Batman: Arkham Knight Notebook Benchmarks
Technik
Während die Konsolen-Fassung relativ gut bei der Presse und den Usern ankommt, muss sich die PC-Fassung derzeit viel Kritik anhören. Zurecht, wie unsere Anspiel-Session zeigt. Auch auf dem kräftigsten Testsystem mit Core i7-3770K und GeForce GTX 980 traten im Einzelspieler massive Frameraten-Einbrüche auf. Vor allem beim Rufen und Fahren des Batmobils ruckelt Arkham Knight oft extrem – bis hin zu kompletten Standbildern. Das wirkt sich nicht nur negativ auf den Spielfluss aus, sondern kann im schlimmsten Fall das Game Over bedeuten.
Hinzu kommen – je nach Gerät – kleinere bis mittelgroße Bugs. So verweigerte Arkham Knight auf einem Notebook (Schenker XMG A505) den Fullscreen-Modus. Ein anderes System produzierte bei unserer sonst üblichen Minimal-Auflösung 1.024 x 768 Bildfehler (AMD Kaveri Desktop). Okay, derartige Bugs gibt es bei vielen PC-Spielen, allerdings verärgert Arkham Knight auch durch seine hohen Hardware-Anforderungen. Ganze 6 GByte Arbeitsspeicher und eine Grafikkarte mit mindestens 2 GB VRAM müssen es sein. Knapp 36 GByte Festplattenspeicher sind ebenfalls happig. Immerhin hatten wir bei unseren Tests nicht mit Abstürzen zu kämpfen, was unter anderem an den taufrischen Treibern liegt (Nvidia 353.30 & AMD 15.6 Beta).
Für weiteren Sprengstoff sorgen die exklusiven Nvidia Effekte. Während die Optionen »Enhanced Rain« (mehr Regentropfen) und »Enhanced Light Shafts« (Lichtstrahlen) auch bei AMD und Intel GPUs verfügbar sind, lassen sich der interaktive Rauch und der interaktive Schutt (Papier etc.) nur auf Nvidia Chips aktivieren. Letztere Effekte sehen zwar ungemein schick aus, kosten jedoch ordentlich Power. Wenn man die bereits erwähnte GeForce GTX 980 zugrunde legt, bricht die Framerate mit allen GameWorks-Optionen um ca. 30 % ein (Full HD, maximale Details). Am meisten Performance kosten dabei »Smoke/Fog« und »Paper Debris«.
Die Regen- und die Lichteffekte wirken sich kaum auf die Leistung aus. Ebenso verhält es sich mit dem Anti-Aliasing, das Kanten nur dürftig glättet (SMAA). Ob man nun niedrige oder mittlere Texturen wählt, macht auch keinen großen Unterschied. Zwar werden bei der Einstellung »Normal« mindestens 3 GByte VRAM empfohlen, ein kurzer Test mit der GeForce GTX 960M offenbarte jedoch keine grobe Verschlechterung (zumindest im Benchmark). Ein Textur-Setting »High« existiert übrigens nicht.
Insgesamt bietet das Grafikmenü 11 Optionen, darunter befinden sich die Auflösung, die vertikale Synchronisation, der Bildmodus, die Schattenqualität und das Detaillevel (der Rest wurde schon angesprochen). Bis auf die Smoke- und Debris-Effekte werden alle Änderungen ohne Neustart übernommen.
Optisch macht Arkham Knight eine gute Figur. Trotz des etwas übertriebenen Glanz- bzw. Plastik-Looks weiß die aufgemotzte Unreal Engine 3 zu gefallen. Neben der Texturschärfe ist auch die Partikel-Qualität überdurchschnittlich (Explosionen, Funken, ...). Speziell die Rauchentwicklung hinterlässt bei Nvidia GPUs einen hervorragenden Eindruck. Spielerisch hat Arkham Knight ebenfalls seine Stärken, allerdings zeichnet sich ab, dass der Titel mit fortlaufender Dauer repetitiv wird (Missionen usw.). Der spannende und gut durchchoreographierte Anfang macht jedenfalls Lust auf mehr.
Weniger Lust bereitet das typische Verhalten der Unreal Engine 3: Abhängig vom System und den Grafiksettings werden die Texturen manchmal viel zu spät geladen, was in einem schwammigen Bild mündet. Das eingebaute 30-fps-Limit können wir ebenfalls nicht nachvollziehen. Immerhin lässt sich die Begrenzung manuell deaktivieren. Um mehr Frames freizuschalten, muss man im Spielordner (Festplatte:\Steam\steamapps\common\Batman Arkham Knight\BMGame\Config) die .ini-Datei »BmSystemSettings« öffnen und den Eintrag »MaxFPS« von 30.000000 auf beispielsweise 9999.000000 ändern. Top: Wenn man die nicht überspringbaren Intro-Videos ausklammert, sind die Ladezeiten recht kurz.
Benchmark
Arkham Knight enthält einen integrierten Benchmark, der sich »PC Performance Test« nennt und komfortabel über das Optionsmenü zugänglich ist. Die rund 1,5 minütige Sequenz präsentiert mehrere Szenen aus diversen Kameraperspektiven und gibt einen guten Ausblick auf die GameWorks-Effekte (siehe Video). Am Ende des Benchmarks wird nicht nur die mittlere, sondern auch die minimale und die maximale Framerate angezeigt. Die minimalen fps lassen sich jedoch kaum mit dem »richtigen« Spiel vergleichen, so dass man gewisse Reserven einplanen sollte. Unsere Performance-Einschätzung richtet sich nach dem Benchmark.
Resultate
Wie die unteren Screenshots belegen, merkt man – mit Ausnahme der GameWorks-Optionen – keinen signifikanten Unterschied zwischen den verschiedenen Settings. Dies führt leider dazu, dass Arkham Knight auch beim Einsatz von niedrigen Einstellungen sehr Hardware-fordernd ist. Low-End-Chips auf Niveau der HD Graphics 4600 oder der GeForce GT 740M sind generell zu schwach. Für 1.280 x 720 Pixel und minimale Details muss es mindestens eine GeForce GTX 850M sein. Normale Settings und 1.366 x 768 Pixel erfordern auch eine GeForce GTX 850M oder besser.
1.920 x.1080 Bildpunkte und hohe Details (Enhanced Rain & Light Shafts On) laufen erst ab einer GeForce GTX 870M flüssig. Eine Kombination aus Full HD und aktivieren GameWorks-Effekten packen derzeit nur die GeForce GTX 970M und die GeForce GTX 980M (Dual-GPUs nicht eingerechnet). Für 4K, sprich 3.840 x 2.160 Pixel, waren alle getesteten Notebook-Chips zu langsam. Hohe Settings ruckelten selbst auf der GTX 980M stark – und das bei deaktiviertem Rauch und abgeschalteten Paper Debris. Die CPU spielt bei den meisten Systemen nur eine untergeordnete Rolle. Ein Standard Intel Prozessor mit Turbo Boost ist flott genug.
Nimmt man alle Aspekte zusammen, würden wir mit dem Kauf noch warten bis die Entwickler das Performance-Level der PC-Version optimieren und die Frameraten-Einbrüche halbwegs in den Griff bekommen. Hinweis: Sobald Arkham Knight auf rund 5 Systemen installiert ist, wird die Aktivierung für mindestens 24 Stunden gesperrt – ein Phänomen, das man sonst nur von EAs Download-Plattform Origin kennt. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Nvidia und Schenker Tech. für die Keys bedanken.
Update 13.09.15: Im Zuge des großen Performance-Patches wurde das Grafikmenü um mehrere Features erweitert (z. B. eine Anzeige für die VRAM-Auslastung). Unten sind die aktualisierten Einstellungen aufgeführt, welche wir ab jetzt verwenden. Durch die neue Texturoption »High« kann man die Ergebnisse in höheren Stufen nicht mehr 1:1 mit der Ursprungsversion vergleichen.
Batman: Arkham Knight | |
3840x2160 High / On (Interactive Smoke & Paper Debris Off) AA:SM AF:8x 1920x1080 High / On AA:SM AF:16x 1920x1080 High / On (Interactive Smoke & Paper Debris Off) AA:SM AF:8x 1366x768 Normal / Off AF:4x 1280x720 Low / Off AF:Trilinear | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 3770K | |
AMD Radeon R9 290X, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980M, 4700MQ | |
AMD Radeon R9 280X, 3770K | |
NVIDIA GeForce GTX 960, E3-1230 v3 | |
NVIDIA GeForce GTX 970M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 880M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 870M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 960M, 4720HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 860M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 850M, 4340M | |
NVIDIA GeForce GT 750M, 4702MQ | |
AMD Radeon R7 512 Cores (Kaveri Desktop), A10-7850K | |
Intel Iris Pro Graphics 5200, 4750HQ | |
NVIDIA GeForce GT 740M, 4200M | |
NVIDIA GeForce GT 720M, 4200M | |
Intel HD Graphics 4600, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GT 640M, 2637M | |
Intel HD Graphics 5500, 5010U |
Testsysteme
Vier unserer Testgeräte stammen von Schenker Technologies (mysn.de):
- W504 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 860M, GTX 870M, GTX 880M, GTX 970M, GTX 980M)
- A505 (Core i7-4720HQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 960M)
- M504 (Core i5-4340M, 8 GB DDR3, GeForce GTX 850M)
- M503 (Core i7-4702MQ, 8 GB DDR3, GeForce GT 750M)
Auf diesen Notebooks ist jeweils Windows 7 in der 64-Bit-Edition installiert (Win 8.1 @XMG A505).
Drei Testgeräte wurden von Nvidia zur Verfügung gestellt:
- HP Envy 15-j011sg (Core i5-4200M, 12 GB DDR3, GeForce GT 740M)
- MSI CX61-i572M281BW7 (Core i5-4200M, 8 GB DDR3, GeForce GT 720M)
- Acer Aspire Timeline Ultra M3-581TG (Core i7-2637M, 4GB DDR3, Geforce GT 640M)
Intel spendierte uns zudem ein:
- Schenker S413 (Core i7-4750HQ, 8 GB DDR3, Iris Pro Graphics 5200)
Die Desktop-Rechner beinhalten CPUs/APUs von Intel und AMD, SSDs von Micron, Intel und Samsung, Mainboards von Intel und Asus sowie Grafikkarten von Nvidia und AMD. Als 4K Monitor nutzen wir den Asus PB287Q.
Verwendete GPU-Treiber: Nvidia 353.30, AMD 15.6 Beta, Intel 10.18.14.4222