Essential Phone PH-1: Erste Hands-On-Videos des Randlos-Phones
Ist es nun tatsächlich so innovativ, wie erwartet? Nun, wohl eher nicht. Das Essential Phone scheint aber doch einiges richtig zu machen, wenn man sich die ersten Hands-On-Videos der Kollegen so ansieht (einige sind unten verlinkt). In dem nicht gebrandeten und dank hochwertiger Materialien wie Titanium, Keramik und Gorilla Glas 5 schicken und vermutlich recht widerstandsfähigen Smartphone hat Andy Rubin als ehemaliger Android-Entwickler Wert auf eine unverfälschte Android-Erfahrung gesetzt, Bloatware oder zusätzliche Apps gibt es bis auf eine proprietäre Kamera-App und Provider-Spezifisches nichts, was vom Stock-Android ablenken wird. Fans eines puren Androids haben mit den Pixel-Phones, dem Nokia 8 und dem Essential Phone mittlerweile also etwas mehr Auswahl als noch vor einem Jahr.
Das Auffälligste am Essential Phone ist sicher die frontseitige Kameralinse, die als kleiner Ausschnitt direkt im 5,7 Zoll IPS-Display mit QHD-Auflösung integriert ist. Das hat zur Folge, dass die Statusleiste höher ausfällt als es bei anderen Android-Phones üblich ist. Einige Apps, beispielsweise Google Maps, können den Platz links und rechts von der Frontkamera bereits nutzen, andere wiederum ignorieren ihn noch. Auch beim horizontalen Videoschauen im Vollbild vergrößert sich der obere Rand, was einen symmetrischen Look ergibt. Auf der Rückseite fallen die starken Magnete für künftiges Zubehör wie beispielsweise die kleinste 360 Grad-Cam der Welt auf. Daneben ist die Dual-Cam zu sehen, die plan im Gehäuse integriert ist, einen Kamerabuckel sieht man nicht. Wie bei Huawei und Nokia setzt Essential im PH-1 auf eine RGB- und eine Monochrom-Linse für bessere Low-Light-Empfindlichkeit.
Wenn in den bisherigen Hands-On-Berichten Kritik geübt wird, dann betrifft sie hauptsächlich die Kameraqualität, die offenbar noch verbesserungswürdig ist, mit einem kürzlich veröffentlichten Update aber bereits etwas besser als zu Beginn sein soll. Einige andere immer wieder erwähnten Kritikpunkte sind der fehlende Kopfhöreranschluss, die Unmöglichkeit den mit 128 GB recht großzügigen Speicher zu erweitern oder die Tatsache, dass die Kamera-App aktuell noch sehr wenig Einstellmöglichkeiten bietet, einen Manual-Mode sucht man beispielsweise vergeblich. Mit Snapdragon 835-SOC und 4 GB RAM spielt das Essential Phone auch performancemäßig in der Oberliga mit, ist mit 700 US-Dollar aber nicht gerade günstig. Früher oder später dürfte es auch in Europa zu haben sein, hat Andy Rubin angedeutet, vorerst ist es aber noch auf die USA und Kanada beschränkt.