Test Dell XPS 14 Ultrabook
Die Kategorie der Ultrabooks wächst. Nach der ersten Generation, die nur aus Geräten mit 11,6- und 13,3-Zoll-Anzeigen bestand, bietet unter anderen nun auch Dell mit dem XPS 14 ein 14-Zoll Multimedia-Gerät an, das in die Vorgaben von Intel passt und sich damit offiziell Ultrabook nennen darf. Die schlanke Bauhöhe von 20,8 Millimetern und ein aktueller Intel Core i7-3517U Ivy-Bridge-Dual-Core-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 1,9 GHz sind zwei wesentliche Bestandteile. Zeitgleich mit dem neuen Gerät hat Dell auch das kleinere XPS 13 Ultrabook mit neuer Hardware ausgestattet, wobei die höhere native Auflösung von 1600 x 900 Pixel des großen 14-Zoll-Bruders einen ersten Pluspunkt gegenüber dem kleineren Modell darstellt.
Ein weiterer Unterschied ist die dedizierte Nvidia GeForce GT 630M Mittelklasse-Grafik, die je nach Bedarf automatisch anspringt. Dank der automatischen Nvidia-Optimus-Grafikumschaltung soll laut Dell eine Akkulaufzeit von bis zu 11 Stunden möglich sein. Zur weiteren Ausstattung unseres Testmodells gehören 8 GByte DDR3-Arbeitsspeicher und ein 512 GByte großes Solid State Drive (SSD) von Samsung. Dieses Gesamtpaket ist mit einem Preis von 1799 Euro (UVP) allerdings nicht ganz günstig. Das Einsteigermodell des XPS 14 mit normaler Festplatte ist hingegen schon ab 1179 Euro (UVP) über den Direktvertrieb des Unternehmens erhältlich.
Optisch baut das neue Dell XPS 14 auf dem kleineren Modell auf, wobei es sich durch das größere Chassis (33,6 x 23,3 x 2,08 Zentimeter, B x T x H) und ein Gesamtgewicht von 2,06 Kilogramm unterscheidet. Das kleinere XPS 13 wiegt im Vergleich nur 1,36 Kilogramm und ist damit 34 Prozent leichter. Das Gehäuse an sich ist aus einem Stück Aluminium gefräst, wodurch es sehr stabil ist. Die Handballenauflage ist aus einer Aluminium-Magnesium-Legierung gefertigt. Softtouch-Oberflächen vermitteln dabei eine sehr angenehme Haptik. Die Unterseite beherbergt zudem einen Einsatz aus Silikon, auf dem das Gerät aufliegt. Insgesamt hinterlässt das XPS 14 einen hochwertigen Eindruck. Das Design ist mit einem Kontrast aus Schwarz und Silber schlicht gestaltet und trifft den Geschmack des Redakteurs ausgesprochen gut.
Bei punktuellem Druck gibt die Base Unit nicht nach. Auch das Verwinden mit beiden Händen lässt das Gehäuse kalt. Der Bildschirmdeckel besteht ebenfalls aus Aluminium, der durch einen Vorsatz aus Corning Gorilla-Glas zusätzlich verstärkt wird. Insgesamt lässt sich der Deckel nur minimal verwinden, wobei keine Geräusche auftreten. Gehalten wird der Bildschirm durch ein großes Scharnier, das mittig montiert wurde. Der maximale Öffnungswinkel liegt dadurch allerdings bei nur 135 Grad. Der Halt ist gut, wobei ein leichtes Nachwippen zu vernehmen ist. Die Nutzung im Auto kann durch die ständigen Vibrationen dafür sorgen, dass sich der Öffnungswinkel verändert. Im Zug sollte dies kein Problem sein.
Mehr Platz, mehr Schnittstellen. So lassen sich die Gehäuseseiten des Ultrabooks im Vergleich zum kleineren Modell beschreiben. Neben zwei USB-3.0-Anschlüssen (1x mit PowerShare) und einem Mini-DisplayPort bietet das XPS 14 auch eine RJ-45-Netzwerkbuchse sowie einen HDMI-Ausgang. All diese Anschlussmöglichkeiten befinden sich zusammen mit dem Stromanschluss im hinteren Bereich der linken Gehäuseseite. Gegenüber trifft man lediglich auf eine 3,5-mm-Stereo-Klinke (Kombo-Port) für Kopfhörer oder ein passendes Headset, ein Kensington Lock sowie ein SD-Kartenleser. Letzterer ist wegen einer farblich passenden Kunststoffblende kaum zu erkennen. Allerdings fallen uns der nicht ganz saubere Übergang zum Gehäuse und das umständliche Entfernen der Blende negativ auf. Dies geht nur mit dem Fingernagel.
Die Aufteilung der Ports lässt keinen Platz für Kritik, da auch eine externe Maus ohne Probleme auf der rechten Seite genutzt werden kann. Der Umfang übertrifft die meisten Ultrabooks mit kleinerem Gehäuse, wobei Dell beispielsweise auf Thunderbolt, einen dritten USB-Port an der rechten Seite oder einen separaten Mikrofoneingang verzichtet.
Kommunikation
Bei den Kommunikationsmöglichkeiten bleiben kaum Wünsche offen. Neben dem Intel Centrino Advanced-N 6235 Funkmodul, dass sowohl die WLAN-Standards 802.11 a/b/g/n als auch Bluetooth 4.0 unterstützt, bietet das Ultrabook auch eine vollwertige RJ-45-Netzwerkbuchse. Dahinter steht ein Gigabit-Controller von Realtek. Die meisten (kleineren) verfügbaren Ultrabooks verzichten komplett auf den kabelgebundenen Anschluss oder unterstützen diesen Port nur über einen speziellen Adapter. Das Asus UX31A ist ein solches Beispiel. Auf der anderen Seite bietet Toshiba die eigenen Ultrabooks seit der ersten Generation mit diesem Port an. Durch die durchdachte Platzierung im hinteren Standfuß sogar ohne optische Einbußen. Das aktuelle Modell aus diesem Portfolio nennt sich Toshiba Satellite Z930.
Ein integriertes UMTS- oder LTE-Modul hat Dell für das XPS 14 im eigenen Konfigurator nicht im Angebot. Damit ist ein externer USB-Stick das Mittel der Wahl, der aktuell günstig erhältlich ist. Ein nettes Feature der Intel Steckkarte ist die Wireless Display Unterstützung (WiDi). Mit einer separat erhältlichen Empfangsbox können Inhalte drahtlos auf den eigenen Fernseher übertragen werden. Zur den weiteren Kommunikationsmöglichkeiten gehören zudem die integrierte 1.3-Megapixel-Webcam und zwei digitale Array-Mikrofone. Diese Kombination reicht für Videochats mit durchschnittlicher Bild- und guter Audioqualität.
Zubehör
In der schicken Verpackung des XPS befindet sich nur das nötigste Zubehör für den direkten Betrieb. Neben dem Gerät an sich umfasst diese Begrifflichkeit das 65-Watt-Netzteil samt Netzkabel sowie einige Dokumentationen. Im Vergleich dazu ist das vorinstallierte Softwarepaket umfangreicher gestaltet. Neben nützlicher Freeware wie dem Adobe Reader X oder Skype finden sich aber auch die übliche Anti-Virus-Testversion und Microsoft Office Starter. Das Schutzprogramm von McAfee qualifiziert sich aufgrund zahlreicher Meldungen für eine schnelle Deinstallation. Neben den Programmen muss Zubehör für das Ultrabook separat erworben werden. Bereits während der Konfiguration bietet Dell verschiedenste Produkte an, wobei ein Preisvergleich ratsam ist.
Wartung
Die Unterseite fungiert als eine große Wartungsabdeckung, die durch zwei Schrauben unter der silbernen XPS-Abdeckung sowie sechs Torx-T5-Schrauben gehalten wird. Letztere sind wohl die größte Hürde für die meisten Anwender. Nach dem Lösen der Bodenplatte hat man freien Zugriff auf die Komponenten. Dazu gehören in unserem Fall ein 8-GByte-DDR3-RAM-Riegel auf einer Bank sowie ein 2,5-Zoll-SSD mit 512 GByte Kapazität. Viel Luft nach oben bleibt damit nicht. Bei den günstigeren Einsteigerkonfigurationen mit herkömmlicher Festplatte und nur 4 GByte Arbeitsspeicher zahlt sich die einfache Erweiterbarkeit aus. Zu beachten ist allerdings, dass die neue Festplatte respektive das Solid State Drive eine geringere Bauhöhe von nur 7 Millimetern bieten muss. Höhere Komponenten finden in dem Chassis keinen Platz. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, den Lüfter und die Lamellen des Kühlsystems reinigen zu können.
Garantie
Ab Werk gewährt Dell eine Garantielaufzeit von nur 12 Monaten. Diese allerdings mit Vor-Ort-Hardware-Service am nächsten Arbeitstag und Premium-Software-Telefon-Support. Andere Ultrabook-Hersteller gewähren ohne Aufpreis 24 Monate Garantie. Für 140 bzw. 188 Euro bietet Dell unabhängig von der gewählten Konfiguration Serviceverlängerungen auf insgesamt 24 bzw. 36 Monate an. Die längere Laufzeit ist über den Online-Konfigurator aktuell im Angebot. Regulär kostet dieser Service 280 Euro (UVP, 33 % Rabatt).
Das Dell XPS 14 teilt sich die Eingabegeräte mit dem größeren XPS 15, das wir kürzlich ausführlich getestet haben. Dabei gibt es keine Unterschiede zwischen der Tastatur und dem Touchpad. Lediglich die Ränder um die Tastatur fallen aufgrund des kleineren Gehäuses etwas schlanker aus. Detaillierte Informationen finden Sie daher im Testbericht des größeren Serienvertreters, Dell XPS 15 (L521X).
Das XPS 14 ist das erste Ultrabook von Dell mit einer 14-Zoll-Anzeige. Diese löst mit angenehmen 1600 x 900 Pixel im 16:9-Format auf. Die Bildschirmoberfläche ist, wie auch bei den anderen Geräten des XPS-Reihe, verspiegelt. In diesem Fall handelt es sich allerdings um eine Scheibe aus widerstandsfähigem Corning Gorilla Glas. Die Auflösung (HD+) macht sich vor allem im Vergleich mit günstigen Einsteigergeräten bemerkbar. Diese bieten meist nur 1366 x 768 Pixel und sind ohne externen Bildschirm nicht ideal zum Arbeiten mit vielen Fenstern geeignet. Auf der anderen Seite hat Asus mit den neuen Zenbooks (UX21A, UX31A & UX32VD) Ultrabooks mit nativer Full-HD-Anzeige im Portfolio. Dell bietet derzeit keine weiteren Konfigurationsmöglichkeiten in diesem Bereich.
Das Panel vom Typ AUO103E muss sich im nächsten Schritt einer ausführlichen Vermessung unterziehen. In dieser brilliert es durch eine hohe Leuchtdichte von maximal 416 cd/m². Dieser Wert findet sich im mittleren Bereich der Anzeige, wobei die restlichen Werte teils stark abfallen. Das Minimum beträgt nur 338 cd/m². Durch diese Differenz ergibt sich ein durchschnittlicher Ausleuchtungswert von 81 Prozent.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 377 cd/m²
Kontrast: 186:1 (Schwarzwert: 2.24 cd/m²)
Der Schwarzwert ist mit einem Wert von über zwei Candela pro Quadratmeter deutlich zu hoch. Resultat sind eine gräuliche Schwarzwiedergabe und ein geringes Kontrastverhältnis. Der fehlende Kontrast trübt vor allem die Freude bei der Wiedergabe von Filmen und Fotos. Die Farbtemperatur und Bildschärfe lassen subjektiv keine Wünsche offen.
Im Außengebrauch ist der Vorsatz aus glänzendem Gorilla Glas das größte Hindernis. Reflexionen lassen sich auch an einem schattigen Plätzchen nie vollkommen vermeiden. Durch die hohe Leuchtdichte kann man dort aber sogar mit leicht reduzierter Bildschirmhelligkeit noch arbeiten. Bei direkter Sonneneinstrahlung wird die Lesbarkeit eingeschränkt. Eine mattierende Folie könnte in diesem Fall helfen, wobei diese meist die Bildschärfe beeinträchtigen. Ideal wäre ein XPS 14 mit (optional) matter Anzeige.
Die Blickwinkelstabilität bestätigt zum Abschluss den durchwachsenen Eindruck des TN-Panels. In der Horizontalen bleibt das Bild weitestgehend stabil, wobei ein Helligkeitsabfall sichtbar wird. Die vertikale Wiedergabe ist vergleichsweise instabil. Schon eine geringe Abweichung aus der idealen Position sorgt für ein Invertieren beziehungsweise Aufblenden des Referenzbildes.
Das Dell XPS 14 ist eines der erste Testgeräte in unserer Redaktion, das mit dem neuen Intel Core i7-3517U Dual-Core-Prozessor ausgestattet ist. Diese Ultra-Low-Voltage-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 1,9 GHz, zwei Kernen und insgesamt vier Threads. Sie stellt die Speerspitze der mobilen Dual-Core-Prozessoren von Intel dar. Über den integrierten Turbo Boost 2.0 sind bis zu 3,0 GHz möglich, wobei sich dieser Wert auf die Berechnung mit einem Kern bezieht. Mit zwei aktiven Kernen sind es aber immer noch 2,8 GHz am oberen Ende. Im Vergleich zur Vorgängergeneration wird auch dieser Ivy-Bridge-Prozessor im kleineren 22-Nanometer-Verfahren mit 3D-Transitoren gefertigt. Das Pendant aus dem letzten Jahr nennt sich Intel Core i7-2677M, wobei dieser noch nicht den flinkeren DDR3L-1600-Arbeitsspeicher unterstützte.
Zur weiteren Ausstattung gehört neben der internen Grafik Intel GMA HD 4000 in diesem Fall auch eine dedizierte Nvidia GeForce GT 630M. Diese GPU platziert sich im unteren Mittelfeld der aktuellen Grafikeinheiten und bietet 1024 MByte GDDR5-Speicher, der über einen 64-Bit-Bus angesprochen wird. Abgesehen von der Mehrleistung gegenüber der CPU-Grafik unterstützt das Ultrabook auch die automatische Grafikumschaltung Nvidia Optimus. Damit wird je nach Anwendung und Beanspruchung die passende GPU automatisch aktiviert und der Spagat zwischen Leistung und Effizienz gemeistert.
Je nach Konfiguration unterscheiden sich zudem die Festplatten- und Speicherkapazität. Das von uns getestete Topmodell geht mit einem 512 GByte großen Solid State Drive und 8-GByte-DDR3-Arbeitsspeicher in den Parcours. Letzterer arbeitet interessanterweise noch mit einem Takt von 1333 MHZ, obwohl die neue Plattform bereits schnelleren Arbeitsspeicher unterstützt.
Prozessor
Den Anfang in unserem Programm machen die verschiedenen CPU-Benchmarks, von denen wir die Software von Maxon zum Vergleich heranziehen. In der Multi-CPU-Berechnung vom aktuellen CineBench R11.5 erreicht der Intel Core i7-3517U ein Ergebnis von 2.78 Punkten. Der Intel Core i7-2677M erreicht im Asus Zenbook UX21E nur 2.13 Punkte und liegt damit 23 Prozent zurück. Das Dell XPS 13 befindet sich mit einem Ergebnis von 2.25 Punkten auf einem vergleichbaren Niveau (Differenz: 19 Prozent).
Ein Blick auf den Intel Core i5-3317U Dual-Core-Prozessor lohnt sich ebenfalls, da diese Ivy-Bridge-CPU in vielen aktuellen Ultrabooks zu finden ist. Das Einsteigermodell des Dell XPS 14 wird ebenfalls mit dieser Recheneinheit ausgeliefert. Im Schnitt erreicht sie in der Mehrkern-Berechnung von CineBench ein Ergebnis von 2.2 Punkten, woraus sich eine Differenz von rund 21 Prozent ergibt. Für den normalen Anwender muss sich der Aufpreis nicht unbedingt rentieren, da die Mehrleistung mit dem Aufpreis von 120 Euro in Verbindung gesetzt werden muss. Die angebotenen Spitzenkonfigurationen werden standardmäßig mit dem stärkeren Prozessor ausgeliefert.
System Performance
Die Systemleistung kann sich sehen lassen: Im PCMark 7 von Futuremark erreicht die Testkonfiguration 3467 Punkte in der Gesamtwertung. Damit platziert sich das Ultrabook im oberen Drittel unserer Datenbank. Auf vergleichbarem Niveau finden sich diverse Ultrabooks mit flinkem SSD-Speicher, der die Bewertung teils deutlich beeinflusst. Zu den Nachbarn gehören unter anderem das Lenovo IdeaPad U310, das Samsung Serie 9 900X4C-A04DE oder die oben erwähnten Zenbook Ultrabooks von Asus aus dem letzten Jahr. Das Dell XPS 13 schneidet mit einem Ergebnis von 3823 Punkten rund zehn Prozent besser ab. Subjektiv wird sich dies aber kaum bemerkbar machen. Die Ladezeiten sind minimal und das XPS 14 arbeitet insgesamt sehr flüssig. Die günstigeren Modelle des XPS 14 mit einer normalen Festplatte sollten erfahrungsgemäß etwas träger unterwegs sein, was die Ladezeiten angeht.
PCMark Vantage Result | 12570 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3467 Punkte | |
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Massenspeicher
Je nach Modell und Preisrahmen liefert Dell das XPS 14 mit einer normalen Festplatte oder einem 512 GByte Solid State Drive (SSD). Genauer handelt es sich dabei um ein Laufwerk der Samsung Serie 830 mit SATA-III-Anbindung mit bis zu 6 Gbit/s und einer Bauhöhe von sieben Millimetern. Dickere Laufwerke finden in dem schlanken Gehäuse keinen Platz. Mit Übertragungsraten jenseits der 400 MByte pro Sekunde bei sequentiellen Operationen (CrystalDiskMark) und sehr geringen Zugriffzeiten (AS SSD) hinterlässt dieses Modell einen guten Eindruck. Der Flashspeicher ist ab Werk allerdings erst im Spitzenmodell für 1799 Euro (UVP) an Bord. Angesichts der aktuell günstigen Preise für SSDs bietet sich ein nachträglicher Einbau an, wobei die Bauhöhe beachtet werden muss.
Grafikkarte
Im nächsten Schritt muss sich die Nvidia GeForce GT 630M in den synthetischen Spielebenchmarks unter Beweis stellen. Im bewährten 3DMark 06 erreicht das Testgerät 6881 Punkte und liegt damit im Mittelfeld unserer umfangreichen Datenbank. Das Dell XPS 13 mit der älteren Intel GMA HD 3000 Prozessorgrafik ist im Vergleich 54 Prozent schwächer (3196 Punkte). Das aktuelle Apple MacBook Air 13 Mid 2012 mit der neueren Intel GMA HD 4000, die sich als zweite GPU auch im XPS 14 befindet, erzielt ein Gesamtergebnis von 5819 Punkten unter Windows 7 (Differenz: 15 Prozent). Im Blick auf die Durchschnittswerte der beiden Grafikeinheiten im Dell XPS 14 ergibt sich sogar ein Unterschied von 36 Prozent zu Gunsten der eigenständigen Nvidia GPU. Der neuere 3DMark 11 untermauert die Ergebnisse der früheren Version mit geringen Differenzen bei den Prozentzahlen.
3DMark 03 Standard | 22477 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 11854 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6881 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4833 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1168 Punkte | |
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Gaming Performance
Die reine Gaming Performance in verschiedenen Spielen spiegelt die Leistung im Bereich der unteren Mittelklasse über dem Niveau der aktuellen Prozessorgrafik wieder. Nicht allzu anspruchsvolle Titel wie TrackMania Nations Forever oder das sehr beliebte Diablo III können auch bei hohen Voreinstellungen ohne Ruckeln gespielt werden. Bei aufwändigen Games kommt die Nvidia GeForce GT 630M aber schnell an die eigenen Grenzen. Insgesamt ist die GPU kein Garant für brillante Gaming-Leistungen. Für Casual Gamer, die ab und zu spielen und nicht zu hohe Ansprüche an Auflösung und Details haben, ist das Gespann von Dell ein brauchbares Angebot.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Trackmania Nations Forever (2008) | 153 | 68.3 | 17.9 | |
Mafia 2 (2010) | 43.4 | 29.7 | 24 | |
Diablo III (2012) | 79.8 | 46.6 | 43.9 | 30.9 |
Dirt Showdown (2012) | 43 | 20.2 | 14.3 |
Throttling
Das Drosseln der Prozessorleistung ist ein leidiges Thema, mit dem auch das größere Dell XPS 15 seine Probleme hat. Bei unserem Testgerät konnten wir schon nach rund zwei Minuten im Stresstest ein Einbrechen der Taktfrequenz von 2,8 GHz auf 800 MHz (Speedstep) feststellen. Dabei wird allerdings nicht die maximal mögliche Temperatur des Prozessors (TJ. Max.) oder die Leistung des Netzteils überschritten. Nach einer Laufzeit von über einer Stunde haben sich die geschätzten Kerntemperaturen (HWiNFO) bei rund 90 Grad Celsius eingependelt. Bei der geringen Taktung von nur 800 MHz ist diese Temperaturentwicklung sehr bedenklich. Dieses Verhalten konnten wir auch bei einem Gaming-Test festhalten. Bei Battlefield 3 bracht die Taktfrequenz des Prozessors abermals nach wenigen Minuten ein, wobei die Bildwiederholungsrate mit 16,9 fps im mittleren Preset bei 1366 x 768 Pixel nur auf dem Niveau der integrierten Grafik liegt. Die Temperaturen pendeln sich nach längerem Spielen, trotz geringer Taktfrequenz der CPU, bei zirka 85 bis 95 Grad Celsius ein.
Nach dem Beenden unserer beiden Stresstest-Tools (Prime 95 & Furmark) geht die Temperatur rasch zurück, und ab einer Grenze von rund 80 Grad Celsius werden die Turbo-Abstufungen wieder ohne Probleme angesprochen. Ein im Anschluss durchgeführter CineBench-Durchlauf zeigte Ergebnisse auf dem Niveau eines Kaltstarts.
Bei der Ausführung von CineBench R11.5 (Multi-CPU) verändern sich die Ergebnisse nach rund 20 Durchgängen nicht nachteilig. Mit dem Blick auf das Dell XPS 15 könnte es auch bei diesem Modell am BIOS und den von Dell definierten Grenzen für die Werte unter Volllast liegen. Dell arbeitet in diesem Bezug aber auch an einem Firmware-Update für das Dell XPS 14 um die Problematik in den Griff zu bekommen.
Update: In den nächsten Tagen wird Dell die BIOS-Version A06 über die Support-Seite (Link) zur Verfügung stellen. Wir konnten die neue Version vorab testen, wobei die Installation bei angeschlossenem Netzteil innerhalb von zwei Minuten ohne Vorkenntnis abgeschlossen ist. Während des Stresstest bricht die Taktfrequenz nicht mehr ein und auch im Alltag (CineBench & Battlefield 3) konnten wir die vorherigen Probleme nicht mehr feststellen. Ein Update ist daher zwingend zu empfehlen.
Geräuschemissionen
Dank modernem Flashspeicher und dem fehlenden optischen Laufwerk bleibt nur der Gehäuselüfter als Geräuschquelle bei dieser Konfiguration. Im Office-Betrieb arbeitet das Ultrabook durchweg lautlos, wobei der eigetragene Wert von 29,6 dB(A) dem minimalen Pegel unseres Messgerätes ohne störende Nebengeräusche entspricht. Vor allem in der Bibliothek oder auf der Arbeit zahlt sich der lautlose Betrieb aus, da man durch das Gerät nicht gestört wird.
Unter Last wird die dedizierte Nvidia GeForce GT 630M automatisch angeschaltet und der Lüfter dreht auf. Aus einer Entfernung von 15 Zentimetern konnten wir einen maximalen Pegel von 45,7 dB(A) ermittelt. Damit ist das Gerät deutlich zu hören, wobei es sich durch eine gleichbleibende, nicht zu hohe Frequenz nicht zu stark in den Vordergrund drängt. Im Blick auf das Dell XPS 13 beziehungsweise Dell XPS 15 ergeben sich nur minimale Unterschiede. Ein abschließender Vorteil ist das rasche Abtouren bei abnehmender Belastung.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 29.6 / 29.6 dB(A) |
Last |
| 45.6 / 45.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Neben dem Gehäuselüfter komplettiert eine L-förmige Heatpipe das Kühlsystem des XPS 14. Die Temperaturentwicklung ist vor allem bei schlanken Geräten ein kritischer Punkt, der in diesem Fall durch die dedizierte Grafik genau betrachtet werden möchte. Im Leerlauf wird das Gehäuse lauwarm, wobei die speziellen Softtouch-Oberflächen die entstehende Abwärme angenehm gestalten. Der Maximalwert von 33,5 Grad Celsius liegt über der Tastatur. Die Unterseite bleibt mit durchschnittlich 31,3 Grad Celsius vergleichsweise kühl. Das Arbeiten auf den Beinen stellt in diesem Szenario kein Problem dar.
Mit den Tools Prime95 und Furmark lässt sich das Maximum aus der Hardware herausholen. Nach einer Laufzeit von einer Stunde wird deutlich, dass sich das Ultrabook im Stresstest deutlich erwärmt. In der Spitze werden über 50 Grad Celsius im Bereich über der Tastatur erreicht. Hier möchte man das Gerät in diesem Zustand nicht mehr berühren. Die Handballenauflage bleibt mit einer Differenz von rund 20 Grad Celsius deutlich kühler. Die Unterseite ist in diesem Test kein unbeschriebenes Blatt und wird ebenfalls sehr warm.
Beim Surfen über WLAN ist die Temperaturentwicklung auf den Beinen aber nicht unangenehm. Erst bei länger andauernden Last-Phasen (Gaming, Renderings,...) ist mit deutlich erhöhten Oberflächentemperaturen zu rechnen. Hier sollte das Gerät zwecks guter Umlüftung am Schreibtisch bleiben.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 54.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 53 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-8.2 °C).
Lautsprecher
Unter der Front des Ultrabooks hat Dell zwei Stereo-Lautsprecher platziert, die je eine Leistung von zwei Watt liefern. Klingt nach dem üblich schlechten Gespann, das in sich in vielen Ultrabooks wiederfindet. Nach dem Hören von Musik aus unterschiedlichen Genres bleibt allerdings ein positiver Eindruck zurück. Ähnlich dem Dell XPS 15 werden klare Höhen, kräftige Mitten und sogar leichte Bässe geboten. Die großzügige Abstufung der Lautstärke in über 20 Stufen ermöglicht sogar die Beschallung eins mittelgroßen Raumes. Über den 3,5-mm-Klinke-Anschluss oder den HDMI-Ausgang lassen sich zudem hochwertige Kopfhörer oder Lautsprecher mit einem eigenständigen Subwoofer ansteuern.
Energieaufnahme
Ein wichtiger Punkt für mobile Geräte der heutigen Zeit sind mit Sicherheit die Akkulaufzeiten, die nicht zuletzt vom Verbrauch der gewählten Komponenten abhängen. Der von uns getestete Intel Core i7-3517U ist ein stromsparender Ultra-Low-Voltage-Dual-Core-Prozessor der aktuellen Intel-Ivy-Bridge-Familie. Diese Recheneinheit ist mit einer Verlustleistung von 17 Watt spezifiziert, wobei die zusätzliche Nvidia Grafik ein weiterer Verbraucher im XPS 14 ist. Die meisten Ultrabooks arbeiten nur mit der integrierten Intel GMA HD 4000 Prozessorgrafik. Im Fall des Dell Ultrabooks ist aber die automatische Grafikumschaltung Nvidia Optimus an Bord. Diese schaltet automatisch oder je nach Einstellung zwischen den beiden GPUs um.
Im Office-Betrieb benötigt das System bei aktivierter Prozessor-GPU zwischen 7,7 und 11,3 Watt. Damit liegt das Ultrabook auf dem Niveau vergleichbarer Konfigurationen mit kleinerem 13,3-Zoll-Bildschirm. Unter Last steigt der Verbrauch bei aktivierter Nvidia GeForce GT 630M an und erreicht bei 46,9 Watt das Maximum. Zum Vergleich: Das Dell XPS 13 mit älterer Hardware samt integrierter Grafik verbraucht in diesem Test nur 32,8 Watt. Das aktuelle Dell XPS 15 mit Quad-Core-CPU, stärkerer Grafik und größerem Bildschirm zieht mit 79,6 Watt erwartungsgemäß mehr Strom. Insgesamt kein ungewöhnlicher Verbrauch, der den Mittelweg zwischen den beiden anderen XPS-Geräten bildet.
Aus / Standby | 0 / 0.5 Watt |
Idle | 7.7 / 11.1 / 11.3 Watt |
Last |
34.7 / 46.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Akkulaufzeit
Dem Verbrauch steht im mobilen Betrieb ein integrierter Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 65 Wattstunden gegenüber. In diesem Bezug verspricht Dell auf der Produktseite des Gerätes eine Laufzeit von elfeinhalb Stunden, die sich im Praxistest beweisen muss. Für die Messung bietet sich unter Windows das bekannte Tool Battery Eater und dessen unterschiedliche Profile an.
Der Classic Test belastet das System mit dem Rendern einer Grafik. Zudem wird dieser Test bei aktivierter Nvidia GeForce GT 630M, maximaler Tastaturbeleuchtung und Bildschirmhelligkeit sowie den Mobiltechnologien ausgeführt. Nach rund zwei Stunden ist in diesem Test das Maximum erreicht und das beiliegende 65-Watt-Netzteil muss angeschlossen werden. Die dauerhafte Belastung entspricht nur bedingt dem üblichen Nutzungsverhalten, weshalb die Messung „Surfen über WLAN“ ein realitätsnahes Szenario darstellt. Hier werden im Abstand von 40 Sekunden diverse Internetseiten über ein Skript angesteuert. Die Bildschirmhelligkeit beträgt dabei 150 cd/m², womit sich die Messungen auch zwischen Geräten vergleichen lassen. In diesem Test sind insgesamt akzeptable 6 Stunden und 12 Minuten möglich.
Zurück zum Versprechen von Dell. Der Reader’s Test von Battery Eater simuliert das Lesen eines E-Books bei minimaler Bildschirmhelligkeit, deaktivierter Funkübertragung und aktiver Prozessorgrafik. Mit diesen Einstellungen übertrifft das Dell XPS 14 die Angaben des Herstellers und ermöglicht überzeugende 12 Stunden und 32 Minuten. Im Alltag liegt die Laufzeit abseits einer Steckdose zwischen 4 und 8 Stunden, je nach Beanspruchung des Systems.
Das Dell XPS 14 erweitert das Ultrabook-Portfolio von Dell. Das Gehäuse, die Materialwahl und Verarbeitung lassen keine Wünsche offen. Auch der gewachsene Schnittstellenumfang gefällt, wobei ein dritter USB-3.0-Port an der rechten Seite das Paket abgerundet hätte. Dem Pluspunkt der einfachen Wartung der Komponenten stehen der geringe Lieferumfang und die standardmäßige Garantielaufzeit von nur zwölf Monaten gegenüber. Die Eingabegeräte setzen das gute Bild des Gehäuses fort, wobei die gleiche Tastatur auch im Dell XPS 15 zu finden ist. Ein Überbleibsel ist das Auswerfen-Symbol auf der Taste F7, das im XPS 14 natürlich keinen Sinn macht.
Als eines der ersten Ultrabooks auf dem Markt bietet das XPS 14 eine größere Anzeige, die mit 1600 x 900 Pixel auflöst. Abgesehen von der maximalen Leuchtdichte sind die weiteren Messwerte weniger erfreulich. Angesichts des hohen Einstiegspreises jenseits der 1000 Euro hätten wir uns ein hochwertigeres TN-Panel oder gar eine IPS-Lösung versprochen. Der Vorsatz aus Corning Gorilla Glas kommt der Optik und Widerstandsfähigkeit zugute, worunter aber der Einsatz im Freien leidet (störende Reflexionen). Die Kombination aus aktueller Intel Core i7-3517U Ivy Bridge Prozessor und dedizierter Nvidia GeForce GT 630M ist eine gute Wahl, da der Spagat zwischen Leistung und Effizienz gemeistert wird. Die guten Verbrauchswerte und Laufzeiten bestätigen diese Tatsache.
Eine Überraschung erwartete uns bei den integrierten Stereo-Lautsprechern. Bei einer Leistung von vier Watt erwartet man nach zahlreichen Geräten nicht mehr viel. Das XPS 14 brilliert in diesem Bereich aber mit einem ausgewogenen Klangbild und guter Lautstärke. Hier können sich einige Hersteller eine Scheibe abschneiden, die mit diversen Schriftzügen auf dem Gehäuse vollmundig Versprechungen machen.
Ein letzter Kritikpunkt ist die Wärmeentwicklung unter Last. Mit Werten über 50 Grad Celsius wird es teilweise unangenehm warm.
Summa summarum ein Premium-Ultrabook, das starke Pluspunkte bereithält. Der Bildschirm verhindert unter anderem eine bessere Bewertung, womit es nur für 83 Prozent in der Gesamtwertung reicht.