Test MSI GP70 Leopard Notebook
MSI positioniert das GP70 als preiswerte Alternative zu den waschechten Gaming Notebooks der GE- und GT-Reihe. Im Vergleich zum kürzlich getesteten GE70 muss der günstigere Bruder nicht nur auf eine Tastaturbeleuchtung, sondern auch auf hochwertige Aluminium-Oberflächen verzichten. Weitere Unterschiede entdeckt man beim Design, dem Touchpad und dem Soundsystem.
Mithin der größte Nachteil ist die schwächere Grafikkarte. Statt einer GeForce GTX 850M oder GTX 860M (GE-Serie) kommt beim GP70 nur eine GeForce 840M zum Einsatz. Als Prozessor dient je nach Modell entweder der Core i5-4200H (2,8-3,4 GHz) oder der Core i7-4700MQ (2,4-3,4 GHz). Hinzu gesellen sich ein DVD-Brenner, vier bis acht GByte DDR3-RAM und eine 500 bis 1.000 GByte große HDD. Der entspiegelte Bildschirm löst in jedem Fall mit 1.920 x 1.080 Pixeln auf.
Wenn es nach dem Internetshop Notebooksbilliger geht, von dem auch unser Testgerät stammt, variiert der Kaufpreis zwischen 700 und 1.000 Euro, was für ein Gaming Notebook recht wenig ist.
Gehäuse
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, und so dürfte auch die Optik des GP70 für gemischtes Feedback sorgen. Während das GE60/70 und das GS60/70 (Tests folgen) auf eine moderne und stilechte Linienführung setzen, wirkt das GP70 wie ein Relikt aus vergangenen Tagen. Vor allem die Lautsprecherleiste mit ihren Sondertasten scheint noch aus dem Jahr 2000 zu stammen, wobei die Extra-Buttons immerhin zuverlässiger sind als Touch-Elemente.
Abgesehen von der Optik hinterlässt das Chassis eine brauchbare Figur. Zwar schrammen Verarbeitung und Qualitätsanmutung deutlich an der GE- bzw. GS-Reihe vorbei, allerdings kann man in diesem Preisfeld auch kein Topniveau erwarten. Wer die Ansprüche nicht allzu hoch schraubt, wird das Notebook als solide erachten.
Hinsichtlich der Stabilität macht der Allrounder weder eine gute noch eine schlechte Figur. Solange man keinen starken Druck ausübt, ist die Baseunit nicht allzu weich. Der Deckel könnte – wie bei den meisten Notebooks – dagegen verwindungssteifer sein. Mit zwei Händen lässt sich das Cover spürbar verbiegen.
Größe und Gewicht erinnern an den 17-Zoll-Bruder GE70. Mit einer Höhe von vier Zentimetern geht das GP70 noch als Multimedia-Notebook durch. Gleiches gilt für 2,9 Kilogramm auf der Waage.
Ausstattung
Schnittstellen
Bei der Anschlussausstattung wagt MSI keine Experimente: Zwei Audio-Buchsen und vier USB-Ports entsprechen ebenso dem GE70 wie ein VGA- respektive HDMI-Ausgang, ein Kartenleser und ein Kensington Lock.
Während Rechtshänder mit der Verteilung der Schnittstellen gut zurechtkommen dürften, werden sich Linkshänder über die frontlastige Positionierung ärgern, die bei der Verwendung einer externen Maus zu Platzproblemen führen kann. Darüber hinaus sehen sich Linkshänder mit der Lüfterabwärme konfrontiert.
Kommunikation
Die Kommunikationsprodukte müssen sich nicht hinter den teureren Familienmitgliedern verstecken. So integriert MSI auch im GP70 den Killer e2200 Gigabit-Ethernet-Controller aus dem Hause Qualcomm Atheros, der mit einer übersichtlichen Software punktet (Network Manager).
Der Funkadapter ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Intels Wireless-AC 3160 bietet dank 5,0-GHz- und ac-Support eine mehr als ansprechende Leistung (Bluetooth 4.0 und WLAN 802.11 a/b/g/n werden auch unterstützt). Selbst bei einer Distanz von 10-15 m sind durch mehrere Wände noch 2-4 Balken verfügbar. Die meisten Adapter schaffen in diesem Szenario – wenn überhaupt – nur 1-3 Balken.
Wartung
Die Wartungsmöglichkeiten sind MSI typisch gut, wobei aufgrund des Garantiestickers kein genauerer Blick möglich war. Da sich der Gehäuseboden am GE70 orientiert, sollte der Innenraum (fast) identisch zum Schwestermodell sein.
Wie man auf den Fotos der polnischen Kollegen sehen kann, verbergen sich unter der großzügig dimensionierten Wartungsklappe das Funkmodul, ein 2,5-Zoll-Schacht, ein freier mSATA-Slot und zwei Arbeitsspeicherbänke für maximal 16 GByte DDR3-RAM. Das Kühlsystem (Lüfter, Heatpipes etc.) ist beim GP70/GE70 ebenfalls zugänglich. Schade: Grafikkarte und Prozessor sind nicht austauschbar.
Software
Die üppige Software-Installation beäugen wir eher kritisch. Im Gegensatz zu einer SSD kommen HDDs bei vielen gleichzeitig gestarteten Programmen und Tools sehr schnell ins Schwitzen. Dieser Umstand äußert sich vor allem nach dem Bootvorgang. Bis Windows halbwegs flott arbeitet, vergeht die eine oder andere Minute. Um das System zu beschleunigen, müssen neben dem Security-Paket auch ein paar andere Bestandteile weichen (MSI Remind Manager, Dragon Gaming Center...).
Zubehör
Der Lieferumfang wird dem Kaufpreis durchaus gerecht. Zwar packt MSI keinen Recovery-Datenträger in den Karton, eine Treiber-DVD und mehrere Infohefte (Garantiekarte/-buch, Quick Start Guide...) können sich jedoch sehen lassen. Besonders gut hat uns das flache Netzteil gefallen, das nur auf eine Höhe von 2,5 Zentimetern kommt (436 Gramm). Der knapp 300 Gramm leichte 6-Zellen-Akku fällt mit 49 Wh recht spärlich aus.
Garantie
Die Garantie erstreckt sich über zwei Jahre, was im Notebook-Bereich Standard ist.
Eingabegeräte
Tastatur
Wie eingangs erwähnt muss das GP70 ohne Tastaturbeleuchtung auskommen. Nächtliche Spielpartien sind also nur bei genügend Umgebungslicht realisierbar. Ansonsten gleicht das Chiclet-Keyboard, das in Zusammenarbeit mit SteelSeries entstanden ist, dem GE70.
MSI setzt auf ein individuelles Layout, das für Gamer optimiert sein soll, in der Anfangszeit jedoch häufig zu Fehleingaben führt. Ob man die Tastenanordnung nach einer längeren Eingewöhnungsphase zu schätzen lernt, hängt sehr stark vom jeweiligen Nutzer ab. Neben der #'- und der <>|-Taste befindet sich auch der Windows Button an anderer Stelle. Das einzeilige Enter weicht ebenfalls vom deutschen Standard-Layout ab.
Respekt gebührt MSI für die Sonderfunktionen. Während man über die F-Reihe das Touchpad, die Webcam und das Funkmodul (de-)aktivieren kann, sitzen auf den Richtungspfeilen eine Lautstärke- und Helligkeitsregelung. Als besonders praktisch erweisen sich die Zusatztasten, welche MSI oberhalb des Keyboards angebracht hat. Hier lässt sich unter anderem der Cooler Boost (höhere Lüftergeschwindigkeit zugunsten der Kühlung) starten.
Rein technisch schneidet die Tastatur nicht ganz optimal ab. Eingaben wirken – je nach Taste – etwas undefiniert, zumal das Tippgeräusch recht klapprig und somit billig ist.
Touchpad
Dass sich MSI gegen ein Clickpad entschieden hat, halten wir für eine gute Wahl. Dank der dedizierten Tasten, die sich in einer durchgehenden »Chrom-Leiste« vereinigen, werden Mausklicks meist sauber erkannt.
Über die genoppte Touchpad-Oberfläche kann man derweil streiten. Auf der einen Seite bietet der Mausersatz ein erstklassiges Feedback. Andererseits münden Fingerbewegungen in einem lauten Schleifgeräusch. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass längere Aktionen unangenehm sind. Etwas unverständlich ist auch, dass MSI nicht die komplette Einbuchtung für das Touchpad nutzt. 74 x 42 Millimeter deuten eher auf ein 13- bis 15-Zoll-Gerät hin.
Am Multi-Touch-Support gibt es weniger zu bemängeln. Die unterstützten Gesten (Zoomen, Scrollen etc.) funktionieren meist einwandfrei. Beim Anschluss einer Maus wird das Touchpad übrigens deaktiviert.
Display
Als Display dient wenig überraschend das erfolgreiche Chi Mei N173HGE. Mit einer durchschnittlichen Leuchktkraft von 335 cd/m² zieht das Panel an den meisten 17-Zoll-Vertretern vorbei. Über 900:1 beim Kontrast sind ebenfalls top und weisen auf eine kräftige und farbenfrohe Darstellung hin. Mit dem Schwarzwert dürften Spieler auch zufrieden sein: 0,38 cd/m² lassen dunkle Passagen nicht allzu sehr in den Graubereich abdriften, wobei der Wert für ein knackiges Schwarz noch etwas niedriger sein müsste.
|
Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 350 cd/m²
Kontrast: 921:1 (Schwarzwert: 0.38 cd/m²)
ΔE Color 10.46 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 10.63 | 0.5-98 Ø5.2
54% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
61.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
60.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.69
Störende Lichthöfe traten bei unserem Testgerät nicht auf (87 % Ausleuchtung). Die zweite Eigenart des Chi Mei N173HGE, nämlich der körnige Bildeindruck, ist dagegen vorhanden. Punktabzug gibt es primär für die dürftige Farbgenauigkeit. Wie unsere Messungen mit dem Profi-Tool CalMan belegen, sind diverse Elemente (Graustufen, RGB-Balance, Sättigung...) nicht perfekt abgestimmt. Der notebooktypische Blaustich sollte jedoch nur anspruchsvolle Nutzer vom Kauf abhalten.
Der Verzicht auf eine Hochglanzoberfläche äußert sich spätestens beim Outdoor-Einsatz. Die enorme Leuchtkraft und das matte Finish sind eine Wohltat für die Augen. Nur an extrem hellen Tagen sieht sich der Nutzer mit einer starken Belastung konfrontiert.
Die Blickwinkelstabilität siedelt sich zwischen einem günstigen 08/15-Panel und einem teuren IPS-Modell an. Sowohl horizontal als auch von schräg bleibt die Anzeige halbwegs naturgetreu. Schwächen offenbart das N173HGE lediglich von schräg unten.
Leistung
Prozessor
Beim Core i5-4200H handelt es sich um eine 2,8-3,4 GHz schnelle Zweikern-CPU aus Intels Haswell Generation, die entsprechend im 22-nm-Prozess gefertigt wird. Während ein Großteil der Dual-Cores mit 37 Watt TDP spezifiziert ist, sind es im Falle des i5-4200H ganze 47 Watt, was dem Niveau der Quad-Core-Riege entspricht.
Die restlichen Spezifikationen fallen erwartungsgemäß aus. Neben dem drei MByte großen L3-Cache wäre an dieser Stelle der DirectX-11-Chip HD Graphics 4600 zu nennen, welcher dank Nvidias Optimus-Technik harmlose Aufgaben im Office-, Video- und Web-Bereich übernimmt. Unter Last (Spiele etc.) aktiviert sich automatisch die GeForce GPU.
Turbo Boost
Bei reinen CPU-Benchmarks arbeitet der Core i5-4200H stets am Limit. Knapp 3,4 GHz in Single-Core-Szenarien und 3,3 GHz in Multi-Core-Szenarien sind für ein Notebook mehr als respektabel. Bei gleichzeitiger GPU-Last war das Turbo-Verhalten des Testgeräts etwas rätselhaft. Laut HWiNFO, CPU-Z und Intels Turbo Boost Monitor kam es in rechenintensiven 3D-Programmen (unten sehen Sie einen Screenshot aus Hitman: Absolution) zu einem Throttling des Prozessors. Da der Takt im Stresstest normal war und die Benchmark-Ergebnisse keine Drosselung andeuten, gehen wir jedoch von einem Anzeige/Messfehler aus.
Leistung CPU
Die Performance des Core i5-4200H orientiert sich stark am hauseigenen Bruder Core i5-4310M. Kein Wunder, verfügen beide Zweikerner doch über einen sehr ähnlichen Takt. Der Abstand zu den Quad-Core-Modellen hängt – wer hätte es gedacht – von der Auslastung der Kerne ab. Beim Cinebench R15 kann sich der Core i7-4700HQ nur im Multi-CPU-Test merklich distanzieren. Mit 642 zu 324 Punkten rechnet der Vierkerner beinahe doppelt so flott. Angesichts von 131 zu 129 Punkten gibt es im Single-CPU-Test dagegen keinen Unterschied. Insgesamt reicht ein Dual-Core für die meisten Anwendungen noch locker aus.
Cinebench R15 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i5-4200H | |
Core i5-4310M | |
Core i7-4700HQ |
Cinebench R11.5 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i5-4200H | |
Core i5-4310M | |
Core i7-4700HQ |
Grafikkarte
Im Gegensatz zur Low-End-Variante GeForce 820M stammen die Mittelklasse-Chips GeForce 830M und 840M nicht aus der betagten Fermi-, sondern aus der energieeffizienten Maxwell Generation (jeweils 28 nm).
Mit 384 CUDA Cores ordnet sich letzteres Modell deutlich unter der GeForce GTX 850M ein, welche auf 640 Rechenwerke zurückgreifen kann (+67 %).
Weiterer Vorteil der GTX 850M ist das größere Speicher-Interface: Statt 128 Bit sind es bei der GeForce 840M nur 64 Bit. Als Videospeicher muss zudem DDR3 anstelle von GDDR5 herhalten (GP70 vs. GE70).
Am Takt gibt es nichts auszusetzen: Selbst unter Volllast arbeitet der Kern mit seinen maximalen 1.124 MHz. Der Standardtakt ohne GPU Boost beträgt 1.029 MHz.
Leistung GPU
Trotz der Maxwell Architektur hat uns die Leistung nicht vom Hocker gehauen. Zwar ist die GeForce 840M im Unigine Heaven 3.0 Benchmark über 50 % schneller als ihr Vorgänger (14,4 fps @HP Envy 15), 22,5 fps beim Einsatz von 1.920 x 1.080 Bildpunkten und normaler Tessellation sind jedoch nicht ganz flüssig. Ein Notebook mit GeForce GTX 850M bringt diese Settings ruckelfrei auf den Monitor (>40 fps).
Im Fire-Strike-Test des 3DMark 13 stottern alle Midrange-Grafikkarten vor sich hin. 1.631 Punkte, welche das GP70 als GPU-Score erreicht, tendieren zum Ergebnis der GeForce GT 750M DDR3 (1.544 Punkte @Asus N550JV). An einen GTX-850M-Spross kann das Notebook nicht ansatzweise heranreichen: Je nach Speichertyp liegt der Bruder zwischen 90 % (3.082 Punkte @Nexoc M731) und 120 % (3.596 Punkte @MSI GE70) vorne. Gegen eine GeForce GT 740M hat es der Nachfolger jedoch leicht (1.190 Punkte @HP Envy 15).
Unigine Heaven 3.0 - 1920x1080 DX 11, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 740M (327.02) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
3DMark - 1920x1080 Fire Strike Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 740M (327.02) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.54) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 740M (327.02) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.54) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
3DMark Vantage - 1280x1024 P GPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 740M (327.02) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.54) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
3DMark Vantage P Result | 8132 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2562 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 67142 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6718 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1453 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
MSI teilt den 500 GByte großen Massenspeicher in zwei Partitionen auf (307 & 139 GByte). Dass die Scorpio Blue WD5000LPVX nicht zu den potentesten HDDs gehört, untermauern unsere Benchmarks. Eine durchschnittliche Transferrate von 80 MB/Sek (HDTune) löst im Jahr 2014 keine Jubelstürme aus. Ebenso verhält es sich beim CrystalDiskMark, der eine sequentielle Lese- und Schreibrate von 84 bzw. 82 MB/Sek ausgab. Subjektiv fühlt sich das 5.400er-Modell ebenfalls träge an, seien es nun Ladezeiten oder Installationen.
Wer über das nötige Kleingeld verfügt, sollte sich unbedingt eine (mSATA-)SSD einbauen oder einbauen lassen. Der Windows Alltag wird dadurch massiv beschleunigt.
System Performance
Die Systemleistung geht für ein 800-Euro-Notebook in Ordnung. Mit einem PCMark-7-Score von 2.965 Punkten macht es sich das GP70 nur minimal unter der Testkonfiguration des GE70 bequem, welche auch keine SSD enthält (2.995 Punkte). Im taufrischen PCMark 8 trennen die beiden Notebooks ein paar 100 Punkte mehr.
PCMark 7 Score | 2965 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2819 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3554 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3625 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Für passionierte Spieler eignet sich das GP70 kaum. Zwar laufen hardwareschonende Titel wie F1 2013 und Dota 2 auch mit maximalen Details und 1.920 x 1.080 Bildpunkten anständig, oftmals reicht es jedoch nur für mittlere bis hohe Details in 1.366 x 768 oder 1.600 x 900 (siehe Tabelle). Bei Extremfällen wie Crysis 3 muss man sich sogar mit niedrigen Settings begnügen und komplett auf Kantenglättung verzichten.
Analog zu den synthetischen Grafikbenchmarks ist das Leistungsgefälle auch im Spiele-Parcours riesig. +64 % heißt es am Ende zugunsten der GeForce GTX 850M DDR3. Noch krasser ist die Differenz zur GDDR5-Version, welche knapp 100 % gewinnt. Die alte GeForce GT 750M rechnet ebenfalls flotter, wenngleich der Vorsprung nur 10 % beträgt. Immerhin sprintet die GeForce 840M über 20 % an der GT 740M vorbei.
Wer regelmäßig zockt, sollte mindestens zu einer GeForce GTX 860M greifen. Ohne High-End-Chip muss man bei modernen Titeln starke Kompromisse eingehen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Guild Wars 2 (2012) | 81.3 | 33.7 | 11.9 | |
Hitman: Absolution (2012) | 45.6 | 38.3 | 18.3 | 6.7 |
Far Cry 3 (2012) | 70.1 | 47 | 25.4 | 8.4 |
Crysis 3 (2013) | 42.2 | 24.7 | 18.2 | 6.9 |
Tomb Raider (2013) | 141.6 | 65.8 | 32.9 | 16.9 |
BioShock Infinite (2013) | 98 | 54 | 43.7 | 14.8 |
Metro: Last Light (2013) | 47.6 | 38.9 | 23.9 | 11.6 |
GRID 2 (2013) | 103.4 | 77.3 | 62.7 | 20.5 |
Dota 2 (2013) | 104.6 | 85 | 36 | |
Saints Row IV (2013) | 52.3 | 44 | 19.4 | 12 |
F1 2013 (2013) | 105 | 83 | 74 | 37 |
Battlefield 4 (2013) | 69.6 | 47.4 | 30.6 | 11.2 |
Call of Duty: Ghosts (2013) | 64.2 | 41.7 | 22.4 | 10.8 |
X-Plane 10.25 (2013) | 82.3 | 40 | 19.9 | 10.5 |
Thief (2014) | 35.2 | 25.5 | 20.3 | 9.3 |
Titanfall (2014) | 53.6 | 43.7 | 36.4 | 22.7 |
The Elder Scrolls Online (2014) | 67.3 | 53.1 | 36.3 | 17.9 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Die Geräuschkulisse bewegt sich im Mittelfeld. Wie schon andere MSI Notebooks der GeForce-800-Generation gezeigt haben (GE60, GT60, ...), ist die Lüftung im Idle-Betrieb stets aktiv. Knapp 34 dB(A) sind angesichts der Temperaturen unnötig hoch. Der 840M-Kontrahent Asus X750LN begnügt sich im Leerlauf mit 32 dB(A).
Unter Last schlägt sich das GP70 recht wacker. So konnten wir in den Grafiktests des 3DMark 06 nur 36-42 dB(A) ermitteln (46 dB @CPU-Tests). Beim W670SJQ-Barebone von Clevo waren es durchschnittlich 47 dB(A), also eine ganze Ecke mehr.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.6 / 34 / 34.4 dB(A) |
DVD |
| 37.8 / dB(A) |
Last |
| 38.6 / 47.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung möchten wir mit dem GE70 vergleichen, das – bis auf ein paar Details – sehr ähnlich konstruiert ist. Dank der schwächeren Hardware bleibt das GP70 unter Last wesentlich kühler. Bis zu 41 °C auf der Oberseite und bis zu 47 °C auf dem Boden dürften kaum einen Nutzer stören, zumal diese Ergebnisse nur unter extremen Bedingungen erreicht werden.
Angesichts einer Maximaltemperatur von 47 °C (Oberseite) bzw. 58 °C (Unterseite) hat das GE70 stärker mit der Kühlung zu kämpfen. Bei simplen Aufgaben nehmen sich die Geräte nicht viel. Sowohl das GP70 als auch das GE70 beendeten unsere Idle-Messung mit durchschnittlich 28 °C.
Größere Unterschiede sind wiederum beim Grafikchip erkennbar. Trotz Drosselung wurde die GeForce GTX 850M im GE70 über 90 °C heiß (GP70: maximal 73 °C). Dass Intels Haswell Generation sehr viel Abwärme produziert, ist seit Längerem bekannt. Egal ob Core i7-4700HQ oder Core i5-4200H: Unter Volllast pendeln sich die meisten CPUs auf rund 90 °C ein.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-6.4 °C).
Lautsprecher
Obwohl man auf dem Notebook keinen passender Schriftzug entdeckt, kommt das Soundsystem angeblich von Dynaudio. Anders als beim GE70 verstecken sich im Gehäuseinneren nur zwei statt vier Lautsprecher. Da erneut die Sound Blaster Cinema Technik an Bord ist, klingt das GP70 aber kaum schlechter. Mithilfe der vorinstallieren Software (rechter Screenshot) lassen sich mehrere Verbesserungen an- bzw. abschalten und das globale Szenario ändern.
Die Soundqualität des 2.0-Systems würden wir als ordentlich charakterisieren. Auf der positiven Seite wäre vor allem die gute Lautstärke zu nennen, die – je nach Pegel – allerdings zu einem matschigen und ausgefransten Klangbild führt. Dennoch hört sich das GP70 besser als ein Standard-Notebook an.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Eine der größten Stärken des 17-Zöllers ist der moderate Energiebedarf. Mit 6,5-21,6 Watt genehmigt sich der Allrounder im Idle-Betrieb ähnlich viel Strom wie das HP Envy 15-j011sg, das über einen Core i5-4200M und eine GeForce GT 740M verfügt (7,9-18,4 Watt).
Die Effizienzsteigerung der Maxwell Architektur zeigt sich vor allem unter Last. Trotz der deutlich höheren Performance verbraucht das GP70 kaum mehr Strom als der Kontrahent von HP. So konnten wir dem MSI Notebook in der ersten Szene 3DMark 06 durchschnittlich 56,3 statt 51,5 Watt entlocken. Der Maximalwert beläuft sich auf ca. 80 Watt, was für ein ausreichend dimensioniertes Netzteil spricht (dürfte auch für die Quad-Core-Version gelten).
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 6.5 / 13.8 / 21.6 Watt |
Last |
56.3 / 78.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Bei den Laufzeittests macht sich die geringe Akkukapazität bemerkbar. 49 Wh bzw. 4.400 mAh sind aus Notebook-Sicht relativ wenig und verhindern, dass Nvidias Optimus Technik ihr Potenzial entfalten kann.
6,5 Stunden Idle-Betrieb bei minimaler Leuchtkraft lesen sich auf dem Papier zwar nicht schlecht, knapp drei Stunden drahtloses Internetsurfen (mittlere Displaystufe) und zwei Stunden DVD-Wiedergabe (volle Helligkeit) sind jedoch keineswegs berauschend. Im Gaming-Betrieb hält der Akku etwa 1-1,5 Stunden durch.
Fazit
Als Schnäppchen kann man das GP70 nur bedingt bezeichnen, da MSI an allen Ecken und Enden die Kosten nach unten drückt. Während ein Dual-Core-Prozessor noch verschmerzbar ist und sich in der Praxis kaum negativ auswirkt, gelangt die GeForce 840M sehr oft an ihre Grenzen. Hauptgrund ist das dünne Speicherinterface von lediglich 64 Bit.
Am kritikwürdigsten erscheint uns die lahme Festplatte, welche zu allem Überfluss mit Bloatware »bombardiert« wird. MSI sollte sich in Zukunft etwas zurückhalten oder gleich eine größere/flottere HDD verbauen. Weitere Mankos sind die fehlende Tastaturbeleuchtung und das »China-Design«. Darüber hinaus werden Käufer mit Verarbeitungsmängeln konfrontiert. Viele Oberflächen gehen recht unsauber ineinander über, was den Qualitätseindruck deutlich schmälert. An das eigenwillige Tastaturlayout und das genoppte Touchpad muss man sich ebenfalls erst gewöhnen.
Positiv sticht insbesondere das Display hervor: hell, kontrastreich und einigermaßen blickwinkeltreu - so wünscht man es sich als Multimedia-Nutzer. Lob verdient MSI auch für die guten Kommunikationsprodukte, die den mobilen Anforderungen mehr als gerecht werden. Hinzu kommen eine passable Temperatur- und Geräuschentwicklung, die – zumindest bei Gaming Notebooks – nicht selbstverständlich ist. Der ordentliche Lautsprecherklang und die große Wartungsabdeckung sollten auch nicht unerwähnt bleiben.
Aufgrund der genannten Schwächen reicht es insgesamt trotzdem nur für ein »Befriedigend«.
Im Vergleich
The Elder Scrolls Online - 1366x768 High Preset AA:On (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 740M (mixed driver) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (337.50) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
Titanfall - 1366x768 High AA:2xMS AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 740M (mixed driver) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
Thief - 1366x768 High Preset AA:FXAA & Low SS AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 740M (mixed driver) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
X-Plane 10.25 - 1366x768 high (fps_test=3) test_flight_c4 (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 740M (mixed driver) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
Call of Duty: Ghosts - 1366x768 High / On / Yes / No dynamic fur AA:2x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 740M (327.02) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
Battlefield 4 - 1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 740M (327.02) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
F1 2013 - 1366x768 High Preset AA:2x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
Saints Row IV - 1366x768 High Preset AA:4x MS AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
GRID 2 - 1366x768 High Preset AA:2xMS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
Metro: Last Light - 1366x768 High (DX11) AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
BioShock Infinite - 1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
Tomb Raider - 1366x768 High Preset AA:FX AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
Crysis 3 - 1366x768 High Preset AA:FX AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
Far Cry 3 - 1366x768 DX11 High Preset (SSAO, Standard Alpha To Coverage) AA:2x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
Hitman: Absolution - 1366x768 High Preset AA:2xMS AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |
Guild Wars 2 - 1366x768 Best Appearance Preset AA:FX (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce 840M (332.70) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GTX 850M GDDR5 (332.35) |