Test Huawei Mate 9 Phablet
Das Huawei Mate 9 ist der direkte Nachfolger des Vorjahresmodells Mate 8. Der Hersteller vermarktet es mit dem Slogan „A step ahead“ (zu Deutsch: „Einen Schritt voraus") und das trifft bereits auf dem Datenblatt in einigen Punkten zu. So will Huawei mit dem Kirin 960 das momentan schnellste Smartphone-SoC für Android-Geräte anbieten. Außerdem ist das Mate 9 eins der ersten Geräte, das LTE Cat. 11 auch praktisch unterstützt. Ein neues Dateisystem soll darüber hinaus für einen ressourcenschonenderen Betrieb sorgen. Der neue UFS-2.1-Flashspeicher verspricht neue Geschwindigkeitsrekorde. Aber auch darüber hinaus bietet das Mate 9 viele Highendspezifikationen. Die in Kooperation mit Leica entwickelte Kamera aus dem P9 wurde weiter verbessert und besitzt nun einen 20 MP großen Monochrom-Sensor. Auch bei der Schnellladetechnik hat Huawei weiter nachgelegt, während der Akku weiterhin üppige 4.000 mAh leistet. Lediglich bei der Panel-Auflösung wird kein Highend geboten, sondern vergleichsweise geringe 1.080p.
Das WQHD-Display ist der exklusiven Porsche-Design-Variante vorbehalten. Dieses Modell ist mit 5,5 Zoll zudem etwas kleiner und bietet an den Seiten abgerundete Displaykanten. Dessen Fingerabdrucksensor befindet sich auf der Vorderseite und unterstützt das bereits aus dem Lenovo ZUK Z2 bekannte Smart Touch, womit der zentrale Homebutton durch Gestenunterstützung die Funktion aller drei Android-Buttons übernehmen kann. Außerdem ist die Speicherausstattung üppiger und bietet neben 6 GB Arbeitsspeicher satte 256 GB Flashspeicher (Mate 9: 4 GB RAM und 64 GB Flash), dafür muss auf den MicroSD-Slot verzichtet und erheblich tiefer in die Tasche gegriffen werden: 1.395 Euro werden für das Porsche-Modell aufgerufen. Es wird ab Ende des Jahres vorläufig exklusiv in Porsche-Design-Stores erhältlich sein.
Das Huawei Mate 9 ist mit 699 Euro (UVP) zwar deutlich günstiger, aber runde 50 Euro teurer als sein Vorgänger. Der Hauptkonkurrent des Mate 9 hat sich dabei dieses Jahr selbst zerlegt, denn das Samsung Galaxy Note 7 wurde aufgrund der anhaltenden technischen Probleme wieder vom Markt genommen (wir berichteten). So ist das Mate 9 momentan das einzige Phablet jenseits der 5,5 Zoll, das aktuelle Highend-Komponenten bietet. Konkurrenten wie das Galaxy S6 Edge+ oder Lumia 950 XL sind aufgrund ihres Alters technisch bereits überholt oder wurden wie das Nexus 6P bereits durch ein anderes Modell ersetzt. Deshalb werden nicht nur Phablets zum Vergleich in diesem Test herangezogen, sondern auch andere aktuelle Highend-Geräte.
Informationen zu neuen Firmware-Versionen des Huawei Mate 9 finden Sie im Abschnitt Updates.
Weiterführender Artikel: EMUI: Huaweis Versprechen auf dem Prüfstand
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Details
Gehäuse
Der Gehäuserahmen und der größte Teil der Rückseite des Huawei Mate 9 bestehen aus Aluminium. Lediglich der obere und untere Teil des Rückens bestehen aus Kunststoff, um den Empfang für die Antennen zu ermöglichen. Die Front besteht aus 2.5D-Glas. Dem Design ist die Zugehörigkeit zur Mate-Serie anzusehen. An den Rändern ist das Chassis unter drei Millimeter dick, was trotz des großen Phablets für einen schlanken Eindruck sorgt. Als Bauhöhe gibt Huawei 7,9 Millimeter an, wir haben exakt 8 Millimeter gemessen. Die Kamera ragt dabei zusätzliche 0,9 Millimeter aus dem Gehäuse heraus. Trotz des großen Displays und des starken Akkus bleibt das Gerät mit 192 Gramm vergleichsweise leicht.
Das Mate 9 wurde in sechs verschiedenen Farbvarianten vorgestellt: Champagne Gold, Space Grey, Mocha Brown, Moonlight Silver, Ceramic White und Rosé Gold. Graphite Black ist exklusiv für das Porsche-Design-Modell vorbehalten. In Deutschland wird das Smartphone jedoch nur in Moonlight Silver und Space Gray erhältlich sein. Schade eigentlich. Unser Testgerät hat die Farbe Mocha Brown.
Die Verarbeitung des Mate 9 ist sehr gut. Die Spaltmaße sind eng und gleichmäßig, selbst der Kartenslot schließt nahezu bündig ab. Dessen Schlitten besteht ebenfalls aus Metall und bietet bei unserem Testgerät entweder für zwei Nano-SIM-Karten oder eine SIM- und eine MicroSD-Karte Platz. Eine Single-SIM-Variante ist ebenfalls erhältlich.
Gegenüber Druck zeigt sich das Phablet sehr widerstandsfähig. Nur festes Pressen auf den Touchscreen führt zu einer sichtbaren Wellenbildung auf dem IPS-Display. Verwindungsversuche lässt das Mate 9 ungerührt über sich ergehen und gibt keinen Laut von sich.
Der Akku ist im Gerät fest verbaut und außerdem gibt es keine spezielle Zertifizierung für Staub- und Wasserschutz. Die internen Komponenten besitzen jedoch eine Nanobeschichtung gegen Feuchtigkeit, was aber für einen Einsatz unter der Dusche nicht ausreicht.
Ausstattung
Auch im Huawei Mate 9 kommt nun ein USB-Type-C-Anschluss zum Einsatz. Leider beherrscht dieser nur die Spezifikationen nach USB 2.0. Schnelle Datenübertragungen sind damit nicht möglich und auch die kabelgebundene Bildausgabe beherrscht die Schnittstelle nicht. Dafür können aufgrund der OTG-Funktion externe Speicher- und Eingabegeräte an das Phablet angeschlossen werden. Bildschirminhalte können drahtlos mittels DLNA und Miracast abgespielt werden.
Der MicroSD-Slot unterstützt alle aktuellen Speicherkartengrößen bis einschließlich 256 GB und wird von Huawei bis 2 TB spezifiziert. Leider kann eine MicroSD-Karte weder als interner Speicher formatiert noch können Apps dahin ausgelagert werden.
Außerdem befinden sich NFC und Bluetooth 4.2 an Bord. Mittlerweile schon etwas selten geworden ist der integrierte Infrarot-Sender, womit das Smartphone als Fernbedienung für Home-Entertainment-Geräte, Klimaanlagen oder als Fernauslöser für Kameras genutzt werden kann. Ein Radioempfänger ist nicht verbaut.
Die integrierte Benachrichtigungs-LED lässt sich nur ein- oder ausschalten und nicht weiter konfigurieren.
Software
Im Huawei Mate 9 kommt mit Google Android 7.0 Nougat die momentan aktuellste Betriebssystemversion zum Einsatz. Darüber legt der Hersteller seine hauseigene EMUI 5.0, welche im Testgerät ihre Premiere feiert. Erstmals kommt auch das neue Dateisystem F2FS zum Einsatz, welches für eine bessere Defragmentierung sorgen soll und im Zusammenspiel mit entwickelten Algorithmen der EMUI 5.0 auch den langfristigen Geschwindigkeitsverlust, der durch die Nutzung eines Systems entsteht, nahezu verhindern können soll. Huawei verspricht sich davon, dass das Mate 9 auch nach 18 Monaten noch so flüssig läuft wie am ersten Tag.
Optisch ist die Benutzeroberfläche erwachsener geworden und sorgt für einen flüssigen Betrieb. Auf den App-Drawer wird weiterhin verzichtet, über die Design-App kann aber auch eine Variante mit diesem ausgewählt werden. Ansonsten finden sich die üblichen Helfer an Bord, wie sie schon vom Huawei P9 bekannt sind.
Neu ist die Möglichkeit, Apps zu klonen. Dies funktioniert momentan zwar leider nur mit Facebook und WhatsApp, aber gerade im Dual-SIM-Betrieb ist es toll, auch zwei WhatsApp-Accounts auf dem Gerät nutzen zu können. Es wäre wünschenswert, wenn Huawei diese Funktion auf weitere Social-Media-Anwendungen ausweiten würde.
Ein paar Werbeapps sind ebenfalls vorinstalliert, können aber problemlos deinstalliert werden.
Updates
An dieser Stelle möchten wir Sie informieren, wenn es Updates zum Huawei Mate 9 gegeben hat und was sie genau bewirken.
MHA-L29C432B126 (11/2016):
- 6-facher Digtalzoom ist mit der Kamera nun möglich, darüberhinaus soll die Qualität weiter optimiert worden sein. Außerdem erscheint nun eine Meldung in der Statusleiste, wenn in öffentlichen WLAN-Netzwerken eine Verifizierung nötig ist.
- Optimierungen bei der Anzeige von Benachrichtigungen in der Statusleiste.
- Die Netzbetreiber-Parameter wurden optimiert.
- Sicherheitspatches von Google.
- Allgemeine Leistungs- und Stabilitätsverbesserungen des Systems.
MHA-L29C432B138 (01/2017):
- Reduzierung der Leistungsaufnahme bei längerer Nutzungsdauer.
- Optimierung der Steuerung von Musik-Apps auf dem Sperrbildschirm.
- Sicherheitspachtes von Google (Stand: 01. Dezember 2016).
- Probleme behoben, die beim Spielen auftreten können.
MHA-L29C432B156 (02/2017):
- 10-facher Digitalzoom nun möglich.
- Drawler-Ansicht auf dem Startbildschirm wurde optimiert.
- Sicherheitspachtes von Google (Stand: 01. Januar 2017).
MHA-L29C432B182 (05/2017):
- Es erscheint nun eine Benachrichtigung in der Statusleiste, wenn für ein öffentliches WLAN eine Verifizierung nötig ist.
- Angeblich wurde der Kamera ein 6-facher Zoom hinzugefügt, aber es ist weiterhin der 10-fach-Zoom aus dem letzten Update verfügbar. Gut möglich, dass dieser nochmals optimiert wurde.
- Die neuesten Netzbetreiber-Parameter wurden hinzugefügt.
- Optimierte Anzeige der Statusleiste.
- Sicherheitspatches von Google (Stand: 05. April 2017)
MHA-L29C432B190 (08/2017):
- Optimierung Systemperformance.
- Ein nicht näher spezifiziertes Überhitzungsproblem wurde behoben.
- Telefonmanager-Einstellungen werden so eingestellt, dass die Virenbibliothek automatisch aktualisiert wird.
- Optimierungen der UI-Darstellung, von Google Messages und des Startassistenten.
- Sicherheitspatches von Google (Stand: 5. Juni 2017).
MHA-L29C432B194 (10/2017):
- Der Galerie-App wird Highlights hinzugefügt. Diese Funktion erweitert die App um den Reiter Entdecken, unter welchem die Aufnahmen nach Orten vorsortiert werden. Nach nicht genauer genannten Spezifikationen werden auch Alben als sogenannte Highlights hervorgehoben.
- Die Kamera erhält die Funktion Momente. Diese funktioniert im Prinzip genauso wie die Live-Aufnahmen beim iPhone oder dem etwas betagterem Lumia 930 und kann im Standard-Modus der Kamera eine dynamische Aufnahme erstellen, welche ein zweisekündiges Video vor dem Foto erfasst.
- Sicherheitspatches von Google (Stand: 05. August 2017).
MHA-L29C432B197 (11/2017):
- Sicherheitspatches von Google (Stand: 05. Oktober 2017).
MHA-L29 8.0.0.361 (01/2018):
- Update auf Google Android 8.0 Oreo und EMUI 8.0.
- Die Neuerungen entnehmen Sie bitte den Screenshots weiter unten. Außerdem finden Sie weitere Informationen zur Leistung und den Akkulaufzeiten in diesem Artikel.
- Die Sicherheitspatches werden auf dem Stand vom vom 01. Dezember 2017 aktualisiert.
MHA-L29 8.0.0.366 (04/2018):
- Die Sicherheitspatches werden auf dem Stand vom vom 1. März 2018 aktualisiert.
MHA-L29 8.0.0.369 (07/2018):
- Mit der Gesichtserkennung (Face-Unlock) wird ein weiteres Sicherheitsfeature hinzugefügt.
- Die App AppGallery wird installiert, welche eine Auswahl von Anwendungen und Spielen enthält.
- Die Sicherheitspatches werden auf dem Stand vom 1. Juni 2018 angehoben.
Informationen zum Update auf Google Android 8.0 Oreo mit EMUI 8.0
Kommunikation und GPS
Das Huawei Mate 9 ist bestens für den weltweiten Einsatz vorbereitet. Es unterstützt fünf GSM-, sieben 3G- und 20 LTE-Bänder. Darüber hinaus ist es zum Zeitpunkt des Tests zusammen mit dem Google Pixel XL das einzige Smartphone, welches bereits LTE Cat. 11 beherrscht, was Downloadraten von bis zu 600 MBit/s und Uploads mit maximal 75 MBit/s ermöglicht. Der Empfang hat uns dabei in der Großstadt sowohl mit Vodafone als auch O2 gut gefallen und zeigte keine Auffälligkeiten.
Das WLAN-Modul des Mate 9 unterstützt die geläufigen IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac und funkt damit sowohl im 2,4- als auch 5,0-GHz-Netz. Bei der Datenübertragung zu unserem Referenzrouter Linksys EA8500 liefert das Phablet jedoch vergleichsweise geringe Werte. Während es beim Empfangen von Daten noch auf Niveau des LG G5 ist, liegt es beim Versand abgeschlagen auf dem letzten Platz im Vergleichsfeld. Das macht sich schon bei der Dämpfung im 5,0-GHz-Netz bemerkbar, die in unmittelbarer Nähe zum Router bei -43 dBm liegt, wogegen die Dämpfung im 2,4-GHz-Bereich nur bei -28 dBm liegt. Dafür bleibt die Verbindungsqualität zum Router auch bei einem Abstand von rund zwölf Metern, mit einer Wand dazwischen, noch sehr gut und die Dämpfung bewegt sich dann auf beiden Frequenzen um die -53 dBm. Auch wenn die Datenübertragung nicht die schnellste ist, so besitzt das WLAN-Modul des Mate 9 doch eine hohe Reichweite und ist sehr stabil.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Apple iPhone 7 (Klaus I211) | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
LG G5 | |
Huawei Mate 9 | |
iperf3 receive AX12 | |
Apple iPhone 7 (Klaus I211) | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei Mate 9 | |
LG G5 |
Zur Positionsbestimmung nutzt das Huawei Mate 9 das GPS-Satellitennetzwerk und BeiDou. Überraschend ist, dass scheinbar auf das verbreitete Glonass-Netzwerk verzichtet wird. Der Satfix gelingt sowohl in Gebäuden als auch im Freien sehr schnell und genau, die Unterschiede sind minimal.
Um der Genauigkeit im Alltag auf den Zahn zu fühlen, nehmen wir das Mate 9 zusammen mit dem Radcomputer Garmin Edge 500 auf eine kleine Fahrradtour mit. Die Differenz zwischen den beiden Geräten ist recht groß. Während das Garmin-Gerät rund 12,2 Kilometer feststellt, sind es beim Phablet nur 11,8 Kilometer. Mit rund 3,6 Prozent ist die Differenz zwar nicht gravierend und wird im Alltag zur Navigation ausreichen, doch von einem Highend-Gerät hätten wir ein bisschen mehr erwartet.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Sprachqualität des Huawei Mate 9 gefällt uns ganz hervorragend. Ans Ohr gehalten sind beide Seiten klar verständlich, Störungen oder Rauschen konnten wir nicht feststellen. Außerdem werden Umgebungsgeräusche zuverlässig herausgefiltert, was das Mate 9 seinen vier Mikrofonen zu verdanken hat.
Wird das Phablet auf den Tisch gelegt und der Lautsprecher aktiviert, hat der Nutzer die Möglichkeit, ein Richtmikrofon zu aktiveren. Dies klappt im Test auch ganz ordentlich, aber bei der Nutzung des Lautsprechers konnten wir ein deutliches Rauschen während des Telefonates hören.
Die Telefon-App ist einfach gestaltet und übersichtlich sortiert. Neben einer Anrufliste können auch direkt Kontakte und Favoriten aufgerufen werden.
Kameras
Auf der Vorderseite spendiert Huawei dem Mate 9 eine 8-MP-Kamera. Das Besondere an ihr ist, dass sie im Gegensatz zu den Konkurrenzmodellen einen echten Autofokus besitzt. Videos können zudem in Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) aufgezeichnet werden. Mit einer Blendenzahl von f/1.9 ist die Optik zudem recht lichtstark und macht auch bei schwachem Umgebungslicht noch vergleichsweise gute Aufnahmen. Bei Tageslicht glänzt die Kamera mit einer guten Schärfe und einer angenehmen Farbbalance. Auch entsprechende Selfie-Modi und Weichzeichner sind direkt mit an Bord.
Die Hauptkamera stellt eine Weiterentwicklung der Leica-Dual-Kamera aus dem Huawei P9 dar. Es gibt wieder zwei separate Sensoren. Der RGB-Sensor bietet dabei weiterhin 12 MP, während dessen Monochrom-Bruder jetzt auf 20 MP kommt. Dies soll bei schwachem Licht für noch bessere Aufnahmen sorgen, denn der SW-Sensor sammelt zusätzliche Bildinformationen, die mit der RGB-Aufnahme kombiniert werden. Die Monochrom-Linse kann außerdem auch eigenständige Schwarz-Weiß-Aufnahmen machen, die von hohem Kontrast und hoher Dynamik geprägt sind. Ein optischer Bildstabilisator (OIS) sorgt auch bei schlechteren Lichtverhältnissen für verwacklungsfreie Bilder. Die Aufnahmemodi sind identisch mit denen aus dem P9.
Die Abbildungsqualität des Mate 9 macht bei Tageslicht einen prima Eindruck. Der Leica-Effekt kann dabei als Verlauf und oder bildfüllend eingestellt werden. Wem natürlichere Farben lieber sind, kann ihn auch vollständig deaktivieren. Die Aufnahmen besitzen eine gute Schärfe, aber gerade in den Details sind das Galaxy S7 und das Pixel XL noch ein wenig schärfer.
Bei Nacht sind die Aufnahmen etwas dunkler als die der Konkurrenz und fangen entsprechend weniger Details ein, wirken dadurch aber auch etwas natürlicher. Wer einen ähnlichen Dynamikumfang wie beim S7 und beim Pixel XL haben möchte, kann einfach den HDR-Modus dazuschalten. Dennoch sind die Aufnahmen nicht ganz so gut wie bei den hochklassigen Vergleichsgeräten.
Außerdem wäre es schön, wenn Huawei in Zukunft einen automatischen HDR-Modus implementieren könnte. Die Auslösegeschwindigkeiten bei bewegten Objekten könnten zudem schneller sein. Dafür ist der Hybrid-Zoom des Mate 9 sehr gelungen. Die zusätzlichen Megapixel des Monochrom-Sensors werden dazu genutzt, einen zweifachen optischen Zoom zu simulieren, nur dass dieser stufenlos ist und damit grundlegend anders funktioniert als im iPhone 7 Plus. Die Ergebnisse sind überraschend gut und auf dem 12-MP-Resultat ist kein qualitativer Unterschied sichtbar.
Der Kirin 960 ist dazu das erste SoC, welches endlich Ultra-HD-Video unterstützt. Die Qualität der Aufnahmen ist gut und vor allem der Ton weiß in allen Formaten zu überzeugen. Lediglich das Full-HD-Bild mit 60 Bildern pro Sekunde ist wie schon beim P9 immer noch etwas zu dunkel.
Update 30.11.2016: Mit dem ausgerollten Update MHA-L29C432B126 wird nun ein 6-facher Digitalzoom unterstützt.
Update 24.02.2017: Mit der Firmware-Version B156 wird nun ein 10-facher Zoom unterstützt.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir die Optiken des Huawei Mate 9 genauer unter die Lupe genommen. Dabei fand keine Nachbearbeitung der Aufnahmen statt, ebenso wenig wie ein nachträglicher Weißabgleich. Ohne den Leica-Filter findet bei der Farbdarstellung eine recht natürliche Wiedergabe statt. Vor allem die Haut- und Grüntöne wirken sehr natürlich. Dafür sind Rot und Blau dann etwas blass. Mit dem zweistufigen Leica-Filter wird aber gerade an diesem Bereich geschraubt und die Farben sind dann wesentlich kräftiger und wärmer, wie wir es auch vom P9 kennen.
Auf dem Testchart, welches unter den gleichen Lichtbedingungen abgelichtet wurde, zeigt das Mate 9 eine prima Schärfe. Die Kanten der Schriften sind sauber, nur auf der dunkelblauen und der braunen Fläche fransen die Zeichen leicht aus. Auch wenn das RGB-Bild mit dem SW-Sensor auf 20 MP hochgerechnet wird, bleiben die Ergebnisse sehr gut. Selbst der Hybrid-Zoom (2-fach) kann überzeugen und Unterschiede sind qualitativ kaum auszumachen.
Zubehör und Garantie
Im Lieferumfang des Huawei Mate 9 befindet sich ein modulares Netzteil mit einer Nennleistung von bis zu 22,5 Watt (5,0 Volt und 2,0 Ampere; 4,5 Volt und 5,0 Ampere; 5,0 Volt und 4,5 Ampere), ein USB-Kabel (Type-C auf Type-A), eine USB-Type-C- auf Micro-USB-Adapter, eine Kurzanleitung, ein Headset sowie eine Schutzhülle, welche passend zur Gehäusefarbe ist. Ein passendes Schnellladegerät für das Auto ist optional erhältlich.
24 Monate Garantie gewährt Huawei auf sein Produkt. Wer sich über die HiCare-App für die kostenlose VIP-Mitgliedschaft registriert, erhält ein weiteres Jahr oben drauf. Außerdem erhalten VIP-Mitglieder eine Displaygarantie und eine Produkttauschgarantie, jeweils für die ersten drei Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Der 5,9 Zoll große kapazitive Touchscreen des Huawei Mate 9 bietet tolle Gleiteigenschaften und reagiert prompt auf Eingaben. Verzögerungen sind nicht spürbar und so gleiten die Finger geschmeidig durch das flüssig animierte Betriebssystem. Bildschirmdrehungen werden zügig durchgeführt. Neben den üblichen Wischeingaben unterstützt das Phablet auch Gesten mit den Knöcheln (Knuckle Touch). Außer den bereits bekannten Gesten zum Erstellen oder Ausschneiden von Screenshots ist es nun auch möglich, eine Screen-Recording-Aufnahme (720p) zu starten, indem mit zwei Knöcheln gleichzeitig gegen das Display geklopft wird. Dabei ist das Mikrofon des Mate 9 aktiv, sodass diese auch kommentiert werden kann.
Als virtuelle Tastatur nutzt Huawei erstmals nicht mehr das eigene Layout, sondern installiert SwiftKey vor. Alternativ kann auch eine andere beliebige Tastatur aus dem Play Store heruntergeladen werden.
Die physikalischen Tasten besitzen einen festen Druckpunkt. Bei der Powertaste ist dieser etwas schwammig und hätte klarer definiert sein dürfen. Die Lautstärkewippe hingegen besitzt klare Druckpunkte. Die Android-Bedientasten sind onscreen und können in den Einstellungen nach den eigenen Wünschen sortiert werden.
Der Fingerabdruckscanner auf der Rückseite entspricht technisch dem aus dem Huawei P9 und reagiert sehr schnell und zuverlässig. Außerdem kann er auch als Auslöser für die Kamera, zum Scrollen durch die Galerie oder zum Ausklappen der Benachrichtigungszentrale genutzt werden.
Für die neue EMUI 5.0 verspricht Huawei, dass 90 Prozent aller Aktionen mit nicht mehr als drei Eingaben erledigt werden können. Ob das genau stimmt, lässt sich schwer sagen, doch geht die Navigation durch das Betriebssystem sehr schnell von der Hand.
Display
Im Vergleich zum Vorgänger Mate 8 (6,0 Zoll) ist die Paneldiagonale des Huawei Mate 9 ein wenig geschrumpft. 5,9-Zoll-Phablets sind dennoch immer noch riesig. Bei gleichgebliebener Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten (Full HD) verbessert sich die Pixeldichte leicht auf 373 PPI. In dieser Preisklasse ist die vergleichsweise geringe Auflösung sicherlich der Punkt, den Huawei sich am meisten ankreiden lassen muss. Vor allem bei einem solch gewaltigen Panel wären 1.440p (WQHD) mehr als angemessen gewesen. Dennoch werden Inhalte scharf dargestellt und winzige Treppcheneffekte lassen sich nur mit etwas Fantasie erahnen.
Bei der Leuchtkraft des IPS-Displays hat der Hersteller noch eine Schüppe draufgelegt und erreicht nun bis zu 700 cd/m². Dabei spielt es keine Rolle, ob der Sensor aktiv ist oder nicht, es steht immer die volle Helligkeit zur Verfügung. Auch im praxisnahen Messverfahren mit einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen (APL 50) sind die Werte identisch. Die Ausleuchtung ist ebenfalls sehr gleichmäßig und bei unserem Testgerät konnten wir keinerlei Clouding feststellen.
Der Schwarzwert des Mate 9 ist mit 0,43 cd/m² leicht gestiegen, liegt aber immer noch auf einem guten Niveau und sorgt für ein starkes Kontrastverhältnis von 1.657:1. Auf den Einsatz von PWM verzichtet Huawei glücklicherweise.
Wer gerne abends liest, wird sich über eine geringe Minimalleuchtkraft von 5,3 cd/m² freuen. Um die Augen zusätzlich zu schonen, kann zudem der Sehkomfort-Filter aktiviert werden, der blaues Licht herausfiltert.
|
Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 696 cd/m²
Kontrast: 1657:1 (Schwarzwert: 0.42 cd/m²)
ΔE Color 4.3 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.8 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.33
Huawei Mate 9 IPS, 1920x1080, 5.9" | Huawei Mate 8 IPS-NEO, 1920x1080, 6" | Apple iPhone 7 Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | Google Pixel XL 2016 AMOLED, 2560x1440, 5.5" | LG G5 IPS Quantum, 2560x1440, 5.3" | Samsung Galaxy Note 5 SM-N920A Super AMOLED, 2560x1440, 5.7" | Microsoft Lumia 950 XL AMOLED, 2560x1440, 5.7" | |
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Bildschirm | -8% | 23% | -10% | -14% | 7% | 4% | |
Helligkeit Bildmitte | 696 | 514 -26% | 557 -20% | 402 -42% | 784 13% | 394.8 -43% | 297 -57% |
Brightness | 680 | 513 -25% | 553 -19% | 408 -40% | 774 14% | 397 -42% | 297 -56% |
Brightness Distribution | 93 | 94 1% | 97 4% | 85 -9% | 91 -2% | 91 -2% | 93 0% |
Schwarzwert * | 0.42 | 0.35 17% | 0.35 17% | 0.43 -2% | |||
Kontrast | 1657 | 1469 -11% | 1591 -4% | 1823 10% | |||
Delta E Colorchecker * | 4.3 | 5.08 -18% | 1.4 67% | 4 7% | 6.5 -51% | 1.49 65% | 2.67 38% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.4 | 8.28 12% | 3.1 67% | 10.1 -7% | 11.7 -24% | 3.98 58% | |
Delta E Graustufen * | 4.8 | 5.49 -14% | 1.3 73% | 3.2 33% | 8 -67% | 1.98 59% | 2.81 41% |
Gamma | 2.33 94% | 2.08 106% | 2.21 100% | 2.19 100% | 2.22 99% | 2.19 100% | 2.08 106% |
CCT | 7255 90% | 7254 90% | 6667 97% | 7037 92% | 8699 75% | 6382 102% | 6379 102% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 79.95 | 63.1 | 68.08 | 66.31 | |||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.84 | 99.83 | 97.46 | 99.79 |
* ... kleinere Werte sind besser
Das kontraststarke Display des Huawei Mate 9 stellt Farben subjektiv brillant dar. Mit der Analyse-Software CalMAN und dem Fotospektrometer haben wir uns das aber mal genauer angeschaut. In den Standardeinstellungen werden die Farben etwas zu kühl dargestellt, in den Graustufen (DeltaE 6,5) ist dann auch ein deutlicher Blaustich sichtbar und die ermittelte Farbtemperatur ist mit 8.209 K zu hoch. Wer das Farbdarstellungsprofil Kalt auswählt, kann diesen Effekt noch weiter verstärken. Natürlicher wirken die Farben, wenn das Profil Warm gewählt wird. Aber auch dann ist bei einer reinweißen Darstellung noch ein Hauch von Türkis erahnbar. Im Alltag fällt sowohl das Standard- als auch das Warm-Profil nicht negativ auf, aber die Konkurrenten können das größtenteils besser und bieten eine exaktere Darstellung.
Bei der Farbraum-Kalibrierung geht Huawei einen ähnlichen Weg wie Apple und nutzt den P3-Farbraum. Dieser wird laut dem Hersteller auch zu 96 Prozent abgedeckt und ist etwas größer als der gängige sRGB-Farbraum und bietet sowohl mehr Rot- als auch Grüntöne. Auch wenn die Farbraummessungen mit CalMAN nur zweidimensional sind, zeigt die Grafik doch schön, dass die Angaben von Huawei stimmen.
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
30 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7 ms steigend | |
↘ 23 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 78 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
57 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14 ms steigend | |
↘ 43 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 93 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Mit seinem kräftigen IPS-Display schlägt sich das Huawei Mate 9 auch im Freien prima. Eine hohe Leuchtkraft und der starke Kontrast ermöglichen es auch an hellen Tagen gut, den Inhalt des Bildschirms abzulesen. Nur zu starke Reflexionen können ein wenig stören.
IPS-Displays bieten eine hervorragende Blickwinkelstabilität. Dies trifft auch auf das Panel im Mate 9 zu, dessen dargestellter Inhalt selbst bei extrem flachen Betrachtungswinkeln noch gut ablesbar bleibt. Lediglich ab einer Neigung von rund 60 Grad ist auf dunklen Flächen ein feiner IPS-Glow-Effekt erkennbar. Farbinvertierungen gibt es nicht und auch einen Leuchtkraftverlust konnten wir nicht feststellen.
Leistung
Im Huawei Mate 9 kommt erstmals der neue hauseigene Kirin 960 (16 nm FinFET Compact) zum Einsatz, welcher eine Weiterentwicklung des Kirin 950/955 darstellt. Der Prozessor arbeitet wieder mit zwei Clustern mit jeweils vier Kernen. Das Leistungscluster setzt sich nun aus Cortex-A73-Kernen zusammen, die gegenüber dem Vorgänger A72 zehn bis 18 Prozent schneller rechnen sollen. Jeder Kern taktet mit bis zu 2,4 GHz. Das sparsame Cluster bietet vier Cortex-A53-Kerne, die mit jeweils bis zu 1,8 GHz takten können. Bei der Grafikeinheit hat Huawei noch stärker aufgerüstet und setzt auf die ARM Mali-G71 MP8, welche mit 900 MHz taktet. Sie soll bis zu 180 Prozent mehr Leistung liefern. Außerdem unterstützt die GPU aktuelle Grafik-APIs wie OpenGL ES 3.2 und Vulkan 1.0. Unterstützt wird das System von flotten 4 GB LPDDR4-1800-Arbeitsspeicher und der Flashspeicher ist über die neue UFS-2.1-Schnittstelle angebunden.
Tatsächlich bietet das Mate 9 ein echtes Kraftpaket. Im Geekbench 4 erreicht unser Testmodell jedoch nicht ganz die von Huawei angepriesenen Werte, sondern bleibt knapp darunter, sodass wir lediglich eine Leistungssteigerung von 14 Prozent feststellen können. Anders sieht es bei der GPU aus. Im 3DMark Sling Shot OpenGL ES 3.1 Test werden satte 177 Prozent Leistungsplus gegenüber dem P9 und 186 Prozent gegenüber dem Mate 8 herausgeholt. In den meisten anderen Tests lassen sich Verbesserungen zwischen 100 und 140 Prozent feststellen.
Überflügeln kann das Mate 9 die Highend-Konkurrenten damit jedoch nicht. Vor allem im AnTuTu-Benchmark liegen Smartphones mit Exynos 8890 und Snapdragon 820/821 sowie Apples A10 noch vor dem Kirin 960. Im Geekbench hingegen schlägt sich der Prozessor hervorragend und muss sich im Single-Core-Test nur dem iPhone 7 Plus geschlagen geben. Werden jedoch alle Kerne genutzt, liegt das Huawei-Phablet vorn.
Bei den GPU-Benchmarks ist das Mate 9 zwar erheblich besser geworden, profitiert aber auch von seiner geringeren Displayauflösung. In den Offscreen-Tests sind Konkurrenten mit Adreno 530 oder das iPhone 7 Plus teilweise erheblich schneller. Letzteres liefert im GFXBench oft 70 Prozent mehr Frames, profitiert aber auch von der bereits unterstützten Metal-API.
Auch in den Systembenchmarks PCMark for Android und ANDEBench Pro zeigt das Testgerät eine starke Vorstellung und muss sich im PCMark nur dem Lenovo Moto Z und dem OnePlus 3 geschlagen geben. Im ANDEBench setzt sich das Gerät von Huawei sogar an die Spitze. Auch gefühlt läuft das Android-Betriebssystem auf dem Mate 9 sehr geschmeidig.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Mate 9 | |
Huawei Mate 8 | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei P9 |
Geekbench 4.0 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Mate 9 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei P9 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Mate 9 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei P9 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Mate 9 | |
Huawei Mate 8 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei P9 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Mate 9 | |
Huawei Mate 8 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei P9 |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Mate 9 | |
Huawei Mate 8 | |
Samsung Galaxy Note 5 SM-N920A | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei P9 |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Mate 9 | |
Huawei Mate 8 | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei P9 |
Lightmark - 1920x1080 1080p (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Mate 9 | |
Huawei Mate 8 | |
Samsung Galaxy Note 5 SM-N920A | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei P9 |
Die Browser-Performance des Huawei Mate 9 ist gefühlt extrem gut und gibt keinen Grund zur Beanstandung. Auch die Benchmarks bestätigen diesen Eindruck und das Testgerät muss sich meistens nur dem Galaxy S7 Edge oder dem iPhone 7 Plus geschlagen geben. Nur im Vellamo-Benchmark schneidet das Mate 9 am besten ab.
Vellamo 3.x - Browser (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Mate 9 | |
Huawei Mate 8 | |
Samsung Galaxy Note 5 SM-N920A | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Lenovo Moto Z | |
Huawei P9 |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Huawei Mate 9 setzt als erstes Smartphone auf den schnellen UFS-2.1-Speicher und ist mit 64 GB bestückt. Nach dem ersten Start stehen dem Nutzer davon noch rund 50 GB zur freien Verfügung. Wem das nicht reicht, der kann seine Fotos und anderen Medien auf eine optionale Speicherkarte auslagern.
Die Geschwindigkeit des internen UFS-Speichers ist beim sequenziellen Lesen unschlagbar und erreicht fast 600 MB/s. Auch das Lesen von kleinen Datenblöcken ist sehr schnell. Beim Schreiben landet das Mate 9 jedoch eher im Mittelfeld, was angesichts der starken Konkurrenz immer noch gut ist. Nur das Schreiben von kleinen Datenblöcken ist extrem langsam, was uns in der Praxis jedoch nicht negativ aufgefallen ist.
Auch den MicroSD-Kartenschacht haben wir genauer unter die Lupe genommen und dessen Performance mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M401 überprüft. Das Ergebnis ist nur durchschnittlich, weshalb es nicht verwunderlich ist, weshalb Huawei auf die Möglichkeit verzichtet, den MicroSD-Speicher als internen formatieren zu können beziehungsweise Apps dorthin auszulagern.
Update vom 15.05.2017: Neben dem P10 ist auch das Mate 9 davon betroffen, dass nicht ausschließlich UFS-2.1-Speicher verbaut wird (wir berichten), sondern auch UFS-2.0-Speicher zum Einsatz kommt. Dies scheint auch in unserem Modell der Fall zu sein, denn andere Geräte (P10, Galaxy S8 und S8+) mit echtem UFS-2.1-Speicher sind noch etwas schneller.
Huawei Mate 9 Mali-G71 MP8, Kirin 960, 64 GB UFS 2.1 Flash | Huawei Mate 8 Mali-T880 MP4, Kirin 950, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy Note 5 SM-N920A Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | Google Pixel XL 2016 Adreno 530, SD 821, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S7 Edge Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash | Lenovo Moto Z Adreno 530, 820 MSM8996, 32 GB eMMC Flash | Huawei P9 Mali-T880 MP4, Kirin 955, 32 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -17% | 25% | -10% | 28% | 145% | 44% | |
Sequential Read 256KB | 594 | 238.3 -60% | 385.4 -35% | 258.2 -57% | 487.3 -18% | 439.7 -26% | 281.3 -53% |
Sequential Write 256KB | 142.9 | 124.8 -13% | 150.1 5% | 83.4 -42% | 145.1 2% | 168.3 18% | 72.2 -49% |
Random Read 4KB | 94.7 | 24.98 -74% | 90.3 -5% | 87.7 -7% | 86.7 -8% | 117.2 24% | 39 -59% |
Random Write 4KB | 8.77 | 15.74 79% | 20.42 133% | 14.56 66% | 15.79 80% | 74.9 754% | 47.45 441% |
Sequential Read 256KB SDCard | 54 | 76.4 41% | 78.5 45% | 55 2% | |||
Sequential Write 256KB SDCard | 29.53 | 50.4 71% | 45.64 55% | 24.83 -16% |
Spiele
Das Huawei Mate 9 ist fürs Gaming bestens gerüstet und besitzt mit der ARM Mali-G71 MP8 eine richtig starke Grafikeinheit, die auch moderne APIs wie OpenGL ES 3.2 und Vulkan 1.0 unterstützt. Bei unseren Testspielen gab es keine Probleme. Alle Titel laufen flüssig und besitzen vergleichsweise kurze Ladezeiten. Dies liegt sicherlich auch daran, dass das Panel des Mate 9 nicht ganz so hoch auflöst. Beim Porsche-Design-Modell mit WQHD-Display wird das SoC mehr leisten müssen, obwohl dies bei Spielen wie Asphalt 8 kein Problem darstellen dürfte, da dies offenbar eh auf 30 fps limitiert ist.
Der Touchscreen reagiert prima, die Sensoren arbeiten zuverlässig und aufgrund des zweiten Lautsprechers hat der Spieler auch bei einer Querformat-Darstellung noch einen ordentlichen Klang.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps | ||
very low | 30 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 60 fps |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das Mate 9 selber gibt keinen Mucks von sich, aber sein Netzteil kann in einer stillen Umgebung durchaus hörbar werden und ist uns mit einem Klackergeräusch unangenehm aufgefallen. Wir haben es mit dem Audiorekorder des Mate 9 aufgezeichnet. Die Datei kann hier heruntergeladen oder angehört werden.
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Huawei Mate 9 sind im Leerlauf recht niedrig und erreichen auf der Vorderseite im unteren Drittel ihre höchsten Werte mit maximal 33,7 °C. Unter Last steigen die Temperaturen spürbar an und erreichen auf der Front den Maximalwert von 44,4 °C im Bereich des SoCs. Andere Gerät bleiben zwar kühler, aber dennoch sind die Werte vollkommen unbedenklich.
Im Inneren haben wir die Hitzeentwicklung am Kirin 960 mit Hilfe des Akku-Tests von GFXBench 3.1 überprüft. Dabei wird dreißigmal hintereinander der fordernde Benchmark Manhattan 3.1 ausgeführt und für jeden Durchlauf der Akkustand und die Frameraten protokolliert. Leider schafft es des Mate 9 nicht, seine Leistung konstant zu halten, sondern sackt nach etwa 10 Durchläufen um 14 Prozent ab. Zwischenzeitlich gibt es Tiefstände mit 21 Prozent Leistungsverlust. In der Praxis wird das Phablet jedoch kaum derart gefordert werden.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Huawei Mate 9 besitzt zwei Lautsprecher. Der eine ist an der Fußseite hinter dem rechten Gitter untergebracht und der andere in der Hörermuschel. Letzterer ist wesentlich leiser und wirkt nicht so voluminös und scheint sich nur auf einen begrenzten Höhenbereich zu konzentrieren, während der andere Lautsprecher eine breitere Frequenz abdeckt und auch die Mitten. Das Konzept ist also ähnlich wie beim HTC 10, hört sich leider aber nicht so ausgereift an. Das Mate 9 kann mit bis zu 84 dB(A) recht laut sein, bietet dann aber einen sehr höhenlastigen sowie hohlen Klang. Wer die Lautstärke reduziert, erhält einen hörbar ausgewogeneren Klang. Auch die Pink-Noise-Messung zeigt deutlich, dass noch Luft nach oben ist. Für unterwegs oder die gelegentliche Wiedergabe von Medien ist die Komponente aber mehr als ausreichend.
Wer einen besseren Klang haben möchte, sollte zu einem externen Lautsprecher oder Kopfhörern greifen. Die Bluetooth-Verbindung für kabellose Tonübertragung ist sehr stabil und auch wenn zwischen dem Lautsprecher (Teufel Bamster) und dem Mate 9 rund zehn Meter Abstand sowie eine Innenwand liegen, kommt es im Test zu keinen Störungen oder Aussetzern.
Auch die Soundausgabe über die 3,5-mm-Audioklinke war im Test subjektiv sehr gut und es waren keinerlei Rauschen oder Störungen vernehmbar.
Huawei Mate 9 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.2% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 10.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 58% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 35% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 74% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 20% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Google Pixel XL 2016 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (88.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 21.8% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.5% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 8.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 29% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 61% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 50% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 42% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Apple iPhone 7 Plus Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (7.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.7% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 41% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 52% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 60% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 34% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Bei der Leistungsaufnahme punkten die Konkurrenten des Huawei Mate 9 vor allem durch ihre sparsamen OLED-Panels. Das IPS-Panel des Testgerätes benötigt bei minimaler Leuchtkraft im Leerlauf nur unwesentlich mehr Energie, was auf die vergleichsweise hohe Minimalhelligkeit (5,3 cd/m²) zurückzuführen ist. Die hohe Leuchtkraft wird dann aber entsprechend teuer erkauft. Unter Last sind die Verbrauchswerte ebenfalls entsprechend hoch, obwohl es auch hier Konkurrenten gibt, die trotz kleinerem Display mehr Leistung benötigen.
Bei der Ladetechnik nutzt das Mate 9 erstmals Huaweis hauseigenes SuperCharge. Damit soll sich das Gerät binnen 90 Minuten vollständig laden lassen und nach 20 Minuten 50 Prozent der Akkukapazität erreichen. Das können wir so nicht bestätigen. Nach 20 Minuten hat unser Testgerät 43 Prozent erreicht, die 80-Prozentmarke wird nach 46 Minuten geknackt und vollständig geladen ist das Phablet nach 102 Minuten. Es dauert also etwas länger als der der Hersteller angibt. Schnell ist es dennoch, vor allem in Anbetracht der Größe des Akkus. Kabelloses Laden unterstützt das Mate 9 nicht.
Aus / Standby | 0.02 / 0.15 Watt |
Idle | 0.78 / 2.13 / 2.17 Watt |
Last |
6.32 / 6.49 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Huawei Mate 9 4000 mAh | Huawei Mate 8 4000 mAh | Microsoft Lumia 950 XL 3340 mAh | Samsung Galaxy S7 Edge 3600 mAh | Google Pixel XL 2016 3450 mAh | Lenovo Moto Z 2600 mAh | LG G5 2800 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 11% | -88% | 20% | 29% | 25% | 4% | |
Idle min * | 0.78 | 0.85 -9% | 2.85 -265% | 0.63 19% | 0.53 32% | 0.66 15% | 0.55 29% |
Idle avg * | 2.13 | 2.07 3% | 2.95 -38% | 1.1 48% | 1.07 50% | 1.01 53% | 1.37 36% |
Idle max * | 2.17 | 2.28 -5% | 3.26 -50% | 1.56 28% | 1.12 48% | 1.09 50% | 2.25 -4% |
Last avg * | 6.32 | 3.91 38% | 8.92 -41% | 5.95 6% | 5.53 12% | 3.97 37% | 6.24 1% |
Last max * | 6.49 | 4.69 28% | 9.39 -45% | 6.7 -3% | 6.26 4% | 8.34 -29% | 9.12 -41% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Das Huawei Mate 9 besitzt wie schon das Mate 8 einen 4.000 mAh starken Energiespeicher. Die neuen Komponenten versprechen mehr Effizienz trotz höherer Leistung. Die aussagekräftigsten Tests finden bei angepasster Panelleuchtkraft (150 cd/m²) statt. Im Test Surfen über WLAN bestätigt sich die Hoffnung nach einer weiteren Verbesserung der Akkulaufzeit bislang nicht. Das neuere Modell hält trotz identisch großem Akku rund zwei Stunden weniger durch, auch wenn der erreichte Wert dennoch sehr gut ist. Die Suche nach der Ursache ist nicht so einfach, aber auch das Pixel XL blieb bereits hinter den Laufzeiterwartungen zurück, weshalb es naheliegt, dass dies auf Android 7.x Nougat zurückzuführen sein könnte. Mit einem Update sollte auf jeden Fall noch mehr aus dem Mate 9 herausgekitzelt werden können. Im Videotest liegt das Mate 9 mit dem Mate 8 dichter zusammen, hat aber auch hier etwas geringere Laufzeiten.
Mit entsprechenden Stromsparmodi können die Laufzeiten nochmal teilweise erheblich verlängert werden, sind dann aber auch mit kleineren oder größeren Einschränkungen bei Komfort, App-Auswahl und Panelauflösung verknüpft, je nachdem welcher Modus gewählt wird. Im Ultra-Modus ist selbst die Screenshot-Funktion deaktiviert.
Huawei Mate 9 4000 mAh | Huawei Mate 8 4000 mAh | Apple iPhone 7 Plus 2915 mAh | Microsoft Lumia 950 XL 3340 mAh | Google Pixel XL 2016 3450 mAh | Samsung Galaxy Note 5 SM-N920A mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 14% | -4% | -34% | -22% | 6% | |
Idle | 1538 | 1872 22% | 1835 19% | 1078 -30% | 1333 -13% | 1775 15% |
H.264 | 947 | 963 2% | 813 -14% | 611 -35% | 505 -47% | |
WLAN | 758 | 865 14% | 587 -23% | 369 -51% | 505 -33% | 431 -43% |
Last | 219 | 256 17% | 225 3% | 179 -18% | 230 5% | 322 47% |
Pro
Contra
Fazit
Mit dem Mate 9 gelingt Huawei eine konsequente Weiterentwicklung seines Highend-Boliden. In Sachen Ausstattung und Leistung geht es wieder einen strammen Schritt nach vorne und trotz des etwas kleineren Displays gehört das Phablet immer noch zu den größten Geräten seiner Art. Trotz seines Umfangs liegt es aber prima in der Hand.
Die technische Ausstattung ist erstklassig. Der Kirin 960 bietet enorm viel Leistung und kann mit den anderen Spitzen-SoCs weitestgehend mithalten, die CPU ist sogar eine der schnellsten. Die Multitasking-Lösung ist dazu richtig gut gelungen. Dazu gesellen sich 4 GB Arbeitsspeicher und ein üppiger wie schneller 64 GB großer UFS-2.1-Speicher, welcher sich mittels MicroSD erweitern lässt. An der Performance des MicroSD-Kartenslots muss Huawei aber noch arbeiten, denn dessen Leistung ist nur durchschnittlich. Und auch die Panelauflösung dürfte angesichts der 5,9-Zoll-Diagonale höher ausfallen.
Das Huawei Mate 9 bietet leistungsfähige Technologie in Kombination mit einer starken Ausdauer. Wer große Phablets mag, macht mit dem Mate 9 nichts falsch.
In puncto Kommunikationseigenschaften macht das Mate 9 fast alles richtig. Es gibt schnelles LTE Cat. 11 und eine breite Frequenzausstattung für alle Mobilfunkstandards, sodass das Phablet ein echter Weltenbummler ist. Mit der Dual-SIM-Variante können dank der Möglichkeit, Apps zu klonen, auch zwei WhatsApp-Accounts auf dem Gerät genutzt werden. Die Wi-Fi-Reichweite ist prima, nur bei den Übertragungsraten darf von einem Spitzengerät mehr erwartet werden.
Der starke Akku rundet die Ausstattung ab und sorgt für lange Laufzeiten. Wer also auf der Suche nach einem großen Smartphone mit Highend-Spezifikationen ist, wird an dem Huawei Mate 9 kaum vorbeikommen.
Huawei Mate 9
- 08.11.2016 v5.1 (old)
Daniel Schmidt