Test Apple iPhone X Smartphone
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Dass Apple etwas Besonderes für den zehnten Jahrestag des iPhone anbieten würde, war schon im Vorfeld bekannt. Und dank umfangreicher Leaks war die Ankündigung des iPhone X (gesprochen: „iPhone 10“) dann auch keine große Überraschung mehr. Nachdem die beiden regulären Modelle, das iPhone 8 sowie das iPhone 8 Plus, bereits vor einigen Wochen auf den Markt gekommen sind, folgt nun auch das Jubiläumsmodell. Wir haben beide Farb- und Speichervarianten aus dem Apple Shop bestellt und prüfen diese auf Herz und Nieren.
Das Highlight des neuen iPhone X ist sicherlich der Bildschirm, denn während die normalen 8er-Modelle das Design der letzten Jahre weiterführen (was auch die dicken Bildschirmränder beinhaltet), besteht die Vorderseite des neuen Modells nun fast vollständig aus Bildschirm. Den Trend, die Bildschirmränder deutlich zu verkleinern, haben wir in diesem Jahr allerdings auch schon bei vielen anderen Smartphones gesehen. Direkt nach der Präsentation gab es auch bereits Kritik an der Aussparung für die Sensoren und die vordere Kamera, die ein Stück vom Bildschirm klaut. Wie sich das auf die verschiedenen Apps auswirkt, und wie sich der erstmalig im iPhone eingesetzte OLED-Bildschirm im Vergleich zu den bisherigen LC-Displays schlägt, werden wir natürlich genau untersuchen.
Ein weiteres großes Thema steht ebenfalls in Verbindung mit dem neuen Display, denn für den Homebutton samt integriertem Touch ID Fingerabdruck-Scanner gibt es keinen Platz mehr. Stattdessen setzt der Hersteller aus Cupertino nun auf die Gesichtserkennung Face ID. Nach den Problemen mit dieser Methode beim Samsung Galaxy S8 sind wir natürlich gespannt, wie die Technik in Apples Smartphone funktioniert.
Das Rechenzentrum namens Apple A11 Bionic kennen wir zwar bereits aus den beiden iPhone 8-Modellen, doch aufgrund der enormen Leistung sind wir nicht enttäuscht. Bei der Kameraausstattung und der Ladetechnik bietet das Jubiläumsmodell aber doch Vorteile, denn beide Kamerasensoren verfügen über optische Bildstabilisierung. Dank des neuen Gehäuses samt Glasrückseite kann das iPhone X auch kabellos geladen werden. Apple setzt hier glücklicherweise auf den beliebten Qi-Standard, weshalb viele gängige Ladeprodukte mit dem Smartphone kompatibel sind.
All das hat aber auch seinen Preis. Das kleine Modell mit 64 GB Speicher kostet 1.149 Euro; das größere 256-GB-Modell schlappe 1.319 Euro. Nach Bekanntgabe der horrenden Reparaturpreise sollte man hier aber auch noch Apple Care+ für 229 Euro einrechnen.
Gehäuse
Das auffälligste am Gehäuse des Apple iPhone X sind die Teile, die im Vergleich zu den Vorgängergenerationen nicht mehr vorhanden sind. Ersatzlos gestrichen hat Apple den Homebutton samt Fingerabdruckleser. Auch die recht breiten Ränder ober- und unterhalb des Displays sind weitestgehend verschwunden, sodass das iPhone im Jubiläumsjahr endlich auch eine vorzeigbare Screen-to-Body-Ratio aufweist. Mit 81,14 Prozent erreicht das X hier einen sehr guten Wert, muss aber weiterhin anderen den Vortritt in dieser Wertung lassen. So bringt es etwa das Samsung Galaxy Note 8 auf über 83 Prozent. Unangefochten an der Spitze steht aber derzeit das in Europa noch nicht erhältliche Essential Phone mit fast 85 Prozent. Zum Vergleich: Das Apple iPhone 8 schafft nur mäßige 65,6 Prozent. Dabei ist dessen Gehäuse nur geringfügig kleiner als das des X.
Womit wir schon bei den Abmessungen wären. Größenmäßig platziert sich das iPhone X zwischen den Modellen 8 und 8 Plus. Zwar weist es mit 5,8 Zoll die größte Bildschirmdiagonale auf. Die jetzt schmaleren Ränder und vor allem das 2:1-Format des Displays sorgen aber für ein deutlich kompakteres Äußeres als beim 5,5 Zoll großen iPhone 8 Plus, das ein 16:9-Display besitzt. Das X misst 143,6 x 70,9 Millimeter, die Bauhöhe beträgt 7,7 Millimeter. Dabei darf man den Kameradom aber nicht vergessen. Der ist mit seinen beiden Optiken und dem Blitz dazwischen ziemlich präsent. Zudem ist er jetzt nicht mehr quer eingepasst, sondern hochkant. Was beim dunklen Modell kaum auffällt, wirkt bei der hellen Farbvariante doch ein wenig aufgesetzt. Im Vergleich zum 8er ist das X also 5,2 mm länger, 3,6 mm breiter und 0,4 mm dicker. Der Unterschied entspricht in etwa einer schlanken Silikonhülle. So kann man sich den Größenunterschied gut vorstellen: Das iPhone X ist „nackt“ ungefähr so groß wie ein 8er mit Silikon-Case. Das Mehrgewicht von 26 Gramm (iPhone X: 174 g) spürt man im Vergleich zum iPhone 8 schon recht deutlich in der Hand. Der Brocken im Hause Apple bleibt aber weiterhin das 8 Plus.
Apple ist ja bereits bei der 8er-Generation wieder zu einer Glasrückseite zurückgekehrt – Qi lässt grüßen. Das kabellose Laden klappt auch mit dem iPhone X, daher ist auch hier die Rückseite aus Glas gefertigt. Als Farben stehen bisher allerdings nur Space Grey und Silber zur Auswahl. Die dunkle Variante wird dabei von einem schwarzen Metallrahmen umgeben, beim silbernen ist dieser chromfarben. Die Rückseite wirkt bei Space Grey tatsächlich wie ein sehr dunkles Grau, wohingegen die silberne Variante ein eher mattweißer bis hellgrauer Rücken ziert.
Das ändert freilich nichts an der wieder einmal hervorragenden Materialauswahl und Verarbeitungsqualität. Das X liegt wertig in der Hand, weist keine Spalte oder Grate auf und gibt sich sehr verwindungssteif. Etwas mehr an Material, vor allem in der Bauhöhe, hat also nicht nur Nachteile. Gut gelungen ist Apple auch der Übergang vom umlaufenden Metallrahmen zur gläsernen Vorder- und Rückseite. Empfindliche Naturen werden hier dennoch eine leicht raue Kante spüren. Bei einem unserer Testmodelle fügt sich zudem der SIM-Slot nicht ganz perfekt ins Gehäuse. Ganz im Gegenteil zu den hervorragend gemachten Gehäusetasten, die angenehm groß ausfallen, einen perfekten Druckpunkt bieten und perfekt sitzen. Dass der Power-Button deutlich größer geworden ist im Vergleich zu den 8er-iPhones, ist wohl dem Umstand geschuldet, dass ihm jetzt – nach dem Wegfall des Homebuttons – neue Aufgaben zukommen.
Nichts geändert hat Apple am Schutz gegen das Eindringen von Wasser und Staub und zertifiziert das iPhone X nach IP67. Die Einschränkungen gelten ebenso weiterhin: Es darf sich nur um „normal“ temperiertes Wasser handeln, und geladen werden darf ein nasses Gerät auch nicht.
Ausstattung
Auch wenn Apple sein Jubiläums-Smartphone als zehnte iPhone-Generation bezeichnet, hat es einen Großteil der Ausstattung mit den knapp zwei Monate „alten“ 8er-Geräten gemeinsam. Das gilt insbesondere für die technische Basis, den neuesten Apple-Chip namens A11 Bionic, auf den wir im Kapitel Leistung noch genauer eingehen werden. Wie dem iPhone 8 Plus spendiert Apple dem X 3 GB RAM, nur das kleine 8er muss also mit 2 GB auskommen.
Das Thema Anschlüsse ist bei Smartphones von Apple ja mittlerweile schnell abgehandelt. Physisch vorhanden ist seit der 7er-Generation nurmehr der Lightning-Anschluss an der Fußseite. Er dient zum Laden, als Headset-Buchse und zur Datenübertragung. Da Apple aber auch in der zehnten iPhone-Generation noch bei USB 2.0 verharrt, werden das viele wohl nicht mehr nutzen, sondern eher auf die kabellose Datenübertragung ausweichen. Wieder an Bord sind NFC, Barometer, 3-Achsen-Gyrosensor, Beschleunigungssensor, Näherungssensor und Umgebungslichtsensor.
Neu im Vergleich zu den Modellen 8 und 8 Plus ist die Gesichtserkennung Face ID, der wir uns noch eingehender widmen werden. An dieser Stelle sei nur gesagt, dass dafür eine neue Frontkamera namens TrueDepth und verschiedene Sensoren zum Einsatz kommen.
Software
iOS 11 hat mit den 8er-iPhones Einzug gehalten und ist natürlich auch beim X das aktuelle Betriebssystem. Apple hat allerdings in der Zwischenzeit schon mehrere kleine Updates nachgeschoben, sodass wir mittlerweile bei Version 11.1.2 angelangt sind. Mittlerweile wurde die Option des Schnellladens freigegeben, zudem wurden Probleme mit der Akkulaufzeit und mit der Bluetooth-Stabilität behoben. Es hat ein wenig den Anschein, als ob Apple erst mit dem letzten Update den Beta-Status von iOS 11 aufgegeben hat. In unserem Test lief das System jedenfalls sehr stabil. Im Vergleich zu unseren Tests der 8er-Generation hat sich nahezu nichts an iOS 11 verändert. Dennoch müssen Nutzer des iPhone an manchen Stellen umdenken. Darauf und auf die Hauptneuerung namens Face ID werden wir in diesem Abschnitt ausführlich eingehen. Für alles andere verweisen wir auf die bereits vorhandenen Tests des iPhone 8 und 8 Plus.
Der Homebutton ist weg. Und damit auch die entsprechenden Befehle, die sich darüber ausführen lassen. Und der Fingerabdruckleser Touch ID. Fangen wir damit an. Nach einigen Tagen intensiver Nutzung können wir nur sagen: Touch ID – was war das noch mal? Die Gesichtserkennung Face ID arbeitet derart zuverlässig, dass man den Fingerabdruckleser beinahe vergisst. Beinahe, da man für den Scan natürlich das Gesicht vor bzw. über dem Display platzieren muss. Liegt das iPhone auf dem Tisch, macht es das nicht gerade einfacher. Davon abgesehen klappt die Erkennung auch bei schrägen Einblicken. Die klassische „Doppelkinnhaltung“ auf der Couch ist ebenso wenig ein Problem für den Sensor wie Mützen, Brillen oder ein veränderter Bart. Anders sieht es aus, wenn das Gesicht teilverdeckt wird oder wenn man Grimassen zieht. Das Entsperren klappt in den meisten Fällen auch nahezu ohne Verzögerung. Nur bei Dunkelheit dauert es oftmals ein oder zwei Sekunden länger. Zuverlässig geht es auch hier meistens. Das ist natürlich alles andere als eine Langzeitstudie, und nicht alle Kollegen haben dieselben guten Erfahrungen gemacht. Subjektiv funktioniert Face ID allerdings schneller und zuverlässiger als Touch ID.
Der Homebutton ist trotz allem nicht mehr da. Nachdem Apple sich mit iOS 10 von der Wischgeste zum Entsperren verabschiedet hatte, kommt jetzt beim iPhone X was zum Einsatz? Genau, eine Wischgeste. Aber natürlich kehrt Apple nicht zu Altbewährtem zurück. Statt von links nach rechts muss man jetzt von unten nach oben wischen. Man gewöhnt sich dran. Sogar sehr schnell, da diese Geste in der Bedienung des iPhone X mehrfach Verwendung findet. Die Rückkehr zum Home-Screen funktioniert auf diese Weise. Wird nach dem Hochwischen der Finger länger auf dem Display gehalten, erreicht man den App-Switcher. Und nach nochmaligem längerem Druck auf eine der App-Voransichten erscheint ein Stopp-Schildsymbol, über das sich die einzelnen Apps von Hand beenden lassen. Das gewohnte Wegwischen nach oben klappt allerdings weiterhin. Ein wenig umgewöhnen muss man sich auch zum Erstellen eines Screenshots (jetzt Power-Button und Lautstärke Plus), zum Ausschalten (jetzt Power-Button und Lautstärke Minus) sowie zum Nutzen einer Bedienhilfe, etwa dem Zoom. Statt eines Dreifach-Klicks auf den Homebutton muss man jetzt den Power-Button, der nun übrigens Seitentaste heißt, drücken.
Das Notification Center verbirgt sich nun in der linken oberen Ecke und ist nicht mehr über die gesamte Oberkante des Bildschirms erreichbar. Das hat zwei Gründe: Zum einen wird das Display oben mittig von einer Einbuchtung unterbrochen. Zum anderen musste das Kontrollzentrum aufgrund der neuen Wischgesten nach rechts oben wandern.
Kommunikation und GPS
Wie die iPhones der 8er-Reihe ist natürlich auch das Jubiläumsmodell mit modernen Kommunikationsmodulen ausgestattet. Dazu zählt schnelles Gigabit-LTE – wahrscheinlich Cat. 16 – mit zahlreichen LTE-Bändern, ebenso der WLAN-Standard 802.11 ac, der das iPhone X in 2,4- und 5-GHz-Netzen funken lässt. Dank MIMO-Technik schafft das WLAN-Modul theoretisch mehr als ein Gigabit pro Sekunde. In der Realität liegen die Werte natürlich darunter. Hier zeigt sich das gleiche Bild wie bei den 8er-iPhones: Beim Empfang von Daten im Zusammenspiel mit unserem Referenz-Router Linksys EA8500 erreicht das iPhone X einen neuen Spitzenwert von 939 MBit/s und übertrifft damit sogar das bisherige Rekordergebnis des iPhone 8. Im Server-Betrieb kann das iPhone X wie seine Schwestermodelle die hohe Datenübertragungsleistung indes nicht bestätigen. Mit 456 MBit/s zeigt das X zwar immer noch eine mehr als respektable Performance. Es reiht sich damit aber eben nur im guten Mittelfeld ein. Reichweite und Stabilität der Verbindung sind sehr gut.
Ebenfalls auf dem neuesten Stand ist das iPhone X beim Thema Kurzstreckenfunk. Bluetooth 5.0 findet sich bis dato noch in den wenigsten Smartphones. Mehr als eine Audiokomponente kann das X dennoch nicht ansprechen. Das beherrscht etwa das Samsung Galaxy S8+. NFC mit den Apple-typischen Einschränkungen fehlt natürlich auch nicht.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Huawei Mate 10 Pro | |
Huawei Mate 10 Pro | |
Sony Xperia XZ1 | |
Apple iPhone X | |
Apple iPhone 8 Plus | |
iperf3 receive AX12 | |
Apple iPhone X | |
Apple iPhone 8 Plus | |
Sony Xperia XZ1 | |
Huawei Mate 10 Pro | |
Huawei Mate 10 Pro | |
Samsung Galaxy S8 |
Als Navigationsgerät lieferten die Smartphones von Apple in der Vergangenheit fast immer eine tadellose Vorstellung ab. Nur das iPhone 7 hatte seinerzeit mit extrem schlechten Wetterverhältnissen zu kämpfen, was sich letztlich auch in der aufgezeichneten Strecke niedergeschlagen hat. Beim iPhone X waren die Voraussetzungen deutlich besser. Zwar war auch bei dieser Testfahrt der Himmel bedeckt, die Wolkendichte war dennoch eher gering. Aber der Reihe nach: Der initiale Sat-Fix geht beim Jubiläums-Smartphone von Apple innerhalb weniger Sekunden vonstatten. Selbst in Innenräumen klappt die Verbindung, solange man sich nicht zu weit vom Fenster entfernt. Um die Fähigkeiten „im Feld“ zu überprüfen, unternehmen wir eine kleine MTB-Tour in wechselndem Terrain. Zum Vergleich haben wir mit dem Garmin Edge 500 ein Fahrrad-Spezialnavi im Gepäck. Zum Aufzeichnen der Strecke nutzen wir die MTB-App von Runtastic.
Das iPhone X verhält sich dabei sehr ähnlich wie seine ungleichen Brüder der 8er-Serie. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, handelt es sich doch um die identische technische Basis. Im Vergleich zum Garmin Edge 500 zeichnet das neue iPhone sogar eine etwas längere Strecke auf, ohne dass hier etwas hinzugedichtet wird. Die Qualität der Aufzeichnung ist einfach höher bzw. es werden mehr Wegpunkte berücksichtigt. Bei der Streckentreue liegt allerdings das Spezialnavi knapp vorne, das iPhone verortet uns oft knapp neben der Strecke. So kommt es, dass wir quasi über das Wasser fliegen statt die Brücke zu queren. Unterm Strich macht auch das zehnte Smartphone aus Cupertino eine sehr gute Figur als GPS-Navi und eignet sich als Pfadfinder sowohl auf der Straße als auch im Gelände.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
In den vergangenen beiden iPhone-Generationen konnte uns die Sprach- und Hörqualität beim Telefonieren nicht vollends überzeugen. Vor allem im 3G-Netz kam die Stimme beim Angerufenen eher blechern an. Zudem war der ein oder andere Aussetzer zu vernehmen. Das iPhone X zeigt dieselben Auffälligkeiten, allerdings weniger ausgeprägt. Beim Telefonieren über LTE oder WLAN gibt es am Ohrhörer absolut nichts auszusetzen. Im Gegenteil: Gerade auf unserer Seite ist die Qualität hervorragend. Bei Angerufenen zeigt sich zudem, dass die Nebengeräuschunterdrückung gut arbeitet. Nur mit Wind hat das iPhone X so seine Schwierigkeiten. Da wird gerne auch mal ein Wortfetzen ausgefiltert. Zugegebenermaßen war es bei den Tests teils sehr windig. Kritik müssen sich im Telefonbetrieb – wieder einmal – die Lautsprecher gefallen lassen. Zwar klingen Stimmen nicht so blechern wie bei den 8er-Modellen. Das permanente Hintergrundrauschen tritt aber auch beim iPhone X auf.
Kameras
Die 7-MP-Frontkamera des Apple iPhone X ist von den Spezifikationen identisch mit denen des iPhone 8 beziehungsweise iPhone 8 Plus. Sie bietet eine nominelle Blendenzahl von f/2.2, einen automatischen HDR-Modus, einen elektronischen Bildstabilisator, Full-HD-Video und all die anderen Features, die wir bereits aus den Vorgängern kennen. Im Gegensatz zu den 8er-Modellen ist auch für die Frontkamera der Portrait-Modus verfügbar, welcher weiterhin mit dem Beta-Status ausgewiesen wird. Er funktioniert recht gut, aber der Grenzverlauf zwischen den scharfen und unscharfen Bildbereichen ist sichtbar härter. Generell macht die Optik ordentliche Aufnahmen. Zusätzlich werden damit, im Zusammenspiel mit der TrueDepth-Kamera, auch die Gesichtszüge für die Animojis erfasst. Diese funktionieren aber noch nicht ganz so gut. Nicht alle Gesichtszüge werden von der Software umgesetzt. So wirkt beim Zwinkern das geschlossene Auge nicht richtig zu und einem Kussmund fehlen die gespitzten Lippen. Eine herausgestreckte Zunge wird gar nicht erst erkannt.
Die Dual-Kamera auf der Rückseite bietet den von Apple entwickelten ISP (Imaging Signal Processor), der erstmals in den 8er-Modellen zum Einsatz kam. Auch am Grundprinzip der Kamera haben die Kalifornier nichts verändert. Die Hauptlinse besitzt einen 28-mm-Weitwinkel, während die zweite mit 52 mm einen 2-fachen optischen Zoom simuliert und die Tiefenberechnung für den Bokeh-Effekt in den Portraitaufnahmen übernimmt. Eine Verbesserung hat Apple bei der Blendenzahl der Telelinse vorgenommen, welche nun mit f/2.4 nominell lichtstärker ist als die im iPhone 8 Plus (f/2.8), aber immer noch kleiner als die des Weitwinkels (f/1.8) ist. Außerdem besitzen nun beide Linsen einen optischen Bildstabilisator.
Die Qualität der Aufnahmen ist richtig gut und vor allem bei Tageslicht gibt es nichts zu meckern. Die Kamera löst schnell aus und bietet einen guten automatischen HDR-Modus. Die Aufnahmen sind angenehm scharf, Kanten werden jedoch weicher als beim Galaxy Note 8 gezeichnet, stellenweise gehen auch ein paar Details verloren. Auch das Pixel 2 XL bietet einen höheren Detailgrad bei unseren Testaufnahmen. Die Farbwiedergabe gefällt uns jedoch besser und wirkt natürlicher. Bei schwachem Umgebungslicht ist das iPhone X gut, aber nicht so gut wie die Konkurrenz. Auf dem ersten Blick wirken die Bilder recht hell und vor allem der Weißpunkt ist sehr natürlich gewählt und taucht das Bild nicht in die typische warme Färbung. Bei genauer Betrachtung wird das Bildrauschen zwar gut unterdrückt, doch die Details sind schon arg verschwommen. Bei Schriften und fein gezeichneten Linien werden sogar Pixelfragmente sichtbar.
Videos zeichnet das Apple iPhone X in Ultra-HD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf. Wer in Full-HD filmt, kann sogar auf bis zu 240 fps zurückgreifen. Die Komprimierung ist sehr hoch, sodass für eine Minute 4K-Video mit 60 fps „nur“ knapp 400 MB auf den Speicher wandern. Trotz der hohen Kompression sieht das gebotene Videomaterial richtig gut aus. Praktisch ist zudem, dass verschiedene Bildraten gewählt werden können.
Kleinere Abstriche müssen bei der Bedienung gemacht werden, welche Apple sehr schlank hält. So können RAW-Aufnahmen nur mit Drittanbieter-Apps erstellt werden und einen manuellen Modus gibt es nicht. Dennoch gibt es derzeit kein Smartphone, welches es derart zu leisten vermag, Fotografie und Video auf erstklassigem Niveau unter einem Hut zu bringen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir uns die Hauptkamera des Apple iPhone X nochmal genauer angeschaut. Die Farbwiedergabe überprüfen wir mit Hilfe des X-Rite ColorChecker Passport. Das Smartphone zeigt dabei eine leicht erhöhte Sättigung und die Farben werden heller wiedergegeben. Die Graustufen sind dabei recht nah am Ideal und zeigen einen minimalen Blaustich, weshalb die Aufnahmen eher kühl wirken. An dieser Stelle hätten wir uns eine etwas wärmere Abbildung gewünscht.
Die Aufnahme des Testcharts zeigt ein recht ausgewogenes Bild der Hauptkamera mit einer guten Schärfe in der Bildmitte. Selbst kleine Details bleiben weitestgehend erhalten und die Schärfe fällt zum Bildrand hin nur leicht ab. Kleine Schwächen zeigen sich bei den dunklen Schriften auf den dunklen Farbverläufen beziehungsweise Flächen. Die Zeichen fransen leicht aus, was aber nur in voller Vergrößerung sichtbar wird.
Zubehör und Garantie
Apple gewährt auch beim iPhone X wie bei allen Produkten des Hauses nur ein Jahr Garantie. Die deutsche Händlergewährleistung von 24 Monaten besteht natürlich dennoch. Allerdings gilt hier nach dem sechsten Monat eine Beweislastumkehr. Etwaige Ansprüche geltend zu machen dürfte also zumindest nach Ablauf eines Jahres schwierig werden. Gegen physische Schäden kann man sich auch beim iPhone X mit Apples Care+ absichern. Mit 229 Euro Einmalzahlung langt Apple aber auch hier kräftig zu. Abgesichert sind zwei Reparaturen, die mit jeweils 99 Euro zu Buche schlagen – das gilt allerdings auch im Falle eines Totalschadens. Heavy User und tollpatschige Naturen sollten diese Investition vielleicht beim Kauf direkt einkalkulieren.
Der Lieferumfang hat sich seit Generationen nicht geändert, weshalb wir hier den Test des iPhone 8 zitieren: Das mitgelieferte Zubehör umfasst ein mageres 5-Watt-Netzteil, ein Headset mit Lightning-Anschluss, einen Adapter von Lightning auf Audioklinke, ein kleines SIM-Werkzeug sowie ein paar Faltblättchen zur Inbetriebnahme, den Garantiebestimmungen und Sicherheitshinweisen.
Optional hat Apple ein riesiges Portfolio an Zusatzprodukten in seinem Shop, welche auch teilweise von Drittanbietern stammen. Neu sind sämtliche Produkte zum Thema kabelloses Laden. Entsprechende Ladestationen sind direkt bei Apple ab 65 Euro zu haben. Da die Kalifornier aber auf den verbreiteten Qi-Standard setzen, lassen sich unter anderem auch die preiswerteren Lösungen eines großen schwedischen Möbelhauses problemlos nutzen.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Bedienung des iPhone X hat sich im Vergleich zu seinen Vorgängern doch deutlich verändert. Der Wegfall des Homebuttons erfordert einige neue Gesten und ein Umdenken bei Nutzern bisheriger iPhones. Auf die Neuheiten bei der Bedienung sind wir bereits im Kapitel „Software“ eingegangen. Daher an dieser Stelle nurmehr so viel: Nach wenigen Stunden hat man sich an die neuen Gesten und die veränderte Bedienung gewöhnt und merkt erst wieder, dass etwas anders ist, wenn man ein älteres iPhone oder ein iPad zur Hand nimmt.
Nichts geändert hat sich indes an der Präzision und Gleitfreudigkeit des Touchscreens. Aufgrund des „langen“ Displays fällt die Einhandbedienung allerdings etwas schwerer. Erst recht, da sich das Kontrollzentrum nun auch oben befindet. Der aus den Plus-Modellen bekannte Einhandmodus ist zwar wieder mit an Bord. Dessen Aktivierung klappt allerdings nicht ganz so intuitiv wie bei den Geräten mit Homebutton. In den Einhandmodus gelangt man durch „Abwärtsstreichen am unteren Bildrand“. Leider funktioniert das Öffnen der Suchseite fast genau so. Bei uns klappt es jedenfalls nicht immer auf Anhieb mit dem Einhandmodus. Anders als beim Plus dreht sich der Bildschirminhalt auf dem Homescreen im Übrigen nicht ins Querformat. Das hätten wir durchaus begrüßt.
Noch ein Wort zu den Gehäusetasten: perfekt. Mehr gibt es da nicht zu sagen.
Display
Wer vom Apple iPhone X spricht, redet fast automatisch zuerst über das neue Display. Klar, das zentrale Element des Smartphones hat in der Jubiläumsausgabe auch eine starke Metamorphose durchlebt. Apple macht fast alles anderes als bisher: Paneltechnik, Auflösung, Seitenverhältnis – mit seinen Vorgängern hat der Bildschirm des iPhone X keine Gemeinsamkeiten mehr. Apple nennt das neue Display Super Retina HD. Dahinter verbirgt sich ein 5,8 Zoll großer OLED-Bildschirm mit einem Seitenverhältnis von 2:1 bzw. 18:9. Das Panel unterstützt HDR und bietet eine Pixeldichte von 458 PPI, etwa 10 Prozent höher als beim iPhone 8 Plus mit seiner Full-HD-Anzeige. Das iPhone X stellt jetzt 2.436 x 1.125 Bildpunkte dar. Nach wie vor mehr zu bieten hat das Samsung Galaxy S8. Bei identischer Display-Größe und -Diagonale liegt die Auflösung bei 2.960 x 1.440, was eine Pixeldichte von 568 PPI zur Folge hat. Das Thema Auflösung auf die Spitze getrieben hat Sony beim XZ Premium, dem ersten 4K-Smartphone. 801 PPI stehen hier als Pixeldichte zu Buche.
Apple hat zudem wieder die True-Tone-Technik verbaut, die die Farbtemperatur den Umgebungslichtbedingungen automatisch anpasst. Das hat uns schon bei der 8er-Generation gut gefallen. Und natürlich verspricht Apple, dass es sich beim Display des iPhone X um den besten OLED-Bildschirm auf dem Markt handelt. Alles andere als diese Aussage hätte uns auch verwundert. Werfen wir also zunächst einen Blick auf die Messwerte.
Superlative liefert Apple mit dem Display des Jubiläumsmodells also zumindest auf dem Papier keine ab. Bisher konnten die Smartphones aus Cupertino dennoch stets mit tollen Testwerten punkten. Vor allem bei Thema Farbtreue schnitten die LC-Displays der Vorgänger vorbildlich ab. Bei Helligkeit und Kontrast waren die Mitbewerber mit OLED-Panels hingegen meist besser. Jetzt also das Duell mit neuen Vorzeichen: Auch Apple setzt auf OLED. Und die Messwerte können sich sehen lassen. Ohne aktiven Umgebungslichtsensor erreicht das Panel eine maximale Leuchtkraft von 629 cd/m² bei reinweißem Bildschirminhalt. Über alle neun Messwerte gemittelt steht eine Helligkeit von 606 cd/m² im Protokoll. Apple verspricht bis zu 625 cd/m² und liegt mit seiner Angabe sehr gut. Im Vergleich zur starken OLED-Konkurrenz, bestehend aus Samsung Galaxy S8, Sony XZ Premium und Huawei Mate 10 Pro, steht das iPhone X damit sehr gut da. Dem iPhone 8 Plus lässt es obendrein keine Chance. Sind nur 25 Prozent der Gesamtfläche weiß, steigt die Leuchtkraft auf über 750 cd/m² an. Mit aktivierter Auto-Helligkeit konnten wir indes keine höhere Helligkeit mehr herauskitzeln. Das klappte bei der Konkurrenz teils erheblich besser. Dennoch gibt es an den Helligkeitswerten des Apple iPhone X nichts auszusetzen, zumal die Verteilung mit 94 Prozent gut gelingt.
Ein Merkmal der OLED-Technik macht sich schon beim Einschalten bemerkbar: Bei Erscheinen des weißen Apple-Logos vor schwarzem Hintergrund bekommt man einen Eindruck vom hervorragenden, ja rechnerisch unendlich hohen Kontrast. Wo bei den Vorgängergeräten noch ein „glimmendes“ Schwarz zu sehen ist, schaut man beim X buchstäblich in ein schwarzes Loch. Da ein OLED nicht hintergrundbeleuchtet ist, sondern die Pixel selbst leuchten, bleibt für einen schwarzen Bildpunkt das entsprechende Pixel einfach unbeleuchtet. Das Ergebnis: ein absolut sattes Schwarz und ebenso beeindruckender Kontrast. Hier steht das iPhone X den Top-Modellen von Samsung, Sony und Huawei in nichts nach.
Fast hätten wir sie vergessen: die Notch – die berüchtigte Kerbe am oberen Rand des Displays. Sogar ein Notchgate hat die schwarze Einbuchtung, hinter der sich TruDepth-Kamera, Lautsprecher und unter anderem der Umgebungslichtsensor verbergen, schon ausgelöst. Es gibt sogar bereits Apps, die die Lücke auch aufs Android-Phone holen. Wir haben da eine ganz pragmatische Einstellung: Ja, die Lücke ist da. Ja, sie stört – genau 5 Minuten lang. Danach hatten wir sie schon vergessen.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 600 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 1.2 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 1.6 | 0.5-98 Ø5.2
99.3% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.23
Apple iPhone X Super AMOLED, 2436x1125, 5.8" | Apple iPhone 8 Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | Samsung Galaxy S8 Super AMOLED, 2960x1440, 5.8" | OnePlus 5 AMOLED, 1920x1080, 5.5" | Sony Xperia XZ Premium IPS, 3840x2160, 5.5" | Huawei Mate 10 Pro OLED, 2160x1080, 6" | |
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Bildschirm | -6% | -52% | -23% | -48% | -17% | |
Helligkeit Bildmitte | 600 | 559 -7% | 566 -6% | 426 -29% | 578 -4% | 629 5% |
Brightness | 606 | 538 -11% | 564 -7% | 431 -29% | 568 -6% | 636 5% |
Brightness Distribution | 94 | 90 -4% | 94 0% | 93 -1% | 92 -2% | 94 0% |
Schwarzwert * | 0.38 | 0.62 | ||||
Delta E Colorchecker * | 1.2 | 1.3 -8% | 2.7 -125% | 1.6 -33% | 2.8 -133% | 1.7 -42% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 3 | 2.7 10% | 5.4 -80% | 4.1 -37% | 5.1 -70% | 3.6 -20% |
Delta E Graustufen * | 1.6 | 1.8 -13% | 3.1 -94% | 1.7 -6% | 2.8 -75% | 2.4 -50% |
Gamma | 2.23 99% | 2.25 98% | 2.15 102% | 2.25 98% | 2.15 102% | 2.15 102% |
CCT | 6707 97% | 6797 96% | 6335 103% | 6329 103% | 6728 97% | 6337 103% |
Kontrast | 1471 | 932 | ||||
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 81.57 | |||||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.87 |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Farbwiedergabe war bis dato stets eine Stärke der Apple-Smartphones. Das X macht hier keine Ausnahme. Schon bei den Graustufen zeigt sich, dass man in Cupertino wieder einmal viel Wert auf eine gute Abstimmung gelegt hat. Die Abweichungen bleiben stets unter der Sichtbarkeitsgrenze. Ein mittleres DeltaE von 1.6 ist hervorragend. Die Farbtemperatur fällt mit rund 6700 Kelvin minimal zu kühl aus. Ein Blaustich ist aber beim besten Willen nicht auszumachen. Auch die Gamma-Kurve folgt bis auf einen kleinen Ausschlag bei 10 Prozent fast der Ideallinie. Da das Panel bei 0 Prozent vollständig unbeleuchtet ist, fällt der Helligkeitsanstieg zu 10 Prozent naturgemäß zu hoch aus, relativ gesehen. Denn nichts anderes ist der Gammaverlauf: eine relative Betrachtung des Helligkeitsanstiegs zwischen den einzelnen Stufen.
Mindestens ebenso vorbildlich löst das Apple iPhone X die Wiedergabe von Grund- und Mischfarben im sRGB-Farbraum. Bis auf zwei Mischfarben, die sich in erster Linie aus Blau und Grün zusammensetzen, liegen die Abweichungen von der sRGB-Referenz immer unter 2. Das mittlere DeltaE liegt gar bei nur 1,2. Das sind herausragende Werte. Laut unserer Mess-Software wird der sRGB-Farbraum obendrein fast vollständig abgedeckt. Wie auch schon bei den Vorgängern proklamiert Apple aber die Abdeckung des deutlich größeren P3-Farbraumes für das iPhone X, was vor allem bei der Filmwiedergabe zum Tragen kommen soll.
Bevor dieser Abschnitt in einer Lobhudelei endet, kommen wir zu einer kleinen Schwäche des OLED-Displays im Jubiläums-iPhone. Bei flachen Einblicken, in unserem Fall besonders von unten, kühlen die Farben sichtbar ab und driften ins Blaue hinein. Von oben betrachtet geht es mehr ins Violette. Im True-Tone-Betrieb verstärkt sich dieser Eindruck noch ein wenig. Dennoch würden wir das Display immer mit True Tone betreiben. Es ist einfach viel angenehmer für die Augen. Wir haben das Panel auch einmal exemplarisch bei warmem Umgebungslicht im True-Tone-Modus vermessen. Weiß erscheint dabei fast schon intensiv orange, von einem Stich kann man dabei jedenfalls nicht mehr reden. Im Normalbetrieb fällt das allerdings nicht störend auf, ebenso wenig wie die jetzt größeren Abweichungen bei den Farbmessungen.
Subjektiv betrachtet liefert Apple mit dem OLED-Display des iPhone X eine tolle Vorstellung ab. Die Darstellung ist knackig scharf, die Farben sehr realistisch, ohne übertrieben knallig zu wirken. Gerade beim Betrachten von Fotos oder Videos macht sich der hervorragende Kontrast bemerkbar. Das Abkühlen der Wiedergabe bei flacher Draufsicht fällt allerdings auch sofort auf, erst recht bei hellen Bildschirminhalten.
Typisch für ein OLED-Panel nutzt auch das iPhone X PWM zur Regulierung der Helligkeit. Unter 50 % messen wir eine relativ niedrige Frequenz von 240 Hz. Empfindliche Personen sollten hier also zum iPhone 8 / Plus mit LCD greifen, welches in unserem Test kein Flackern gezeigt hat. Zusätzlich zu den 240 Hz PWM messen wir bei höheren Helligkeitsstufen (sogar beim Maximum) ein leichtes Flackern der Helligkeit mit 60 Hz (siehe Screenshots der Schaltzeiten weiter unten).
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 240 Hz | ≤ 100 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 240 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 100 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 240 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8750 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Vorteil der OLED-Technologie sind die rasend schnellen Umschaltzeiten. Die Wechsel zwischen Graustufen und Schwarzwerten passieren alle unter 2 ms, wodurch man keinerlei Schlieren oder sonstige Effekte am Display beobachten kann.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
1.7 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 0.85 ms steigend | |
↘ 0.81 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 6 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
2.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 1.4 ms steigend | |
↘ 1.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 9 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Wie bereits die Messwerte vermuten lassen, eignet sich das neue Apple iPhone X gut für den Außeneinsatz. Unter freiem Himmel profitiert das Display von seiner hohen Helligkeit und vom bärenstarken Kontrast. Die stark spiegelnde Glasoberfläche – darunter leiden fast alle Smartphones – fordert bei direkter Sonneneinstrahlung dennoch ihren Tribut.
OLED – diese Technologie steht neben einem absoluten Kontrast auch für sehr stabile Blickwinkel. Modelle wie das Samsung Galaxy S8 oder das Huawei Mate 10 Pro liefern hier absolut überzeugende Ergebnisse ab. Zwar offenbaren auch diese Flaggschiffe einen OLED-typischen Farbschleier bei sehr flachen Blickwinkeln, der meist ins Grünliche geht. Beim iPhone X driften die Farben indes eher ins Blauviolette ab. Allerdings ist das schon deutlich früher wahrzunehmen als bei den genannten Konkurrenzmodellen. Solange der Bildschirminhalt eher dunkel ist, stört das nicht. Bei hellen Inhalten tritt der Effekt aber stärker zutage. Klar, wir meckern hier auf hohem Niveau. Aber beim „besten OLED-Display auf dem Markt“ …
Leistung
Im iPhone X kommt der Apple A11 Bionic Chipsatz zum Einsatz, welchen wir bereits aus dem iPhone 8 beziehungsweise iPhone 8 Plus kennen. Der Prozessor bietet insgesamt sechs Kerne, welche sich aus zwei Performance- und vier Stromspareinheiten zusammensetzen. Dazu gibt es 3 GB Arbeitsspeicher sowie die eigens von Apple entwickelte GPU. Das SoC wird im modernen 10-nm-Verfahren gefertigt, was neben einer starken Leistung auch eine verbesserte Effizienz verspricht.
Die CPU-Leistung liegt auf einem ähnlichen Niveau wie bei den beiden anderen iPhone-Modellen mit diesem SoC und lässt die versammelte Smartphone-Elite auf Androidbasis ziemlich lahm aussehen, wenn Geekbench als Messlatte herangezogen wird. Doch auch die Physics Scores des 3DMark geben Aufschluss über die Prozessor-Performance. Während sich das iPhone X im älteren Ice Storm Unlimited-Test an die Spitze des Vergleichsfeldes setzt, sieht dies im anspruchsvollem Sling Shot Extreme-Test anders aus. In diesem Test kann der jüngste Spross aus Cupertino nicht brillieren, sondern landet im Mittelfeld und liegt gleichauf mit dem Samsung Galaxy Note 8 (Exynos 8895). Bessere Ergebnisse in diesem Testteil liefern das Sony Xperia XZ1, Google Pixel 2 XL (beide Snapdragon 835) und das Huawei Mate 10 Pro (Kirin 970).
In puncto GPU-Performance dominiert das iPhone X die Konkurrenz recht klar und liefert sehr hohe Frameraten im GFXBench oder dem anspruchsvollen Basemark ES 3.1 / Metal. Einzig die 8er-Modelle von Apple liefern aufgrund der geringeren Panelauflösung bessere Onscreen-Werte.
An der System-Performance gibt es beim Testgerät nichts zu meckern. Ein Hakeln ist nur extrem selten auszumachen. Das iOS-Betriebssystem läuft in der Regel butterweich.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone X | |
Apple iPhone 8 Plus | |
LG G6 | |
Samsung Galaxy Note 8 | |
Huawei Mate 10 Pro | |
Sony Xperia XZ1 | |
Google Pixel 2 XL | |
OnePlus 5 | |
Sony Xperia XZ Premium |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone X | |
Apple iPhone 8 Plus | |
LG G6 | |
Samsung Galaxy Note 8 | |
Huawei Mate 10 Pro | |
Sony Xperia XZ1 | |
Google Pixel 2 XL | |
OnePlus 5 | |
Sony Xperia XZ Premium | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone X | |
Apple iPhone 8 Plus | |
LG G6 | |
Samsung Galaxy Note 8 | |
Huawei Mate 10 Pro | |
Sony Xperia XZ1 | |
Google Pixel 2 XL | |
OnePlus 5 | |
Sony Xperia XZ Premium |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone X | |
LG G6 | |
Samsung Galaxy Note 8 | |
Huawei Mate 10 Pro | |
Google Pixel 2 XL |
Das Apple iPhone X gelangt bei uns im Test mit dem Safari Mobile 11.0 ins Internet. Rein subjektiv geht das Surfen im Web schnell von der Hand und auch komplexe Seiten werden schnell geladen. Die Benchmarks unterstreichen diesen Eindruck, denn wie die anderen iPhones des Jahres 2017 liefert es hervorragende Ergebnisse und wird lediglich im WebXPRT 2015 knapp vom iPhone 8 Plus geschlagen.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone X (IOS 11.1.1) | |
Apple iPhone 8 Plus | |
OnePlus 5 (Chrome 59) | |
Samsung Galaxy Note 8 (Samsung Browser 6.0) | |
Samsung Galaxy S8 (Samsung Browser 5.2) | |
Google Pixel 2 XL (Chrome 62) | |
Sony Xperia XZ1 (Chrome 61) | |
LG G6 (Chrome 57) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone X (IOS 11.1.2) | |
Apple iPhone 8 Plus | |
Samsung Galaxy Note 8 (Samsung Browser 6.0) | |
Samsung Galaxy S8 (Samsung Browser 5.2) | |
OnePlus 5 (Chrome 59) | |
Google Pixel 2 XL (Chrome 62) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
Sony Xperia XZ1 (Chrome 61) | |
LG G6 (Chrome 57) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
Google Pixel 2 XL (Chrome 62) | |
Sony Xperia XZ1 (Chrome 61) | |
OnePlus 5 (Chrome 59) | |
LG G6 (Chrome 57) | |
Samsung Galaxy S8 (Samsung Browser 5.2) | |
Samsung Galaxy Note 8 (Samsung Browser 6.0) | |
Apple iPhone 8 Plus | |
Apple iPhone X (IOS 11.1.2) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Apple iPhone 8 Plus | |
Apple iPhone X (Safari Mobile 11.0) | |
Samsung Galaxy S8 (Samsung Browser 5.2) | |
Google Pixel 2 XL (Chrome 62) | |
Sony Xperia XZ1 (Chrome 61) | |
OnePlus 5 (Chrome 59) | |
Samsung Galaxy Note 8 (Samsung Browser 6.0) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
LG G6 (Chrome 57) |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Speicherausstattung des Apple iPhone X ist identisch mit den beiden iPhone 8-Modellen. Die Kalifornier bieten sowohl eine 64-GB- als auch eine 256-GB-Variante an, bei der es sich wahrscheinlich wieder um schnellen NVMe-Speicher handelt, zumindest legen dies die Benchmarks nahe. Neben der reinen Größe unterscheiden sich unterschiedlichen Speichermodule auch in ihrer Geschwindigkeit. Das 64-GB-Modell ist langsamer und erreicht im Passmark Mobile Lesegeschwindigkeiten von 1.179 MB/s sowie beim Schreiben 178 MB/s. Die 256-GB-Variante ist vor allem beim Schreiben von Daten erheblich schneller und kommt im gleichen Test auf 618 MB/s, während die Lesewerte mit 1.240 MB/s vergleichsweise dicht beieinander liegen.
Im alltäglichen Betrieb machen sich die Unterschiede subjektiv jedoch nicht bemerkbar, allenfalls wenn größere Datenmengen auf das Smartphone kopiert werden sollen.
Spiele
Die erstmals von Apple designte Grafikeinheit kommt bereits im iPhone 8 beziehungsweise iPhone 8 Plus zum Einsatz. Die GPU besitzt drei Kerne, aber sonst ist von den technischen Daten praktisch nichts bekannt. Die Leistung ist enorm hoch, doch muss die Komponente nun auch die höhere Auflösung des Apple iPhone X bewältigen, was in der Theorie und den Benchmarks zwar zu geringeren Frameraten führt, sich in der Praxis jedoch nicht niederschlägt, da diese immer noch sehr hoch sind. Einschränkungen sind beim Spielen somit keine zu erwarten.
Dies bestätigen auch die von uns getesteten Spiele. Das Autorennspiel Asphalt 8 liefert konstante 30 fps und auch bei Dead Trigger 2 (59 fps) gibt es nichts zu meckern. Andere grafisch anspruchsvolle Titel wie Warhammer 40.000: Freeblade (59 fps) oder Shadow Fight 3 (59 fps) geben ebenfalls keinen Anlass zur Kritik, belasten die Grafikeinheit jedoch stärker. Ersteres kommt auf eine durchschnittliche Auslastung von 77 Prozent und letzteres auf 55 Prozent.
Noch sind nicht alle Spiele auf das neue Seitenformat 2:1 angepasst, weshalb es zu Rändern an den Seiten kommen kann. Etwas störend fällt dabei der Balken am unteren Bildrand ins Auge, welcher die Stelle markiert, an der gewischt werden muss, um wieder auf den Homescreen zu gelangen beziehungsweise den Tast-Manager zu öffnen. Bezüglich der Sensoren gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Das iPhone X reagiert auf Bewegungen und Eingaben sehr genau und die beiden Lautsprecher sorgen für eine stimmige Soundkulisse.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 59 fps |
Emissionen
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen hielten sich im Test immer in Grenzen. Ohne starke Last bleibt das iPhone X angenehm kühl (bei getesteten 20-21 °C Umgebungstemperaturen). Unter Last ist es etwas situationsabhängig. Die meisten 3D-Spiele wie FIFA 18 erhitzten das Gerät selbst mit Lederhülle nicht sonderlich. Mit dem anspruchsvollen Relative Benchmark können wir jedoch nach längerer Laufzeit bis zu 45 °C an der Rückseite messen. Die Vorderseite erhitzt sich auf bis zu 38,1 °C (beides gemessen per Kontaktsonde und Thermocoupler, die Infrarotwerte sind auf dem Glas etwa 1-2 °C niedriger).
Mit dem GFXBench Akkutest überprüfen wir, ob das Apple iPhone X es schafft, auch unter andauernder Last seine Leistung konstant zu erbringen. Leider ist die OpenGL-Version der App auf dem iPhone X erst gar nicht gestartet, weshalb wir uns mit den Resultaten unter Verwendung der Metal-Schnittstelle begnügen müssen.
Im einfacheren T-Rex-Test zeigt sich das Smartphone erstaunlich lange sehr konstant und büßt erst nach dem 25. Durchlauf einen Teil seiner Performance ein, jedoch kaum mehr als neun Prozent. Überraschend ist jedoch der große Unterschied bei der Anzahl der generierten Frames im Vergleich zum iPhone 8 Plus. Während das X-Modell höchstens 3.358 Frames schafft, generiert das 8 Plus nie unter 6.000 Frames. Dieser Trend setzt sich auch im anspruchsvollerem Manhattan-Test fort, wenn auch nicht mit einer so großen Differenz. In diesem Test fällt die Leistungskurve deutlich früher und kontinuierlich ab. Der Tiefpunkt wird nach 15 Durchläufen erreicht. Das iPhone X hat dann rund 42 Prozent seiner ursprünglichen Leistung eingebüßt. Dennoch bleibt selbst dann noch mehr als ausreichend Power übrig, sodass dieses Throttling im Alltag nicht spürbar sein sollte.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Apple iPhone X bietet Stereolautsprecher und verfolgt dabei ein ähnliches Konzept wie das HTC U11 oder das Huawei Mate 10 Pro. Während ein kräftigerer Lautsprecher hinter dem Edelstahlgrill an der Unterkante des Gehäuserahmens untergebracht ist, befindet sich ein weiterer in der Ohrmuschel. Die Kalifornier schaffen es, die beiden Komponenten gut aufeinander abzustimmen und liefern vor allem in den Mitten und Höhen eine vergleichsweise saubere Wiedergabe, doch der Pegelabfall zum Grundtonbereich ist etwas zu groß, weshalb es dem Klangbild der Lautsprecher an Fülle fehlt.
Alternativ kann Ton auch drahtlos mittels Bluetooth 5.0 oder kabelgebunden über den Lightning-Port wiedergegeben werden. Die kabellose Variante kann absolut überzeugen und liefert einen satten Sound mit einer störungsfreien Übertragung, auch wenn das iPhone in der Hosentasche steckt oder etwas weiter entfernt liegt. Das mitgelieferte Headset kann über den Lightning-Port angeschlossen werden und transportiert Audiosignale recht ordentlich, ist aber nichts für Liebhaber von gutem Klang. Vor allem mit dem Headset, welches dem HTC U11 beiliegt, kann sich das Produkt von Apple nicht messen. Wer lieber die gute alte Audioklinke nutzt, muss auf einen Adapter zurückgreifen, welcher im Lieferumfang enthalten ist. Dieser ist zwar nicht sonderlich schön und auch nicht praktisch, erfüllt jedoch seinen Zweck und liefert ein klares, rauscharmes Audiosignal.
Apple iPhone X Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.3 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 14.9% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.1% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (19% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 20% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 71% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 41% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 51% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
HTC U11 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.5% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.1% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 41% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 51% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 60% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 33% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei Mate 10 Pro Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 28.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 7.4% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 62% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 32% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 77% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 18% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Die Ergebnisse bei der Überprüfung der Leistungsaufnahme lassen beim Apple iPhone X so manche Frage offen. Da wäre beispielsweise der Umstand, dass das Smartphone im ausgeschalteten Zustand dauerhaft 0,66 Watt aus dem Netzteil zieht. Erst nach einer guten halben Stunde „beruhigt“ sich das X, um dann zwischen rund 0,1 Watt und 0,6 Watt zu schwanken. Im Standby ist ein ähnliches Phänomen zu beobachten: Zwar pegelt sich der Verbrauch hier bei 0,18 Watt ein. Die Anzeige am Multimeter springt aber immer wieder zeitweise auf den Wert im Off-Zustand von 0,66 Watt. Möglicherweise handelt es sich hier um eine Art Erhaltungsladung, obwohl iOS einen Akkustand von 100 Prozent ausgibt und es keine Anzeichen für eine Ladung gibt.
Im Idle-Betrieb liegen die Messwerte in etwa auf dem Niveau des Apple iPhone 8 Plus, wobei der niedrigste Wert beim X mit 1,03 Watt doch deutlich höher liegt als beim ungleichen Bruder. Im Gegenzug gibt sich das iPhone X unter Last deutlich genügsamer. Hier stehen 2,96 und 6,6 Watt für mittlere bzw. maximale Last zu Buche. Auch diese Werte scheinen angesichts der Akkulaufzeiten, zu denen wir gleich kommen, nicht ganz schlüssig. Die ermittelten Laufzeiten müssten auf Basis dieser Ergebnisse höher ausfallen. Letztlich zählt, was der Realbetrieb ausspuckt. Und da sind unsere Laufzeittests sicher ein sehr guter Anhaltspunkt.
Auch das Jubiläumsmodell liefert Apple mit dem altbekannten 5-Watt-Netzteil aus. Bei maximalem Lastabruf entlädt sich der Akku daher sogar bei angeschlossenem Netzteil. Wir empfehlen das Netzteil der iPads. Dann klappt es auch mit dem Schnellladen. Apple verspricht ja einen Akkustand von 50 Prozent innerhalb von 30 Minuten. Das können wir mit dem starken iPad-Netzteil zwar nicht ganz bestätigen. Ein Prozent pro Minute ist zwischen 20 und 70 Prozent Akkustand aber drin. Eine Vollladung von 0 auf 100 Prozent dauert etwa 2:20 Stunden.
Aus / Standby | 0.66 / 0.18 Watt |
Idle | 1.03 / 2.4 / 2.6 Watt |
Last |
2.96 / 6.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Mit 2716 mAh stellt der Akku des Apple iPhone X die größte Kapazität der aktuellen iPhones zur Verfügung. Die Displayfläche liegt zwischen der des iPhone 8 und der des 8 Plus, allerdings kommt mit OLED erstmals eine andere Panel-Technik zum Einsatz. Beides nimmt Einfluss auf die Akkulaufzeit. Die übrige Technik ist ja bis auf Kleinigkeiten identisch. Schauen wir uns zunächst den praxistauglichsten Wert an. Bei unserem WLAN-Test wird alle 30 Sekunden automatisiert eine neue Webseite aufgerufen. Die Bildschirmhelligkeit ist dabei auf 150 cd/m² gedrosselt. Außer Wifi sind alle Funkmodule deaktiviert. Mit 9:24 Stunden fährt das iPhone X ein ordentliches Ergebnis ein – mehr aber auch nicht. Damit liegt es knapp hinter dem iPhone 8 (4 %). Der Rückstand auf das 8 Plus ist mit 16 Prozent schon deutlicher. Im Vergleich zu echten Dauerläufern aber macht das X keinen Stich. So übertrifft das Huawei Mate 10 Pro das zehnte iPhone um satte 45 Prozent. Sehr aussagekräftig ist auch unser Videotest. Hier spielen wir ein H.264-codiertes Full-HD-Video in Endlosschleife ab. Die Helligkeit ist wie beim WLAN-Test auf 150 cd/m² gedimmt. Die Funkmodule sind allesamt aus. Das Ergebnis bei diesem Test: Mit 10:34 Stunden kommt das iPhone X bis auf 10 Prozent an das 8er heran, der Abstand zum 8 Plus beträgt 16 Prozent. Interessanterweise können die anderen Flaggschiffe in dieser Disziplin nicht so weit davon ziehen. Im Gegenteil: Zwischen dem neuen iPhone und dem Huawei Mate 10 Pro etwa herrscht faktisch Gleichstand.
Unter voller Last zeigt sich ein ähnliches Bild wie beim WLAN-Test. Wir erzeugen die Last mit dem sehr anspruchsvollen Relative Benchmark bei maximaler Helligkeit und aktivierten Funkmodulen. Hier fällt der jüngste Apple-Spross noch ein Stück weiter hinter die versammelte Smartphone-Elite zurück. Lediglich drei Stunden hält es durch. Im Vergleich zur 8er-Generation dürfte die höhere Leuchtkraft des OLED-Displays einen Teil der Laufzeiteinbußen verantworten. Ein weiterer Teil geht sicher auf die Kappe der höheren Auflösung.
Bis hierhin sind die Akkulaufzeiten des Apple iPhone X noch ordentlich, wenn auch nicht High-end-würdig. Im Idle-Betrieb enttäuscht das Jubiläums-Modell aber dann doch. Bei unserem Reader's Test mit minimaler Helligkeit und WLAN als einzigem aktivem Funkmodul geht dem OLED-iPhone bereits nach 21,5 Stunden die Puste aus. Das 8 Plus schafft hier satte 61 Prozent mehr. An einer höheren Minimalhelligkeit des OLED-Panels kann es nicht liegen. Die ist nämlich sogar ein wenig geringer als bei den 8er-iPhones. Da die Technik sonst weitgehend identisch ist, kann nur das Display für den höheren Stromhunger verantwortlich sein. Wir vermuten, dass ein minimal beleuchtetes Pixel – aufsummiert über das ganze Panel – doch mehr Energie schluckt als eine stark gedimmte Hintergrundbeleuchtung. Obendrein bietet das iPhone X eine höhere Auflösung.
Apple iPhone X 2716 mAh | Apple iPhone 8 Plus 2691 mAh | Apple iPhone 8 1821 mAh | Samsung Galaxy S8 Plus 3500 mAh | Huawei Mate 10 Pro 4000 mAh | Sony Xperia XZ Premium 3230 mAh | OnePlus 5 3300 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 28% | 13% | 30% | 62% | 29% | 12% | |
Idle | 1292 | 2085 61% | 1629 26% | 1565 21% | 1744 35% | 1754 36% | 1534 19% |
H.264 | 634 | 733 16% | 698 10% | 742 17% | 929 47% | 802 26% | 623 -2% |
WLAN | 564 | 657 16% | 585 4% | 736 30% | 818 45% | 695 23% | 518 -8% |
Last | 180 | 211 17% | 202 12% | 275 53% | 398 121% | 236 31% | 247 37% |
Pro
Contra
Fazit
Die reine technische Ausstattung des Apple iPhone X ist der des iPhone 8 Plus sehr ähnlich, aber das ist ja kein Manko. Die Unterschiede sind es in diesem Fall, auf die es ankommt, und die liegen augenscheinlich in der Optik. Nicht nur, dass Apple erstmals auf ein Panel im 2:1-Format setzt und es zudem das größte Display in einem iPhone ist, darüber hinaus ist es auch die OLED-Premiere der Kalifornier. Rein von der technischen Seite ist diese absolut gelungen, über das etwas ungewöhnliche Design lässt sich sicherlich streiten.
Die zweite große Neuerung ist der Abschied vom Homebutton und Touch ID, welche beide durch die neue Gesichtserkennung Face ID ersetzt werden. Durch die genaue Vermessung des Gesichtes und die Möglichkeiten, die sich ergeben, wenn diese Daten missbraucht werden, sollte dieses Feature unter datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten kritisch betrachtet werden. Apple gibt zwar selber an, dass die Daten nur auf dem iPhone gespeichert werden und Apps nur eine einfache Abfrage machen können, ob die Identität übereinstimmt, aber letztendlich ist es doch eine Vertrauensfrage. Diese Skepsis gab es bei der Einführung des Fingerprintsensors ebenfalls, doch mittlerweile kräht niemand mehr danach, weil diese Features den Alltag erleichtern. Tatsächlich ist die Nutzung von Face ID sehr komfortabel und es funktioniert bereits jetzt richtig gut.
Starke Technik, ein neues Design und Face ID – das ist das iPhone X. Für den Smartphone-Thron reicht es aber nicht.
Dazu gibt es eine sehr gute Kamera, welche gute Fotos macht und in puncto Videoaufzeichnungen sicherlich aktuell das Maß der Dinge unter den Smartphones ist, da Apple zur Zeit der einzige Hersteller ist, der Ultra-HD-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde ermöglicht. Außerdem gibt es endlich ein vernünftiges Display-Oberflächen-Verhältnis und das iPhone X ist nicht mehr so eine Wuchtbrumme wie das iPhone 8 Plus. Schwer ist es aber dennoch. Ansonsten ist technisch alles an Bord, was von einem Highend-Smartphone momentan erwartet wird, lediglich eine optionale Speichererweiterung gibt es nicht, diese haben wir von Apple aber auch nicht erwartet. Zudem gehen auch andere Hersteller im Android-Bereich mittlerweile den Weg, auf den microSD-Slot zu verzichten. Verbesserungspotenzial sehen wir vor allem noch bei den Akkulaufzeiten. Die bringen den Nutzer zwar durch den Tag, viele Reserven bleiben dann aber nicht. Zumal das iPhone X in unserem Vergleichsfeld das Schlusslicht bildet. Das macht allen voran das Huawei Mate 10 Pro erheblich besser.
Bleibt abschließend noch ein Blick auf den Preis. Ab 1.149 Euro ist das iPhone X zu haben, wer das Gerät mit 256 GB haben möchte, legt sogar 1.319 Euro auf die Theke. Zum Vergleich: Das iPhone 8 gibt es ab 799 Euro, das 8 Plus ab 909 Euro direkt bei Apple. Letztendlich offeriert Apple ein verändertes Design und Face ID für 350 beziehungsweise 240 Euro Aufpreis. Einen Wechsel von der 8er- oder 7er-Reihe rechtfertigt dies jedoch nicht.
Apple iPhone X
- 22.11.2017 v6 (old)
Patrick Afschar, Klaus Hinum, Andreas Osthoff, Daniel Schmidt