Test Dell Precision M4800 Notebook
Dells mobile Precision-Workstations haben im letzten Modelljahr mehrfach bei uns ihre Qualitäten unter Beweis gestellt. Neben einer sehr guten Verarbeitungsqualität, guten Ausstattungs- und Aufrüstmöglichkeiten, konnte vor allem die hohe Leistungsfähigkeit in Verbindung mit einem niedrigen Betriebsgeräusch überzeugen. Das Gehäuse ist gleich geblieben, aber die inneren Werte wurden auf den aktuellen Stand gebracht.
Neben Intels Core i7-4900MQ-CPU und der brandneuen Nvidia Quadro K2100M-Profigrafik macht beim Testgerät vor allem das extrem hochauflösende QHD+-Display auf sich aufmerksam. Mit 3.200 x 1.800 Bildpunkten kann man hier eine besonders große Arbeitsfläche vorfinden. Die 16 GB Arbeitsspeicher und die 256 GB große Solid State Disk gehen in diesem Leistungsfeuerwerk fast schon unter. Mit einem Preis von derzeit etwa 2.850 Euro (brutto) ist die vorliegende Dell Precision M4800 Workstation aber kein Schnäppchen und dürfte neben der anvisierten professionellen Zielgruppe höchstens für sehr ambitionierte Heimanwender in Betracht kommen.
Das Gehäuse des Dell Precision M4800 wird nun schon in der dritten Generation nahezu unverändert verwendet. Die eingesetzten Materialien machen nach wie vor einen guten Eindruck und sorgen für ein wertiges Äußeres. Das stabil-robuste 15-Zoll-Precision lässt sich so gut wie keine Schwachpunkte entlocken und ist tadellos verarbeitet. Die Handballenablage ist fest, die Tastatur gibt nicht nach und die Verwindungssteifigkeit von Baseunit und Displaydeckel ist überdurchschnittlich gut. Lediglich der Bereich über dem ExpressCard-Schacht lässt sich etwas durchdrücken. Die insgesamt hohe Stabilität erkaufen sich Dells Konstrukteure mit einem recht hohen Gewicht von etwa 3,2 kg. Lenovos ThinkPad W530 ist mit seinen 2,8 kg beispielsweise etwa 400 g leichter. Für Konstrukteure, die besonders mobil sein wollen, hat Dell in diesem Jahr alternativ eine mobile Workstation im Ultrabook-Format angekündigt: Das Dell Precision M3800 ist deutlich schlanker und leichter, dürfte aber auch weniger leistungsfreudig sein.
Auch in diesem Kapitel kann man kaum Veränderungen feststellen. Der FireWire-400-Port ist nun weggefallen und sorgt so in Abwesenheit für etwas größere Abstände der Schnittstellen auf der linken Gehäuseseite. Ansonsten findet man auch beim Testmodell ein optisches Laufwerk im platzsparenden Slim-Line-Format mit Slot-In-Mechanismus, 4 USB 3.0-Ports und eine USB-/eSata-Kombination an der Rückseite. Wie gewohnt kann man auf drei verschiedene Möglichkeiten zurückgreifen, externe Bildschirme anzubinden: VGA, DisplayPort und HDMI.
Kommunikation
Für die kabellose Kommunikation kommt der Dell Wireless 1601 802.11n Adapter inklusive Bluetooth 4.0 zum Einsatz. Er verfügt über drei Antennen, wovon eine für das integrierte Bluetooth-Modul vorgesehen ist. Der WLAN-Adapter funkt im 2,4-GHz-Band und erreicht theoretisch maximal 144 Mbit/s. Bei der WLAN-Nutzung konnten wir im Testzeitraum keine Verbindungsschwächen feststellen. Bei einer Entfernung von 10 Metern zu einem 802.11n-Router mit Ralink RT2860T Chip waren mit Sichtverbindung zeitweise über 5 MB/s möglich. Fürs mobile Internet ist zwar kein WWAN-Modul integriert, die notwendigen Antennenkabel und ein freier Steckplatz sind aber vorhanden. Alternativ könnte man hier auch ein mSATA-SSD einstecken. Die HD Webcam reicht für übliche Videotelefonie-Aufgaben und kommt auch mit wenig Licht relativ gut zurecht. Für die kabelgebundene Verbindung zum Netzwerk steht wie üblich ein Gigabit-LAN-Anschluss zur Verfügung.
Sicherheit
Auf den ersten Blick, ist man etwas überrascht, dass ein Notebook der Business-Klasse für knapp 3.000 Euro keinen Fingerabdruckscanner mitbringt. Ein solches Feature findet man bereits bei vielen Einstiegsmodellen und dürfte eigentlich auch hier nicht fehlen. Bei genauerer Betrachtung wird man dann aber doch noch mit einem ansonsten umfangreichen Sicherheitsstandard besänftigt. Neben den oft vorhandenen Bios-, Admin-, HDD- und Systempasswörtern verfügt das Dell Precision M4800 in der Testvariante über einen Smart Card Reader, ein Trusted Platform Module und eine aktivierbare Computrace-Funktion.
Zubehör
Da Dell augenscheinlich am Dockingport keine Änderungen vorgenommen hat, sind hier weiterhin die Dockingstationen der Vorgängermodelle einsetzbar. Steht ein Neukauf an, so schlägt Dells Advanced E-Port II Portreplikator mit etwa 280 Euro (brutto) und die Dell D5000 Wireless Dockingstation mit etwa 270 Euro (brutto) zu Buche.
Wartung
Im Wartungsbereich kann Dell wie gehabt voll auftrumpfen. Lediglich der Akku und zwei Schrauben müssen entfernt werden, um die Bodenplatte lösen zu können. Alle Komponenten sind dann schnell und einfach erreichbar und austauschbar. Einzelne Arbeitsschritte werden ausführlich im Owners Manual dargestellt. Die beiden Lüfter können gereinigt und im Bedarfsfall auch komfortabel ausgetauscht werden. Zwei zusätzliche RAM-Steckplätze befinden sich bei den Quadcore-Modellen unter der Tastatur.
Garantie
Das Dell Precision M4800 kommt standardmäßig mit einem 3 Jahre Basis Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag. Verlängerungen oder Service-Erweiterungen sind optional erhältlich. 5 Jahre ProSupport mit Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag kosten beispielsweise etwa 460 Euro brutto.
Tastatur
Wie bei vielen anderen Bereichen auch hat Dell bei den Eingabegeräten nichts geändert. Die Tastatur ist weiterhin mit einem knackigen, leisen Anschlag, mittlerem Hub und einer festen Auflage gesegnet. Layout, Tastengröße und Zusatzfunktionen stimmen. Die Tastaturbeleuchtung lässt sich in vier Stufen regeln und der separate Nummernblock wird vor allem bei langwierigen Zahlenreihen angenehm entlasten.
Touchpad
Der Trackpoint ist nach wie vor eine präzise funktionierende Alternative zum Touchpad und verfügt über separate Tasten. Diese können auch als Zusatztasten für das Touchpad konfiguriert werden und damit weitere Funktionen bereitstellen. Das Touchpad an sich verfügt über gute Gleiteigenschaften und eine gute Reaktionsfähigkeit. Für Multitouch-Funktionen ist es mit seiner 80 x 45 mm großen Eingabefläche nicht mehr auf der Höhe der Zeit und könnte durchaus größer ausfallen.
Dell bietet für die Precision M4800 Workstation drei verschiedene Displayoptionen an. Eher selten wird man dabei zum Einstiegsmodell mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten greifen. Dieser Bildschirm löst einfach zu grob auf und dürfte vor allem im professionellen Bereich kaum Anklang finden. Deutlich praxisgerechter zeigt sich dagegen das ebenfalls blendfreie FullHD-Display mit weitem Betrachtungswinkel. Hier hat man ein gutes Verhältnis aus Arbeitsfläche und Darstellungsgröße zur Verfügung. Das Top-Ausstattungsmerkmal, das auch im Testmodell zum Einsatz kommt, stellt jedoch das QHD+-Display dar. Neben der riesigen Darstellungsfläche, schafft es dieser Bildschirm auch in nahezu allen anderen Teilwertungen sehr gute Ergebnisse zu erzielen.
Die hohe Auflösung von 3.200 x 1.800 Bildpunkten sorgt für eine sehr feine und detaillierte Darstellung. Einzelne Pixel sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Das führt auch zu richtig viel Platz auf dem Desktop und ermöglicht es spielend mehrere Fenster, Dokumente und Tabellen auf der Arbeitsfläche nebeneinander zu positionieren.
Als Nachteil hat man allerdings mit einer deutlich kleineren Darstellung von Schriften, Icons und Menüpositionen zu kämpfen. Das wiederum lässt sich durch eine erhöhte Darstellungsgröße in der Systemsteuerung in vielen Fällen gut umschiffen. Überall gelingt das jedoch nicht und erfordert je nach Programm und Fenstergröße schon mal eine Lupe, um das Nötigste erkennen zu können. Wir buchen das noch unter der Rubrik "Anfangsschwierigkeit" ab. Letztlich sollte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich hochauflösende Displays flächendeckend etabliert haben und die Programme auch für diese Bildschirme angepasst werden.
Dank der subjektiv sehr guten Interpolationsqualität profitieren Bilder, Videos oder Animationen auch bei niedrigen Auflösungen von der hohen Pixeldichte und sehen deutlich besser aus, als bei Standard-HD-Displays. Andererseits muss man hier und da schon mal die Auflösung reduzieren, da manche Schaltflächen nicht reagieren oder die automatische Umschaltung der Auflösung nicht funktioniert. Festgestellt haben wir das vor allem bei Spielen. Alternative Auflösungen werden breit unterstützt und lassen sich nach Belieben auswählen. Eine Einschränkung wie wir sie schön öfter bei Dell Notebooks vorgefunden haben, ist hier nicht mehr gegeben.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 383 cd/m²
Kontrast: 946:1 (Schwarzwert: 0.405 cd/m²)
ΔE Color 3.89 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 5.73 | 0.5-98 Ø5.2
98.3% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
64% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
69.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
97.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
68.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.41
Die von uns gemessene maximale Displayhelligkeit bewegt sich von minimal 356 cd/m² in der linken oberen Ecke bis hin zu 393 cd/m² in der rechten unteren Ecke. Die Ausleuchtung erreicht sehr gute 91 %. Helligkeitsunterschiede sind nur bei einfarbigen dunklen Bildinhalten zu erkennen. Die Bildschirmhelligkeit lässt sich von minimal 48 cd/m² in 15 Stufen sehr fein bis zum Maximum einstellen. In Stufe 6 haben wir 158 cd/m² gemessen. Diese Helligkeit reicht für viele Innenraumsituationen aus und wird daher auch bei unserem WLAN-Akkutest verwendet.
Im Außenbereich kann das Display einerseits von der im Akkubetrieb ungedrosselt hohen maximalen Helligkeit und andererseits von der matten Displayoberfläche profitieren. Störende Spiegelungen bleiben aus und Bildinhalte können auch in hellen Umgebungslichtsituationen gut erkannt werden. Ein Einsatz im Freien ist so kaum mit Einschränkungen verbunden.
Der gemessene Kontrast liegt mit 945 : 1 deutlich über dem Durchschnitt unserer Testgeräte und kann für Notebookverhältnisse als sehr gut eingestuft werden. Davon profitieren Bilder, Videos, 3D-Objekte, aber auch Spiele und die Textdarstellung von Dokumenten.
Die Summe der darstellbaren Farben ist mit über 85.000 recht hoch, liegt aber nicht gänzlich im Bereich des sRGB-Farbraums. Dieser wird letztlich mit etwa 98 % (Korrektur 20.5.2015 zufolge fehlerhaften Referenz-sRGB-Profils) abgedeckt und dürfte für viele Anwendungsbereiche genügen. Eine vollständige Abdeckung des sRGB-Farbraums ist im Notebookbereich derzeit nur mit RGB-LED-Displays möglich.
Die werkseitige Abstimmung des Bildschirms ist deutlich besser einzustufen, als man das sonst von Notebookdisplays her gewohnt ist. Der Gammawert hangelt sich relativ genau an der Idealkurve entlang und auch die sonstigen Messergebnisse liefern mit einem durchschnittlichen DeltaE2000 von 5,73 (Graustufen) und 3,89 (Mischfarben) ein erstaunlich gutes Resultat ab. Dennoch werden professionelle Anwender auch mit Dells QHD+-Display nicht "out of the box" arbeiten, da die Abweichungen in Einzelfällen mit einem DeltaE2000 von über 10 im deutlich sichtbaren Bereich liegen. Nach dem Kalibrieren sind diese Ausreißer verschwunden und man hat tatsächlich ein wirklich brauchbares Display vor sich. Neben hervorragenden DeltaE2000-Werten bei der Farbgenauigkeit und den Graustufen liefern natürlich auch die RGB-Balance und die Gammakurve ein hohes Maß an Übereinstimmung.
Die Blickwinkelstabilität reiht sich in die bisher hervorragenden Ergebnisse nahtlos ein. Sowohl vertikal als auch horizontal kann man von sehr weiten Sichtwinkeln profitieren. Lediglich von schräg oben oder unten muss man mit einer erhöhten Helligkeitsabnahme und einem sichtbaren Farbstich zurechtkommen.
Hauptaugenmerk wird bei einer professionellen Workstation natürlich auf die Leistungsfähigkeit gelegt. Hier kann man, wie von Dell nicht anders zu erwarten, grundsätzlich aus dem Vollen schöpfen. Eingeschränkt ist die Komponentenauswahl jedoch vor allem für Einzelbesteller und Privatpersonen. Für diese Personengruppen bietet Dell derzeit lediglich drei vorkonfigurierte Modelle an, die aber ein breites und vor allem preislich attraktives Spektrum abdecken sollen. Klassische Business-Kunden und Großkunden können hingegen bei entsprechenden Stückzahlen frei konfigurieren und spezielle Wünsche umsetzen lassen.
Unser Testgerät gehört zu den vorkonfigurierten Versionen und stellt in diesem Bereich das derzeitige Top-Modell dar. Mit Intel Core i7-4900MQ-CPU hat Dell hier einen sehr leistungsstarken Prozessor verbaut. Die RAM-Ausstattung ist mit 16 GB ebenfalls ansprechend dimensioniert und der schnelle SSD-Massenspeicher verfügt über meist ausreichende 256 GB Kapazität. Die Grafikberechnungen werden durch Nvidas professionelle Quadro K2100M durchgeführt und deren Ergebnisse kann man sich, wie bereits eingehend besprochen, auf dem hervorragenden QHD+-Panel ansehen. Alternativ bietet Dell noch zwei weitere professionelle Grafikchips, unzählige Massenspeicher- und Arbeitsspeicheroptionen, eine Vielzahl an CPUs und kleineren Ausstattungsdetails an. Der Basispreis beginnt bei derzeit 1.419 Euro (netto) und ist nach oben hin wie gewohnt weit offen.
Prozessor
Intels Core i7-4900MQ-Prozessor befindet sich derzeit auf Platz 10 unserer umfangreichen CPU-Benchmarkliste und wird nur durch zwei Extreme-Editions und Desktop-CPUs getoppt. Viel mehr Performance ist daher in einem Notebook fast nicht möglich und spiegelt den Leistungsanspruch der Workstation angemessen wider. Wesentliche Leistungsmerkmale dieses Hochleistungsprozessors sind Technologien wie Intel Turbo Boost (2,8 GHz - 3,8 GHz) und Hyperthreading (maximal 8 Threads gleichzeitig), die für die je nach Anwendungsgebiet passende Leistungsentfaltung sorgen.
Die Benchmarkergebnisse liegen wie erwartet im Spitzenfeld und bestätigen die hohen Erwartungen. Beim Cinebench R10 64bit werden 7.112 Punkte (Single-Thread) und 27.537 Punkte (Multi-Thread) erzielt. Die wPrime 1024m-Berechnung ist bereits nach 228 Sekunden beendet. Bei der Audiokonvertierung per iTunes setzt sich der Vierkerner mit einer 59-fachen Geschwindigkeit an die Spitze der bisher getesteten Windows-Systeme und bei der Videokonvertierung per Cyberlinks MediaEspresso reiht sich die CPU im Leistungsbereich der potenten Vergleichsprozessoren ein.
Während sich unter Volllast keine Leistungsreduzierung erkennen lässt, wird im Akkubetrieb die Rechenleistung zu Gunsten der Akkulaufzeit um etwa 20 Prozent reduziert.
System Performance
Die Systemleistung bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau und lässt keine Schwachpunkte erkennen. Der Arbeitsspeicher nutzt den Dual-Channel-Modus und der schnelle Festspeicher sorgt für ein subjektiv stetig zügiges Ansprechverhalten. Im Ergebnis ist diese Workstation mit keiner Aufgabe überfordert und kann alle Wünsche sehr schnell erfüllen. Beim PC Mark 7 werden daher hohe 5.646 Punkte und beim PC Mark Vantage 18.753 Punkte erzielt.
PCMark Vantage Result | 18753 Punkte | |
PCMark 7 Score | 5646 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Massenspeicher kommt ein 256 GB (brutto) fassendes Solid State Drive von Samsung zum Einsatz. Es verfügt über eine Bauhöhe von 7 Millimetern, ist per SATA 6G angebunden und erreicht Transferraten von über 500 MB/s (lesen). Erweitern kann man diesen Speicher zunächst recht einfach durch den Einsatz eines SSDs im mSata-Format. Mit einem optional erhältlichen 2,5-Zoll-Laufwerks-Caddy könnte man auch den DVD-Brenner durch einen weiteren Massenspeicher ersetzen. Die dann verbauten Laufwerke kann man in verschiedenen RAID-Formationen konfigurieren und den jeweiligen Ansprüchen anpassen. Die Möglichkeiten sind hier vielfältig und spiegeln einen wesentlichen Aspekt einer Workstation, die Erweiterbarkeit, gekonnt wider.
Grafikkarte
Nvidias Quadro K2100M ist der direkte Nachfolger der Nvidia Quadro K2000M, die man in mobilen Workstations des letzten Modelljahres oft antreffen konnte. Es stehen nun 576 Shadereinheiten zur Verfügung, der Kerntakt liegt bei 666 MHz und der Speichertakt des GDDR5-Grafikspeichers arbeitet mit 752 MHz. Die für professionelle Anwendungen optimierte Quadro-Serie verfügt wie gehabt über ein spezielles Bios und eigene Treiber. So können individuelle OpenGL-Funktionen deutlich beschleunigt werden, wovon wiederum professionelle Software oft erheblich profitiert.
Im Vergleich zum Vorjahresmodell gelingt es der Nvidia Quadro K2100M beim SPECViewperf.11-Benchmark in allen Bereichen sichtbar zuzulegen. Bei Lightwave kann aber auch sie die Dominanz der AMD FirePro M4000 in dieser Leistungsklasse erst mal nicht brechen. Beim OpenGL-Shading des Cinebench R11.5 lässt sich die Quadro K2100M mit 56 fps auf dem Niveau der Nvidia Geforce GTX 760M einordnen. Gleichzeitig gelingt es ihr auch knapp AMDs FirePro M4000, die etwa 55 fps erreicht, zu schlagen.
Cinebench R11.5 - OpenGL 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision M4800 | |
Acer Aspire V3-772G-747A321 | |
HP EliteBook 8570w LY550EA-ABD |
Andererseits dürfte sich die Leistungsfähigkeit im Vergleich zu potenten Consumer-Grafikchips bei Software, die anstatt der OpenGL-Schnittstelle DirectX verwenden, in Grenzen halten. Hier zählt wegen fehlender Optimierungen einzig und allein die reine Rechenleistung. Im professionellen Bereich fallen darunter zum Beispiel Autodesk Inventor oder neuere Versionen von AutoCAD (ab 2013). Hier wie auch bei sonstigen DirectX-Anwendungen rangiert Nvidias Quadro K2100M etwas oberhalb einer Nvidia Geforce GT 750M und unterhalb der Nvidia Geforce GTX 760M. Beim 3D Mark Vantage werden beispielsweise 10.624 Punkte und beim 3D Mark 11 2.601 Punkte erzielt.
Unter Volllast haben wir wie bei der CPU auch keine Leistungsreduzierung festgestellt. Im Akkubetrieb muss man jedoch einen Performance-Abfall von etwa 30 % hinnehmen. Beim Cinebench R11.5 OpenGL Shading werden beispielsweise nur noch 33 fps anstatt 56 fps erreicht.
3DMark 06 Standard Score | 15586 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 10624 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2601 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 58619 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 9647 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1522 Punkte | |
Hilfe |
OpenCL & CUDA
Wenn Aufträge anstatt von der CPU durch eine Grafikeinheit bewältigt werden können (GPGPU), dann hat man in der Regel neben einer deutlich geringeren Systemlast auch spürbar schneller die Ergebnisse vorliegen. Beim Dell Precision M4800 beleuchten wir die Leistungsfähigkeit der plattformunabhängigen und offenen OpenCL-Schnittstelle und Nvidias hauseigener CUDA-Engine. Intels Quick Sync Video kann nicht genutzt werden, da die integrierte Intel HD Graphics 4600 nicht aktiviert ist. Wir haben in den Tests die Bereiche Video- und Bildbearbeitung, Finanzmathematik, Verschlüsselung, Raytracing und Videokonvertierung berücksichtigt. Einige der Aufgaben haben wir neu ins Repertoire aufgenommen und stehen derzeit noch ohne Vergleichswerte da. Sobald Ergebnisse anderer Workstations vorliegen, ergänzen wir die Grafiken mit den konkurrierenden Profigrafikchips.
LuxMark v2.0 64Bit | |
Room GPUs-only (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision M4800 | |
HP EliteBook 8570w LY550EA-ABD | |
MSI GT60 0NG-405DE | |
Sala GPUs-only (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision M4800 | |
HP EliteBook 8570w LY550EA-ABD | |
MSI GT60 0NG-405DE |
Gaming Performance
In der Vergangenheit haben wir bei Dell Notebooks mehrfach festgestellt, dass gängige Auflösungen wie 1.366 x 768 oder 1.600 x 900 Bildpunkte nicht auswählbar waren. Beim Dell Precision M4800 ist das anders. Hier hat man eine große Bandbreite aller möglichen Einstellungen zur Verfügung. Die Spieletests haben wir hauptsächlich in den vorgesehenen Settings durchgeführt. Bei einigen Spielen haben wir aber auch mal den Blick auf die QHD+-Auflösung gewagt. Mit reduzierten Qualitätseinstellungen sind viele Titel zwar gut spielbar, da die meisten solch hohe Auflösungen aber noch nicht berücksichtigen, hat man davon derzeit noch wenig praktischen Nutzen.
Total War Shogun II | Diablo III | Anno 2070 | World of Tanks | Torchlight 2 | |
QHD+-Resolution/ Low settings | 61 fps | 29 fps | 29 fps | 48 fps | 63 fps |
Das automatische Umschalten von der nativen Auflösung zu einer niedrigeren Spielauflösung hat im Test nicht immer perfekt funktioniert. Bei Sleeping Dogs mussten wir beispielsweise erst in der Systemsteuerung 1.920 x 1.080 Bildpunkte auswählen, damit wir FullHD auch testen konnten. Weitere Probleme können mit den Schaltflächen auftreten. So war es bei World of Warcraft auch erst möglich, die Eingangsschaltflächen zu bedienen, nachdem auch die Systemauflösung reduziert wurde. Alles aber kein Beinbruch, da man in den meisten Fällen recht schnell zu einem guten Ergebnis kommt. Leistungsmäßig reicht die Nvidia Quadro K2100M in den meisten Fällen noch für unsere hohen Test-Einstellungen aus. Ein Spielchen zwischendurch ist also gut möglich.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 321 | 248 | 66 | 31 |
StarCraft 2 (2010) | 342 | 95 | 58 | 31 |
Total War: Shogun 2 (2011) | 258 | 51 | 19 | |
Batman: Arkham City (2011) | 157 | 112 | 81 | 29 |
Anno 2070 (2011) | 148 | 61 | 39 | 19 |
Alan Wake (2012) | 63 | 28 | 14 | |
Diablo III (2012) | 163 | 124 | 102 | 57 |
Sleeping Dogs (2012) | 119 | 85 | 34 | 9 |
Torchlight 2 (2012) | 174 | 120 | 112 | |
F1 2012 (2012) | 172 | 132 | 114 | 50 |
World of Tanks v8 (2012) | 124 | 70 | 54 | 23 |
Hitman: Absolution (2012) | 65 | 46 | 30 | 18 |
Assassin´s Creed III (2012) | 57 | 52 | 15 | |
Tomb Raider (2013) | 133 | 73 | 47 | 10 |
BioShock Infinite (2013) | 106 | 60 | 51 | 14 |
Metro: Last Light (2013) | 48 | 37 | 22 | 11 |
GRID 2 (2013) | 192 | 107 | 76 | 25 |
Geräuschemissionen
Die Lautstärkeentwicklung des Testmodells reicht je nach Belastung von unhörbar bis laut. Bei wenig Last bleibt der Lüfter lange aus und setzt nur zwischendurch mal sporadisch ein, um kurze Zeit später wieder zu verstummen. Bei mittlerer Last wird das Kühlsystem mit einem Schalldruckpegel von 37,3 dB(A) schon deutlich hörbar. Unangenehm ist diese Situation aber noch nicht, was auch der zurückhaltenden Geräuschcharakteristik zu verdanken ist. Unter Volllast, mit der Voreinstellung "Maximum Fan Levels" wird das Gehäuse einerseits optimal gekühlt, erreicht aber auch auf Dauer unangenehme 51,2 dB(A). Hier hat man unter Inkaufnahme einer höheren Gehäusetemperatur sicherlich noch etwas Einstellpotenzial.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.2 / 28.2 / 28.2 dB(A) |
DVD |
| 36.1 / 38 dB(A) |
Last |
| 37.3 / 51.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das Gehäuse des Dell Precision M4800 bleibt dank der beiden Lüfter, die bei Last vehement zur Sache gehen, ausgesprochen kühl. Unter Volllast haben wir stellenweise sogar kühlere Oberflächentemperaturen gemessen als bei wenig Rechenlast. Lediglich im Heckbereich an den Luftauslässen und am zentralen Unterboden haben wir mit maximal 44,9 °C und 37,8 °C höhere Werte ermittelt. Einschränkungen resultieren daraus nicht. Selbst ein Einsatz auf dem Schoß ist damit unter Volllast denkbar. Im Vergleich zum Vorgänger fallen die Temperaturen deutlich niedriger aus. Beim Dell Precision M4700 haben wir noch bis zu 55 °C am Unterboden gemessen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.3 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.8 °C (-0.5 °C).
Lautsprecher
Die beiden oberhalb der Tastatur eingelassenen Boxen liefern einen vergleichsweise angenehmen Sound, der auch Mitten und Bässe beinhaltet. Dadurch hat man insgesamt mehr Möglichkeiten, mit Hilfe einer manuellen Regelung die auch hier vorherrschende Höhenlastigkeit positiv zu beeinflussen. Der Lautstärkeregelbereich ist fein abgestuft, lässt sich dadurch gut regulieren und bietet auch eine gute unverzerrte Maximallautstärke. An die Qualität separater Boxen oder Kopfhörer reicht das Lautsprecher-Duo zwar nicht heran, bietet für diese Geräte-Klasse aber schon eine passable Qualität. Externe Alternativen können per 3,5-mm-Klinke, USB, Bluetooth oder HDMI angeschlossen werden.
Energieaufnahme
Grundsätzlich verfügen die Precisions über AMDs Enduro- oder Nvidias Optimus-Technologie, um zwischen der genügsamen Prozessorgrafik und der dedizierten Profigrafik je nach Aufgabe umschalten zu können. Bei unserem Testgerät kann jedoch aufgrund des verbauten QHD+-Displays die integrierte Intel HD Graphics 4600 nicht genutzt werden und ist entsprechend deaktiviert. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Leistungsaufnahme, die mit 19,6 Watt im Minimum deutlich über dem liegt, was ein System mit nutzbarer Intel-Grafik verbrauchen würde. Doch auch das Display fordert seinen Tribut und genehmigt sich von der niedrigsten bis zur höchsten Helligkeitsstufe knapp 8 Watt mehr. Ohne dass das System viel arbeiten muss, kommen so schon mal knapp 35 Watt Verbrauch zustande, die für einen regulären Officebetrieb deutlich zu hoch ausfallen. Bei berechtigter Inanspruchnahme der Komponenten erhöht sich die Leistungsaufnahme bei mittlerer Last auf 80 Watt und unter Volllast auf 107 Watt. Das Netzteil hat eine Nennleistung von 180 Watt und verfügt damit über mehr als ausreichend große Reserven.
Aus / Standby | 0.3 / 0.5 Watt |
Idle | 19.6 / 27.5 / 34.8 Watt |
Last |
80.2 / 107.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der laufzeittechnische Supergau, der sich durch die hohen Verbrauchswerte zunächst einmal ankündigt, wird durch den kapazitätsstarken 97-Wh-Akku erfolgreich verhindert. Beim Battery Eater Readers Test (minimale Helligkeit, Funk aus, maximale Energiesparoptionen) gehen daher erst nach 318 Minuten die Lichter aus. Praxisgerechtere Anhaltspunkte erhält man beim WLAN-Test. Mit ziemlich genau 3 Stunden Akkulaufzeit (Helligkeitsstufe 6, Energiesparprofil, Funk an) kann man zumindest in diesem Szenario eine Zeit lang ohne Steckdose auskommen. Ähnlich lang ist es möglich bei Displaystufe 8 und ausgeschalteten Funkmodulen DVDs anzuschauen. Unter Volllast nimmt die Laufzeit, trotz reduzierter Leistungsfähigkeit von 20 bis 30 %, rapide ab und reicht dann noch für knapp 1:30 Stunden Arbeitszeit.
Dell hat seine mobile 15-Zoll-Workstation Precision M4800 hervorragend auf den Stand der Zeit gebracht. Dabei hat man vielfach genau da Hand angelegt, wo es noch Verbesserungspotenzial gab. Während bei den Komponenten im Inneren so gut wie alles modernisiert wurde, ist das Gehäuse nahezu unangetastet geblieben.
Im Ergebnis überzeugt die Testkonfiguration mit einer hohen Leistungsfähigkeit, die lediglich bei fordernden 3D-Grafikaufgaben noch besser ausfallen könnte. Die unter Volllast sehr gut arbeitenden Lüfter halten die Gehäuseoberflächen überdurchschnittlich kühl und sorgen für eine uneingeschränkte Einsetzbarkeit dieser Arbeitsmaschine. Als Nachteil muss man in diesem Zustand allerdings ein lautes Betriebsgeräusch ertragen, das sich auf Dauer sehr störend auswirken kann.
Mehrfach ungünstig wirkt sich auch die nicht verfügbare Intel HD Graphics 4600 aus. Die Leistungsaufnahme bei wenig Last ist hoch, die Akkulaufzeiten bleiben in der Folge trotz kapazitätsstarkem Akku deutlich hinter den Möglichkeiten zurück und Intels Quick Sync Video ist nicht nutzbar.
Das sind die Nachteile, die man für das hervorragende QHD+-Display in Kauf nehmen muss. Neben der enorm hohen Auflösung überzeugt das Panel im Testgerät auch in allen anderen Teilwertungen mit weit überdurchschnittlich guten Messergebnissen.
Auf unverändert hohem Niveau bewegen sich schließlich, die vielschreibertaugliche Tastatur, die Verarbeitungsqualität, die Schnittstellenausstattung und -Positionierung, die Erweiterbarkeit und der Garantieumfang mit 36 Monaten Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag.
Unverändert ambitioniert ist auch der Preis mit etwa 2.850 Euro für die vorkonfigurierte Testversion. Dell weiß eben ganz genau, welch tolle Workstation man hier geschaffen hat.