Oberflächen. Wenn man einmal den Displayrahmen und die Tastaturunterlage ausklammert, (jeweils hochglänzend) offenbart sich das Barebone als relativ schmutzresistent. Fingerabdrücke oder dergleichen kennt das Notebook kaum, der Gamer ist auch ohne tägliche Reinigung vorzeigbar.
Im Vergleich zu anderen Konkurrenten wirkt das M73-2O erstaunlich dezent. Abgesehen von ein paar silbergrauen Elementen macht der 17-Zöller einen recht unscheinbaren Eindruck. Ohne Kenntnis der Ausstattung könnte man das M73-2O locker für ein ordinäres Office- oder Multimedia-Notebook halten. Das fast schon biedere Design trifft sicher nicht jeden Geschmack, uns hat die Optik allerdings zugesagt.
Die Verarbeitung des Barebones überzeugte weniger. Obwohl unser Gerät nicht mehr ganz jungfräulich war (laut One wurden schon interne Tests durchgeführt), sollte sich selbst bei einem gebrauchten Notebook nicht nach kurzer Zeit der untere Displayrahmen lösen. So kräftig wir die Leiste auch hineindrückten: Spätestens nach ein paar Sekunden prangte zwischen Display und Rahmen wieder ein deftiger Spalt. Falls man den 17-Zöller transportiert oder schüttelt, klappert außerdem die Wartungsabdeckung des Gehäusebodens. Hinzu gesellen sich ein paar unsaubere Kanten.
Allgemein empfanden wir das Notebook als nicht sonderlich hochwertig. Barebone-Hersteller MSI setzt komplett auf Kunststoff, was man dem M73-2O teils deutlich anmerkt. Wer keine besonders hohen Anforderungen an die Gehäusequalität stellt, dürfte jedoch einigermaßen zufrieden sein.
Zufriedenstellend ist auch das richtige Wort für die Stabilität. Ober- und Unterseite geben bei kräftigerem Druck zwar nach, aber lediglich im Bereich des Nummernblocks, des Laufwerks und der Lüftungsschlitze. Der Deckel kann mit zwei Händen indes merklich verbogen werden (betrifft fast jedes Gerät). Kritik müssen auch die Scharniere einstecken. Zum einen schwingt beim Aufklappen die Baseunit mit, zum anderen ist der Deckel recht empfindlich gegenüber (Untergrund-) Erschütterungen.
Schnittstellen
Genauso unauffällig wie das Gehäuse erscheint uns auch die Anschlussausstattung eher unspektakulär. Beginnen wir mit der linken Seite, die im vorderen Bereich über einen Kartenleser (sechs Formate), zwei Audio-Buchsen (Mikrofon & Kopfhörer + S/PDIF), zwei USB-3.0-Ports und einen HDMI-Ausgang verfügt. Hinter den Lüftungsschlitzen befinden sich noch ein Kensington Lock und der Stromeingang. Die rechte Seite muss sich mit etwas weniger Schnittstellen begnügen. Das optische Laufwerk wird von zwei USB-2.0-Ports, einem VGA-Ausgang und einem RJ-45 Gigabit-Lan-Port eingerahmt.
Für Linkshänder ist das Gerät nicht optimal ausgestattet. Neben der Lüfterabwärme kann beim Einsatz einer Maus die frontlastige Verteilung der Schnittstellen nerven. Grund: Angesteckte Kabel limitieren die Bewegungsfreiheit.
Drahtlose Kommunikation
Damit man bei Bedarf auch kabellos im Internet surfen kann, packt One ein Funkmodul unter die Haube. Das wohl standardmäßig integrierte Realtek-Modell RTL8188CE beherrscht Wlan 802.11 b/g/n (2.4 GHz) und überträgt Daten mit maximal 150 Mbit/s. Bluetooth 3.0 ist ebenfalls an Board.
Wartung
Lob verdient das Gerät für die mannigfaltigen Wartungsmöglichkeiten. Im Gegensatz zu anderen Spiele-Notebooks (siehe z. B. das Samsung 700G7A) sind nicht nur der Arbeitsspeicher, die Festplatte(n) und die Wlan-Karte zugänglich, sondern auch der Lüfter, die Grafikkarte und der Prozessor.
Leider ist die Kühlkonstruktion nicht ganz so komfortabel gelöst wie beim MS-1762-Barebone. Einerseits sind die Heatpipes von CPU und GPU verbunden, andererseits wird die GeForce GT 650M von diversen Kabeln belagert. Da die Kühlfläche auch noch ungünstigerweise am Rahmen angebracht wurde, erfordert der Ausbau eine Menge Fingerspitzengefühl – man kann die Konstruktion nicht einfach nach oben heben. Hinweis: Vor Entfernen der Bodenklappe (drei Schrauben) muss der Akku herausgenommen werden.
Software
Wie der rechte Screenshot belegt, wird dem Käufer ein aufgeräumtes und sauberes System geboten. One verzichtete bewusst auf überflüssige Programme und Tools, die nur die Geschwindigkeit in Mitleidenschaft ziehen. Größere Hersteller „ertränken“ ihre Notebooks gerne in sogenannter Bloatware.
Lieferumfang
Der Lieferumfang erweist sich als relativ spartanisch. Netzteil, Akku, Quick-Start-Guide, Treiber-DVD - mehr gibt es nicht.
Garantie
Normalerweise beträgt die Garantie 12 Monate. Für 50 bzw. 180 Euro sind jedoch auch zwei respektive drei Jahre möglich. Der Pickup- & Return-Service gilt momentan nur innerhalb Deutschlands.
Tastatur
Mit Ausnahme der fehlenden Beleuchtung entspricht die Tastatur fast 1:1 dem MSI GT70. Das getunte Layout (Windows- & „><|“-Taste rechts neben der Leertaste) mag für Gamer zwar optimal sein, beim normalen Schreiben stören die Anpassungen jedoch eher. Insbesondere das einzeilige Enter dürfte auf viel Missgunst stoßen.
Unabhängig davon bieten die freistehenden und 14.5 x 14.5 mm Millimeter großen Tasten ein passables Tippgefühl. Negativ müssen wir das klapprige Tippgeräusch ankreiden, das einen arg minderwertigen Eindruck macht. Links neben der Powertaste warten übrigens sechs praktische Hotkeys. Mit diesen kann man unter anderem das Laufwerk öffnen, den Bildschirm deaktivieren oder ein persönliches Programm starten.
Touchpad
Das abgesenkte und leicht nach rechts versetzte Touchpad misst etwa 70 x 50 Millimeter. Obwohl die Oberfläche verhältnismäßig glatt ist, sind die Gleiteigenschaften nicht überragend.
Dieses Manko wird jedoch durch die Multi-Touch-Unterstützung ausgeglichen. Mit zwei oder drei Fingern lassen sich diverse Aktionen wie Zoomen, Blättern oder Drehen vollführen. Entsprechende Bewegungen werden meist zuverlässig erkannt. Bei der Präzision gab es ebenfalls keine Auffälligkeiten. Dedizierte Scrollleisten im Randbereich hat sich der Hersteller gespart. Klasse: Direkt über dem Touchpad befindet sich eine spezielle Taste zur Deaktivierung.
Wie eingangs erwähnt dient ein mattes Full-HD-Modell als Display. 1920 x 1080 Pixel sind im Gaming-Bereich inzwischen üblich und gewährleisten ein scharfes Bild. Dank der hohen Auflösung bereitet auch der Arbeitsalltag eine Menge Freude. Zwei nebeneinander geöffnete Fenster, zum Beispiel eines für Textverarbeitung und eines für den Webbrowser, sind überhaupt kein Problem. Doch technische Details hin oder her: Kann das One M73-2O bei der Bildqualität an andere Gaming-Notebooks heranreichen?
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 296 cd/m²
Kontrast: 955:1 (Schwarzwert: 0.31 cd/m²)63.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
86.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
61.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Ja, kann es. Das MS-1756-Barebone verfügt über das exakt gleiche Panel wie alle aktuellen MSI-Gamer (GT70). Das Chi Mei N173HGE-L11 ist nicht zuletzt für seine tolle Leuchtkraft bekannt. 290 cd/m², die unser Testgerät im Schnitt erreichte, liegen deutlich über einem Standard-Notebook (~200-240 cd/m²).
Bei Spielen und Filmen kommt auch dem Schwarzwert eine große Bedeutung zu. Mehr als 0.5 cd/m² würden eine relativ gräuliche Darstellung von dunklen Passagen repräsentieren. Mit knapp 0.3 cd/m² bewegt sich das M73-2O hier jedoch im absolut grünen Bereich. Der hohe Kontrast ist ein weiteres Highlight: Maximal 955:1 bleiben den meisten Konkurrenten verwehrt. Wenn es um die Farbdarstellung geht, schlägt sich das Panel ordentlich - der sRGB-Raum wird halbwegs abgedeckt.
Dank der entspiegelten Oberfläche und der guten Leuchtkraft bietet das Gerät eine hohe Outdoor-Tauglichkeit. Sofern keine allzu schwarzen Inhalte wiedergegeben werden und die Sonne nicht übermäßig auf den Bildschirm knallt, kann man den 17-Zöller selbst unter freiem Himmel tadellos verwenden. Ergo: Das M73-2O ist mehr als ein stationäres Gaming-Notebook.
Die Blickwinkel überzeugen vor allem horizontal. Im Gegensatz zu einem typischen Office- oder Multimedia-Gerät werden auch größere Abweichungen anständig toleriert. Erwartungsgemäß sind die vertikalen Blickwinkel nicht ganz so gut, aber immerhin vertretbar. Wie man auf dem nachfolgenden Bild erkennen kann, schwächelt das Panel von schräg unten etwas.
Prozessor
One spendierte unserem Testgerät eine der derzeit kräftigsten Vierkern-CPUs. Der Core i7-3720QM stammt wie der 3610QM und der 3820QM aus Intels aktueller Ivy Bridge-Generation. Trotz deutlich verkleinerter Strukturen (22 statt 32 nm) und neuer 3D-Transistoren zieht Ivy Bridge bei gleichem Takt nur geringfügig an der alten Sandy Bridge-Generation vorbei (siehe Test). Da sich der Preis etwa auf dem Niveau der Vorgänger bewegt, sollte man dennoch gleich eines der frischen Modelle nehmen.
Mit 2.6-3.6 GHz läuft der Quad-Core rund 300 MHz schneller als sein günstigerer Bruder i7-3610QM (2.3-3.3 GHz). Der Maximaltakt der integrierten Grafikeinheit HD Graphics 4000 unterscheidet sich ebenfalls (1250 vs. 1100 MHz). Transistormenge (1.4 Milliarden), L3-Cache (sechs MByte) und TDP (45 Watt) sind dagegen identisch.
Bei den Features ist neben Turbo Boost (dynamische Übertaktung) vor allem Hyper-Threading interessant, das jedem realen Kern ein virtuelles Pendant zur Seite stellt. Quad-Cores können auf diese Weise bis zu acht Threads gleichzeitig bearbeiten (bringt in Spielen eher wenige Vorteile).
Prima: Das M73-2O unterstützt Nvidias Optimus-Technologie. Bei Optimus handelt es sich um eine automatische Grafikumschaltung, die je nach Bedarf von der HD Graphics 4000 auf die GeForce GT 650M wechselt. Der verringerte Energiebedarf schlägt sich natürlich in der Akkulaufzeit nieder. Falls sie spezielle Fragen zu Optimus haben sollten oder in der Praxis Probleme auftreten: Unser Forum wartet.
Turbo
Die Turbo Boost-Technik sorgt stellenweise für einen erheblichen Leistungszuwachs. Bei Belastung orientierte sich der Core i7-3720QM oft am Maximaltakt. Beispiel Cinebench R10: 3.4-3.6 GHz im Single-Core-Rendering und durchschnittlich 3.4 GHz im Multi-Core-Rendering sind alles andere als mager. Inaktiv bleibt der Turbo lediglich im Idle-Betrieb und bei Extremsituationen.
Leistung CPU
Intels mobile Quad-Core-Modelle punkten mit einer exzellenten Performance. Bei Anwendungen, die stark mehrkernoptimiert sind, wird das Potenzial besonders deutlich. Im Cinebench R11.5 sprintet der Core i7-3720QM mit 6.73 Punkten ganze 34 % am beliebten Core i7-2670QM vorbei (5.02 Punkte @ Schenker XMG P702). Der brandneue Core i7-3610QM wird hingegen nur um 8 % abgehängt (6.26 Punkte @ MSI GT70). Da ein Großteil der Spiele grafiklimitiert ist, genügt letztere CPU völlig.
Grafikkarte
Nachdem Nvidia mit der GeForce GTX 670M respektive GTX 675M lediglich uninspirierte Neuauflagen der alternden Fermi-Generation (GF114-Kern, 40 nm) veröffentlicht hat, erscheint mit der GeForce GT 650M nun eine der ersten Gaming-Modelle auf Basis der hoch gelobten Kepler-Architektur (GK107-Kern, 28 nm).
Dank des geschrumpften Fertigungsprozesses und diverser Verbesserungen (z. B. bei den Tessellatoren) genehmigen sich die Kepler-GPUs bei gleicher Power weniger Energie oder liefern bei konstantem Verbrauch eine höhere Leistung. Von der GeForce GT 650M existieren momentan zwei Varianten. Da hätten wir einmal ein DDR3-Modell mit 850 MHz Kerntakt und auf der anderen Seite ein GDDR5-Modell mit 735 MHz Kerntakt.
Sehr schön, dass im One M73-2O die potentere GDDR5-Variante steckt. Zwar taktet die Grafikkarte etwas niedriger als ihr DDR3-Bruder, jedoch verhindert GDDR5 unnötige Speicherengpässe. Das 2048 MByte große VRAM ist nämlich nur mit 128 bit angebunden. Beiden Grafikkarten gemein sind 384 Shader-Einheiten, auch CUDA-Cores genannt.
Die Features wurden ebenfalls aktualisiert. So können mit einer einzigen Grafikkarte nun theoretisch bis zu vier Monitore angesteuert werden (die meisten Notebooks enthalten nicht genügend Anschlüsse). Der PureVideo HD getaufte Videoprozessor, welcher diverse HD-Formate mit einer Auflösung von maximal 4k decodiert, gehört zur inzwischen fünften Generation (VP5). DirectX 11 und die PhysX-Technologie (hardwarebasierte Physikbeschleunigung) sind selbstverständlich auch wieder dabei.
Insgesamt könnte man die GeForce GT 650M als Nachfolger der GT 555M bezeichnen. Ob der Kepler-Spross das alte High-End-Modell GTX 560M hinter sich lässt, werden wir jetzt prüfen.
Leistung GPU
Den DirectX-11-basierten Unigine Heaven 2.1 Benchmark (1280 x 1024) meistert die GT 650M recht ordentlich. 28.8 fps sind ungefähr 50 % mehr, als eine DDR3-Variante der GT 555M erreicht (18.7 fps @ Asus N75SF). Die GTX 560M liegt hier etwa auf Augenhöhe, beim Medion Erazer X7813 waren es 29.3 fps.
Auch im 3DMark 11 (1280 x 720) rechnen beide Grafikkarten ähnlich flott. Mit 2029 zu 2009 Punkten hat das Kepler-Modell nur minimal die Nase vorne. Der Abstand zur GT 555M (1258 Punkte) ist hingegen wieder gewaltig. Fazit: Die GT 555M hat ausgedient, der neue Stern in der oberen Mittelklasse heißt GeForce GT 650M.
Wer jetzt denken sollte »Moment, müsste die Grafikkarte nicht zum High-End-Bereich zählen? Sie performt doch schließlich auf dem Niveau der GTX 560M!«. Nicht unbedingt, denn mit den kommenden Luxus-Modellen GTX 680M und HD 7970M dürfte sich das komplette Leistungsgefüge nach unten verschieben.
3DMark 03 Standard | 37880 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 23693 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 14614 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 9949 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2256 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Neben einer 2.5-Zoll großen HDD, SSD oder SSH (= Hybrid) kann auch eine kompakte mSATA-SSD konfiguriert werden. One greift hier auf ein Produkt der Firma OZC zurück. Unser Testgerät war mit der Nocti NOC-MSATA-120G ausgestattet, also der 120-GByte-Variante.
Im sequentiellen Bereich liefert das Solid State Drive keine tolle Vorstellung ab. Knapp 105 MB/Sek (Lesen) bzw. 76 MB/Sek (Schreiben) werden von mancher HDD getoppt. Bei kleinen Dateien schlägt sich die Nocti erheblich besser. 4K-Dateien übertragt das Solid State Drive ähnlich schnell wie beispielsweise die Samsung SSD 830 oder die Crucial RealSSD M4. Der 4K-64Thrd-Test behagte dem mSATA-Modell wiederum nicht so gut, viele SSDs erzielen dort höhere Werte. Die Zugriffszeit liegt mit 0.1 ms (Lesen) respektive 0.4 ms (Schreiben) noch im SSD-typischen Rahmen.
Ergänzt wurde die Nocti von einer 500 GByte großen HDD aus dem Hause Seagate. Wie der Name bereits andeutet, rotiert die Momentus 5400.6 „nur“ mit 5400 U/Min. Entsprechend dürftig sind die ermittelten Werte. Im CrystalDiskMark reichte es lediglich für eine sequentielle Übertragungsrate von rund 75 MB/Sek. Falls sie den Kauf eines Solid State Drives scheuen, würden wir Ihnen ein Modell mit 7200 U/Min nahe legen.
Leistung System
Was kommt dabei heraus, wenn man einen Quad-Core-Prozessor, eine potente Grafikkarte, ein Solid State Drive und 16 GByte DDR3-RAM kombiniert? Genau: eine hervorragende Systemleistung. Im PCMark Vantage klettert das One M73-2O meilenweit an den meisten Notebooks vorbei. Über 19730 Punkte schaffte in der Vergangenheit kaum ein Gerät, das Schenker XMG P701 PRO (20113 Punkte) und das Asus G75V (20517 Punkte) gehören zu den wenigen Ausnahmen.
PCMark Vantage Result | 19730 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4248 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Bei einer taufrischen Grafikkarte sind die Spiele-Bechmarks natürlich besonders interessant. Aus diesem Grund haben wir das M73-2O mit gleich 17 Titeln konfrontiert. Um es kurz zu machen: Die GeForce GT 650M kann grundsätzlich auch hohe Einstellungen flüssig wiedergeben, jedoch nicht immer in der nativen Auflösung. Eine Kombination aus 1920 x 1080 Bildpunkten und (sehr) hohen Details ruckelt oft deutlich (siehe Tabelle). Die Grafikkarte eignet sich eher für den HD+-Bereich, also 1600 x 900 Bildpunkte (werden vom Display ebenso unterstützt wie 1366 x 768 Pixel).
Im direkten Vergleich mit älteren Nvidia-Modellen steht die GeForce GT 650M ziemlich gut da. Während die GTX 560M knapp 5 % überholt wird (Schenker XMG P501 PRO), muss sich eine GT 555M mit DDR3-VRAM rund 40 % geschlagen geben (Schenker XMG A501). Apropos DDR3: Die schwächere GT 650M-Version rechnet im Schnitt ca. 20 % langsamer (Acer Aspire V3-771G). Von Bugs blieb das Notebook weitgehend verschont, lediglich in Anno 2070 kam es zu Problemen bei der Beleuchtung (liegt eventuell am GPU-Treiber, wir nutzten die ForceWare 295.93).
min. | mittel | hoch | max. | |
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Metro 2033 (2010) | 78.5 | 56.3 | 32.2 | 10.8 |
StarCraft 2 (2010) | 296.5 | 86.1 | 64.8 | 37.6 |
Mafia 2 (2010) | 92.2 | 73.9 | 62.3 | 38.5 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 151.8 | 110.6 | 96.1 | 63.2 |
Crysis 2 (2011) | 98.2 | 81.6 | 60 | 20.1 |
Dirt 3 (2011) | 176 | 113.8 | 85.2 | 26.1 |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 175 | 78.5 | 29.2 | |
F1 2011 (2011) | 143 | 103 | 79 | 29 |
Fifa 12 (2011) | 392 | 257.5 | 202.9 | 145.3 |
Batman: Arkham City (2011) | 146 | 120 | 60 | 28 |
Battlefield 3 (2011) | 64.4 | 43.3 | 34.1 | 15.5 |
CoD: Modern Warfare 3 (2011) | 221.3 | 111.8 | 73 | 44.2 |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 75 | 56.8 | 43.9 | 25.4 |
Anno 2070 (2011) | 140.8 | 58.6 | 36.2 | 16.4 |
Alan Wake (2012) | 61.7 | 41.5 | 18.4 | |
Mass Effect 3 (2012) | 62 | 62 | 49.5 | |
Risen 2: Dark Waters (2012) | 64.7 | 43.7 | 36.9 | 17.4 |
Geräuschemissionen
Die Geräuschentwicklung entpuppt sich zumindest im Idle-Betrieb als akzeptabel. Zwar tourt der Lüfter bisweilen unschön auf, über weite Stecken vernimmt der Nutzer jedoch lediglich das Rauschen der HDD. Wenn das Gerät überhaupt nichts zu tun hat, steht neben dem Lüfter sogar manchmal die Festplatte still – das Notebook ist dann komplett geräuschlos.
Unter Last macht sich der 17-Zöller hingegen deutlich bemerkbar. Über 40 dB(A) sind in Spielen keine Seltenheit, ohne Kopfhörer oder einem hohen Lautsprecherpegel werden viele Nutzer die Kühlung als unangenehm empfinden. Hinzu kommt, dass der Lüfter gerne die Drehzahl wechselt und – im Gegensatz zum dickeren MS-1762-Barebone – ein recht hochtöniges Geräusch von sich gibt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.5 / 32.9 / 35.6 dB(A) |
HDD |
| 32.9 dB(A) |
DVD |
| 36.6 / dB(A) |
Last |
| 42.2 / 45.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Ein weiterer Minuspunkt ist die heftige Temperaturentwicklung. Mit durchschnittlich 33 °C sind die Gehäuseoberflächen bereits im Idle-Betrieb so warm wie bei manchen Gaming-Notebooks unter Last (vergleiche z. B. das Asus G75V). Nach einer längeren Stressphase könnte man das M73-2O beinahe als Herd verwenden. Maximal 49 °C auf der Ober- und bis zu 54 °C auf der Unterseite messen wir nicht alle Tage. Obwohl das Notebook im normalen 3D-Betrieb kühler bleibt, kommt es in Spielen zu einer spürbaren Erwärmung der Hände.
Hitzköpfig geht es auch im Gehäuseinneren zu: Unter Volllast knackten Grafikkarte und Prozessor die 90-°C-Marke. Wenig überraschend taktete sich der Core i7-3720QM nach einer Weile massiv herunter. Da jeder Benchmark tadellos absolviert wurde, muss man in der Praxis jedoch kein Throttling befürchten. Hinweis: Je nach Hardwarekonfiguration können die Emissionen natürlich abweichen.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 54.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 42 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-13.1 °C).
Lautsprecher
Das Gaming-Notebook enthält insgesamt vier Lautsprecher. Während die beiden Haupt-Speaker auf der Oberseite angebracht sind, verstecken sich zwei Lautsprecher im vorderen Bereich der Unterseite (wobei man letztere kaum hört).
Trotz des fehlenden Subwoofers offenbart sich der Klang als überdurchschnittlich. Bässe kommen ordentlich zur Geltung, die Maximallautstärke ist relativ hoch. Nach Möglichkeit sollte man aber dennoch Kopfhörer oder eine externe Anlage präferieren. Grund: Wie bei den meisten Konkurrenten wirkt der Sound etwas blechern und schwammig. Das Asus N75SF und das Dell XPS 17 sind dem Gamer klangtechnisch überlegen.
Energieaufnahme
Je nach Auslastung und GPU-Aktivität schwankt der Energiebedarf stark. Dank der Optimus-Technik gibt sich das M73-2O im Idle-Betrieb mit knapp 20 Watt zufrieden. Dass Nvidia an der Energieeffizienz geschraubt hat, merkt man besonders unter Last. So verbraucht der 17-Zöller im 3DMark 06 rund ein Drittel weniger als ein Gaming-Notebook mit der ähnlich flotten GTX 560M (siehe z. B. das Medion Erazer X7813). Auch der Volllastverbrauch ist um die 30 % geringer.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 11.5 / 19.6 / 22.9 Watt |
Last |
86.2 / 141.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Gute Vorzeichen für eine hohe Mobilität? Theoretisch ja, müsste das Notebook nicht mit einem schwachen 6-Zellen-Akku vorliebnehmen (49 Wh, 4400 mAh). Bei aktivierter GeForce-Grafikkarte war unter Last bereits nach ungefähr 50 Minuten Schluss. Rund zwei Stunden Filmwiedergabe sind ebenfalls nicht gerade üppig (Intel-GPU). Wenn man die Helligkeit auf zwei Drittel reduziert und im Internet surft, kann man derweil mit ca. drei Stunden rechnen. Über vier Stunden lassen sich nur im Idle-Betrieb mit minimaler Helligkeit realisieren.
Das One M73-2O ist schon ein recht ungewöhnliches Produkt. Äußerlich mag der 17-Zöller den Anschein eines simpel gestrickten Office- oder Multimedia-Notebooks erwecken, unter der Haube schlummert jedoch topaktuelle Gaming-Hardware.
Mit der GeForce GT 650M ist Nvidia eine tolle Grafikkarte gelungen. Leistung und Energieverbrauch stehen in einem prima Verhältnis, je nach Spiel sind in den nativen 1920 x 1080 Bildpunkten auch hohe Details möglich (wobei die Grafikkarte bei modernen Titeln oft an ihre Grenzen stößt). Am Prozessor gibt es sowieso nichts zu bemängeln: Intels Ivy Bridge-Generation wappnet den Spieler adäquat für die Zukunft. Mit einem Solid State Drive gestaltet sich der Windows-Alltag besonders komfortabel.
Lobenswert ist darüber hinaus das matte Full-HD-Display. Eine Helligkeit von knapp 300 cd/m² und ein Kontrast von rund 1000:1 garantieren einen ungetrübten Spielspaß. In manchen Bereichen bewegt sich das Notebook nur im Mittelfeld: Anschlussausstattung, Eingabegeräte und Akkulaufzeit sind weder schlecht noch richtig gut.
Enttäuscht waren wir derweil von der Verarbeitung. Das 17-zöllige MSI-Barebone (MS-1756) ist - gelinde ausgedrückt - kein Premium-Produkt. So hatte unser Testgerät mit einer klappernden Unterseite und einem schlecht befestigten Displayrahmen zu kämpfen.
Kritik hagelt es zudem für die Temperaturentwicklung. Sowohl die Komponenten als auch die Gehäuseoberflächen werden im 3D-Betrieb ungemein warm. Die Geräuschkulisse hat es ebenfalls in sich: Wie die meisten Gamer ist das M73-2O unter Last deutlich hörbar.
Insgesamt halten sich Vor- und Nachteile etwa die Waage. Die leistungsfähigen Komponenten stehen einem zweitklassigen Barebone gegenüber. Wer nur gelegentlich Spiele zockt, ist mit dem Asus N75SF oder dem Dell XPS 17 besser beraten. Anspruchsvolle Gamer sollten indes lieber das One M73-2N wählen, das über die deutlich stärkere GeForce GTX 670M verfügt.