Test Deviltech Fragbook Notebook
Das in Deutschland ansässige Unternehmen Deviltech hat sich auf den Verkauf von konfigurierbaren Notebooks spezialisiert. Passionierte Gamer, die sich auf der hauseigenen Website umsehen, werden früher oder später beim preislich attraktiven Fragbook landen.
Trotz potenter Grafikkarte vertreibt Deviltech den 17-Zöller für weniger als 1000 Euro (Basisausstattung). Nvidias GeForce GTX 570M ist ein brandneuer und bisher noch kaum erhältlicher DirectX-11-Beschleuniger der Oberklasse. Im Gegensatz zur Grafikkarte sollte man Prozessor und Arbeitsspeicher unbedingt upgraden. Eine Dual-Core-CPU und zwei GByte DDR3-RAM sind im High-End-Bereich nicht mehr zeitgemäß. Wir würden eine Kombination aus Core i7-2630QM respektive i7-2760QM und vier oder acht GByte Arbeitsspeicher empfehlen.
Bei der Festplatte dürften viele Interessenten ebenfalls ins Grübeln kommen, die Palette reicht von HDDs über SSDs bis hin zu Hybrid-Modellen. Wer will, konfiguriert gleich zwei Festplatten. Beim optischen Laufwerk eröffnen sich ebenso mehrere Möglichkeiten. Statt eines konventionellen DVD-Brenners wird auf Wunsch ein modernes Blu-ray-Laufwerk verbaut (Player oder Brenner).
Ein Betriebssystem ist standardmäßig nicht installiert, optional bietet Deviltech die 32- bzw. 64-bit-Variante von Windows 7 Home Premium, Professional und Ultimate an. Sogar auf das Tastaturmodell hat der Kunde Einfluss. Allgemein ist die Preisgestaltung fair, kaum ein Hersteller kann mit einem ähnlich guten Angebot auftrumpfen.
Das 17-zöllige Gehäuse liefert eine Menge Diskussionsstoff: Gerade was Design und Formgebung betrifft, dürften die Meinungen weit auseinander gehen. Während manch einer das Notebook als stylish und modern empfinden wird, werden andere das Gerät für verspielt und billig halten. Falls jemandem das Gehäuse bekannt vorkommt: richtig gesehen. Optisch ist das Fragbook stark an das mehr oder weniger baugleiche MSI GT780R angelehnt.
Farblich setzt Deviltech auf ein unscheinbares Schwarz, silber-graue Elemente wie die ungewöhnlich geformten Lautsprechergitter sorgen jedoch für den ein oder anderen Akzent. Dank der matten Oberflächen verschmutzt das Gerät kaum, lediglich der spiegelnde Displayrahmen und die glänzende Tastaturunterlage offenbaren sich als Staubmagneten. Qualitativ macht der 17-Zöller einen soliden Eindruck. Wie bei den meisten Konkurrenten wird das Gehäuse aus Kunststoff gefertigt. Die Verarbeitung ist ebenfalls passabel, bis auf die Tastatur gehen jegliche Elemente relativ sauber ineinander über.
Hinzu kommt eine ordentliche Stabilität. Mit Ausnahme der Lüfteröffnungen (Unterseite) und dem Lautsprecherbereich (Oberseite) gibt das Chassis nur bei stärkerem Druck nach. Der Deckel lässt sich da schon eher verbiegen. Auch die Scharniere sind nicht ganz perfekt. Zum einen erfordert das Aufklappen relativ viel Kraft, zum anderen agieren die Scharniere nicht lautlos. Immerhin bleibt die Baseunit beim Öffnungsvorgang in Position. Als mobiler Begleiter eignet sich das Fragbook übrigens weniger, das Gehäuse ist verhältnismäßig wuchtig und schwer (rund sechs Zentimeter Höhe und 3.7 Kilogramm Gewicht).
Schnittstellen
Abgesehen vom fehlenden ExpressCard-Einschub und dem nicht vorhandenen Firewire-Port hat uns die Anschlussausstattung gut gefallen. Insbesondere die linke Seite und die Rückseite zeigen sich reichhaltig bestückt. Externe Monitore werden analog oder digital mit Bildmaterial versorgt (VGA & HDMI), dank vier Soundports ist zudem der Einsatz einer Surround-Anlage möglich.
Fünf USB-Ports (2x USB 3.0) sind ebenfalls üppig, mehr Geräte dürften wohl nur die wenigsten anschließen wollen. Hinzu gesellen sich ein Kartenleser, ein Kensington Lock und ein eSATA-Port. An der Anordnung der Schnittstellen gibt es auch kaum etwas zu kritisieren. Da sich die wichtigsten Ports auf der Rückseite befinden, bleiben die Seitenflächen weitgehend frei.
Kommunikation
Ein Funkmodul wird ohne Aufpreis verbaut. Unser Testgerät war mit dem Centrino Wireless-N 130 von Intel ausgestattet (2.4 GHz), das Wlan b/g/n und Bluetooth 2.1 beherrscht. Das optional erhältliche Bigfoot Killer-N ist zwar beim Softwareumfang und den Features überlegen, muss dafür allerdings ohne Bluetooth auskommen.
Softwareausstattung
Bei der Softwareinstallation hält sich Deviltech angenehm zurück. Bloatware ist dem Gaming-Notebook fremd, der Hersteller beschränkt sich auf das Nötigste. Einer Erwähnung wert ist der sogenannte Eco-Modus, der per Fn-Tastenkombination aktiviert wird und Displayhelligkeit und Energiesparoptionen an verschiedene Szenarien wie „Office“, „Movie“ oder „Game“ anpasst.
Lieferumfang
Der Lieferumfang fällt eher bescheiden aus. Neben einem wuchtigen 180-Watt-Netzteil und einem starken 9-Zellen-Akku packt Deviltech lediglich eine Kurzanleitung und eine Treiber- & Tool-DVD in den Karton.
Garantie
Die Standard-Garantie beträgt 24 Monate. Wer 150 Euro mehr investiert, kann die Garantiezeit auf drei Jahre verlängern.
Tastatur
Die Eingabegeräte konnten uns nur teilweise überzeugen. Angefangen bei der Tastatur, die mit einem dedizierten Nummernblock, freistehenden Tasten (14x14 mm) und einem ordentlichen Tippgefühl aufwartet. Lautstärke- und Helligkeitsregelung sind praktischerweise auf den Pfeiltasten untergebracht – eine nette Idee.
Beim Layout hätte der Hersteller dagegen keine Experimente wagen sollen. Die „><“-Taste und die „'#“-Taste sitzen leider nicht an gewohnter Stelle. Auch an das einzeilige Enter muss man sich erst einmal gewöhnen. Das billig wirkende Tippgeräusch und die fehlende Beleuchtung sind weitere Minuspunkte.
Touchpad
Das Touchpad ist mithin die größte Schwäche des Fragbook. Der Mauszeiger verhält sich relativ unpräzise und schwammig, die unterstützten Gesten (Zoomen, Scrollen & Drehen) reagieren oftmals mit Verzögerung oder verweigern gleich komplett den Dienst. Die undefinierten Maustasten nerven derweil mit einem hohen Druckwiderstand.
Ein totaler Reinfall ist das Touchpad dann aber doch nicht. Auf der positiven Seite wäre unter anderem die anständige Dimensionierung (83x47 mm) und das gute Verhältnis aus Feedback und Gleitfähigkeit zu nennen (leicht angeraute Oberfläche). Die Deaktivierungsoption verdient ebenfalls Lob.
Passend zum potenten Innenleben kommt als Display ein Full-HD-Modell mit LED-Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz (16:9). 1920x1080 Pixel sorgen nicht nur für ein scharfes Bild, sondern erlauben auch einen komfortablen Mehrfensterbetrieb.
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Ausleuchtung: 89 %
Kontrast: 988:1 (Schwarzwert: 0.32 cd/m²)61% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
83.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
60.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Da der Preis angesichts der leistungsstarken Komponenten relativ niedrig angesetzt ist, hätten wir im Vorfeld auf eine schlechte Displayqualität gewettet. Doch weit gefehlt: Das integrierte CMO1720-Panel kann es durchaus mit einem guten externen Monitor aufnehmen.
Dank dem niedrigen Schwarzwert (0.32 cd/m²) driften dunkle Areale – anders als bei vielen Konkurrenzprodukten – nicht deutlich in den Graubereich ab. Die Helligkeit ist ebenfalls prima: 300 cd/m² übertreffen nur die wenigsten Geräte. Insgesamt ergibt sich ein exzellenter Kontrast von 988:1. Trotz der matten Oberfläche machen die Farben einen kräftigen Eindruck, Spiele und Filme kommen richtig zur Geltung.
Großer Vorteil der matten Displayoberfläche ist die geringe Reflexionsanfälligkeit. Ein Außeneinsatz entwickelt sich nicht zu einer Belastungsprobe für die Augen, man kann tagsüber bequem die ein oder andere Stunde auf dem Balkon oder im Garten verbringen. Bei glänzenden Vertretern muss man bereits in Innenräumen mit nervigen Spiegelungen rechnen.
Die ordentliche Blickwinkelstabilität gehört zu den weiteren Pluspunkten. Das Bild verändert sich erst bei größeren Abweichungen, ein gediegener Filmabend mit mehreren Freunden kann problemlos realisiert werden. Das einzige, was wir am Display bemängeln müssen, ist die körnige Darstellung. Gleichmäßige Flächen wirken bei näherer Betrachtung ziemlich unruhig.
Prozessor: Intel Core i7-2630QM
Wenig überraschend vertraut Deviltech beim Prozessor auf Intels aktuelle Sandy-Bridge-Generation. Der Käufer muss sich zwischen einem Zwei- oder Vierkerner aus der beliebten Core i5- bzw. Core i7-Reihe entscheiden. Unser Testgerät enthielt mit dem Core i7-2630QM das derzeit günstigste Vierkernmodell.
Ein Standardtakt von 2.0 GHz mag auf den ersten Blick zwar recht wenig erscheinen, dank der sogenannten Turbo-Boost-Technologie wird der Prozessor im Bedarfsfall jedoch automatisch auf bis zu 2.9 GHz übertaktet (entsprechende Kühlung vorausgesetzt). 995 Millionen Transistoren und sechs MByte L3-Cache sind auch nicht von schlechten Eltern.
Einige Anwendungen profitieren zudem von der Hyper-Threading-Technologie, die jedem realen Kern ein virtuelles Pendant zur Seite stellt. Da vier plus vier bekanntlich acht ergibt, kann der Core i7-2630QM ganze acht Threads parallel bearbeiten. Darüber hinaus hat Intel den Sandy-Bridge-Prozessoren einen integrierten Grafikchip namens HD Graphics 3000 verpasst (beim Fragbook nicht nutzbar). Hergestellt werden die CPUs im 32nm-Verfahren. Hinweis: Vermutlich wird der Core i7-2630QM bald vom i7-2670QM abgelöst.
Leistung CPU
Wie unser Sandy-Bridge-Vergleich belegt, werden die meisten Games durch die Grafikkarte und nicht durch den Prozessor limitiert. Aufgrund der höheren Zukunftssicherheit würden wir Ihnen dennoch zu einem Quad-Core-Modell raten. Ob sich das Upgrade vom Core i7-2630QM zum teureren i7-2760QM lohnt (hier am Beispiel des Schenker XMG P701 PRO), haben wir unter anderem mit dem Cinebench R10 überprüft.
Im Single-Core-Rendering (belastet einen einzelnen Kern) hat der Core i7-2760QM bereits spürbar die Nase vorne, 5471 gegen 4598 Punkte repräsentieren ein Plus von 19 %. Im Multi-Core-Rendering nähern sich die beiden Geschwister etwas an, mit 19747 zu 17219 Punkten beträgt der Abstand nunmehr 15 %. Der neue Cinebench R11.5 offenbart ein ähnliches Leistungsgefüge. Während der Core i7-2760QM einen CPU-Score von 5.63 Punkten erreicht, muss sich der Core i7-2630QM mit 4.9 Punkten zufrieden geben (-13 %).
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 570M
Mit der GeForce GTX 570M hat Deviltech einen großen Coup gelandet. Nvidias taufrische DirectX-11-Grafikkarte soll die riesige Lücke zwischen den Topmodellen GTX 560M und GTX 580M füllen. Die Spezifikationen tendieren dabei mal mehr zur einen und mal eher zur anderen GPU.
Von den 384 möglichen Shadereinheiten des zugrunde liegenden GF114-Chips (Fermi-Architektur) sind bei der GeForce GTX 570M ganze 336 Einheiten freigeschaltet (GTX 560M: 192). Die Taktraten siedeln sich bei 575 MHz (Kern), 1150 MHz (Shader) und 1500 MHz (Speicher) an. Zum Vergleich: Während die GTX 580M mit 620/1240/1500 MHz läuft, taktet die GTX 560M mit 775/1550/1250 MHz. Wie bei der GTX 560M ist das Speicherinterface 192 bit breit (GTX 580M: 256 bit), das flotte GDDR5-VRAM - je nach Konfiguration - 1536 oder 3072 MByte groß. Die Speicherbandbreite beläuft sich auf 72.0 GB/s.
Respekt gebührt Nvidia zudem für die Unmenge an unterstützten Features. Per HDMI kann die Grafikkarte nicht nur ein hochauflösendes Bild, sondern auch ein vollwertiges Surround-Signal übertragen – dem integrierten HD-Audio-Controller sei Dank. HD-Videos werden mithilfe des "VP4" genannten Video-Decoders beschleunigt (Pure Video HD), was die CPU massiv entlastet.
In bestimmten Games kann man außerdem erweiterte Physikeffekte aktivieren (PhysX). Mit dem entsprechendem Zubehör (Shutter-Brille & 120-Hz-Monitor) lässt sich angepasstes Material sogar in der dritten Dimension genießen (3D Vision). Als GPU-Treiber war die etwas ältere ForceWare 268.90 vorinstalliert.
Leistung GPU
Bei den Grafikbenchmarks wollen wir uns auf die DirectX-11-Ergebnisse konzentrieren. Im anspruchsvollen Unigine Heaven 2.1 Benchmark (1280x1024, High, Tessellation normal) machte das Fragbook eine gute Figur. Mit 32.4 fps ordnet sich die GeForce GTX 570M 17 % vor ihrem kleineren Bruder GTX 560M ein (27.6 fps @ MSI GT780R). Der aktuellen Referenz kann die GTX 570M hingegen nicht das Wasser reichen, die GTX 580M rechnet knapp 40 % schneller (44.3 fps @ Schenker XMG P501).
Im 3DMark 11 (1280x720, Performance-Preset, GPU-Score) vergrößern sich die Abstände etwas. Mit 2141 Punkten liegt die GTX 570M zwar 18 % vor der GTX 560M (1820 Punkte), jedoch 31 % hinter der GTX 580M (3110 Punkte).
3DMark 03 Standard | 42034 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 22746 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 16679 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 10678 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2351 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Wie eingangs erwähnt, beherbergt das Fragbook maximal zwei Festplatten (HDDs, SSDs & Hybrid-Modelle). Deviltech spendierte unserem Testgerät eine 500 GByte große HDD von Samsung, welche auf den Namen HM500JJ hört. Nicht zuletzt dank der flotten Drehzahl (7200 U/Min) bewegt sich die Performance auf einem relativ guten Niveau. Mit dem Tool HDTune konnten wir eine Transferrate von 86.6 MB/s und eine Zugriffszeit von 15.5 ms ermitteln.
Gegen ein modernes Solid State Drive sieht die HDD natürlich alt aus. SSD-Festplatten transferieren Daten gewöhnlich mit über 200 MB/s bei einer Zugriffszeit von weniger als 0.4 ms. Ladezeiten sind mit einem SSD verhältnismäßig kurz, auch der Bootvorgang geht schneller vonstatten. Großer Nachteil ist momentan noch der deftige Preis, bei HDDs kostet das GByte erheblich weniger. Zum Glück kann man die Festplatte(n) jederzeit problemlos austauschen.
Leistung System
Durch den Verzicht auf ein Solid State Drive bleibt die Systemperformance hinter den Möglichkeiten zurück. Ein PCMark-Vantage-Score von 8838 ist reichlich unspektakulär, viele Geräte erzielen ein ähnliches Resultat. So kam das Asus VX7-SZ062V (Core i7-2630QM, GeForce GTX 460M) beispielsweise auf 8675 Punkte. Unser Referenzwert stammt derweil vom Schenker XMG P701 PRO (Core i7-2760QM, Radeon HD 6990M), 20113 Punkte sind für die meisten Notebooks unerreichbar. Beim PCMark 11 schaffte das Fragbook immerhin noch 2446 Punkte.
PCMark Vantage Result | 8838 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2446 Punkte | |
Hilfe |
Bei den Gaming-Benchmarks musste sich die GeForce GTX 570M wiederum gegen die hauseigenen Konkurrenten GTX 560M (MSI GT780R) und GTX 580M (Schenker XMG P501) behaupten.
Crysis 2
Wer sein Notebook einer knallharten Belastungsprobe unterziehen will, ist beim Ego-Shooter Crysis 2 genau richtig. Mit High-Res-Texturen, DirectX-11-Patch und dem Preset „Ultra“ kommt die GeForce GTX 570M gehörig ins Straucheln, 18 fps stehen für einen überaus ruckeligen Bildaufbau (1920x1080). Ohne DirectX 11 und High-Res-Texturen erhöht sich die Framerate merklich; beim Einsatz von 1920x1080 Pixeln und dem Preset „Extreme“ ermittelten wir 25.9 fps.
Die beliebte GeForce GTX 560M tut sich ähnlich schwer, 19.4 fps sind meilenweit von einem flüssigen Gameplay entfernt. Halbwegs akzeptabel laufen diese Settings erst mit einer Radeon HD 6990M oder GeForce GTX 580M. Letztere kam im Test auf 34.1 fps. Über das Preset „Very High“ sollten Sie beim Fragbook nicht hinausgehen.
Crysis 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra DX11 High Res Textures | 18 fps | |
1920x1080 | Extreme | 25.9 fps | |
1366x768 | Very High | 75.1 fps | |
1024x768 | High | 96.9 fps | |
800x600 | High | 103.1 fps |
Dirt 3
Codemasters Vorzeige-Rennspiel treibt die GeForce GTX 570M ebenfalls an ihre Grenzen. Mit 1920x1080 Bildpunkten, vierfacher Kantenglättung (MSAA) und "Ultra"-Details pendelte sich die Framerate im integrierten Benchmark auf 27.5 fps ein - dürftig. Während die GeForce GTX 560M 15 % zurückfällt (23.3 fps), rechnet die GeForce GTX 580M ganze 61 % schneller (44.2 fps). Auf eine hübsche Grafik müssen Sie aber keineswegs verzichten: Wer das Preset „High“ wählt, kann Dirt 3 inklusive Kantenglättung ruckelfrei genießen.
Dirt 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA, -AF | 27.5 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA, -AF | 98.1 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA, -AF | 129.7 fps | |
800x600 | Ultra Low Preset, 0xAA, -AF | 199.3 fps |
Call of Duty: Black Ops
Der erfolgreiche Ego-Shooter von Entwickler Treyarch lockt das Fragbook nicht aus der Reserve. Selbst beim Einsatz von 1920x1080 Pixeln, vierfachem Antialiasing, achtfacher Texturfilterung und dem Preset „Extra“ ist die Bildwiederholrate erfreulich hoch. Mit 68.6 fps ordnet sich die GeForce GTX 570M 7 % vor der GTX 560M (64 fps) und 21 % hinter der GTX 580M (87.3 fps) ein. Für die maximale Optik würde übrigens schon eine Grafikkarte auf Niveau der GT 555M genügen.
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 68.6 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 94.2 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 100.4 fps | |
800x600 | low (all off), 0xAA, 0xAF | 126.1 fps |
Starcraft 2
Mit der GeForce GTX 570M ist man perfekt für die intensiven Multiplayer-Gefechte von StarCraft 2 gerüstet. 1920x1080 Pixel und das Preset „Ultra“ förderten im Schnitt 42.2 fps zutage – ein gutes Resultat. Die GeForce GTX 580M erkämpft sich wieder mal einen klaren Vorsprung, 58.8 fps entsprechen einem Plus von 39 %. Die preislich attraktivere GeForce GTX 560M muss hingegen mit (immer noch spielbaren) 35.2 fps Vorlieb nehmen.
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 42.2 fps | |
1360x768 | high | 79 fps | |
1360x768 | medium | 97.1 fps | |
1024x768 | low | 257.2 fps |
Battlefield: Bad Company 2
Der anno 2010 veröffentlichte Ego-Shooter Bad Company 2 bereitet dem Fragbook keine allzu großen Schwierigkeiten. Hohe Details, vierfaches Antialiasing und achtfache Texturfilterung kann die GeForce GTX 570M einigermaßen flüssig darstellen, in der nativen Auflösung errechnete das Tool Fraps 40.1 fps. Angesichts von 34.3 fps hat die GeForce GTX 560M deutlich mehr an diesen Settings zu knabbern (-14 %). Die Spitzenposition wird unterdessen von der GeForce GTX 580M eingenommen (50.9 fps).
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 40.1 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 78.1 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 105.8 fps | |
1024x768 | low, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 135.8 fps |
Fazit Gaming-Performance
Die Gaming-Performance der GeForce GTX 570M kann sich durchweg blicken lassen. Zwar reicht es in der nativen Full-HD-Auflösung nicht immer für die maximale Optik, hohe Details sind jedoch meistens realisierbar. Sogar mit aktivierter Kantenglättung lief ein Großteil der getesteten Spiele flüssig.
Gegen Nvidias Referenzmodell hat die GeForce GTX 570M allerdings keinerlei Chancen, plus 35 % heißt es am Ende zugunsten der GTX 580M. Die bei High-End-Notebooks häufig verwendete GTX 560M gerät derweil 15 % ins Hintertreffen. Mehr Spieleleistung hätte Deviltech zum angepeilten Preis jedenfalls nicht herausholen können, für sparsame Gamer ist das Fragbook ein feiner Deal.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Need for Speed Shift (2009) | 110.7 | 95.1 | 58.7 | |
Resident Evil 5 (2009) | 145.1 | 110.8 | 69.2 | |
Risen (2009) | 131.4 | 86.5 | 60.6 | 40.5 |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 199.1 | 107 | 89.9 | 59.8 |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 135.8 | 105.8 | 78.1 | 40.1 |
Metro 2033 (2010) | 101.5 | 65 | 32.4 | 12.5 |
StarCraft 2 (2010) | 257.2 | 97.1 | 79 | 42.2 |
Mafia 2 (2010) | 101.5 | 88.6 | 78.5 | 49.6 |
Fifa 11 (2010) | 474.6 | 337.1 | 245.9 | 164.6 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 126.1 | 100.4 | 94.2 | 68.6 |
Crysis 2 (2011) | 103.1 | 96.9 | 75.1 | 25.9 |
Dirt 3 (2011) | 199.3 | 129.7 | 98.1 | 27.5 |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 178.7 | 83.9 | 32.4 | |
F1 2011 (2011) | 135 | 96 | 79 | 40 |
Fifa 12 (2011) | 393 | 297.2 | 235.3 | 159.1 |
Geräuschemissionen
Neben dem unzuverlässigen Touchpad und dem relativ wuchtigen und schweren Gehäuse ist die hohe Geräuschentwicklung der dritte große Makel. Schon im Idle-Betrieb verhält sich das Notebook nicht gerade leise, der Lüfter rotiert bisweilen mit einem deutlich hörbaren Pegel.
Wie bei Gaming-Notebooks üblich, ist unter Last ein starkes Rauschen wahrnehmbar, das ruhige Spielszenen mühelos übertönt. Im Volllast-Betrieb knackte das Fragbook sogar beinahe die 50-dB(A)-Marke. Unser Testgerät gab bei Belastung der Handballenauflage zudem ein nerviges Brummen von sich. Deviltech zufolge ist dieses Problem inzwischen behoben und soll bei den finalen Serienmodellen nicht mehr auftreten.
Von der Nutzung der Lüftersteuerung (oberhalb der Tastatur) würden wir Ihnen übrigens abraten, da das Notebook auch ohne Drehzahlerhöhung tadellos läuft. Für Übertakter könnte diese Funktion jedoch interessant sein.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33 / 36.6 / 39.3 dB(A) |
DVD |
| 40.7 / dB(A) |
Last |
| 42.3 / 49.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
An den Temperaturen gibt es kaum etwas auszusetzen. Beim Gehäuse hat uns vor allem die kühle Handballenauflage imponiert. Selbst unter Volllast blieb der vordere Notebookbereich unter 30 °C. Das Lüfterareal wird bei Belastung deutlich wärmer, maximal 39 °C gehen jedoch absolut in Ordnung. Die meisten Gaming-Notebooks erreichen wesentlich höhere Gehäusetemperaturen: Über 50 °C sind keine Seltenheit.
Im Stresstest (Furmark & Prime) gab es keine bösen Überraschungen. Grafikkarte und Prozessor verweilten laut dem Tool Hardware Monitor unter 90 °C, ein Throttling trat nicht auf. Das Fragbook lief über die gesamte Testzeit 100 % stabil, das Kühlsystem scheint den High-End-Komponenten gewachsen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+1.8 °C).
Lautsprecher
Die Klangqualität des integrierten 2.1-Systems ist für Notebookverhaltnisse recht ordentlich. Durch den eingebauten Subwoofer kommen auch tiefe Töne angemessen zur Geltung, die beiden Lautsprecher punkten mit einer hohen Maximallautstärke. Nichtsdestotrotz wäre mehr drin gewesen. Neben einer vollwertigen Anlage wirkt der Klang etwas dumpf, unpräzise und künstlich. Nach Möglichkeit sollte der Nutzer externe Lautsprecher anschließen, passable Stereo-Modelle gibt es für unter 50 Euro. Wer gute interne Lautsprecher erwartet, dürfte am Asus G74 oder am Toshiba Qosmio X770 Gefallen finden.
High-End-Komponenten gehen natürlich nicht gerade sparsam mit Energie um. 21.4-34.7 Watt (Idle) respektive 115.7-192.6 Watt (Last) sind typisch für ein gehobenes Gaming-Notebook. Vergleich gefällig? Das mit einer Radeon HD 6970M ausgestattete Eurocom Racer (Core i7-2720QM) genehmigte sich im Idle-Betrieb etwas mehr und unter Last etwas weniger Strom.
Aus / Standby | 0.4 / 0.7 Watt |
Idle | 21.4 / 30.3 / 34.7 Watt |
Last |
115.7 / 192.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Trotz potentem 9-Zellen-Akku (87 Wh, 7800 mAh) sind die Laufzeiten eher bodenständig. Wer den 17-Zöller stark belastet und dabei auf die maximale Displayhelligkeit vertraut, wird bereits nach rund einer Stunde mit einem schwarzen Bildschirm konfrontiert.
Bei anspruchsloseren Aufgaben hält das Notebook deutlich länger durch: Unsere Test-DVD lief zwei Stunden und 15 Minuten, eine drahtlose Internetverbindung wurde für zwei Stunden und 45 Minuten aufrecht erhalten. Mit minimaler Helligkeit und maximalen Energiesparoptionen erhöht sich die Akkulaufzeit noch weiter, unter optimalen Bedingungen konnten wir knapp fünf Stunden aus dem Fragbook herausquetschen. Manche Gaming-Notebooks machen im Idle-Betrieb nach nicht einmal zwei Stunden schlapp.
Mit dem Fragbook hat Deviltech eine äußerst interessante Gaming-Plattform auf die Beine gestellt. Das 17-zöllige Gehäuse gehört zwar nicht unbedingt zu den kompaktesten und leichtesten Vertretern, trumpft jedoch mit einer guten Anschlussausstattung und unempfindlichen, matt-schwarzen Oberflächen auf.
Das qualitativ hochwertige Display ist mithin das größte Alleinstellungsmerkmal. Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast sind über jeden Zweifel erhaben. Aufgrund der Display-Entspiegelung eignet sich das Fragbook sogar zur Nutzung im Außenbereich. Ein weiteres Kaufargument ist die hervorragende Leistung. Nvidias GeForce GTX 570M beschleunigt aktuelle Games auch in hohen Details flüssig, Intels Core i7-2630QM bietet dank vier Kernen eine hohe Zukunftssicherheit. Um die Temperaturen muss sich der Spieler dabei keine Sorgen machen: Gehäuseoberflächen und Komponenten werden nicht übermäßig warm.
Die Eingabegeräte haben dagegen eine zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Bei der Tastatur hat uns das eigenwillige Layout gestört, das Touchpad erwies sich als ungemein zickig. Weitere Wertungspunkte büßt der 17-Zöller durch die hohe Geräuschentwicklung ein (gilt für beinahe jedes Gaming-Notebook). Unter Last ist der Lüfter alles andere als ruhig; geräuschempfindliche Naturen sollten sich lieber nach einer Alternative umsehen.
Summa summarum können wir Deviltech aber auf die Schulter klopfen. Bei einem derart leistungsstarken und preislich fairen Gaming-Notebook hätten wir eigentlich mit mehr Mängeln gerechnet.