Test Lenovo ThinkPad Edge E320 (i3-2310M) Subnotebook
Zahlreiche Leser löcherten uns in den vergangenen Wochen mit ihren Fragen nach einem Test des vorliegenden ThinkPad Edge E320 mit Core i3-2310M. Was macht diesen 13.3-Zoller so attraktiv? Die Intel-Plattform verspricht eine bessere Leistung als die AMD-Fusion-Alternative E325. Ein entspiegeltes Display, kombiniert mit einer recht hohen Akku-Kapazität (63Wh) und einem UMTS-Modul, könnte den perfekten Mobilbegleiter abgeben. Der Preis von derzeit 740 Euro scheint dafür angemessen.
Die Edge-Serie von Lenovo verspricht zudem die klassischen Qualitäten eines ThinkPads. Arbeitstaugliche Eingabegeräte, hohe Gehäusestabilität und funktionelle Details haben wir in den bisherigen Edge-Tests stets vorgefunden. Das Edge E320 ist jedoch anders. Warum wir nicht überall in eine blumige Begeisterungs-Schreibe verfallen, das erfahren Sie in unserem ausführlichen Testbericht.
Das Edge E320 ist der große Bruder des Edge E125 (AMD Fusion) und die Schwester des E325 (Fusion, aktuell im Test). Lenovo lässt auch das ThinkPad X121e (aktuell im Test) näher an die Edge-Geräte heranrücken, denn Aufbau und Optik des Chassis sind sehr ähnlich bis fast identisch (X121e / E125). Die älteren Modelle Edge 13 (Intel, AMD) hatten hingegen ein anderes Chassis. Dieses war stabiler und hinterließ einen langlebigeren Eindruck. Das vorliegende E320, das müssen wir hier leider sagen, kommt über die Robustheit eines durchschnittlichen Consumer-Subnotebooks nichts hinaus.
Was uns missfällt, das sind die schwammig eingehangenen Display-Gelenke (kein Vollmetall mehr), welche den Deckel wippen lassen. Hinzu kommt ein deutlich biegsames Chassis, das Hinsichtlich seiner Festigkeit keinen guten Eindruck macht. In diesen beiden Punkten waren das Edge 13 (K685) und das Edge 11 (Intel, AMD) mit Metall-Gelenk und starrem Gehäuse deutlich besser.
Positiv hingegen fällt die Haptik aus. Die Deckel-Oberfläche ist gummiert und berührt sich leicht samtig. Fingerabdrücke haben auf der dezent glitzernden Beschichtung keine Chance. Der Kunststoff-Innenraum berührt sich ebenfalls griffig, ist aber nicht gummiert. Die Chassis-Bodenplatte besteht aus Metall und lässt sich nirgends eindellen. Eindrück-Versuche scheitern auch an der Handauflage, die überall fest aufliegt.
Die Oberseite des Deckels können wir flächig (mit flacher Hand) kaum eindrücken. Nur mit deutlicher Kraft kann ein Finger punktuell in der Mitte drückend Druckstellen auf der bildgebenden Seite provozieren. Das E320 kann mit RAM oder dem Tausch der Festplatte gegen eine SSD einfach aufgerüstet werden. Die komplette Bodenplatte kann dazu nach dem Lösen von nur drei Schrauben abgenommen werden.
Bei den Anschlüssen ist das ThinkPad Edge E320 ident mit dem Vorgänger Edge 13. Schnelle Verbindungen zur externen e-SATA Festplatte sind möglich, jedoch nicht zur möglicherweise vorhandenen USB 3.0 HDD. Nachrüsten von Anschlüssen fällt aus, denn es gibt keinen ExpressCard-Schacht für entsprechende Controller Karten (z. B. für USB 3.0).
Ports an der Rückseite sind für den Einsatz auf dem Schreibtisch sinnvoll, denn sie entlasten die Seiten von der optischen und praktischen Last unschöner Kabel. Hier liegt dann unter Umständen ein sperriges eSATA-Kabel im Weg und versperrt die Ablage einer Rechtshänder-Maus. Eine Docking-Station, welche das Problem abstellen könnte, gibt es für die Edge-Serie nicht. Diese ist den höherwertigeren klassischen ThinkPads (ohne Edge, L- und T-Serie) vorbehalten.
Kommunikation
Das E320 bietet alle Kommunikationstechnologien, die heute in einem Subnotebook möglich sind. An erster Stelle steht das Ericsson F5521GW HSPA-Modul für den mobilen Internet-Zugang. Die SimCard muss unter dem Akku eingelegt werden. Das WLAN Modul verständigt sich per Draft-N Standard und der Ethernet-Controller in Gigabit-Manier. Bluetooth 3.0+HS vervollständigt das Paket.
Für Internet-Telefonie und Videochat ist das Edge E320 mit einer Webcam ausgerüstet, die 1280 x 720 Pixel (Breitbild) aufzeichnen kann. Im Communications Utility kann das Mikrofon für die Aufnahme von einer oder mehrer Stimmen optimiert werden (Konferenz). Die Taste zur Mikrofon-Stummschaltung (oberste Tasten-Zeile) erinnert an die Räusper-Taste.
Sicherheit
Business-Eigenschaften, wie Fingerabdruckleser, Computrace Diebstahlsicherung, spritzwassergeschützte Tastatur sind nicht an Bord. Immerhin gibt es aber den APS-Sensor (Bewegungssensor für Festplatte, Parkposition bei Erschütterung) und den Kensington Security Lock. Die ThinkVantage-Tools bündeln die Sicherheits-, Energie- und Systemeinstellungen. Auch die Datensicherung und Wiederherstellung erfolgen von diesem zentralen Tool aus.
Zubehör
Recovery-Datenträger liegen nicht im Karton. Hier muss sich der Nutzer seine eigenen Recovery-DVDs brennen (ThinkVantage Wiederherstellung). Das Zubehör besteht nur aus einem Garantie-Heft und einer Kurzanleitung.
Garantie
Die Standard-Garantie für die Edge-Serie beläuft sich auf 12 Monate. Die ThinkPlus Garantieverlängerung erhöht die Zeit auf 3 Jahre. Je nach Service Typ kostet das Paket zirka 55 Euro (Bring In) oder 85 Euro (Vor Ort).
Tastatur
Die Tasten bieten einen knackigen Druckpunkt und einen deutlichen Tastenhub (zirka 4 Millimeter). Die verkleinerten Richtungstasten ragen nicht aus dem Tasten-Rechteck heraus, was sie gequetscht wirken lässt. Auf Grund der niedrigen Bild-Tasten ist eine blinde Bedienung jedoch möglich.
Das Tastenbett des 13.3-Zollers liegt nicht überall fest auf. Links bis zur Mitte bietet es dem Schreiber einen festen Anschlag. Rechts kann ein stark aufdrückender Finger die Fläche ein Stück weit eindellen. Wer mit kleiner bis normaler Kraft in die Tasten haut, der wird davon nichts bemerken. Die Tasten sind relativ rutschig (keine Gummierung), tippen sich aber auf Grund der konischen Wölbung sehr zielsicher. Selbst die Blindschreiber-Markierung ist sehr deutlich ausgeprägt.
Touchpad & Trackpoint
Je nach Vorliebe können wir entweder das konventionelle Touchpad oder den Trackpoint (ThinkPad UltraNav Pointing Device) benutzen. Die Geräte können in der Maus-Steuerung unabhängig voneinander deaktiviert werden. Die zwei Trackpoint-Tasten sitzen unter der Space-Taste. Die Tasten besitzen einen sehr großen Hub und einen langgezogenen, deutlichen Druckpunkt.
Das Touchpad (Multi-Touch Gesten) besitzt keine Tasten, selbige verbergen sich darunter. Ein Links-Klick wird durch Druck auf das Pad oder seinen unteren linken Bereich ausgelöst. Der Kraftaufwand hierfür ist relativ groß und kann die Finger ermüden lassen. Unbefriedigend ist in unseren Augen der kleine Hub beim Niederdrücken des Pads. Im Vergleich zu den flinken Trackpoint-Tasten ist das Tippen hier schwerfällig. Ein Rechts-Klick kann wie üblich durch Drücken auf den Bereich rechts unten erzielt werden.
Die Bedienung der Mauseingabe kann insgesamt überzeugen. Die geringe Geräuschkulisse, die flinke Bedienbarkeit (außer Mousepad) und die griffige Haptik (leicht genoppt) gefallen uns. Durch den Wegfall der unteren Tasten kann Lenovo einen Durchmesser von 10.5 Zentimetern in den 13.3-Zoller einbauen.
Das entspiegelte AUO-Panel (Typ B133XW03-V1) kann uns nicht begeistern. Die Auflösung der 16:9 Anzeige ist mit 1.366x768 Bildpunkten Standard für den 13.3-Zoll Formfaktor. Der knappe Kontrast von 189:1 leider ebenso. Farben leuchten nicht kräftig, Schwarz hat einen grauen Einschlag.
Die matte Oberfläche ist nicht der Grund für die schwachen Kontraste. Ein Glare Type würde die Farben optisch mit einer gewissen Brillanz versehen, der Schwarzwert (0.93 cd/m²) wäre derselbe. Der Farbraum des AUO-Panels liegt deutlich unterhalb sRGB (Bild Mitte), das heißt es kann die Farben dieses Spektrums nicht vollständig abbilden. Der Farbraum ist jedoch nur für Profi-Bildbearbeiter relevant, weshalb nur teure Ausnahme 13.3-Zoller in dieser Hinsicht besser sind (Samsung 900X3A, Vaio Z13Z9E). Selbst das oft gelobte IPS-Panel (sehr gute Blickwinkel) im ThinkPad X220 hat nur einen geringfügig breiteren Farbraum und deckt sRGB nicht ab.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 165 cd/m²
Kontrast: 189:1 (Schwarzwert: 0.93 cd/m²)41.51% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.12% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das entspiegelte Panel bietet uns leider nur eine schwache Helligkeit. Im Durchschnitt messen wir 173 cd/m², aber nur bei eingestecktem Netzteil. Maximal erfasst unser Messgerät eine Leuchtdichte von 184 cd/m² links oben. Sobald vom Netz getrennt, dimmt das E320 die Helligkeit auf 165 cd/m² herunter (Messung Mitte). Angesichts des angepeilten Outdoor-Szenarios wäre eine stetige Luminanz jenseits von 230 cd/m² wünschenswert. So aber schauen Sonnenanbeter mit und ohne Stromkabel in ein oftmals zu dunkles Panel, denn die Sonnenstrahlen erdrücken das schwache Hintergrundlicht.
Zu guter letzt die Blickwinkel. Es wundert angesichts der bisher schwachen Werte des AUO Panels nicht, dass auch die Blickwinkel sehr knapp ausfallen. Nur bis etwa 45 Grad horizontaler Abweichung von der frontalen Position erkennen wir Farben sauber und ohne Invertierung. Weicht der Blick nach unten ab (vertikal), bleibt dargestellte Schrift bis etwa 50 Grad gut ablesbar. Die Helligkeit geht aber schon ab 20 Grad zurück und Farben verfälschen bis zur Unkenntlichkeit.
Lenovos 13.3-Zoller ist mit einem Intel Core i3-2310M (2 x 2.1 GHz) gerüstet. Die 2-Kern-CPU beherrscht kein Turbo Boost, aber Hyperthreading (4 Rechen-Threads). Die TDP der CPU liegt bei 35 Watt. Davon benötigen die zwei Rechenkerne 25 Watt. 10 Watt genehmigen sich die integrierte Intel HD 3000 Grafiklösung und der interne DDR3-Speicherkontroller. Unter Last kann der Strombedarf der Komponenten allerdings deutlich über diese Werte hinaus gehen.
Es sind 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher an Bord, wobei nur einer der beiden verfügbaren Sockel besetzt ist (1 x 4.096 MB). Als Festplatte kommt eine 320 GB Hitachi (HTS723232A7A364) mit 7200U/Min zum Einsatz.
Wer einen ThinkPad Edge kaufen will, der stellt sich die Frage ob die AMD-Fusion- oder die vorliegende Intel-Version gekauft werden soll. Vorteil von Fusion: Den Edge E325 gibt es schon ab 420 Euro. Rechnet der Sandy Bridge i3-Prozessor deutlich schneller, so dass sich der Aufpreis lohnt?
Der i3 2310M schafft mit seinen 2.1 GHz beim Single-Core Rechnen im Cinebench R10 Single 64bit mehr als doppelt so viele Punkte (3.446), wie die AMD E-350 APU mit 1.6 GHz (1.125). Der große CPU-Bruder i5-2520M (2.3GHz) kommt dank Turbo-Boost aber auf noch schnellere 5.050 Punkte (64bit). Bei der täglichen Arbeit ist Multi-Threading allerdings relevanter als Single-Core Last (Cinebench R10 Multi 64bit). Der i3-2310M schafft in dieser Disziplin 7.398 Punkte. Der E-350 ist mit 2.200 Punkten um 70% langsamer.
Es wäre jedoch ungerecht gegenüber der AMD Fusion-Option, die deutlich höhere Rechenleistung des Intel Kerns einfach stehen zu lassen. Die Fusion APU ist in erster Linie eine relativ starke Grafikkarte mit beigefügtem Rechenwerk. Unter Ausnutzung der Grafikleistung der HD 6310 könnte die System-Leistung von Fusion mit der Intel-Version Schritt halten. Oder doch nicht?
Wir prüfen das mit System-Benchmarks, welche HDD, RAM, GPU-Hardwareunterstützung etc. prüfen. Der PCMark Vantage ermittelt einen Score von 5.457 Punkten. Ein E-350 System schafft mit AMD E-350 nur 2.600 Punkte (ThinkPad X120e). Der AMD-Vorgänger Edge 13 (K685) brachte es immerhin auf 3.753 Punkte. Den PCMark 7 schließt unser E320 mit 2.009 Punkten. Die 1.101 Punkte eines Fusion E-350 Systems (ThinkPad X120e) liegen in weiter Ferne.
Beachtlich ist, dass "große" Notebooks mit i5-2520M (Turbo-Boost) bei 5.800 bis 7.700 Punkten bzw. 2.100 bis 2.300 Punkten liegen (PCMark Vantage bzw. PCMark 7). Das kleine Edge E320 bietet folglich eine normale Notebook-Leistung und nicht etwa eine abgespeckte Subnotebook-Performance.
Kurz: Nach System-Benchmarks ist das E320 deutlich schneller (53% bzw. 45%; PCMark Vantage, PCMark 7) als Fusion E-350 Systeme. Was beim Nutzer fühlbar ankommen wird, das sind längere Kopier- oder Installationszeiten. Beim zeitgleichen Ausführen mehrerer Installationen und Kopiervorgänge agiert die Fusion-APU akzeptabel flink. Doch die Performance-Krone erringt in diesem Vergleich eindeutig der i3-2310M. Durch eine schnelle Festplatte kann das Fusion-System diesen Nachteil nur zum kleinen Teil wett machen.
PCMark Vantage Result | 5457 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2009 Punkte | |
Hilfe |
Der 3DMark2006, zur Einschätzung der Spiele-Tauglichkeit, erreicht 3.098 Punkte. Die 2010er Intel HD Generation (ebenfalls CPU integriert) schaffte im Durchschnitt nur 1.500 Punkte (je nach CPU +/- 200 Punkte). Spielen ist mit der Intel HD 3000 eingeschränkt möglich. Die dedizierte Einsteiger GPU Radeon HD 6470M ist nur 3% schneller (3DMark2006), wobei aber die Treiber besser an Spiele angepasst sind.
Die Radeon HD 6310 ist mit ihren 1.980 Punkten (3DMark2006) deutlich durch die HD Graphics 3000 des E320 abgeschlagen. Damit wäre die HD 3000 aber übervorteilt bewertet, denn bei der reinen Rechenleistung gibt es etwa einen Gleichstand zwischen HD 6310 und Intel-IGP: Der OpenGL Test des Cinebench R11.5 zeigt die reine Shader-Leistung: HD 6310, 8.09 Punkte; HD 3000, 7.3 Punkte.
3DMark 05 Standard | 5863 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3098 Punkte | |
Hilfe |
Beim Massenspeicher setzt Lenovo auf Hitachi. Die Kapazität liegt bei 320 GB. Die HD-Tune und Crystal Disk Mark 3.0 Werte der 7200U/Min HDD fallen überdurchschnittlich aus, was durch den guten PCMark Vantage HDD-Score von 4.148 bestätigt wird. Der Durchsatz beim sequentiellen Lesen beträgt 79 MB/s. Crystal Disk Mark ermittelt ein ausführlicheres Bild über die Durchsätze beim Lesen/Schreiben von kleinen und großen Datenpaketen (Klick auf Tab). Auffällig sind die kleinen Zahlen beim Lesen und Schreiben von verstreuten 4K Paketen (0.4 / 0.8 MB/s). Diese Langsamkeit ist typisch für rotierende HDDs, denn die Schreib/Leseköpfe müssen immer mechanisch an eine Position geführt werden. Dies kann nur durch eine SSD abgestellt werden, wofür Lenovo mit einer SSD-Version sorgt (128 GB; 685D090).
Spiele:
Zum Spielen taugt die Intel HD Graphics 3000 nur mit großen Einschränkungen. Jedoch fahren Gelegenheitszocker mit der DirectX-10.1 IGP meistens besser als mit der HD 6310 in einem AMD Fusion System (Edge E325 Alternative). Trackmania Nations Forever kann auf dem E320 mit 36.6 fps in Details High flüssig gespielt werden. Selbst eine HD 6470M (Dell Vostro 3350) schafft mit 45 fps nicht fulminant mehr Bilder. Die HD 6310 war in zahlreichen Test-Spielen 34% langsamer als die HD 3000, was wie im IdeaPad S205 vornehmlich an einer Bremsung durch den langsamen Fusion-Rechenkern zu tun hat.
Ältere Games (Left4Dead) laufen in manchmal in hohen Details flüssig. Bei aktuellen aber anspruchsloseren Games wie Fifa 11 muss mit einem Core i3 auf mittlere Details ausgewichen werden. Siehe Artikel Intel HD Graphics 3000 Grafiklösung und die Detailseite der IGP.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Trackmania Nations Forever (2008) | 125 | 36.6 |
Geräuschemissionen
Ohne starke Belastung, wie beim Surfen im Web oder der Arbeit in Outlook, bewegt sich die Lautstärke zwischen 31.5 und 34.6 dB(A). Das Grundrauschen der schnell drehenden HDD ist leiser als der Grundpegel des stets laufenden Lüfters. Daher ist deren Pegel nur messbar, wenn die Lese/Schreibköpfe leise klackern (31.7 dB(A), keine störende Vibration).
Bei konstanter Höchstlast für den Prozessor und für die integrierte HD 3000 wird der Lüfter mit 39.7 dB(A) nur bedächtig lauter. Die Kühlung zeigt sich reaktionsschnell, denn bereits 20 Sekunden nach Last-Ende liegt der Pegel wieder bei 34 dB(A). Ein 3DMark2006, der vornehmlich GPU-Last aber auch anteilige CPU-Last provoziert, lässt den Lüfter mit 35.8 dB(A) hörbar aber akzeptabel Rauschen. Dies ist der Pegel, mit dem bei normaler Belastung höchstens zu rechnen ist.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.5 / 31.5 / 34.6 dB(A) |
HDD |
| 31.7 dB(A) |
Last |
| 35.8 / 39.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Erwärmung verhält sich so wie die Lautstärke. Im Leerlauf unbemerkt und unter Last gut erträglich. Im Leerlauf- und Office-Betrieb, einem wahrscheinlich typischen Szenario für das E320, werden einzelne Bereiche lediglich handwarm (30 Grad Oberseite). Die Unterseite wird punktuell höchstens 35 Grad warm.
Die Spitzen der Abwärme während eines Stresstests liegen mit 40 (oben) bzw. 46 Grad Celsius (unten) natürlich höher. Die Handauflage bleibt aber jederzeit lauwarm, hier messen wir höchstens 32 Grad. Core Temp weist am Prozessor während des mehrstündigen Stresstests einen Puffer von 5 Grad bis Tjunction aus (Taktung @2.095 MHz).
Ohne Thermal Throttling
Während des mehrstündigen Stresstests (Prime95+Furmark, Siehe Screen) gab es kein Throttling (Takt 2x2.1GHz). Turbo-Boost spielt für den i3 zwar keine Rolle, dennoch hatten wir es beim Samsung 200B5B mit gleicher CPU mit Thermal Throttling zu tun. Für das E320 können wir entwarnen, unter Last bleibt der Takt konstant bei 2.1 GHz (@Samsung 1.5GHz Throttle). Zudem war der Stress-Energieverbrauch von 47 Watt konstant (Prime95 Solo: 38W, Furmark Solo 33W).
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.2 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-3.9 °C).
Lautsprecher
Wo befinden sich die Lautsprecher? Augenscheinlich gibt es keine Öffnungen. Wir entdecken diese aber in der Aussparung der Scharniere. Dieser ungewöhnliche Ort sorgt leider nicht für einen Wohlklang. Im Gegenteil. Der Klang ist höhenlastig, bassarm und dünn. Für die hörenswerte Musikwiedergabe ist die Verwendung externer Lautsprecher oder qualitativ hochwertiger Kopfhörer dringend zu empfehlen. Die 3.5 mm Lautsprecherbuchse ist mit dem Mikrofon kombiniert.
Die Energieaufnahme des Edge E320 zeigt eine große Spanne zwischen Leerlauf und hoher Last (CPU+IGP). Dies ist typisch für die Intel Core Prozessoren. Der Idle-Strombedarf des Edge liegt zwischen 8.8 Watt (Energiesparen, geringste Helligkeit) und 13 Watt (Höchstleistung, höchste Helligkeit). Stress bedeutet das Gegenteil. Ein 3DMark2006 (IGP Intel HD 3000) benötigt 32 Watt. Im Stresstest kommt der Core i3 hinzu und wir erfassen 47 Watt. Das kleine 65 Watt Netzteil (227 Gramm) ist für diese Energieaufnahmen passend dimensioniert und kann nebenbei sogar noch den Akku laden.
Aus / Standby | 0.3 / 0.6 Watt |
Idle | 8.8 / 12.3 / 13 Watt |
Last |
32.1 / 47.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Laufzeiten von bis zu sieben Stunden sind in der Subnotebook-Klasse zwar nicht spitzenmäßig, angesichts des Standard Core i3 Prozessors aber beachtlich. Der Akku hat eine normale Kapazität von 63 Wh und steht nicht über, wie bei den ThinkPad Edge 13. Der WLAN-Test (Surfen im Web) endet nach 6:58 Stunden, ein Last-Test läuft hingegen nur 2:17 Stunden. Die Helligkeit des TFTs war im WLAN-Test auf 100 cd/m² eingestellt. Nachteil: Die Ladezeit fiel mit 3:02 Stunden recht hoch aus. Das zuletzt getestete Edge 13 auf AMD Basis hielt im besagten WLAN-Test 5:31 Stunden durch, also fast 1:30 Stunden weniger (ebenfalls 63 Wh).
Lenovos ThinkPad Edge E320 (NWY3RGE) ist ein einfaches aber interessantes 13.3-Zoll Subnotebook. Gerade weil es keinen „schwachen“ Low-Voltage Prozessor von Intel, sondern eine 35 Watt Standard CPU sein eigen nennt, ist es deutlich leistungsfähiger als die bisherige AMD-Option im Edge 13 (K645) und die Fusion-Option im brandaktuellen Edge E325 (aktuell im Test).
Zusammen mit einer schnellen Festplatte ist die Anwendungsleistung für ein Subnotebook sehr gut. Die Akkulaufzeit leidet mit bis zu sieben Stunden (WLAN-Test) nicht unter dem Standard-Prozessor. Bei konstanter hoher Last kann es aber warm unter den Fingern werden.
Das mobile Internet ist mit dem integrierten HSDPA-Modul immer zur Hand, vorausgesetzt es gibt einen passenden Datenvertrag. Technologisch hat der Hersteller bis auf die schwache Beleuchtung des matten Panels bis hierher alles richtig gemacht. Doch leider hat sich Lenovo bei der Wahl des Chassis keinen Gefallen getan. Die Eingabegeräte sind zwar wie gehabt gut bis sehr gut, doch das Chassis und die Gelenke haben ihren „unverwüstlichen“ Anspruch eingebüßt. Das Gehäuse lässt sich deutlich verbiegen und die schwammigen, dünnen Kunststoff-Gelenke spotten des ThinkPad-Namens.
Wer über das schwache Consumer-Chassis hinwegsehen kann, der erhält mit dem E320 ein flottes und mobiles Subnotebook für den privaten oder geschäftlichen Alltag. Die Schwester E325 ist auf Grund des identischen Chassis keine Alternative. Schon gar nicht für den, der echte Notebook-Performance einkaufen möchte. Die AMD Fusion bestückten Edge-Notebooks punkten bei der Laufzeit und beim Preis. Ihre Leistung reicht jedoch im Allgemeinen nur für Web- und Videounterhaltung.