Test Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL Smartphone
Das ZenFone 3 Deluxe wurde bereits im Mai letzten Jahres vorgestellt und ist in Asien seit rund einem halben Jahr erhältlich. Zur Zeit seiner dortigen Markteinführung war es das erste Gerät mit einem Snapdragon-821-SoC – heute gibt es aber bereits zahlreiche Konkurrenzmodelle, die ebenfalls mit diesem High-End-Prozessor bestückt sind. Nun kommt das Smartphone offiziell auch nach Europa. Dass es sich um ein Flaggschiff handelt, zeigt sich auch an der Ausstattung: Unser Testgerät besitzt üppige 128 GB UFS-2.0-Flash-Speicher sowie 6 GB RAM. Hinzu kommen eine besonders hochauflösende 23-Megapixel-Hauptkamera sowie ein großer 5,7-Zoll-AMOLED-Bildschirm. Verfügbar wird das ZenFone 3 Deluxe in den Farbvarianten Glacier Silver sowie Sand Gold sein. Der Einführungspreis liegt bei 799 Euro.
Durch den hohen Preis sowie die verbaute High-End-Technik kommen als Vergleichsgeräte nur die Topmodelle der konkurrierenden Hersteller in Frage. Darunter befinden sich die mit 5,5-Zoll-Displays bestückten Android-Smartphones Samsung Galaxy S7 Edge, Lenovo Moto Z sowie Google Pixel XL. Aber auch gegen das kompakt gebaute Phablet Huawei Mate 9 mit 5,9-Zoll-Bildschirm muss sich das Testgerät beweisen. Abseits des Android-Kosmos ringen das Apple iPhone 7 Plus sowie das Microsoft Lumia 950 XL mit um die Smartphone-Krone.
Gehäuse
Asus ist besonders stolz auf das Aluminium-Gehäuse des ZenFone 3 Deluxe, das nicht – wie bei den meisten Konkurrenten – durch Antennenstreifen unterbrochen wird. Diese sind nur noch als drei matte Punkte in der abgefrästen Kante rund um die mit Gorilla Glass 4 bedeckte Vorderseite zu erkennen. Die silberne Farbe unseres Testgeräts wirkt je nach Lichteinfall wie ein Champagner-Ton. Mit 156,4 Millimetern in der Breite sowie 77,4 Millimetern in der Länge fällt es trotz des 5,7-Zoll-Displays kaum größer aus als die mit 5,5-Zoll-Panels bestückten Konkurrenten Apple iPhone 7 Plus oder Lenovo Moto Z. Allerdings punktet das Huawei Mate 9 mit noch mehr Bildschirmfläche bei ähnlichen Abmessungen. Die Dicke des Testgeräts beträgt maximal 7,7 Millimeter, was sich in etwa mit der Angabe von Asus deckt (4,2 bis 7,5 Millimeter). Die Kameralinse ragt jedoch zusätzlich noch rund einen Millimeter hervor, wodurch das Smartphone etwas wackelig auf Tischen liegt. Die von Asus ebenfalls genannte Minimalangabe von 4,2 Millimetern Dicke bezieht sich lediglich auf den äußersten Randbereich zwischen den beiden glänzenden Diamantschliffkanten und ist daher kaum alltagsrelevant. Mit 161 Gramm ist unser Testmuster sogar 11 Gramm leichter als es im Datenblatt vermerkt wurde. Zudem ist das Gerät wie aus einem Block gemeißelt: Weder Verwindungsversuche noch moderater Druck auf Vorder- und Rückseite können dem Smartphone etwas anhaben.
Auch bei der Verarbeitungsqualität gibt es kaum etwas zu beanstanden. Alle Kanten wurden sauber entgratet, die Materialien fühlen sich hochwertig an und die Spaltmaße zwischen verschiedenen Bauteilen fallen gering aus. Einzig die seitlichen Tasten klappern bei leichten Berührungen etwas. Abgesehen vom herausnehmbaren Kartenslot am linken Gehäuserand sind keine Wartungsmöglichkeiten vorhanden, sodass der Akku nicht ohne Weiteres vom Nutzer getauscht werden kann.
Ausstattung
Dass es sich beim ZenFone 3 Deluxe um ein Smartphone der Oberklasse handelt, wird an satten 6 GB RAM sowie 128 GB Speicherplatz deutlich. Ein nicht gerade kleiner Teil von letzterem wird allerdings durch das Betriebssystem sowie vorinstallierte Programmen belegt, weshalb dem Nutzer letztendlich 109 GB zur freien Verfügung stehen. Wer noch mehr Platz benötigt, kann zusätzlich eine microSD-Karte mit derzeit maximal 256 GB Fassungsvermögen einlegen (theoretisch bis zu 2 TB). Diese ist jedoch nicht als interner Speicher formatierbar, sodass dort keine Apps installiert werden können. Zudem muss dann auf die Dual-SIM-Funktionalität verzichtet werden, weil sich der microSD-Kartenslot den Platz mit dem zweiten SIM-Slot teilt.
Zum Aufladen des Akkus sowie zur Datenübertragung ist ein verdrehsicherer USB-Typ-C-Port vorhanden. Während das ZenFone 3 Deluxe laut manchen Datenblättern USB 3.0 unterstützen soll, waren bei unserem Testgerät nur USB-2.0-Geschwindigkeiten möglich. Zwar ist nur ein USB-2.0-Kabel im Lieferumfang enthalten, aber auch mit einem USB-3.0-Kabel konnten Daten nicht mit mehr als 35 MB/s übertragen werden. Schön ist allerdings, dass USB-OTG zum direkten Anbinden von Peripheriegeräten wie Speichersticks oder Keyboards unterstützt wird. Darüber hinaus beherrscht das ZenFone 3 Deluxe die Bildausgabe via DLNA und Miracast, für drahtlose Datenübertragungen stehen Wi-Fi direct, NFC sowie Bluetooth 4.2 zur Verfügung. Selbst ein UKW-Radio ist mit an Bord.
Um auf den ersten Blick informiert zu sein, kann der Nutzer sowohl ein Always-On-Display aktivieren, als auch die vorhandene Benachrichtigungs-LED nutzen. Letztere leuchtet jedoch nur in den Farben Orange und Grün, Konfigurationsmöglichkeiten sind nicht vorhanden.
Software
Unter der von Asus angepassten Benutzeroberfläche ZenUI 3.0 verbirgt sich Android in der Version 6.0.1. Wann bzw. ob ein Update auf das bereits seit einigen Monaten erhältliche Android 7 folgen wird, ist nicht bekannt. Asus hatte bereits vor einigen Tagen begonnen, das entsprechende Update für das kleinere Schwestermodell ZenFone 3 in bestimmten Regionen auszuliefern, allerdings wurde der Rollout kurz darauf wieder unterbrochen. Auch bei den Sicherheitspatches hinkt Asus etwas hinterher: Unser Testgerät war noch auf dem Stand von Oktober 2016 – gerade bei einem Topmodell könnte man als Käufer einen besseren Support erwarten.
Die ZenUI 3.0 bringt eine Vielfalt von Funktionen mit sich – darunter eine Theme-Engine, mit der sich das Erscheinungsbild der Benutzeroberfläche schnell und umfassend anpassen lässt. Zudem sind ein „Einfach-“ sowie ein „Kindermodus“ vorhanden, die die Funktionen des Smartphones entsprechend einschränken. Im App-Drawer finden sich bereits ab Werk 50 Einträge, darunter die Drittanbieter-Apps Facebook, Facebook Messenger, Instagram, Puffin und TripAdvisor. Von diesen können nur die letzten beiden vollständig deinstalliert werden.
Kommunikation und GPS
Das ZenFone 3 Deluxe ist Dual-SIM-fähig (1 x Nano-SIM, 1x Micro-SIM), allerdings handelt es sich beim zweiten SIM-Steckplatz um einen Hybrid-Slot, der gegebenenfalls bereits durch eine microSD-Karte belegt ist. Unterstützt werden alle hierzulande gängigen Mobilfunkfrequenzen. Im LTE-Netz sind Datenübertragungen mit bis zu 600 MBit/s beim Download bzw. 100 MBit/s beim Upload möglich, allerdings kann sich nur die für Datendienste eingerichtete SIM-Karte dort einbuchen.
In WLAN-Netzen funkt das ZenFone 3 Deluxe im aktuellen ac-Standard und ist zudem mit MIMO-Technik ausgerüstet. So sind Brutto-Datenraten von bis zu 867 MBit/s möglich. Allerdings kam es im Zusammenspiel mit unserem Referenzrouter Linksys EA8500 immer wieder zu Verbindungsabbrüchen im 5-GHz-Netz, sodass wir nur im 2,4-GHz-Frequenzband zuverlässige Tests durchführen konnten. Mit realen Übertragungsraten von 75,5 MBit/s beim Senden bzw. 70,4 MBit/s beim Empfangen von Daten kann das ZenFone 3 Deluxe daher nicht mit den anderen Oberklasse-Geräten mithalten, die wir im 5-GHz-Band getestet haben. Zudem stellten wir fest, dass auch die WLAN-Reichweite im 5-GHz-Betrieb nicht so gut ausfällt wie bei vielen anderen High-End-Konkurrenten.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Apple iPhone 7 (Klaus I211) | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
OnePlus 3T | |
Huawei Mate 9 | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
iperf3 receive AX12 | |
Apple iPhone 7 (Klaus I211) | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei Mate 9 | |
OnePlus 3T | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL |
Die Positionsbestimmung gelang dem ZenFone 3 Deluxe im Freien ohne nennenswerte Verzögerung bis auf 3 Meter genau, in einem Innenraum wurden noch Werte um 10 Meter angezeigt. Unterstützt werden die Satellitennetzwerke GPS, GLONASS und Beidou. Optional ist auch Qualcomms Lokalisierungsdienst IZat aktivierbar.
Wie immer haben wir das Testgerät auch auf eine Fahrradtour mitgenommen, die wir parallel mit dem GPS-Gerät Garmin Edge 500 aufgezeichnet haben. Dabei schlägt sich das Smartphone recht ordentlich: Die aufgezeichneten Wegstrecken beider Geräte unterscheiden sich um weniger als 2 Prozent der Gesamtlänge, sodass sich das ZenFone 3 Deluxe problemlos als Navigationsgerät eignen dürfte. Im Detail – beispielsweise bei der Brückenüberquerung kurz vor dem westlichen Wendepunkt – offenbart sich allerdings die bei Smartphones häufig anzutreffende Neigung, kleinere Abkürzungen aufzuzeichnen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Bei der Telefonsoftware setzt Asus nicht auf die Standardlösung von Android 6.0, stattdessen kommt eine eigene App zum Einsatz. Diese bietet die üblichen Funktionen wie eine Anrufliste, einen Ziffernblock sowie den Direktzugriff auf die Kontaktdatenbank. Darüber hinaus lässt sie sich optisch mit einem dunklen Skin, anderen Hintergründen und individuellen Schriftarten an den eigenen Geschmack anpassen.
Beim normalen Telefonieren überzeugt das ZenFone 3 Deluxe auf beiden Seiten mit guter Verständlichkeit und wirksamer Nebengeräuschunterdrückung. Gelegentlich war im Test jedoch ein moderates Hintergrundrauschen wahrnehmbar. Durch den kräftigen Lautsprecher ist die Verständlichkeit auch im Freisprech-Modus ordentlich, allerdings sind auf der Gegenseite immer wieder kleinere Aussetzer zu hören. Auch das beiliegende Headset hinterlässt bei Telefonaten einen brauchbaren Eindruck: Beide Gesprächsteilnehmer verstehen sich einwandfrei, lediglich auf der Gegenseite ist erneut ein leichtes Rauschen vorhanden.
Kameras
Die Hauptkamera des ZenFone 3 Deluxe bietet eine Blendenzahl von f/2.0, einen optischen Bildstabilisator sowie eine hohe Auflösung von rund 23 Megapixeln. Damit das Bild möglichst schnell scharfgestellt wird, kommen sowohl ein Laser- als auch ein Phasenvergleichs-Autofokus zum Einsatz. Im Praxiseinsatz zeigt sich, dass dieses aufwendige System auch unter schwierigen Bedingungen noch weitestgehend zuverlässig arbeitet. Wie bei unseren Beispielfotos zu sehen ist (Szenen 1 & 2), können bei hellem Umgebungslicht durch den hochauflösenden Sensor besonders viele Details eingefangen werden, wobei sich in den äußersten Ecken auch kleinere Unschärfen offenbaren. Zudem zeigt sich bereits hier eine gewisse Körnung in manchen Bildbereichen, die bei schlechteren Lichtverhältnissen noch präsenter wird. In Low-Light-Situationen sind Smartphones mit niedriger auflösenden Sensoren dem Testgerät oftmals überlegen. Allerdings hat Asus noch ein Ass im Ärmel: Mit einem speziellen Modus für schwaches Licht kann das Defizit gut kaschiert werden, wobei sich die Auflösung der Bilder in der Horizontalen und Vertikalen hierbei halbiert. Das Gegenteil ist im Modus „Superauflösung“ der Fall: In diesem werden mehrere Aufnahmen zu einem Bild mit der im Vergleich zum Automatikmodus doppelten horizontalen und vertikalen Auflösung zusammengesetzt. Dies entspricht satten 90,3 Megapixeln, wobei Asus von 92 Megapixeln spricht. Tatsächlich enthalten so erzeugte Landschaftsaufnahmen noch etwas mehr Details. Alles in allem hat Asus beim ZenFone 3 Deluxe eine standesgemäße Hauptkamera verbaut, deren Stärke vor allem in einem hohen Auflösungsvermögen unter Idealbedingungen liegt.
Die Webcam an der Vorderseite des Smartphones bietet ein 84-Grad-Weitwinkelobjektiv mit einer Blendenöffnung von f/2.2 sowie einer Auflösung von 8 Megapixeln. An dieser Komponente gibt es nur wenig zu kritisieren: Sowohl bei guten als auch schlechten Lichtbedingungen können damit vergleichsweise detailreiche Selfies geschossen werden – auch wenn das Auflösungsvermögen naturgemäß nicht ganz an das der Hauptkamera heranreicht.
Videos zeichnet die Hauptkamera maximal mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten bei 30 FPS auf. Begnügt sich der Filmemacher mit Full-HD-Qualität, sind auch Aufnahmen mit 60 Bildern pro Sekunde möglich. Etwas schade ist, dass der Autofokus dabei nicht arbeitet – will man die Fokusebene verändern, ist eine Berührung des Touchscreens erforderlich. Die Frontkamera nimmt Full-HD-Videos auf, die für eine Selfie-Cam erstaunlich scharf ausfallen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Um die Farbtreue der Hauptkamera des ZenFone 3 Deluxe zu überprüfen, vergleichen wir ein unter kontrollierten Lichtbedingungen entstandenes Foto des X-Rite ColorChecker Passport mit den tatsächlichen Referenzfarben. Es findet keine Nachbearbeitung der Aufnahme – wie z. B. ein manueller Weißabgleich – statt. Deutlich erkennbar ist, dass das Smartphone alle Farben kräftiger und auch deutlich heller darstellt, als sie es in Wirklichkeit sind. Letzteres ist auch bei den Graustufen der Fall, wobei bei diesen erfreulicherweise kein Farbstich sichtbar wird.
Die Abbildungsleistung des Kamera-Objektivs sowie das Auflösungsvermögen des Sensors prüfen wir durch das Abfotografieren unseres Testcharts bei definiertem Kunstlicht. Hier zeigt sich bei genauer Betrachtung noch deutlicher als bei den Beispielfotografien ein Schärfeabfall in den Randbereichen sowie eine deutliche Körnung des Bildes durch Artefakte.
Zubehör und Garantie
Asus liefert das ZenFone 3 Deluxe in einer hochwertigen, stabilen Box aus. In ihr befinden sich neben dem Smartphone ein 18-Watt-Ladegerät (5 V, 2 A oder 9 V, 2 A), ein USB-2.0-Anschlusskabel, ein In-Ear-Headset sowie eine Kurzanleitung. Gegen Aufpreis ist ein speziell angepasstes View-Flip-Cover für 49,99 EUR in den Farben Schwarz und Beige erhältlich.
Asus gibt auf das Smartphone 12 Monate Garantie. Unabhängig davon gilt innerhalb der EU natürlich die gesetzliche Gewährleistungsdauer von zwei Jahren über den jeweiligen Verkäufer.
Eingabegeräte & Bedienung
Der 5,7-Zoll große Touchscreen ist mit Gorilla Glass 4 geschützt und ermöglicht präzise Eingaben. So lässt es sich auf dem hauseigenen ZenUI-Keyboard zügig tippen. Die Tastatur ermöglicht optional auch die Eingabe via Wischgesten, beherrscht Wortvorschläge und kann sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch ihres Erscheinungsbildes an die Vorlieben des Nutzers angepasst werden.
Die Android-Navigationstasten befinden sich beim ZenFone 3 Deluxe als beleuchtete Touch-Buttons unterhalb des Displays. Sie reagieren feinfühlig auf Berührungen und sparen im Vergleich zu On-Screen-Lösungen wertvollen Platz auf dem Bildschirm. Generell reagiert das Smartphone dank der High-End-Hardware ruckel- und verzögerungsfrei auf User-Eingaben.
Wer möchte, kann zudem diverse Berührungsgesten verwenden. Unter anderem werden so die Funktionen „Double Tap to Wake“ und „Double Tap to Sleep“ unterstützt sowie das direkte Öffnen von Apps aus dem Standbybetrieb. Hierzu muss mit einem Finger ein vorher festgelegter Buchstabe auf den deaktivierten Bildschirm gemalt werden.
Bei einem Spitzenmodell darf ein Fingerabdruckscanner natürlich nicht fehlen. Dieser befindet sich auf der Rückseite des Smartphones und fällt relativ schmal aus. Zumeist verrichtet er seinen Dienst ohne Probleme, wenn auch nicht so zügig wie bei den Klassenbesten. Ab und zu kommt es außerdem zu Fehlerkennungen.
Display
Asus setzt beim ZenFone 3 Deluxe ein 5,7 Zoll großes Super-AMOLED-Panel mit Diamond-Matrix ein, das laut Hersteller mit einem hauchdünnen Rahmen auskommen soll. Dazu findet sich die Angabe von 1,3 Millimetern. Zwischen der aktiven Bildfläche und dem äußersten Rand lagen bei unserem Testgerät jedoch rund 3,3 Millimeter – kein schlechter, aber auch kein herausragender Wert.
Mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten bzw. einer Pixeldichte von 386 ppi kann das Smartphone im High-End-Bereich heute nicht mehr positiv hervorstechen – viele Mitbewerber setzen bereits feiner auflösende QHD-Displays ein. Einzig Huaweis Phablet Mate 9 hat hier noch geringfügig weniger zu bieten. Trotzdem lassen sich beim Testgerät einzelne Pixel abseits von VR-Anwendungen kaum erkennen, bei genauer Betrachtung sind an den Rändern einheitlicher Farbflächen allerdings leichte Farbsäume wahrnehmbar.
Mit aktivem Umgebungslichtsensor erreicht das ZenFone 3 bei der Anzeige einer vollständig weißen Bildfläche eine durchschnittliche Maximalhelligkeit von 468 cd/m². Bei einer gleichmäßigen Verteilung dunkler und heller Flächen auf dem Display (Average Picture Level / APL 50) steigt diese sogar noch einmal deutlich auf bis zu 619 cd/m² an. Regelt man die Displayhelligkeit hingegen manuell, sind nicht mehr als 334 cd/m² möglich. Mit diesen Werten liegt das Testgerät in etwa auf dem durchaus zufriedenstellenden Niveau des Konkurrenten Lenovo Moto Z, kann jedoch in der Summe nicht ganz an die Fähigkeiten eines Samsung Galaxy S7 Edge oder Huawei Mate 9 heranreichen. Zudem ist die Ausleuchtung des Bildschirms mit 85 Prozent nicht so homogen wie bei den meisten Konkurrenten, auch wenn dies in der Praxis nicht zu sehen ist. Durch die verwendete AMOLED-Displaytechnik liegt der Schwarzwert bei 0 cd/m², weshalb starke Kontraste erzeugt werden können.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 619 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 3.2 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.4 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.27
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL AMOLED, 1920x1080, 5.7" | Samsung Galaxy S7 Edge Super AMOLED, 2560x1440, 5.5" | Lenovo Moto Z AMOLED, 2560x1440, 5.5" | Huawei Mate 9 IPS, 1920x1080, 5.9" | Google Pixel XL 2016 AMOLED, 2560x1440, 5.5" | Apple iPhone 7 Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | Microsoft Lumia 950 XL AMOLED, 2560x1440, 5.7" | |
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Bildschirm | |||||||
Helligkeit Bildmitte | 464 | 554 19% | 485 5% | 696 50% | 402 -13% | 557 20% | 297 -36% |
Brightness | 468 | 552 18% | 490 5% | 680 45% | 408 -13% | 553 18% | 297 -37% |
Brightness Distribution | 85 | 96 13% | 92 8% | 93 9% | 85 0% | 97 14% | 93 9% |
Schwarzwert * | 0.42 | 0.35 | |||||
Delta E Colorchecker * | 3.2 | 1.59 50% | 2.1 34% | 4.3 -34% | 4 -25% | 1.4 56% | 2.67 17% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 10.5 | 2.56 76% | 5.5 48% | 9.4 10% | 10.1 4% | 3.1 70% | 3.98 62% |
Delta E Graustufen * | 1.4 | 2.01 -44% | 2.6 -86% | 4.8 -243% | 3.2 -129% | 1.3 7% | 2.81 -101% |
Gamma | 2.27 97% | 2.01 109% | 2.23 99% | 2.33 94% | 2.19 100% | 2.21 100% | 2.08 106% |
CCT | 6590 99% | 6321 103% | 6843 95% | 7255 90% | 7037 92% | 6667 97% | 6379 102% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 82.12 | 88.14 | 63.1 | 66.31 | |||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.98 | 100 | 99.83 | 99.79 | |||
Kontrast | 1657 | 1591 |
* ... kleinere Werte sind besser
Wie praktisch alle AMOLED-Displays verwendet auch das des ZenFone 3 Deluxe PWM-Technik zur Helligkeitsregulierung. Die Amplitude der Schaltzyklen ist umso höher, je dunkler der Bildschirm eingestellt wird. Dieser arbeitet mit einer Frequenz von 235,8 Hz, was bei empfindlichen Personen zu Augenbeschwerden oder zur Wahrnehmung von Display-Flackern führen kann.
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 235.8 Hz | ||
Das Display flackert mit 235.8 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 235.8 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind kurz wodurch sich der Bildschirm auch für Spiele gut eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 18 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
12 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7 ms steigend | |
↘ 5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 22 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Über die App „Splendid“ kann die Farbdarstellung des Bildschirms den eigenen Wünschen angepasst werden. Im Werkszustand nutzt Asus das Farbprofil „Super Color“, das für satte, kühle Farben sorgt und sich am AdobeRGB-Farbraum zu orientieren scheint. Die Voreinstellung „Standard“ zielt eher auf den weit verbreiteten sRGB-Farbraum ab und reduziert die Farbsättigung deutlich. Die Farbtemperatur bleibt mit 7.518 K jedoch deutlich über dem Idealwert von 6.500 K. Durch ein Verschieben des entsprechenden Reglers im „Modus Super Color“ konnten wir die Farbtemperatur auf nahezu optimale 6.590 K senken. Zugleich verringern sich so auch die DeltaE-Werte auf 3,2 (Farben) sowie 1,4 (Graustufen).
Der hohe Kontrast sorgt auch im Freien für eine tolle Ablesbarkeit des Bildschirms. Lediglich in direktem Sonnenlicht oder bei starken Spiegelungen könnte das Display noch etwas heller sein, damit alle Inhalte leicht erkennbar sind.
Die Blickwinkelstabilität fällt AMLOED-typisch sehr gut aus. Der Helligkeitsabfall beim Betrachten des Displays aus flachen Blickwinkel hält sich in engen Grenzen und Farbinvertierungen kommen nicht vor. Lediglich bei nahezu seitlicher Betrachtung treten leichte Farbschleier auf.
Leistung
Im Inneren des ZenFone 3 Deluxe steckt Qualcomms aktueller Spitzen-SoC Snapdragon 821. Zwei der leistungsstarken Kyro-Kerne des Quadcore-Prozessors haben einen Maximaltakt von 2,4 GHz, die anderen beiden arbeiten höchstens mit 1,6 GHz. Für Grafikberechnungen ist eine Adreno-530-GPU zuständig.
Während das Testgerät insbesondere bei den Geekbench-4-Single- sowie Multi-Core-Tests erstaunlich weit hinten in der Tabelle landet – selbst das Moto Z mit seinem auf 1,8 GHz gedrosselten Snapdragon-820-Chip ist kaum schlechter – kann ihm beim AnTuTu-Benchmark nur das iPhone den Spitzenplatz streitig machen. Besonders gut steht das ZenFone auch bei allen Grafiktests da: Hier zahlt sich die Kombination aus leistungsstarkem Grafikkern und moderater Displayauflösung klar aus. An der Systemperformance gibt es subjektiv nichts zu kritisieren, obwohl das Huawei Mate 9 oder das Lenovo Moto Z beim PCMark-Work-Performance-Score rund 50 % mehr Punkte erhalten.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei Mate 9 | |
Google Pixel XL 2016 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Microsoft Lumia 950 XL |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei Mate 9 | |
Google Pixel XL 2016 |
GFXBench 3.0 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei Mate 9 | |
Google Pixel XL 2016 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei Mate 9 | |
Google Pixel XL 2016 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Microsoft Lumia 950 XL |
GFXBench 3.1 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei Mate 9 | |
Google Pixel XL 2016 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei Mate 9 | |
Google Pixel XL 2016 | |
Apple iPhone 7 Plus |
Bei den Browsertests fallen die Ergebnisse durchwachsen aus: Während sich das ZenFone 3 Deluxe beim Mozillla-Kraken-Benchmark erneut nur dem außergewöhnlich starken iPhone 7 Plus geschlagen geben muss, landet es beim WebXPRT-2015-Test auf dem letzten Platz. Die Resultate der Benchmarks Octane V2 und JetStream 1.1 genügen für Platzierungen im Mittelfeld.
Da sich hier jedoch die Spitzenmodelle der jeweiligen Hersteller zu übertreffen versuchen, ist die Leistungsfähigkeit des ZenFone 3 Deluxe für sich genommen trotzdem sehr hoch. So ist das Surfen im Internet selbstverständlich ohne lange Wartezeiten oder unangenehme Ruckler möglich.
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei Mate 9 | |
Google Pixel XL 2016 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Microsoft Lumia 950 XL |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei Mate 9 | |
Google Pixel XL 2016 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Microsoft Lumia 950 XL |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei Mate 9 | |
Google Pixel XL 2016 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Microsoft Lumia 950 XL |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei Mate 9 | |
Google Pixel XL 2016 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Microsoft Lumia 950 XL |
* ... kleinere Werte sind besser
Asus stattet das ZenFone 3 Deluxe mit 128 GB des flotten UFS-2.0-Speichers aus. Dieser erreicht vor allem beim sequenziellen Schreiben und zufälligen Lesen von Daten mit 163,05 MB/s bzw. 100,87 MB/s ein hohes Leistungsniveau, welches nur das Moto Z noch übertreffen kann. Die Ergebnisse bei sequenziellen Lesevorgängen sowie zufälligem Schreiben von Daten genügen jedoch nur für eine durchschnittliche Platzierung im Vergleichsumfeld.
Der Zugriff auf unsere Referenzspeicherkarte Exceria Pro M401 (THN-M401S0640E2, UHS-I Class 3, max. Lesen: 95 MB/s, max. Schreiben: 80 MB/s) erfolgt bei Lesevorgängen mit 77,77 MB/s, schreibend sind 59,04 MB/s möglich. Zwar werden die Möglichkeiten der Speicherkarte so nicht ganz ausgereizt, insbesondere bei Schreibvorgängen schlägt sich das ZenFone im Vergleich zur Konkurrenz aber ausgesprochen gut.
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL | Samsung Galaxy S7 Edge | Lenovo Moto Z | Huawei Mate 9 | Google Pixel XL 2016 | Apple iPhone 7 Plus | Microsoft Lumia 950 XL | |
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AndroBench 3-5 | |||||||
Random Read 4KB | 100.9 | 86.7 -14% | 117.2 16% | 94.7 -6% | 87.7 -13% | ||
Random Write 4KB | 14.55 | 15.79 9% | 74.9 415% | 8.77 -40% | 14.56 0% | ||
Sequential Write 256KB | 163.1 | 145.1 -11% | 168.3 3% | 142.9 -12% | 83.4 -49% | ||
Sequential Read 256KB | 409 | 487.3 19% | 439.7 8% | 594 45% | 258.2 -37% | ||
Sequential Write 256KB SDCard | 59 | 50.4 -15% | 45.64 -23% | 29.53 -50% | |||
Sequential Read 256KB SDCard | 77.8 | 76.4 -2% | 78.5 1% | 54 -31% | |||
BaseMark OS II | |||||||
Memory | 2051 | 2072 1% | 2190 7% | 3850 88% | 1677 -18% | 1319 -36% | 1945 -5% |
Spiele
Die flotte Adreno-530-GPU hat im Zusammenspiel mit der für ein High-End-Gerät moderat ausfallenden Full-HD-Auflösung des Displays große Kraftreserven zu bieten. So messen wir bei Dead Trigger 2 durchschnittlich 59 Bilder pro Sekunde, während bei Asphalt 8 sowohl bei sehr niedrigen Grafikeinstellungen als auch bei sehr hohen jeweils 30 FPS erreicht werden - letzteres spricht für eine Bildwiederholraten-Begrenzung durch das Spiel. Allerdings kam es trotz der hohen Leistungsfähigkeit des Testgeräts immer wieder zu Mikrorucklern, wenn bei Asphalt 8 die Nitro-Taste gedrückt wurde – ein ähnliches Verhalten konnten wir jedoch bei keiner anderen App beobachten, weshalb wir von einem Bug im Spiel ausgehen.
Der große Touchscreen sowie die internen Sensoren funktionieren im Gaming-Betrieb einwandfrei, allerdings kann es je nach Positionierung der Hände passieren, dass der seitlich angebrachte Lautsprecher verdeckt wird.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps | ||
very low | 30 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 59 fps |
Emissionen
Temperatur
Im Idle-Betrieb bleiben die Oberflächentemperaturen des ZenFone 3 Deluxe mit Werten um 28 °C unauffällig. Unter Last erwärmt sich das gesamte Smartphone relativ moderat, sodass in der Spitze nur 40,9 °C erreicht werden. Dies fühlt sich aufgrund des Metallgehäuses durchaus etwas wärmer an, ist aber für die Komponenten im Inneren unbedenklich.
Ob dieses Resultat mit Leistungseinbußen bei anhaltender Last erkauft wird, ermitteln wir mit dem Akkutest von GFXBench, der den anspruchsvollen Manhattan-Test dreißigmal in Folge ausführt. Dabei zeigt sich, dass es durchaus einen Unterschied macht, ob man der Empfehlung von Asus folgt, den Leistungsmodus in den Energiespareinstellungen während Benchmarks zu aktivieren. Im Normalmodus fällt die Leistung des SoC nach acht Durchgängen um 18 Prozent im Vergleich zum Spitzenwert ab und bleibt auf diesem Niveau. Wählt man hingegen den Leistungsmodus aus, ist der Rückgang mit knapp 7 Prozent deutlich kleiner.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Asus verbaut nach eigener Aussage beim ZenFone 3 Deluxe einen speziell konstruierten Lautsprecher mit 5 Magneten, der besonders kraftvoll zu Werke gehen soll. Unsere Pink-Noise-Messung fällt mit maximal 78,9 dB(A) allerdings nicht besonders hoch aus. Subjektiv ist der Klang bei der Wiedergabe von Musik jedoch laut genug, um kleinere Räume ausreichend und ohne größere Verzerrungen zu beschallen. Allerdings hört sich das Gerät dabei Smartphone-typisch recht dünn an, was sich auch an der Pink-Noise-Frequenzkurve nachvollziehen lässt: Diese fällt sowohl in Richtung der Höhen als auch der Tiefen deutlich ab. Es handelt sich somit um einen Lautsprecher, der vielen im Alltag genügen dürfte, der aber an die besten Soundlösungen im Mobilbereich nicht ganz heranreichen kann.
Das beiliegende Headset mit 3,5-mm-Klinkenstecker wirkt durch das Metall-Finish zwar optisch ansprechend, ab Werk klingt es bei der Wiedergabe von Musik aber sehr basslastig und dumpf. Glücklicherweise bietet der vorinstallierte Audioassistent einen Equalizer, durch den mit etwas Tüfteln ein runderes Klangbild erreicht werden kann.
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (78.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 19.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (14% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 8.1% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.8% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (13.5% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (28.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 73% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 23% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 85% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 12% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy S7 Edge Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (88.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 27.4% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.8% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 31% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 60% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 51% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 41% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Dass das ZenFone 3 Deluxe mit leistungsstarken Komponenten bestückt ist, zeigt sich auch beim Stromverbrauch, der insbesondere unter maximaler Last höher als bei allen Konkurrenten ausfällt. Im direkten Vergleich mit dem ebenfalls von einem Snapdragon-821-SoC befeuerten Google Pixel XL muss sich das Testgerät bei jeder Einzelmessung geschlagen geben. Allerdings hat das Konkurrenzmodell einen etwas kleineren 5,5-Zoll-AMOLED-Bildschirm mit Energie zu versorgen.
Aus / Standby | 0.03 / 0.3 Watt |
Idle | 0.85 / 1.2 / 1.25 Watt |
Last |
6.97 / 9.74 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL 3000 mAh | Samsung Galaxy S7 Edge 3600 mAh | Lenovo Moto Z 2600 mAh | Huawei Mate 9 4000 mAh | Google Pixel XL 2016 3450 mAh | Apple iPhone 7 Plus 2915 mAh | Microsoft Lumia 950 XL 3340 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 11% | 22% | -20% | 23% | -19% | -113% | |
Idle min * | 0.85 | 0.63 26% | 0.66 22% | 0.78 8% | 0.53 38% | 0.77 9% | 2.85 -235% |
Idle avg * | 1.2 | 1.1 8% | 1.01 16% | 2.13 -78% | 1.07 11% | 2.04 -70% | 2.95 -146% |
Idle max * | 1.25 | 1.56 -25% | 1.09 13% | 2.17 -74% | 1.12 10% | 2.24 -79% | 3.26 -161% |
Last avg * | 6.97 | 5.95 15% | 3.97 43% | 6.32 9% | 5.53 21% | 4.69 33% | 8.92 -28% |
Last max * | 9.74 | 6.7 31% | 8.34 14% | 6.49 33% | 6.26 36% | 8.66 11% | 9.39 4% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Das ZenFone 3 Deluxe ist mit einem in Bezug auf die Displaydiagonale nur durchschnittlich großen 3.000-mAh-Akku bestückt. Durch den höchsten Strombedarf unter Last im Vergleichsfeld fällt die minimale Laufzeit vergleichsweise kurz aus – selbst das mit dem bekanntermaßen nicht gerade sparsamen Snapdragon-810-SoC bestückte Microsoft Lumia 950 XL hält in diesem Szenario eine halbe Stunde länger durch. Im alltagsnahen WLAN-Test bzw. beim Abspielen unseres Testvideos fällt das Ergebnis mit 463 bzw. 799 Minuten zumindest durchschnittlich aus.
In den Energieeinstellungen bietet Asus einige Optionen, die zum Stromsparen aktiviert werden können. Durch sie werden beispielsweise Datenverbindungen im Standbybetrieb deaktiviert oder die CPU-Leistung eingeschränkt.
Mit dem beiliegenden 18-Watt-Netzteil ist der leere Akku im Idealfall nach gut eineinhalb Stunden wieder vollständig aufgeladen. Wer es eilig hat, dürfte sich zudem darüber freuen, dass nach 35 Minuten bereits rund 60 Prozent des Energiespeichers wieder befüllt sind.
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL 3000 mAh | Samsung Galaxy S7 Edge 3600 mAh | Lenovo Moto Z 2600 mAh | Huawei Mate 9 4000 mAh | Google Pixel XL 2016 3450 mAh | Apple iPhone 7 Plus 2915 mAh | Microsoft Lumia 950 XL 3340 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 64% | 23% | 35% | 6% | 28% | -12% | |
Idle | 1393 | 1663 19% | 1371 -2% | 1538 10% | 1333 -4% | 1835 32% | 1078 -23% |
H.264 | 799 | 914 14% | 724 -9% | 947 19% | 505 -37% | 813 2% | 611 -24% |
WLAN | 463 | 732 58% | 407 -12% | 758 64% | 505 9% | 587 27% | 369 -20% |
Last | 149 | 392 163% | 320 115% | 219 47% | 230 54% | 225 51% | 179 20% |
Pro
Contra
Fazit
Asus‘ ZenFone 3 Deluxe gefällt bereits beim ersten Anfassen durch sein hochwertiges und besonders stabiles Metallgehäuse. In diesem verbergen sich neben dem flotten Snapdragon-821-SoC auch 128 GB UFS-2.0-Speicher sowie satte 6 GB RAM, weshalb das Smartphone hinsichtlich seiner Performance gut mit anderen High-End-Geräten des Jahrgangs 2016 konkurrieren kann. Standesgemäß präsentiert sich auch die Ausstattung, die unter anderem einen USB-Typ-C-Port, ein optionales Always-On-Display und einen Dual-SIM/microSD-Hybrid-Slot beinhaltet. Auch die beiden Kameras können mit ihrer hohen Auflösung Pluspunkte sammeln. Die Hauptkamera profitiert zudem von einem besonders flotten Autofokus-System. Bei dieser gibt es aber Insbesondere in Low-Light-Situationen sowie bezüglich der oftmals etwas körnigen Bildstruktur noch Raum für Verbesserungen. Das kontrastreiche AMOLED-Display fällt mit 5,7 Zoll groß aus, für VR-Anwendungen ist das Gerät aufgrund des Full-HD-Panels jedoch nur bedingt geeignet. Die von Asus modifizierte Benutzeroberfläche namens ZenUI 3.0 bietet eine Vielzahl von zusätzlichen Funktionen – allerdings dürfte es nicht jedem Nutzer gefallen, dass deshalb ab Werk bereits 19 GB des zugegebenermaßen recht üppigen Speicherplatzes belegt sind. Zudem hat die Konkurrenz teils deutlich längere Akkulaufzeiten zu bieten.
Wer auf Virtual-Reality-Fähigkeiten verzichten kann und Gefallen an der umfangreich modifizierten Benutzeroberfläche findet, der erhält mit dem Asus ZenFone 3 Deluxe ein hochwertiges Oberklasse-Smartphone, das nur wenige echte Schwächen zeigt.
Gerade im Vergleich zu mittlerweile teils deutlich im Preis gefallenen Konkurrenzmodellen stellt sich jedoch die Frage, ob das Testgerät genügend Highlights zu bieten hat, um den derzeitigen Einführungspreis von 799 Euro zu rechtfertigen. Weder kann es mit einem seitlich abgerundeten Display – wie es das Samsung Galaxy S7 Edge besitzt – noch mit der modularen Erweiterbarkeit eines Lenovo Moto Z punkten. Auch hat es nicht den Kultstatus eines Apple iPhone oder erhält schnelle Android-Updates wie Googles Smartphone Pixel XL. Und wer nach einem möglichst großen Display sucht, der erhält beim Huawei Mate 9 trotz ähnlicher äußerer Abmessungen sogar ein noch etwas größeres Display. Dennoch ist das ZenFone 3 Deluxe durch seine solide Technik, die Dual-SIM-Funktion und das gelungene Design eine interessante Alternative in der Smartphone-Spitzenklasse, das seine Freunde finden wird.
Asus ZenFone 3 Deluxe ZS570KL
- 16.02.2017 v6 (old)
Andreas Kilian