Test MSI GS60 2QE Ghost Pro 4K (2QEUi716SR51G) Notebook
Bildschirme mit 4K-Auflösung werden zwar schon verkauft, noch gibt es aber wenig Videoinhalte dafür. Ganz ähnlich verhält es sich mit hohen Auflösungen bei Gaming-Notebooks: Die mobilen Grafikkarten schaffen es einfach noch nicht, extrem hohe Pixelmengen in den meisten aktuellen Spielen flüssig zu rendern. Das war beim MSI GS60 2PE Ghost Pro 3K durchaus ein Problem, zumal die leistungsfähige Hardware in einem schmalen Gehäuse steckte und dadurch sehr heiß wurde. Dort hatten wir zudem das spiegelnde Display zu monieren, freuten uns allerdings über das wartungsfreundliche und dennoch schlanke Chassis. Wird jetzt alles gut? Die GeForce GTX 970M hat bereits bewiesen, dass sie leistungsfähiger und dabei kühler sein kann als ihre Vorgänger, allerdings muss sie nun nicht mehr eine 3K-, sondern sogar eine 4K-Auflösung bewerkstelligen.
Zum Vergleich ziehen wir das Acer Aspire V15 Nitro heran, ebenso wie die Gaming-Notebooks Lenovo IdeaPad Y50-70, Schenker XMG P505, Gigabyte P35X v3 und One K56-4N. Natürlich vergleichen wir auch mit dem Vorgänger MSI GS60 2PE Ghost Pro 3K und beziehen auch andere flache High-End-Notebooks wie das Schenker C404 und das Gigabyte P34G v2 mit ein, die allerdings beide in einem 14-Zoll-Chassis stecken.
Gehäuse
Für das GS60 hat MSI eine exklusive Gehäusefarbe kreiert: Das goldene Chassis wirkt sehr edel und hochwertig. Wer es eher dezent mag, der bekommt dasselbe Modell aber auch mit schwarzem Gehäuse. Zum Vorgänger MSI GS60 2PE gibt es keine sichtbaren Veränderungen am Chassis: Noch immer kommt, abgesehen von der Unterseite und dem Display-Rahmen aus Kunststoff, Aluminium zum Einsatz. Das Design ist zurückhaltend, wird aber durch farbige Akzente wie die Tastaturbeleuchtung und die blauen Status-LEDs aufgelockert.
Auch bei Gewicht und Abmessungen hat sich nichts verändert: Durch den Verzicht auf ein optisches Laufwerk kann das Chassis des GS60 sehr schlank gehalten werden und bleibt bei der Höhe knapp unter 2 Zentimeter (ohne Standfüße). So dünn ist sonst kein 15,6-Zoll-Gaming-Laptop in unserem Vergleich, herkömmliche High-End-Notebooks dieser Größe, wie das One K56-4N, überschreiten bei der Höhe gerne mal die 4-Zentimeter-Marke. Leichter als unser Testgerät ist nur das Schenker C404.
Der Bildschirm ist weiterhin sehr schlank, was gut aussieht, aber der Verwindungssteifigkeit schadet: Der Bildschirmrahmen ist sehr nachgiebig und knackst auch, wenn man ihn ein bisschen zu hart anfasst. Bei der unteren Hälfte des Notebooks ist die Stabilität deutlich besser, das Chassis zeigt sich bei mittelstarkem Druck dennoch wenig widerstandsfähig und ein Druck auf die Handballenablage links neben dem Touchpad kann sogar einen Linksklick auslösen.
Insgesamt hat MSI das GS60 wieder in das bekannte, schicke und alles in allem auch stabile Gehäuse gesteckt. Es beeindruckt durch seine schlanken Abmessungen und das geringe Gewicht, ist ohne viel Schnickschnack designt und schön anzusehen.
Ausstattung
Schnittstellen
Erneut hat sich bei der Positionierung der Anschlüsse nichts getan: Durch die vielen Lüftungsgitter an der Rückseite und den hinteren Seitenbereichen rutschen die Anschlüsse sehr weit nach vorne und angeschlossene Kabel stören schon mal die Maushand. Vorne rechts finden sich zahlreiche blaue Status-LEDs, die beispielsweise über eingeschaltetes Bluetooth, den Akkustatus und HDD-Zugriffe informieren.
Kommunikation
Sowohl das Netzwerk- als auch das WLAN-Modul stammen von Qualcomm aus der Killer-Serie und sind laut Hersteller für Gaming optimiert. So werden die Datenpakete Ihrer Games bevorzugt behandelt. Es gibt auch eine vorinstallierte Anwendung, die es erlaubt, weiteren Programmen Priorität bei der Netzwerkübertragung einzuräumen und Einstellungen vorzunehmen, um das Netzwerk zu optimieren.
Die Netzwerkkarte Qualcomm Killer e2200 beherrscht Gigabit-LAN und ist damit auf dem aktuellen Stand. Der Funkadapter Killer Wireless-n/a/ac 1525 unterstützt schnelle drahtlose Netzwerke nach dem 802.11-ac-Standard mit bis zu 300 MBit pro Sekunde, einen entsprechenden Router vorausgesetzt.
Das WLAN-Modul besitzt zwei Antennen zum Senden und Empfangen von Daten. Damit ermöglicht das MSI GS60 2QE auch in zehn Metern Entfernung zum Router und durch drei Wände noch vier von fünf Empfangsbalken in der Windows-Anzeige und einen sehr schnellen Seitenaufbau. Geht man noch einmal zwei Meter vom Router weg und addiert eine vierte Wand, erreicht das Gerät noch drei von fünf Strichen, der Seitenaufbau wird etwas langsamer.
Zubehör
Wie für den großen Bruder MSI GS70 2QE ist auch für das MSI GS60 2QE ein "Elite Pack" verfügbar, dann liegen dem Notebook ein Headset von SteelSeries, eine Gaming-Maus, ein Mauspad und ein stabiler Transportrucksack bei. Direkt bei MSI kann man keine weiteren Zubehörprodukte kaufen.
Wartung
15 Schrauben müssen Sie lösen und einen Garantieaufkleber beschädigen, um ins Innere des Laptops vorzudringen. Solange man unter der Haube fachmännisch vorgeht, soll die Zerstörung des Stickers laut MSI jedoch keine Auswirkungen auf die Garantie haben. Wie schon beim Vorgänger sind viele Komponenten (RAM, SSD-RAID, Akku ...) allerdings nicht sofort zugänglich, wenn man die Unterseite abschraubt. Lediglich die Festplatte kann sofort erreicht werden, auch hier muss aber zunächst vorsichtig ein Konnektor gelöst werden, dessen Kabel über die HDD verläuft. Die Kühler lassen sich von hier aus zudem bequem reinigen.
Garantie
MSI bietet 24 Monate Garantie für seine Laptops. Im Garantiefall wird das Gerät bei Ihnen abgeholt und nach der Reparatur wieder zurückgebracht. Grundsätzlich offeriert MSI auch eine Verlängerung der Garantie, diese bekommt man beim autorisierten Fachhändler, über die Kosten ist auf der MSI-Website allerdings nichts zu erfahren. Wer sein Gerät registriert, bekommt allerdings gratis eine 3-monatige Garantieverlängerung. Im deutschen MSI-Shop finden sich noch einige Angebote für Service-Leistungen: Hier kann man für jeweils 49 Euro ein Recovery-Medium bestellen.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur von SteelSeries ist bereits von vielen anderen MSI-Produkten bekannt. Wir freuen uns, sie wiederzusehen, weil sie deutliche Rückmeldung bietet, ohne dass der Anschlag zu hart wäre. Außerdem gefällt uns die individualisierbare Beleuchtung, die in mehreren Helligkeitsstufen einstellbar ist. Die Tasten sind deutlich beschriftet und groß genug, um sie sicher zu treffen.
Allerdings ist es fast schon Tradition bei MSI, dass die Keyboards ein etwas gewöhnungsbedürftiges Layout besitzen: So sind einige kaum verwendete Tasten wie "^" oder "#" sehr groß geraten und andere Tasten wie "Return" oder die "0" auf dem Ziffernblock sehr klein. Das führt schon mal zu Verwirrungen, wenn man andere Modelle mit Standard-Layout gewohnt ist.
Anpassen lässt sich das Layout mit Makros. Ebenso kann man die Hintergrundbeleuchtung mit einigen Effekten und tausenden Farben in mehreren Zonen konfigurieren. Beides passiert über das vorinstallierte Programm "SteelSeries Engine".
Touchpad
Das Touchpad ist ein Clickpad ohne separate Tasten, was vielen Gamern ein Dorn im Auge sein dürfte. Clickpads haben nämlich den Nachteil, dass sie ungenauer sind als Touchpads mit gesonderten Tasten, bei ersteren Pads wird der Klick nämlich durch einen Druck auf die untere rechte oder linke Ecke der berührungsempfindlichen Fläche ausgelöst. Dies kann aber dazu führen, dass der Mauszeiger verrutscht. Zudem sind die Schalter für diese Klicks gerade bei dünnen Gehäusen anfällig für Druck, der gar nicht auf das Clickpad selbst ausgeübt wurde, so löst ein Druck auf die Handballenablage bei unserem Testgerät auch einen Linksklick aus.
Die Oberfläche des Clickpads wurde deutlich von der restlichen Handballenablage abgesetzt und leicht angeraut. Sie ist gleitfreudig und bietet dem Finger einen leichten, angenehmen Widerstand. Multitouchgesten, wie Zoomen oder Scrollen mit mehreren Fingern, sind problemlos möglich.
Display
Das GS60 2QE stellt uns MSI in der 4K-Edition zur Verfügung. Hier löst der Monitor mit 3.840 x 2.160 Pixeln auf und hat eine spiegelnde Oberfläche. Weiterhin gibt es auch ein 3K-Display, das ebenfalls verspiegelt ist. Der Preisunterschied zwischen beiden Varianten beträgt knapp 100 Euro. Wer eine so hohe Auflösung nicht braucht und matte Panels bevorzugt, der kann das GS60 2QE auch mit Full-HD-Bildschirm erwerben, dann allerdings nur in der schwarzen Gehäusefarbe. Diese Version ist deutlich günstiger, zum Zeitpunkt des Artikelerstellung jedoch nur schwer über das Internet zu bekommen.
Wer gerne hochauflösende Videos schaut, der wird sich an der knackigen Darstellung des 4K-Displays sicherlich erfreuen und auch Windows 8 hat mittlerweile keine großen Probleme mehr, auf so hohe Auflösungen zu skalieren. Zahlreiche Desktop-Programme allerdings schon und so erleben wir im praktischen Betrieb Grafikfehler in der Darstellung des FPS-Zählers "Fraps", winzige Vorschaubilder und Schriften in "Origin" und kaum lesbare Einträge in der Hardware-Analyse-Software "HWInfo". Das alles hatten wir auch schon beim Vorgänger beobachtet. Da es oft kaum Möglichkeiten gibt, in den Programmen manuell zu skalieren, ist die hohe Auflösung im Alltag oft nicht praxistauglich.
Die maximale Helligkeit ist beim GS60 2QE wesentlich geringer als beim Display des GS60 2PE: Nur noch 228 cd/m² messen wir im Schnitt. Dafür fällt die Ausleuchtung mit 87 % genauer aus, Ungleichmäßigkeiten in großen Farbflächen lassen sich kaum erkennen.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 241 cd/m²
Kontrast: 536:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)
ΔE Color 3.73 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.23 | 0.5-98 Ø5.2
47% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
51.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
75.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
49.93% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.3
MSI GS60 2QE Ghost Pro 4K (2QEUi716SR51G) GeForce GTX 970M, 4720HQ, 2x Kingston RBU-SNS8100S3256GD (RAID 0) | SCHENKER XMG P505 GeForce GTX 970M, 4870HQ, Samsung SSD XP941 MZHPU256HCGL | Acer Aspire V15 Nitro VN7-591G-75TD GeForce GTX 860M, 4710HQ, Lite-On IT L8T-256L9G | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 GeForce GTX 870M, 4710HQ, 2x Kingston RBU-SNS8100S3128GD (RAID 0) | Gigabyte P35X v3 GeForce GTX 980M, 4710HQ, 2x Lite-On LMT-128L9M (RAID 0) | Lenovo IdeaPad Y50-70 (59424712) GeForce GTX 860M, 4710HQ, Samsung SSD PM851 512 GB MZ7TE512HMHP | Gigabyte P34G v2 GeForce GTX 860M, 4700HQ, Liteonit LMT-128M6M | SCHENKER C404 GeForce GTX 860M, 4710HQ, Crucial M550 CT128M550SSD3 | One K56-4N Radeon R9 M290X, 4700MQ, Samsung SSD 840 EVO 500GB | |
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Bildschirm | 48% | 25% | 19% | 15% | 3% | 13% | 18% | -39% | |
Helligkeit Bildmitte | 241 | 345 43% | 301 25% | 323 34% | 374 55% | 290 20% | 270 12% | 258 7% | 229 -5% |
Brightness | 228 | 333 46% | 303 33% | 310 36% | 350 54% | 257 13% | 265 16% | 254 11% | 211 -7% |
Brightness Distribution | 87 | 86 -1% | 87 0% | 82 -6% | 90 3% | 81 -7% | 85 -2% | 91 5% | 79 -9% |
Schwarzwert * | 0.45 | 0.21 53% | 0.3 33% | 0.43 4% | 0.45 -0% | 0.512 -14% | 0.25 44% | 0.25 44% | 0.38 16% |
Kontrast | 536 | 1643 207% | 1003 87% | 751 40% | 831 55% | 566 6% | 1080 101% | 1032 93% | 603 13% |
Delta E Colorchecker * | 3.73 | 3.02 19% | 3.15 16% | 3.25 13% | 4.25 -14% | 3.72 -0% | 4.59 -23% | 4.03 -8% | 8.58 -130% |
Delta E Graustufen * | 3.23 | 3.6 -11% | 3.94 -22% | 3.1 4% | 4.9 -52% | 3.11 4% | 5.36 -66% | 4.19 -30% | 10 -210% |
Gamma | 2.3 96% | 2.39 92% | 2.35 94% | 2.16 102% | 2.36 93% | 2.48 89% | 2.69 82% | 2.72 81% | 2.29 96% |
CCT | 6610 98% | 7317 89% | 6855 95% | 6054 107% | 6294 103% | 6959 93% | 6859 95% | 6838 95% | 11104 59% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 47 | 59 26% | 61 30% | 59 26% | 56 19% | 48.16 2% | 58 23% | 58 23% | 58 23% |
Color Space (Percent of sRGB) | 94.4 |
* ... kleinere Werte sind besser
In unserem Testgerät kommt ein 4K-Bildschirm von Samsung zum Einsatz. Verglichen mit den Monitoren in fast allen Vergleichsgeräten schneidet er allerdings deutlich schlechter ab, was Kontrastverhältnis und Schwarzwert angeht. Zunächst ist der Schwarzwert mit 0,45 cd/m² relativ hoch. Da auch die maximale Helligkeit nicht überzeugen kann, ergibt sich ein nur durchschnittlicher Kontrast von 536:1, der von vielen Screens in den Vergleichsgeräten deutlich übertroffen wird. Die Folge sind trotz der glänzenden Bildschirmoberfläche recht flaue Farben.
Für einen genaueren Test der Bilddarstellung verwenden wir ein Spektralfotometer und die Software CalMan. Hier muss man das Samsung-Panel wiederum loben: Die Farbdarstellung ist bereits unkalibriert recht genau, einen Blaustich können wir mit bloßem Auge nicht erkennen. Eine Kalibrierung verbessert die Farbdarstellung noch ein wenig, allerdings dürfte das nur sehr geschulten Augen auffallen. Mit einer sRGB-Abdeckung von lediglich 67 % (47 % des AdobeRGB-Raums) ist der Bildschirm für Profis ohnehin ungeeignet.
Beim Einsatz im Freien und in sehr hellen Umgebungen schneidet das MSI GS60 2QE schlechter als sein Vorgänger ab. Der war durch das spiegelnde Display schon nicht sonderlich gut für den Outdoor-Bereich geeignet, beim Nachfolger ist aber zusätzlich die maximale Helligkeit geringer, so dass es schwierig wird, an hellen Tagen etwas auf dem Bildschirm zu erkennen. Mit Spiegelungen muss man sich auch im Schatten oder in lichtdurchfluteten Räumen herumärgern.
Grundsätzlich ist der Einsatz eines IPS-Displays zu begrüßen, da es stabile Blickwinkel in alle Richtungen ermöglicht. Aufgrund der spiegelnden Oberfläche sind diese absoluten Blickwinkel aber nur zu erreichen, wenn man sich in einem dunklen Raum befindet und es keine Reflexionen auf dem Bildschirm gibt.
Leistung
Natürlich braucht ein Gamer-Notebook auch entsprechende Leistungsreserven und MSI bedient sich bei den schnellsten Möglichkeiten, die es momentan für Notebooks gibt: So kommt ein Intel-Core-i7-Prozessor zum Einsatz, ebenso wie die aktuell zweitbeste mobile Grafikkarte: Die GeForce GTX 970M von Nvidia. 16 GByte RAM sind beinahe schon etwas übertrieben, 8 GByte reichen derzeit selbst für die anspruchsvollsten Games. Außerdem stellt ein flottes RAID-System aus zwei 256 GByte großen SSDs die Spieledaten bereit. Solange die Komponenten also nicht drosseln, sollte es für sehr gute Ergebnisse reichen.
Prozessor
Der Prozessor des MSI GS60 2QE ist etwas schneller als der des Vorgängers GS60 2PE: Der Intel Core i7-4720HQ besitzt vier Kerne und 2,6 GHz Grundtakt. Per Hyperthreading können bis zu acht Aufgaben gleichzeitig erledigt werden und per Turbo der Takt auf bis zu 3,6 GHz bei einem aktiven Kern, 3,5 GHz bei zwei Kernen und 3,4 GHz bei vier Kernen erreicht werden.
Im praktischen Betrieb konnten wir mit allen Programmen flott arbeiten und auch für Spiele ist der Prozessor eine gute Wahl. Wer sein 4K-Display ausreizen will, der sollte, zumindest mit komprimierten 4K-Videos, ebenfalls keine Probleme bekommen: Unser Testfilm "Big Buck Bunny" läuft als .mp4 in 4K-Auflösung sowohl im Browser als auch im Windows Media Player absolut ruckelfrei. Auch das Hin- und Herspringen im Film ist problemlos und ohne Wartezeiten möglich. In den synthetischen Prozessor-Benchmarks der Cinebench-Reihe schlägt sich das Notebook ebenfalls erwartungsgemäß und liegt ungefähr auf dem Niveau der Vergleichsgeräte, die ähnlich flotte Core-i7-Prozessoren beinhalten.
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS60 2QE Ghost Pro 4K (2QEUi716SR51G) | |
Acer Aspire V15 Nitro VN7-591G-75TD | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS60 2QE Ghost Pro 4K (2QEUi716SR51G) | |
Acer Aspire V15 Nitro VN7-591G-75TD | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS60 2QE Ghost Pro 4K (2QEUi716SR51G) | |
Acer Aspire V15 Nitro VN7-591G-75TD | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 |
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Das System ist mit dem schnellen Prozessor, der flotten Grafikkarte und dem großen Arbeitsspeicher gut ausgestattet und ausgewogen zusammengestellt. Das SSD-RAID sollte für zusätzliche Geschwindigkeit sorgen, dennoch hinkt das MSI GS60 den Vergleichsgeräten besonders im PCMark 8 etwas hinterher. Vermutlich liegt das an der hohen Auflösung des Displays, die höhere Anforderungen an die Kernkomponenten stellt.
PCMark 7 Score | 5794 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3174 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4445 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3444 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
MSI verwendet einen RAID-Verbund aus zwei SSDs von Kingston mit jeweils 256 GByte, so dass 512 GByte Speicherplatz zur Verfügung stehen. Der RAID-Modus kommt der Geschwindigkeit zugute, da gleichzeitig auf beide SSDs geschrieben werden kann, dasselbe gilt natürlich auch für die Lesegeschwindigkeit. Die Performance-Einbrüche beim Schreiben, die wir beim Vorgänger beobachtet haben, gehören der Vergangenheit an, so dass Sie wirklich eine sehr potente Speicherlösung bekommen. Damit der Platz nicht knapp wird, ist zudem eine 1-TByte-Festplatte mit 7.200 Umdrehungen pro Minute verbaut.
Grafikkarte
Die GeForce GTX 970M ist eine der schnellsten Single-Grafiklösungen, die Sie aktuell für Ihr Notebook erhalten können, nur die GeForce GTX 980M oder ein SLI-Verbund aus mehreren Grafikchips ist zur Zeit noch leistungsfähiger. Sie läuft mit 924 MHz Grundtakt, der per Turbo auf bis zu 1.038 MHz gesteigert werden kann. Als Grafikspeicher kommt flotter GDDR5-VRAM zum Einsatz, 3 GByte stehen der Grafikkarte im MSI GS60 2QE zur Verfügung.
Unsere Benchmarks absolviert das Testgerät dann auch mit teils deutlichem Vorsprung gegenüber den Grafikchips der letzten Generation. Nur das Gigabyte P35X v3 mit GeForce GTX 980M bietet im Vergleichsfeld noch mehr GPU-Power.
3DMark 11 Performance | 9312 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 71993 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 20356 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 6548 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Aktuelle Games sind für das MSI GS60-2QE in Full-HD kein Problem: Selbst bei ultrahohen Details bleibt die Framerate immer über 30 fps. In der nativen Display-Auflösung wären die Spiele natürlich noch brillanter, allerdings muss man hier mit den Details schon stark zurückfahren: Ultrahohe Grafiksettings schafft die GeForce GTX 970M in keinem der von uns getesteten Titel flüssig. Auch ist der sichtbare Unterschied zwischen Full-HD und 4K auf dem 15,6-Zoll-Panel unserem Eindruck nach gering. Die höhere Auflösung lohnt sich also speziell für größere externe Displays, die über den Mini-Display-Port auch in 3.840 x 2.160 angesprochen werden können. Über den HDMI-Ausgang lassen sich ebenfalls 4K-Panels ansprechen, da er auf dem Standard "HDMI 1.4b" beruht, aber nur mit maximal 24 Hz.
Ärgerlich: Wie schon beim MSI GS70 hatten wir auch bei diesem Testgerät Probleme mit dem Vollbildmodus von "Dragon Age: Inquisition", die sich weder durch Deaktivieren der Origin-Oberfläche noch durch ein Update des Grafiktreibers beheben ließen. Auf anderen Geräten mit Nvidia-Chip konnten wir dieses Phänomen nicht beobachten. Im Forum von EA wird dieses Problem allerdings auch im Zusammenhang mit anderen Herstellern diskutiert. "Assassin's Creed Unity" stürzte außerdem im Home-Screen ab, allerdings ist das Spiel ohnehin nicht für seine Zuverlässigkeit bekannt, so dass wir auch das nicht dem Testgerät zuschreiben möchten.
Dragon Age: Inquisition | 13 fps |
Tomb Raider | 23 fps |
Watch Dogs | 11 fps |
Thief | 17 fps |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 405 | 297 | 187 | 80 |
Metro: Last Light (2013) | 145 | 140 | 97 | 52 |
Thief (2014) | 68 | 65 | 63 | 46 |
Wolfenstein: The New Order (2014) | 60 | 60 | 60 | 50 |
Watch Dogs (2014) | 106 | 92 | 45 | 36 |
GRID: Autosport (2014) | 320 | 179 | 132 | 79 |
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) | 170 | 120 | 70 | 45 |
Alien: Isolation (2014) | 222 | 200 | 99 | 70 |
Far Cry 4 (2014) | 95 | 87 | 60 | 51 |
Dragon Age: Inquisition (2014) | 129 | 86 | 43 | 34 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Die Dual-Kühlung beruht auf zwei Lüftern, je einem für Grafikkarte und Prozessor. Auf diese Weise lässt sich das Lüftergeräusch gering halten, es muss nur der Lüfter hochdrehen, bei dessen Komponente gerade erhöhte Temperaturen entstehen und gleichzeitig werden CPU und GPU durch einen eigenen Rotor besser gekühlt. Das hat beim MSI GS60-2PE ganz ordentlich funktioniert, insgesamt war die Geräuschentwicklung durchaus annehmbar (speziell für ein dünnes Gerät). Im Gegensatz zum Vorgänger verhält sich die Lüftersteuerung allerdings unruhig: Selbst bei geringer Last drehen die Lüfter oft grundlos nach oben und schwanken recht häufig in der Drehzahl.
Kann das MSI GS60-2QE bei erhöhter Leistung nun so leise bleiben wie der Vorgänger? Nicht ganz: Schon im Idle-Betrieb ist das Gerät immer ein kleines bisschen präsenter als das GS60-2PE. Dafür arbeitet es im Spiele-Betrieb etwas ruhiger und wird erst bei Volllast so richtig laut: 52 dB(A) sind das absolute Maximum, das wir messen. Das ist leicht mehr als beim Vorgänger.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.6 / 34.8 / 38 dB(A) |
HDD |
| 34.6 dB(A) |
Last |
| 43.4 / 52 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei der Temperaturentwicklung konnte der Vorgänger nicht überzeugen: Bis zu 78 Grad Celsius herrschten an der Unterseite des Gehäuses und die Grafikkarte erreichte im Stresstest über 90 Grad. Nun kommt die GeForce GTX 970M zum Einsatz, die bereits gezeigt hat, dass sie effizienter arbeitet und dadurch bei höherer Leistung besser gekühlt werden kann als die GTX 870M.
Tatsächlich fallen die Gehäusetemperaturen wesentlich geringer aus: Bis zu 65,1 Grad Celsius messen wir nun maximal an der Unterseite. Das ist zwar immer noch ein hoher Wert, aber längst nicht so unangenehm wie beim GS60-2PE. Im Idle-Betrieb sind die Temperaturen im Großen und Ganzen ähnlich wie beim Vorgänger, der hier auch keine großartige Erwärmung zeigte.
Im Stresstest belasten wir beide Kernkomponenten über einen längeren Zeitraum mittels Furmark und Prime95 zu 100 % und schauen, wie die Taktraten reagieren. Auch wenn dieser Test nicht sehr praxisnah ist, liefert er doch gute Vergleichswerte für die Kühlsysteme unterschiedlicher Systeme. Die Grafikkarte bleibt auch unter Volllast unter 90 Grad Celsius, was die Hardware vor einer Verkürzung der Lebensdauer schützt. Allerdings ist auch der Takt und damit die Leistung mit 848 MHz verringert. Ebenso wenig schafft es der Prozessor, seinen Turbotakt auszureizen und verharrt bei 2,7 GHz.
Im "normalen" 3D-Betrieb sieht die Situation besser aus: In "Dragon Age: Inquisition" ist selbst mit 3.840 x 2.160 Pixeln und ultrahohen Details bei beiden Komponenten der volle Turbotakt auch nach längerem Spielen noch aktiv.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 65.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-10.8 °C).
Lautsprecher
Auch am Soundsystem von Dynaudio wurde wenig geändert und so ist der Klang nach wie vor zwar nicht so gut wie beispielsweise beim MSI GT72, aber immer noch ordentlich. Durch den eingebauten Subwoofer werden Bässe kraftvoll wiedergegeben und auch wenn die Stimme bei Liedern etwas zu kräftig erscheint, ist der Klang insgesamt ausgewogen. Viel trägt sicher auch die "Creative Sound Blaster Cinema 2"-Software bei, die durch zahlreiche Optionen Verbesserungen des Klangs ermöglicht.
Kurioserweise hatten wir im Audiotest den Eindruck, dass sich die Lautsprecher des GS60 besser anhören als beim größeren Bruder, dem MSI GS70. Der Klang bei den kleineren Modellen schien uns präsenter und voller.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Dass die GeForce GTX 970M effizienter arbeitet als ihre Vorgängerin, die GeForce GTX 870M, lässt sich deutlich am Laststromverbrauch ablesen: Trotz höherer Leistung ist dieser geringer als beim GS60 2PE, das wir vor circa einem halben Jahr getestet haben. Im Idle-Modus ist der Verbrauch allerdings teils gestiegen: 10,5 Watt brauchte der Vorgänger mindestens, beim GS60 2QE sind es 15,3 Watt. Innerhalb der Vergleichsgruppe ist der Idle-Verbrauch ungefähr auf gleichem Niveau, lediglich der maximale Idle-Wert fällt mit 26,2 Watt etwas höher aus.
Praktisch ist, dass der Powerschalter weiterhin durch zwei unterschiedliche Farben anzeigt, welche Grafikkarte momentan werkelt. So kann man schnell Programme identifizieren, die die GTX 970M fordern und den Stromverbrauch in die Höhe treiben. Das Netzteil wurde mit 150 Watt Nominalleistung recht knapp bemessen. Natürlich kann es auch mehr Leistung zur Verfügung stellen, geht dann aber über seine Spezifikationen hinaus und wird deshalb unter Last bis zu 64,6 Grad warm. Im Stresstest entleerte sich zudem der Akku.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 15.3 / 20 / 26.2 Watt |
Last |
102.6 / 162.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im Vergleich zum Vorgänger ändern sich die Akkulaufzeiten kaum. Das ist jedoch keineswegs schlecht, wenn man die höhere Leistungsfähigkeit von Grafikchip und Prozessor in Betracht zieht. Einen Film mit Überlänge kann man auf dem MSI GS60-2QE jedenfalls genauso anschauen, wie man 3:04 Stunden im Internet surfen kann, bevor der Akku am Ende ist. Fast eine Stunde Gaming ist außerdem möglich (Dragon Age: Inquisition, mittlere Einstellungen).
Fazit
Das goldene Chassis hat sich das MSI GS60 2QE verdient, zumindest größtenteils. Die Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger sind deutlich spürbar, besonders bei der Wärmeentwicklung – dabei wurde die Leistung sogar massiv gesteigert. Auf den 4K-Monitor würden wir allerdings verzichten: Er bringt in der 15,6-Zoll-Klasse kaum einen Vorteil und mit seiner spiegelnden Beschichtung und der oft fehlerhaften Skalierung deutliche Nachteile. Gut, dass es das GS60 auch mit mattem Full-HD-Display gibt.
Die Spiele-Leistung ist hervorragend und wird aktuell nur von Notebooks mit GeForce GTX 980M übertroffen. Für die native Auflösung des Bildschirms reicht die Grafikpower aber nur aus, wenn man die Details stark zurücknimmt. Wir empfehlen, lieber auf FullHD und dafür mit maximalen Details zu spielen.
Schwächen des Vorgängers wie das seltsame Tastatur-Layout, das Clickpad und die geringe Deckel-Stabilität wurden auch beim GS60 2QE nicht behoben. Dafür bekommt man ein flaches und leichtes Notebook, das im Gaming-Betrieb die volle Leistung bereitstellt, ein schickes Gehäuse und ordentliche Lautsprecher.
Dass der Preis im Vergleich zum Vorgänger um 200 Euro gestiegen ist, liegt wohl an Nvidias Marktdominanz, die horrende Preise für die GeForce-GPUs ermöglicht. Vielleicht sollte man mit dem Kauf eines Gaming-Notebooks aktuell noch etwas warten.