Test Medion Erazer X6817 Notebook
Medion hat in der Vergangenheit bereits mehrmals gezeigt, wie man ein leistungsstarkes Gesamtpaket zu einem überaus fairen Preis anbieten kann. Das neue Erazer X6817-MD97892 (1099 Euro) reiht sich nahtlos in die Liste der attraktiven Gaming-Notebooks ein.
Im 15-zölligen MSI-Gehäuse stecken neben vier GByte DDR3-RAM (2x 2048 MByte) gleich zwei Festplatten. Da hätten wir zum einen eine 640 GByte große HDD und zum anderen ein 80 GByte kleines Solid State Drive, auf dem sich die 64-bit-Fassung von Windows 7 Home Premium finden lässt. Als optisches Laufwerk dient ein konventioneller DVD-Brenner, außerdem darf ein Funkmodul (Wlan b/g/n & Bluetooth 3.0) natürlich auch nicht fehlen.
Richtig interessant wird es erst beim Prozessor. Der Core i7-2670QM ist ein taufrischer Vierkerner aus Intels potenter Sandy-Bridge-Generation. Die Grafikkarte kann sich ebenfalls sehen lassen. Bei Nvidias GeForce GTX 560M handelt es sich um ein DirectX 11-fähiges High-End-Modell. Da derart starke Hardware entsprechend gekühlt werden will, ist das Gehäuse nicht gerade zierlich (über fünf cm Höhe) und leicht (rund 3.3 kg Gewicht) geraten. Eine genauere Erläuterung der Kategorien „Gehäuse“, „Ausstattung“ und „Eingabegeräte“ finden Sie im Test des sehr ähnlichen Erazer X6813.
Wer 1200 Euro berappen kann, sollte übrigens lieber zum besser ausgestatteten Erazer X6817-MD97891 greifen. Neben einer doppelten Speichermenge (acht statt vier GByte) punktet die teurere Variante mit einem 120 GByte großen SSD und und einer 750 GByte großen HDD.
Das Display ist die größte Schwäche des Erazer X6817-MD97892. Allein die technischen Daten geben schon Anlass zur Kritik. Eine Auflösung von 1366x768 ist im Bereich der Gaming-Notebooks inzwischen nicht mehr zeitgemäß und mit Blick auf die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte gleich doppelt unverständlich. Bei mehreren geöffneten Fenstern ist der Nutzer häufig am Verschieben und Scrollen, komfortables Arbeiten sieht definitiv anders aus.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 214 cd/m²
Kontrast: 174:1 (Schwarzwert: 1.23 cd/m²)53.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
73.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
52.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Da verwundert es niemanden, dass auch die Displaywerte fernab von jedwedem High-End-Anspruch liegen. Zwar fällt die Helligkeit mit durchschnittlich 202.6 cd/m² noch relativ passabel aus, in den restlichen Bereichen enttäuscht das verwendete Samsung 156AT05-H01 Panel aber.
Dunkle Spiel- und Filmszenen tragen aufgrund des hohen Schwarzwertes von 1.23 cd/m² einen deutlichen Graustich, welcher die Atmosphäre gehörig in Mitleidenschaft zieht. Der Kontrast ist ebenfalls dürftig, über 174:1 können gute Panels nur lachen (siehe z.B. das MSI GT780R). Trotz der Verspiegelung wirken die Farben nicht allzu kräftig, der sRGB-Farbraum wird eher mäßig abgedeckt.
Die glänzende Displayoberfläche ruft bisweilen nervige Reflexionen hervor. Gerade diejenigen, die das Notebook nach draußen mitnehmen, werden sich über die teils starken Spieglungen ärgern. In Innenräumen muss der Nutzer ebenfalls auf einen geeigneten Standort achten. Glare-Modelle sind grundsätzlich Geschmackssache, subjektiv gesehen hätte der Autor ein mattes Display bevorzugt.
Ein weiteres Manko ist die bescheidene Blickwinkelstabilität. Das Bild verändert sich selbst bei kleinen Abweichungen, was ein häufiges Nachjustieren der Anzeige notwendig macht. Insgesamt wäre beim Display erheblich mehr drin gewesen, Medion spart hier an der falschen Stelle.
Prozessor: Intel Core i7-2670QM
Kaum auf dem Markt, hat sich Medion gleich den brandneuen Core i7-2670QM geschnappt. Der Vierkernprozessor auf Basis von Intels Sandy-Bridge-Architektur ist der Nachfolger des bei Herstellern extrem beliebten Core i7-2630QM. Bis auf den Takt sind die Spezifikationen mehr oder weniger gleich geblieben. So verfügen beide Prozessoren über 995 Millionen Transistoren, sechs MByte L3-Cache, eine TDP von 45 Watt und eine Strukturbreite von 32 nm.
Dank der Hyper-Threading-Technologie beherrschen die Quad-Cores darüber hinaus die Simulation von vier virtuellen Kernen (acht Threads insgesamt), was aber nur in bestimmten Anwendungen Vorteile bringt. Größter Unterschied ist wie gesagt der Takt, statt 2.0 GHz läuft der Core i7-2670QM normalerweise mit 2.2 GHz. Durch die Turbo-Boost-Funktion wird der Takt bei Belastung sogar auf maximal 3.1 GHz angehoben (Core i7-2630QM: max. 2.9 GHz).
Der integrierte Grafikchip HD Graphics 3000 bleibt beim Erazer X6817 übrigens inaktiv, da Medion auf eine Grafikumschaltung (Nvidia Optimus) verzichtet hat. Im Folgenden wollen wir klären, wie stark sich der Core i7-2670QM von seinem schwächeren Bruder absetzen kann.
Leistung CPU
Der Cinebench R10 eignet sich hervorragend, um die Leistung verschiedener Prozessoren zu vergleichen. Mit 4956 zu 4648 Punkten wird der Core i7-2630QM bereits im Single-Core-Rendering um knapp 7 % vom hauseigenen Nachfolger überholt. Das Multi-Core-Rendering geht natürlich ebenfalls zugunsten des neuen Familienmitgliedes aus. Während der Core i7-2630QM im Test des Toshiba Qosmio X770-10J gute 17018 Punkte für sich verbuchen konnte, erreichte der Core i7-2670QM im Medion-Notebook 7 % bessere 18243 Punkte - kein weltbewegender, aber ein durchaus respektabler Vorsprung.
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 560M
Bei der Grafikkarte hat sich Medion für eines der derzeit günstigsten High-End-Modelle entschieden. Die GeForce GTX 560M (GF116-Chip) stammt aus Nvidias aktueller Fermi-Generation und wird wie der Vorgänger GTX 460M (GF106-Chip) im 40-nm-Verfahren produziert. Die Anzahl der Shadereinheiten (192 sogenannte „CUDA-Cores“) und die Speichermenge (1536 MByte GDDR5-VRAM, 192-bit-Interface) lässt Nvidia ebenfalls unangetastet.
Die Taktraten haben sich hingegen teilweise erhöht. So läuft der Kern nun mit 775 statt 675 MHz, die Shadereinheiten takten mit 1550 statt 1350 MHz – ein Plus von je 15 %. Weitere Änderungen stecken im Detail, neben der Taktrate hat sich Nvidia auch um den Energieverbrauch gekümmert.
Großes Alleinstellungsmerkmal der GeForce-Grafikkarten ist schiere Masse an unterstützten Technologien und Features. Per 3D Vision (benötigt Shutter-Brille und 120-Hz-Monitor) können angepasste Inhalte beispielsweise dreidimensional erlebt werden. Dank PhysX lassen sich in einigen Spielen zudem erweitere Physik-Effekte aktivieren (kostet wie die 3D-Darstellung ordentlich Leistung). Ein Video-Prozessor (PureVideo HD) und ein Audio-Controller sind auch mit an Board.
Leistung GPU
Die Grafikleistung der GeForce GTX 560M ist überdurchschnittlich gut. Im anspruchsvollen Unigine Heaven 2.1 Benchmark kam das Erazer X6817 beim Einsatz von hohen Details, 1280x1024 Bildpunkten und der Tessellation-Einstellung „normal“ auf halbwegs flüssige 27.7 fps. Damit platziert sich die High-End-Grafikkarte relativ mittig zwischen der alten GTX 460M (24.5 fps @ Medion Erazer X6813) und der teureren GTX 570M (32.4 fps @ Deviltech Fragbook). Ein sehr ähnliches Bild ergibt sich im aktuellen 3DMark 11 (1280x720, Performance-Preset, GPU-Score). Mit 1829 Punkten zieht die GeForce GTX 560M zwar 13 % an der GTX 460M vorbei (1623 Punkte), muss sich gleichzeitig aber um 17 % von der GTX 570M geschlagen geben (2141 Punkte).
3DMark 03 Standard | 38157 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 23448 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 15727 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 9329 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2042 Punkte | |
Hilfe |
Leistung Festplatte
Medion vertraut beim Erazer X6817-MD97892 auf eine interessante Festplattenkonstellation. Beginnen wir mit dem 80 GByte kleinen Solid State Drive, das als primäre Windows-Partition dient. Obwohl Intels SATA-II-Modell aus der 320er Reihe (SSDSA2CW080G3) nicht mehr ganz taufrisch ist, muss eine klassische HDD im direkten Vergleich einpacken. Gerade die Zugriffszeit ist mit 0.1 ms über jeden Zweifel erhaben (HD Tune).
Die sequentielle Lese- und Schreibrate (257 bzw. 93 MB/Sek @ CrystalDiskMark) hat uns derweil nicht unbedingt vom Hocker gehauen. Neuere SATA-III-Modelle wie die Crucial Real SSD M4 (z.B. im Schenker XMG P701 PRO) sind teils doppelt so flott. Aber lieber ein zweitklassiges SSD als gar kein SSD, oder?
Wer große Datenmengen sein Eigen nennt, dürfte sich über die sekundäre Festplatte freuen. Hitachis Travelstar 7K750 (HTS727564A9E364) läuft mit flotten 7200 U/Min und bietet viel Speicherplatz (640 GByte). Für HDD-Verhältnisse ist die Leistung mehr als überzeugend, laut dem CrystalDiskMark beträgt die sequentielle Lese- und Schreibrate rund 110 MB/Sek.
Leistung System
Dank High-End-Komponenten und SSD-Festplatte muss sich der 15-Zöller nicht hinter der Gaming-Konkurrenz verstecken. Von 15721 Punkten im PCMark Vantage kann ein durchschnittliches Notebook nur träumen (die meisten Geräte bleiben unter 10000 Punkten). 4063 Punkte im PCMark 7 sind ebenfalls beachtlich. Unsere Testkonfiguration des Schenker XMG P501 PRO (Core i7-2720QM, selbe Grafikkarte und Primär-Festplatte) performte auf einem ähnlichen Niveau.
PCMark Vantage Result | 15721 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4063 Punkte | |
Hilfe |
Zur Ermittlung der Gaming-Performance haben wir drei aktuelle Titel auf dem Erazer X6817 installiert. Ob die GeForce GTX 560M halbwegs an ihren größeren Bruder GTX 570M heranreichen kann?
Fifa 12
Aufgrund der moderaten Hardwareanforderungen lässt sich die Fußballsimulation Fifa 12 mit allen Reglern auf Anschlag genießen. Selbst wer auf einem externen Monitor 1920x1080 Pixel, hohe Details und vierfache Kantenglättung einstellt, wird mit einem butterweichen Spielablauf belohnt: 143.7 fps sind ein exzellentes Resultat. Die GeForce GTX 570M kommt mit diesen Settings noch etwas besser zurecht, das Deviltech Fragbook pendelte sich im Test auf 159.1 fps ein (+11 %).
Fifa 12 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 4xAA | 143.7 fps | |
1360x768 | high, 2xAA | 220.1 fps | |
1024x768 | medium | 282.6 fps | |
800x600 | low | 402.3 fps |
Fifa 12 - 1360x768 high AA:2x (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Erazer X6817 (MD97892) | |
Deviltech Fragbook |
Deus Ex: Human Revolution
Solange man es nicht mit der Auflösung übertreibt, wird der Shooter-Rollenspiel-Mix auch inklusive DirectX 11 flüssig dargestellt. Beim Einsatz von mittleren Details, Edge-AA und vierfacher Texturfilterung kamen wir in den nativen 1366x768 Pixeln auf 72.8 fps. Zum Vergleich: Das Deviltech Fragboook rechnete mit 83.9 fps knapp 15 % schneller. Wer Deus Ex 3 in der Full-HD-Auflösung 1920x1080 ruckelfrei spielen will, sollte auf den DirectX-11-Modus verzichten und sich mit moderaten Qualitätsverbesserungen begnügen.
Deus Ex Human Revolution | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | DX11, Soft Shadows, SSAO High, DOF: High, Post Processing, Tessellation, MLAA, 16xAF | 27.2 fps | |
1366x768 | DX11, Shadows, SSAO, DOF: Normal, Post Processing, Tessellation, Simple Edge AA, 4xAF | 72.8 fps | |
1024x768 | DX9, All Off, Trilinear AF | 176.8 fps |
Deus Ex Human Revolution - 1366x768 DX11, Shadows, SSAO, DOF: Normal, Post Processing, Tessellation AA:Simple Edge AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Erazer X6817 (MD97892) | |
Deviltech Fragbook |
F1 2011
Mit F1 2011 hat Codemasters ein optisch attraktives Rennspiel entwickelt, das vom Fahrmodell einen gelungenen Kompromiss aus simpler Arcade-Raserei und anspruchsvoller Simulation bietet. 1366x768 Pixel, hohe Details und zweifache Kantenglättung brachten das Erazer X6817 nicht aus der Fassung: 78 fps repräsentieren eine tadellose Bildwiederholrate. Das mit einer GTX 570M ausgestattete Deviltech Fragbook kann sich in diesem Fall nur minimal distanzieren (79 fps). Falls Sie einen externen Monitor mit höherer Auflösung betreiben wollen, müssen sich sich lediglich bei der Detailstufe einschränken (kein Ultra-Preset!).
F1 2011 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset DX11, 4xMSAA | 32 fps | |
1366x768 | High Preset DX11, 2xMSAA | 78 fps | |
1024x768 | Medium Preset DX9 | 101 fps | |
800x600 | Ultra Low Preset DX9 | 139 fps |
F1 2011 - 1366x768 High Preset DX11 AA:2xMS (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Erazer X6817 (MD97892) | |
Deviltech Fragbook |
Fazit Gaming-Performance
Die Spieleleistung des Erazer X6817 weiß durchweg zu gefallen. In den nativen 1366x768 Bildpunkten laufen moderne Games auch mit (sehr) hohen Details und aktivierter Kantenglättung flüssig. Höhere Auflösungen schmecken der GeForce GTX 560M derweil nicht ganz so gut. Während 1600x900 oder 1680x1050 Bildpunkte meist kein Problem sind, ist man im Full-HD-Bereich (1920x1080) oftmals auf die mittlere Detailstufe beschränkt. Wer keinen externen Monitor nutzen will, kann diese Thematik jedoch getrost ignorieren.
Insgesamt erhalten preisbewusste Gamer mit dem Erazer X6817 genau das richtige Futter. Zukünftige Blockbuster sollten in der nativen Auflösung anständig wiedergegeben werden. Ähnlich flotte Notebooks auf Sandy-Bridge-Basis findet man in diesem Preisbereich kaum, das Deviltech Fragbook ist eine der wenigen Alternativen. Dank der stärkeren GeForce GTX 570M hat das Fragbook knapp 20 % die Nase vorn. Doch genug von der Leistung: Als nächstes wollen wir uns mit den Emissionen beschäftigen. Ist das Kühlsystem ausreichend dimensioniert?
min. | mittel | hoch | max. | |
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Deus Ex Human Revolution (2011) | 176.8 | 72.8 | 27.2 | |
F1 2011 (2011) | 139 | 101 | 78 | 32 |
Fifa 12 (2011) | 402.3 | 282.6 | 220.1 | 143.7 |
Geräuschemissionen
Man kann das Erazer X6817 nicht gerade als leisen Wegbegleiter bezeichnen. Im Gaming-Betrieb dreht der 15-Zöller merklich auf, der Nutzer vernimmt ein deutlich hörbares Rauschen. Bei soundlastigen Genres wie Ego-Shootern stört der Lüfter aber nicht wirklich.
Im Idle-Betrieb verhält sich das Notebook wesentlich ruhiger. Der Lüfter gibt über weite Strecken nur ein leichtes Rauschen von sich. Wirklich genervt hat uns das Erazer X6817 lediglich im praxisfernen Volllasttest (48 dB(A) aus 15 cm Entfernung). Summa Summarum ist die Geräuschentwicklung typisch für ein Gaming-Notebook, die meisten Konkurrenten schneiden in dieser Disziplin ähnlich ab.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.8 / 35 / 37.4 dB(A) |
DVD |
| 36.3 / dB(A) |
Last |
| 39.7 / 48.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Gehäusetemperaturen fallen relativ niedrig aus. Bis auf den Lüfterbereich (max. 53 °C) bleiben die Oberflächen selbst unter Last angenehm kühl. Sehr positiv sticht dabei die Handballenauflage hervor, mehr als 29 °C konnten wir nicht messen – super. Im Leerlauf-Betrieb ist das gesamte Notebook überraschend kühl, unser Messgerät gab an Ober- und Unterseite durchschnittlich 24 bzw. 25 °C aus. Kein Vergleich zu manch hitzkopfigem Kontrahenten wie dem Toshiba Qosmio X770-10J.
Unter der Haube hat vor allem die Grafikkarte zu kämpfen. Im Stresstest (Furmark & Prime) erreichte Nvidias GeForce GTX 560M knapp 90 °C – ein hoher, aber noch unbedenklicher Wert. Intels Core i7-2670QM wurde laut dem Tool HardwareMonitor zwar nicht ganz so warm (unter 80 °C), drosselte im Gegenzug jedoch temporär auf 800 MHz. Ein Throttling der CPU ist bei Notebooks inzwischen leider keine Seltenheit mehr.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+0.3 °C).
Lautsprecher
Das Erazer X6817 verfügt über ein integriertes 2.1-Soundsystem, das mit einem verhältnismäßig guten Klang aufwartet. Viel Lob gebührt dabei dem unterstützten Dolby Home Theater v4. Die Software enthält drei verschiedene Szenarien (Filme, Musik & Spiele), welche die Klangqualität erheblich verbessern und sich auf Wunsch detailliert konfigurieren lassen (siehe Screenshot). Individuelle Profile sind ebenfalls möglich.
Im Vergleich zu anderen Notebooks macht der Sound einen recht voluminösen und kräftigen Eindruck. Tiefe Töne profitieren stark vom eingebauten Subwoofer. Das hohe Maximallevel ist ein weiterer Pluspunkt, eine adäquate Beschallung gelingt auch über mehrere Meter. Kurz gesagt: Externe Lautsprecher sind kein Pflichtprogramm.
Der Energieverbrauch ist angesichts der gebotenen Leistung vertretbar. Während das Erazer X6817 im Idle-Betrieb zwischen 16.2 und 24.8 Watt aus der Steckdose zog, waren es unter Last 121.1 bis 160.5 Watt. Der Vorgänger genehmigte sich trotz schwächerer Komponenten etwas mehr Energie.
Aus / Standby | 0.3 / 1 Watt |
Idle | 16.2 / 23.1 / 24.8 Watt |
Last |
121.1 / 160.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Da das Erazer X6817 ohne eine Grafikumschaltung auskommen muss, kann der wuchtige 9-Zellen-Akku (86.58 Wh, 7800 mAh) nicht sein volles Potenzial ausspielen. Die meisten Nutzer dürften mit der Akkulaufzeit dennoch zufrieden sein. Im Idle-Betrieb sind bei minimaler Helligkeit und maximalen Energiesparoptionen auch längere Ausflüge möglich. Der anspruchslose Readers Test von Battery Eater (scrollt ein simples Textdokument durch) lief unter optimalen Bedingungen knapp sechs Stunden.
Drahtlos im Internet surfen können Sie mit maximaler Helligkeit und moderaten Stromsparmechanismen derweil für rund vier Stunden. Bei der DVD-Wiedergabe hält der 15-Zöller nicht ganz so lange durch: Unser Testfilm brach nach gut drei Stunden ab. Wenn das Notebook einer hohen Belastung ausgesetzt wird, ist besonders schnell Schluss. Beim Einsatz von maximaler Helligkeit und minimalen Energiesparoptionen verabschiedete sich der Classic Test von Battery Eater nach mageren 68 Minuten.
Das Erazer X6817 fördert beinahe die gleichen Erkenntnisse wie der Vorgänger X6813 zutage. Auf der positiven Seite wäre vor allem die tolle Performance zu nennen. Quad-Core-Prozessor, High-End-Grafikkarte und SSD-Festplatte garantieren eine hervorragende Allround-Leistung. Windows reagiert ungemein flott, Ladevorgänge und Dateiübertragungen gehen erfreulich schnell vonstatten. Spiele werden auch in hohen Details flüssig befeuert.
Die jederzeit kühle Handballenauflage, die gute Anschlussausstattung (2x USB 3.0) und die matten, unempfindlichen Gehäuseoberflächen sind weitere Vorteile. Hinzu gesellen sich eine respektable Akkulaufzeit und eine überdurchschnittliche Soundqualität. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzprodukten ist das integrierte 2.1-System mehr als brauchbar. Geräuschentwicklung und Eingabegeräte bewegen sich dagegen im Mittelfeld.
Als größtes Manko offenbarte sich wieder einmal das Display: Die Oberfläche spiegelt, die Blickwinkel sind eingeschränkt, Schwarzwert und Kontrast enttäuschen. Eine Auflösung von 1366x768 wird dem High-End-Anspruch auch nicht gerecht. Für einen 15-Zöller ist das Notebook zudem relativ hoch und schwer. Die fehlende Grafikumschaltung ist ein weiterer Minuspunkt.
Spiele-fokussierte Nutzer, die nicht übertrieben viel Geld in ein Notebook investieren wollen, gleichzeitig aber eine gewisse Leistungsfähigkeit erwarten, könnten mit dem Erazer X6817 glücklich werden. Medion hat ein potentes und preislich attraktives Gaming-Notebook kreiert.
Update: Auf der Homepage findet sich inzwischen auch ein Modell mit der stärkeren GTX 570M (X6819-MD97908).