Test HTC U11 Smartphone
Zuletzt hat HTC mit seinen Smartphones nur wenig Glück gehabt und den Kunden nicht vollständig überzeugen können. Das soll nun mit dem HTC U11 wieder gelingen. Das taiwanische Unternehmen setzt dabei auf ein völlig neues Design, welches wir unter anderem schon im HTC U Ultra bestaunen durften, und verabschiedet sich vom Aluminium-Unibody der Vorgänger.
Im Inneren kommt das aktuelle Spitzen-SoC von Qualcomm zum Einsatz, dazu gibt es 4 GB Arbeitsspeicher sowie einen 64 GB flotten UFS-2.1-Speicher. Das 5,5 Zoll große Super-LC-Display löst hoch auf und wird von Corning Gorilla Glas 5 geschützt. Android ist zum Zeitpunkt des Tests mit der aktuellen Version 7.1 Nougat am Start, und auch die Kameras versprechen angesichts der technischen Daten tolle Ergebnisse. Nur der Akku scheint uns, mit Blick auf die Panelgröße und den starken SoC, etwas zu knapp bemessen und leistet nur 3.000 mAh. Freunde des kabelgebundenen Kopfhörers werden enttäuscht, denn es gibt keine Audioklinke mehr.
Zur Konkurrenz des HTC U11 zählt alles, was Rang und Namen hat. Dazu gehören das Samsung Galaxy S8, Huawei P10 Plus, LG G6, Lenovo Moto Z, Apple iPhone 7 Plus, OnePlus 5, Sony Xperia XZ Premium und auch das Xiaomi Mi 6.
Update vom 04.09.2017: HTC hat Klarheit geschaffen, bezüglich der Unterstützung des aptX-Protokolls. Der Test wurde entsprechend angepasst. Details entnehmen Sie bitte dem Abschnitt Lautsprecher.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Das Gehäuse des HTC U11 ist mit knapp 8 Millimetern Bauhöhe eines der dickeren Geräte. Die vom Hersteller angegeben 7,9 Millimeter sind nur ein Mittelwert, tatsächlich ist das Smartphone 8,9 Millimeter hoch, zusammen mit der leicht hervorstehenden Kamera sind es sogar 9,8 Millimeter. Durch die geschwungene Rückseite fällt dies jedoch nicht negativ ins Gewicht, sondern das U11 liegt sehr gut in der Hand.
Das HTC U11 ist gemäß IP67 gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt. Das bedeutet, es ist absolut staubdicht und auch gegen zeitweiliges Untertauchen in Süßwasser gesichert. Der Akku ist fest verbaut und kann nicht vom Nutzer gewechselt werden. Die Außenblende des Kartenslots an der Kopfseite des Smartphones besteht wie der Rahmen des U11 aus Aluminium, hat jedoch eine etwas dunklere Färbung. Der sich daran befindende Kartenschlitten ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt und bietet Platz für eine Nano-SIM- sowie eine microSD-Karte.
Die Übergänge zwischen den Materialien lassen sich gut ertasten, dennoch sind die Spaltmaße enganliegend und gleichmäßig, sodass die Verarbeitungsqualität einen guten Eindruck hinterlässt. Mit etwas Druck lassen sich die Glaselemente leicht eindrücken, was auf der Front zu einer leichten Wellenbildung auf dem LCD führt. Bei Verwindungsversuchen zeigt sich das HTC U11 als steifer Knochen, im Inneren knistert es aber leicht hörbar.
Ein optisch ansprechendes Merkmal des U11 sind seine farblich aufwändig gestalteten Rückseiten. Die Oberflächen spiegeln zwar, und jede Berührung hinterlässt sichtbar ihre leicht abwischbaren Spuren, sind aber auch echte Hingucker, da sich die Farben verändern, je nachdem in welchem Winkel das Smartphone gehalten wird. HTC unterscheidet hier zwischen den Farben Silber, Blau, Schwarz, Rot und Weiß.
Ausstattung
Der microSD-Kartenslot des HTC U11 akzeptiert Speicherkarten in allen gängigen Größen, welche sich aktuell maximal auf 256 GB belaufen. Der optionale Speicher kann auch als interne Variante formatiert werden.
Der USB-Port besitzt die aktuelle Type-C-Bauform und überträgt Daten gemäß dem USB-3.1-Standard (Gen. 1), außerdem beherrscht dieser die Bildausgabe mittels eines optionalen Adapters auf HDMI oder DisplayPort. Audiosignale werden ebenfalls über den USB-Anschluss ausgegeben; um eine 3,5-mm-Audioklinke an das Smartphone anschließen zu können, muss auf den im Lieferumfang befindlichen Adapter zurückgegriffen werden.
Der Snapdragon Prozessor beherrscht zwar nominell auch Bluetooth 5.0, doch aufgrund der fehlenden Unterstützung von Android kann dieser aktuell nur als 4.2er verwendet werden. Dies kann sich mit Android O im Herbst ändern. Medien können drahtlos mittels DLNA, AirPlay, Miracast oder WiFi Direct geteilt werden, für das schnelle Koppeln von Geräten oder zum Zahlen mit dem Smartphone steht NFC zur Verfügung.
Software
Als Betriebssystem kommt im HTC U11 die zum Zeitpunkt des Tests aktuelle Android Version 7.1.1 Nougat zum Einsatz. Die Sicherheits-Patches haben seit dem Release leider kein Update erhalten und befinden sich noch auf dem Stand vom 01. April 2017.
Die Software-Beigaben beschränken sich auf wenige eigene Apps von HTC wie beispielsweise Sense Companion, welche wir im Test des HTC U Ultra genauer erörtert haben. Die vorinstallierten Anwendungen beschränken sich auf Facebook, Instagram und den Facebook Messenger, welche zwar nicht vollständig gelöscht, aber immerhin deaktiviert werden können.
Update vom 28.07.2017: HTC stellt die neue Firmware 1.13.401.1 zur Verfügung, welche sich OTA auf dem Smartphone installieren lässt. Das rund 377 MB große Update enthält lediglich Systemoptimierungen und passt die Sicherheitspatch-Ebene des Android-Betriebssystems auf dem Stand vom 01. Juni 2017 an.
Kommunikation und GPS
Das Qualcomm-X16-LTE-Modem im HTC U11 stellt momentan die Speerspitze des mobilen Internets dar und ermöglicht in einem entsprechend ausgerüsteten LTE-Netz Download-Raten von bis zu 1 GBit/s beziehungsweise 150 MBit/s im Upload. Die Frequenzausstattung ist ordentlich, weist aber kleinere Lücken auf, welche in Amerika oder im asiatischen Raum zu Einschränkungen führen können. Innerhalb von Europa ist das U11 aber bestens gerüstet. Bei unserem Testgerät handelt es sich um eine Single-SIM-Variante, es soll aber auch ein Modell mit Dual-SIM geben. Die Empfangseigenschaften des Smartphones sind in der Großstadt in den Netzen von Vodafone und O2 unauffällig gewesen und geben keinen Anlass zur Kritik.
Das WLAN-Modul unterstützt die aktuellen IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac und MIMO-Technologie. Dies sorgt für gute Übertragungsgeschwindigkeiten zu unserem Referenz-Router Linksys EA8500. Zwar stellt das HTC U11 keine neuen Bestwerte auf, liefert aber sowohl beim Senden als auch Empfangen sehr gute Messwerte. Das WLAN zeigt sich darüber hinaus auch in größerer Entfernung (rund 12 Meter) vom Router als empfangsstark, zwar wurden Webseiten mit einer kurzen Gedenksekunde geladen, HD-Videostreams aber weiterhin störungsfrei übermittelt.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Samsung Galaxy S8 | |
HTC U11 | |
Sony Xperia XZ Premium | |
LG G6 | |
iperf3 receive AX12 | |
Sony Xperia XZ Premium | |
HTC U11 | |
Samsung Galaxy S8 | |
LG G6 |
Für die Positionsbestimmung nutzt das HTC U11 die Satellitennetzwerke GPS, Glonass und BeiDou. Da der Snapdragon eigentlich auch Galileo unterstützt, hatten wir dies ebenso im U11 vermutet, aber HTC macht hierzu keine genauen Angaben, und im Verlauf des Tests haben wir auch keinen der europäischen Satelliten auf dem Schirm gehabt. Die Ortung gelingt dennoch sehr schnell und genau, selbst in Gebäuden, auch wenn hier die Genauigkeit etwas stärker schwankt und länger für den ersten Fix benötigt wird.
Während einer kleinen Radtour muss sich das HTC U11 dem Vergleich mit dem Navigationscomputer Garmin Edge 500 stellen. Dabei zeigt das Smartphone gerade mal eine Differenz von zehn Metern auf der Gesamtstrecke im Vergleich zum Fahrrad-Computer. Auch bei einer genaueren Analyse des Streckenverlaufs gibt es keine Ausreißer, und das HTC U11 entpuppt sich als zuverlässiger Outdoor-Begleiter.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefonie-App des HTC U11 unterscheidet sich nicht groß vom Android Standard und bietet lediglich einen Reiter mehr für Kontaktgruppen. Das Gerät unterstützt zudem modernde Standards wie VoLTE und Telefonie über das WLAN (WiFi-Calling).
Die Sprachqualität des Smartphones ist ans Ohr gehalten richtig gut und liefert auf beiden Seiten eine klare Verständigung. Der Lautsprecher halt ein wenig nach, aber auch hier ist in ruhigen Umgebungen eine angenehme Gesprächsführung möglich. Das beiliegende Headset gehört zu den besseren seiner Zunft und ermöglicht sogar eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC). Dies funktioniert im Alltag ziemlich gut, aber das dafür notwendige Gegenrauschen ist bei leisen Übertragungsphasen gut zu hören, und bei absoluter Stille benötigt das System einen Moment, um es zu dämpfen.
Kameras
Die Frontkamera des HTC U11 liefert wuchtige 16 MP, welche zusammen mit einer Blendenzahl von f/2.0 für tolle Selfies sorgen sollen. Es gibt zwar eine Gesichtserkennung, aber leider keinen Autofokus. Die Aufnahmen können bei gutem Umgebungslicht überzeugen, aber sobald es etwas schummriger wird, wirken die Fotos immer leicht unscharf, die Rauschunterdrückung ist jedoch gut.
Die Hauptkamera liefert rund 12,2 MP und zeigt sich mit einer Blendenzahl von f/1.7 und einer Pixelgröße von 1,40 μm (HTC Ultra Pixel 3) technisch auf demselben Niveau wie das Google Pixel XL oder das Galaxy S8+. Im Vorgänger HTC 10 waren die Pixel mit 1,55 μm sogar noch größer und vermeintlich lichtempfindlicher, doch ausspielen konnte das Smartphone diesen Vorteil seinerzeit nicht. Anders sieht es nun beim HTC U11 aus, welches in dieser Beziehung einen riesen Schritt nach vorne gemacht hat. Bei Tageslicht liefert das Testgerät richtig gute Bildergebnisse und kann auch im HDR-Bereich mit guten Ergebnissen punkten, ohne überstrahlende Flächen zu produzieren, wie es in Szene 1 beispielsweise beim S8+ der Fall ist. Dafür ist die Scharfzeichnung etwas weicher als beim LG G6. In Szene 2 offenbart das U11 einen vergleichsweise starken Dynamikumfang, muss dafür aber leichte Einbußen bei der Farbbrillanz hinnehmen. Eine starke Verbesserung gegenüber dem Vorgänger zeigt sich vor allem im Low-Light-Bereich, welchen das HTC U11 im Vergleichsfeld am besten meistert. Dabei fängt es zwar nicht das meiste Licht ein, aber die beste Stimmung und leidet vor allem nicht an ausgefressenen Kanten. Stattdessen bleiben Konturen vergleichsweise scharf, und das Rauschen hält sich in Grenzen. Im Pro-Modus können Fotos auch im RAW-Format gespeichert werden.
Videos zeichnet das HTC U11 maximal in Ultra HD (4k, 3.840 x 2.160 Pixel, 30 fps) auf. Leider sind auch in Full-HD nur 30 Bilder pro Sekunde möglich. Beide Videomodi können aber dafür einen prima Klang bieten, denn das Smartphone besitzt vier Mikrophone, welche einen 3D-Sound aufnehmen können. Zeitraffer lassen sich leider nur in 720p aufzeichnen und dürfen maximal 45 Minuten lang sein, Zeitlupen nutzen die möglichen 60 fps in Full-HD, um Teile der Aufnahme als Verlangsamung zu speichern; die Ergebnisse werden dann aber auch nur mit 30 fps abgespielt. Generell zeigt sich das HTC U11 auch beim Filmen als sehr lichtstark, hat bei schwachem Licht dann aber mit sichtbarem Rauschen zu kämpfen. Außerdem ist der optische Bildstabilisator oft nicht ausreichend.
In puncto Kameras macht HTC somit nicht viel falsch. Im Videomodus sind uns die Möglichkeiten zu begrenzt und für spezielle Aufnahmemodi die Auflösungen zu gering. Am störendsten ist jedoch die optionenarme und etwas umständlich gestaltete App, welche gegenüber dem HTC 10 nicht optimiert wurde. Für Fotos ist das U11 jedoch ein erstklassiges Smartphone.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir die Hauptkamera des HTC U11 weiteren Tests unterzogen. Mit dem X-Rite ColorChecker Passport überprüfen wir die Farbdarstellung des Smartphones. Der Weißabgleich fällt etwas wärmer aus, und die meisten Farben sind heller sowie stärker gesättigt, was einem Großteil der Farben durchaus mehr Lebendigkeit spendiert, nur bei Violett-Blau ist uns die Farbwiedergabe etwas zu blass geraten.
Bei unserem Testchart fällt auf, dass die Ablichtung selbst bis in die Randbereiche beinahe gleichmäßig scharf bleibt und nur ein minimaler Schärfeabfall feststellbar ist. Auch mit Farbverläufen hat das HTC U11 keine großen Probleme - selbst dunkle Schriften auf dunklem Grund werden akkurat dargestellt. Die Schärfe in der Bildmitte liegt auf einem guten Niveau und bietet eine ähnliche Abbildungsleistung wie das Galaxy S8+. Nur das Xperia XZ Premium, LG G6 und das Pixel XL fangen mehr Details ein.
Zubehör und Garantie
Der Lieferumfang des HTC U11 ist vergleichsweise üppig und umfasst neben einem modularen Schnellladeadapter (5 V/2,5 A; 9 V/1,7 A), ein passendes USB-Kabel (Type-A zu Type-C), ein SIM-Werkzeug, eine transparente Kunststoffschutzhülle, ein Reinigungstuch, einen Audioklinke-zu-USB-Type-C-Adapter sowie ein HTC-USonic-Headset.
Optional kann im HTC Shop das meiste nachgekauft werden. Das Netzteil kostet mit Kabel rund 35 Euro, die USonic Kopfhörer 40 Euro und der Klinke-Adapter 13 Euro. Außerdem hat HTC JBL Reflect Aware C Kopfhörer (199 Euro) im Portfolio.
Die Garantie beläuft sich auf 24 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen des HTC U11 wird von Corning Gorilla Glas 5 geschützt und unterstützt bis zu zehn Berührungen gleichzeitig. Die Gleiteigenschaften sind sehr gut, und Eingaben werden zügig in allen Bereichen der Eingabefläche umgesetzt. Als Tastatur-Layout ist TouchPal vorinstalliert, welches auch durch eine andere Variante aus dem Google Play Store ersetzt werden kann.
Neben dem Google Assistant kann auch Amazons Alexa auf dem HTC U11 genutzt werden. Letzteres war zum Zeitpunkt des Tests jedoch noch nicht in Deutschland verfügbar (wir berichten). Ein besonderes Feature ist Edge Sense, bei welchem der Gehäuserahmen als druckempfindliche Eingabetaste genutzt werden kann, um vordefinierte Aktionen durch das Quetschen des Smartphones zu starten. Dazu zählen beispielsweise das Starten der Kamera, der Taschenlampe, einer Sprachaufnahme, das Steuern eines WLAN-Hotspots oder das Öffnen einer beliebigen App. Die Druckempfindlichkeit ist einstellbar, benötigt aber gerade anfangs nochmal etwas Feintuning, da es sonst sein kann, dass entweder sehr feste gequetscht werden muss, oder dass im anderen Extremfall das U11 selbst schon beim Anheben reagiert.
Der Fingerabdruckscanner blockiert jedoch das Starten einiger dieser Funktionen. So kann beispielsweise eine vordefinierte App nicht einfach durch das Drücken geöffnet werden, ohne dass der Finger oder eine andere gewählte Entsperrmethode zuvor das Smartphone entriegeln muss. Der Fingerabdruckscanner entsperrt das Smartphone zuverlässig sowie schnell und leitet den Nutzer wahlweise zum Sperr- oder auf den Startbildschirm.
Display
Im Vergleich zum Vorgänger HTC 10 ist das Display des HTC U11 etwas angewachsen und misst nun 5,5 Zoll in der Diagonale, im Zusammenspiel mit der hohen Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten wird eine Pixeldichte von 534 ppi erreicht, welche für eine gestochen scharfe Darstellung sorgt und nur vom Xperia XZ Premium (3.840 x 2.160 Pixel, 801 ppi) deutlich übertroffen wird.
Die Leuchtkraft des Super LC-Display 5 ist mit nicht ganz 500 cd/m² auf einem guten Niveau, kann aber mit den meisten anderen Konkurrenten nicht mithalten. Die Messwerte bei aktiviertem Sensor und einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen (APL50) liegt auf einem ähnlichen Niveau. Durch den guten Schwarzwert (0,33 cd/m²) wird ein starkes Kontrastverhältnis erreicht, welches aber ebenfalls keine Spitzenwerte liefert. Die Ausleuchtung ist gleichmäßig, und Lichthöfe konnten wir bei unserem Testgerät keine feststellen.
Die minimale Leuchtkraft des HTC U11-Panels durfte etwas geringer ausfallen. Für die späten Abendstunden gibt es jedoch einen Blaulichtfilter, um die Augen zu schonen. Auf den Einsatz von Pulsweitenmodulation (PWM) zur Helligkeitsteuerung wird verzichtet.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 482 cd/m²
Kontrast: 1461:1 (Schwarzwert: 0.33 cd/m²)
ΔE Color 3.2 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.2 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.22
HTC U11 Super LCD5, 2560x1440, 5.5" | HTC 10 Super LCD 5, 2560x1440, 5.2" | Samsung Galaxy S8 Super AMOLED, 2960x1440, 5.8" | Huawei P10 Plus LTPS, 2560x1440, 5.5" | OnePlus 5 AMOLED, 1920x1080, 5.5" | Apple iPhone 7 Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | Sony Xperia XZ Premium IPS, 3840x2160, 5.5" | |
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Bildschirm | -13% | 3% | 5% | 13% | 23% | -11% | |
Helligkeit Bildmitte | 482 | 445 -8% | 566 17% | 568 18% | 426 -12% | 557 16% | 578 20% |
Brightness | 472 | 434 -8% | 564 19% | 562 19% | 431 -9% | 553 17% | 568 20% |
Brightness Distribution | 90 | 93 3% | 94 4% | 92 2% | 93 3% | 97 8% | 92 2% |
Schwarzwert * | 0.33 | 0.36 -9% | 0.43 -30% | 0.35 -6% | 0.62 -88% | ||
Kontrast | 1461 | 1236 -15% | 1321 -10% | 1591 9% | 932 -36% | ||
Delta E Colorchecker * | 3.2 | 2.8 12% | 2.7 16% | 2.4 25% | 1.6 50% | 1.4 56% | 2.8 12% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 5.4 | 5.8 -7% | 5.4 -0% | 3.8 30% | 4.1 24% | 3.1 43% | 5.1 6% |
Delta E Graustufen * | 2.2 | 3.7 -68% | 3.1 -41% | 2.5 -14% | 1.7 23% | 1.3 41% | 2.8 -27% |
Gamma | 2.22 99% | 2.31 95% | 2.15 102% | 2.37 93% | 2.25 98% | 2.21 100% | 2.15 102% |
CCT | 6581 99% | 7164 91% | 6335 103% | 6779 96% | 6329 103% | 6667 97% | 6728 97% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 81.57 | 63.1 | |||||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.87 | 99.83 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Mit dem Fotospektrometer und der Analyse-Software CalMAN haben wir uns die Genauigkeit der Farbdarstellung des LC Panels im HTC U11 genauer angeschaut. Wer die Werkseinstellungen nutzt, wird ein sehr kühles Display vorfinden, welches Farben leicht übersättigt darstellt und entsprechend hohe DeltaE-Abweichung zeigt. Wer eine genaue Farbdarstellung bevorzugt, sollte in den Display-Einstellungen im Unterpunkt Farbtemperatur den Regler ganz in Richtung Wärmer schieben. Perfekt ist es dann zwar noch nicht, bietet aber eine richtig gute Abbildungsleistung. Die Graustufen sind dann frei von Farbstichen, und die Mischfarben zeigen nur vereinzelte Abweichungen, welche sich aber alle in einem vertretbaren Rahmen bewegen und von der starken Sättigung der Farben herrühren. Als Zielfarbraum nutzt das HTC U11 den Farbraum P3, welcher im Vergleich zu sRGB über ein erweitertes Spektrum an Grün- und Rottönen verfügt.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
24.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 10.8 ms steigend | |
↘ 14 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 54 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
42 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 20.8 ms steigend | |
↘ 21.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 64 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien schlägt sich das HTC U11 gut. Dies hat es vor allem seiner ordentlichen Leuchtkraft zu verdanken. Die Reflektionen der Displayoberfläche halten sich in Grenzen, sind aber doch spürbar an hellen Sommertagen. Vor allem bei flacheren Betrachtungswinkeln kann der Inhalt so schnell überstrahlt werden.
Die Blickwinkelstabilität des HTC U11 ist sehr gut. Es kommt zu keiner Zeit zu Farbinvertierungen oder Ghosting-Effekten. Bei flachen Betrachtungswinkeln ist lediglich ein leichter Abfall der Helligkeit zu spüren.
Leistung
Das HTC U11 ist mit einem Qualcomm Snapdragon 835 ausgestattet, welcher über acht Rechenkerne gebietet. Diese unterteilen sich in einen Leistungs- und einem Effizienz-Cluster, ersterer taktet mit bis zu 2,45 GHz, der andere mit bis zu 1,9 GHz. In beiden Fällen werden Kryo-280-Kerne genutzt. Als Grafikeinheit ist die Adreno 540 integriert, welche durch den 10-nm-Fertigungsprozess im Vergleich zum Vorgänger optimiert wurde und nun mit bis zu 710 MHz arbeitet. Dazu gibt 4 GB Arbeitsspeicher.
Die Prozessorleistung liegt in den Benchmarks auf dem erwarteten Niveau, das Xiaomi Mi 6 zeigt aber, dass es durchaus möglich ist, ein noch besseres Ergebnis aus dem Snapdragon herauszukitzeln. Auch bei den Grafikberechnungen liefert das HTC U11 Topwerte und ist schneller als das iPhone 7 Plus, solange dies nicht auf die Metal-API zurückgreifen kann. Lediglich im anspruchsvollen Basemark ES 3.1 sind das Smartphone mit dem Apfel und das Galaxy S8 (Exynos 8895) erheblich performanter, im Lightmark-Test hingegen setzt sich das U11 mit einem spürbaren Leistungsplus an die Spitze. So oder so zeigt das HTC U11, dass es die Performance des Snapdragon 835 abrufen kann und eines der rasantesten Smartphones am Markt ist.
Dies spiegelt sich vor allem in der System Performance wider. Bereits vom Gefühl her läuft HTCs Sense butterweich, und sowohl der PCMark als auch AnTuTu bestätigen diesen Eindruck.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
HTC 10 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
LG G6 | |
Lenovo Moto Z | |
Xiaomi Mi 6 | |
OnePlus 5 | |
Apple iPhone 7 Plus |
PCMark for Android | |
Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
HTC 10 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
LG G6 | |
Lenovo Moto Z | |
Xiaomi Mi 6 | |
OnePlus 5 | |
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
HTC 10 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
LG G6 | |
Xiaomi Mi 6 | |
OnePlus 5 |
Geekbench 4.4 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
HTC 10 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
LG G6 | |
Xiaomi Mi 6 | |
OnePlus 5 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
HTC 10 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
LG G6 | |
Xiaomi Mi 6 | |
OnePlus 5 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
HTC 10 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
LG G6 | |
Lenovo Moto Z | |
Xiaomi Mi 6 | |
OnePlus 5 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
HTC 10 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
LG G6 | |
Lenovo Moto Z | |
Xiaomi Mi 6 | |
OnePlus 5 | |
Apple iPhone 7 Plus |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
HTC 10 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
LG G6 | |
Lenovo Moto Z | |
Xiaomi Mi 6 | |
OnePlus 5 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
HTC 10 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
LG G6 | |
Lenovo Moto Z | |
Xiaomi Mi 6 | |
OnePlus 5 | |
Apple iPhone 7 Plus |
GFXBench | |
on screen Car Chase Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
HTC 10 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
LG G6 | |
Lenovo Moto Z | |
Xiaomi Mi 6 | |
OnePlus 5 | |
1920x1080 Car Chase Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
HTC 10 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
LG G6 | |
Lenovo Moto Z | |
Xiaomi Mi 6 | |
OnePlus 5 |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
HTC 10 | |
Samsung Galaxy S8 | |
LG G6 | |
Lenovo Moto Z | |
Xiaomi Mi 6 | |
Apple iPhone 7 Plus |
Lightmark - 1920x1080 1080p (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 | |
Samsung Galaxy S8 | |
LG G6 | |
Lenovo Moto Z | |
Xiaomi Mi 6 |
Als Browser ist im HTC U11 Googles Chrome vorinstalliert, mit welchem wir auch die Benchmarks gemacht haben. Rein subjektiv gibt es bei der Surfgeschwindigkeit nichts zu beanstanden, was auch die Benchmarks belegen. Nur an dem iPhone 7 Plus kommt das Testgerät nicht vorbei, und das Galaxy S8 macht seine Sache meistens etwas besser.
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 (Chrome 58) | |
HTC 10 (Chrome 49) | |
Samsung Galaxy S8 (Samsung Browser 5.2) | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium (Chrome 59) | |
LG G6 (Chrome 57) | |
Lenovo Moto Z (Chrome 53) | |
OnePlus 5 (Chrome 59) | |
Apple iPhone 7 Plus |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 (Chrome 58) | |
HTC 10 (Chrome 49) | |
Samsung Galaxy S8 (Samsung Browser 5.2) | |
Huawei P10 Plus (Chrome 58.0.3029.83) | |
Sony Xperia XZ Premium (Chrome 59) | |
LG G6 (Chrome 57) | |
Lenovo Moto Z (Chrome 53) | |
Xiaomi Mi 6 (Chrome Version 58) | |
OnePlus 5 (Chrome 59) | |
Apple iPhone 7 Plus (Safari Mobile 10.0) |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 (Chrome 58) | |
HTC 10 (Chrome 49) | |
Samsung Galaxy S8 (Samsung Browser 5.2) | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium (Chrome 59) | |
LG G6 (Chrome 57) | |
Lenovo Moto Z (Chrome 53) | |
Xiaomi Mi 6 (Chrome Version 58) | |
OnePlus 5 (Chrome 59) | |
Apple iPhone 7 Plus (Safari Mobile 10.0) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC U11 (Chrome 58) | |
HTC 10 (Chrome 49) | |
Samsung Galaxy S8 (Samsung Browser 5.2) | |
Huawei P10 Plus (Chrome 58.0.3029.83) | |
Sony Xperia XZ Premium (Chrome 59) | |
LG G6 (Chrome 57) | |
Lenovo Moto Z (Chrome 53) | |
Xiaomi Mi 6 (Chrome Version 58) | |
OnePlus 5 (Chrome 59) | |
Apple iPhone 7 Plus (Safari Mobile 10.0) |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Speicher des HTC U11 ist mit nominell 64 GB mittlerweile auf dem standesgemäßen Niveau eines Flaggschiff-Smartphones. Manche Hersteller bieten auch größere Speichervarianten an, oft gegen Aufpreis. Lediglich das OnePlus 5 und das Huawei P10 Plus sind in diesen Bereichen günstiger oder preislich gleichwertig und bieten größere Speichermengen. Nach dem ersten Start stehen dem Nutzer des U11 noch 53,39 GB zur freien Verfügung. Der verbaute UFS-2.1-Speicher gehört mit zu den schnellsten am Markt, was sich auch entsprechend im AndroBench widerspiegelt.
Der Speicher ist zudem mittels microSD-Karte erweiterbar. Die Geschwindigkeit des Slots haben wir mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M401 (max. Lesen: 95 MB/s, Schreiben 80 MB/s) überprüft. Leider fallen die ermittelten Werte schlechter als beim HTC 10 aus und sind insgesamt nur mittelprächtig.
HTC U11 | HTC 10 | Samsung Galaxy S8 | Huawei P10 Plus | Sony Xperia XZ Premium | LG G6 | Lenovo Moto Z | Xiaomi Mi 6 | OnePlus 5 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -32% | -5% | 20% | -30% | -21% | -4% | -4% | -5% | |
Sequential Read 256KB | 717 | 275.1 -62% | 793 11% | 733 2% | 687 -4% | 428.7 -40% | 439.7 -39% | 728 2% | 748 4% |
Sequential Write 256KB | 206.4 | 115.6 -44% | 193.2 -6% | 182.6 -12% | 194 -6% | 122.8 -41% | 168.3 -18% | 196.7 -5% | 201.5 -2% |
Random Read 4KB | 91.4 | 29.92 -67% | 127.2 39% | 173.1 89% | 74.1 -19% | 95.2 4% | 117.2 28% | 143.5 57% | 141 54% |
Random Write 4KB | 80 | 15.89 -80% | 15.25 -81% | 149.8 87% | 17.2 -78% | 16.58 -79% | 74.9 -6% | 25.19 -69% | 19.3 -76% |
Sequential Read 256KB SDCard | 68.8 ? | 83.3 ? 21% | 63.9 ? -7% | 54 ? -22% | 36.79 ? -47% | 77.6 ? 13% | 78.5 ? 14% | ||
Sequential Write 256KB SDCard | 46.25 ? | 65.4 ? 41% | 53.5 ? 16% | 33.61 ? -27% | 33.31 ? -28% | 53.3 ? 15% | 45.64 ? -1% |
Spiele
Die Qualcomm Adreno 540 gehört zu den schnellsten mobilen Grafikeinheiten und unterstützt alle aktuellen Schnittstellen wie DirectX 12 und Vulkan. Es sollte selbst bei höchsten Detailstufen mit keinem aktuellen Spiel zu Problemen kommen. Leider können wir an dieser Stelle nicht wie gewohnt genaue Frame-Zahlen liefern, weil unsere Test-App GameBench immer nur 0 fps anzeigte (siehe Screenshot). Dies ist vor allem bei Asphalt 8 bedauerlich, da das HTC 10 eines der ganz wenigen Smartphones ist, welches keine Frame-Begrenzung bei dem Titel hat und das Spiel entsprechend flüssig darstellen kann. Vom Spielfluss her vermuten wir, dass beim HTC U11 diese Bremse nun existent ist, um etwas mehr Akkulaufzeit herauskitzeln zu können.
Das Handling des HTC U11 ist sehr gut. Eingaben werden prima umgesetzt, und die Sensoren arbeiten zuverlässig, nur der Hauptlautsprecher an der Unterkante wird schnell mal verdeckt.
Emissionen
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen hat das HTC U11 nicht immer optimal im Griff. So wird das Smartphone selbst im Leerlauf mit über 40 °C partiell vergleichsweise warm. Unter andauernder Last steigen diese Werte auf der Vorderseite großflächig über die 40-Grad-Marke und erreichen über dem Fingerandrucksensor einen Spitzenwert von 46,3 °C. Dies ist zwar vergleichsweise hoch, aber absolut unbedenklich.
Mit dem GFXBench-Akku-Test haben wir zudem die Leistung des SoC unter andauernder Belastung überprüft. Im T-Rex-Test wird die ältere OpenGL ES 2.0-API genutzt. Bereits hier zeigt sich das HTC U11 nicht stabil und verliert rund ein Drittel seiner Leistung nach sieben von 30 Durchläufen. Im anspruchsvollen Manhattan Test (Open GL ES 3.1) setzt dies bereits nach dem fünften Durchlauf ein, und das U11 büßt bis zu 43 Prozent seiner Ursprungsleistung ein.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 35.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Die beiden Lautsprecher waren lange Zeit ein Vorzeigeobjekt von HTCs Top-Smartphones, doch dies hatte sich mit der Trennung von Beats Audio zunehmend verschlechtert, was wir auch schon im HTC 10 bemängelt haben, ebenso ist die Positionierung der Speaker suboptimal für ein gefälliges Klangbild. Im Frequenzbereich zwischen 1.250 und 4.000 Hz kommt es zu einem Pegelabfall, was sich sicherlich mit einem Update beheben lassen würde. Wie es besser geht, zeigt vor allem das Huawei P10 Plus, aber dennoch bietet das HTC U11 ein gefälliges Klangbild, vor allem wenn darauf verzichtet wird, die maximale Lautstärke abzurufen.
Über das mitgelieferte USonic Headset ist der Klang sehr gut, nur selten legen Hersteller noch so gute Produkte gratis bei. Der Klang ist dynamisch und hat viel Kraft. Der Pegel wird zuvor mit einer Messung individuell dem eigenen Innenohr angepasst, was einen hörbaren Unterschied ausmacht. Positiv ist zudem, dass Hi-Res-Audio unterstützt wird. Leider handelt es sich dabei um einen Kopfhörer, der mit USB-Type-C angeschlossen wird. Eine Audioklinke hat das HTC U11 nicht mehr. Der im Lieferumfang befindliche Adapter für solche Kopfhörer liegt zwar im Lieferumfang bei, aber kann recht nutzlos sein, wenn das Smartphone gleichzeitig geladen werden muss.
Alternativ ist auch Bluetooth zur Übertragung von Audiosignalen verwendbar, aber leider hat HTC hier den Rotstift angesetzt, denn aptX beziehungsweise aptX HD werden vom Smartphone nicht unterstützt, sodass von vielen Bluetooth-Lautsprecher, wie dem Teufel Boomster XL, nicht das volle Potenzial abgerufen werden kann.
Update vom 04.09.2017: Im Rahmen der IFA konnten wir mit Vertretern von HTC sprechen. Das HTC U11 unterstützt demnach aptX, jedoch nicht dessen HD-Variante. Dies wird mit dem Update auf Android 8.0 Oreo, welches noch dieses Jahr ausgerollt werden soll, nachgereicht.
HTC U11 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.5% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.1% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 41% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 51% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 60% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 33% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei P10 Plus Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (75.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 17.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.1% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (16.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 7% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 5% vergleichbar, 88% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 26% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 67% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
no name Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (98.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(+) | guter Bass - nur 1.8% Abweichung vom Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (2.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 0.5% abweichend
(+) | lineare Mitten (1.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | verringerte Hochtöne, 6.6% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(+) | hörbarer Bereich ist sehr linear (9% Abstand zum Median
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 2% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 1% vergleichbar, 97% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 2% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 97% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Das sowohl größere als auch hellere Display fordert bei der Leistungsaufnahme seinen Tribut, der Energiehunger unter Last wurde hingegen reduziert. Insgesamt sind im Vergleichsfeld jedoch nur das Moto Z und das Galaxy S8 effizienter.
Da das Smartphone Quick Charge unterstützt, gelingt das Laden des 3.000 mAh starken Akkus des HTC U11 recht flott und ist in unter zwei Stunden vollständig abgeschlossen. Kabelloses Laden wird vom Smartphone nicht unterstützt.
Aus / Standby | 0.03 / 0.27 Watt |
Idle | 0.73 / 1.96 / 1.98 Watt |
Last |
4.82 / 7.15 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
HTC U11 3000 mAh | HTC 10 3000 mAh | Samsung Galaxy S8 3000 mAh | Huawei P10 Plus 3750 mAh | Sony Xperia XZ Premium 3230 mAh | Apple iPhone 7 Plus 2915 mAh | Lenovo Moto Z 2600 mAh | OnePlus 5 3300 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -11% | 24% | -41% | -11% | -8% | 21% | -2% | |
Idle min * | 0.73 | 0.68 7% | 0.78 -7% | 1.03 -41% | 0.62 15% | 0.77 -5% | 0.66 10% | 0.73 -0% |
Idle avg * | 1.96 | 1.49 24% | 1.1 44% | 2.61 -33% | 2.44 -24% | 2.04 -4% | 1.01 48% | 1.44 27% |
Idle max * | 1.98 | 1.91 4% | 1.16 41% | 2.83 -43% | 2.59 -31% | 2.24 -13% | 1.09 45% | 1.5 24% |
Last avg * | 4.82 | 7.4 -54% | 4.15 14% | 7.03 -46% | 4.94 -2% | 4.69 3% | 3.97 18% | 6.91 -43% |
Last max * | 7.15 | 9.71 -36% | 5.12 28% | 10.08 -41% | 7.91 -11% | 8.66 -21% | 8.34 -17% | 8.51 -19% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Bei den Akkulaufzeiten liefert das HTC U11 keine schlechte Leistung ab, aber im Vergleichsfeld bildet es das Schlusslicht. Einige der Konkurrenten besitzen stärkere Akkus und können sich allein deshalb absetzen, aber dies trifft nicht für das Galaxy S8, das Moto Z oder das iPhone 7 Plus zu.
Die beste Vergleichbarkeit liefern die Tests bei einer angepassten Panelleuchtkraft (150 cd/m²). Bei Dauersurfen über das WLAN ist nur das Moto Z schlechter, das Galaxy S8 hingegen hält im gleichen Szenario rund 2,5 Stunden länger durch. Bei der Dauerwiedergabe eines Full-HD-Videos wird das U11 sogar von seinem Vorgänger übertrumpft und liegt etwas abgeschlagen hinter dem übrigen Vergleichsfeld. Auch im Laufzeittest des PCMark for Android liefert das Testgerät keine Glanzleistung ab.
Die Ausdauer des HTC U11 sollte dennoch locker für einen Tag Nutzung ausreichen. Ansonsten bietet das Smartphone noch diverse Stromsparmodi, um die Akkulaufzeit zu verlängern.
HTC U11 3000 mAh | HTC 10 3000 mAh | Samsung Galaxy S8 3000 mAh | Huawei P10 Plus 3750 mAh | Apple iPhone 7 Plus 2915 mAh | Sony Xperia XZ Premium 3230 mAh | LG G6 3300 mAh | Lenovo Moto Z 2600 mAh | Xiaomi Mi 6 3350 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 1% | 35% | 26% | 30% | 34% | 36% | 20% | 32% | |
Idle | 1250 | 1273 2% | 1667 33% | 1655 32% | 1835 47% | 1754 40% | 1789 43% | 1371 10% | |
H.264 | 498 | 648 30% | 771 55% | 756 52% | 813 63% | 802 61% | 779 56% | 724 45% | |
WLAN | 560 | 413 -26% | 719 28% | 760 36% | 587 5% | 695 24% | 692 24% | 407 -27% | 739 32% |
Last | 212 | 203 -4% | 264 25% | 174 -18% | 225 6% | 236 11% | 252 19% | 320 51% |
PCMark for Android - Work 2.0 battery life | |
Samsung Galaxy J5 (2017) Duos | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S8 | |
Sony Xperia XZ | |
HTC U11 | |
HTC 10 |
Pro
Contra
Fazit
Obwohl HTC an der Bauform nur dezente Optimierungen vorgenommen hat, machen vor allem der Wechsel bei den Materialien und die außergewöhnlichen Farben den großen Unterschied zum HTC 10, aber auch zur Konkurrenz, aus. Technisch bewegt sich das Produkt auf einem sehr hohen Niveau und bietet einen topaktuellen High-End-Prozessor und eine ordentliche Speicherausstattung, welche der Klasse angemessen erscheinen. Das Anheben der UVP um rund 50 Euro ist jedoch happig und reiht sich in den alljährlichen Trend ein.
Gerade der Sound ist immer ein Vorzeigeobjekt von HTC Topgeräten gewesen. Aber vor allem bei den Lautsprechern ist das U11 nicht mehr als Platzhirsch zu bezeichnen. Das Smartphone selber ist mit reichlich hauseigener Soundtechnik vollgestopft, aber alltägliche Dinge, wie die Nutzung des USB-Ports als Audioschnittstelle für Kopfhörer, wurden nicht zu Ende gedacht. Eigentlich schade, denn im Lieferumfang befindet sich ein richtig gutes Headset. Wer jetzt alternativ auf Bluetooth zurückgreifen möchte, wird über das Fehlen des aptX Protokolls ernüchtert sein.
Mit außergewöhnlichen Farbvarianten, einer tollen Kamera und einer starken System Performance kann das HTC U11 mächtig punkten, aber es schwächelt bei den Akkulaufzeiten.
Die Kamera des HTC U11 macht richtig tolle Fotos, welche mit einer hohen Qualität überzeugen können und das Primus Galaxy S8 in puncto Low-Light-Performance schlägt. Dieser Umstand reicht aber nicht für eine bessere Gesamtwertung der Kamera, denn vor allem bei den Einstellungsmöglichkeiten und den Video-Optionen lässt das U11 Punkte liegen.
Obwohl das Testgerät vergleichsweise wuchtig ist, leistet der Akku nur 3.000 mAh. Ein etwas größerer Energiespeicher wäre sicherlich angebracht gewesen und verhindert deshalb den Sprung aufs Treppchen, da die Laufzeiten unter dem Strich nicht ganz so gut wie bei der Konkurrenz sind. Dennoch gelingt HTC mit dem U11 ein tolles Smartphone-Gesamtpaket.
HTC U11
- 22.07.2017 v6 (old)
Daniel Schmidt