Test Dell Latitude 6430u Ultrabook
Aufgrund ihrer Erweiterbarkeit, Zuverlässigkeit, Konnektivität und Qualität greifen Geschäftskunden gerne auf die umfangreiche Palette von Latitude-Notebooks zurück. Die Vorteile haben jedoch ihren Preis, allen voran größere Abmessungen, größere Bauhöhe und mehr Gewicht.
Das Latitude 6430u ist ein Versuch Dells ein Latitude in Ultrabook-Größe anzubieten, ohne dass auf zu viele Eigenschaften der Serie verzichtet werden muss. Daher nutzt das 14-Zoll-Notebook immer noch Intel vPro und ein Magnesiumgehäuse, das es laut Werbung des Herstellers aktuell zum bisher einzigen Ultrabook am Markt macht, das 16 verschiedene MIL-STD-810G Stresstests besteht.
Unser US-Testmodell mit einer Ivy Bridge 1,8 GHz Core i5-3427U CPU, 8 GB DDR3 RAM, integrierter HD 4000 Grafik, einem Bildschirm mit 1.366 x 768 Pixel Auflösung und einer 128 GB Samsung 830 mSATA SSD ist zu einem Verkaufspreis von 1278,50 US-Dollar erhältlich. Wie üblich bietet der Hersteller zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten, sodass das Ultrabook zwischen 899 US-Dollar und mehr als 1.500 US-Dollar kosten kann.
Im deutschen Dell-Onlineshop werden aktuell Modelle von 899 Euro (i3-3217U, 4GB, 128 GB SSD) bis hin zu 1.600 Euro (i7-3667U 16GB RAM, 256 GB SSD) angeboten. Konfiguriert man unser vorliegendes Testgerät, erreicht man einen Preis von 969 Euro, exklusive Mehrwertsteuer.
Gehäuse
Aufgrund seines schlankeren und rundlicheren Formfaktors entsprach das E6430u anfangs nicht dem, was wir uns von den normalerweise dickeren und klobigeren Latitude Modellen erwarten. Die Kanten und Ecken wirken glatter und gleichmäßiger und die glänzende, gebürstete Metalltextur des Bildschirmdeckels wurde durch eine flache, leicht gummierte, gänzlich matte Oberfläche ersetzt. Die Konstruktion aus einer Magnesiumlegierung und dunkelgrauen und bzw. silbrigen Farben sind immer noch unverkennbar typisch Dell. Außer den Dell und Latitude Logos ist das Gehäuse überall matt, sodass es perfekt in die Geschäftswelt passt. Fingerabdrücke sammeln sich leicht, doch können trotz der gummierten Oberfläche an Unterseite, Bildschirmdeckel und Handballenablagen leicht entfernt werden.
Ebenso ist die Konstruktion wie bei anderen Latitudes als gut zu beurteilen. An Unterseite und Handballenablagen gibt es unter Druckbelastung nahezu keine Verformungen. Solche finden sich einzig im zentralen Bereich des Bildschirmdeckels und der Tastatur, beides gewöhnlich Schwachstellen bei Notebooks. Verwinden können wir das Gerät sowohl bei der Basiseinheit als auch beim Bildschirm, doch nicht stark genug, um Sorge bezüglich Langlebigkeit aufkommen zu lassen. Die beiden Scharniere arbeiten wie erwartet und sind stark genug, um den Bildschirm stabil zu halten.
Dennoch, das Gehäuse ist erwartungsgemäß nicht so robust wie jene von vollwertigen Latitudes, da das Modell, wie erwartet, dünnere Materialien benutzt, um die Ultrabook-Kriterien in Bezug auf Größe zu erfüllen. Trotzdem gibt es an der Gehäusequalität nur wenig auszusetzen, da es nirgends durchschnittlich oder sogar unterdurchschnittlich ist.
Das Gesamtgewicht muss jedoch erwähnt werden, denn das 6430u ist deutlich schwerer (1,8 kg) und teils dicker (20,9 mm) als andere Ultrabooks. Beispielsweise wiegt Dells eigenes 13,3-Zoll XPS 13 nur 1,38 kg und das größere 15,6-Zoll Samsung Serie 9 900X4B nur rund 1,7 kg. Ultrabooks der Konkurrenz sind daher eventuell leichter zu tragen oder häufig zu transportieren (Vergleiche Lenovo Thinkpad X1 Carbon - 1,35 kg, HP Elitebook 9470m - 1,64 kg, Fujitsu Lifebook U772 - 1,4 kg).
Dafür bringt das schwerere 6430u eine robustere Qualität und eine bessere Widerstandsfähigkeit bei unvermeidlichen leichten Stößen und Erschütterungen. Unserer Meinung nach ist das ein fairer Kompromiss für Benutzer, die ein robustes Gehäuse suchen.
Ausstattung
Das 6430u bietet alle wichtigen Ports einschließlich eines Kartenlesers, mehreren USB-3.0-Ports, zwei Videoausgängen (HDMI, VGA) und Gigabit Ethernet. Wie bei anderen aktuellen Latitudes, befinden sich die Schnittstellen im hinteren Bereich der Seiten und an der Rückseite, sodass auch ohne Dock angeschlossene Kabel nur minimal stören. Der SD Kartenleser ist dagegen etwas ungeschickt an der rechten Seitenkante positioniert, sodass er sehr schwer erreichbar ist, ohne das Notebook zuerst anzuheben.
Dem Gerät fehlen ein ExpressCard-Slot, ein optisches Laufwerk sowie ein Docking-Connector. SmartCard und Fingerprint-Leser sind nur optional erhältlich. Im Vergleich bietet das HP Folio 9470m, ein konkurrierendes 14-Zoll-Business-Ultrabook, standardmäßig einen speziellen Docking-Port für größere Flexibilität. Zwar mögen diese Versäumnisse auch an der Bauhöhe des Notebooks liegen, doch Business-Anwender, die jeden Tag auf solche Features angewiesen sind, könnten sich über ihr Fehlen am Dell Notebook ärgern.
Kommunikation
Bezüglich kabelloser Verbindungen bietet unser Testmodell eine 2x2 Intel Advanced-N 6205 Half Mini Card mit Bluetooth 4.0, WiDi and vPro Support. Optional stehen single-band und 3x3 Half Mini Cards zur Auswahl, wobei ersterer für den durchschnittlichen Heimanwender mehr als ausreichend ist. Während unser Testgerät nicht mit WWAN ausgestattet ist, bietet Dell 3G Optionen via optionaler Dell Wireless DW5630 Karte (weltweit).
Zubehör
Da es keine Modular-Bays oder E-Ports am 6430u gibt, gibt es leider auch kein Spezialzubehör für das Ultrabook. Es ist nicht möglich, auf Wunsch die Akkulaufzeit mittels eines Zusatzakkus zu verlängern oder ein optisches Laufwerk oder HDD/SDD einzuschieben. Für das 6430u bleiben also nur generische Lösungen, wie USB-3.0-Docks und -Geräte, Tragtaschen und Schutzhüllen. Unserem US-Testgerät lag ein handliches USB/eSATA Gehäuse (den E-Media Bay) für externe 2,5-Zoll-Laufwerke bei.
Garantie
Dells ProSupport bietet eine Fülle an Services wie unter anderem Vorort-Diagnose und Reperatur, Laptop-Tracking und Festplattenwiederherstellung, Schutz bei versehentlicher Beschädigung und erweiterte Akku-Services. Ansonsten erhalten Käufer den standardmäßigen 3-Jahre Basis-Support (Vor-Ort), Verlängerungen bis zu 5 Jahre sind möglich (66-242 Euro, exkl. MwSt.).
Eingabegeräte
Tastatur
Die Chiclet Tastatur (29 cm x 11 cm) mit Hintergrundbeleuchtung hinterlässt bereits optisch einen anderen Eindruck als die ihrer Latitude Geschwister, da sie nicht das abgeschrägte Design aufweist, das wir von diesen gewohnt sind. Jede Buchstaben-Taste des 6430u ist sichtbar rechteckig anstatt quadratisch, sodass sie höher als breit wirken. Trotz all der oberflächlichen Veränderungen, ist das Tippgefühl immer noch gut, wenngleich vergleichbar wie bei anderen Ultrabooks.
Der Hubweg ist eher seicht, was durch das weiche taktile Feedback verschlimmert wird. Anders gesagt: Die Tasten fühlen sich einfach nicht so robust an. Dennoch, haben wir uns mittlerweile an das Layout und das dezente Feedback gewöhnt. Die Pfeiltasten verdienen etwas Lob, da sie eine respektable Größe aufweisen und nicht, wie oft bei anderen Notebooks, gequetscht wirken. Der Abstand zwischen den Pfeiltasten und der Bild-Auf- und Bild-Ab-Tasten ist zudem größer, wodurch man mit größeren Fingern beide Tasten-Gruppen nutzen kann, ohne versehentlich eine Nachbartaste zu erwischen.
Touchpad
Das matte Touchpad ist für ein Ultrabook eher klein (9,0 cm x 4,8 cm). Andere Geräte, wie etwa das 11,6-Zoll Asus Zenbook UX21A und das 14-Zoll Toshiba Satellite U940, haben deutlich größere Eingabeflächen. Doch ansonsten funktioniert und wirkt es ähnlich den Touchpads anderer Latitudes. Die Finger gleiten mühelos über die Oberfläche und die Multi-Touch-Gesten sprechen gut und problemlos an, obwohl letztere von einer größeren Fläche sicher profitiert hätten.
Die beschränkte Fläche des Touchpads ist den beiden Gruppen linker und rechter Maustasten vor und über dem Touchpad zuzuschreiben. Dell hat sich dazu entschlossen die Maustasten nicht im Touchpad zu integrieren und stattdessen eigenständige Maustasten beizubehalten. Bestehende Latitude Anwender sollten sich beim Touchpad wie zu Hause fühlen.
Beide Tastengruppen sind leicht gummiert und weisen ein solides und weiches Feedback auf. Obwohl sich beide Gruppen unterschiedlich anfühlen, arbeiten die Tasten überraschend leise und wer lieber kein Touchpad nutzt, kann wie üblich auf den Track Stick zurückgreifen.
Display
Der entspiegelte 14,0-Zoll-Bildschirm bietet eine Auflösung von 1.366 x 768 Pixel, die man häufig auch in preisgünstigen bis Mainstream-Notebooks in 15 Zoll Größe und kleiner antrifft. Dell stellt zum aktuellen Zeitpunkt keine anderen Auflösungen zur Wahl. Dagegen kann der Benutzer beim 14-Zoll Latitude E6430, zwischen dem 1.366 x 768 Standardbildschirm oder einem 1.600 x 900 Panel wählen. Subjektiv liefert der matte Bildschirm sowohl saubere als auch ausreichend helle Schrift und Bilder.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 180.6 cd/m²
Kontrast: 134:1 (Schwarzwert: 1.55 cd/m²)38.25% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
54.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
36.88% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Aufgrund unserer Messungen in 9 Bildschirmquadranten ergibt sich eine durchschnittliche Helligkeit von fast 200 cd/m², womit der Bildschirm des 6430u ungefähr so hell wie das Latitude E6430 ist und ebenfalls eine eindrucksvolle Helligkeitsverteilung von über 90 Prozent liefert. Leider weisen beide Bildschirme auch einen wenig beeindruckenden Schwarzwert von ungefähr 1,5 cd/m2 und damit einen niedrigen Kontrast von nur etwa 130:1 auf. Daher ist das 6430u für ausgedehnte Filmsessions eine schlechte Wahl. Für den Business-Einsatz und textlastige Arbeit sind niedrige Schwarzwerte hingegen nicht wichtiger als andere Funktionen.
Die Farbabdeckung ist mit 55 Prozent des sRGB Spektrums etwas unterdurchschnittlich und niedriger als von einigen anderen Dell-Produkten. Vergleichsweise erreichen die meisten preisgünstigen TN-Bildschirme Werte näher der 60%-Marke während Workstations auf noch größere Farbräume bis zum adobeRGB Spektrum abzielen. Der mittelmäßige Farbraum des 6430u sollte für die meisten Anwender des Notebooks irrelevant sein, da es nicht für den Profi-Grafikeinsatz oder andere digitale Arbeiten, die präzise Farben erfordern, entwickelt wurde.
Die Außentauglichkeit ist gut, solange der Bildschirm auf maximale Helligkeit gestellt ist. Leider fällt die Helligkeit im Akkubetrieb etwas ab (rund 180 cd), doch aufgrund der matten Oberfläche ist die Lesbarkeit auch unter freiem Himmel noch akzeptabel. Für den Benutzer mag es in Folge anstrengend sein bei niedrigerer als maximaler Helligkeits-Einstellung länger Texte zu lesen. Daher sollte im Außeneinsatz statt unter direkter Sonneneinstrahlung, sofern möglich, im Schatten gearbeitet werden.
Für ein mobiles Produkt, wie es das Latitude 6430u zweifelsfrei sein soll, wurde insbesondere die Displayhelligkeit unserer Meinung nach zu niedrig angesetzt. Dies gilt speziell für den kabellosen Betrieb unterwegs. Konkurrenten, wie etwa Lenovos Thinkpad Carbon X1, können das deutlich besser.
Die Blickwinkelstabilität ist typisch für ein TN-Panel. Ein direkter Blick ist ideal, da bei seitlichem Einblick die relative Helligkeit fallen kann und in vertikaler Richtung extreme Farbinvertierungen und -Verschlechterungen beobachtet werden können. Dennoch kann der Bildschirm mit einem oder zwei Kollegen gemeinsam betrachtet werden, jedoch am besten bei höheren Helligkeitseinstellungen und auf selber Augenhöhe.
Leistung
Unser 6430u Testmodell ist mit einer 1,8 GHz Core i5-3427U Mittelklasse-CPU mit 1.800 MHz Basis- und 800 MHz Idle-Takt ausgestattet. Weiters stehen die schwächere 1,8 GHz i3-3217U und die stärkere 2,0 GHz i7-3667U zur Auswahl. Doch die drei 22 nm ULV CPUs ähneln sich mit jeweils 17 TDP und gleich großen L1- und L2-Cache stark. Wie üblich bedeutet die Wahl einer i3-Klasse-CPU den Verzicht auf Turbo Boost Vorteile. Mehr Informationen zur Core i5-3427U finden sie hier.
Bezüglich Hauptspeicher ist unser Testmodell mit 2x 4 GB PC3-12800 SODIMM Modulen von Kingston ausgestattet. Die RAM-Slots sind nach Entfernen des Akkus und zweier Kreuzschlitzschrauben leicht erreichbar. Hat man diese entfernt, werden auch der Systemlüfter, der Kühler, SIM Slot, die Half-Mini WLAN-Karte und zwei Mini-PCI-e-Slots, von welchen einer mit einer Samsung 830 mSATA SSD belegt ist, freigelegt. Dell macht es dem Endbenutzer ziemlich einfach, Komponenten des Motherboards zu erreichen - was wir von den meisten anderen Herstellern von Ultrabooks nicht sagen können.
Der DPC Latency Checker zeigt selbst bei eingeschalteten Kabellosmodulen keine wiederkehrenden hohen Latenzspitzen. Man beachte jedoch, dass die Hersteller des Programms erklärt haben, es wäre noch nicht vollständig Windows 8 kompatibel, sodass die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen sind. Das Latitude 6430u ist übrigens auch mit Windows 7 konfigurierbar.
In den synthetischen CPU-orientierten Benchmarks schneidet das 6430u grob gleich wie andere Notebooks mit der gleichen CPU ab, wenn nicht etwas schlechter. Z.B. erreicht das Dell Notebook laut unserer Datenbank sowohl in wPrime 2.04 als auch in SuperPi bis dato den letzten Platz unter diesen. Dies weist auf langsamere Leistung sowohl bei Single-Thread- als auch bei Multi-Thread-Operationen hin. Bei den CineBench-Ergebnissen übertrifft die CPU im 6430u jedoch andere ähnlich ausgestattete Notebooks. Zum Glück sollte bei Alltagsanwendungen die Leistungsdifferenz vernachlässigbar klein sein. Im Vergleich mit der Sandy-Bridge-Vorgängergeneration liegt das i5-3427U ungefähr mit der 32 nm ULV i7-2677M und der Standard-Volt i3-2330M auf einem Leistungsniveau.
Systemleistung
Laut PCMark 7 bewegt sich die Anwendungsleistung auf ähnlichem Niveau wie jene anderer Ultrabooks mit SSD. Das Gesamtergebnis von 5065 Punkten ist mit dem Asus Taichi 21 und Latitude E6330 nahezu ident, wobei letzteres mit einer übereinstimmenden SSD ausgestattet ist. Bemerkenswerterweise übertrifft das 6430u das viel teurere, unlängst getestete HP EliteBook Folio 9470m (4168 Punkte), welches die gleiche CPU, jedoch eine Intel SSD 520 Serie nutzt, in diesem Benchmark. Subjektiv reagiert das Notebook fast unmittelbar, was für ein möglichst gutes Nutzergefühl bei der Verwendung von Microsofts stark touch-basiertem OS sehr wichtig ist.
PCMark Vantage ist weiterhin inkompatibel mit Windows 8. Wie liefern stattdessen die Ergebnisse des OS Experience Index.
PCMark 7 Score | 5065 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Das 6430u wird standardmäßig mit einer 128 GB (bis zu 256 GB optional) mSATA SSD ausgeliefert. Interne 2,5 cm HDD oder SSD Optionen werden nicht angeboten und sind auch nicht kompatibel. Die 128 GB Samsung 830 mSATA SATA III SSD unseres Testmodells ist laut CrystalDiskMark etwas langsamer als vergleichbare Modelle sowohl im Samsung Serie 9 900X4B (256 GB) als auch im Dell XPS 14 (512 GB). In puncto Leistungssteigerung ist sie trotzdem immer noch mit anderen non-RAID SATA III SSDs vergleichbar und um Größenordnungen schneller als HDDs. Die 830 Serie im vorliegenden Dell liefert im Besonderen 4K-Leseraten von rund 17/38 MB/s. Zum Vergleich: Die 512-GB-Variante im Dell XPS 13 brachte es im Test auf 22/68 MB/s und 470/410 MB/s im sequentiellen Test.
Der verfügbare zweite Mini-PCIe-Slot (WWAN Modul) wirft die Frage auf, ob das Notebook zwei mSATA Laufwerke oder sogar RAID Konfigurationen unterstützen würde. Nach Installation einer Renice X5 SSD konnte Windows 8 allerdings leider das zweite Laufwerk nicht erkennen und initiieren. Wer den internen Speicher zukünftig erweitern möchte, muss also zuerst die vorkonfigurierte Primär-SSD entfernen.
Von den 128 GB theoretischer Speicherkapazität sind 6,68 GB für eine Wiederherstellungspartition reserviert und 103 GB als C: Laufwerk verfügbar. Für weitere Information und Benchmarks verweisen wir auf unsere wachsende Vergleichsliste von SSDs und HDDs hier.
Grafikleistung
Die integrierte Intel HD 4000 GPU wurde von Notebookcheck bereits umfangreich getestet und gebenchmarkt. Bei Modellen mit ULV CPUs wie dem 6430u ist das Turbo-Boost-Potential etwas niedriger als bei Notebooks mit Standard-Volt-Prozessoren (1.150 MHz vs. 1.200 MHz). Der kleine Unterschied scheint sich kaum auf die Grafikfähigkeiten des 6430u auszuwirken, denn die Ergebnisse in den 3DMark Benchmarks liegen sogar auf dem selben Niveau wie Notebooks mit Standard-Volt IVB Kernen, etwa HPs ProBook 6470b. Der Anwender wird in der Praxis und während Computerspielen (nur eingeschränkt möglich) keinen nennenswerten Unterschied spüren. Mehr Details über die HD 4000 finden Sie hier.
3DMark 03 Standard | 19294 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 9046 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 5300 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3246 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 668 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 108 | 27 | 18 | |
Diablo III (2012) | 50 | 28 | 24 | |
Guild Wars 2 (2012) | 44 | 11 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Bei aufgezeichneten 32 dB(A) im Idle-Betrieb ist das 6430u im Wesentlichen als sehr leise zu beschreiben. Dies gilt selbst bei Video-Wiedergabe, sodass es sich optimal für typische Office-Aufgaben in leiseren Umgebungen eignet. Bei stärkerer Last wie Spielen oder intensivem Multi-Tasking, springt die Lüftergeschwindigkeit auf 6.000 RPM und mehr (38,2 dB(A)). Längere Volllast (wie während des Stresstests unten) führt zu noch höheren Geräuschpegeln von ungefähr 45 dB(A). Die meisten Nutzer werden derart hohe Lüftergeschwindigkeiten bei normaler Last und sogar Spielen aber nie erleben.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.3 / 32.5 / 32.6 dB(A) |
Last |
| 38.2 / 45.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen wurden in 18 Quadranten, je 9 an Unterseite und tastaturseitig gemessen. Im Idle-Betrieb werden die zentralen Quadranten an der Unterseite mit gemessenen Temperaturen von knapp 30 Grad viel wärmer als die kalten 16 Grad Celsius Umgebungstemperatur, insgesamt bleiben diese Werte aber dennoch im grünen Bereich.
Bei maximaler Last während mehr als einer Stunde, konnten wir maximale Oberflächentemperaturen von mehr als 45 Grad Celsius messen. Der Temperaturanstieg beschränkt sich nahezu auf den Bereich der CPU am nächst gelegenen Quadranten. An den benachbarten Speicherbänken, sowie Akku und Handballenablagen, veränderte sich die Temperatur hingegen nur in einem vernachlässigbaren Ausmaß. Daher können Anwender unabhängig von der Last, komfortabel tippen, doch erweist sich das Notebook für einen längeren Schoßeinsatz schnell als zu warm.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 22.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+5.9 °C).
Stress Test
Üblicherweise haben Latitude Notebooks bisher beim Stesstest gut abgeschnitten, indem sie zumindest den Basistakt während dieses beibehalten konnten. Am 6430u ließen wir den gleichen Prime95 und FurMark Stress-Benchmakrs mit HWiNFO, GPU-Z und CPU-Z als Monitoring-Tools ablaufen. HWiNFO hatte Probleme die Realtime-CPU-Takterate aufzuzeichnen, sodass wir dafür stattdessen CPU-Z benutzten.
Läuft nur Prime95 für CPU-Stress, können beide Kerne bei Temperaturen um 81 Grad C durchwegs die maximale Turbo-Boost-Taktrate beibehalten oder gut über dem 1.800 MHz Basistakt arbeiten. Analog fällt der Takt der internen GPU von seinem 1.150 MHz Turbo Boost-Takt auf gleichmäßige 900 MHz oder gut über 650 MHz und 350 MHz Basis- und Idle-Geschwindigkeiten bei FurMark.
Bei maximaler Last mit gleichzeitigem Prime95 und FurMark, verlor die CPU schnell alle Turbo-Vorteile und behielt stattdessen ihren Basistakt von 1.800 MHz bei. Gleichzeitig pendelte sich der GPU-Takt zwischen 700 MHz und 900 MHz ein. Die Kerne blieben dennoch bei Temperaturen leicht über 80 Grad Celsius stabil. Dies kann ein Anzeichen für das Erreichen des TDP-Limits sein oder für eine Stromquelle, die dem Prozessor bei maximaler Auslastung nicht genügend Leistung liefert.
CPU und GPU Taktraten fielen jedoch selbst bei Volllast nie unter ihre Basistaktraten und der unmittelbar angeschlossene 3DMark06 Benchmark lieferte nahezu die gleichen Ergebnisse, womit bestätigt wird, dass keine Throttling-Probleme unter unseren Testbedingungen vorliegen. Im Akkubetrieb sinkt der GPU-Wert bei gleichem CPU-Ergebnis leicht. Dies wirkt sich nur in vernachlässigbarem Ausmaß sowohl auf Video-Wiedergabe als auch auf typische Office-Aufgaben aus.
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher befinden sich in der Nähe der Scharniere und nicht wie bei einigen größeren Latitudes an der Vorderkante. Trotz der neuen Lage ist die Klangqualität insgesamt gut und auch bei größerer Lautstärke sehr ausgewogen. Wie bei einem Notebook dieser Größe und Kategorie zu erwarten, fehlen Bässe merklich. Die Lautsprecher genügen gelegentlicher Musik und sind für typische Klassen- und Konferenzräume laut genug, doch externe Lösungen sind bei längeren Session oder ausgedehnter Filmwiedergabe die bessere Lösung.
Akkulaufzeit
Das 6430u kann mit einem entfernbaren 60 Wh oder 36 Wh Lithium-Polymer Akku ausgestattet werden. Im Vergleich zu einigen anderen Ultrabooks (HP's Folio 9470m, Toshiba's U940 und Dell's XPS 13 nutzen 52 Wh, 45 Wh bzw. 47 Wh Akkus) ist der Akku eher kompakt - ein großer Vorteil des 6430u für alle, die häufig reisen und Ersatzakkus mitnehmen.
Mit Battery Eater führen wir unsere üblichen Akkulaufzeittests durch. Um die maximale Laufzeit zu ermitteln, aktivieren wir am Notebook das Energiesparprofil, deaktivieren die Kabellosmodule und minimieren die Bildschirmhelligkeit. Im Idle-Betrieb konnten wir im Readers-Test eine Akkulaufzeit von knapp 7 Stunden aufzeichnen.
Die minimale Akkulaufzeit ermitteln wir mit dem Battery Eater Classic Test bei Höchstleistungsprofil, maximaler Bildschirmhelligkeit und eingeschalteten Kabellosmodulen. Bis zum automatischen Shutdown hielt das Notebook fast 2 Stunden durch.
In unserem praxisnäheren WLAN-Test arbeitet das Notebook mit Energieprofil "ausgewogen" bei rund 150 cd/m2 Bildschirmhelligkeit (Stufe 8/10). Mit unserem Skript (Seitenwelchsel im 40s-Takt) zeichnen wir eine Akkulaufzeit von 4,5 Stunden auf.
Dell wirbt mit einer "ganztägigen" Akkulaufzeit, doch unsere Tests zeigen, dass diese wenn dann nur im besten Fall annähernd erreicht werden können, sprich wenn das Notebook im Idle bei niedrigster Bildschirmhelligkeit läuft. Stattdessen können sich Benutzer abhängig von Einstellungen und Aktivität eher realistischere 4 bis 5 Stunden durchgängiger Verwendung vom Latitude 6430u erwarten.
Fazit
Ein klobiges Latitude auf ein dünnes Ultrabook unter Beibehaltung der besten Attribute der Serie zu reduzieren, ist bei der gegeben Strukturfestigkeit und den Erweiterungsoptionen, die die Latitude E Serie üblicherweise bietet, schwierig. Das 6430u behält die solide Basis großteils durch wiederholte Verwendung des Magnesiumlegierunggehäuses, wenngleich auch in dünnerer und etwas biegsameren Form, bei. Zudem können Benutzer einfach auf Motherboard und entfernbaren Akku zugreifen. Diese beiden Gründe allein machen das Dell möglicherweise attraktiver als konkurrierende Ultrabooks, da viele Modelle dieser Kategorie derart hoch integriert in Uni-Body-Gehäusen sind, dass ihr Innenleben für den Endbenutzer nahezu unzugänglich ist.
Die robuste Bauweise und die einfache Wartbarkeit gehen wie erwartetet zu Lasten von Größe und Gewicht. Obwohl das Notebook sicherlich nicht schwer ist, sind die meisten Ultrabooks sowohl dünner als auch leichter als das 6430u, mit helleren Bildschirmen (X1 Carbon), und im Falle einiger Zenbooks und Serie 9 Modelle, auch mit höherer Auflösung und qualitativ hochwertigeren IPS/PLS Panels ausgestattet. Solche Features sind jedoch für Multimedia-Nutzer wahrscheinlich wichtiger als für Geschäftsreisende, die mehr Wert auf sehr zuverlässige WWAN Verbindungen und entfernbare Akkus legen.
Wählt man das 6430u statt eines Latitude E Models in voller Größe, bedeutet auf verschiedene Features wie E-Port und E-Modular-Bay zu verzichten. Daher ist viel Zubehör von Dell, wie Docking-Stationen, Steckerweiterungen, optische Laufwerke und Sekundärlaufwerke und Akkus nicht mit dem Notebook kompatibel. Zudem könnten Besitzer früherer Latitudes einige Zeit brauchen, um sich vollständig an die vergleichsweise weichere Chiclet-Tastatur zu gewöhnen. Heim- und Office-User, die ohne die proprietären Erweiterungsslots auskommen, finden im Latitude 6430u eines der robusteren und leichter wartbaren Ultrabooks am Markt.