Test MSI GT70 (GTX 970M) Notebook
Der Name Dominator der MSI GT70-Reihe lässt bereits erahnen, was alles in dem großen 17,3-Zoll-Notebook steckt. Schon beim letzten Test überzeugte der Hersteller mit einem gelungenen Gesamtpaket. Ein Blick auf die technischen Daten verrät uns, dass, getreu dem Drachen-Logo, ein Monster im Notebook schlummert. Hierzu zählt, im Vergleich zum bereits getesteten MSI GT70, der Sprung von einer NVIDIA GTX 880M auf eine NVIDIA GTX 970M und 16 GB anstelle von 12 GB Arbeitsspeicher. Weiterhin ist ein RAID 0-System mit zwei 128-GB-SSDs verbaut. Für genügend Speicherplatz sorgt weiterhin eine mit 7.200 RPM drehende 1-TB-HDD. Beim Display bedient sich der Hersteller des gleichen FullHD-Panels. Potentielle Käufer der alten Reihe werden sich über eine deutliche Preisminderung freuen. In unserer Konfiguration kostet das MSI 1.600 Euro und somit stolze 300 weniger als das bereits getestete GT70.
Wir werden in diesem Artikel unser Augenmerk auf die wesentlichen Neuerungen legen, und verweisen an dieser Stelle für weitere Details an die Tests des GT70-2PE. Im Folgenden nutzen wir auch das frische GT72 sowie andere Modelle aus der Top-10-Liste als Vergleichs-Notebooks in unseren Benchmarks.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Eingabegeräte
Display
Wie bereits erwähnt, bleibt die Bauart und der Hersteller des Displays identisch zum alten MSI GT70. Das TN-Panel aus dem Hause Chi Mei löst mit 1.920 x 1.080 Pixeln auf und verfügt über eine durchschnittliche Helligkeit von 312 cd/m². Die Leuchtkraft ist somit ausreichend und äquivalent zu vergleichbaren Geräten. Falls das mächtige Gaming-Notebook einmal vom Strom genommen wird, muss mit keinen Helligkeitseinschränkungen gerechnet werden. Ebenfalls können wir kein starkes Screen-Bleeding feststellen. Leider ermöglicht MSI keine Alternative zu diesem Displaypanel. Andere Hersteller wie XMG oder Alienware erlauben hochauflösendere Varianten und/oder verwenden hochwertige IPS-Panels. Bleiben wir im Hause MSI und blicken auf das Display des teureren GT 72. Hier stellten wir nur eine durchschnittliche Leuchkraft von rund 260 cd/m² fest.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 325 cd/m²
Kontrast: 903:1 (Schwarzwert: 0.36 cd/m²)
ΔE Color 11.28 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 11.62 | 0.5-98 Ø5.2
61% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
67.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
93.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
65.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.33
MSI GT70-2QD16SR21 Chi Mei N173HGE-L11 (CM01720) | MSI GT72-2QE32SR311BW CMN N173HGE-E11 (CMN1735) | MSI GT70 2PE-890US Chi Mei N173HGE-L11 | Alienware 17 R2 LG Philips LGD0459 / 173WF4 (Dell P/N: CV69H) | SCHENKER XMG U705 LG Philips LP173WF4-SPD1 (LGD046C) | |
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Display | -9% | -9% | -5% | -6% | |
Display P3 Coverage | 65.4 | 60.3 -8% | 60.2 -8% | 66.6 2% | 66.3 1% |
sRGB Coverage | 93.7 | 84 -10% | 84.6 -10% | 84.3 -10% | 83.4 -11% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 67.2 | 61.4 -9% | 61.3 -9% | 61.6 -8% | 61 -9% |
Bildschirm | -3% | 1% | 20% | 20% | |
Helligkeit Bildmitte | 325 | 273 -16% | 324 0% | 331 2% | 333 2% |
Brightness | 312 | 259 -17% | 302 -3% | 307 -2% | 317 2% |
Brightness Distribution | 80 | 85 6% | 83 4% | 84 5% | 86 8% |
Schwarzwert * | 0.36 | 0.3 17% | 0.35 3% | 0.3 17% | 0.3 17% |
Kontrast | 903 | 910 1% | 926 3% | 1103 22% | 1110 23% |
Delta E Colorchecker * | 11.28 | 11.63 -3% | 10.55 6% | 4.88 57% | 5.24 54% |
Delta E Graustufen * | 11.62 | 11.9 -2% | 11.01 5% | 3.63 69% | 4.33 63% |
Gamma | 2.33 94% | 2.56 86% | 2.62 84% | 2.17 101% | 2.14 103% |
CCT | 14188 46% | 15491 42% | 14184 46% | 6325 103% | 6437 101% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 61 | 54 -11% | 54 -11% | 55 -10% | 55 -10% |
Color Space (Percent of sRGB) | 84.2 | 83.3 | |||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -6% /
-5% | -4% /
-2% | 8% /
13% | 7% /
13% |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Display liefert einen Kontrast von knapp 900:1 und damit einen Schwarzwert von 0,36 cd/m². Das reicht aus, um für ein hinreichend sattes Schwarz zu sorgen. Dennoch steht beispielsweise das Schenker XMG U705 besser da. Es erzielt mit einem Kontrast von 1.110:1 und einem Schwarzwert von 0,3 cd/m² noch einmal bessere Ergebnisse.
Leider muss man ohne Kalibrierung einen starken Blaustich in Kauf nehmen. Dieser wird in der Graustufenanalyse der Software CalMAN mit einer deltaE-Abweichung von 11,62 bestätigt. Die Farbgenauigkeit kommt mit nahezu gleichen Abweichungsergebnissen nicht besser weg und bekräftigt das schwache TN-Panel. Im Anschluss an eine Kalibrierung sind jedoch fast alle Differenzen minimiert. Diese fallen sogar auf solide dE-Werte von 1,17 bei den Graustufen und 1,6 bei den Farben.
Ein besonderer Hinweis gilt der Farbraumabdeckung. Letztere ist eher selten so hoch wie bei unserem Testkandidaten. Der sRGB-Raum wird mit 98 % und AdobeRGB mit 64 % abgedeckt.
Der Außengebrauch ist rein displaytechnisch durchaus denkbar. Die Helligkeit, kombiniert mit der matten Oberfläche, prädestinieren das Gerät für den Outdoorbetrieb. Eher problematisch werden die Größe und das Gewicht des 3,9 kg schweren und 17,3 Zoll großen Geräts sein.
Die verwendete Bauart des Panels lässt eigentlich auf eine magere Blickwinkelstabilität schließen. Dass ein eher günstiges TN-Produkt in dieser Preiskategorie nicht sein muss, zeigen uns andere Vergleichsgeräte. Das Display des Testmodells verfälscht Farben und Helligkeit nur bei sehr starken Kippbewegungen. Sonst erstaunt das Display mit einer recht guten Blickwinkelstabilität. In unserem alten Test lobten wir schon das TN-Display. Der Öffnungswinkel des GT70 reicht aus, um das Gerät in fast jede erdenkliche Position zu bringen.
Leistung
Die Ausstattung unseres Testgeräts beläuft sich ausschließlich auf Leistungskomponenten. Eine der stärksten NVIDIA-Grafikkarten, ein schneller Quad-Core-Prozessor, 16 GB Arbeitsspeicher und ein Raid-0-Verbund sorgen für schnelle Reaktionszeiten im Arbeitsbetrieb und im Gaming-Einsatz. Einen großen Spielraum an Konfigurationsmöglichkeiten bietet der Hersteller nicht an. Dafür gibt es zahlreiche andere Notebooks der GT-Serie. Ein Beispiel ist unser getestetes MSI GT72, das mit einer potenteren NVIDIA GTX 980M ausgestattet wird. Das Spitzenmodell dieser Reihe (GT80) verfügt beispielsweise über eine SLI-Anbindung und ein größeres Display.
Prozessor
MSI verwendet einen schnellen Quad-Core-Prozessor mit einer Taktrate von 2,5 GHz. Mittels Turbo-Boost sind Frequenzen von bis zu 3,5 GHz möglich. Der Intel Core i7-4710MQ stammt aus der Haswell Generation und liegt in unserem Ranking vor dem im letzten Testgerät verbauten Core i7-4800MQ. Laut Datenblatt ist eine maximale Leistungsaufnahme von 47 W zu erwarten (TDP). Die wichtigsten Unterschiede zur HQ-Variante des GT72 sind, dass die MQ-Version nicht gesockelt ist und den VT-d nicht unterstützt.
Mithilfe des Cinebench R15 wollen wir handfeste Vergleiche zu den einzelnen Kontrahenten anstellen. Der Multi-Core-Test schneidet mit 649 Punkten erwartungsgetreu ab. Unser anders konfiguriertes GT70 steht dabei mit 680 Punkten etwas besser da. Dank seines Desktop-Prozessors absolviert das Schenker XMG U705 den Benchmark mit Bravour und übertrifft deutlich die restliche Konkurrenz. Aber auch das Alienware 17 R2 liegt dank eines Intel i7-4970HQ um 20 Punkte vor unserem Testgerät.
Während der CPU-Tests konnte stets mit dem Turbotakt von 3,3-3,5 GHz gerechnet werden. Auch im Akkubetrieb gestaltet sich das Arbeiten kompromisslos.
Weitere Details und Vergleiche zur eingesetzten CPU finden sich in unserer Benchmarkliste.
System Performance
Ein Vierkern-Prozessor, viel Arbeitsspeicher und ein Raid-System sorgen für einen bedingungslos flüssigen Arbeitsablauf. Dieses subjektive Empfinden wird auch von den Resultaten des PCMarks wiedergeben. Der PCMark 7 erzielt mit knapp 6.000 Punkten einen besseren Score als das Asus G750JZ-T4023H (5.746 Punkte) oder das Medion Erazer X7831-MD98776 (5.597 Punkte). Signifikant mehr erreicht allerdings das Alienware 17 R2 mit 6.622 Punkten. Insgesamt liegt das MSI-Testgerät auf dem erwarteten Niveau und schneidet fast 2.500 Punkte besser als das MSI GT70 mit GeForce GTX 880M und ausschließlich HDD-Speicher ab.
PCMark 7 Score | 5984 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3892 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4755 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4971 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Gleich drei Massenspeicher arbeiten im Testnotebook. Die beiden SSDs agieren in einem Raid-System. Jede der beiden verfügt über 128 GB. Optional ist eine von MSI benannte Super-Raid-2-Option möglich. Der Unterschied ist, dass drei anstelle von zwei SSD-Speichern im Raid-0 werkeln. In unserer Konfiguration erzeugt der Raid-Verbund laut dem CrystalDiskMark Leseraten von bis zu 8812 MB/s und Schreibwerte von maximal 628 MB/s. Bei den wichtigen 4K-Werten minimiert sich jedoch der Vorsprung zu Modellen ohne Raid-System. Das Alienware 17 R2 erreicht beispielsweise um 8 MB/s bessere 4K-Leseergebnisse. Die zusätzlich integrierte Magnetfestplatte von HGST (Travelstar 7K1000) läuft mit 7.200 RPM und bietet eine Kapazität von 1 TB.
MSI GT70-2QD16SR21 Hynix HFS128G3AMNB | MSI GT72-2QE32SR311BW 4x Kingston RBU-SNS8100S3256GD1 (RAID 0) | MSI GT70 2PE-890US HGST Travelstar 7K1000 HTS721010A9E630 | Alienware 17 R2 Lite-On IT L8T-256L9G | SCHENKER XMG U705 Samsung SM951 MZHPV256HDGL m.2 PCI-e | |
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CrystalDiskMark 3.0 | 35% | -94% | -24% | 50% | |
Read Seq | 882 | 1346 53% | 123.6 -86% | 485.9 -45% | 1420 61% |
Write Seq | 628 | 1105 76% | 117.4 -81% | 414 -34% | 1266 102% |
Read 512 | 519 | 826 59% | 35.32 -93% | 367.9 -29% | 997 92% |
Write 512 | 631 | 1044 65% | 48.08 -92% | 391.4 -38% | 1046 66% |
Read 4k | 24.1 | 29.3 22% | 0.4 -98% | 31.76 32% | 45.24 88% |
Write 4k | 80.4 | 79.8 -1% | 0.842 -99% | 66.4 -17% | 121.1 51% |
Read 4k QD32 | 457.4 | 519 13% | 0.748 -100% | 360.7 -21% | 363.6 -21% |
Write 4k QD32 | 526 | 502 -5% | 0.855 -100% | 328.2 -38% | 338.1 -36% |
Grafikkarte
In Sachen Grafikkarte stockt MSI auf eine GeForce GTX 970M auf. Diese lieferte in unseren bisherigen Tests 15 % mehr Leistung als NVIDIAs altes Spitzenmodell GeForce GTX 880M. Der Hersteller spendiert der eingesetzten Grafikeinheit 3 GB Arbeitsspeicher. Mittels des Tools GPUz stellen wir einen Kerntakt von 924 MHz und einen Speichertakt von 1.250 MHz fest. Der Chip basiert auf der Maxwell Architektur, ist die zweitschnellste GPU aus dem Jahr 2014 und erlaubt den Genuss von Spielen in hohen bis maximalen Settings. Wir wollen nun anhand des 3DMark 11 ermitteln, ob unsere Erwartungen erfüllt werden. Die erreichten 9.082 liegen im hinteren Mittelfeld der Notebooks mit identischer GeForce GTX 970M. Als Durchschnitt gelten 9.300 Punkte. Das Alienware 15 erreicht mit äquivalenter Grafikeinheit 400 Punkte weniger als unser Testnotebook. Das Schenker XMG U705 hingegen schneidet noch einmal 700 Punkte besser ab. Der Grund ist eine Desktop-CPU und ein doppelt so großer Videospeicher von 6 GB. Die deutlich potentere GeForce GTX 980M erreicht rund 2.000 Punkte mehr als unser MSI GT70.
Weitere Vergleiche und Details zu den eingesetzten Grafikkarten können unserer Benchmarkliste entnommen werden. Zuletzt wollen wir noch die Leistung im Akkubetrieb überprüfen. Hier fällt die Punktzahl des 3DMarks 11 auf 6.258 Punkte. Sprich: Im Akku-Betrieb ist mit deutlichen Defiziten zu rechnen.
3DMark - 1920x1080 Fire Strike Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-2QD16SR21 | |
MSI GT72-2QE32SR311BW | |
MSI GT70 2PE-890US | |
Alienware 17 R2 | |
SCHENKER XMG U705 |
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-2QD16SR21 | |
MSI GT72-2QE32SR311BW | |
MSI GT70 2PE-890US | |
Alienware 17 R2 | |
SCHENKER XMG U705 |
3DMark 11 Performance | 9082 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 90360 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 20330 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 6389 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Nur die letztendlich erreichten Bilder pro Sekunde sind aussagekräftig für einen wahren Spielgenuss. Wir betrachten einige Games aus diesem und letztem Jahr und finden fast durchweg flüssige Einstellungen auf einem hohen Qualitätsniveau. Selbst Rockstars neuer Kassenschlager GTA V kann ohne Probleme in hohen Settings gespielt werden. Wem dies noch nicht ausreicht, sollte für die Ultra-Einstellungen auf ein Konkurrenznotebook mit GeForce GTX 980M ausweichen. Beispielsweise könnte so der letzte Grafiksprung in GTA V gelingen. Im Spiel Watch Dogs erzielt die GTX 980M rund 30 % mehr fps als die hier eingesetzte NVIDIA GeForce GTX 970M. Insgesamt zählt die GTX 970M dennoch zu den schnellsten verfügbaren Notebookgrafikkarten und beweist dies durchweg in unseren Benchmarks.
GRID: Autosport | |
1920x1080 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-2QD16SR21 | |
MSI GT72-2QE32SR311BW | |
Alienware 17 R2 | |
SCHENKER XMG U705 | |
1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-2QD16SR21 | |
MSI GT72-2QE32SR311BW | |
Alienware 17 R2 | |
SCHENKER XMG U705 |
Watch Dogs | |
1920x1080 High Overall Quality, High Textures AA:2x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-2QD16SR21 | |
MSI GT72-2QE32SR311BW | |
SCHENKER XMG U705 | |
1920x1080 Ultra Overall Quality, Ultra Textures AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-2QD16SR21 | |
MSI GT72-2QE32SR311BW | |
SCHENKER XMG U705 |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Crysis 3 (2013) | 120 | 107.5 | 83.4 | 32.8 |
Watch Dogs (2014) | 92.4 | 79.9 | 48.5 | 35.1 |
GRID: Autosport (2014) | 229 | 134.4 | 121.6 | 84.5 |
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) | 148.7 | 122.8 | 66 | 50.6 |
Alien: Isolation (2014) | 217.4 | 192.2 | 107.2 | 74.5 |
GTA V (2015) | 139.4 | 126.3 | 58.4 | 26 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das Testgerät wird mit allerlei Leistungskomponenten ausgestattet. Das bedeutet zugleich viel Abwärme und diese muss abgetragen werden. Leider findet MSI keine Strategie, die es wenigstens im Idle-Betrieb erlaubt, die Lüfter auszuschalten. Obwohl das Gehäuse des Notebooks viel Volumen besitzt, sind die Lüfter zu jeder Zeit wahrnehmbar. Alienware beispielsweise fährt eine bessere Strategie, sodass die Lüfter wenigstens im Idle kaum hörbar sind. Im Volllastbetrieb dreht unser Testgerät auf Hochtouren. Lautstärken von bis zu 53 dB(A) müssen in Kauf genommen werden. Zumindest regelt das Notebook nach Volllast die Drehzahl schnell runter. Im Mittel arbeiten die Lüfter sehr dynamisch zwischen 35 und 42 dB(A). Das Lüftergeräusch ist insgesamt recht dumpf und wird nicht durch ein Fiepen oder andere Geräusche gestört. Der Hersteller implementiert, wie schon in anderen GT-Modellen gesehen, einen "Cooler Boost", der die Lüfter auf ihre maximale Drehzahl bringt.
MSI GT70-2QD16SR21 GeForce GTX 970M, 4710MQ | MSI GT72-2QE32SR311BW GeForce GTX 980M, 4710HQ | MSI GT70 2PE-890US GeForce GTX 880M, 4800MQ | Alienware 17 R2 GeForce GTX 980M, 4980HQ | SCHENKER XMG U705 GeForce GTX 970M, 4790 | |
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Geräuschentwicklung | 0% | -6% | 2% | 4% | |
Idle min * | 33.8 | 34 -1% | 34.2 -1% | 29.4 13% | 29.2 14% |
Idle avg * | 35.2 | 34.5 2% | 34.4 2% | 30.8 12% | 32.6 7% |
Idle max * | 35.6 | 34.7 3% | 34.8 2% | 35 2% | 33.2 7% |
Last avg * | 36.6 | 40.3 -10% | 46.8 -28% | 43.4 -19% | 44.2 -21% |
Last max * | 53 | 49.4 7% | 56 -6% | 51.6 3% | 45.4 14% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.8 / 35.2 / 35.6 dB(A) |
HDD |
| 35.6 dB(A) |
DVD |
| 37.8 / dB(A) |
Last |
| 36.6 / 53 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die große Bauart und die ständig eingeschalteten Lüfter sorgen dafür, dass das Testgerät keine Chance hat sich während des Idle-Betriebs in irgendeiner Weise aufzuwärmen. Erst der Last-Betrieb fordert dem MSI-Notebook mehr ab. Der Hotspot der Temperatur liegt auf der Unterseite und beträgt rund 50 °C. Ein Schenker XMG U705 kann schon mal ganze 5 °C wärmer werden. Insgesamt bewegt sich das MSI im typischen Rahmen der Notebookklasse. Unser anderes GT70 erreichte Maximaltemperaturen von 45 °C, was auf die schwächere GeForce GTX 880M zurückzuführen ist. Das MSI GT72 wird noch einmal 2 °C wärmer, auch hier ist der Übeltäter die stärkere GeForce GTX 980M.
Besondere Vorsicht gilt dem Netzteil, das bis zu 62 °C warm wird. Deshalb sollte es auf keinen Fall unter Decken oder Kissen verschwinden.
Ob es bei dieser wuchtigen Bauhöhe möglich ist, dass das Notebook selbst bei leistungsfressenden Anwendungen nicht thermal throtteln muss, wollen wir anhand unseres Stresstests ermitteln. Hierbei dienen uns die Programme Prime95 und Furmark. Obwohl wir unser vorliegendes MSI GT70 über eine Stunde diesen Extrembedingungen ausgesetzt haben, wurde immer über dem Basistakt gerechnet. Am Ende der Stressphase pendelte sich das Gerät bei 2.700 MHz ein. Das solch ein vorbildliches Verhalten nicht immer der Fall ist, kann man beispielsweise beim Alienware 17 erkennen, wo gelegentlich Throttling auftritt. Im Anschluss unseres Tests erreichte der 3DMark 11 eine äquivalente Punktzahl zu einem Kaltstart.
MSI GT70-2QD16SR21 GeForce GTX 970M, 4710MQ | MSI GT72-2QE32SR311BW GeForce GTX 980M, 4710HQ | MSI GT70 2PE-890US GeForce GTX 880M, 4800MQ | Alienware 17 R2 GeForce GTX 980M, 4980HQ | SCHENKER XMG U705 GeForce GTX 970M, 4790 | |
---|---|---|---|---|---|
Hitze | -10% | -10% | -22% | -41% | |
Last oben max * | 46.8 | 40.1 14% | 43.5 7% | 50.8 -9% | 46.6 -0% |
Last unten max * | 50.2 | 52.1 -4% | 45.4 10% | 48.7 3% | 55 -10% |
Idle oben max * | 22.9 | 28 -22% | 26.5 -16% | 30.9 -35% | 38.8 -69% |
Idle unten max * | 21.8 | 27.5 -26% | 30.3 -39% | 31.7 -45% | 40 -83% |
* ... kleinere Werte sind besser
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 21.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 23.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+5.1 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme ist zu keiner Zeit besonders gering. Beispielsweise benötigt das Alienware 17 trotz stärkerer Hardware im Minimum nur rund 9 W. Unser Testmodell genehmigt sich mindestes 14,2 W. Weitaus mehr verbraucht das MSI GT72 mit 23,9 W. Dies hat schon signifikante Einflüsse auf die maximal zu erwartende Akkulaufzeit. Im durchschnittlichen Last-Betrieb benötigt das MSI GT70 zwischen 92 und 106 W. Also sind auf den ersten Blick noch genügend Reserven für das 180 W Netzteil. Die maximale Energieaufnahme liegt mit 186,1 W noch im Rahmen (Messung an der Steckdose). Während dieser Stresssituation konnten wir keine Entladung des Akkus, was häufig eine Konsequenz ist, feststellen. Vergleichbare Gaming-Geräte mit GeForce GTX 980M sprengen ohne Probleme 200 W. Nur das Alienware 17 zeigte sich mit 165 W nicht ganz so durstig.
MSI GT70-2QD16SR21 GeForce GTX 970M, 4710MQ | MSI GT72-2QE32SR311BW GeForce GTX 980M, 4710HQ | MSI GT70 2PE-890US GeForce GTX 880M, 4800MQ | Alienware 17 R2 GeForce GTX 980M, 4980HQ | SCHENKER XMG U705 GeForce GTX 970M, 4790 | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -29% | 0% | 9% | -72% | |
Idle min * | 14.2 | 23.9 -68% | 11 23% | 8.9 37% | 38.3 -170% |
Idle avg * | 21.5 | 29 -35% | 18.3 15% | 16 26% | 38.8 -80% |
Idle max * | 26.2 | 33.6 -28% | 28.4 -8% | 26.6 -2% | 44.4 -69% |
Last avg * | 97.4 | 97.2 -0% | 127.5 -31% | 124 -27% | 119.3 -22% |
Last max * | 186.1 | 210.1 -13% | 182 2% | 165.8 11% | 221.4 -19% |
* ... kleinere Werte sind besser
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 14.2 / 21.5 / 26.2 Watt |
Last |
97.4 / 186.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Wie wir schon erfahren konnten, muss im Akkubetrieb mit Leistungseinbußen im Grafikbereich gerechnet werden. Das große 17,3-Zoll-Gerät wird daher eher zu Multimediazwecken wie der Filmwiedergabe vom Strom genommen. Für diesen Betriebsfall verbaut der Hersteller einen 9-Zellen-Akku mit einer Kapazität von 87 Wh.
Zunächst ermitteln wir die maximal zu erreichende Laufzeit. Diese können wir nachweisen, indem wir die Helligkeit auf ein Minimum stellen und das Windows-Energiesparprofil aktivieren. Währenddessen wird das Lesen von Texten simuliert. Nach rund 7 h schaltet das MSI-Notebook in den Ruhezustand. Knapp 20 min früher macht unser leistungsstärkeres MSI GT72 schlapp. Schon nach etwas mehr als zwei Stunden gibt das Schenker XMG U705 auf. Deutlich mehr Akkulaufzeit erreicht beispielsweise das Alienware 17 mit 12 h.
Interessant wird aber erst ein praxisnahes Szenario. Hierbei stellen wir das Surfen von Webseiten unter einer Helligkeit von ca. 150 cd/m² nach. Immerhin fast 4,5 h kann unser Testgerät durchhalten. Nur drei Stunden schafft beispielsweise das MSI GT72. Immer noch Spitzenreiter ist das Alienware 17 mit 5 h und 45 min.
Den Last-Betrieb simulieren wir mittels des Tools Battery Eater. Der Classic-Test dieses Programms wird bei voller Helligkeit und Windows-Höchstleistungsprofil gestartet. Kaum ein Gaming-Notebook kann über die 1,5 h-Marke den Betrieb aufrecht erhalten. So erreicht das MSI GT70 ebenfalls nur 1 h und 14 min.
MSI GT70-2QD16SR21 GeForce GTX 970M, 4710MQ | MSI GT72-2QE32SR311BW GeForce GTX 980M, 4710HQ | MSI GT70 2PE-890US GeForce GTX 880M, 4800MQ | Alienware 17 R2 GeForce GTX 980M, 4980HQ | SCHENKER XMG U705 GeForce GTX 970M, 4790 | |
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Akkulaufzeit | 7% | -5% | 55% | -22% | |
Idle | 418 | 397 -5% | 392 -6% | 729 74% | 138 -67% |
Last | 74 | 87 18% | 71 -4% | 100 35% | 91 23% |
Fazit
Pro
Contra
Noch einmal eine ordentliche Schippe mehr Gamingpower und Systemleistung bringt MSI in seiner GT70-Reihe unter. Hierbei spielt besonders die leistungsfähigere NVIDIA GeForce GTX 970M eine Rolle, aber auch der im Raid 0 arbeitende SSD-Speicher. Besonders attraktiv ist, dass der Preis auf rund 1.600 Euro gefallen ist. Dank dem potenten Kühlungssystem arbeitet das Testgerät uneingeschränkt schnell und überzeugt mit einem gnadenlosen Spieleerlebnis. Von der Leistungsseite abgesehen, mussten wir aber auch altbekannte Schwächen feststellen. Hierzu zählt einerseits, dass MSI ein TN-Panel verwendet. Andere Kontrahenten, wie das Alienware 17 oder das Schenker XMG U705, sind inzwischen auf die IPS-Technik umgestiegen.
Die GT-Serie besteht aus wahren Gamingmonstern, die jedoch in einigen Bereichen harmloser als erwartet sind.
Wer beispielsweise ein besseres Display, eine dünnere Bauart oder eine geringere Lautstärkeentwicklung präferiert, sollte sich unsere Kontrahenten noch einmal genauer anschauen. Insbesondere ein Blick in die Liste der Top 10 Gamingnotebooks ist empfehlenswert.
MSI GT70-2QD16SR21
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11.05.2015 v4 (old)
Nino Ricchizzi