Test Sony Xperia XZ Premium Smartphone
Das Beste, was man von Sony im Smartphone-Bereich bekommen kann, steckt traditionell in einem Gerät, das den Zusatz Premium trägt. Wobei es diese Tradition eigentlich noch gar nicht so lange gibt: Das Xperia Z5 Premium hat sie zum Jahresübergang 2015/2016 begründet. Es war damals das erste Smartphone mit einem 4K-Display, seitdem erhöhen viele Hersteller die Auflösung ihrer Displays, außer Sony setzt aber noch kaum jemand auf ein echtes 4K-Display. Das Xperia XZ Premium muss das mit einem reinen 4K-Bildschirm natürlich toppen und bringt einen Smartphone-Bildschirm mit HDR-Support: Es wird, bei entsprechend optimiertem Content, ein größeres Lichtspektrum sichtbar, der Kontrast wirkt höher und die Farben strahlender. Diesmal ist Sonys Smartphone aber nicht das erste mit HDR-Support, auch Samsung und LG verbauen dafür zertifizierte Displays in ihren Flaggschiff-Smartphones.
Außerdem gibt es beim Xperia XZ Premium Unterstützung für Hi-Res-Audio, Verbesserungen für das Bluetooth Streaming und über entsprechende Kopfhörer sogar Noise Cancelling. Im Vergleich zum Xperia XZ gibt es außerdem ein flotteres SoC, sehr viele Funkbänder für weltweiten Betrieb und mehr Speicher. Gegen einen Aufpreis von 50 Euro bei der UVP ist das nicht schlecht.
Wir vergleichen das Xperia XZ Premium mit den aktuellen High-End-Geräten anderer Hersteller: Apples iPhone 7 und Samsung Galaxy S8+ sind die beide Platzhirsche. Aber auch das Huawei P10 Plus oder das Asus Zenfone 3 Deluxe bieten interessante Features.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Ebenfalls eine Tradition bei Sonys Premium-Geräten: das spiegelnde Gehäuse. Das Xperia Z5 Premium besaß schon eine Rückseite, in der man sich selbst bewundern konnte, und auch das Xperia XZ Premium ersetzt den Taschenspiegel. Vielleicht will Sony an unsere Eitelkeit appellieren und denkt, wenn wir uns selbst im Smartphone spiegeln, dann würde unser Urteil zum Gehäuse milder ausfallen. Dabei hätte der Hersteller das eigentlich gar nicht nötig: Abgesehen von den etwas breiten Rändern um das Display, die nicht mehr ganz zeitgemäß wirken, gefällt uns das Gehäuse des XZ Premium richtig gut. Allein die Farbe Deepsea Black ist ein Hingucker: Sie changiert zwischen Schwarz, Blau und Grün und passt gut zum Attribut "Premium". Silber und Pink sind die weiteren Farbvarianten des Smartphones.
Front und Rückseite sind mit Gorilla Glas überzogen und recht stabil, mittelstarker Druck auf die Front wird allerdings im Flüssigkristall sichtbar. Beim Verwinden knarzt das Smartphone doch vernehmbar, und auf dem Display entstehen Bildstörungen. Das Problem gab es in schwächerer Form schon beim Xperia Z5 Premium, für ein so teures Smartphone finden wir die Verwindungssteifheit allerdings zu gering. An der Ober- und Unterseite sind Metallabschlüsse aufgesetzt, die mit diamantgeschliffenen Ecken den Look vervollständigen. Die Übergänge zum glatten Glas sind deutlich spürbar, aber nicht unangenehm. Überhaupt liegt das Smartphone sehr gut in der Hand und ist dank abgerundeter Ecken sehr ergonomisch. Auf leicht schrägen Oberflächen gerät das Xperia XZ Premium wegen seiner glatten Oberflächen aber leicht ins Rutschen. Fingerabdrücke sind interessanterweise gar kein so großes Problem: Sie sind meist nur bei hellen Spiegelungen sichtbar und lassen sich leicht entfernen. Das kann aber beim helleren Silber-Farbton anders sein, leider konnten wir es nicht ausprobieren.
Die Abmessungen sind für ein 5,5-Zoll-Gerät nicht wahnsinnig ausladend, Asus bringt aber in seinem Zenfone 3 Deluxe auf fast denselben Maßen einen 5,7-Zoll-Bildschirm unter. In Sachen Gewicht ist das Xperia XZ Premium mit 191 Gramm das schwerste unter den Vergleichsgeräten. Wir finden aber dennoch, dass es noch gut in der Hand liegt.
Das Xperia XZ Premium ist, wie sein Vorgänger, gegen Wasser und Staub geschützt, IP 68 ist die höchste Schutzklasse für Staub und die zweithöchste für Wasser, auch Untertauchen im Süßwasser oder Regen ist kein Problem. Mittlerweile ist das aber auch Standard bei High-End-Geräten.
Ausstattung
Mit 64 GB Datenspeicher und 4 GB Arbeitsspeicher ist das Sony Xperia XZ Premium gut ausgestattet, kann sich aber auch nicht aus der Masse der High-End-Smartphones absetzen. Die Bestmarken setzen hier das Huawei P10 Plus und das Asus Zenfone 3 Deluxe mit jeweils 128 GB Massenspeicher und 6 GB RAM.
NFC ist natürlich vorhanden, ebenso ein USB-C-Anschluss mit USB-OTG und USB-3.0-Geschwindigkeit. microSD-Karten werden bis 256 GB unterstützt, sie lassen sich nur als externer Speicher formatieren. Apps lassen sich nicht auf den externen Speicher auslagern.
Software
Sony passt Android 7.1.1 umfassend an, schafft neue Funktionen und bringt auch etwas mehr Grafiken im Material Design auf die Oberfläche. Zum Testzeitpunkt waren die Sicherheits-Patches mit 1. Juni 2017 einigermaßen aktuell. Beim ersten Start wirkt die Oberfläche allerdings etwas überfrachtet. Apps sind auch in der App-Übersicht in Ordnern eingruppiert, was es ab und an etwas kompliziert macht, die entsprechende App zu finden. Die Volltextsuche hilft hier allerdings. Eine Einführungs-App zeigt die neuen Funktionen des Telefons und erklärt, je nachdem, welches Telefon man vorher hatte, wie man das Smartphone bedient. Natürlich darf auf einem Sony Smartphone die PlayStation App nicht fehlen, die es auch ermöglicht, Spiele von der PS4 auf das Smartphone zu streamen. Mit einer PS4 Pro kann man zwar keine Games in 4K-Auflösung auf das Smartphone streamen, aber immerhin ist 1080p möglich.
Sony installiert eigene Apps für Musik, Fotoalbum und Video, die sich leider mit Googles Apps doppeln. Man sollte sich also die bevorzugte App aussuchen und die andere löschen oder deaktivieren. Werbe-Apps sind ebenfalls vorinstalliert - wer ein sauberes System bevorzugt, muss erst einige Apps löschen. Sonys eigener App-Store What's New und eine Nachrichten-App sind ebenso installiert wie der Movie Creator, die Zeichen-App Skizze oder die Xperia Lounge, in der man Wettbewerbe und News rund um Xperia Smartphones und andere Inhalte von Sony findet.
Xperia Actions lernt von ihrem Verhalten mit dem Smartphone und gibt Tipps zur noch besseren Nutzung, mittels Designs lässt sich die Software an die eigenen Vorlieben anpassen. Sonys Software ist insgesamt sehr üppig, und es ist löblich, wieviel Liebe zum Detail Sony in sein Betriebssystem steckt. Manche Nutzer werden allerdings viele Funktionen gar nicht nutzen, und die Werbe-Apps sind natürlich ärgerlich. Man muss sich also entscheiden: Für Liebhaber eines reinen und schlanken Android sind die Xperia Smartphones eher nicht geeignet. Wer aber viele Funktionen schon vorinstalliert haben möchte und wem es gefällt, dass Sony an vielen Stellen grafische Elemente hinzufügt, der wird auch mit der Software des Xperia XZ Premium sehr glücklich.
Kommunikation und GPS
Sony verbaut mit dem Qualcomm Snapdragon 835 auch eines der modernsten Modems, das aktuell für Smartphones verfügbar ist. Es beherrscht LTE Cat. 16 und ist damit, genauso wie das Samsung Galaxy S8, fähig, Daten mit Gigabit-Geschwindigkeit über das Handy-Netz zu empfangen. Auch werden so viele LTE-Bänder unterstützt, dass man das Sony Xperia XZ Premium durchaus als "World Phone" bezeichnen kann, also ein Smartphone, das auf der ganzen Welt eingesetzt werden kann. In unseren Breiten ist nur eine Single-SIM-Variante verfügbar, wenn man aber aus einem anderen Land eine Dual-SIM-Variante bekommen kann, dann sollte man zuschlagen; aufgrund der zahlreichen LTE-Bänder gibt es mit diesen Modellen auch in Mitteleuropa keine Probleme. Eine Sony Eigenheit: SIM-Karten lassen sich nur austauschen, wenn man einen Neustart macht, ein Hot-Swap ist also nicht möglich. Im passabel ausgebauten deutschen E-Netz haben wir in innerstädtischen Gegenden guten Empfang, auch in Gebäuden.
Das WLAN-Modul unterstützt alle Standards, die man aktuell braucht: 802.11 a/b/g/n/ac. Durch den eigentlich schon veralteten a-Standard zeigt der Hersteller an, dass es auch möglich ist, auf 5,0-GHz-Netzwerke zuzugreifen. Das Xperia XZ Premium zeigt sich hier als sehr schnelles Smartphone; beim Empfangen von Daten ist es sogar das schnellste. Beim Seitenaufbau in der Nähe des Routers muss man sich jedenfalls keine Sorgen um die Geschwindigkeit machen: Hier werden die Seiten innerhalb von wenigen Augenblicken vollständig geladen. Der Empfang ist vollends vorhanden. In zehn Metern Entfernung und durch drei Wände schwankt der Empfang stark zwischen 3/4 und 1/4, Webseiten werden teils gar nicht mehr geladen. Das Xperia XZ Premium scheint also ein Problem mit dem WLAN-Empfang zu haben, wenn man weiter vom Router entfernt ist. Nähert man sich dem Zugangspunkt erneut, so wird die Seite wieder extrem schnell geladen.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Samsung Galaxy S8 Plus (Linksys EA8500, 5.0 GHz) | |
Sony Xperia XZ Premium (Linksys EA8500, 5.0 GHz) | |
Huawei P10 Plus (Linksys EA8500, 5.0 GHz) | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL (Linksys EA8500, 2.4 GHz) | |
iperf3 receive AX12 | |
Sony Xperia XZ Premium (Linksys EA8500, 5.0 GHz) | |
Samsung Galaxy S8 Plus (Linksys EA8500, 5.0 GHz) | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL (Linksys EA8500, 2.4 GHz) | |
Huawei P10 Plus (Linksys EA8500, 5.0 GHz) |
In Innenräumen kann uns das Sony Xperia XZ Premium nicht orten. Im Freien wird der Empfang des GPS-Moduls aber schnell besser, und unser Standort wird auf bis zu fünf Meter genau ermittelt. Das ist ein eher mittelprächtiger Wert.
Wirkliche Aussagen über das GPS-Modul in der Praxis können wir aber erst treffen, nachdem wir unsere Testfahrt mit dem Fahrrad gemacht haben. Neben dem Xperia XZ Premium mit dabei auf dem Kurs: Das Garmin Edge 500 zu Vergleichszwecken. Das Xperia XZ Premium ermittelt sogar eine etwas längere Strecke als das Profi-Navi, das hatten wir auch noch nie. Möglicherweise liegt es daran, dass das Modul auch auf geraden Strecken ab und an recht unruhig reagiert und uns beispielsweise nach der Brückenüberfahrt einen Ausflug ins Feld andichtet, während das Garmin Edge 500 uns korrekt auf dem Weg platziert. An den wesentlich eckiger abgetasteten Strecken erkennt man, dass das Sony Xperia XZ Premium wesentlich weniger Navigationspunkte setzt als das Vergleichsgerät und dadurch oft gerade Linien zwischen zwei weit entfernten Punkten ziehen muss. Für den Freizeitgebrauch kann man das Xperia XZ Premium natürlich als Navigationsgerät verwenden, es gibt aber viele Smartphones, die noch ein wenig genauer arbeiten.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App stammt von Google und ist von zahlreichen anderen Smartphones mit Android bekannt. Sie lässt sich einfach und flott bedienen.
Für die Sprachqualität hat Sony in der Vergangenheit von uns oft Lob bekommen, beispielsweise beim Sony Xperia Z3. Seit einiger Zeit allerdings scheint der Hersteller das Interesse an dieser Disziplin verloren zu haben, die Sprachqualität ist oft nur noch durchschnittlich. Beim Xperia XZ Premium setzt sich dieser Trend leider fort: Über den Ohrhörer klingt unser Gegenüber seltsam dumpf und sogar ein wenig verfremdet, auch unsere eigene Stimme kommt ein wenig dünn beim Gegenüber an. Auf maximaler Lautstärke ist im Hintergrund ein deutliches Rauschen zu vernehmen. Das setzt sich über den Lautsprecher fort: Hier ist der Sound kraftlos, und unser Gegenüber klingt nochmals etwas dumpf und auf maximaler Lautsstärke verrauscht. Unsere Stimme wird hier unabhängig von der Position zum Telefon zwar gut hörbar wiedergegeben, klingt aber auch nicht sonderlich klar. Die Audio-Verbesserung ClearAudio+ bringt zwar leichte Besserung, richtig gut klingt das Gegenüber aber immer noch nicht.
Kameras
Sony hat die Megapixelzahl der Hauptkamera im Vergleich zum Xperia XZ sogar ein wenig gesenkt: 19 Megapixel sind aber immer noch verdammt viele Pixel. Ansonsten sind die technischen Daten des Sensors aber gleich: Weitwinkel-Linse, hohe ISO-Empfindlichkeit für gute Bilder bei Schwachlicht und 4K-Videoaufnahme. Eine wichtige Funktion hat Sony allerdings für das Xperia XZ Premium hinzugefügt: Es gibt nun eine Super-Zeitlupen-Funktion mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde.
Zunächst schauen wir uns aber die Fotos der Hauptkamera an: Hatten wir beim Xperia XZ noch einen leicht rötlichen Farbton festgestellt, so wirken die Bilder des Xperia XZ Premium deutlich kühler. Auch war die Detailschärfe der Kamera beim Xperia XZ höher. Beim XZ Premium wirken kleinere Bestandteile des Bildes oft verwaschen, und das Gras im ersten Bild erscheint gar wie ein Pixelmatsch. Hier können die Kameras der Vergleichsgeräte HTC U11 oder Galaxy S8 Plus deutlich mehr Details darstellen. Bilder bei schwachem Licht wirken auf den ersten Blick gut, im Detail offenbart sich aber eine starke Unschärfe. Hier ist beispielsweise das HTC U11 eindeutig schärfer. Vorteil für das Sony Xperia XZ Premium: Es ist fast kein Farbrauschen zu sehen.
Bei der Frontkamera bleibt unser Urteil das gleiche wie beim Xperia XZ: Die sehr hohe Auflösung, die tolle Bildschärfe und die gute Farbwiedergabe machen sie zur perfekten Selfie-Kamera. Sie übertrifft die rückwärtige Kamera klar an Qualität.
In Sachen Video gibt es die Möglichkeit, 4K-Videos aufzuzeichnen, allerdings nur über eine spezielle App von Sony oder über Drittanbieter-Apps. Die App lässt sich nicht mal direkt aufrufen, das ist ziemlich umständlich - warum kann Sonys Kamera-App das nach mehreren Jahren mit 4K-Videoaufnahmen immer noch nicht nativ? Sony warnt zudem davor, dass sich das Smartphone im 4K-Aufnahmemodus stark erhitzen könnte. Die Erfahrungen des Xperia Z2 und darüber hinaus sind da wohl eingeflossen. Wir können allerdings auch nach mehreren Minuten 4K-Aufnahme keine Erwärmung feststellen, somit scheint die Warnung beim Xperia XZ Premium nur eine Formsache zu sein. Die Bildqualität der aufgezeichneten Videos ist gut, die Anpassung an die Belichtung ebenso. Ärgerlich ist, dass man über die App nicht manuell fokussieren kann, man muss sich also auf die Automatik verlassen.
Mit der Superzeitlupen-Funktion wirbt Sony besonders: Sie zeichnet bis zu 960 Bilder pro Sekunde (statt 30) auf und lässt so tolle Aufnahmen von sich schnell bewegenden Objekten zu. Immerhin ist die Funktion direkt aus der Kamera-App heraus abrufbar, es gibt aber leider auch hier Einschränkungen: Videos lassen sich nur in 720p aufnehmen, und es funktioniert auch nicht in beliebiger Länge. Vielmehr startet die Aufnahme als normales Video, und man kann dann im richtigen Moment auf den Zeitlupen-Button drücken, um eine Sekunde als Superzeitlupe aufzuzeichnen. Das erzeugt einen gewissen Bullet-Time-Effekt, wie man ihn aus Filmen oder Musikvideos kennt, schränkt aber die Möglichkeiten doch deutlich ein. Alternativ kann man eine fünfsekündige Zeitlupe auch ohne normale Videoaufnahme starten. Eine Zeitlupe mit 120 Bildern pro Sekunde lässt sich hingegen in beliebiger Länge aufnehmen, und anschließend kann man sogar genau bestimmen, wann die Zeitlupe beginnen und enden soll. Insgesamt muss man sagen, dass die Super-Zeitlupe extrem beeindruckende Aufnahmen liefert. Auch wenn die Technik derzeit auf sehr kurze Moment beschränkt ist und nur in niedriger Auflösung verfügbar ist, so ist es doch beeindruckend, einen Vogel beim Flug zu beobachten oder Wasser in einem Glas, wie in unserem Beispielvideo, das wir unten verlinken. Hoffentlich baut Sony die Technologie noch weiter aus.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Vergrößert man das Testchart, das wir unter kontrollierten Lichtbedingungen im Labor fotografieren, so erkennt man schnell, dass größere Flächen leicht fleckig wirken. Schwarze Schrift vor gelbem Hintergrund wirkt leicht unscharf, in der unteren linken Ecke entdecken wir deutliche Unschärfen. Insgesamt wird dieses Testbild aber noch gut wiedergegeben, spiegelt aber auch die Probleme, die wir bei den Testaufnahmen beobachtet haben: Farben werden mal zu dunkel, mal zu hell dargestellt, dunkle Farbtöne kommen der Referenz noch am nächsten.
Zubehör und Garantie
Sony legt seinem Smartphone ein Standard-Ladegerät und ein USB-C-Kabel bei. Dass man für das QuickCharge-3.0-Ladegerät in dieser Preisklasse extra zahlen soll, ist ein starkes Stück, schlappe 50 Euro verlangt Sony dafür extra. Auch ein Headset liegt bei. Allerdings handelt es sich dabei nur um ein grundlegendes Modell, das kein Noise-Cancelling unterstützt, wie es das Smartphone beherrschen würde. Für ein entsprechendes Headset, das auch Hi-Res-Audio unterstützt, muss man circa 50 Euro einplanen. Eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit Auslöser für Selfies gibt es ebenfalls von Sony, für sie muss man circa 70 Euro berappen. Ein Cover für das XZ Premium gibt es für 40 Euro.
Die Garantie beträgt 24 Monate, dazu erhalten Privatpersonen auch noch die Händlergewährleistung.
Eingabegeräte & Bedienung
SwiftKey installiert Sony als Standard; Googles GBoard oder eine andere Tastatur aus dem PlayStore kann natürlich nachinstalliert werden. SwiftKey bietet viele Einstellungsmöglichkeiten und ist gut zu bedienen, allerdings sind die Tasten doppelt belegt, was etwas auf Kosten der Übersichtlichkeit geht.
An der rechten Seite finden sich alle physischen Tasten des Xperia XZ Premium: Die Lautstärkewippe, der versenkte Standby-Taster und eine eigene Kamerataste. Sie alle sind gut ertastbar, die Lautstärkewippe hat allerdings einen etwas schwammigen Druckpunkt. Der Fingerabdrucksensor ist im Standby-Taster integriert, reagiert aber nur, nachdem man den Taster einmal betätigt hat. Er kann das Gerät aus dem Standby aufwecken, dazu muss man einfach den Taster drücken, der Fingerabdruck wird dann gleichzeitig ausgelesen.
Die Android Menütasten finden sich auf dem Bildschirm wieder. Der Touchscreen fühlt sich sehr angenehm an, ist gleitfreudig und bis in die Ecken sehr präzise. Es gibt auch einen Handschuhmodus, der im Winter die Bedienung mit dünnen Handschuhen ermöglicht.
Display
Das Display ist sicherlich eines der Highlights des Xperia XZ Premium: Mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel ist die Auflösung sehr hoch. Das eigentliche Highlight ist aber die Unterstützung für HDR-Content mit extrem hohen Kontrasten und leuchtenden Farben. Wie gut das aussieht, zeigt unser Vergleichsfoto zwischen dem Xperia XZ Premium und einem OnePlus 2 mit gewöhnlichem 1080p-Bildschirm ohne HDR. Als Vergleichsobjekt dient uns ein HDR-Video auf YouTube: Die Farben wirken wesentlich strahlender und kräftiger, gleichzeitig sind dunkle Flächen dunkel, ohne an Details zu verlieren, und man hat das Gefühl, jedes Detail anfassen zu können. Das Bild beim OnePlus 2 ist auch scharf, aber wesentlich flauer und weniger lebendig. Dabei besitzt das Xperia XZ Premium nicht einmal ein AMOLED-Display, sondern einen gewöhnlichen IPS-Bildschirm. Die hohe Helligkeit von durchschnittlich 568 cd/m² ist nötig, um die hohen Kontraste abbilden zu können. Mit 92 % ist die Ausleuchtung so einheitlich, dass man auch in großen Flächen keine Ungeleichmäßigkeiten erkennen kann.
|
Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 578 cd/m²
Kontrast: 932:1 (Schwarzwert: 0.62 cd/m²)
ΔE Color 2.8 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.8 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.15
Sony Xperia XZ Premium IPS, 3840x2160, 5.5" | Apple iPhone 7 Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL AMOLED, 1920x1080, 5.7" | Huawei P10 Plus LTPS, 2560x1440, 5.5" | Samsung Galaxy S8 Plus Super AMOLED, 2960x1440, 6.2" | |
---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | 32% | -19% | 15% | 19% | |
Helligkeit Bildmitte | 578 | 557 -4% | 464 -20% | 568 -2% | 560 -3% |
Brightness | 568 | 553 -3% | 468 -18% | 562 -1% | 562 -1% |
Brightness Distribution | 92 | 97 5% | 85 -8% | 92 0% | 93 1% |
Schwarzwert * | 0.62 | 0.35 44% | 0.43 31% | ||
Kontrast | 932 | 1591 71% | 1321 42% | ||
Delta E Colorchecker * | 2.8 | 1.4 50% | 3.2 -14% | 2.4 14% | 1.7 39% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 5.1 | 3.1 39% | 10.5 -106% | 3.8 25% | 3.4 33% |
Delta E Graustufen * | 2.8 | 1.3 54% | 1.4 50% | 2.5 11% | 1.6 43% |
Gamma | 2.15 102% | 2.21 100% | 2.27 97% | 2.37 93% | 2.13 103% |
CCT | 6728 97% | 6667 97% | 6590 99% | 6779 96% | 6435 101% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 63.1 | 81.57 | |||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.83 | 99.87 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 1136 Hz | ≤ 33 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 1136 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 33 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 1136 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Der hohe Schwarzwert von 0,62 cd/m2 ist allerdings ein Manko, hier wäre Sony natürlich mit einem AMOLED-Display besser dran gewesen. So ist auch der maximale Kontrast mit 932:1 eher mittelmäßig. Mittels Pulsweitenmodulation senkt Sony schon ab 33 % Displayhelligkeit die Leuchtkraft. Das Prinzip ist einfach: Der Bildschirm wird ganz kurz ausgeschaltet, so erscheint er dem trägen menschlichen Auge dunkler. Beim Xperia XZ Premium passiert das 1.136 Mal in der Sekunde, sodass auch empfindliche Personen es nicht mitbekommen sollten.
Sony verspricht für das Display eine wesentlich höhere Farbraumabdeckung als bei normalen Smartphone Screens und bietet auch einen eigenen Modus an, der für den professionellen Einsatz Farben besonders exakt darstellen soll. Auch in diesem Modus sehen wir allerdings einen deutlichen Blaustich und zu starke Abweichungen, als dass Profis damit arbeiten könnten. Glücklicherweise kann man den Weißabgleich auch von Hand optimieren, dann bekommt man den Blaustich komplett weg, und die Abweichungen sinken auf ein Minimum. Für uns persönlich ist der Modus Superlebendig der angenehmste, dann strahlen Farben richtig, und die hohe Qualität des Bildschirms zeigt sich teilweise sogar im Menü, wo alles greifbarer und plastischer wirkt. In diesem Modus ist auch die Farbraumabdeckung am größten, allerdings auch die Farbabweichungen, vor allem bei blauen Tönen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
16.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 6 ms steigend | |
↘ 10.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 35 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
38.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 16.4 ms steigend | |
↘ 22.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 55 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Beim Außeneinsatz macht das Xperia XZ Premium eine gute Figur, das liegt vor allem an der sehr hohen Maximalhelligkeit. Das Display spiegelt aber stark, bei sehr heller Umgebung muss man also doch in den Schatten ausweichen.
Die Blickwinkel sind sehr gut, nur zu den Seiten gibt es eine leichte Abdunklung.
Leistung
Sony stattet das Xperia XZ Premium mit einem sehr schnellen SoC aus: dem Snapdragon 835 von Qualcomm. Es besitzt insgesamt acht Kerne, von denen vier mit vollem Takt (2,46 GHz) und vier mit reduziertem Takt (1,9 GHz) rechnen. Das Sony Xperia XZ Premium ist ein sehr flottes Smartphone, das in vielen Benchmarks sogar das Samsung Galaxy S8 Plus übertreffen kann. Auch im alltäglichen Betrieb fallen uns keine Ruckler oder Verzögerungen auf, Programme starten flott, und auch wenn viele Apps im Hintergrund geöffnet sind, stellt das für das Xperia XZ Premium kein Problem dar.
Als Grafiklösung kommt die Qualcomm Adreno 540 zum Einsatz, mit 710 MHz ist sie ebenfalls sehr flott und kann ganz vorne mitspielen, auch wenn iPhone 7 oder Galaxy S8 Plus im einen oder anderen Test noch ein paar Frames mehr rausholen.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus |
PCMark for Android | |
Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus |
Geekbench 4.4 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
Compute RenderScript Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Samsung Galaxy S8 Plus |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus |
GFXBench | |
on screen Car Chase Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
1920x1080 Car Chase Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus |
Beim Surfen im Internet gehört das Xperia XZ Premium nicht zu den allerschnellsten High-End-Smartphones, aber das ist Meckern auf sehr hohem Niveau: Das Sony Xperia XZ Premium lädt nämlich Webseiten sehr schnell und hat auch mit aufwändigen HTML5-Games keine Probleme, wie der Test mit letsplay.ouigo.com beweist.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Huawei P10 Plus |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Huawei P10 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Huawei P10 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
Apple iPhone 7 Plus |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Huawei P10 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL |
* ... kleinere Werte sind besser
Beim Lesen und Beschreiben unserer Referenz-microSD-Karte Toshiba Exceria Pro M401 macht Sonys Smartphone leider keine so gute Figur: Unter den Vergleichsgeräten erreicht es teils mit deutlichem Abstand nur die geringsten Datenraten und kann nicht mal die Hälfte der theoretisch möglichen Geschwindigkeiten erreichen. Auch beim Zugriff auf den internen Speicher ist das Xperia XZ Premium nicht so flott, wie man sich das wünschen würde, hier reicht es aber immerhin für einen Platz im Mittelfeld.
AndroBench 3-5 | |
Sequential Read 256KB | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Sequential Write 256KB | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Huawei P10 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Random Read 4KB | |
Huawei P10 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Random Write 4KB | |
Huawei P10 Plus | |
Sony Xperia XZ Premium | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Sequential Read 256KB SDCard | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL (Toshiba Exceria Pro M401) | |
Samsung Galaxy S8 Plus (Toshiba Exceria Pro M401) | |
Huawei P10 Plus (Toshiba Exceria Pro M401) | |
Sony Xperia XZ Premium (Toshiba Exceria Pro M401) | |
Sequential Write 256KB SDCard | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL (Toshiba Exceria Pro M401) | |
Samsung Galaxy S8 Plus (Toshiba Exceria Pro M401) | |
Huawei P10 Plus (Toshiba Exceria Pro M401) | |
Sony Xperia XZ Premium (Toshiba Exceria Pro M401) |
Spiele
Wir laden uns ein paar Games herunter und testen sie auf dem Sony Xperia XZ Premium. Beim flotten Rennspiel Asphalt 8: Airborne erreichen wir 30 Frames pro Sekunde selbst bei sehr hohen Einstellungen. Dead Trigger 2 läuft sogar mit äußerst flüssigen 60 fps. So verwundert es nicht, dass anspruchslosere Spiele wie Angry Birds ebenso kein Problem darstellen. Für die Zukunftsfähigkeit ist wichtig, dass die Grafikeinheit alle aktuellen APIs unterstützt, sodass man auch Games der nächsten Jahre noch zocken kann. Das ist beim Sony Xperia XZ Premium gegeben.
Die Steuerung per Lagesensor und Touchscreen funktioniert problemlos und zuverlässig.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps | ||
very low | 30 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 60 fps |
Emissionen
Temperatur
Die Gehäusetemperaturen hatte Sony in der Vergangenheit nicht immer im Griff. Beim Xperia XZ Premium allerdings klappt es einigermaßen. Mit maximal 42,1 °C im Bereich des Ohrhörers ist die Temperatur zwar nach längerer Last deutlich erhöht, und das auch noch an einer ungünstigen Stelle - wer möchte schon ein warmes Telefon an sein Ohr halten - aber die Temperatur ist gerade noch akzeptabel, u. a. weil die Erwärmung im Bereich des restlichen Gehäuses geringer ausfällt. Auch im Idle-Betrieb ist das Gehäuse mit 39,4 °C als Maximum spürbar erwärmt.
Erfreulich ist hingegen, dass das SoC mit der Erwärmung keine Probleme hat und seine Leistungsfähigkeit auch nach längerer Last aufrecht erhalten kann. Das zeigt uns der TRex Akkutest des GFXBench.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 36.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Klang der beiden Front-Lautsprecher des Smartphones ist ganz passabel, die Höhen sind vor allem bei hohen Lautstärken allerdings zu stark betont. Aber was heißt schon "hoch", mit 79,7 dB(A) spielen sie ohnehin leiser als so mancher Mitbewerber. Dafür, dass Sony so viel Wert auf die gute Audioqualität, die Hi-Res-Kompatibilität des Smartphones und seine technischen Sound-Verbesserungen legt, sind die Lautsprecher eher durchschnittlich. Mittels Equalizer lässt sich noch ein bisschen am Klang rumschrauben, und auf Wunsch gibt es sogar virtuellen Surround-Klang.
Sony liefert ein Headset mit, das ganz klassisch über einen 3,5-mm-Audioport angeschlossen werden kann - allein das wird Audio-Enthusiasten schon freuen. Dass das Headset kein Noise-Cancelling unterstützt und sich auch ansonsten recht "basic" zeigt, ist in dieser Preiskategorie dann wieder eher unverständlich. Der Klang ist ordentlich und die Soundausgabe über den 3,5-mm-Port rauschfrei und qualitativ gut. Mittels diverser Verbesserungen will Sony den Klang am Kopfhörer verbessern: DSEE HX stellt Hochtöne wieder her, die bei der Komprimierung verloren gegangen sind, und der Unterschied ist wirklich hörbar. Abgesehen davon, dass sich natürlich Hi-Res-Sound-Dateien verlustfrei abspielen lassen, überwacht das Smartphone auch die Nutzung des Kopfhörers und passt die Einstellungen entsprechend an, um für den Nutzer die optimale Sound-Qualität zu gewährleisten.
Bluetooth 5.0 und Sonys eigene Verbesserung LDAC sollen ebenfalls das Streamen auf externen Lautsprecher in Hi-Res-Qualität ermöglichen. Mit unserem Testlautsprecher ist leider nur Bluetooth 4.2 möglich, zudem wird Bluetooth 5.0 derzeit noch nicht von Android unterstützt. Der Klang wurde aber sauber und störungsfrei übertragen.
Sony Xperia XZ Premium Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (79.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24% niedriger als der Median
(-) | keine lineare Bass-Wiedergabe (15.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 7.3% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.5% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (26% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 62% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 31% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 77% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 18% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy S8 Plus Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (82.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 21.5% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (3.8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.2% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 42% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 51% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 61% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 33% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Beim Stromverbrauch zeigt sich das Xperia XZ Premium genügsam: Es besitzt sogar den geringsten Minimalverbrauch im eingeschalteten Zustand aller Vergleichsgeräte. Leider geht es danach steil nach oben, und so werden im Idle-Modus maximal 2,59 Watt verbraucht, was doch recht hoch ist. Unter Last ist der durchschnittliche Verbrauch gut, der Maximalverbrauch ebenfalls: 7,91 Watt zieht das Gerät maximal aus dem Akku.
Mittels QuickCharge 3.0 ist das Gerät in etwas mehr als 1 1/2 Stunden aufgeladen. Mit dem beiliegenden Headset dauert es circa eine halbe Stunde länger.
Aus / Standby | 0.03 / 0.22 Watt |
Idle | 0.62 / 2.44 / 2.59 Watt |
Last |
4.94 / 7.91 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Sony Xperia XZ Premium 3230 mAh | Apple iPhone 7 Plus 2915 mAh | Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL 3000 mAh | Huawei P10 Plus 3750 mAh | Samsung Galaxy S8 Plus 3500 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 0% | 0% | -30% | 28% | |
Idle min * | 0.62 | 0.77 -24% | 0.85 -37% | 1.03 -66% | 0.68 -10% |
Idle avg * | 2.44 | 2.04 16% | 1.2 51% | 2.61 -7% | 1.13 54% |
Idle max * | 2.59 | 2.24 14% | 1.25 52% | 2.83 -9% | 1.16 55% |
Last avg * | 4.94 | 4.69 5% | 6.97 -41% | 7.03 -42% | 4.69 5% |
Last max * | 7.91 | 8.66 -9% | 9.74 -23% | 10.08 -27% | 5.24 34% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der Akku mit der etwas krummen Zahl von 3.230 mAh oder 11,3 Wattstunden verschafft dem Sony Xperia XZ Premium sehr gute 11:35 Stunden Laufzeit im WLAN-Test. Selbst wenn man also einen ganzen Arbeitstag durchsurfen würde, hätte man noch genug Saft für den Feierabend. So verwundert es auch nicht, dass zwei Tage Akkulaufzeit bei normalem Gebrauch völlig normal sind, drei Tage, wenn man sparsam ist. Dazu passen die beiden Energiesparmodi Stamina und Ultra Stamina. Etwas ärgerlich ist nur, dass man nach dem Verwenden von Ultra Stamina neu starten muss.
Sony Xperia XZ Premium 3230 mAh | Apple iPhone 7 Plus 2915 mAh | Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL 3000 mAh | Huawei P10 Plus 3750 mAh | Samsung Galaxy S8 Plus 3500 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -4% | -23% | -7% | 1% | |
Idle | 1754 | 1835 5% | 1393 -21% | 1655 -6% | 1565 -11% |
H.264 | 802 | 813 1% | 799 0% | 756 -6% | 742 -7% |
WLAN | 695 | 587 -16% | 463 -33% | 760 9% | 736 6% |
Last | 236 | 225 -5% | 149 -37% | 174 -26% | 275 17% |
Pro
Contra
Fazit
Ach Sony, wie schön finden wir es, dass ihr uns mit dem Xperia XZ Premium schon zum zweiten Mal ein High-End-Smartphone mit innovativen technischen Features präsentiert. Da gibt es Hi-Res-Sound, Noise Cancelling mit den entsprechenden Kopfhörern und eine gut funktionierende Zeitlupenfunktion. Und das alles für einen geringen Aufpreis im Vergleich zum Xperia XZ. Dazu gibt es gute Laufzeiten und natürlich den phänomenalen HDR-Bildschirm, von dem wir hoffen, dass er bald Standard bei High-End-Geräten wird. Wenn Sony da noch einen AMOLED-Bildschirm verwendet hätte ...
Wie schade ist es andererseits, dass die Verpackung der technischen Highlights im Vergleich etwas altbacken wirkt: Das Gehäuse ist schwer und zwar schick, aber auch etwas verwindungsanfällig. Die breiten Displayränder wirken ebenfalls nicht mehr zeitgemäß. Dazu ist die Ausstattung im Speicherbereich nur Standard, das GPS-Modul lahm, der WLAN-Empfang weiter weg vom Router ungenügend und die Sprachqualität mau. Auch das beigelegte Zubehör mit fehlendem Schnellladegerät und günstigem Headset ist eines Flaggschiff-Gerätes nicht würdig.
Sony bringt mit dem Xperia XZ Premium einen Technologieträger, der eindrucksvoll beweist, wie toll Videos in 4K und HDR auch auf einem Smartphone-Display aussehen. Auch die Akkulaufzeit und die Zeitlupenfunktion überzeugen, bei den grundlegenden Tugenden wie Sprachqualität und WLAN-Empfang hätte Sony sich aber mehr Mühe geben können.
Mit etwas mehr Mut zur Progressivität hätte aus dem Xperia XZ Premium ein Smartphone werden können, das alle anderen in den Schatten stellt. So ist es nur ein High-End-Gerät unter vielen, das durch einige technische Highlights überzeugen kann. Verstehen Sie uns nicht falsch, das Sony Xperia XZ Premium ist in vielen Bereichen ein gutes Smartphone mit einem großartigen HDR-Bildschirm. Aber es bleibt dennoch das Gefühl, dass Sony über all den technischen Raffinessen vergessen hat, sich um die Basics zu kümmern ...
Sony Xperia XZ Premium
- 12.07.2017 v6 (old)
Florian Wimmer