Test Medion Erazer X7813 Notebook
Wer ein leistungsstarkes Gaming-Notebook sucht, muss bei vielen Herstellern tief in die Tasche greifen. 1500 Euro oder mehr kommen da schnell zusammen, im Vergleich zu einem ausgewachsenen Desktop-PC ist der Aufpreis gewaltig.
Medion vertritt hier eine etwas andere Philosophie und bietet seine Gaming-Notebooks stets zu einem äußerst fairen Preis an. Qualitativ können die Geräte zwar nicht mit Luxus-Vertretern wie dem Alienware M17x mithalten, leistungstechnisch muss sich Medion aber keineswegs hinter der Konkurrenz verstecken.
Das neue Erazer X7813 wird derzeit in drei Varianten verkauft. So findet man auf der Homepage unter anderem das rund 1000 Euro teure MD97896, das mit vier GByte Arbeitsspeicher, einer 640 GByte großen HDD, einem Blu-ray-Laufwerk und einem glänzenden HD+-Display (1600 x 900) bestückt ist.
Wer 200 Euro mehr auf den Tisch legt, bekommt hingegen das von uns getestete MD97895. Zusätzlich zu einer 500 GByte großen HDD enthält dieses Modell ein 80 GByte kleines Solid State Drive. Den Arbeitsspeicher verdoppelt Medion von vier auf acht GByte. Das 17-zöllige Display löst derweil mit 1920 x 1080 Bildpunkten auf. Schade: Als optisches Laufwerk dient nur ein normaler DVD-Brenner.
Das momentan ebenfalls 1200 Euro teure MD97897 (begrenztes Sonderangebot) verbindet die Stärken der beiden vorherigen Modelle (640 GByte HDD + 80 GByte SSD + FHD-Monitor + Blu-ray-Laufwerk) und kann sogar mit üppigen 12 GByte DDR3-RAM auftrumpfen. Grafikkarte und Prozessor sind jeweils identisch, Medion hat sich für die GeForce GTX 560M und den Core i7-2670QM entschieden. Als Betriebssystem werkelt Windows 7 Home Premium 64 Bit.
Das von MSI stammende Chassis hatten wir bereits zweimal im Test. Wenn Sie sich über das Gehäuse, die Eingabegeräte oder die Anschlüsse informieren wollen, sollten Sie unseren Artikel zum baugleichen DevilTech Fragbook durchlesen. Wir starten direkt mit dem Display.
Wie eingangs erwähnt ist im X7813-MD97895 ein glänzendes Full-HD-Display verbaut. Während 1920 x 1080 Pixel der Bildschärfe und dem Mehrfensterbetrieb zugute kommen, profitieren Videos vom 16:9-Format. Das integrierte Hannstar HSD173PUW1 Panel kennen wir schon von anderen Notebooks wie dem Asus G73SW-TZ083V, wo es jeweils einen guten Eindruck hinterlassen hat.
Leider ist die ermittelte Helligkeit deutlich geringer als bei älteren Testgeräten (kann auf Qualitätsschwankungen bei der Produktion zurückgeführt werden). Durchschnittlich 160.3 cd/m² sind äußerst mager, die meisten Konkurrenten erreichen über 200 cd/m². Für Office- und Internettätigkeiten mag eine derartige Luminanz genügen, Spiele und Filme kommen allerdings nicht richtig zur Geltung. Die Ausleuchtung war mit 75 % ebenfalls dürftig.
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Ausleuchtung: 75 %
Kontrast: 1163:1 (Schwarzwert: 0.13 cd/m²)55.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
78.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Lob verdient hingegen der niedrige Schwarzwert: 0.13 cd/m² sorgen für ein sehr knackiges Schwarz. Ein typisches 08/15-Panel liegt hier bei rund 1.0 cd/m². Insgesamt erzielte das Display einen hervorragenden Kontrast von 1163:1. Trotz dem eingeschränkten Farbraum (siehe Bilder) gingen die Farben subjektiv in Ordnung, die Sättigung passte.
Aufgrund der glänzenden Oberfläche und der geringen Leuchtkraft eignet sich der Bildschirm nicht für den Außenbereich. Bei stärkerer Tageshelligkeit erkennt man kaum noch etwas auf dem Monitor, deftige Spiegelungen vermiesen den Outdoor-Einsatz komplett. Selbst in Innenräumen sind Reflexionen – je nach Standort - Gang und Gebe. Oftmals hilft nur ein Wechseln des Arbeitsplatzes oder ein Abdunkeln der Räumlichkeiten. Das matte und ungemein helle Panel des DevilTech Fragbook hat uns da wesentlich besser gefallen.
Die Blickwinkelstabilität ist zumindest horizontal gut. Wer schräg links oder schräg rechts vom Monitor sitzt, bekommt immer noch ein passables Bild geboten. Lediglich von schräg unten verändert sich die Beleuchtung schnell. Nachjustieren muss man die Anzeige aber eher selten.
Prozessor: Intel Core i7-2670QM
In allen X7813-Modellen verrichtet ein Quad-Core-Prozessor von Intel seinen Dienst. Beim Core i7-2670QM handelt es sich um den Nachfolger des extrem beliebten Core i7-2630QM (2.0-2.9 GHz). Die Spezifikationen bleiben größtenteils identisch: 995 Millionen Transistoren, sechs MByte L3-Cache und ein Herstellungsverfahren von 32 nm sind nur einige der Merkmale.
Mithilfe der Hyper-Threading-Technologie (simuliert virtuelle Kerne) können Intels mobile Quad-Core-Modelle acht Threads gleichzeitig bearbeiten. Spiele freuen sich indes mehr über die Turbo-Boost-Technik, die den Standardtakt von 2.2 GHz automatisch auf maximal 3.1 GHz erhöht. Natürlich führten wir dazu einen Praxistest durch: Während der Core i7-2670QM im Single-Core-Rendering des Cinebench R10 mit 2.9 bis 3.1 GHz lief, waren es im Multi-Core-Rendering immerhin noch 2.8 GHz (laut Intel-Tool).
Der relativ hohe Energieverbrauch (45 Watt TDP) liegt nicht zuletzt am integrierten Grafikchip HD Graphics 3000, der beim Erazer X7813 leider ungenutzt bleibt. Oder anders ausgedrückt: Eine Grafikumschaltung fehlt.
Leistung CPU
Die Leistung des Core i7-2670QM ist über jeden Zweifel erhaben. Gerade in Benchmarks, die von mehr als einem Kern profitieren, kann der Quad-Core ungehindert seine Power ausspielen. Das Multi-Core-Rendering des Cinebench R10 64 Bit macht diesen Umstand besonders deutlich: Mit 18275 Punkten reiht sich der Prozessor ganze 83 % vor dem neuen, zweikernigen Bruder Core i5-2430M ein, welcher unter Last mit 2.4 bis 3.0 GHz taktet (9991 Punkte @ Samsung Chronos 700Z5A).
Im Single-Core-Rendering (beansprucht nur einen Kern) ist der Unterschied erheblich geringer: 4960 gegen 4809 Punkte sind umgerechnet ein Plus von 3 %. Da immer mehr Games erst mit einer Vierkern-CPU optimal laufen, sollten passionierte Spieler nicht mehr zu einem Dual-Core greifen.
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 560M
Wie der Prozessor gehört auch die Grafikkarte dem High-End-Segment an. Nvidias GeForce GTX 560M ist ein topaktueller DirectX-11-Beschleuniger, der auf der Fermi-Architektur (GF116-Chip) basiert und sich mit 192 Shadereinheiten (1550 MHz), 1170 Millionen Transistoren und einem 1536 MByte großen GDDR5-Videospeicher (1250 MHz, 192-Bit-Interface) rühmen kann. Ein Kerntakt von 775 MHz entspricht ebenfalls den Vorgaben.
Im Vergleich zum Desktop-Bereich liegt die Performance etwa auf dem Niveau der GeForce GTS 450 – einem preisgünstigen Midrange-Modell. Trotz dem relativ kleinen Fertigungsprozess von 40 nm benötigt die GeForce GTX 560M eine ausgefeilte Kühlkonstruktion, was den Einsatz nur in größeren Geräten erlaubt.
Konkurrenzlos ist Nvidia momentan bei den Features. Wer sich ein 3DVision-Kit und einen 120-Hz-fähigen Monitor zulegt, darf entsprechend angepasste Filme und Spiele in der dritten Dimension genießen (die Bildwiederholrate bricht um rund 50 % ein). Dank PhysX können in einigen Games zudem erweiterte Physikeffekte aktiviert werden (kostet ebenfalls eine Menge Leistung). Des Weiteren lässt sich per HDMI ein hochauflösendes Bild- und Tonsignal übertragen.
Leistung GPU
Bei den DirectX-11-Benchmarks lieferte das Erazer X7813 eine recht gute Vorstellung ab. So wurde der grafikintensive Unigine Heaven 2.1 Benchmark (1280 x 1024, High, Tessellation normal) mit 29.3 fps relativ flüssig wiedergegeben. Das DevilTech Fragbook, das mit einer vergleichbaren Ausstattung ähnlich teuer ist, kam mit der kräftigeren GeForce GTX 570M auf 11 % bessere 32.4 fps. Im 3DMark 11 (1280 x 720, Performance-Preset, GPU-Score) verringert sich der Abstand etwas. Mit 2141 zu 2009 Punkten hat die GeForce GTX 570M nunmehr um 7 % die Nase vorne.
3DMark 03 Standard | 40369 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 23248 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 15807 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 9434 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2255 Punkte | |
Hilfe |
Festplatte(n)
Die integrierte SSD-Festplatte ist definitiv eines der größten Highlights des Erazer X7813-MD97895. Medion hat mit der SSDSA2CW080G3 ein SATA-II-Modell aus Intels nicht mehr ganz taufrischer 320er-Reihe gewählt (80 GByte).
Während sich die sequentielle Leserate auf einem ordentlichen Level bewegt (263 MB/Sek @ AS SSD Benchmark), sind die Schreibraten relativ mager (sequentiell: 74 MB/Sek). Moderne SATA-III-Modelle wie die Crucial RealSSD M4 (Schenker XMG P701 PRO) schreiben Daten wesentlich flotter.
Dennoch ist das Solid State Drive ein willkommener Gast. Mit einer konventionellen HDD würden Boot-, Lade- und Übertragungsvorgänge teils erheblich länger dauern. Viele Spiele passen übrigens nicht auf das SSD, da Windows inklusive Treibern, Tools und Programmen gleich rund die Hälfte des Platzes belegt.
Damit der Nutzer ohne externe Festplatte auskommt, steckt Medion zusätzlich eine 500 GByte große HDD ins Notebook (ein Austausch gelingt problemlos). Die Hitachi Travelstar 7K750 (HTS727550A9E) hat uns trotz 7200 U/Min nicht vom Hocker gehauen. Eine Transferrate von 61.5 MB/Sek und eine Zugriffszeit von 16.6 ms sind nur durchschnittlich (gemessen mit HDTune). Als sekundäres Datenlager taugt die HDD jedoch allemal.
Leistung System
Die Kombination aus Vierkern-CPU, High-End-GPU und SSD-Festplatte garantiert eine exzellente System-Performance. An 16086 Punkte im PCMark Vantage können nur wenige Geräte wie das hauseigene Erazer X6817-MD97892 oder ein entsprechend ausgestattetes Schenker XMG P501 respektive P701 PRO heranreichen. 4083 Punkte im PCMark 7 sind auch klasse.
PCMark Vantage Result | 16086 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4083 Punkte | |
Hilfe |
Da wir zur GeForce GTX 560M bereits dutzende Gaming-Benchmarks angefertigt haben (siehe Spieleliste), wollen wir uns beim Erazer X7813 auf drei neue Titel beschränken. Um die beste Performance rauszuholen, wurde der GPU-Treiber auf die Version 285.62 aktualisiert.
Battlefield 3
Die Computerspiellandschaft wird derzeit ganz klar vom Multiplayer-Kracher Battlefield 3 dominiert. Wer den Ego-Shooter in hohen Einstellungen konsumieren will, benötigt zwangsläufig eine potente High-End-Grafikkarte. 1920x1080 Pixel und das Preset „Ultra“ waren für die GeForce GTX 560M leider zu viel des Guten: 15.5 fps sind unspielbar. Erst hohe Details und eine stark verringerte Auflösung (1366 x 768) führten zu einer relativ flüssigen Bildwiederholrate von 37 fps. Mittelklasse-Grafikkarten wie die GeForce GT 555M (24.5 fps @ Asus N75SF) wären für diese Settings zu langsam.
Battlefield 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra, 4x MSAA, 16xAF | 15.5 fps | |
1366x768 | high, -AA, 16xAF | 37 fps | |
1366x768 | medium, -AA, 4xAF | 48.3 fps | |
1024x768 | low, -AA, 2xAF | 72 fps |
Battlefield 3 - 1366x768 high AA:- AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Erazer X7813-MD97895 | |
Asus N75SF | |
Samsung 700Z5A-S01DE | |
Acer Aspire 3830TG-6431 |
Fifa 12
Weniger anspruchsvolle Titel laufen dagegen auch in der nativen Full-HD-Auflösung mit maximalen Grafikoptionen ruckelfrei. Beispiel Fifa 12: 1920 x 1080 Pixel, hohe Details und vierfache Kantenglättung wurden mit 140.8 fps ungemein flüssig dargestellt. Das ebenfalls mit einer GeForce GTX 560M versehene Asus G74SX-91079V erreichte im Test minimal bessere 145.5 fps.
Fifa 12 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 4xAA | 140.8 fps | |
1360x768 | high, 2xAA | 208.3 fps |
Fifa 12 - 1920x1080 high AA:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Erazer X7813-MD97895 | |
SCHENKER XMG P701 PRO | |
Deviltech Fragbook | |
Asus N75SF-V2G-TZ117V |
F1 2011
An der aktuellen Formel-1-Referenz hat die GeForce GTX 560M schon eher zu knabbern. 34 fps, die wir beim Einsatz von 1920 x 1080 Bildpunkten, vierfacher Kantenglättung und dem Preset „Ultra“ (DX11) ermittelten, sind solide, aber nicht optimal. Für ein durchgehend flüssiges Spielerlebnis genügt eine Reduzierung der Detailstufe auf „High“. Wer F1 2011 in den nativen 1920 x 1080 Pixeln unbedingt auf Ultra zocken will, braucht mindestens eine GeForce GTX 570M (40 fps @ DevilTech Fragbook).
F1 2011 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset DX11, 4xMSAA | 34 fps | |
1366x768 | High Preset DX11, 2xMSAA | 80 fps |
F1 2011 - 1920x1080 Ultra Preset DX11 AA:4xMS (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Erazer X7813-MD97895 | |
SCHENKER XMG P701 PRO | |
Deviltech Fragbook | |
Asus N75SF-V2G-TZ117V |
Fazit Spieleleistung
Wie unsere drei getesteten Spiele belegen, variiert die Gaming-Performance der GeForce GTX 560M erheblich. Da hätten wir auf der einen Seite Titel wie Fifa 12, die selbst mit maximalen Details butterweich auf den Monitor gezaubert werden. Andererseits existieren jedoch auch Titel wie Battlefield 3, die nur mit diversen Einschränkungen spielbar sind. Die meisten modernen Titel (F1 2011 als Stellvertreter) ordnen sich vom grafischen Anspruch dazwischen ein, was bedeutet, dass oftmals hohe Details und ein moderater Einsatz von Kantenglättung möglich ist.
Insgesamt kommt die GeForce GTX 560M gerade noch mit 1920 x 1080 Pixeln zurecht. Hardcore-Gamer sollten sich lieber gleich ein Gerät mit GeForce GTX 580M oder Radeon HD 6990M kaufen. Der durchschnittliche Spieler wird mit der GeForce GTX 560M allerdings gut bedient. Schade: Hauptkonkurrent AMD fehlt momentan ein adäquates Pendant.
min. | mittel | hoch | max. | |
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F1 2011 (2011) | 80 | 34 | ||
Fifa 12 (2011) | 208.3 | 140.8 | ||
Battlefield 3 (2011) | 72 | 48.3 | 37 | 15.5 |
Anno 2070 (2011) | 156.3 | 65.7 | 41.2 | 20.1 |
Geräuschemissionen
Die hohe Geräuschentwicklung ist unserer Ansicht nach der größte Schwachpunkt des Erazer X7813. Zwar verhält sich das Notebook im Idle-Betrieb mitunter relativ leise, jedoch tourt der Lüfter sporadisch auf ein deutlich hörbares Niveau auf. Bei stärkerer Belastung rauscht das Notebook permanent mit über 40 dB(A) vor sich hin. Grundsätzlich wechselt der Lüfter gerne die Drehzahl, was auf Dauer einige Nerven kostet. Das optische Laufwerk kann man - vorsichtig ausgedrückt - auch nicht gerade als Leisetreter bezeichnen (beim Abspielen einer DVD traten unschöne Vibrationen auf).
Unter Volllast ist der 17-Zöller mit knapp 50 dB(A) kaum noch erträglich. Von der integrierten Lüftersteuerung sollten Sie - trotz kühlerer Hardware - übrigens die Finger lassen, da die Lautstärke nur weiter zunimmt. Geräuschsensible Naturen müssen sich nach einer Alternative umsehen. Das Asus G74SX zählt momentan zu den ruhigsten Gaming-Vertretern. Hinweis: Alle Messungen basieren auf einem Abstand von 15 Zentimetern.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.8 / 36.1 / 40.4 dB(A) |
DVD |
| 37.5 / dB(A) |
Last |
| 41.8 / 47.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Gegensatz zu den Geräuschemissionen sind die Temperaturen erfreulich niedrig. Bei anspruchslosen Aufgaben wie Office oder Internet erwärmen sich die Gehäuseoberflächen nur auf rund 25 °C. Entsprechend bleiben die Hände auch über einen längeren Zeitraum angenehm kühl. Unter Last erhöht sich die Temperatur lediglich im hinteren Bereich. Nach einer Stunde Battlefield 3 ermittelten wir maximal 34 °C auf der Ober- und maximal 36 °C auf der Unterseite. Wirklich heiß ist das Notebook nie.
Interessanter wird es beim Blick auf die Komponenten. Mit deaktiviertem Lüfter-Button stiegen die Temperaturen von Grafikkarte und Prozessor unter Volllast auf über 80 °C (laut dem Tool HWMonitor). Im Stresstest (Furmark & Prime) offenbarten sich allerdings zwei Probleme: Zum einen throttelte der Core i7-2670QM temporär auf 800 MHz. Zum anderen schaltete sich das Notebook komplett ab, als die GeForce GTX 560M die 90-°C-Marke überstieg. Im Praxisbetrieb trat ein derartiges Verhalten glücklicherweise nicht auf, der mehrstündige Benchmark-Parcours wurde fehlerfrei absolviert.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 25.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+3.8 °C).
Lautsprecher
Das eingebaute 2.1-System übertrifft die meisten Konkurrenzprodukte vom Klang. Dank dem Subwoofer bietet das Notebook einen ordentlichen Bass, auch die restlichen Tonbereiche werden relativ sauber wiedergegeben.
Ohne die unterstützte Dolby-Funktion und deren drei Szenarien (siehe Bild) büßt der Klang deutlich an Volumen und Dynamik ein und wirkt wesentlich dumpfer sowie matschiger. Die überraschend hohe Maximallautstärke ist ein weiteres Merkmal. Kurzum: Externe Lautsprecher sind beim Erazer X7813 keine Pflicht. Wer es derweil auf maximale Soundqualität abgesehen hat: Das Dell XPS 17, das Asus N75SF und das Toshiba Qosmio X770 liefern einen noch besseren Klang.
Da das Erazer X7813 auf eine Grafikumschaltung verzichten muss, ist der Energiebedarf nicht gerade niedrig. Während das Notebook im 3DMark 06 durchschnittlich 120 Watt aus der Steckdose zog, waren es im Stresstest bis zu 209 Watt. Etwas viel, wenn man an das mitgelieferte 180-Watt-Netzteil denkt (fast ein Kilogramm schwer). Im Idle-Betrieb geht der Energieverbrauch halbwegs in Ordnung: Rund 26 Watt sind im Gaming-Bereich normal.
Aus / Standby | 0.4 / 0.7 Watt |
Idle | 17.8 / 26.1 / 29.3 Watt |
Last |
120.5 / 209 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Die Akkulaufzeit orientiert sich am mehr oder weniger baugleichen MSI GT780R. Obwohl das Notebook einen starken 9-Zellen-Akku (86.58 Wh, 7800 mAh) enthält, wird der Monitor bei hoher Belastung ziemlich schnell dunkel. So brach der Classic Test von Battery Eater bereits nach 66 Minuten ab (maximale Helligkeit & deaktivierte Stromsparmechanismen).
Die Wiedergabe einer DVD gelingt deutlich länger, mit moderaten Energiesparoptionen und voll aufgedrehter Displayhelligkeit schaffte das Erazer X7813 rund 2.5 Stunden. Wer drahtlos im Internet surft, kann nochmal ungefähr eine halbe Stunde addieren. Beim Einsatz von minimaler Helligkeit und maximalen Stromsparmechanismen sind im Idle-Betrieb sogar knapp sechs Stunden realisierbar (Readers Test von Battery Eater). Ein Großteil der Gaming-Notebooks weist schlechtere Laufzeiten auf.
Medion hat mit dem Erazer X7813-MD97895 ein attraktives Gaming-Notebook gestrickt. Neben dem fairen Preis (1200 Euro) macht der 17-Zöller vor allem mit einer hervorragenden Systemleistung auf sich aufmerksam. Intels Quad-Core-Prozessor und Nvidias High-End-Grafikkarte werden von einem 80 GByte kleinen Solid State Drive ergänzt, das seine Fähigkeiten nicht nur in Benchmarks, sondern auch im Windowsalltag unter Beweis stellt.
Bild- und Tonqualität sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Während das Display mit einem knackigen Schwarz und einem hohen Kontrast punktet, überzeugen die Lautsprecher dank der Dolby-Technologie mit einem satten Klang und einer tadellosen Maximallautstärke. Hinzu kommen die erstaunlich niedrigen Gehäusetemperaturen und die respektable Anschlussvielfalt.
Perfekt ist das Notebook jedoch bei weitem nicht. Angefangen beim wuchtigen und schweren Gehäuse (knapp vier Kilogramm!), das mit zweitklassigen Eingabegeräten und einem spiegelnden sowie leuchtschwachen Monitor Vorlieb nehmen muss. Durch den Verzicht auf eine Grafikumschaltung leiden darüber hinaus der Energieverbrauch und die Akkulaufzeit. Dass sich der Prozessor im Volllast-Betrieb heruntertaktet, ist auch nicht optimal.
Summa Summarum reicht es aufgrund der zahlreichen Mängel „nur“ für ein GUT. Wer primär auf Leistung Wert legt, darf dem Erazer X7813-MD97895 trotzdem eine Chance geben. Das baugleiche DevilTech Fragbook geht indes mit einer stärkeren Grafikkarte und ein einem helleren Non-Glare-Display auf Kundenfang.