Test HP ZBook 15 Workstation
Im Vergleich mit normalen Notebooks für Privatkunden und selbst mit Business-Notebooks spielen mobile Workstations in einer eigenen Liga. Sie sind relativ groß, teuer, sperrig und alles andere als minimalistisch. Für anspruchsvolle Tätigkeiten sind sie aber genau richtig.
Die HP-ZBook-Serie tritt dabei in die Fußstapfen der zugegebenermaßen recht überfüllten EliteBook-Workstations. Es handelt sich um komplett neue Geräte mit einer einfacheren Namensgebung. In einem ausführlichen Test konnte uns das ZBook 17 im letzten Jahr schon ziemlich beeindrucken. Bei der neuen Serie handelt es sich nicht nur um einen neuen Namen, vielmehr ist es die bisher größte Überarbeitung einer HP Workstation.
Unser ZBook-15-Testgerät setzt diesen Trend fort und ist äußerlich identisch zu seinem größeren Bruder, inklusive der verwendeten Materialien und dem Tippgefühl. Die Testkonfiguration ist mit einem Core i7-4800MQ, 16 GB DDR3L-RAM, einer Quadro K610M GPU, einer 500-GB-HDD mit 7200 U/min + 32-GB-SSD-Cache sowie einem 1080p-Display ausgestattet. Zusammen mit der umfangreichen Anschlussausstattung kostet das ZBook 15 mindestens 1.699 US-Dollar und maximal 2.999 US-Dollar. Wie schlägt sich das ZBook 15 gegen die mobilen Workstations der Konkurrenten Dell und Lenovo?
Gehäuse
Wie auch schon beim größeren ZBook 17 ist die gesamte Gehäusequalität des ZBook 15 exzellent. Der Aluminiumdeckel und die Bodenplatte sind sehr steif und geben unter mittlerem Druck nur minimal nach. Wie schon bei den EliteBook Vorgängern sind der Deckel, die Basiseinheit und auch die Scharniere unempfindlich gegenüber Vibrationen, und Versuche, die Teile zu verwinden, bleiben ohne Erfolg. Da beim ZBook keine Unibody-Konstruktion zum Einsatz kommt, entsteht bei einigen Teilen, beispielsweise dem inneren Displayrahmen, ein Plastikgefühl, trotzdem sind die Teile dick und genauso widerstandsfähig.
Für eine mobile Workstation ist das industrielle Design überraschend ansprechend, vor allem im Vergleich zu den Konkurrenten der Dell-Precision-Serie oder der Lenovo-ThinkPad-W-Serie, die beide kastenförmiger und glanzloser daherkommen. HP bewirbt das keilförmige Aussehen des ZBook als innovativ und elegant, was bei einer Workstation allerdings nicht allzu viel bedeutet. Es reicht aber aus, um sich von den langweiligeren Konkurrenten zu unterscheiden. Die gummierten Bereiche am äußeren Rand des Deckels sind beispielsweise nur für die Optik, allerdings werten sie das komplett matte und schwarze (Jet-Black) ZBook 15 spürbar auf. HP hat es geschafft, eine ansprechende Workstation zu konstruieren und gleichzeitig das Gewicht (2,82 kg) sowie die Gehäusehöhe (30,5 mm) der getesteten Kontrahenten zu unterbieten (ThinkPad W530: 2,81 kg, 36 mm; Precision M4800: 3,18 kg, 40 mm). Lenovos aktuelles W540 gibt sich den Herstellerinformationen zufolge noch etwas schlanker und leichter (2,8 cm, 2,6 kg).
Eine charakteristische Eigenschaft, die von den EliteBooks übernommen wurde, ist die leicht entfernbare und schraubenlose Bodenplatte. Damit erhält man sehr schnell Zugriff auf die internen Komponenten und kann beispielsweise sehr leicht die Festplatte austauschen. Laut HP war der schraubenlose Verschlussmechanismus eine der wichtigsten Kundenanforderungen, da die Wartung enorm vereinfacht wird und keine besonderen Werkzeuge notwendig sind. Es wäre schön gewesen, wenn das optische Laufwerk als modularer Schacht realisiert worden wäre, aber das ist nur ein kleiner Makel.
Ausstattung
Workstations bieten im Vergleich zu normalen Notebooks in der Regel deutlich mehr Anschlüsse, und auch das ZBook 15 stellt keine Ausnahme dar. Es existieren sowohl ein DisplayPort, ein Thunderbolt-Anschluss sowie ein VGA-Ausgang für ältere Geräte. Allerdings gibt es weder HDMI, Firewire noch einen eSATA-Anschluss, die am Precision M4800 bzw. ThinkPad W530 vorhanden sind. Auf der Unterseite befindet sich zudem ein proprietärer Docking-Anschluss, um die Anschlussvielfalt zu ergänzen.
Bei so vielen Anschlüssen ist die Positionierung immer etwas kompliziert. Bei dem ZBook 15 sieht es so aus, als ob die Anschlüsse zufällig auf drei der vier Gehäuseseiten verteilt wurden. Wir hätten es begrüßt, wenn einige Stecker weiter hinten wären, um Platz auf dem Schreibtisch einzusparen. Insbesondere bei dem DisplayPort und dem Thunderbolt-Anschluss hat man sonst häufig mit relativ dicken Kabeln zu hantieren. Für das Einlegen der SIM-Karte muss zunächst der Akku entfernt werden.
Kommunikation
Das ZBook kann mit einem WLAN- sowie einem WWAN-Modul (UMTS/HSPA+) konfiguriert werden. Unser Testgerät verwendet ein Dual-Band (2x2) Intel Centrino 6235 WLAN-Modul mit einer maximalen Übertragungsrate von bis zu 300 Mbit/s, welches auch in vielen modernen Ultrabooks, wie dem Asus Zenbook Prime UX31, zum Einsatz kommt. Eine HP HS3110 WWAN-PCIe-MiniCard ermöglicht den mobilen Zugriff auf das Internet in WCDMA/SPA/HSPA+- oder EDGE/GPRDS/GSM-Netzen. Während unseres Tests kam es zu keinen unerwarteten Verbindungsabbrüchen oder sonstigen Störungen des WLAN- oder GPS-Moduls.
Sicherheit
Datensicherheit wird bei Workstations sehr groß geschrieben, aber glücklicherweise ist HP als globaler IT-Dienstleister in diesem Bereich sehr gut aufgestellt. Das ZBook 15 wird ab Werk mit einer Vielzahl von Sicherheitssoftware und -komponenten ausgeliefert. Dazu gehören unter anderem ein Fingerabdruckleser, TPM-1.2-Unterstützung sowie Client-Security-Programme von HP und Intel. Neben dem obligatorischen Kensington Lock und Intels Anti-Theft verwendet die HP 3D DriveGuard Software einen Beschleunigungssensor, um das Risiko von Festplattenschäden bei Erschütterungen oder Stürzen zu reduzieren.
Zubehör
Es gibt reichlich Zubehör für das ZBook 15, inklusive den normalen Portreplikatoren von HP sowie spezifische Dockingstationen für den Dockinganschluss auf der Unterseite. Dadurch stehen viele zusätzliche Anschlüsse, unter anderem DVI, eSATA sowie parallele und serielle Schnittstellen, zur Verfügung.
Garantie
HP gewährt eine Garantie von 3 Jahren, aber es gibt zusätzlich die Möglichkeit, den Service über Care Packs zu erweitern. Neben der einfachen Garantieverlängerung kann beispielsweise auch ein 24/7-Reparaturservice erworben werden.
Eingabegeräte
Tastatur
Die beleuchtete Tastatur (32,25 x 11,5 cm) unterscheidet sich nicht vom ZBook 17. Die Tasten geben eine recht weiche Rückmeldung und verfügen über einen kurzen Tastenhub. Mit ihrem guten Ansprechverhalten sind sie aber sehr angenehm beim Tippen. Für weitere Informationen zu der Tastatur empfehlen wir einen Blick in unseren ausführlichen Test des ZBook 17.
Touchpad
Trotz der kleineren Ausmaße des ZBook 15 gegenüber dem ZBook 17 sind die Touchpads ebenfalls identisch, sowohl in Bezug auf die Größe (103 x 59 mm) als auch die Benutzung. Bei beiden Geräten kommt die Synaptics LuxPad V1.6 Software zum Einsatz. Die glatte Oberfläche ermöglicht eine sehr präzise und zuverlässige Steuerung. Multitouch-Gesten mit bis zu drei Fingern können konfiguriert werden, und standardmäßig wird ein Links-Klick registriert, wenn man das Pad berührt. Bei der normalen Verwendung fanden wir die Steuerung mit dem Touchpad etwas leichter als mit dem konkaven Track-Button.
Die sechs umliegenden Tasten können konfiguriert werden und haben einen leisen, aber straffen Druckpunkt beim Betätigen. Sie sind sehr nützlich für Verknüpfungen und fühlen sich im Gegensatz zum Precision M6800 oder ThinkPad W530 deutlich gleichmäßiger an. Allerdings sind die Tasten am HP auch recht leichtgängig, es kann also durchaus zu versehentlichen Eingaben kommen.
Display
Das AUO11ED B156HW01 Display hat eine Auflösung von 1080p und verwendet, ähnlich wie viele andere Workstations, ein mattes IPS-Panel für bessere Blickwinkelstabilität und Farben. Texte und Bilder sind sehr scharf, und wir konnten keine größeren Probleme mit Ghosting oder Screen-Bleeding feststellen. Obwohl 1080p für die meisten Anwender ausreichen dürfte, gibt es immer mehr Notebooks mit höheren Auflösungen und Pixeldichten. Das Precision M4800 ist beispielsweise schon mit einer Auflösung von 3.200 x 1.800 Pixel erhältlich, wir gehen also davon aus, dass zukünftige ZBooks diesem Trend ebenfalls folgen werden.
Die gemessene durchschnittliche Helligkeit liegt bei fast 300 cd/m², was für ein mattes 15,6-Zoll-Display in Innenräumen ausreichend ist. Die maximale Helligkeit wird im Akkubetrieb nicht künstlich limitiert. Der Kontrast von 550:1 ist nur etwa halb so hoch wie beim Precision M4800, aber vergleichbar mit dem ThinkPad W530 und dem MSI GT60. Obwohl diese Ergebnisse für ein Privatgerät sehr gut wären, sind sie für eine Workstation mit diesem Kaufpreis lediglich durchschnittlich.
Im Test ist uns aufgefallen, dass die Hintergrundbeleuchtung recht träge auf Helligkeitsänderungen reagiert. Auch das ZBook 17 hatte mit diesem Problem zu kämpfen, es scheint sich also um einen Softwarefehler in der aktuellen ZBook Generation zu handeln.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 299.2 cd/m²
Kontrast: 554:1 (Schwarzwert: 0.54 cd/m²)
ΔE Color 10.67 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.27 | 0.5-98 Ø5.2
58.64% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
62.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
63.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.38
Leider kann das Display einen Großteil des AdobeRGB-Spektrums nicht abdecken und befindet sich näher am sRGB-Farbraum. Ähnlich verhält es sich beim Precision M6800 mit einer Farbraumabdeckung von rund 90 Prozent des sRGB-Spektrums. Zum Vergleich: Günstige Notebooks mit schlechteren Displays liegen normalerweise bei unter 60 Prozent. Für einige Grafikdesigner mag das Ergebnis ausreichen, bei höheren Ansprüchen empfiehlt sich aber das ZBook 17, bei dem wir eine AdobeRGB-Abdeckung von 93 Prozent messen konnten. Andernfalls sollte man sich für das optionale DreamColor Display im ZBook 15 entscheiden, welches eine bessere Farbwiedergabe bietet.
Für die weiteren Analysen kam unser X-Rite i1Basic Pro Spektrophotometer zum Einsatz. Das Display profitiert von einer Kalibrierung, die eine flachere RGB-Balance zu Folge hat. Außerdem nähert sich der Gammawert weiter an seinen Idealwert von 2,2 an, der durch den sRGB-Standard definiert ist. Die Farbgenauigkeit nimmt mit höherer Sättigung zu, aber selbst bei einer niedrigen Sättigung ist das Ergebnis mit einer maximalen DeltaE-2000-Abweichung von 7 sehr gut; Türkis zeigt dabei die größte Abweichung.
Das Notebook kann ganz gut im Freien verwendet werden, solange man direkte Sonneneinstrahlung vermeidet. Das matte Display verbessert die Lesbarkeit und reduziert Reflexionen, und die helle Hintergrundbeleuchtung kann zudem ausgewaschene Farben etwas minimieren. Trotzdem reicht die Helligkeit nicht aus, um direktes Sonnenlicht zu kompensieren. Für eine komfortablere Benutzung empfehlen wir daher ein schattiges Plätzchen in Kombination mit der maximalen Displayhelligkeit.
Es handelt sich um ein IPS-Panel, und die Blickwinkelstabilität ist dementsprechend exzellent. Verglichen mit vielen günstigeren Geräten gibt es selbst bei extremen Blickwinkeln keine Farbverfälschungen. Zusammen mit dem maximalen Öffnungswinkel von 180 Grad und der matten Oberfläche sollte es kein Problem sein, den Displayinhalt mit mehreren Freunden oder Arbeitskollegen zu teilen.
Leistung
HP stellt lediglich drei Haswell Prozessoren zur Auswahl: i7-4700MQ mit 2,4 GHz, i7-4800MQ mit 2,7 GHz sowie den i7-4900MQ mit 2,8 GHz. Alle Modelle sind High-End-CPUs und zählen zu den schnellsten Exemplaren dieser Prozessorgeneration. Abgesehen von den leichten Taktunterschieden besitzt das Top-Modell einen 2 MB größeren L3-Cache (insgesamt 8 MB). Ansonsten sind die Modelle aber sehr ähnlich, inklusive der integrierten HD 4600 GPU. Die beiden größeren Versionen bieten zudem mehr Sicherheitsfeatures (z. B. vPro, VT-d und Trusted Execution), die für größere Unternehmen interessant sein könnten. Im Leerlauf senken die Haswell Chips ihren Takt auf 800 MHz.
Vier DDR3 PC3-12800 SODIMM Module von Samsung stellen insgesamt 16 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung. Zwei Module sind über die Wartungsklappe auf der Unterseite leicht zugänglich, die anderen beiden Steckplätze benötigen aber etwas mehr Aufwand und einen Schraubenzieher. Maximal können bis zu 32 GB RAM eingebaut werden.
Der DPC Latency Checker zeigt selbst bei aktivierten Funkverbindungen keine Latenzprobleme.
Prozessor
Die synthetischen Benchmarkergebnisse des i7-4800MQ in unserem Testgerät unterscheiden sich nicht von anderen Notebooks mit dieser CPU. Die Multi-Core-Leistung in wPrime 1024m mit 266 Sekunden sowie die Single-Core-Leistung in Super Pi 32M mit 578 Sekunden stimmen beispielsweise mit dem Precision M6800 überein. Der Haswell Prozessor ist leistungs- und ausstattungstechnisch am besten mit dem i7-3740QM aus der vorherigen Ivy-Bridge-Generation zu vergleichen, aufgrund der verbesserten Grafikeinheit hat der i7-4800MQ aber eine etwas größere Grundfläche.
Weitere Informationen und Benchmarks zum i7-4800MQ finden Sie auf unserer Technik-Seite.
System Performance
Das hohe PCMark-7-Ergebnis von 5.798 Punkten schiebt das ZBook 15 weit nach oben in unserer Benchmark-Datenbank - und mit einer richtigen SSD wäre es sogar noch höher ausgefallen. Das Ergebnis liegt beinahe auf Höhe des Asus G750JH, welches einen etwas langsameren i7-4700HQ in Verbindung mit einer SSD von Lite-On verwendet. PCMark 8 Home zeigt ähnliche Resultate, die HP Workstation kann mit vielen SSD-bestückten Notebooks mit einer schnellerer GPU gleichziehen oder diese sogar übertrumpfen, inklusive dem Gigabyte P34G und dem Razer Blade 14.
Der Windows 7 Leistungsindex zeigt die HDD als Flaschenhals des Systems, was bei High-End-Notebooks mit einer mechanischen Festplatte nicht selten der Fall ist. Trotzdem fühlt sich das System sehr flott und beinahe so schnell wie ein SSD-basiertes Notebook an. Unser Testgerät wurde zudem mit Windows 7 ausgeliefert, die grafisch aufwändige Benutzeroberfläche, die sich auf HDDs langsamer anfühlen kann, fällt also weg.
PCMark 7 Score | 5798 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 3962 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 3897 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 4850 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Hitachi Travelstar Z7K500 erreicht laut HD Tune eine durchschnittliche Transferrate von 93,3 MB/s, was für eine mechanische Festplatte mit 7.200 U/min (SATA-3) sehr gut ist. Langsamere Laufwerke mit 5.400 U/min liefern im selben Test typischerweise weniger als 80 MB/s. Anwender können außerdem verschlüsselte Festplatten oder SSDs konfigurieren, allerdings gibt es keine RAID-Unterstützung.
Wenn man keine SSD auswählt, kann man auch einen SSD-Cache via mSATA-Laufwerk konfigurieren. Unsere HDD von Hitachi ist mit einer 32 GB Lite-On LMS-32L6M kombiniert, um häufig verwendete Anwendungen zu beschleunigen. Solch eine Lösung ist vor allem bei günstigen Notebooks beliebt, da eine kleine SSD günstiger ist als eine vollwertige SSD mit 128 GB oder mehr. Der Vorteil unserer Konfiguration liegt in der größeren Kapazität der HDD. Ein Aufrüsten der HDD oder mSATA-SSD erfordert keine Schraubenzieher, allerdings kann der 2,5-Zoll-Schacht lediglich Laufwerke mit einer Höhe von 7 mm aufnehmen.
Hier finden sie unseren ständig wachsenden HDD- und SSD-Vergleich mit vielen Benchmarks.
Grafikkarte
Unser ZBook 15 verwendet eine Quadro K610M mit 1 GB GDDR5-RAM, bei der es sich um die schwächste verfügbare dedizierte Grafiklösung handelt. Die GPU arbeitet im Leerlauf mit 135/202,5 MHz (Kern/Speicher) und unter Last mit maximal 954/650 MHz. Die anderen beiden verfügbaren Grafikkarten sind die Quadro K1100M und K2100M, die beide deutlich schneller sind als die K610M. Die K1100M im Eurocom Racer 3W ist beispielsweise in allen Tests des SPECviewperf 11 deutlich überlegen. Anwender mit aufwändigeren Grafikanwendungen profitieren mehr von einer stärkeren GPU als einer schnelleren CPU.
In Anbetracht des Preises und der Größe des ZBook 15 ist es etwas enttäuschend, dass HP keine stärkeren Grafikkarten anbietet. Eine Quadro K3000M ist aufgrund des viermal so großen Speicherinterfaces (256 Bit vs. 64 Bit bei der 610M) sogar noch deutlich schneller. Ein Wechsel der Grafikkarte erfordert etwas mehr Arbeit als das Entfernen der Wartungsklappe.
Die Leistung in Spielen ist mittelmäßig und am ehesten mit der GeForce GT 720M vergleichbar. Unser 3DMark-11-Ergebnis liegt auf einem Niveau mit der Kepler basierten GT 630M im HP Envy dv6 oder Asus K55VM. Quadro-Treiber sind allerdings nicht für Spiele optimiert, denn das ZBook 15 wurde nicht als Gaming Notebook konzipiert. Nichtsdestotrotz können selbst aufwändigere Titel mit reduzierten Auflösungen und Details gespielt werden.
3DMark Vantage P Result | 5634 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1283 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 45793 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5970 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 711 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 287 Punkte | |
Hilfe |
Emissionen
Geräuschemissionen
Im Leerlauf rotiert der Lüfter mit etwa 36 dB(A), was hörbar und für ein ruhendes System auch recht laut ist. Das ZBook 17 ist zum Beispiel fast 10 dB(A) leiser; unser ZBook 15 ist zudem lauter als das Precision M4800 und auch als der Vorgänger EliteBook 8570W. Das Aktivieren des Energiesparprofils ändert dabei nichts an der Lüftergeschwindigkeit.
Glücklicherweise bleibt die Drehzahl des Lüfters auch bei wenig Last, wie dem Surfen im Internet oder Textverarbeitung (auch gleichzeitig), konstant. Es kommt daher zu keinem störenden Pulsieren bei alltäglichen Aufgaben, nur bei höherer Last erhöht sich verständlicherweise auch die Lüfterdrehzahl. In diesem Zustand unterscheidet sich das ZBook 15 dann kaum von anderen Workstations, denn 40-45 dB(A) sind unter Last durchaus üblich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35.9 / 36 / 36.1 dB(A) |
DVD |
| 40.8 / 49.9 dB(A) |
Last |
| 40.5 / 44.9 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die recht hohen Lüfterdrehzahlen und eine ausreichende Ventilation sorgen für niedrige Oberflächentemperaturen am gesamten Gerät. Im Leerlauf sind die Temperaturen zudem sehr gleichmäßig und es gibt auf keiner Seite einen Hotspot.
Bei maximaler Auslastung für mehr als eine Stunde konnten wir eine maximale Temperatur von 35,2 Grad im Bereich des Lüfters messen. Bei den Oberflächen im Bereich des optischen Laufwerks gibt es kaum eine Temperaturveränderung, beim Tippen mit beiden Händen kann der Anwender also einen recht großen Unterschied feststellen. EliteBooks bleiben selbst unter Last recht kühl, das gleiche wird also auch von der neuen ZBook Serie erwartet.
Rivalisierende Workstations wie das ThinkPad W530 oder das MSI GT60 erreichen eindeutig höhere Temperaturen (über 50 Grad Celsius) und weisen deutlich steilere Temperaturanstiege auf. Das Precision M4800 hat ebenfalls recht niedrige Maximaltemperaturen, allerdings sind die Werte im Leerlauf höher als beim ZBook 15.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (-1.7 °C).
Stresstest
Wir belasten das Notebook und verwenden die Überwachungs-Tools CPU-Z, GPU-Z und HWiNFO64, um Probleme mit der Systemstabilität oder Throttling festzustellen.
Mit aktivem Prime95 läuft die CPU mit dem maximalen Takt von 3,5 GHz für vier aktive Kerne, allerdings reduzierte sich dieser im Laufe des Tests langsam auf stabile 2,7-2,8 GHz. Die Prozessortemperatur pendelte sich bei 77 Grad Celsius ein.
Bei der Belastung durch FurMark lief die dedizierte Nvidia GPU stabil mit 953,7/650,2 MHz (Kern/Speicher), während die Temperatur bei 56 Grad Celsius lag. Der Takt blieb während des Tests stabil und es gab keine Erhöhung bzw. Reduzierung.
Die parallele Verwendung von Prime95 und FurMark für mehr als eine Stunde resultierte in dem Basistakt der CPU (2,7 GHz), während die GPU keine Probleme hatte, den Takt von 953,7/650,2 MHz (Kern/Speicher) aufrecht zu erhalten. Wie erwartet stiegen aber die Temperaturen an: Wir konnten bis zu 87 Grad Celsius für die CPU bzw. 70 Grad Celsius für die GPU messen. Trotzdem blieb das System stets stabil und es gab keine Probleme mit Throttling. Ein anschließender 3DMark-11-Durchlauf führte zu keiner Veränderung der Punktzahl.
Im Akkubetrieb reduziert sich die Systemleistung. Das 3DMark-11-Ergebnis zeigt ein geringeres CPU-Ergebnis (7.171 Punkte vs. 7.896 Punkte am Strom), da der Turbo Boost im Akkubetrieb automatisch deaktiviert wird und die CPU ihren Basistakt von 2,7 GHz nicht überschreitet. Die Grafikleistung ist allerdings nicht beeinträchtigt (1.134 Punkte vs. 1.136 Punkte am Strom).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher befinden sich oberhalb der Tastatur zwischen dem Power-Button und den Tasten für die Funkverbindungen. Sie sind DTS-zertifiziert und produzieren einen ausgewogenen Klang für angenehme Musik- bzw. Filmwiedergabe. Der Bass könnte kräftiger sein, das Ergebnis ist aber trotzdem gut. Auch bei hohen Pegeln kommt es zu keinen Verzerrungen oder Vibrationen am Notebook. Für die gelegentliche Musikwiedergabe reichen die internen Lautsprecher völlig aus, eine externe Lösung über den 3,5-mm-Klinkenanschluss ist nicht unbedingt notwendig.
Akkulaufzeit
Unser Testgerät ist mit einem austauschbaren 83-Wh-Akku (Li-Ion, 8 Zellen) ausgestattet. Neben einem kleineren 8-Zellen-Akku mit 75 Wh sind zudem zusätzliche Akkus für den Docking-Anschluss mit 100 Wh bzw. 75 Wh (jeweils 9 Zellen) erhältlich.
Mit minimaler Helligkeit, deaktivierten Funkverbindungen und dem Energiesparprofil erreichte das Notebook eine Laufzeit von rund 5,5 Stunden. Mit maximaler Helligkeit, aktivierten Funkverbindungen und dem Höchstleistungsprofil resultierte der Battery Eaters Classic Test in einer Laufzeit von rund 1,5 Stunden. Der realistischere WLAN-Test verwendet eine Helligkeit von 150 cd/m² (Helligkeit bei etwa 70 %) und ein ausbalanciertes Energieprofil, während wir ein Browser-Skript ausführen. In diesem Szenario lag die Laufzeit bei etwa 4,5 Stunden. Mit Ausnahme der minimalen Laufzeit war bei allen Tests die integrierte Grafikkarte aktiv.
Die Ergebnisse sind mehr oder weniger mit anderen 15,6-Zoll-Workstations vergleichbar, unter anderem dem MSI GT60, dem Precision M4700 und dem Precision M4800. Am auffälligsten ist, dass das ThinkPad W530 potenziell deutlich längere Laufzeiten ermöglicht, wohingegen das EliteBook 8770w im Vergleich zum ZBook 15 deutlich früher wieder an die Steckdose muss. Die Unterstützung von Nvidias Optimus Technologie ist neu für eine Workstation von HP und erklärt damit auch teilweise, warum die neuen ZBooks länger durchhalten als die alten EliteBooks.
Fazit
Bereits das ZBook 17 und die vorherigen EliteBook Workstations von HP konnten uns beeindrucken, daher waren unsere Erwartungen an das ZBook 15 auch dementsprechend hoch. Der Hersteller enttäuscht nicht und liefert im Prinzip ein kleineres ZBook 17, ohne irgendwelche Kompromisse bei der Qualität oder der Ausstattung einzugehen.
Das ZBook 15 ist eine der besten Workstations in Hinsicht auf die Verarbeitung, zudem ist es sehr stabil und es sieht auch noch gut aus. Das Aufrüsten der Komponenten ist sehr simpel, das Notebook ist also gut für die Zukunft gerüstet, allerdings könnte das Austauschen der CPU/GPU und das Reinigen der Kühlkörper Anfänger überfordern. Trotzdem gefällt uns HPs schraubenloses Design der Wartungsklappe, und wir würden diese Konstruktion auch gerne in anderen Notebooks vorfinden.
Selbst mit der mechanischen Festplatte (7.200 U/min) ist die Systemleistung sehr gut. Für noch mehr Geschwindigkeit empfehlen wir allerdings eine mSATA-SSD als primäres Laufwerk in Kombination mit einer 2,5-Zoll-HDD für größere Datenmengen. Dadurch erhält man durchgängig hohe Geschwindigkeiten und mehr als genug Kapazität, wohingegen ein SSD-Cache nur gewisse Anwendungen beschleunigen kann.
Kleinere Kritikpunkte sind der laute Lüfter und die verringerte CPU-Leistung im Akkubetrieb. Je nach Einsatzszenario (stets am Stromnetz oder in lauteren Umgebungen) spielen diese aber unter Umständen keine Rolle.
Ein größeres Problem ist allerdings die mittelmäßige CAD-Leistung, denn es gibt keine Grafiklösungen oberhalb der Mittelklasse-GPU Quadro K2100M. Im Gegensatz zum Precision M4800 sind auch keine höheren Displayauflösungen als 1080p erhältlich. Die fehlende RAID-Unterstützung ist ein weiterer Makel an der ansonsten umfangreichen Ausstattung.
Trotz dieser wenigen Probleme wird die ZBook Serie zukünftig noch besser werden. Die ersten Geräte gehören bereits zu den besten Workstations von HP, und wir freuen uns schon auf die zweite Generation. Wir drücken die Daumen für ein hochauflösendes DreamColor Display.