Test Medion Erazer X7615 Notebook
Medions Portfolio richtet sich vor allem an preisbewusste Nutzer. Neben zahlreichen Office- und Multimedia-Laptops hat der Hersteller auch ein paar Gaming-Produkte im Angebot. Das rund 2,7 Kilogramm leichte und 23 Millimeter flache Erazer X7615 ist zwar nicht besonders günstig, allerdings kosten derzeit fast alle High-End-Notebooks mindestens 1.500 Euro, da Nvidia die GPU-Preise aufgrund der schwachen AMD Performance nahezu frei diktieren kann – zumindest im Luxus-Segment.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Wenn man die restliche Ausstattung betrachtet, wirkt das Gerät nicht überteuert. 16 GByte DDR3-RAM sind ebenso üppig wie eine 1.000-GByte-HDD. Windows 8.1 und die wichtigsten Programme finden derweil auf einer 128 GByte kleinen SSD Platz. Hinzu kommt ein mattes Full-HD-Panel, das mit 1.920 x 1.080 Pixeln auflöst. Als Prozessor dient ein Vierkerner aus Intels Haswell-Generation. Der Core i7-4720HQ erreicht unter Last bis zu 3,6 GHz. Ein optisches Laufwerk ist wegen der »Ultrabook-Konstruktion« nicht an Bord.
Optisch erinnert der Gaming-Spross sehr stark an das MSI GS70, dessen aktuelle Version sich Anfang 2015 im Test beweisen musste. Kein Wunder, basiert das Erazer X7615 doch auf dem selben Chassis. Beim Vergleich mit dem MSI Original zeigen sich nur kleinere Unterschiede. So ist die Tastaturbeleuchtung einfarbig und nicht in drei Zonen unterteilt. Die vorinstallierte Software (z. B. Dolby Digital Plus statt Sound Blaster Cinema 2) weicht ebenfalls ab. Im Großen und Ganzen sehen wir allerdings keinen Grund, der gegen die Variante von Medion spricht. Da das zugrunde liegende Barebone schon beim MSI GS70 und dem Vorvorgänger X7613 ausführlich behandelt wurde, verzichten wir in diesem Artikel auf die Kategorien »Gehäuse«, »Ausstattung« und »Eingaberäte«.
Display
Obwohl es inzwischen auch 17-Zoll-Laptops mit IPS-Technik gibt, muss sich das Erazer X7615 mit einem TN-Panel begnügen. Im Testgerät war das sogenannte CMN N173HGE-E11 verbaut, das bei der Leuchtkraft nicht an das N173HGE-L11 heranreicht. Während das MSI GT70 auf eine Durchschnittshelligkeit von 312 cd/m² kommt, schafft das Medion nur etwa 244 cd/m², was für den Outdoor-Bereich nicht optimal ist (siehe Foto weiter unten).
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 263 cd/m²
Kontrast: 974:1 (Schwarzwert: 0.27 cd/m²)
ΔE Color 12.24 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 12.17 | 0.5-98 Ø5.2
96% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
62% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
68.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
95.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
66.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 3.55
Ansonsten ähneln sich die Ergebnisse recht stark. Sei es nun die Ausleuchtung (83 vs. 80 %) oder der Kontrast (974:1 vs. 903:1). Der Schwarzwert orientiert sich ebenfalls am Display des MSI GT70, wobei 0,27 cd/m² statt 0,36 cd/m² dunkle Szenen einen Tick kräftiger erscheinen lassen.
Medion Erazer X7615-MD99293 CMN N173HGE-E11 (CMN1735) | Medion Erazer X7613-MD98795 Chi Mei N173HGE-E11 | Acer Aspire V Nitro 7-791G-70TW LG Philips LGD0469 ÖP173WF4-SPF1 | MSI GS70-2QE16SR51 CMN N173HGE-E11 | Gigabyte P37X LG Philips LP173WF4-SPF1, ID: LGD0469 | |
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Display | -9% | -4% | -9% | -4% | |
Display P3 Coverage | 66.7 | 61.2 -8% | 70.1 5% | 61.1 -8% | 68.7 3% |
sRGB Coverage | 95.7 | 84.8 -11% | 87.5 -9% | 85 -11% | 87.9 -8% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 68.5 | 62.1 -9% | 63.9 -7% | 62.1 -9% | 64 -7% |
Bildschirm | 8% | 11% | 6% | 3% | |
Helligkeit Bildmitte | 263 | 275 5% | 347 32% | 251 -5% | 361.7 38% |
Brightness | 244 | 260 7% | 326 34% | 249 2% | 347 42% |
Brightness Distribution | 83 | 86 4% | 90 8% | 84 1% | 91 10% |
Schwarzwert * | 0.27 | 0.24 11% | 0.409 -51% | 0.28 -4% | 0.734 -172% |
Kontrast | 974 | 1146 18% | 848 -13% | 896 -8% | 493 -49% |
Delta E Colorchecker * | 12.24 | 10.14 17% | 6.81 44% | 11.19 9% | 2.81 77% |
Delta E Graustufen * | 12.17 | 10.46 14% | 7.27 40% | 4.57 62% | 1.92 84% |
Gamma | 3.55 62% | 2.82 78% | 2.4 92% | 2.38 92% | 2.21 100% |
CCT | 15589 42% | 12548 52% | 7546 86% | 14550 45% | 6384 102% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 62 | 54 -13% | 57 -8% | 55 -11% | 57.95 -7% |
Color Space (Percent of sRGB) | 96 | ||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -1% /
3% | 4% /
7% | -2% /
2% | -1% /
1% |
* ... kleinere Werte sind besser
Hauptproblem des N173HGE-E11 bzw. N713HGE-L11 ist die geringe Farbtreue. Wie die Screenshots aus der Mess-Software CalMan belegen, hat das Display einen Blaustich. Die Graustufen, der Gamma-Wert und der Sättigungsgrad sind im Vergleich zu anderen Panels auch bescheiden. Erst nach einer Kalibrierung kommen Spiele, Filme und Fotos ordentlich zur Geltung. Für professionelle Nutzer ist außerdem die Farbraum-Abdeckung spannend. Mit 96 % sRGB und 62 % AdobeRGB gibt sich das Medion Erazer X7615 hier keine Blöße.
Nicht ganz so toll schneidet der 17-Zöller bei den Blickwinkeln ab. Im Gegensatz zu den meisten IPS-Panels treten vertikal recht schnell Veränderungen auf. Günstige 08/15-Displays machen allerdings noch früher schlapp. Als störend empfanden wir nur den Pixelfehler, den unser Testgerät aufwies. Im rechten oberen Eck leuchtete ein Bildpunkt permanent pink. Bleibt zu hoffen, dass es sich um einen Einzelfall handelt.
Leistung
Wie bereits angedeutet, gehört das Erazer X7615 zum High-End-Segment, das nach Ansicht des Autors einen Quad-Core-Prozessor, eine SSD und mindestens 8 GByte Arbeitsspeicher voraussetzt. Ein potenter Grafikchip auf DirectX-11- oder DirectX-12-Basis muss natürlich auch an Bord sein.
Prozessor
Trotz der Tatsache, dass der Core i7-4720HQ nicht aus der brandneuen Skylake-Familie stammt (14 nm), lässt die CPU-Power kaum Wünsche offen. Dank Hyper-Threading kann das Vierkernmodell bis zu acht Threads parallel bearbeiten. 6 MByte L3-Cache und 2,6-3,6 GHz Takt wissen auf dem Papier ebenfalls zu überzeugen.
Leider spielt die Turbo-Boost-Funktion, also die automatische Übertaktung, nicht ihr volles Potenzial aus. Während das Erazer X7615 bei Single-Core-Szenarien am Limit von 3,6 GHz kratzt, läuft die CPU bei Multi-Core-Anwendungen nur mit 3,2-3,3 statt theoretisch möglicher 3,4 GHz. Hin und wieder bricht der Takt sogar auf den Grundwert ein, was man auch an den Benchmarks erkennt.
Wie die untere Tabelle zeigt, rechnen andere Notebooks mit Core i7-4720HQ im Cinebench R15 und im Cinebench R11.5 mehrere Prozent flotter. Bei GPU- und Spieletests äußert sich der eingeschränkte Turbo zum Glück kaum. Ärgerlich ist dieser Umstand dennoch, zumal die Temperaturen darauf hindeuten, dass das Kühlsystem etwas knapp bemessen wurde.
System Performance
Die System-Performance kann es durchaus mit teureren Gaming-Laptops wie dem MSI GS60 oder dem MSI GT72 aufnehmen. Hauptgrund ist die Anwesenheit einer SSD, welche der PCMark 7 kräftig belohnt. Allerdings sieht man auch, dass das Solid State Drive nicht zu den flottesten Modellen gehört. Andere High-End-Notebooks erreichen einen Gesamtscore von über 6.000 Punkten.
PCMark 7 Score | 5788 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die 128-GByte-Version der Samsung PM851 macht im CrystalDiskMark eine zwiespältige Figur. Vor allem beim sequentiellen Schreiben ist die gebotene Leistung mager, um es mal vorsichtig auszudrücken. Durchschnittlich 137 MB/Sek werden von der Terabyte-HDD, welche als zweiter Massenspeicher im X7615 verbaut ist, leicht übertroffen (141 MB/Sek @ HGST Travelstar 7K1000). Bei kleinen Dateien erhöht sich der Abstand zwar deutlich zugunsten der Samsung PM851, für ein Solid State Drive fallen die Werte dennoch zweitklassig aus. Die Lesezeiten müssen sich kaum Kritik anhören. Maximal 479 MB/Sek rütteln beinahe am SATA-III-Limit von 500-550 MB/Sek. Upgrade-Junkies aufgepasst: Insgesamt kann das Erazer X7615 mit drei mSATA-SSDs und einem 2,5-Zoll-Massenspeicher umgehen.
Grafikkarte
Die GeForce GTX 965M positioniert sich – wer hätte es gedacht – zwischen der GTX 960M und der GTX 970M. Während erstere über 640 Shader-Einheiten und 2-4 GByte GDDR5-VRAM verfügt, bietet letztere 1.280 Shader und 3-6 GByte VRAM. Mit 1.024 CUDA Cores tendiert die Shader-Anzahl der GTX 965M eher Richtung GTX 970M, die Speichermenge und das Speicherinterface (128 Bit) sind jedoch identisch zur GTX 960M. Die Taktraten setzt Nvidia sogar etwas niedriger an. Statt 1.097-1.202 MHz erreicht der Kern der GTX 965M nur 924-950 MHz, was an das Niveau der GTX 970M angelehnt ist (924-1.038 MHz).
In Zukunft dürfte jedoch tendenziell der Videospeicher zum Problem werden. Medion verpasst dem Erazer X7615 nur eine Variante mit 2 GByte. Manche Triple-A-Titel wie Shadow of Mordor und Watch Dogs empfehlen für maximale Settings 3 GByte oder mehr. Das Speicherinterface von 128 Bit könnte sich über kurz oder lang auch zum Flaschenhals entwickeln. Allen drei Modellen gemein ist der Herstellungsprozess: Die Maxwell-Architektur greift auf 28 nm kleine Strukturen zurück.
3DMark 11 Performance | 7099 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 88510 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 16577 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 4795 Punkte | |
Hilfe |
Erwartungsgemäß unterstützt das 17-Zoll-Notebook eine Grafikumschaltung. Per Optimus-Technik hat das Erazer X7615 die Möglichkeit, dynamisch zwischen der Nvidia GPU und dem Grafikchip des Prozessor zu wechseln. Für anspruchslose Aufgaben (Office, Video, Web, …) genügt die Leistung der HD Graphics 4600 völlig. Im Benchmark-Parcours schlägt sich die GeForce GTX 965M recht wacker. Mit einem Graphics-Score von 5.380 Punkten sprintet das Erazer X7615 im Fire-Strike-Szenario des 3DMark etwa 25 % an einem GTX-960M-Laptop vorbei. Die Leistung der GTX 970M bleibt dagegen unerreicht. Entsprechende Notebooks sind knapp 40 % flotter. Für die GTX 980M heißt es am Ende +85 %.
Gaming Performance
Wenn man einmal von Bugs im Fullscreen-Modus und Abstürzen bei den Presets Low bis High in Assassin's Creed Unity absieht, die jeweils mit dem veralteten Treiber zusammenhängen (auf dem Testgerät befand sich die ForceWare 344.42), hinterlässt die GeForce GTX 965M einen guten Eindruck. Zwar packt der High-End-Spross in der nativen Auflösung nicht alle Titel mit maximalen Details und aktivierter Kantenglättung (z. B. The Witcher 3 & Batman: Arkham Knight), für hohe Grafiksettings reicht die Power jedoch meist aus.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Watch Dogs (2014) | 73 | 58.4 | 36.6 | 19.3 |
GRID: Autosport (2014) | 202.7 | 118 | 85.7 | 59.2 |
Sims 4 (2014) | 181.8 | 117.9 | 83.3 | 70.7 |
Fifa 15 (2014) | 243.3 | 203 | 144.9 | |
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) | 142.6 | 92.3 | 48.7 | 29.3 |
Alien: Isolation (2014) | 180.3 | 149.3 | 77.1 | 55.2 |
Ryse: Son of Rome (2014) | 62.4 | 61.7 | 34.3 | 31.6 |
F1 2014 (2014) | 118 | 115 | 105 | 87 |
Call of Duty: Advanced Warfare (2014) | 145.1 | 95.5 | 54.9 | 27.3 |
Assassin's Creed Unity (2014) | 0 Spiel startete nicht (crash) | 0 Spiel startete nicht (crash) | 0 Spiel startete nicht (crash) | 13.7 |
Dragon Age: Inquisition (2014) | 82.3 | 70.9 | 38.7 | 26.9 |
Evolve (2015) | 115.5 | 83.6 | 46.1 | 40.5 |
Battlefield Hardline (2015) | 106.8 | 105.2 | 61 | 39.1 |
Dirt Rally (2015) | 283.5 | 127.9 | 85.4 | 40.5 |
The Witcher 3 (2015) | 87.8 | 54.6 | 29.2 | 16.8 |
Batman: Arkham Knight (2015) | 71 | 61 | 38 | 23 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Beim Thema Geräuschentwicklung präsentiert sich das Medion Erazer X7615 nicht von seiner Schokoladenseite. Schon im Idle-Betrieb tourt die Kühlung oft unnötig auf und erreicht teils über 40 dB. Da hilft es wenig, dass sich die Lüfter manchmal komplett ausschalten. Wenn dies geschieht, hört man lediglich ein dezentes Rauschen der HDD. Nach einer längeren Ruhephase verabschiedet sich auch der Massenspeicher. Bis auf ein minimales Pfeifen, das der Nutzer nur aus direkter Nähe vernimmt, ist der 17-Zöller dann lautlos.
Minuspunkte gibt es vor allem für den 3D-Pegel. Unter Last kommt das Erazer X7615 auf 41-49 dB (3DMark 06). Im Stresstest mit den Tools Furmark und Prime werden sogar 50 dB geknackt. Maximal 54 dB sind störend laut und nichts für geräuschempfindliche Nutzer. Allerdings ergeht es vielen High-End-Notebooks kaum besser. Speziell flache Vertreter wie das Gigabyte P37X oder das Acer V17 Nitro haben aufgrund des eingeschränkten Platzangebots mit der Kühlung zu kämpfen. Ein ständiges Hin- und Herspringen der Lüfterdrehzahl muss aber generell nicht sein. Beim Erazer X7615 würden wir uns sehr über einen konstanteren Pegel freuen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.5 / 31 / 40.8 dB(A) |
HDD |
| 31.2 dB(A) |
Last |
| 47.6 / 54.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Medion Erazer X7615-MD99293 GeForce GTX 965M, 4720HQ | Medion Erazer X7613-MD98795 GeForce GTX 860M, 4710HQ | Acer Aspire V Nitro 7-791G-70TW GeForce GTX 960M, 4720HQ | MSI GS70-2QE16SR51 GeForce GTX 970M, 4720HQ | Gigabyte P37X GeForce GTX 980M, 4720HQ | |
---|---|---|---|---|---|
Geräuschentwicklung | -0% | 4% | -2% | -4% | |
Idle min * | 29.5 | 31.4 -6% | 29.6 -0% | 29.6 -0% | 36.3 -23% |
Idle avg * | 31 | 34 -10% | 32.1 -4% | 34.4 -11% | 36.4 -17% |
Idle max * | 40.8 | 38 7% | 35.4 13% | 39.4 3% | 36.5 11% |
Last avg * | 47.6 | 47 1% | 47.3 1% | 47.2 1% | 47 1% |
Last max * | 54.4 | 51 6% | 48.1 12% | 55.8 -3% | 51.1 6% |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Dass das Kühlsystem an seine Grenzen gerät, offenbart sich auch bei den Temperaturen. Nach 60 Minuten Volllast kletterte der Core i7-4720HQ auf knapp 100 °C. Ein GPU-Wert von maximal 85 °C ist ebenfalls recht happig. Und das, obwohl der Prozessor und die Grafikkarte leicht drosseln (~2,2 GHz bzw. 870 MHz).
Das Chassis sieht sich ebenfalls mit einer hohen Temperaturentwicklung konfrontiert. Bis zu 55 °C respektive 69 °C im hinteren Bereich der Ober- und Unterseite wären auf Dauer ziemlich unangenehm. Zwar bleibt das X7615 bei normalen 3D-Anwendungen etwas kühler, ein Gaming-Einsatz auf dem Schoß fällt dennoch flach. Selbst im Idle-Betrieb muss der Nutzer mit einem warmen Chassis rechnen. Nach zwei Stunden Leerlauf erwärmte sich das Gehäuse auf ca. 35 °C. Okay, die Messungen sind an einem sehr heißen Sommertag entstanden, doch richtig kühl wird das Erazer X7615 auch unter Optimalbedingungen nie sein.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 58.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 69.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 46.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-17.2 °C).
Medion Erazer X7615-MD99293 GeForce GTX 965M, 4720HQ | Medion Erazer X7613-MD98795 GeForce GTX 860M, 4710HQ | Acer Aspire V Nitro 7-791G-70TW GeForce GTX 960M, 4720HQ | MSI GS70-2QE16SR51 GeForce GTX 970M, 4720HQ | Gigabyte P37X GeForce GTX 980M, 4720HQ | |
---|---|---|---|---|---|
Hitze | 10% | 17% | -3% | -2% | |
Last oben max * | 58.8 | 54.3 8% | 49.6 16% | 56.3 4% | 50 15% |
Last unten max * | 69.2 | 67.9 2% | 51.7 25% | 68.6 1% | 66.8 3% |
Idle oben max * | 35.2 | 30.1 14% | 29.5 16% | 37.9 -8% | 36.2 -3% |
Idle unten max * | 36.5 | 30.8 16% | 33 10% | 39.8 -9% | 45.2 -24% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautsprecher
Der Verzicht auf die Sound Blaster Cinema 2 Technik vom Audio-Spezialisten Creative ist in unseren Augen kein Beinbruch. Medion spendiert dem 17-Zöller eine Software namens Dolby Digital Plus, die für ein brauchbares Klangerlebnis sorgt. Neben der guten Maximallautstärke wäre auf der positiven Seite noch der Subwoofer zu nennen, welcher den beiden Speakern akustisch unter die Arme greift. Nimmt man alle Aspekte zusammen, wirkt der Sound für ein Notebook recht füllig, wobei man nicht die Qualität von externen Lautsprechern erwarten darf.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Passend zur Framerate ordnet sich der Energieverbrauch zwischen einem GTX-960M- und einem GTX-970M-Notebook ein. So benötigt das Medion Erazer X7615 im Idle-Betrieb 9-26,6 Watt, wohingegen das Acer V17 Nitro nur 5,8-14,5 Watt aus der Steckdose zieht (15,7-26,3 Watt @MSI GS70). Unter Last spürt man die Verbesserungen der Maxwell-Architektur. Trotz höherer Leistung gibt sich das Erazer X7615 im 3DMark 06 mit etwa 99 Watt zufrieden. Beim Erazer X7613, das mit der Kepler-Version der GTX 860M ausgestattet war, ermittelten wir 111 Watt. Die Maximalwerte sind »dank« des variierenden Taktverhaltens im Stresstest nur schwer zu vergleichen.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 9 / 15.2 / 26.6 Watt |
Last |
99 / 155.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Medion Erazer X7615-MD99293 GeForce GTX 965M, 4720HQ | Medion Erazer X7613-MD98795 GeForce GTX 860M, 4710HQ | Acer Aspire V Nitro 7-791G-70TW GeForce GTX 960M, 4720HQ | MSI GS70-2QE16SR51 GeForce GTX 970M, 4720HQ | Gigabyte P37X GeForce GTX 980M, 4720HQ | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 0% | 26% | -27% | ||
Idle min * | 9 | 7.6 16% | 5.8 36% | 15.7 -74% | |
Idle avg * | 15.2 | 14.8 3% | 13.1 14% | 21.7 -43% | |
Idle max * | 26.6 | 28.5 -7% | 14.5 45% | 26.3 1% | |
Last avg * | 99 | 110.8 -12% | 98 1% | 108.7 -10% | |
Last max * | 155.8 | 154 1% | 104.9 33% | 166.9 -7% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die Laufzeit des 55,5 Wh starken 6-Zellen-Modells deckt sich im 3D-Betrieb fast 1:1 mit dem MSI Pendant GS70. Knapp 60 Minuten beim Classic-Test des Battery Eaters sind typisch für ein Gaming-Notebook. Im Idle-Modus hält das Erazer X7615 viel länger durch. Hier konnten wir dem Akku 5 Stunden und 39 Minuten entlocken, was ein gutes, jedoch kein überragendes Ergebnis ist. Den WLAN-Test beendete der 17-Zöller nach ordentlichen 3 Stunden und 18 Minuten.
Medion Erazer X7615-MD99293 GeForce GTX 965M, 4720HQ | Medion Erazer X7613-MD98795 GeForce GTX 860M, 4710HQ | Acer Aspire V Nitro 7-791G-70TW GeForce GTX 960M, 4720HQ | MSI GS70-2QE16SR51 GeForce GTX 970M, 4720HQ | Gigabyte P37X GeForce GTX 980M, 4720HQ | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 23% | 3% | -3% | 35% | |
Idle | 339 | 473 40% | 308 -9% | 332 -2% | |
WLAN | 198 | 204 3% | 237 20% | ||
Last | 59 | 62 5% | 61 3% | 110 86% | |
WLAN (alt) | 246 | 211 |
Fazit
Pro
Contra
Medion verkauft mit dem Erazer X7615 ein potentes Gaming-Notebook, das in vielerlei Hinsicht überzeugt. Wer auf ein möglichst dünnes Chassis abfährt, ist ebenso an der richtigen Adresse wie Nutzer, die ein modernes und dennoch zeitloses Design zu schätzen wissen. Abgesehen vom gewöhnungsbedürftigen Layout hat auch die Tastatur Lob verdient. Die schicke Beleuchtung ist beim nächtlichen Zocken eine echte Bereicherung. Multi-Monitor-Fans dürften mit einem HDMI- und zwei Mini-DisplayPorts ebenfalls glücklich werden.
Bezüglich der Leistung können wir dem Erazer X7615 ein gutes Gesamtniveau attestieren. In den nächsten 1-2 Jahren sollte die GeForce GTX 965M ordentlich mit Neuerscheinungen zurechtkommen (wenn auch nicht immer mit maximalen Details). Reisefreudigen Spielern wird indes das moderate Gewicht (2,7 Kilogramm) gefallen. Die Akkulaufzeiten sind auch nicht von schlechten Eltern.
Barebone-Produzent MSI darf beim Nachfolger dennoch einiges verbessern. Das unzuverlässige Clickpad und die enorme Temperatur- bzw. Geräuschentwicklung zehren deutlich an der Gesamtnote. Ein etwas dickeres Chassis dürfte nicht ganz so heiß und laut werden. Außerdem sollte in einem 1.500-Euro-Produkt ein IPS-Panel stecken. Die Tage der TN-Technik sind aufgrund dürftiger Blickwinkel und anderer Schwächen gezählt. Wartungstechnisch entpuppt sich das Erazer X7615 als mittelprächtig. Ja, man kann den kompletten Boden entfernen, ein verschraubter Akku und eine verlötete CPU respektive GPU sind für manche Nutzer jedoch KO-Kriterien. Die restlichen Kritikpunkte betreffen eher kleine Mängel wie das Throttling im Stresstest und die schreibfaule SSD.
Medion Erazer X7615-MD99293
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10.08.2015 v4 (old)
Florian Glaser