Test Xiaomi Mi 8 Explorer Edition Smartphone
Anlässlich des achtjährigen Firmenjubiläums überspringt Xiaomi die Zahl 7 in der Modellbezeichnung, welche in manchen Regionen Chinas als Unglückszahl gilt, und benennt die siebte Generation der Flagship-Reihe mit der Zahl 8. Zumal Xiaomi selbst davon spricht, dass die eigenen Erwartungen durch das Mi 8 übertroffen wurden, und daher die "7" übersprungen wurde.
Auch in der aktuellen Modell-Generation setzt der chinesische Smartphone-Hersteller in seinem Spitzenmodell auf eine leistungsfähige Hardware zu einem erschwinglichen Preis. Angetrieben wird das Mi 8 von dem High-End-Chipsatz aus 2018, Snapdragon 845, aus dem Hause Qualcomm, der mit einer maximalen Taktfrequenz von 2,8 GHz arbeitet. Im Vergleich zum Vorgänger setzt Xiaomi in diesem Jahr auf eine organische Anzeige im Format 18,7:9. Das 6,21 Zoll große AMOLED-Display verfügt zudem, wie im Jahr 2018 fast schon obligatorisch, über eine Einkerbung des Bildschirms an der oberen Gehäuseseite. In dieser sitzen die Sensorik für die Gesichtserkennung, die Hörmuschel und eine 20-MP-Frontkamera. Auf der Rückseite kommt eine Dual-Kameraeinheit mit einer Auflösung von 12 MP zum Einsatz.
Das Xiaomi Mi 8 ist wahlweise mit 6 GB Arbeitsspeicher und 64, 128 oder 256 GB internem UFS-Speicher erhältlich. Neben der „Standard-Version“ kann ebenfalls eine Mi 8 Explorer Edition erworben werden. Letztere ist jedoch ausschließlich mit 8 GB RAM und 128 GB ROM erhältlich. Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Modellvarianten beleuchten wir in den entsprechenden Themensektionen des Tests.
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren kann das Xiaomi Mi 8 auch über deutsche Händler gekauft werden. Die Preise für die Einstiegsversion gehen ab circa 430 Euro los. Wer das Gerät über Importfirmen bestellt, kann etwa 60 bis 70 Euro sparen. Was Sie beim Kauf von Smartphones via Importfirmen beachten müssen, erfahren Sie hier.
Beim Mi 8 in der Explorer Edition sieht das etwas anders aus. Hier konnten wir zum Testzeitpunkt nur Angebote über chinesische Anbieter ausmachen. Die Preise schwankten aufgrund der schlechten Verfügbarkeit recht stark. Für circa 580 Euro wechselt das Xiaomi Mi 8 EE zurzeit seinen Besitzer.
Mögliche Konkurrenten des Xiaomi-Flagship-Smartphones, und als Vergleichsgeräte im Test aufgeführt, ist die aktuelle Smartphone-Elite in Gestalt des Samsung Galaxy S9, HTC U12 Plus und Huawei P20. Hinzu kommen Vertreter der Oberklasse wie das OnePlus 6 sowie mit dem Xiaomi Mi Mix 2S und Xiaomi Black Shark Konkurrenten aus dem eigenen Hause, welche zu ähnlichen Preisen erhältlich sind.
Gehäuse - Xiaomi-Handy mit hervorragender Verarbeitung
Das aus Glas und Aluminium gefertigte Gehäuse des Mi 8 überzeugt mit seiner sehr guten Verarbeitungsqualität. Die seitlich gewölbten Ränder der Glasrückseite und die Bauhöhe von gerade einmal siebeneinhalb Millimetern lassen das Oberklasse-Smartphone sehr gut in der Hand liegen. Zur Auswahl stehen die vier Farbenvarianten: Gold, Weiß, Blau und Schwarz. Die Mi 8 Explorer Edition kann hingegen nur mit einem schwarzen Gehäuse bestellt werden. Die Besonderheit offenbart ein Blick auf die Rückseite. Die Explorer Edition verfügt über eine transparente Glasabdeckung, die einen Blick auf das Innere des Smartphone erlaubt. Jedoch sind das sichtbare Mainboard sowie der Prozessor ohne jegliche Funktion. Aus optischen Gründen wurden im Mi 8 Explorer Edition funktionslose Komponenten über die eigentlich aktiven, wohl optisch weniger attraktiven, Bauteile gestülpt. Nichtsdestotrotz ist die Explorer Edition ein echter Blickfang und sehr schön anzuschauen.
Die Vorderseite besteht vollständig aus kratzfestem 2,5-D-Corning-Gorilla-Glas 5, welches leicht abgerundet in den Metallrahmen übergeht. Das AMOLED-Display wird seitlich von einem knapp drei Millimeter dünnen Rahmen begrenzt. Die Ränder an der Oberseite des Gehäuses sind dank der Notch ebenfalls gering ausgefallen. Das Größenverhältnis zwischen Display und Gerätevorderseite beträgt knapp 84 Prozent. Die Fläche ist somit recht effizient genutzt.
Das auf der Rückseite positionierte Dual-Kameramodul schließt nicht bündig mit dem Gehäuse ab, sodass ein Mi 8 (Explorer Edition), auf dem Tisch liegend, leicht wackelt. Während das normale Mi 8 einen rückseitigen Fingerabdrucksensor besitzt, sucht man diesen bei der Explorer Edition vergeblich. Die Sensoren für die Erkennung der biometrischen Merkmale sind erstmals bei einem Xiaomi-Handy unterhalb des Displays auf der Front verbaut.
Die physischen Tasten lassen sich haptisch gut voneinander unterscheiden und sind sehr gut platziert. Die Bedienelemente für Lautstärkeregelung sowie der Ein/Aus-Schalter sind schön verarbeitet, haben kaum Spiel und besitzen einen gut definierten Druckpunkt. Die Stabilität ist ebenfalls überzeugend, selbst fester Druck macht dem Gerät kaum etwas aus.
Einziger wirklicher Kritikpunkt ist der SIM-Karten-Slot bei unserem Test-Sample. Dieser sitzt nicht perfekt im Gehäuse, sodass die Übergänge fühlbar sind.
Ausstattung - viel UFS-2.1-Speicher im Mi 8 EE
Zur Ausstattung des Xiaomi-Smartphones gehören ein USB-Type-C-Anschluss (2.0) mit Quick Charge 4+-Support, ein Kompass, VoLTE und eine Status-LED. Eine drahtlose Übertragung von Displayinhalten auf einen externen Monitor mittels Miracast wird ebenfalls unterstützt und funktionierte im Test mit einem Android TV von Sony gut. Stereolautsprecher und der Infrarotsensor aus dem Vorgänger finden sich im Mi 8 (Explorer Edition) hingegen nicht wieder.
Der interne UFS-2.1-Speicher unserer Testgeräte umfasst eine Kapazität von 64 GB respektive 128 GB, wobei dem Nutzer im Auslieferungszustand nur noch 50 GB und 109 GB zur freien Verfügung stehen. Eine Speichererweiterung der Mi-Reihe ist, wie gehabt, auch in der siebten Generation nicht möglich. Mittels OTG-Adapter lassen sich Peripheriegeräte wie USB-Sticks über den USB-Port verbinden.
Software - MiUI mit Schwächen
Xiaomi liefert sein aktuell leistungsstärkstes Smartphone mit Android in der Version 8.1 Oreo aus, welches zum Zeitpunkt des Tests über die Sicherheitspatch-Ebene vom Stand August 2018 verfügt. Unser Mi 8-Testsample läuft mit der Global-ROM und MiUI in der Version 9.6. Während auf der Explorer Edition unseres Testgerätes, welche über die standardmäßige, chinesische ROM-Version verfügt, die MiUI 10.0 Stable installiert ist.
Da die „Standard“-ROM nur für den chinesischen Markt konzipiert wurde, unterstützt die hauseigene Software MiUI ab Werk keine Google-Dienste, wie den Play Store oder Google-Applikationen, wie Gmail. Stattdessen kommen chinesische Services und Xiaomis eigene Dienste zum Einsatz. Um dennoch nicht auf die Google-Dienste verzichten zu müssen, erfahren Sie in unserem How-To, was bei einer nachträglichen Installation der Google-Applikationen beachtet werden muss. Auf der globalen Version sind dann bereits Google-Dienste und neben Chinesisch und Englisch weitere Sprachen als Systemsprachen (u.a. Deutsch) vorinstalliert.
Software, im Speziellen die Benutzeroberfläche MiUI, war eigentlich immer eine Stärke von Xiaomi. Im Mi 8 wirkt unsere globale Stable- jedoch wie eine BETA-Version. Viele Kleinigkeiten lassen die Benutzeroberfläche unrund wirken – z.B. die fehlenden Benachrichtigungen in der Statusleiste. Manche Funktionen sind nur exklusiv für bestimmte Länder verfügbar (z.B. Face-Unlock) und das Always-On-Display lässt sich weder personalisieren noch unterstützt es Drittanbieter-Apps, was eine Nutzung im Alltag eigentlich erst interessant macht. Zudem ist die Oberfläche nicht so performant, wie man es von dem Mi-User-Interface kennt. Die neuste Version 10.0 läuft flüssiger, aber auch hier sind die Defizite in der Software vorhanden (z.B. Always-On-Display-Problematik oder kein Zoom bei 16:9-Videos möglich).
Im Vergleich zu Googles Vanilla Android bietet die Benutzeroberfläche des chinesischen Herstellers zahlreiche optische und funktionelle Anpassungen. Neben Software-Features wie einem Schnellzugriff oder einer Gestensteuerung können auf dem Mi 8 Apps in dem sogenannten Second Space geschützt in einem zweiten Bereich genutzt werden.
Kommunikation und GPS - Xiaomi-Handy mit LTE-Band-20
Kabellose Peripheriegeräte, wie Kopfhörer und Smartwatches, können via Bluetooth 5.0 mit dem Xiaomi-Handy verbunden werden. Ein Chip für die Nahfeldkommunikation (NFC) ist ebenfalls vorhanden.
Das integrierte WLAN-Modul beherrscht den IEEE-802.11-Standard nach a/b/g/n/ac. Zusätzlich versteht sich das Mi 8 (Explorer Edition) auf die 2x2-MIMO-Technologie, sodass sehr hohe Übertragungsraten möglich sind. Die von uns gemessene Übertragungsgeschwindigkeit zwischen dem Xiaomi-Smartphone und unserem Referenz-Router Linksys EA 8500 ist mit über 600 MBit/s als hervorragend zu bezeichnen.
In der alltäglichen Nutzung ist die Empfangsleistung ebenfalls gut und das WLAN-Signal konstant. In unmittelbarer Nähe zum Router (Telekom Speedport, W921V) messen wir eine sehr geringe Dämpfung von –37 dBm.
Das Xiaomi Mi 8 (Explorer Edition) ermöglicht die Nutzung von bis zu zwei Nano-SIM-Karten gleichzeitig. Ins mobile Internet geht das LTE-Smartphone mit bis zu 1 GB/s bei Downloads (LTE.cat 16) - dies gilt für beide SIM-Kartenslots. Auch das LTE-Modul verfügt über die MiMo-Antennentechnologie. Das 4x4 MIMO-Verfahren im Xiaomi-Smartphone verdoppelt nahezu die Datenübertragungsrate im Vergleich zu der 2x2-MIMO-Technik.
Auch in puncto Frequenzabdeckung hat sich für die hiesige Nutzung einiges getan. Das Xiaomi Mi 8 (Explorer Edition) unterstützt (erstmals) das vor allem im ländlichen Raum Deutschlands oft zum Einsatz kommende LTE-Band-20 im 800-MHz-Frequenzbereich. Bei den insgesamt (nur) 14 genutzten LTE-Bändern besteht jedoch noch Luft nach oben.
Die Positionsbestimmung mit dem Xiaomi-Smartphone erfolgt mittels der Satellitensysteme GPS, GALILEO, BeiDou, GLONASS sowie QZSS. Eine Besonderheit des Mi 8 (Explorer Edition) ist das Dual-GPS-Feature, bei dem zwei Frequenzbänder, das reguläre verwendete Band L1 und das im professionellen Bereich eingesetzte L5-Band, für eine schnellere und genauere Lokalisierung genutzt werden. Ob dies im Alltag einen echten Mehrwert bietet und um die Ortungsgenauigkeit unseres Testgerätes in der Praxis einschätzen zu können, zeichnen wir parallel eine Strecke zu Vergleichszwecken mit dem GPS-Fahrradcomputer Garmin Edge 520 und dem Xiaomi-Smartphone auf.
Etwa 280 Meter liegen zwischen dem Oberklasse-Gerät und dem Profi-Navi am Ende der 5,5 Kilometer langen Teststrecke. Für ein Gerät dieser Preisklasse sind die Abweichungen des GPS-Moduls in Ordnung, besonders genau jedoch nicht. Auch ein Blick auf den Detailverlauf bei unserem Streckenlayout zeigt eine eher durchschnittliche Ortungsgenauigkeit. Vielleicht können künftige Updates aus dem Dual-GPS-Feature mehr rauskitzeln.
Der Satfix erfolgt im Freien ohne Verzögerung mit einer Genauigkeit von etwa 6 Metern. Selbst in Gebäuden gelingt mit dem Mi 8 (Explorer Edition) eine Ortung, jedoch war die Satellitenverbindung leicht schwächer, die Positionsgenauigkeit aber unverändert.
Telefonfunktionen und Sprachqualität - Mi 8 mit guter Sprachausgabe
Um die Sprachqualität des Mi 8 (Explorer Edition) zu überprüfen, tätigen wir Anrufe über das D-Mobilfunknetz (Vodafone). Die Klangqualität des Ohrhörers zeigt sich im Test als sehr zufriedenstellend. Auch die maximale Lautstärke ist absolut ausreichend. Die Sprachqualität des Mikrofons respektive Sprachausgabe im Mi 8 (Exporer Edition) wurde durch unsere Gesprächspartner als klar charakterisiert.
Kameras - sehr gut aber nicht Top-Notch
Die rückseitige Hauptkamera des Mi 8 (Explorer Edition) verfügt über ein Weitwinkelobjektiv mit 12 MP (4.032 x 3.024 Bildpunkte), Offenblende von f/1.8 und optischen Bildstabilisator sowie eine zweite 12 MP-Telefoto-Optik mit f/2.4. Der Sony IMX363-Bildsensor in der Hauptkamera besitzt Pixel, deren Kantenlänge 1,4 μm beträgt. Das lichtschwächere Teleobjektiv greift auf einen Samsung-Sensor (S5K3M3) mit deutlich kleineren Pixeln (1 μm) zurück.
Mit der rückseitigen, vertikal angeordneten Dual-Kamera des Mi 8 gelingen hervorragende Fotoaufnahmen – insbesondere bei ausreichend heller Umgebung. Die Aufnahmen sind detailreich und können mit einer guten Bildschärfe überzeugen. Auch der Dynamikumfang und die Farbwiedergabe in den Fotos sind sehr gut. Auf dem Niveau eines Samsung Galaxy S9, Apple iPhone X oder Huawei P20 Pro ist das Xiaomi-Smartphone dennoch nicht. Gerade in Situationen, wo das Mi 8 aus der Tasche gezogen und schnell ein Schnappschuss getätigt wird, ist der Dual-Pixel-Autofokus im Xiaomi-Smartphone nicht immer präzise genug. Zudem stimmen die Belichtung sowie der Weißabgleich nicht immer hundertprozentig.
Bei Dunkelheit oder schlecht ausgeleuchteten Motiven verhält es sich ähnlich. Die absolute Helligkeit in den Aufnahmen ist auf einem sehr guten Niveau. Auch die Bildschärfe ist in den meisten Fällen ausreichend. An die Low-Light-Performance der Kamera-Primi im Smartphone-Segment kommt das Mi 8 (Explorer Edition) auch in diesem Jahr nicht heran.
Die Kamera auf der Vorderseite löst mit 20 MP auf. Neben der höheren Auflösung besitzt der Samsung-Bildsensor eine f/2.0-Blende. Wenn genügend Licht zur Verfügung steht, ist die Qualität der Aufnahmen gut. Sobald die Lichtbedingungen etwas schlechter werden, leidet die Bildschärfe und die Fotos verrauschen. Zudem nimmt die Weichzeichnung in den Aufnahmen stark zu.
Videos nimmt die Frontkamera in Full-HD-Auflösung bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde auf. Die Dual-Kameraeinheit schafft eine Auflösung von UHD bei 30 FPS, bei 1080p unterstützt die Kamera im Mi 8 (Explorer Edition) bis zu 120 FPS. Qualitativ gute Videoaufnahmen sowie eine klar verständliche Tonaufzeichnung sind für das Xiaomi-Smartphone kein Problem.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Lichtbedingungen unterziehen wir die Dual-Kamera weiteren Testkriterien. Mit dem ColorChecker-Passport analysieren wir die Farbdarstellung der rückseitigen Optik. Dabei ist im unteren Teil eines jeden Farbfeldes die Referenzfarbe dargestellt.
Die Farben werden mit dem Mi 8 (Explorer Edition) gut getroffen, sind aber deutlich abgedunkelt. Die Weiß- und Schwarztöne zeigen dagegen deutlich sichtbare Abweichungen in den Aufnahmen.
Die Bildschärfe in der Abbildung des Testcharts kann selbst in Randbereichen überzeugen. Die Farbverläufe werden sauber dargestellt, Schriften auf dunklen Flächen wirken kaum ausgefranst.
Zubehör und Garantie - Xiaomi-Handy mit einigen Extras
Neben dem Smartphone selbst liegen ein USB-Kabel, eine Silikon-Schutzhülle, einen USB-C auf 3.5 mm-Adapter sowie ein modulares CN-Netzteil (1,5 A, 12 V) in der Verpackung. Zwar unterstützt das Mi 8 (Explorer Edition) Quick Charge 4+, ausgeliefert wird allerdings nur ein QC-3.0-Ladegerät.
Darüber hinaus legt TradingShenzhen einen EU-Adapter für die hierzulande verwendeten Steckdosen sowie einen Screen-Protector bei, dieser gehört aber nicht zum Standardlieferumfang, sondern stellt eine Serviceleistung des Leihstellers dar.
Die Garantie beläuft sich auf 12 Monate. Was Sie beim Kauf von Smartphones via Importfirmen beachten müssen, erfahren Sie hier.
Bei unserem Testgerät, bereitgestellt durch den Leihsteller TradingShenzhen, besteht die Möglichkeit, im Falle eines Garantieanspruchs das Mi 8 (Explorer Edition) an eine deutsche Versandadresse zu schicken. Ein zeitaufwändiger Versand nach China würde daher entfallen.
Eingabegeräte & Bedienung - Mi 8 mit sehr schnellen Entsperroptionen
Die Steuerung erfolgt entweder über drei übliche Android-On-Screen-Tasten im unteren Displaydrittel oder alternativ über „Full Screen Gestures“, welche wir bereits bei anderen Xiaomi-Modellen (u.a. beim Mi 6X und Mi Pad 4) vorgestellt haben. Die Eingaben auf dem 6,21 Zoll großen Display werden bis in die Ecken des Touchscreens akkurat und schnell umgesetzt.
Der auf der Rückseite integrierte Fingerabdrucksensor des „normalen“ Mi 8 entsperrt das Smartphone sehr schnell und akkurat. Die Zeitspanne, bis sich das Display aus dem Stand-By-Modus einschaltet, ist ebenfalls auffallend kurz. Hier verbaut der chinesische Hersteller einen der besten Sensoren auf dem Markt.
Die Explorer Edition setzt hingegen auf eine biometrische Erkennung des Fingers unterhalb des Displays auf der Front. Der drucksensitive In-Screen-Fingerprint-Sensor kann jedoch sowohl in puncto Geschwindigkeit als auch Genauigkeit nicht mit der „klassischen“ Methode mithalten.
Als weitere Entsperroption gibt es neben den üblichen Methoden wie Muster, PIN und Kennwort auch eine Gesichtserkennung. Auch hier gibt es wieder Unterschiede zwischen den beiden Modellvarianten. Das Mi 8 in der regulären Variante nutzt eine Gesichtserkennung auf Infrarot-Basis. Die Explorer Edition verfügt zusätzlich über eine 3D-Gesichtserkennung, die das Gesicht in über 33.000 Punkten analysiert und ein Tiefenprofil erstellt. Zusammen mit den Daten der Infrarot-Aufnahme wird ein mathematisches Profil erzeugt, welches mit den hinterlegten Gesichtsdaten korrelieren muss um das Smartphone zu entsperren. Beide funktionieren schnell und zuverlässig. Die Erkennungsraten können selbst bei absoluter Dunkelheit überzeugen. Aber auch hier hat die Explorer Edition leichte Defizite in der Entsperrzeit gegenüber der normalen Mi 8-Variante.
Als Tastaturlayout kommt in der Explorer Edition das Baidu-Keyboard for MiUI zum Einsatz. Wer dies aufgrund der chinesischen Zeichen nicht mag, kann sich eine andere Tastatur aus dem Play Store herunterladen oder „Deutsch“ als Eingangssprache hinterlegen. Das Mi 8 mit der Global-ROM greift auf Gboard zurück.
Display - OLED-Panel mit Helligkeitsdefizit
Das Mi 8 (Explorer Edition) ist mit einem 6,21 Zoll großen AMOLED-Display im 18,7:9-Format versehen, welches mit 2.248 x 1.080 Bildpunkten auflöst. Die erreichte Pixeldichte von etwa 400 PPI ist im Alltag absolut ausreichend, auch wenn die QHD-Displays der Konkurrenz eine deutlich höhere Bildschärfe liefern.
Im Automatik-Modus, bei eingeschaltetem Umgebungslichtsensor, messen wir auf einem reinweißen Hintergrund maximal 460 cd/m² in der Bildschirmmitte. Bei der realitätsnäheren APL50-Messung, welche eine gleichmäßige Verteilung von hellen und dunklen Bereichen auf dem Panel simuliert, sind es 456 cd/m².
Aufgrund der Tatsache, dass organische Leuchtdioden nahezu nie mit ihrer theoretisch maximalen Helligkeit strahlen, wird die Leuchtdichte entsprechend reduziert. Hierfür kommt eine Pulsweitenmodulation, kurz PWM, zur Regelung der Luminanz zum Einsatz, die beim Mi 8 (Explorer Edition) mit einer Frequenz von 100 Hz arbeitet. Subjektiv konnten wir kein störendes Flimmern feststellen, allerdings kann PWM besonders bei empfindlichen Anwendern Probleme, wie Kopfschmerzen oder Schwindel, hervorrufen, insbesondere bei sehr niedrigen Frequenzen, wie bei denen des Xiaomi-Smartphones.
|
Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 429 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 3.39 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.3 | 0.5-98 Ø5.2
99% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.238
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition Super AMOLED, 2248x1080, 6.2" | Xiaomi Mi 6 IPS, 1920x1080, 5.2" | Xiaomi Black Shark IPS, 2160x1080, 6" | Xiaomi Mi Mix 2S IPS, 2160x1080, 6" | Huawei P20 LTPS, 2240x1080, 5.8" | OnePlus 6 Optic AMOLED, 2280x1080, 6.3" | HTC U12 Plus Super LCD 6, 2880x1440, 6" | Samsung Galaxy S9 Super AMOLED, 2960x1440, 5.8" | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -15% | -37% | -0% | 54% | 12% | 24% | 32% | |
Helligkeit Bildmitte | 429 | 620 45% | 549 28% | 492 15% | 753 76% | 430 0% | 395 -8% | 529 23% |
Brightness | 432 | 586 36% | 541 25% | 463 7% | 748 73% | 437 1% | 402 -7% | 527 22% |
Brightness Distribution | 88 | 89 1% | 95 8% | 90 2% | 96 9% | 87 -1% | 90 2% | 96 9% |
Schwarzwert * | 0.28 | 0.42 | 0.59 | 0.37 | 0.37 | |||
Delta E Colorchecker * | 3.39 | 4.8 -42% | 6.08 -79% | 2.4 29% | 1.3 62% | 2.3 32% | 1.6 53% | 1.4 59% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 5.25 | 8.8 -68% | 10.69 -104% | 6.2 -18% | 2.3 56% | 4.6 12% | 3.4 35% | 4 24% |
Delta E Graustufen * | 3.3 | 5.3 -61% | 6.6 -100% | 4.5 -36% | 1.7 48% | 2.4 27% | 1.1 67% | 1.6 52% |
Gamma | 2.238 98% | 2.25 98% | 2.305 95% | 2.25 98% | 2.18 101% | 2.28 96% | 2.14 103% | 2.16 102% |
CCT | 7135 91% | 7473 87% | 8399 77% | 6395 102% | 66.76 9736% | 6160 106% | 6536 99% | 6358 102% |
Kontrast | 2214 | 1307 | 834 | 2035 | 1068 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 100 Hz | ||
Das Display flackert mit 100 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 100 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Selbst bei hochwertigen IPS-Panels strahlen schwarze Flächen etwa mit einem halben Tausendstel der Leuchtdichte des LED-Backlights. Technologiebedingt haben hier die OLED-Konkurrenten einen deutlichen Vorteil, da organische Anzeigen selbst in einem völlig abgedunkelten Raum und maximaler Helligkeit ein „absolutes“ Schwarz darstellen können und somit dessen Kontrastverhältnis in der Theorie gegen unendlich tendiert.
Die Analyse des Fotospektrometers und der CalMAN Software ergibt für das Mi 8 (Explorer Edition) mit 5,3 (Farben) beziehungsweise 3,3 (Graustufen) relativ geringe durchschnittliche Delta-E-Abweichungen zum sRGB-Farbraum, bei einem Idealbereich von Werten <3. Die deutlich preisintensivere Konkurrenz, bestehend aus Huawei P20, Samsung Galaxy S9 und HTC U12 Plus, offenbart aber durchaus Verbesserungspotential.
Die Farbtemperatur ist mit über 7.000 K, gemessen am Idealwert von 6.500 K, leicht erhöht. Der sRGB-Farbraum wird von dem IPS-Panel nahezu vollständig abgedeckt. Einen Farbstich können wir bei der OLED-Anzeige nicht wirklich erkennen.
Trotz der Kritik am Panel des Mi 8 (Explorer Edition) ist sowohl die eingesetzte Displaytechnologie als auch die Qualität des verbauten Panels, gemessen am Preis, sehr gut.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind kurz wodurch sich der Bildschirm auch für Spiele gut eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 18 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
10 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 20 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Das Ablesen des Displays im Freien ist möglich, die maximale Luminanz könnte an sonnigen Tagen jedoch etwas höher ausfallen. Was für das Mi 8 in Ordnung ist, geht bei der Explorer Edition, aufgrund des höheren Preises, als Kritik durch.
Die Stabilität der Blickwinkel ist sehr gut, auch wenn eine geringe Abnahme der Helligkeit bei flachen Betrachtungswinkeln erkennbar ist. Das OLED-Panel bleibt auch bei extremen Blickwinkeln plastisch.
Leistung - Snapdragon 845-Power
Im Inneren des Mi 8 (Explorer Edition) sorgt der Qualcomm Snapdragon 845 für reichlich Leistung. Das SoC für High-End-Smartphones des Jahres 2018 integriert vier Performance-Kerne basierend auf der ARM Cortex-A75 Architektur mit bis zu 2,8 GHz und vier Stromspar-Kerne basierend auf der ARM Cortex-A55 Architektur mit bis zu 1,8 GHz Taktrate. Die im Qualcomm-SoC verbaute Grafikeinheit ist eine ebenfalls leistungsstarke Adreno 630.
Im Zusammenspiel mit 6 GB beziehungsweise 8 GB LPDDR4 RAM sorgt der High-End-Prozessor für eine subjektiv gute Systemperformance. Auch die Ladezeiten von Applikationen sind sehr kurz. Animationen auf dem Mi 8 (Exporer Edition) wirken jedoch nicht immer flüssig. Leichte Systemhänger sind immer wieder mal vorhanden.
In unserem Benchmark-Paket platziert sich das Mi 8 (Explorer Edition) an vorderster Front. Im AnTuTu Benchmark bildet es zusammen mit dem Black Shark die Speerspitze. Die Systembenchmarks meistert das Xiaomi-Smartphone ebenfalls hervorragend. Im PCMark scheidet es mit über 8.000 Punkten sehr gut ab. Auch GPU-Performance wurde im Vergleich zum Vorgänger erheblich verbessert.
Die Browser-Performance ist im Zusammenspiel mit dem Google Chrome Browser sehr zufriedenstellend. Webseiteninhalte werden schnell und fehlerfrei geladen, das Scrollen ist flüssig. In den Browser-Benchmarks steht das Mi 8 (Explorer Edition) ebenfalls gut da.
JetStream 1.1 - Total Score | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
HTC U12 Plus (Chrome 66) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (22.5 - 90.9, n=25) | |
Xiaomi Mi 6 (Chrome Version 58) | |
Xiaomi Mi Mix 2S (Chrome 66.0.3359.158) | |
Samsung Galaxy S9 (Samsung Browser 7.0) | |
Huawei P20 (Chrome 66.0.3359.126) | |
Xiaomi Black Shark |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
HTC U12 Plus (Chrome 66) | |
Samsung Galaxy S9 (Samsung Browser 7.0) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (3991 - 18275, n=28) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Xiaomi Mi Mix 2S (Chrome 66.0.3359.158) | |
Xiaomi Black Shark (Firefox 61) | |
Xiaomi Mi 6 (Chrome Version 58) | |
Huawei P20 (Chrome 66.0.3359.126) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Huawei P20 (Chrome 66.0.3359.126) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (2154 - 11204, n=28) | |
Xiaomi Mi Mix 2S (Chrome 66.0.3359.158) | |
Xiaomi Mi 6 (Chrome Version 58) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
HTC U12 Plus (Chrome 66) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Xiaomi Black Shark (Firefox 61) | |
Samsung Galaxy S9 (Samsung Browser 7.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
HTC U12 Plus (Chrome 66) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Xiaomi Black Shark (Firefox 61) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (96 - 291, n=23) | |
Xiaomi Mi Mix 2S (Chrome 66.0.3359.158) | |
Huawei P20 (Chrome 66.0.3359.126) | |
Samsung Galaxy S9 (Samsung Browser 7.0) |
* ... kleinere Werte sind besser
In puncto Geschwindigkeit nehmen sich die 64-GB-Version sowie der 128 GB große interne UFS-Speicher in der Explorer Edition nicht viel. Beim sequenziellen Lesen wie auch beim Lesen von kleinen Datenblöcken sind beide Geräte sehr schnell – die normale Version erreicht mit knapp 720 MB/s und 140 MB/s den leicht höheren Wert. Beim Schreiben von kleinen Datenblöcken mischt das Mi 8 (Explorer Edition) aber nicht ganz vorne mit.
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition | Xiaomi Mi 6 | Xiaomi Black Shark | Xiaomi Mi Mix 2S | Huawei P20 | OnePlus 6 | HTC U12 Plus | Samsung Galaxy S9 | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | 5% | 101% | 119% | 159% | 0% | 86% | 5% | 137% | 542% | |
Sequential Read 256KB | 692 | 728 5% | 742 7% | 756 9% | 827 20% | 726 5% | 709 2% | 815 18% | 760 ? 10% | 1887 ? 173% |
Sequential Write 256KB | 205.2 | 196.7 -4% | 199.6 -3% | 208.1 1% | 193.6 -6% | 201.4 -2% | 195.8 -5% | 206.9 1% | 297 ? 45% | 1471 ? 617% |
Random Read 4KB | 135.2 | 143.5 6% | 127.2 -6% | 135.1 0% | 147 9% | 137 1% | 118.1 -13% | 131 -3% | 152.9 ? 13% | 278 ? 106% |
Random Write 4KB | 22.65 | 25.19 11% | 114.1 404% | 128.4 467% | 161.5 613% | 21.8 -4% | 104.2 360% | 23.07 2% | 131.6 ? 481% | 311 ? 1273% |
Sequential Read 256KB SDCard | 84.3 ? | 79.2 ? | 76 ? | |||||||
Sequential Write 256KB SDCard | 63.6 ? | 67.2 ? | 59.6 ? |
Spiele - Adreno 630 im Mi 8 sorgt für Spielspaß
Die im Qualcomm-SoC verbaute Grafikeinheit Adreno 630 unterstützt alle modernen APIs, wie OpenGL ES 3.2, OpenCL 2.0 und DirectX 12. Diese leistungsstarke Grafikkarte ermöglicht, selbst aufwändigere 3D-Spiele aus dem Android Play Store ruckelfrei wiederzugeben.
Aktuelle Spieletitel, wie das Rennspiel Asphalt 9 oder PUBG Mobile, werden relativ konstant mit 30 fps in hoher Grafik wiedergegeben. Kurze Einbrüche in der Frame-Rate (19 fps) sind aber dennoch immer mal wieder vorhanden. Wir ermitteln unsere Bildwiederholungsraten mit der Gamebench-App.
Sowohl die Steuerung via Touchscreen als auch Lagesensorik reagieren im Test schnell und exakt.
Asphalt 9: Legends | |||
Einstellungen | Wert | ||
High Quality | 30 fps |
PUBG Mobile | |||
Einstellungen | Wert | ||
HD | 30 fps |
Emissionen - Hohe Abwärme des Mi 8
Temperatur
Die Erwärmung des Gehäuses ist unter Last ausgeprägt. Die Temperaturen werden mit maximal 44,1 °C auf der Vorderseite vergleichsweise sehr warm, was im Alltag deutlich spürbar ist. Im Idle-Betrieb messen wir dagegen nur maximal 32 °C im Bereich der Notch.
Interessant ist zu sehen, ob das SoC, aufgrund der hohen Abwärme, unter Last drosselt. Dies finden wir heraus, indem wir den Akku-Test des GFXBench Benchmarks auf dem Xiaomi-Smartphone laufen lassen. Hier wird dreißigmal dieselbe Sequenz des anspruchsvollen Mannhatten-Tets OpenGL ES 3.1 gerendert.
Die Ergebnisse zeigen eine schwankende Framerate. Allerdings sind die Schwankungen mit etwa 20 Prozent noch moderat. Somit ist ein geringfügiges Drosseln der Leistung unter Lastbedingungen nicht unwahrscheinlich.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Mi 8 (Explorer Edition) besitzt nur einen Monolautsprecher, der sich an der Unterkante des Gehäuses befindet. Während die Mitten vergleichsweise linear sind, sind die Höhen etwas zu unterpräsent. Die meisten Tieftöne und Bässe sind nicht hörbar. Auch die maximale Lautstärke von 79 dB(A) kann die Konkurrenz deutlich übertrumpfen. Für das gelegentliche Anschauen von kurzen Videos reicht die gebotene Qualität aber aus.
Die Audioausgabe des Mi 8 (Explorer Edition) über den USB-C-Port ist Xiaomi-typisch sehr gut. In den Einstellungsmenüs können auf einem Equalizer und einer MI-Klangverbesserung zurückgegriffen werden.
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (78.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 21.2% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.1% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 30% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 61% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 50% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 42% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
OnePlus 6 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 62.6% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 62.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 62.6% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (108.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 86% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 0% vergleichbar, 14% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 96% aller getesteten Geräte waren besser, 0% vergleichbar, 4% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Kleiner Akku im Mi 8 EE
Energieaufnahme
Im Bereich des Energiemanagements muss der chinesische Hersteller die Software des Mi 8 (Explorer Edition) noch einmal optimieren. Die ineffiziente Leistungsaufnahme kommt insbesondere im Idle-Modus zum Vorschein.
Beim integrierten Akku unterscheiden sich die beiden Varianten des Mi 8 - die Explorer Edition wird mit 3.000 mAh ausgeliefert, während die reguläre Version des Xiaomi-Smartphones einen 3.400 mAh starken Akku verbaut hat.
Aus / Standby | 0.1 / 0.6 Watt |
Idle | 1.8 / 2.9 / 3.5 Watt |
Last |
4.8 / 11.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition 3000 mAh | Xiaomi Mi 6 3350 mAh | Xiaomi Black Shark 4000 mAh | Xiaomi Mi Mix 2S 3400 mAh | Huawei P20 3400 mAh | OnePlus 6 3300 mAh | HTC U12 Plus 3500 mAh | Samsung Galaxy S9 3000 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 42% | 30% | 25% | 26% | 44% | 20% | 53% | 30% | 26% | |
Idle min * | 1.8 | 0.45 75% | 0.8 56% | 0.75 58% | 0.67 63% | 0.6 67% | 0.77 57% | 0.65 64% | 0.862 ? 52% | 0.882 ? 51% |
Idle avg * | 2.9 | 1.67 42% | 1.5 48% | 2.25 22% | 2.05 29% | 1 66% | 2.18 25% | 0.81 72% | 1.728 ? 40% | 1.448 ? 50% |
Idle max * | 3.5 | 1.69 52% | 2.3 34% | 2.26 35% | 2.11 40% | 1.6 54% | 2.21 37% | 0.92 74% | 2.07 ? 41% | 1.603 ? 54% |
Last avg * | 4.8 | 4.07 15% | 4.8 -0% | 4.89 -2% | 6.15 -28% | 4.3 10% | 6.25 -30% | 4.76 1% | 4.87 ? -1% | 6.57 ? -37% |
Last max * | 11.2 | 8.54 24% | 10.1 10% | 9.6 14% | 8.09 28% | 8.6 23% | 10.16 9% | 5.16 54% | 9.27 ? 17% | 9.92 ? 11% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit - Kleiner Akku im Mi 8 EE
Das Energiemanagement spiegelt sich auch in den Laufzeiten wider. Unter Last kommt die Explorer Edition auf eine Laufzeit von etwas über 3 Stunden. In unserem WLAN-Test bei einer angepassten Displayhelligkeit von 150 cd/m² hält der 3.000-mAh-Akku der Explorer Edition rund 11,5 Stunden durch. Angesichts der kleinen Akkukapazität ein sehr ordentlicher Wert. Mit der normalen Version des Mi 8 sind etwas längere Laufzeiten möglich. Mit dem 3.400-mAh-Akku muss man etwa 1,5 Stunden später an den Strom.
Bis zur vollständigen Ladung des entleerten Akkus vergehen dank Quick Charge 3.0 bei Nutzung des beiliegenden 18-Watt-Netzteils nur kapp 1,5 Stunden.
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition 3000 mAh | Xiaomi Mi 6 3350 mAh | Xiaomi Black Shark 4000 mAh | Xiaomi Mi Mix 2S 3400 mAh | Huawei P20 3400 mAh | OnePlus 6 3300 mAh | HTC U12 Plus 3500 mAh | Samsung Galaxy S9 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 6% | 10% | 7% | 24% | 14% | -13% | -24% | |
Idle | 1401 | 1753 25% | 1678 20% | 1888 35% | 1806 29% | 1452 4% | 1182 -16% | |
H.264 | 921 | 747 -19% | 718 -22% | 810 -12% | 791 -14% | 464 -50% | 609 -34% | |
WLAN | 694 | 739 6% | 711 2% | 716 3% | 818 18% | 762 10% | 507 -27% | 474 -32% |
Last | 191 | 253 32% | 239 25% | 295 54% | 246 29% | 230 20% | 164 -14% |
Pro
Contra
Fazit - Smartphone-Referenz im Preisbereich um die 350 Euro
Xiaomi liefert auch in diesem Jahr eines der besten Smartphone des Jahres der Kategorie: Preis-Leistung. Das war, berücksichtigt man die vergangenen Mi-Generationen, nicht anders zu erwarten. Und sogar für Besitzer des Mi 6 könnte sich der Umstieg lohnen, denn die Unterschiede zum diesjährigen Modell sind recht groß.
Wer vor der entscheidenden Frage steht, welche von beiden Varianten gekauft werden soll, so fällt unsere Antwort recht eindeutig aus: das Xiaomi Mi 8 in der Standard-Version, zumindest bei der aktuellen Preisdifferenz von etwa 200 Euro. Aber selbst wenn der Kostenfaktor außen vor gehalten wird, ist das „normale“ Mi 8 das bessere Smartphone, da es eine längere Laufzeit und einen besseren Fingerabdrucksensor bietet. Die Explorer Edition weiß dank der extravaganten Rückseite zu gefallen, ob dies, neben den zusätzlichen 2 GB RAM, ein kaufentscheidender Faktor ist, muss jeder für sich selbst bewerten. Die innovative biometrische Entsperrung des Mi 8 EE ist zumindest nicht schneller als die des normalen Mi 8.
Wer zum Xiaomi Mi 8 greift, macht nichts falsch - eher im Gegenteil - das beste Smartphone in 2018 baut der chinesische Hersteller aber auch in diesem Jahr nicht.
Unabhängig ob Explorer Edition oder nicht, Xiaomi baut mit dem Mi 8 ein sehr gutes, hochwertiges Smartphone. Zu der absoluten Spitze fehlt aber auch in diesem Jahr ein gutes Stück. Die Kameras, der Lautsprecher, die Software (Global-Version zum Testzeitpunkt), das GPS-Modul in der aktuellen Software und auch fehlende Ausstattungsextras, wie Wireless-Charing oder eine IP-Zertifizierung, unterscheiden das Mi 8 (Explorer Edition) von Flagship-Smartphones anderer Hersteller – auch in diesem Jahr. Angesichts des günstigen Preises ist dies aber verschmerzbar, denn zu einem 2018er High-End-Smartphone-Erlebnis fehlt nicht viel.
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition
- 24.09.2018 v6 (old)
Marcus Herbrich, Daniel Schmidt