Test Medion Akoya E2312 MD97974 Subnotebook
Kompakt und mobil. Mit diesen Schlagworten versieht der Medion Shop den 12.1-Zoller Akoya E2312. AMDs E-450 APU mit zwei Kernen, eine integrierte Radeon Grafik, ein 6-Zellen-Akku und eine 500-GB-Festplatte. Die technischen Fakten können dem Mobility-Anspruch gerecht werden. Danach wird es aber unglaubwürdig. „Bringt Leistung in den Alltag ultramobiler Notebooks“ und „DirectX-11-fähige AMD Radeon Grafik sorgt für ein fantastisches Multimedia-Erlebnis“. Aus vorangehenden Tests mit AMDs APU-Plattformen wissen wir, dass auch im Subnotebook-Vergleich das Gegenteil der Fall ist: Die DX11-Radeon taugt nicht für aktuelle DX11-Games und die beiden APU-Rechenkerne sind sogar Intels Low Voltage CPUs (Ultrabooks) unterlegen.
Schiere Performance wird es also nicht sein, was der Käufer des Medion Akoya E2312 für 399 Euro erhält. Sind die gewünschten Merkmale vielmehr Mobilität via Laufzeit und Effizienz durch gute Eingabegeräte und eine perfekte Ergonomie? Der folgende Test beantwortet alle Fragen zum Akoya E2312.
Das kleine Akoya hüllt sich komplett in Kunststoff, wobei die Oberseiten in Klavierlack getaucht sind. Die schwarz anmutenden Flächen sind mit einem feinen horizontalen Strichmuster versehen. Dadurch wirken die Flächen nicht tiefschwarz, stattdessen bemerken wir einen bronzefarbenen Schimmer.
Der Wertigkeit hilft das aber nicht auf die Beine. Fingerabdruckhasser sind sofort auf den Plan gerufen: Die glänzenden Areale um und zwischen den Tasten schreien nach einem Putztuch (nicht im Lieferumfang). Hinzu kommt eine starke Anfälligkeit für Kratzer, speziell auf dem Deckel.
Um die Stabilität des 12.1-Zollers ist es nicht zum Besten bestellt. Die Scharniere hängen recht weich am Gehäuse und lassen sich nur bis auf 115 Grad öffnen (üblich zirka 135 Grad). In manchen Situationen kann das für den Betrieb auf dem Schoß bereits zu gering sein. Die Unterseite des Gehäuses können wir mit dem Finger deutlich eindrücken. Bei Verwinde-Versuchen an der Baseunit knarzt selbige deutlich. Der Deckel hat immerhin eine hohe Stabilität, seitliches Verbiegen gelingt uns nur minimal, ebenso wie mittiger Druck auf das Panel.
Der Boden unter den Tasten liegt fest auf und dellt an keiner Stelle ein. Die Unterseite des E2312 verbirgt eine einzelne Wartungsklappe, hinter welcher sich die Festplatte (2.5 Zoll, 9.5 mm Bauhöhe) und die beiden RAM-Sockel befinden. Der Leer-Platz für das Mini-PCI-Express-Modul ist leider nicht mit einem 3G-Modul belegt (Sockel fehlt, kein Nachrüsten!).
Das Akoya E2312 ist bis auf den USB 3.0 Port (1x) ebenso dürftig ausgestattet wie fast alle 11.6- und 12-Zoller. Das geringe Platzangebot erlaubt schlichtweg keine ausufernden Anschlüsse. Selbige befinden sich konsequent auf der rechten und der linken Gerätehälfte, weshalb ein Herumfummeln und Suchen nach dem Kartenleser zum Glück entfällt.
Der HDMI-Anschluss (neben VGA) ist Standard für Geräte mit AMDs Fusion APU (z. B. Lenovo IdeaPad S205, ThinkPad X121e, ThinkPad Edge E325). Hochauflösende Filme können auf dem kleinen Medion abgespielt und auf einem großen Fernseher bzw. auf einem externen TFT in Full HD ausgegeben werden (inkl. Tonübertragung). Aber auch an der Full-HD-Bildqualität des VGA-Ausgangs haben wir nichts auszusetzen.
Kommunikation
Große Datenmengen werden am schnellsten mit dem Realtek PCI-E Gigabit Adapter ins Heimnetzwerk verschoben (Kabel: RJ45). Das Draft-N Modul desselben Herstellers sorgt aber auch per Funk für eine schnelle Verbindung mit dem Router. Das Funkmodul trägt keine Bluetooth-Baugruppe. Der Partner im Chat kann sich auf eine 1.3-Megapixel-Webcam freuen (1280 x 720). Eine LED neben der Webcam gibt Auskunft darüber, ob gerade aufgenommen wird oder nicht.
Zubehör
Neben dem externen Netzteil legt der Hersteller Garantiekarte, Bedienungsanleitung, Windows 7 Home Premium 32 Bit Recovery DVD und eine Application und Support Disc in den Karton. Ein Putztuch für die Hochglanzflächen fehlt leider. Ablichten konnten wir dieses Zubehör nicht, da uns nur ein Testgerät ohne Verpackung und Zubehör zur Verfügung stand.
Garantie
Die Herstellergarantie beläuft sich auf 24 Monate. Das ist für ein Gerät der untersten Preisklasse sehr üppig. Wo es im Fall der Fälle Hilfe gibt, das verschweigt Medion zum Glück nicht und legt auf dem Desktop einen Link zum Medion Service Center ab.
Tastatur
Die Tasten haben einen großen Abstand zueinander. Im Vergleich zu Desktop-Eingaben haben sie eine ziemlich große Fläche: 20 mm statt 18 mm (Desktop-Tastatur). Selbige kommt zustande, weil das Tastenfeld weit nach rechts und links gestreckt wurde. Zudem wurden Enter und Shift verkleinert. Die Pfeiltasten sind aber ebenso groß wie die anderen Tasten.
Große Hände müssen nicht lange üben, um ein flüssiges Tippen zu erreichen. Der Grund: Die Tasten haben eine leichte konische Innenwölbung, was der Fingerzielführung dient. Dieses Feature ahmt Desktop-Tasten nach, welche traditionell deutliche konische Wölbungen haben.
Die Tasten haben nicht auf der ganzen Fläche festen Boden unter den Füßen. Rechts von der Mitte lässt sich das Feld ein Stück weit eindellen. Den Druckpunkt empfinden wir als deutlich, der mittlere Tastenhub gibt dem Schreiben ein gutes Feedback. Der Anschlag ist fest, aber nicht hart und das Klick-Geräusch gedämpft. Insgesamt können wir dem E2312 eine für die Preis- und Geräteklasse gelungene Tastatur zusprechen, die nur aufgrund der Beschränkungen des 12-Zoll-Formfaktors an Tipp-Komfort verliert.
Touchpad
Das winzige Touchpad (Diagonale 7.3 cm) ist Teil der Handauflage und damit zwar matt, aber aus demselben Kunststoff. Die Abgrenzung zur Umgebung ist deutlich genug, die rutschige Haptik und die schwer klickenden Tasten vermitteln jedoch einen zähen, minderwertigen Eindruck. Minimalistisch ist die Funktionalität: Die üblichen Multi-Touch-Gesten wie Vergrößern, Verkleinern, Rollen mit zwei Fingern gibt es nicht. In der Software des Sentelic Finger Sensing Pads (Version 8.5.8.3 MSI) lässt sich selbiges auch nicht aktivieren. Eine horizontale und vertikale Scrollbar sind aber vorhanden.
Den Cursor steuern wir zielgenau über den Desktop, das funktioniert auch mit feuchten Fingern. Mit diesen erhöht sich aber der Widerstand beim Gleiten, der Finger rutscht dann zäh über die Fläche. Die Tasten klicken nicht sehr laut, dafür ist aber der Druckpunkt je nach Position uneinheitlich und zu knapp. Schnelles Klicken ist mit diesen Tasten mühsam.
Die 12.1 Zoll messende Anzeige stammt von Hannstar (HSD121PHW1). Das Glare Type Panel löst mit 1.366 x 768 Bildpunkten auf. Die Übersichtlichkeit auf dem Desktop ist damit ziemlich groß. 12.1-Zoller sind im Vergleich zu 11.6-Zollern selten, es gibt aber auch Konkurrenzprodukte gleicher Preisklasse: Asus Eee PC 1215B und Eee PC 1215N. Es scheint keine anderen Panel-Hersteller für 12.1 Zoll zu geben, denn diese beiden Alternativen besitzen denselben Hannstar-Typ. Die Messergebnisse sind infolgedessen sehr ähnlich.
Die nicht entspiegelte Anzeige sorgt auf der optischen Seite für kontraststärkere, leuchtende Farben, doch Reflexionen sind inklusive. Der Kontrast von 200:1 ist trotz aller optischen Täuschung schwach und auf schwarzen Flächen auch mit dem bloßen Auge erkennbar. Die schwarzen Flächen sind etwas blass und haben einen leichten grauen Einschlag.
Der Farbraum ist ein Thema für Profi-Bildbearbeiter, welche das E2312 aufgrund der niedrigen Leistung nicht einsetzen werden. Der Vollständigkeit halber messen wir den Farbraum und vergleichen mit AdobeRGB, sRGB und den Panels der Vaio S13X9E und Z13B7E (transparent). Diese Profi-Panels spielen in einer ganz anderen Liga. Letztere decken mindestens sRGB ab (transparenter Bereich), so könnte man vermuten. Die dritte Grafik zum S13X9E zeigt aber: Selbst ein teures High End Vaio (zirka 1.000 Euro) hat nicht automatisch einen größeren Farbraum als ein günstiges Medion Akoya (399 Euro).
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 200 cd/m²
Kontrast: 200:1 (Schwarzwert: 1 cd/m²)41.73% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
59.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.26% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Genau 185 cd/m² beträgt die Leuchtdichte (Luminanz) im Durchschnitt. Für ein Subnotebook hätten wir uns eine höhere Leuchtdichte gewünscht, mindestens 250 cd/m². Die Ausleuchtung ist ganz passabel, aber nicht perfekt. Bei 81 % kann ein sehr genau hinschauender Betrachter schon Leuchtunterschiede zwischen den hellsten und den dunkelsten Bereichen ausmachen (nur bei Schwarzbild). Speziell oben fällt die Helligkeit auf bis zu 163 cd/m² zurück.
Wer im Sommer mit dem Medion Zwerg ins Freibad geht, muss sich immer schattige Plätze auf der Liegewiese suchen. Die maximale Helligkeit drosselt im Akkubetrieb zwar nicht, aber die Reflexionen des Glare Type stören deutlich. Selbst unser Foto, das an einem leicht bewölkten Wintertag entstand, zeigt deutliche Sichteinbußen durch die niedrige Helligkeit und die Spiegelungen.
Wie bei den meisten Subnotebooks sind die horizontalen Blickwinkel klein. Bis etwa 45 Grad von der zentralen Position bleiben Farben erhalten. Danach geht der Kontrast deutlich zurück und die Farben invertieren bis zur Unkenntlichkeit. Weicht der Blick nach unten oder oben ab, stellt sich dieser Effekt schon viel früher ein (vertikal). Schrift ist dann nur bis 35 Grad deutlich ablesbar, Farben verfälschen bereits ab 20 Grad.
Der AMD E-450 (Dual Core 1.65 GHz) ist eine Low Cost APU (Acellerated Processing Unit), die CPU und integrierte Grafikkarte auf einem Chip vereint. Der E-450 löst den E-350 von Ende 2010 derzeit in Subnotebooks und Notebooks ab, bringt aber keine signifikanten Verbesserungen oder Leistungserhöhungen mit sich. Die integrierte Grafikeinheit mit DirectX-11-Funktion und UVD3 Video-Decoder (HD-Videos: MPEG-2, H.264, VC-1) nennt sich jetzt Radeon HD 6320.
Der APU Chip sitzt auf einem AMD A50M Chipsatz und wird von 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher begleitet. Medion setzt vorbildlicherweise auf das 64 Bit Windows 7 Home Premium, weshalb die 64-Bit-APU bestmöglich ausgenutzt wird. Als Massenspeicher kommt eine Seagate ST9500325AS mit 500 GB zum Einsatz. Diese rotiert mit 5400 U/Min und hat eine Bauhöhe von 9.5 mm.
Prozessor
Wir vergleichen die Bobcat Kerne des AMD E-450 (2x 1.65 GHz) mit dem Vorgänger E-350 (2x 1.60 GHz), sowie mit dem am Markt befindlichen Intel Atom Dual Core N550 (2x 1.5 GHz), sowie D525 (2x 1.8 GHz). Viele Käufer werden sich die Frage stellen: Lohnt sich der Aufpreis für ein AMD APU-System, oder genügt ein Intel Atom Netbook? Hier gäbe es z. B. den Eee PC 1215N (D525, Nvidia Ion2, 12.1-Zoll) für zirka 380 Euro.
Der Intel Atom Dual Core hat den Hyper-Threading-Vorteil von vier Rechen-Threads. Die AMD APU hingegen kann nur mit zwei Threads rechnen, dafür aber "out-of-order". Führt das zum Gleichstand im Performance-Vergleich? Die Differenz zum E-350 dürfte gering ausfallen. Level 1 und 2 Cache sind ident (128 bzw. 1.024 KB) und die Taktung wurde nur um 50 MHz erhöht.
Das E2312 erreicht im Multi-Core Benchmark Cinebench R11.5 64 Bit nur 0.62 Punkte. Das ist gleichwertig mit den bisherigen E-350 Geräten: 0.6 Punkte. Für den N550 fehlt der 64-Bit-Wert, weshalb wir den Cinebench R10 Multi 32 Bit betrachten: 2.028 Punkte für den E-450, ~1.400 Punkte für den Atom N550 und 1.596 Punkte (Durchschnitt) für den Atom D525. Der E-350 liegt ident bei ~2.000 Punkten. Der AMD-Prozessor ist Intels schnellstem Pinetrail-Atom (D525) also überlegen, die Differenz ist aber klein.
Der Prozessor senkt im Leerlauf seinen Takt auf 766 - 823 MHz. Einen Turbo besitzen die Bobcat Kerne nicht (nur bei Llano APUs), weshalb bei Last stets 1.65 GHz laufen. Hierauf kann der Nutzer im Vision Control Center durch beliebige Begrenzung der Taktung Einfluss nehmen.
System Performance
Die CPU-Tests lassen den AMD E-450 besser als die Atom-Konkurrenz und ident zum Vorgänger E-350 aussehen. Was aber sagt die kombinierte Leistung unseres Akoya E2312? Hier spielen die Festplatte, der Arbeitsspeicher und die Grafikkarte (HD 6320) eine Rolle. Wir benutzen den PC Mark Vantage und den PCMark 7, um die Systemleistung zu prüfen.
Die Ergebnisse schwächeln: 2.392 bzw. 969 Punkte fallen niedriger aus als beim Samsung 305U1A (2.640 bzw. 1.005 Punkte) mit identer Hardware (außer HDD). Ursache kann der etwas schlechtere PCMark 7 Storage-Score von 1.379 zu 1.456 Punkten sein. Auch der Entertainment-Score (943 zu 1.027 Punkten) fällt beim E2312 niedriger aus. Der PCMark Vantage liegt auf dem Level bisheriger E-350-Testgeräte, von denen wir von 11.6 bis 15.6 Zoll sehr viele im Test hatten.
E-450-Geräte, wie das HP Compaq Presario CQ57, liegen im Wesentlichen gleichauf. Der Atom D525 im Asus Eee PC 1215N ist 25 % langsamer, das N550-Netbook Samsung NF210-HZ1 kommt auf eine Minderleistung von 31 %. Als Atom Netbook war der Asus Eee PC R051PX (N570) 40 % langsamer. PCMark Vantage-Scores (64 Bit) für N550 und D525 bietet die Testdatenbank leider nicht (Netbooks meist 32 Bit Windows).
Außerhalb der Netbook-Hemisphäre ist unser Akoya Mini deutlich schwächer als bspw. ein einfaches Office-Gerät mit Core i3 2330M und integrierter Intel Grafik. Das Asus Pro P53E liegt zum Beispiel bei 4.810 bzw. 1.768 Punkten (PCMark Vantage / PCMark 7).
PCMark Vantage Result | 2392 Punkte | |
PCMark 7 Score | 969 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Es ist eine HDD Seagate ST9500325AS (5400U/Min) mit 500 GB Bruttokapazität verbaut. Die HD-Tune-Werte fallen niedrig aus. Der Durchsatz beim sequentiellen Lesen beträgt 63 MB/s. Crystal Disk Mark ermittelt ebenso ein Bild über die Geschwindigkeiten beim Lesen/Schreiben von kleinen und großen Dateien. Auffällig sind die kleinen Durchsätze bei verstreuten 4K-Paketen (0.4/0.8 MB/s; Lesen/Schreiben). Die Toshiba MK3265GSXN (5400U/Min, 320 GB) des Sony Vaio YB1S1E/S erreichte an dieser Stelle immerhin 0.57/1.69 MB/s.
Weitere Vergleichsdaten finden Sie in der HDD/SSD Benchmarktabelle in der FAQ-Sektion.
Grafiklösung
Die DirectX-11 GPU Radeon HD 6320 (IGP) ist das Leistungspaket unter den IGP-Grafikeinheiten der AMD C- und E-Serie. Im Vergleich zur HD 6310 (E-350) kann die Taktung nun per Turbo Core von ehemals 500 auf 600 MHz gehen. Die Vorteile halten sich aber in Grenzen und sind allein durch Benchmarks ermittelbar.
Der 3DMark 06 endet auf 2.351 Punkte, das sind immerhin 14 % mehr als die E-350-Geräte erreichen, z. B. ThinkPad Edge E325 (2.048). Einer HD Graphics 3000 aus aktuellen Core i3- oder i5-Geräten kann das aber nicht gefährlich werden: Diese Notebooks rangieren zwischen 2.500 und 4.600 Punkten (+5 bis +90 %).
Der 3DMark Vantage endet auf 853 Punkte. Auch hier liegen die E-350er bestenfalls 15 % darunter. Die Intel HD ist erneut 19 bis 117 % schneller. Nvidia Ion 2 Systeme, wie die 12.1-Zoll-APU-Alternative Eee PC 1215N, liegen mit 2.400 (3DMark06) gleichauf bzw. mit 725 Punkten (3DMark Vantage) etwas niedriger (-15 %).
3DMark 05 Standard | 4253 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 2351 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 853 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die hohe Grafikleistung wurde oft als Vorteil der E-450/350 APU gegenüber Intel Atom mit der leistungschwachen integrierten Intel GMA genannt. Der 3D-Performance-Vorteil gegenüber Intel Atom N550/N450 Netbooks muss an dieser Stelle nicht mehr bewiesen werden, das taten bereits zahlreiche Fusion-Geräte zuvor. Käufer sollten sich aber nicht täuschen lassen, denn der Vergleich klappt nur auf sehr niedrigem Netbook-Level. Im Vergleich zu Intel Core bzw. AMD Llano Notebooks, auch solchen mit Prozessorgrafik oder Low-Voltage-Prozessor, ist die 3D-Performance der E-450 APU äußerst gering.
The Elder Scrolls V: Skyrim, F1 und Anno 2070 haben wir bereits beim Samsung 305U1A (ebenfalls E-450) ausprobiert und durchweg als unspielbar angesehen (auch nicht in niedrigen Details). Lediglich das 2008er Left 4 Dead war in der niedrigsten Einstellung spielbar. Heute machen wir mit aktuelleren Games weiter und erleben Resultate, die nicht weiter kommentiert werden müssen. Computerspiele sind bis auf sehr alte Titel mit niedrigen Anforderungen kein Thema für das Akoya E2312. Für eine Spiele-Übersicht der Radeon HD 6320 siehe deren Datenblatt.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 17.7 | 14.2 | ||
Total War: Shogun 2 (2011) | 26.2 | |||
Dirt 3 (2011) | 23.2 | 12.9 | ||
Deus Ex Human Revolution (2011) | 20 |
Geräuschemissionen
Im Betrieb mit geringer Last dreht der Lüfter mit einem Geräuschpegel von 33 bis 35.1 dB(A). Der höhere Pegel wird immer wieder durch ein plötzliches Aufbrausen erreicht, welches sogar im Leerlauf auftritt. Richtig leise wird es fast nie, denn ein Ausschalten des Lüfters hat Seltenheitswert. Wenn dies einmal passiert, dann bleibt nur das Grundrauschen der Festplatte: 23.3 dB(A). Im BIOS gibt es keine Optionen bezüglich der Lüftersteuerung.
Wenn die Radeon HD 6320 und der Prozessor durch unsere Stress-Benchmarks belastet sind, so steigt der Pegel auf 46.6 dB(A). Für einen 12.1-Zoller ist das eine enorme Lautstärke, die aber in der Praxis nie auftreten dürfte. Realistischer sind 37.6 dB(A) während eines 3DMark 2006 bzw. 42 dB(A) während des CPU-Stresstests Prime 95 über eine längere Zeit.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.3 / 34.5 / 37.6 dB(A) |
HDD |
| 32.3 dB(A) |
Last |
| 37.6 / 46.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Betrieb mit viel Leerlauf bleibt das Akoya E2312 handwarm. Das ändert sich unter Last nur punktuell auf der Unterseite, wobei noch nicht einmal die 40 Grad überschritten werden. Throttling ist kein Thema: Während eines mehrstündigen Stresstests (Prime95+Furmark) lag der CPU-Takt konstant bei 1.65 GHz.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 29.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-0.7 °C).
Lautsprecher
Die kleinen Speaker sind nicht gerade hörenswert. Sie befinden sich an der Frontpartie des 12.1-Zollers und geben ein hochtöniges Piepsen von sich. Bei hoher Lautstärke verzerren die kleinen Membrane und sind hörbar überfordert. Hier hilft im Prinzip nur eines: Kopfhörer, Lautsprecher oder Audio per HDMI anschließen und dann erst genießen. Anschließen sollte der Nutzer auch ein Mikrofon für die Skype Videotelefonie: Das eingebaute Mikrofon am oberen TFT-Rand nimmt auch bei maximiertem Eingangspegel (Mikrofonverstärkung im Realtek HD Audio Manager) nur extrem leise und verzerrt auf. Das Ergebnis ist absolut unbrauchbar.
Energieaufnahme
Je nach Formfaktor hatten alle bisherigen Subnotebooks mit AMDs E-350 bzw. E-450 eine sehr ähnliche Energieaufnahme von 8 bis 14 Watt im Leerlauf und 24 bis 30 Watt unter Höchstlast. Das Akoya E2312 tritt in diese Fußstapfen und zieht im Idle 9 bis 13 Watt aus der Dose. Das ist minimal mehr als das Samsung 305U1A (8 bis 11.5 Watt).
Unter Belastung durch einen 3DMark2006 benötigt der 12.1-Zoller 29 Watt, im Stresstest sind es dann sogar 33 Watt. Auch an dieser Stelle liegt das Medion leicht über dem Samsung 305U1A (24 bis 30 Watt). Der Akku war bei den Messungen voll geladen und wurde zu Prüfzwecken entnommen.
Das 65-Watt-Netzteil ist für den Strombedarf überdimensioniert und bringt neben dem hohen Gewicht von 315 Gramm auch eine Größe von 12 x 5 Zentimetern mit sich. Das genannte Samsung Subnotebook hat ein kleines 40-Watt-Netzteil mit 167 Gramm Gewicht. Einziger Vorteil der Medion Stromversorgung: Am Netzteil befindet sich ein echter On-/Off-Schalter.
Aus / Standby | 0.6 / 0.8 Watt |
Idle | 9.2 / 11.8 / 12.8 Watt |
Last |
29.2 / 32.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Bei den Laufzeiten sorgt der dicke, überstehende 49-Wh-Lithium-Ionen-Akkumulator nicht für die erhofften Bestzeiten. Im Leerlauf steht der 12.1-Zoller für 5:55 Stunden in der Gegend herum. Weil dies bei minimierter Helligkeit sowie inaktivem WLAN geschieht, ist diese Laufzeit unrealistisch.
Der realen Akkulaufzeit kommt unser Test beim WLAN-Surfen sehr nahe. Nach 3:43 Stunden ist der Akku leer, denn wir haben YouTube besucht, Dateien heruntergeladen und sind über News-Seiten gewetzt. Das LED-Panel lief während dieses Tests auf zweithellster Stufe, also etwas über 150 cd/m². Die Laufzeit des E2312 enttäuscht, zumal wir die 8:45 Stunden des Samsung 305U1A vor Augen haben. Dieser 11.6-Zoller hatte zwar einen 66-Wh-Lithium-Ion-Akku, aber der Wattstunden/Zeit-Output erscheint signifikant besser.
Bei unseren Tests ist eine Probe der Laufzeit während des DVD-Schauens üblich. Den Filmspaß simulierten wir mit einem niedrig auflösenden Avi-Film in Endlosschleife. Der Film endete nach 3:17 Stunden abrupt. Danach benötigte das Akoya eine Ladezeit von 2:44 Stunden (Gerät aktiv, keine Last).
Das Akoya E2312 kommt ausdruckslos und ohne echte Anreize daher. Wir fragen uns, warum der Kunde gerade dieses und nicht irgendein anderes Billig-Subnotebook kaufen sollte. Wir vermissen eindeutige Pluspunkte, die den 12.1-Zoller vor der Konkurrenz abheben. Dies könnte im Zweifel sogar das Design sein. Aber so intensiv wir auch suchen, wir können in den meisten Punkten nur trostlosen Durchschnitt entdecken.
Die schwammigen Scharniere und das teilweise knarrende Chassis vermitteln zusammen mit dem Schmierfinger-Look einen minderwertigen Eindruck. Die Tasten haben als Ausgleich ein gutes Tipp-Feedback und durch konische Tasten eine passable Treffgenauigkeit (trotz verkleinerter Tasten). Der winzige, hart klickende Mausersatz ohne Mehrfinger-Gesten-Erkennung gefiel uns aber nicht.
Das 12.1-Zoll-Displaypanel ist von geringer Qualität, der niedrige Kontrast, die geringe maximale Helligkeit und das spiegelnde, im Sonnenlicht zu dunkle Bild, sprechen uns nicht an. Zu Ehrenrettung des E2312 muss aber gesagt werden, dass alle Notebooks dieser Preisklasse minderwertige Panels haben.
Die Arbeitsgeschwindigkeiten und die Spiele-Performance mit der AMD E-450 APU sind, wie zu erwarten, sehr niedrig. Leider profitiert die Kühlung davon überhaupt nicht, der Lüfter rotiert selbst im Leerlauf nahezu beständig und nervt bereits bei zurückhaltender Aktivität durch plötzliches Aufbrausen.
Bleiben die Akkulaufzeit von 3:43 bis knapp 6 Stunden, das kühle Gehäuse, sowie USB 3.0 als Vorteile für 399 Euro. Schlussendlich verführt allerdings nicht einmal der Preis, denn es geht noch günstiger: Den Asus Eee PC 1215B (E-450) gibt es teilweise schon ab 299 Euro (ohne Betriebssystem), leider ebenfalls mit Glare-Type-Anzeige. Wenn es auf Leistung gar nicht ankommt, dann wäre der Eee PC 1215N mit Atom D525 (Dual Core) eine Option (ab 385 Euro). Eine matte Anzeige gibt es beim Lenovo ThinkPad Edge E325 (E-350) in 13.3-Zoll bereits ab 399 Euro (ohne OS).
In 11.6 Zoll sind die Alternativen mannigfaltig: Das Lenovo IdeaPad S205 gibt es ohne Windows bereits ab 319 Euro (M63D3GE, E-450). Alternativ: HP Pavilion dm1-4100eg, den wir mit E-350 im Test hatten. Beliebt ist Lenovos ThinkPad X121e, das ab 380 Euro zu haben ist (FreeDOS). Ganz neu in den Shops ist der Asus Eee PC R252B mit gleicher technischer Ausrüstung (außer 500-GB-HDD) für 379 Euro.