Test Fujitsu Celsius H720 Notebook
Obwohl Fujitsu schon viele Modell-Generationen im mobilen Workstation-Bereich vorzuweisen hat, hört man in diesem Zusammenhang dennoch meist die Namen Dell, Lenovo und HP. Dabei haben die Vorgänger auch in unseren Tests meist sehr solide Ergebnisse bei einem guten Preis-Leistungsverhältnis abliefern können.
Nach dem Datenblatt zu urteilen, hat das Testmodell schon mal gute Voraussetzungen diese Tradition erfolgreich fortzusetzen. Die derzeit gelisteten Modellvarianten reichen von etwa 1.350 Euro bis hin zu 2.700 Euro. Für momentan knapp 2.150 Euro bietet unser Testkandidat eine Intel Core i7-3720QM Quadcore-CPU, Nvidias Quadro K1000M Profigrafik, 8 GB RAM, ein Full-HD Display, eine 256 GB große Solid State Drive und jede Menge Schnittstellen.
Ein ähnlich im Dell Online Shop konfiguriertes Dell Precision M4700 schlägt trotz Rabatt mit etwa 2.700 Euro wesentlich heftiger zu Buche. Vom HP EliteBook 8570w gibt es derzeit bei den Händlern keine Variante mit einer stärkeren CPU als Intels Core i7-3610QM. Daher erhält man zum Preis des Fujitsu, bei sonst vergleichbarer Ausstattung, nur eine Intel Core i5-3360M CPU. Bei Lenovo kann man sich sein ThinkPad W530 im Online-Shop nicht ganz so umfangreich wie bei Dell, aber dennoch recht flexibel zusammenstellen. Die vorkonfigurierten Modelle bei den Händlern sind zwar mit momentan vier verschiedenen Konfigurationen sehr überschaubar, dafür aber teilweise preislich attraktiver. Für 2.100 Euro bekommt man auch im Lenovo Shop eine mit dem Fujitsu Celsius H720 vergleichbare Ausstattung, dann sogar mit integriertem Colorimeter, aber mit nur einer 180 GB großen Solid State Drive. Fujitsu bietet keine Online-Konfiguration sondern nur fest zusammengestellte Modelle.
Das Äußere der aktuellen 15,6-Zoll-Workstation unterscheidet sich auf den ersten Blick wohltuend vom Vorgänger Celsius H710. Das Gehäusematerial wirkt nun etwas hochwertiger und die optisch grenzwertige weiße Tastatur ist einem Modell mit schwarzen Tasten gewichen. Im Vergleich zu Dells Precision M4700 oder HPs EliteBook 8570w ist das Design des Fujitsu allerdings immer noch etwas altbacken, was der Funktionalität aber nicht entgegensteht. Daran ändert auch der alufarbene Arbeitsbereich um die Tastatur herum nichts, der immerhin einen pflegeleichten Eindruck macht und für etwas optische Abwechslung zu dem ansonsten typisch dunkelgrauen Business-Look sorgt. Da gerade professionelle Anwender Wert auf Understatement legen, sollte der aktuelle Look vielen Interessenten insgesamt entgegen kommen.
Der Vorgänger Celsius H710 hat hinsichtlich der inneren Gehäusewerte, sprich Stabilität, Verwindungssteifigkeit und Verarbeitungsqualität, vor etwa einem Jahr einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Nun sind wir gespannt ob dieses Niveau gehalten oder sogar noch verbessert werden konnte.
Einen schlechten Einstieg liefert das Gehäuse direkt beim Aufstellen. Der linke vordere Standfuß hängt minimal in der Luft und sorgt dafür, dass das Gehäuse etwas kippelt. Das liegt an einem der am Unterboden angebrachten Filz-Pads, die wohl dem gemäßigten Ableiten der Gehäusewärme dienen sollen. Da diese Beschichtung bei der Massenspeicherklappe zu dick aufträgt, kann der linke vordere Standfuß seinen Auftrag nicht erfüllen, da er in der Luft hängt. Auch hat die Entscheidung Fujitsus das optische Laufwerk von der rechten hinteren Seite zur vorderen linken Seite zu verlagern, und dann auch noch den Smart Card Reader dazwischen zu quetschen, einen sehr schlechten Einfluss auf die Stabilität der Handballenablage. Diese lässt sich nun auf der linken Seite bereits mit leichtem Druck sichtbar durchdrücken. Das ist ein unnötiger Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger.
Auch beim Display muss man Verschlechterungen hinnehmen. Der teils aus Magnesium gefertigte Displaydeckel lässt sich nun mit wenig Kraft verwinden und ein Verschlusshaken wurde gleich ganz weggelassen. Zudem kann das Displayscharnier ein Wippen nun nicht mehr gänzlich verhindern, was vor allem im Mobilbetrieb negativ auffallen dürfte. Der Unterboden dagegen ist weiterhin robust ausgeführt und macht einen soliden Eindruck. Der Akku lässt sich arretieren und sitzt fest an seinem Platz.
Insgesamt gesehen hat das Gehäuse des Fujitsu Celsius H720 bezüglich Erscheinungsbild und Materialanmutung im Vergleich zum Vorgänger-Modell zugelegt, muss dafür aber teils einschneidende Zugeständnisse im Bereich der Gehäusestabilität und Verwindungssteifigkeit machen. Im Vergleich zum Dell Precision M4700 oder Lenovos ThinkPad W530 ist ein deutlicher Klassenunterschied feststellbar.
Wie es sich für einen professionellen Arbeiter gehört, findet man auch am Celsius H720 eine Vielzahl verschiedenster Schnittstellen. Doch Vorsicht! Ein im Datenblatt der Workstation angeführter DVI-Anschluss ist nur in Verbindung mit dem Portreplikator verfügbar. Am Notebook selbst findet sich diese Schnittstelle nicht. Alternativ bietet Fujitsu dafür aber einen VGA-Port, der immer noch als analoger Standard anzusehen ist und einen aktuellen DisplayPort, der für die digitale Signalübertragung zuständig ist. ESata und USB 2.0 gehören noch nicht wirklich zum alten Eisen und sind als Kombianschluss bedacht worden. Darüber hinaus findet man drei USB 3.0, einen Dockingport am Unterboden, einen ExpressCard/34-Schacht, einen Card Reader und einen SmartCard-Reader im Gehäuse vor. Damit stellt die Workstation dem Anwender eine gelungene Zusammenstellung zur Verfügung, die in der Lage ist neue und nicht ganz so frische Peripherie anzubinden, schnelle externe Massenspeicher zu nutzen und darüber hinaus fehlende Schnittstellen (wie z.B. Firewire) per ExpressCard/34 einfach nachzurüsten.
Während die Performance der Schnittstellen keine Kritik aufkommen lässt, USB 3.0 liefert 186,9 MB/s, USB 2.0 31,5 MB/s, eSata 127,5 MB/s und SDHC 21,5 MB/s (verwendete Speicher limitieren, mit anderen Medien können auch höhere Performance-Werte möglich sein), gefallen die Schnittstellenverteilung und -Anordnung nur bedingt.
Fast alle Anschlussmöglichkeiten befinden sich auf der rechten Seite und haben zwar den Vorteil gut erreichbar zu sein, andererseits führt das zu einer gehörigen Einschränkung des Arbeitsbereichs der rechten Hand, wenn entsprechende Peripheriegeräte angeschlossen sind. Zudem liegen die Buchsen teils zu nah beieinander, sodass breitere Anschluss-Varianten die nebenliegenden Ports blockieren können. Da Fujitsu hier aber eine recht gute Anordnung gewählt hat, lassen sich mit etwas Bedacht alle Schnittstellen gleichzeitig nutzen, wenn nicht mehrere überbreite Kabel- und Stickvarianten gleichzeitig genutzt werden. Uneingeschränkt gut gefällt wiederum, dass durch die seitliche Anschlussverteilung der Luftauslass am Heck untergebracht werden konnte und damit die warme Abluft nach hinten und nicht zur Seite entweicht. Praktisch ist auch, dass Kartenleser und Audioports frontseitig integriert wurden, und damit gut erreichbar, einen schnellen Peripherie- und Medienwechsel erlauben.
Kommunikation
Beim Testmodell hat man den Eindruck, dass Fujitsu hier so viel wie möglich integrieren wollte. Während W-LAN 802.11 abgn (Intel Centrino Advanced 6205 kompatibel mit 2,4- und 5-GHz-Band, 2 Antennen), Bluetooth 4.0, Gigabit-LAN und Webcam in dieser Klasse als absoluter Standard angesehen werden können, findet man darüber hinaus auch ein UMTS-Modul, das eine mobile Internetverbindung ermöglicht. Die SIM-Karte wird wie üblich in einen Slot im Akkuschacht eingeschoben. Optional soll auch ein LTE-Modul verfügbar sein, das derzeit in deutschen Konfigurationen aber noch nicht integriert ist.
Sicherheit
Bios-, Festplatten- und System-Kennwörter, Lock-Workstation-Taste (schnelles Sperren per Anmeldebildschirm), Trusted Platform Module 1.2, Advanced Theft Protection (Computer kann bei Abhandenkommen durch Fernauslösung oder Zeitschaltung deaktiviert werden), Smart Card Reader, Fingerabdruckscanner sowie weitere Software-Features geben dem Anwender genügend Möglichkeiten seine Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Auch an die physische Sicherheit einzelner Komponenten wurde mit der spritzwassergeschützten Tastaturausführung und einem Shock-Sensor für die Festplatte (Schreib-Leseköpfe werden in Parkposition gebracht, um Beschädigungen zu verhindern) im üblichen Umfang gedacht.
Wartung
Unter den beiden Boden-Klappen befinden sich die wesentlichen Komponenten, wie der Massenspeicher und 2 RAM-Slots. Beide Slots sind noch frei und können das System mit 2x 8-GB-Modulen auf 24 GB RAM bringen. Wer den Maximalausbau von 32 GB benötigt, muss das Gehäuse weiter öffnen, um die beiden anderen RAM-Slots, mit je einem 4-GB-Modul bestückt, zu erreichen. Dazu ist es nötig nach dem Entfernen der Lautsprecherabdeckung (Vorsicht Plastikhaken) die mit drei Schrauben befestigte Tastatur zu Lösen. Darunter befinden sich die zwei anderen RAM-Steckplätze. In der Bedienungsanleitung wird dieser Fall, sowie das weitere Öffnen des Unterbodens nicht beschrieben. Das ist auch, abgesehen von dem eben beschriebenen Fall, kaum nötig, denn zur Reinigung der Kühllamellen gibt es eine spezielle Lüftungsschlitzabdeckung und WWAN- oder W-LAN-Modul werden höchstens im Servicefall getauscht.
Einen freien mSata-Steckplatz gibt es nicht. Für Erweiterungen hat Fujitsu dem Celsius H720 einen multifunktionalen Modulschacht spendiert, in dem ein zweiter Akku, ein zweiter Massenspeicher oder ein anderes optisches Laufwerk untergebracht werden können. Preise oder eine Verfügbarkeit dieser Erweiterungen konnten wir zum Testzeitpunkt weder bei Fujitsu noch bei einschlägigen Händlern ermitteln.
Garantie
Wie im Segment der professionellen Workstations üblich, bietet auch Fujitsu eine Garantie mit Bring-in-Service von 36 Monaten. Diese Basisabsicherung kann je nach Bedarf durch weitere Pakete ergänzt werden. 5-Jahre Vor-Ort-Service (FSP:GA5S20Z00DEW01) mit Antrittszeit am nächsten Arbeitstag gibt es bei Fujitsu zum Beispiel für etwa 300 Euro.
Tastatur
Eine Veränderung im Vergleich zum Celsius H710, die bei der Tastatur direkt ins Auge springt, ist neben der gediegenen Farbgebung der nun vorhandene Ziffernblock. Dieser macht vor allem dann Sinn, wenn öfter lange Zahlenreihen abgearbeitet werden müssen und man mit dem schnellen Umgang dieser Tastaturerweiterung geübt ist. Die Eingabe füllt nun fast die gesamte Gehäusebreite aus und das Touchpad ist wie die Spacetaste nach links gewandert. Die ehemals seitlichen Lautsprecher sind nun zwischen Bildschirm und Tastatur integriert.
Die großen etwas klobig wirkenden Tasten im 19-mm-Raster erinnern an eine ausgewachsene Desktop-Tastatur, bieten aber auch fast den gleichen Schreibkomfort. Ein mittellanger Hub, mit gutem Druckpunkt und feedbackstarkem Tastenanschlag dürfte vor allem Vielschreibern gut gefallen. Bis auf die linke untere Ecke über dem DVD-Laufwerk liegt die Tastaturmatte fest auf. Ein Nachwippen oder Durchbiegen ist sonst nicht festzustellen. Obwohl die Tastaturbeschriftung kontraststark ausgeführt ist, wünscht man sich in manchen Situationen doch eher eine Tastaturbeleuchtung. Diese ist für das Celsius H720 laut Datenblatt aber nicht vorgesehen und bleibt daher auch auf Dauer ein unerfüllter Wunsch möglicher Interessenten. Ansonsten ist das Layout ohne Experimente klassisch ausgeführt und beherbergt auch wichtige FN-Kombinationen. Ein separater Funk-Modulschalter findet sich frontseitig, und da doppelt gemoppelt besser hält, auch noch einmal oberhalb der Lautsprecherleiste zusammen mit weiteren Sondertasten.
Touchpad/ Touchstick
Das vergleichsweise klein geratene Synaptics-Touchpad hat eine angenehm gleitfähige Oberfläche, ermöglicht eine genaue Zeigernavigation und unterstützt die üblichen Mehrfingergesten wie Zoomen, Drehen & Co. Da die Fläche recht klein geraten ist, muss man in solchen Situationen öfter neu ansetzen, um zum Ergebnis zu gelangen. Der direkt neben dem Pad integrierte Fingerabdruckleser kann per Trueprint-Software auch als Scrollrad genutzt werden, was allerdings etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die Touchpadtasten sind separat ausgeführt, haben einen guten Druckpunkt und arbeiten tadellos.
Der bei unserem Testmodell ebenfalls verbaute Touchstick ist laut Datenblatt nur optional erhältlich und könnte dementsprechend bei anderen Konfigurationen fehlen. Das wäre auch nicht wirklich schlimm, denn zum einen fehlen separate Touchstick-Tasten und zum anderen ist der Bedienkomfort subjektiv nicht ganz so gut wie bei HP oder Lenovo.
Laut Datenblatt bietet Fujitsu zwei verschiedene Displayvarianten für die 15-Zoll-Workstation. Eine Version mit HD+-Auflösung (1.600 x 900 Bildpunkte) und, wie in unserem Testkandidaten zu finden, eine Alternative mit Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Bildpunkte). Beide LED-Panels haben eine matte Oberfläche und stören so nicht mit unangenehmen Reflexionen. Die hohe Auflösung sorgt in Verbindung mit der 15,6-Zoll-Diagonale für eine Punktdichte von 141 dpi und bietet damit eine relativ große Arbeitsfläche. Die hier für manchen Anwender zu kleine Darstellung von Icons, Symbolen und Schriften kann in der Systemsteuerung mit einer Anhebung der Auflösung auf 125% schnell und recht zuverlässig behoben werden.
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Ausleuchtung: 74 %
Helligkeit Akku: 412 cd/m²
Kontrast: 763:1 (Schwarzwert: 0.54 cd/m²)59% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
86.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
57.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die vom Hersteller angegebene Helligkeit von 220 cd/m² wird an allen 9 Messpunkten deutlich überboten. So erhalten wir Werte von 305 cd/m² bis hin zu 412 cd/m², was eine maximale Durchschnittshelligkeit von 358 cd/m² ergibt. Die recht hohen Helligkeitsabfälle zu den unteren Ecken hin sorgen aber für eine nur mäßige Ausleuchtung von 74%. Sichtbar sind die Helligkeitsunterschiede in der Regel nicht, da diese bei geringerer Helligkeit etwas abnehmen und zum anderen, wenn überhaupt, nur bei einfarbigen Darstellungen erkennbar sind. Die Helligkeit lässt sich in 11 Stufen von 38 cd/m² bis hin zu 412 cd/m² (jeweils in der Bildschirm-Mitte gemessen) regulieren und erreicht in Stufe 4 zum Beispiel 134 cd/m². Diese Helligkeitseinstellung haben wir auch für unseren W-LAN-Test im Kapitel Akkulaufzeit verwendet, da Stufe 5 bereits 164 cd/m² liefert.
Aufgrund der hohen Helligkeit und der matten Bildschirmoberfläche ist das Celsius H720 auch sehr gut im Außenbereich einsetzbar. Selbst eine direkte Sonneneinstrahlung lässt noch eine Resterkennbarkeit zu und führt nicht zu einer gänzlich verschwindenden Darstellung. Sobald das Display aber seitlich zur Sonne oder mit dem Rücken zur Sonne ausgerichtet wird, kann man uneingeschränkt auch längere Zeit damit arbeiten.
Der gute Kontrast von 763:1 ist ein weiterer Pluspunkt dieses Panels. Im Gegensatz zu den oft verbauten Standard-Displays werden hier Farben, Schwarz und Weiß deutlich satter dargestellt, was die Wiedergabe von Filmen, Bildern und Videos wesentlich ansehnlicher macht. Im Vergleich mit den Full-HD-Displays der Workstation-Konkurrenz liegt man wiederum auf einem gleich guten Niveau. Wichtig für Fotografen, Bildbearbeiter und Grafiker ist neben einem guten Kontrast auch der darstellbare Farbraum. Hier erreicht der Bildschirm eine Farbraumabdeckung von knapp 87% des sRGB-Farbraums. Das ist in etwa das, was man derzeit von Displays mit White-LEDs erwarten kann. Wer ein wesentliches Mehr an Farbenpracht benötigt, muss im Workstation-Bereich derzeit entweder zu Dells Precision M6700 mit RGB-IPS-Display, zu dem Lenovo ThinkPad W530 mit Full-HD-Display oder zu HPs EliteBook 8770w mit Dreamcolor-Display greifen.
Die Blickwinkelstabilität des TN-Panels ist insgesamt sichtbar besser als bei den üblichen Standard-Displays, kann aber nicht das Niveau eines IPS-Bildschirms erreichen. Vertikal treten die üblichen Ausbleichungen später und weniger stark auf, Invertierungen sind nur aus steilem Winkel bei dunklen Bildinhalten auszumachen und Farbstiche entstehen in geringem Umfang nur bei großen Einblickwinkeln. Horizontal muss man lediglich mit leichten Farbveränderungen und einer Helligkeitsabnahme rechnen.
Das Celsius H720 ist in unserer Testkonfiguration mit Intel QM77 Chipsatz (Phoenix Bios), Intel Core i7-3720QM, Nvidia Quadro K1000M, Micron 256-GB-SSD und 8 GB RAM bereits leistungsstark bestückt. Ansonsten sind sowohl leistungsschwächere Dual-Core-CPUs als auch noch potentere Prozessoren bis hin zum Intel Core i7-3920XM und eine Nvidia Quadro K2000M im Datenblatt gelistet. Die maximale Speicherausstattung von 32 GB RAM ist bei den Zweikernern nicht möglich, da nur die Quad-Core-Varianten über vier RAM-Steckplätze verfügen.
Prozessor
Die in unserem Testgerät verbaute Intel Core i7-3720QM CPU gehört zu den derzeit leistungsstärksten Mobilprozessoren, die in Notebooks verbaut werden und findet sich in unserer umfangreichen CPU-Benchmarkliste auf Rang 6 (Nur Notebook-CPUs) wieder. Dass dies genau der richtige Prozessor für eine Workstation ist, wird kaum einer bestreiten wollen. Für diese hohe Leistungsfähigkeit hat Intel vor allem zwei Schlüsseltechnologien im Gepäck. Diese ermöglichen je nach Bedarf die optimale Performance: Dank Turbo-Boost 2.0 kann der Takt von 2,6 GHz bis hin zu 3,6 GHz dynamisch angepasst werden und durch Hyperthreading werden 4 weitere virtuelle Kerne bereitgestellt, die es ermöglichen 8 Threads gleichzeitig abzuarbeiten. Dieses System ist so erfolgreich, dass der einzige ernstzunehmende CPU-Konkurrent AMD derzeit leistungsmäßig weit abgeschlagen ist und bestenfalls Core i3-Performance liefern kann. In einer Workstation wird man also auch mittelfristig kaum Phenom, Athlon & Co., sondern eher die Intel-Modell-Familien vorfinden.
Ganz den Erwartungen entsprechend fallen die Benchmark-Ergebnisse aus. Über 23.000 Punkte beim Cinebench R10 Multi-Core-Benchmark (64 bit) und eine Berechnungsdauer von 226 s für den wPrime 1024m-Test zeigen, dass gerade Software, die ihre Aufgaben auf mehrere Kerne verteilen kann, enorm von der Möglichkeit profitiert, 8 Threads gleichzeitig abarbeiten zu können. Aber auch bei immer noch häufig anzutreffenden Programmen, die lediglich einen Rechenkern auslasten, kommt Intels Core i7-3720QM schneller ans Ziel als die meisten Konkurrenten. Stellvertretend für diese Fälle sind 5.962 Punkte beim Cinebench R10 Single-Core (64 bit) und 574 s für die SuperPi 32m-Berechnung im Spitzenfeld unserer CPU-Benchmarkliste wiederzufinden.
Im Akkubetrieb ist diese Leistungsfähigkeit nicht abrufbar, da hier das System automatisch auf 1,2 GHz heruntertaktet. Das lässt sich weder im Bios noch durch eine veränderte Energieprofil-Einstellung ändern. Im Akkubetrieb werden daher zum Beispiel nur 8.127 Punkte beim CB-R10-Multi (64 bit) und 2.067 Punkte beim CB-R10-Single (64 bit) erzielt.
System Performance
Das Gesamtsystem ist dank der leistungsfähigen Einzelkomponenten recht homogen ausgestattet und liefert eine sehr hohe Anwendungsleistung ab. Das sonst bei so manchem System zu findende Nadelöhr im Bereich des Massenspeichers wird bei unserem Testmodell mit einer schnellen Solid State Disk adäquat umschifft. 18.974 Punkte beim PC Mark Vantage und 4.361 Punkte beim PC Mark 7 geben schon einen ersten Hinweis, dass man hier sehr flott unterwegs ist. Reine Office-Aufgaben, Bildbearbeitung und Videobearbeitung lasten das System im Regelfall noch lange nicht aus.
Selbst wenn es zu leistungsfordernden Konvertierungsaufgaben kommt, gibt sich die Workstation keine Blöße. Mit der passenden Software kann man dank Nvidia-Optimus (zwei nutzbare Grafikchips) auf drei verschiedenen Wegen Videos umwandeln. Wir testen mit Cyberlinks MediaEspresso und können so alle drei Möglichkeiten vergleichen. Während Nvidias CUDA durch eine sehr geringe Prozessorauslastung von unter 10% glänzt, hat Intels Quick Sync geschwindigkeitstechnisch (bei einer CPU-Beanspruchung von etwa 25%) die Nase vorn. Trotz leistungsstarker Voraussetzungen kann die reine Prozessorkonvertierung nur unter der Bedingung mithalten, dass eine CPU-Auslastung von über 80% stattfindet und damit das Restsystem nahezu lahmlegt. Welche der Optionen man letztlich nutzt, hängt von der Software-Unterstützung, eigenen Vorlieben und natürlich auch davon ab, wie sehr man neben dem Umwandeln das Gesamtsystem auch noch für andere Aufgaben nutzen möchte. Dieses Problem hat man bei der Audio-Konvertierung mit iTunes nicht. Hier werden weder alle Threads genutzt, noch lassen sich die Grafikchips für diesen Auftrag einspannen. Durch reine Prozessorleistung erreicht man hier eine 51-fache Konvertierungsgeschwindigkeit von MP3- zu AAC-Files.
Mit dem DPC-Latency-Checker haben wir das Celsius H720 auch auf mögliche Latenzen beim Anschluss externer Geräte hin überprüft und ein unproblematisches Ergebnis im durchweg grünen Bereich erhalten. Soundknacken oder Timeouts aufgrund von Treiberproblemen sollte es also nicht geben.
PCMark Vantage Result | 18974 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4361 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Das 256 GB fassende Festspeicherlaufwerk von Micron (Crucial) (C400-MTFDDAC256MAM) bietet fast alles, was man sich von einem Massenspeicher erhofft. Hohe Lese- und Schreibraten, geringe Zugriffszeiten und einen nahezu lautlosen Betrieb. Lediglich die Kapazität ist im Vergleich zu konventionellen Festplatten deutlich geringer und wird in vielen Fällen zu einer nachträglichen Erweiterung führen. Diese kann man extern, vorzugsweise per USB 3.0 oder eSata vornehmen, oder im Austausch gegen das optische Laufwerk einen weiteren Massenspeicher direkt ins Notebook integrieren. Einen freien mSata Slot, der weitere Optionen eröffnen würde, gibt es im Testgerät nicht.
Grafikkarte
Zu einer Workstation gehört standesgemäß eine Profigrafik, die auf professionelle Anwendungen wie CAD hin optimiert ist. AMD bietet dafür die FirePro-Reihe und Nvidia wie bei unserem Testmodell eine Quadro-GPU der aktuellen Generation. Die Nvidia Quadro K1000M kann als Einstiegsmodell angesehen werden und ist hardwareseitig in etwa mit einer Nvidia Geforce GT 630M vergleichbar. Speziell wird die Quadro-GPU durch ein angepasstes Bios und für Profianwendungen hin optimierte Treiber. Unser Modell arbeitet mit einem Kerntakt von 850 MHz und einem Speichertakt von 900 MHz. Eine theoretisch mögliche Turbofunktion, die den Kerntakt zeitweise um bis zu 15% anheben kann, haben wir nicht entdecken können. Die Ergebnisse ordnen sich im Consumerbereich etwa zwischen Nvidia GT 630M und GT 640M ein und profitieren von dem etwas höheren Kerntakt gegenüber der GT 630M. Beim 3D Mark`06 werden 8.565 Punkte, beim 3D Mark Vantage 4.261 Punkte (GPU) und beim 3D Mark 11 1.122 Punkte (GPU) erreicht. Beim Open GL Shading CB-R10 (32 bit) kann sich die Quadro K1000M mit 6.805 Punkten auf das Niveau einer AMD HD 6770M vorkämpfen, muss sich beim CB-R11.5-Test mit 26,6 Punkten aber wieder zwischen Nvidia GT 630M und GT 640M einordnen.
Wenn es schließlich um CAD-Anwendungen geht, dann profitiert die Nvidia Quadro von ihren optimierten Treibern und gewinnt im SPECviewperf. 11 gegenüber der Nvidia Quadro 1000M aus dem Vorjahres-Celsius H710 4 - 36% Leistungsvorsprung. Im Vergleich zur nächststärkeren Nvidia Quadro K2000M, die wir bereits im Lenovo W530 und Dell Precision M4700 getestet haben, klafft wiederum eine recht große Lücke von bis zu 79%. Etwas überraschend ist, dass bei Ensight der Quadro-Treiber kaum Performance-Vorteile herausarbeiten kann. Nvidias Geforce GT 650M aus dem Asus N76VZ lässt in dieser Teilwertung sogar das Dell Precision M4700 hinter sich.
3DMark 06 Standard Score | 8565 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 5351 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1264 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Bei niedrigen und mittleren Details kann in WXGA-Auflösung nahezu jedes von uns getestete Spiel problemlos angegangen werden. Mit dem Erhöhen von Bildqualität und/ oder Auflösung nimmt diese Fähigkeit dann stetig ab und schließlich kann nur noch das äußerst genügsame Torchlight II mit unseren maximalen Test-Einstellungen gespielt werden.
min. | mittel | hoch | max. | |
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World of Warcraft (2005) | 105 | 123 | 31 | |
Sims 3 (2009) | 693 | 129 | 68 | |
Anno 1404 (2009) | 273 | 31 | ||
Metro 2033 (2010) | 52 | 28 | 9 | |
StarCraft 2 (2010) | 254 | 48 | 30 | 14 |
Total War: Shogun 2 (2011) | 112 | 21.5 | 7.1 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 82 | 30 | 14 | |
Batman: Arkham City (2011) | 92 | 65 | 30 | 14 |
Anno 2070 (2011) | 64 | 26 | 19 | 9 |
Diablo III (2012) | 84 | 55 | 49 | 28 |
Dirt Showdown (2012) | 92 | 54 | 33 | 10 |
Torchlight 2 (2012) | 114 | 91 | 53 | |
World of Tanks v8 (2012) | 66 | 26 | 21 | 11 |
Geräuschemissionen
Dank Nvidia Optimus kann die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4000 für viele Aufgaben der Nvidia Quadro K1000M GPU vorgezogen werden. In diesen Fällen arbeitet das System bei wenig Last (Browser, Office & Co.) nahezu lautlos, der Lüfter ist nicht zu hören. Sobald man die Nvidia-Grafik für diese Aufgaben auswählt, legt der Lüfter gleich richtig los und erreicht eine Lautstärke von 35,3 dB(A) bis 36 dB(A). Zwischenstufen gibt es bis dahin nicht. Das DVD-Laufwerk legt mit 38,2 dB(A) noch einmal ein wenig nach und stört vor allem bei der Filmwiedergabe mit dem lauten Laufgeräusch. Unter mittlerer und voller Auslastung dreht der Lüfter auf Höchstleistung und erreicht eine Lautstärke von 44,4 dB(A) bis hin zu 46 DB(A). Das wird auf Dauer unangenehm störend.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 29.6 / 29.6 dB(A) |
DVD |
| 38.2 / dB(A) |
Last |
| 44.4 / 46 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei wenig Last wird das Gehäuse auch bei dauerhaftem Einsatz nicht wärmer als 33,7°C. Unter Beanspruchung von CPU und GPU dreht der Lüfter wie bereits angesprochen auf höchster Stufe und sorgt dadurch dafür, dass sich der Luftauslass am Heck nicht über noch moderate 50,3°C hinaus erwärmt. Diesem Wert am nächsten kommt mit 47,7°C der Bereich, wo sich im Gehäuse die beiden Lüfter befinden, welche die warme Luft nach außen transportieren. Ansonsten werden an den anderen Messpunkten maximal 43,7°C gemessen, welche als absolut unkritisch anzusehen sind.
Während die äußeren Temperaturen durchaus im Rahmen bleiben, kommt es auch bei diesem System bei langanhaltender Volllast zu Leistungsabfällen. Nach 17 Minuten Furmark und Prime95 beginnt das System zu throtteln. Das zeigt zum einen das Tool HW64 aber auch unser Leistungsmessgerät, das eine stark schwankende Leistungsaufnahme von 74 bis 117 Watt ermittelt. Die CPU reduziert in dieser Phase immer kurz (für 2 Sekunden) den Takt von 3,4 GHz auf 1,2 GHz, um die Hitzeentwicklung der CPU im Rahmen zu halten. Die Nvidia-Grafik arbeitet hingegen konstant mit 850 MHz Kerntakt und 900 MHz Speichertakt. Ein direkt im Anschluss durchgeführter 3D Mark`06 bringt mit 8.671 Punkten sogar noch ein etwas besseres Ergebnis zustande, als beim ursprünglichen Performance-Test. Ein Netzteilthrottling ist aufgrund der ausreichenden Reserven des 150-Watt-Netzteils nicht zu beobachten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (-7.1 °C).
Lautsprecher
Die beiden in der Lautsprecherleiste verbauten Miniboxen erfüllen lediglich Mindeststandards und entsprechen nicht der Preiskategorie der Workstation. Die Lautstärke lässt sich zwar in knapp 50 Stufen sehr fein regulieren, die Maximallautstärke ist aber gering und verzerrt dann auch noch die ohnehin blechern und höhenlastige Soundcharakteristik. Bässe und Mitten sind kaum auszumachen. Für Präsentationen, Videovorführungen oder andere multimediale Aufgaben sind externe Zusatzlösungen dringend angebracht.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme bewegt sich bei der Verwendung der Intel-Grafik (maximale Batterielebensdauer) von 11,2 Watt bis hin zu 18,3 Watt im Idle. Wählt man stattdessen die Nvidia-GPU, so erhöhen sich die Werte auf 12,8 bis 20 Watt. Bei mittlerer Last haben wir 63 bis 69 Watt gemessen und unter Volllast sind bis zu 117,3 Watt abverlangt worden.
Der beigelegte Akku hat eine Kapazität von 72 Wh und kann durch einen nicht näher spezifizierten Zusatzakku für den Wechselschacht ergänzt werden.
Aus / Standby | 0.2 / 0.7 Watt |
Idle | 11.2 / 17.1 / 18.3 Watt |
Last |
69.3 / 117.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Die von uns ermittelten Laufzeit-Messungen unterliegen der Besonderheit, dass der Wert für die Restkapazität nicht unter 11% gesetzt werden konnte. Änderungen auf unseren Standardwert von 3% hat der Energiemanager konsequent abgelehnt. Hierbei könnte es sich um eine Sicherheitsfunktion zugunsten der Akkulebensdauer handeln.
Beim Battery Eater Readers Test (Intel HD, Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit 38 cd/m², Funkmodule aus) haben wir eine Laufzeit von 416 Minuten bei einer Restkapazität von 11% des Akkus ermittelt. Das Internet-Surfen per W-LAN gelingt (Intel HD, 135 cd/m² Displayhelligkeit) 291 Minuten lang und die DVD Wiedergabe (volle Helligkeit, Intel HD) lässt sich 262 Minuten lang durchführen. Unter Volllast wirkt sich die reduzierte Leistungsfähigkeit der Komponenten positiv auf die Akkulaufzeit aus und sorgt beim Battery Eater Classic Test (alles an, maximale Helligkeit, Nvidia GPU, Höchtsleistungsprofil) für ein Ergebnis von 111 Minuten.
Geheimtipp? Vielleicht!
Einer uneingeschränkten Empfehlung stehen in erster Linie die mäßige Gehäusequalität, die verbesserungswürdigen Mausersatzgeräte und die suboptimale Schnittstellenverteilung im Weg. Das ist ärgerlich, denn gerade diese Punkte haben wir bei den Vorgängern Fujitsu Celsius H710 und Celsius H700, schon besser gelöst gesehen.
Wer mit diesen Einschränkungen leben kann, bekommt ansonsten einen durchaus konkurrenzfähigen Worker geboten, der ein breit gefächertes Aufgabenspektrum abdeckt.
Dafür sorgt im großen Umfang die Implementierung der Nvidia Optimus-Technologie, die zum einen sehr zuverlässig funktioniert und dadurch Betriebsgeräusch und Hitzeentwicklung bei wenig Last überaus positiv beeinflusst. Zum anderen verhilft Optimus dem System indirekt sogar zu einem erweiterten Funktionsumfang, denn erst durch die Nutzbarkeit der Intel HD Graphics 4000 kann man auch auf die äußerst effektive Intel Quick Sync Technologie für Konvertierungsaufgaben zurückgreifen. Die auch sonst überaus leistungsstarke Ausstattung ist für fast alle Aufgaben sehr gut aufgestellt, nur besonders fordernde CAD-Projekte, umfangreiche 3D-Animationen oder detailreiche Spiele werden durch die Nvidia Quadro K1000M, die im Profibereich das Einstiegsmodell darstellt, limitiert.
Die wesentliche Schnittstelle zum Anwender hin stellt seit jeher der Bildschirm dar. Dieser kann mit seiner matten Oberfläche, der hohen Helligkeit und dem guten Kontrast überzeugen. Nur die Farbraumabdeckung wird manchem Grafiker oder Fotografen nicht genügen.
Dafür ist das Testgerät insgesamt umfangreich ausgestattet und bietet mit dem multifunktionalen Modulschacht eine flexible Ergänzungsmöglichkeit.
Die Probleme, womit alle Workstations mehr oder weniger zu kämpfen haben, sind das etwas höhere Gewicht, die Emissionen unter Last und eine Leistungsreduzierung im Akkubetrieb. Darüber hinaus leidet das Fujitsu Celsius bei anhaltender Volllast nach einiger Zeit an einer dauerhaften CPU-Leistungschwankung, die im Extremfall ebenfalls zu einer Leistungsreduktion führt. Praxisrelevant ist das für viele Bereiche zwar nicht, falls doch, gibt es andere, die das besser können.
Für sich gesehen ist das Preis-Leistungsverhältnis des Fujitsu Celsius H720 fair ausgelegt, wobei die etablierte Konkurrenz teils durch Alleinstellungsmerkmale, teils durch bessere Eigenschaften oder Ausstattungsmöglichkeiten sehr stark aufgestellt ist und oft bessere Alternativen bieten kann.