Test HP Compaq Presario CQ57-303SG Notebook
Textverarbeitung, E-Mails abrufen oder im Internet surfen - viele Käufer im Consumer-Bereich stellen keine hohen Anforderungen an ihr Notebook. Hochtaktende Dual- oder Quadcoreprozessoren verbleiben so immer länger im Leerlauf, ohne ihre teuer erworbenen Leistungsreserven ausspielen zu können.
Das muss nicht sein, dachte sich HP und bestückte sein 15.6 Zoll großes Compaq Presario CQ57 mit einer sparsamen Fusion-APU der E-Serie von AMD. Als Entschädigung für die eher dürftige Performance glänzt selbige mit einer überaus geringen Leistungsaufnahme sowie dem niedrigen Preispunkt. Je nach Onlineshop ist unsere Konfiguration mit einem E-450, 500 Gigabyte Speicherplatz und 4 Gigabyte RAM bereits für unter 330 Euro erhältlich. Andere Varianten setzen teilweise auch auf den noch etwas schwächeren E-300 beziehungsweise Celeron- oder Pentium-Prozessor von Intel. Die Kosten liegen hier zwischen 290 und 400 Euro.
In dieser Preisklasse wird die Luft für mögliche Konkurrenten bereits reichlich dünn. Neben einer Vielzahl von Netbooks, welche durch ihre abweichende Zielgruppe jedoch nicht zum Vergleich herangezogen werden können, finden sich in unserer Datenbank nur wenige derart günstige Modelle. Mit dem HP 630 sowie HP 635 kommen dabei gleich zwei Notebooks vom Hersteller unseres heutigen Testkandidaten, zudem schicken wir noch das G575 von Lenovo in den Kampf. Ring frei zur ersten Runde!
Das Gehäusedesign des Compaq Presario CQ57 wurde nahezu unverändert von den Modellen HP 630 und HP 635 übernommen, lediglich die abweichende Farbgebung differenziert die verschiedenen Notebooks voneinander. Unser Testkandidat präsentiert sich in einem etwas langweiligen schwarzen Kunststoffkleid, welches unter Umständen noch durch den ein- oder anderen Design-Akzent hätte aufgelockert werden können. Abgerundete Kanten und der Verzicht auf Hochglanz-Spielereien verdeutlichen, dass der Hersteller bei der Gestaltung vor allem den funktionellen Aspekt in den Vordergrund gestellt hat.
Die noch im Test des HP 635 festgestellten Mängel an der Gehäusestabilität scheinen mittlerweile zumindest teilweise ausgemerzt zu sein. Das Chassis widersteht auch starkem Druck, ohne sich dabei übermäßig zu verformen oder Knarzgeräusche abzugeben. Selbst an klassischen Problemstellen, wie über der Abdeckung des DVD-Laufwerkes, gibt das 2.5 Kilogramm schwere Notebook ein gutes Bild ab.
Als auch weiterhin kritikwürdig erweist sich das Display. Die Verwindungssteifigkeit könnte besser ausfallen, zudem lässt sich sowohl der Rahmen als auch die Rückseite zum Teil erheblich verbiegen. Zwei straffe Scharniere verbinden den Deckel fest mit der Basiseinheit und erwecken einen subjektiv hochwertigen Eindruck, können jedoch ein Nachwippen bei Erschütterungen nicht vollständig verhindern. Leider ist es nicht möglich, das Gerät mit nur einer Hand zu öffnen.
Wenig auszusetzen gibt es an der Verarbeitungsqualität. Einige Spaltmaße könnten gleichmäßiger ausfallen, doch sind die meisten Materialübergänge und Gehäusekanten glatt und ohne Makel gearbeitet. Gemessen daran, dass das Compaq Presario CQ57 eines der günstigsten 15-Zoll-Notebooks überhaupt repräsentiert, ist das Gebotene ausgezeichnet. Auch das etwas teurere Lenovo G575 bewegt sich auf einem vergleichbaren Niveau.
Um den überaus niedrigen Kaufpreis von knapp über 300 Euro realisieren zu können, musste der Hersteller auch bei der Anschlussvielfalt den Rotstift ansetzen. Die Schnittstellen des Compaq Presario CQ57 verteilen sich auf die linke sowie rechte Gehäuseseite und lassen eine Vielzahl aktueller Standards vermissen.
Im Einzelnen wurden von HP drei USB-Ports in der bereits etwas angestaubten Version 2.0 verbaut, die zudem mit einer Übertragungsrate von nur etwa 27 MB/s etwas hinter den Möglichkeiten des Standards zurückbleiben. Anstelle eines modernen HDMI- oder DisplayPort-Ausganges muss der Nutzer einen externen Monitor über die analoge VGA-Schnittstelle anschließen, welche im Test jedoch mit einer ungewohnt guten Qualität überzeugen konnte: Auch bei einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixel bot sich uns ein scharfes und flimmerfreies Bild, was auf besonders hochwertige D/A-Wandler schließen lässt. Den Abschluss bilden das integrierte Gigabit-Lan, die Kopfhörer- und Mikrofonanschlüsse sowie der 2-in-1 Speicherkartenleser (SD/MMC).
Bis auf den fehlenden HDMI-Ausgang gleicht das Layout der Schnittstellen den Schwestermodellen HP 630 sowie HP 635. Abgesehen von zwei recht eng beieinander liegenden USB-Ports auf der rechten Seite sind alle Anschlüsse gut erreichbar und sinnvoll positioniert. Stationär genutzte Konnektoren wie der VGA-Ausgang oder der Netzteilanschluss wurden weit nach hinten verlagert, um den Nutzer möglichst wenig zu behindern. Unter Umständen hätte lediglich die vollständig anschlussfreie Rückseite ebenfalls mit einbezogen werden können.
Kommunikation
Der für WLAN-Verbindungen zuständige Adapter stammt vom Hersteller Ralink und besitzt die Bezeichnung RT5390. Leider bleibt dem Käufer der Zugang zu Funknetzwerken im 5-GHz-Band verwehrt, da das Modell nur die Standards 802.11b/g/n beherrscht. Als maximale Bruttodatenrate werden bis zu 150 MBit/s erreicht. Dass weitere Funktechniken wie Bluetooth oder UMTS/HSPA nicht integriert wurden, ist in Anbetracht des Kaufpreises verschmerzbar.
Nicht verzichtet werden muss auf eine integrierte 0,3-Megapixel-Webcam samt zugehörigem Mikrofon. Die Bildqualität fällt jedoch eher unterdurchschnittlich aus, so dass wir die Verwendung lediglich für gelegentliche Video-Chats empfehlen würden. Überzeugen konnte hingegen die Tonqualität, insbesondere Sprachaufnahmen werden sehr natürlich und mit hoher Verständlichkeit aufgezeichnet.
Zubehör
Der Lieferumfang des Notebooks umfasst genau zwei Faltblätter, die zum einen eine Liste von Service-Rufnummern, zum anderen eine Schnellstartanleitung beinhalten. Hier erfährt der Nutzer wie der Akku eingesetzt oder das Netzteil angeschlossen wird - alle weiteren Handbücher werden lediglich in elektronischer Fassung auf der Festplatte des Gerätes mitgeliefert. Auch eine Recovery-DVD muss gegebenenfalls selbst erstellt werden.
Garantie
Die Herstellergarantie beschränkt sich beim Presario CQ57 auf lediglich 12 Monate. Wie bei HP üblich, lassen sich während der Laufzeit weitere sogenannte Care Packs mit unterschiedlichem Serviceumfang erwerben. Diese verlängern die Garantie auf zwei oder drei Jahre und bieten wahlweise auch zusätzliche Absicherungen, beispielsweise bei Beschädigungen oder verschütteten Flüssigkeiten. Die Preise der im Onlineshop des Herstellers erhältlichen Pakete bewegen sich zwischen 58 und 165 Euro.
Tastatur
Laptops von HP waren bislang traditionell für ihre recht hochwertigen Eingabegeräte bekannt. Für das CQ57 setzt der Hersteller auf eine klassische Notebook-Tastatur ohne eigenen Ziffernblock, wodurch ein Teil der zur Verfügung stehenden Gehäusebreite ungenutzt bleibt. Die großen Tasten mit einer Kantenlänge von 15 Millimetern liegen recht dicht nebeneinander, sind durch eine kleine Abstufung am Sockel jedoch klar voneinander separiert. Ungewöhnlich: Zwei der Pfeiltasten wurden nur in halber Größe ausgeführt, was sich nicht nur in Rennspielen als unvorteilhafte Besonderheit erweist.
Etwas enttäuscht waren wir von der mangelhaften mechanischen Stabilität. Insbesondere im oberen Bereich gibt die Tastatur auch bei geringem Druck zum Teil deutlich nach, was einen etwas klapprigen Eindruck hinterlässt. Dennoch kann das Schreibgefühl im Gegensatz zu vielen anderen günstigen Geräten insgesamt überzeugen: Die leicht angerauten Tasten erfordern einen festen Druck, der auch in den Randbereichen der Leertaste gleichmäßig und ohne Verkanten umgesetzt wird. Trotz des sehr kurzen Hubweges erzielten wir hohe Schreibgeschwindigkeiten mit niedriger Fehlerrate. Noch ein wenig geringer könnte die Geräuschentwicklung ausfallen, welche sich auf einem durchschnittlichen Niveau bewegt.
Touchpad
Auch ohne zusätzliche Einfassung grenzt sich die strukturierte Oberfläche des Touchpads klar von der Handballenauflage ab. Das von Synaptics stammende Eingabegerät begeistert mit hervorragenden Gleiteigenschaften und guter Präzision. Die Fläche von 53 x 93 Millimetern hätte noch ein wenig großzügiger ausfallen können, sollte aber in den meisten Fällen ausreichend sein. Bewegungen werden dabei bis in die Randbereiche zuverlässig und verzögerungsfrei umgesetzt. Wie bei allen modernen Touchpads werden auch Multitouch-Gesten unterstützt, die per Software nach den Wünschen des Nutzers konfiguriert werden können.
Weniger überzeugend sind die zugehörigen Maustasten. Es erfordert einen deutlichen Kraftaufwand, um den harten Druckpunkt zu überwinden und einen relativ lauten Klick auszulösen. Die Tasten sollten möglichst mittig betätigt werden, da die Präzision zu den Außenseiten hin nachlässt und schnell ein eher klappriger Eindruck erweckt wird. Ein doppeltes Antippen des Touchpads im linken oberen Bereich deaktiviert die Eingabe, wenn beispielsweise eine Maus über USB angeschlossen werden soll.
Ein klassenübliches 15.6-Zoll-Display im 16:9-Format sorgt für die Bildausgabe des Presario CQ57. Bei einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten beträgt die Pixeldichte somit 100 dpi. Leider hat der Hersteller, im Gegensatz zum HP 630/635, nicht auf eine entspiegelte Oberfläche gesetzt.
Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von maximal 176 cd/m² fällt das verbaute LED-Backlight nicht sonderlich kräftig aus. Für Innenräume sollte die Leuchkraft im Regelfall jedoch genügen, zumal sie auch im Akkubetrieb nicht weiter abfällt. Eine bessere Leistung lieferte das Lenovo G575 ab, welches mit etwa 225 cd/m² deutlich höhere Reserven für helle Umgebungen bietet. Die Display-Ausleuchtung ist mit ordentlichen 85 Prozent auf einem zufriedenstellenden Niveau.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 193 cd/m²
Kontrast: 175:1 (Schwarzwert: 1.1 cd/m²)54.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
74.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
52.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das von Samsung stammende TN-Panel ist, wie auch bei allen direkten Konkurrenten, wahrlich keine Offenbarung. In Verbindung mit dem hohen Schwarzwert von 1,1 cd/m² erreicht das Display ein Kontrastverhältnis von nur 175:1. Trotz aller Kritik müssen wir anmerken, dass zum Teil auch Notebooks jenseits der 1000-Euro-Marke keine besseren Messwerte abliefern.
Der geringe Farbumfang des Presario CQ57 sei an dieser Stelle nur am Rande erwähnt. Auch wenn das Display große Teile von AdobeRGB sowie sRGB nicht abdecken kann, stellt dies für den Heimanwender keine Einschränkung dar. Profis aus der Foto- oder Grafikbranche werden um einen hochwertigen Monitor mit IPS- oder VA-Panel nicht umhinkommen.
Durch seine sparsame Fusion-APU drängt sich der mobile Einsatz unseres Testkandidaten geradezu auf, weshalb wir auch die Tauglichkeit des Displays unter direkter Sonneneinstrahlung untersucht haben. Wie die geringe Helligkeit und die verspiegelte Oberfläche bereits vermuten ließen, waren wir dabei jedoch nicht sonderlich erfolgreich. Zu oft wird die Lesbarkeit des Bildinhaltes durch störende Reflexionen verhindert, so dass sich der Nutzer besser in den Schatten oder zurück an den heimischen Schreibtisch begeben sollte.
Die Untersuchtung der Blickwinkelstabilität bestätigt die Tendenz der vorherigen Tests. TN-typisch fällt insbesondere die vertikale Abhängigkeit von der Position des Betrachters sehr hoch aus, so dass bereits kleinste Bewegungen zu einem deutlich veränderten Bildinhalt führen. In unserem Fall waren jedoch auch horizontal bereits ab circa 30 Grad Abweichung deutliche Farbinvertierungen erkennbar, womit sich das Presario CQ57 für den geselligen DVD-Abend disqualifiziert.
Kernstück des Presario CQ57 bildet eine E-450 Fuison-APU von AMD. In erster Linie sind die sparsamen Chips der E-Serie vor allem für kleine Subnotebooks oder Nettops gedacht, doch werden sie von einigen Herstellern auch in günstigen Office-Modellen größerer Geräteklassen verbaut.
Der mit 1,65 GHz taktende E-450 löst seinen etwas schwächeren Vorgänger E-350 ab und besitzt eine TDP von nur 18 Watt. Die zu Grunde liegende Bobcat-Architektur wurde insbesondere auf einen möglichst geringen Energiebedarf sowie eine geringe Chipfläche optimiert, so dass trotz zweier Rechenkerne nur eine sehr eingeschränkte Performance zur Verfügung steht.
Das Featureset beschränkt sich auf AMDs Virtualisierungstechnologie AMD-V sowie die Befehlssatzerweiterung SSE (1, 2, 3, 3S, 4A) und wirkt damit bereits etwas angestaubt. Aktuelle AVX-Befehle können, im Gegensatz zu Intels Sandy Bridge Architektur, nicht ausgeführt werden.
Wie in allen Modellen der Fusion-Reihe ist auch im E-450 bereits eine DirectX-11-taugliche Grafikeinheit integriert, welche auf den Namen Radeon HD 6320 hört. Diese besitzt mit 80 Shadern (VLIW5) bei 508 MHz Taktrate eine für ULV-Verhältnisse beachtliche Leistungsfähigkeit, welche durch einen bis 600 MHz reichenden Turbo-Modus noch weiter ansteigen kann. Die größte Einschränkung stellt hierbei die nur 64 Bit breite Anbindung an den Hauptspeicher dar, ein zweiter Speicherkanal wird nicht unterstützt.
Das verbaute 4-Gigabyte-Modul stammt von Nanya und läuft mit der maximal möglichen Taktrate von 666 MHz / DDR3-1333. Über einen zweiten Slot kann der Speicher bei Bedarf um weitere 4 auf 8 Gigabyte aufgerüstet werden. Für Daten steht dem Käufer eine mit 500 Gigabyte überraschend großzügig ausfallende Festplatte zur Verfügung.
Prozessor
Die Prozessorleistung des E-450 fällt äußerst bescheiden aus. Gerade einmal 1173 Punkte erzielten wir im Singlethreadtest des Cinebench R10 in der 64-Bit-Version, was auch für ein günstiges Officegeräte weit unter dem Durchschnitt liegt. Der Pentium P6200 des HP 630 erreichte hier mit 2987 Punkten ein um den Faktor 2,5 besseres Ergebnis. Dieses Kräfteverhältnis bestätigt sich im Multithreadtest, den das Presario CQ57 mit 2198 Punkten abschloss. Mit 0,62 Punkten positioniert sich der E-450 im Cinebench R11.5 gar nur knapp über dem Niveau von Intels Atom-Prozessor N570. Der gegenüber dem E-350 um 50 MHz gestiegene Prozessortakt macht sich in unseren Benchmarks kaum bemerkbar.
Zum Teil ist der ermittelte Leistungsrückstand, beispielsweise im Vergleich mit den Pentium-Prozessoren der Arrandale- oder Sandy-Bridge-Generation, auf die geringe TDP von nur 18 Watt zurückzuführen. Dadurch kann der E-450 auch in kleinen Subnotebooks ab 11 Zoll eingesetzt werden, was bei größeren CPUs mit 35 Watt TDP nicht möglich ist.
Massenspeicher
Bei der eingesetzten Samsung Spinpoint M8 handelt es sich um eine klassische 2,5-Zoll-Festplatte mit 500 Gigabyte Speicherkapazität, 5400 U/min und 8 MB Cache. Dank einer besonders hohen Datendichte wurde nur ein Platter verbaut, was für gute Übertragungsraten sorgen sollte.
Und in der Tat: Im Festplatten-Benchmark HD Tune konnte wir eine hervorragende Lesegeschwindigkeit von bis zu 108,7 MB/s messen. Auch der Durchschnittswert von knapp über 80 MB/s kann sich sehen lassen. Angesichts solcher Ergebnisse müssen sich sowohl die Konkurrenz von Lenovo als auch das HP 630 und 635 klar geschlagen geben. Die Zugriffszeit hingegen fällt mit 23,6 Millisekunden etwas schwächer als erwartet aus.
Von der Gesamtkapazität wurden durch HP gut 15 Gigabyte für die Recovery-Partition sowie weitere 4 Gigabyte für ein Laufwerk mit sogenannten "HP-Tools" abgezweigt. Diese ermöglichen es, mittels Tastendruck beim Systemstart, ein spezielles Servicemenü aufzurufen, welches verschiedene Diagnosefunktionen und andere Hilfsprogramme beinhaltet.
System Performance
Zur Ermittlung der synthetischen Anwendungsleistung nutzen wir den PCMark des Herstellers Futuremark. Mit 2471 Punkten in der Vantage-Version des Benchmarks kann sich das Presario CQ57 etwa 5 % vor das Lenovo G575 setzen, was sich hauptsächlich durch die etwas schnellere APU des HP-Notebooks begründet. Damit ist der E-450 zwar deutlich schneller als Netbooks mit Intels Atom (Eee PC R051PX: 1742 Punkte), liegt aber ebenso klar hinter anderen Officegeräten mit einer günstigen Sandy-Bridge-CPU (HP 630: 3598 Punkte). Eine ähnliche Situation ist im PCMark 7 zu beobachten, welcher einen Score von 891 Punkten lieferte.
Im Alltag ist die limitierte Prozessorleistung die größte Schwachstelle des Notebooks. Egal ob beim Surfen, Installationen oder Programmstarts: Verzögerungen gegenüber Geräten mit schnelleren CPUs wie einem Pentium P6200 sind nicht nur mess-, sondern auch spürbar. Um hochauflösende Trailer in 1080p flüssig wiedergeben zu können, muss auf einen passenden Codec sowie Player geachtet werden, damit der integrierte UVD3 Video Prozessor die Decodierung übernehmen kann.
Bei Anwendungen sind lediglich Officeprogramme ohne Einschränkungen nutzbar. Aufwändige Foto- oder Videobearbeitungen überfordern die Reserven des E-450 und sollten besser auf leistungsstärkerer Hardware durchgeführt werden. Auch bei Multitasking ist mit Verzögerungen zu rechnen.
PCMark Vantage Result | 2471 Punkte | |
PCMark 7 Score | 891 Punkte | |
Hilfe |
Grafiklösung
Im Gegensatz zum Prozessorteil fällt die Grafikleistung wie bei allen Fusion-APUs vergleichsweise üppig aus. Die Resultate im 3DMark 06 mit 2452 Punkten und 3DMark Vantage (Performance-Preset) mit 898 Punkten können die GMA HD im HP 630 problemlos in die Schranken weisen. Auch der Vorgänger E-350 wird mit etwa 20 Prozent Vorsprung übertroffen - ein Verdienst des neuen Turbo-Modus, welcher die Taktrate der GPU von 508 bis auf 600 MHz anheben kann.
Ein weiteres Highlight stellt die Implementierung des aktuellen DirectX-11-Standards dar, welcher bei Intel-IGPs erst mit der kommenden Ivy-Bridge-Generation unterstützt wird. Ob die Leistungsfähigkeit ausreicht, um auch neueste Spiele flüssig darstellen zu können, wollen wir nun untersuchen.
3DMark 05 Standard | 4506 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 2452 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 898 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 330 Punkte | |
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Gaming Performance
Unser erster Benchmark ist das erst Ende 2011 veröffentlichte Aufbaustrategiespiel Anno 2070. Wir messen die Performance in der Introsequenz zur ersten Mission der Demoversion, die einen guten Anhaltspunkt über die durchschnittliche Leistung im späteren Spielverlauf gibt. 1024 x 768 Pixel und niedrige Details sind mit 27,8 fps das einzige Setting, welches knapp spielbare Bildraten erreicht.
Ein ähnliches Bild liefert uns das Fußballspiel Fifa 12. Auch hier müssen wir auf die unterste Detailstufe sowie 800 x 600 Bildpunkte zurückgreifen, um in einer laufenden Partie leicht ruckelnde 29 fps darstellen zu können. In Replays kann die Bildrate unter Umständen noch deutlich tiefer fallen.
Den Abschluss bildet die Rally-Simulation Dirt 3, welche wir mittels der integrierten Benchmarkfunktion vermessen. Wie schon zuvor müssen wir auch in diesem Spiel unsere Ansprüche an die Bildqualität auf ein Minimum beschränken, um letztlich in 800 x 600 Pixeln und sehr niedrigen Details 25,9 fps zu erzielen.
Aktuelle Spiele sind somit nur bedingt für den E-450 geeignet. Zu oft limitiert die niedrige Prozessorleistung, so dass auch ein Absenken der Auflösung zum Teil keine uneingeschränkte Spielbarkeit ermöglicht. Vergleichbare Notebooks wie das HP 630 mit Intels P6200 schneiden hier jedoch noch schlechter ab, erst die Grafikeinheit von Sandy Bridge kann die kleine Fusion-APU übertrumpfen.
Geräuschemissionen
Netbookhardware in einem voluminösen 15-Zoll-Gehäuse - da sollte eine nahezu lautlose Kühlung eigentlich kein Problem sein. Leider hat HP dieses Ziel mehr oder weniger deutlich verfehlt.
Der Lüfter des Presario CQ57 läuft selbst während längerer Leerlaufphasen konstant mit. Die erreichten 32,3 dB(A) sind dabei zwar keineswegs störend laut, hätten aber durch eine ausgeklügeltere Lüftersteuerung noch weitaus geringer ausfallen können. Auch die Festplatte trägt mit ihren deutlich hörbaren Zugriffsgeräuschen zum Lärmpegel bei und treibt die Lautstärke bis auf 34,1 dB(A).
Unter praxisnaher Belastung, beispielsweise im 3DMark 06, ist keine Änderung der Lüfterdrehzahl feststellbar. Erst wenn wir in unserem Stresstest sowohl Prime95 als auch FurMark starten, wird aus dem zuvor leisen Säuseln ein deutlich hörbarer Luftstrom von bis zu 38,5 dB(A).
Zu kritisieren bleibt somit vor allem der auch im Leerlauf dauerhaft aktive Lüfter. Die Ursache dafür versteckt sich im BIOS unter der Option "Fan Always On". Sobald diese deaktiviert wird, agiert das Presario CQ57 je nach Belastung nahezu lautlos. Für unsere Bewertung bleibt diese vom Auslieferungszustand des Herstellers abweichende Konfiguration jedoch unbeachtet.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.3 / 32.3 / 32.3 dB(A) |
HDD |
| 34.1 dB(A) |
DVD |
| 36.4 / dB(A) |
Last |
| 32.1 / 38.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Dank seiner sparsamen Fusion-APU bleibt die Wärmeentwicklung auf einem äußerst niedrigen Niveau. Im Leerlauf messen wir auf Ober- wie Unterseite Werte zwischen 19 und 24 Grad Celsius, die unter Last nur punktuell über 26 Grad Celsius ansteigen. Selbst direkt am Luftauslass kann sich der Nutzer bei handwarmen 37 Grad Celsius nicht die Finger verbrennen. Das Presario CQ57 ist somit auch bedenkenlos auf dem Schoß benutzbar.
Die Hardware des Notebooks behält ebenfalls einen kühlen Kopf. Bei Vollauslastung steigen die Kerntemperaturen des E-450 von 43 bis auf 59 Grad Celsius an, womit auch für hochsommerliche Temperaturen ausreichende Reserven verbleiben. Ebenfalls bemerkenswert ist das nur zwischen 29 und 39 Grad Celsius warme Netzteil.
Unter den Konkurrenten fällt lediglich das Lenovo G575 deutlich zurück, dessen E-350 Prozessor im Stresstest bei bis zu 99 Grad Celsius zu throtteln begann.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 21.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 24.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (+3.2 °C).
Lautsprecher
Mit einem kleinen Aufdruck bewirbt HP die verbauten Stereolautsprecher von Altec Lansing, die sich jedoch nur wenig von der Konkurrenz abheben können. Wir vermuten, dass das Soundsystem ohne Modifikation von den Modellen HP 630 / HP 635 übernommen wurde. Während die ordentliche Maximallautstärke und die klare Wiedergabe im Hochtonbereich gelobt werden können, besitzt der Bassbereich kaum Kraft. Sprache überzeugt mit guter Verständlichkeit, wirkt aber etwas blechern. Für ein Low-Cost-Notebook ist die Qualität insgesamt akzeptabel, auch wenn wir wie so oft den Anschluss externer Boxen empfehlen würden. Dies ist, mangels HDMI-Anschluss, lediglich in analoger Form über den Kopfhörerausgang möglich.
Energieaufnahme
Bereits von zuvor getesteten Fusion-Notebooks wie dem Lenovo G575 kennen wir die geringe Leistungsaufnahme von AMDs E-Serie. Auch das Presario CQ57 gibt sich hier keine Blöße und kommt mit niedrigen 7,3 bis 10,4 Watt im Leerlauf aus. Für die Praxis ist hier insbesondere der größere Wert von Bedeutung, der bei aktivierter WLAN-Verbindung sowie maximaler Displayhelligkeit ermittelt wurde. Ein wenig mehr verbraucht das HP 630 mit Pentium P6200 Prozessor, wobei Intels aktuelle Sandy Bridge Generation in diesem Bereich wieder gleichgezogen hat.
Im 3DMark 06 steigt die Leistungsaufnahme auf 22,8 Watt an und gipfelt bei 28 Watt in unserem Stresstest. Beides sind exzellente Werte, die auf einem Niveau mit anderen ULV-Prozessoren einer ähnlichen TDP liegen. Mit maximal 20 Watt noch etwas besser schlägt sich das HP 635, welches mit dem E-240 jedoch lediglich eine Singlecore-CPU besitzt.
Der Hersteller liefert das Notebook zusammen mit einem kompakten 65-Watt-Netzteil aus, welches in Anbetracht der geringen Leistungsaufnahme schon beinahe überdimensioniert erscheint. Der Akku kann somit auch unter Volllast problemlos zeitgleich geladen werden.
Aus / Standby | 0.3 / 0.3 Watt |
Idle | 7.3 / 10.1 / 10.4 Watt |
Last |
22.8 / 28 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der geringen Leistungsaufnahme verdankt unser Testkandidat beachtliche Laufzeiten. Auch wenn der Akku mit 47 Wh nicht sonderlich groß ausfällt, erreicht das Presario CQ57 im Leerlauf weit über 7 Stunden fernab der Steckdose. Im Battery Eater Readers Test wird dabei das Lesen einer Textdatei simuliert, welches bei deaktiviertem WLAN und maximalen Energiespareinstellungen geschieht.
In der Praxis fallen die Laufzeiten mit gut 5 Stunden beim Surfen (150 cd/m² Displayhelligkeit) ebenso großzügig aus. Über das integrierte DVD-Laufwerk können Filme fast 4 Stunden wiedergegeben werden.
Aktivieren wir den Windows-Energiesparplan "Höchstleistung" und starten den Battery Eater Classic Test, ist der Akku nach etwa 2 Stunden leer. Wie auch bei den anderen Messungen verschenkt HP hier eine noch etwas längere Laufzeit, da das Notebook bei einem Ladestand von spätestens 9 Prozent automatisch heruntergefahren wird. Im Gegenzug verlängert sich dadurch die Lebenserwartung des Akkus, da häufige Tiefentladungen die Lithium-Ionen-Zellen dauerhaft schädigen können.
Es muss nicht immer Kaviar sein - frei nach dem Bestseller von Johannes Mario Simmel können wir auch das Fazit zum HP Compaq Presario CQ57 beschließen. Neben einigen Schwächen kann das preiswerte Einstiegsgerät in vielen Bereichen Punkte sammeln, die andere und häufig auch deutlich teurere Notebooks leichtfertig verschenken.
Beginnen wir zunächst mit der ordentlichen Verarbeitung. Das bereits von anderen HP-Modellen bekannte Gehäuse überzeugt mit hoher Stabilität, die lediglich im Bereich des Displays einiger Verbesserungen bedürfte. Ebenso verdienenen das gute Schreibgefühl der Tastatur sowie die Präzision des Touchpads Lob.
Fluch und Segen gleichermaßen ist die von AMD stammende Fusion-APU E-450. Die geringe Leistungsaufnahme von nur 18 Watt TDP spiegelt sich in langen Akkulaufzeiten und einer minimalen Wärmeentwicklung wieder, zudem können dank der vergleichsweise leistungsfähigen Grafikeinheit auch einige Spiele flüssig dargestellt werden. Der CPU-seitige Leistungsrückstand auf die Pentium-Prozessoren von Intel ist dafür umso größer und auch im Alltag an vielen Stellen spürbar.
Das Presario CQ57 bietet sich somit als günstiges Officegerät mit Multimediaqualitäten an, das bei Bedarf auch einmal abseits der Steckdose genutzt werden kann. Unsere Gesamtwertung von 76 Prozent mag niedrig anmuten, doch gemessen an einem Preis von unter 330 Euro erhält der Käufer einen stattlichen Gegenwert. Schnellere und besser ausgestattete Notebooks wie das HP 630, mittlerweile auch mit Prozessoren der Sandy Bridge Generation erhältlich, kosten mit etwa 400 Euro deutlich mehr.