Test Lenovo IdeaPad Flex 14 Notebook
Bei ihrer Ankündigung im letzten Jahr sorgten die Geräte der Yoga Serie aufgrund des 360°-Scharniers für einige Schlagzeilen. Die Bilder von den dünnen Geräten und den eigentümlichen Betriebsarten sind zweifellos Hingucker. Die neue Flex Serie versucht diesen Wow-Faktor zu wahren und durch den geringeren Grundpreis ein größeres Publikum anzusprechen. Mit einem Grundpreis von nur 479 US-Dollar ist das Flex 14 eine attraktive Alternative für Anwender mit einem begrenzten Budget.
Zur Markteinführung sind alle Modelle mit einem Haswell Prozessor, einer Bildschirmauflösung von 1.366 x 768 Pixel und der integrierten HD-4400-Grafikkarte ausgestattet. Der Hauptunterschied zwischen den einzelnen Modellen liegt in der Speicherausstattung und ist in der unten stehenden Tabelle aufgelistet. Unser Testgerät trägt die Bezeichnung Flex 14-59395991 und verwendet die Mittelklasse-CPU Core i5-4200U in Kombination mit der sehr schnellen SATA-3 128 GB Samsung SSD für angemessene 749 US-Dollar. Es gibt auch Modelle für über 1.000 US-Dollar mit stärkeren Core-i7-Prozessoren, allerdings ist die Bildschirmauflösung bei allen Versionen identisch.
Eine vergleichbare Variante wird auch für Deutschland angeboten. Die Ausstattung mit 4200U-CPU, 8 GB Ram und 128 GB SSD schlägt sich hierzulande mit 699 Euro zu Buche.
Die Preisklasse von 500-800 US-Dollar ist sehr hart umkämpft. Es gibt zahlreiche Konkurrenten von namhaften Herstellern wie Acers Aspire-M5-Serie, Asus VivoBooks, HPs Sleekbooks und Lenovos eigener IdeaPad-U-Serie. Wir testen das Flex 14 und überprüfen, ob sich das Gerät für den Privatgebrauch eignet.
Modell | Flex 14-59395495 | Flex 14-59393810 | Flex 14-59395501 | Flex 14-59395991 |
Prozessor | 1,4 GHz Celeron ULT 2955U | 1,7 GHz Core i3-4010U | 1-6 GHz Core i5-4200U | 1.6 GHz Core i5-4200U |
RAM | 4 GB | 4 GB | 8 GB | 8 GB |
Festplatte | 500 GB HDD 5.400 U/min | 500 GB HDD 5.400 U/min | 500 GB HDD 5.400 U/min | 128 GB SSD |
US Einführungspreis | 479 US-Dollar | 569 US-Dollar | 669 US-Dollar | 749 US-Dollar |
Gehäuse
Die äußere Erscheinung des Flex 14 hat viele Ähnlichkeiten mit dem 14 Zoll großen IdeaPad S400 oder auch dem 15,6 Zoll großen S500. Das Gehäuse besteht hauptsächlich aus Plastik, an einigen Stellen wurde aber auch anderes Material verwendet. So ist die Handballenauflage beispielsweise aus gebürstetem Aluminium gefertigt, der Display-Deckel sowie die Unterseite sind gummiert und der Display-Rahmen besteht aus hochglänzendem Kunststoff. Dieser Materialmix scheint etwas übertrieben, allerdings entsteht durch die schwarze Farbgebung (Jet Black) kein allzu aufdringlicher Eindruck. Im Gegensatz zu den bereits erwähnten S400 und S500 sind die Ecken und Kanten nicht schwarz, sondern dunkelgrau. Das Gerät sieht sehr gut aus und fühlt sich auch gut an, insbesondere für ein Notebook, das für nicht einmal 500 US-Dollar erhältlich ist. Einziger Wermutstropfen ist der Display-Rahmen, welcher im Vergleich zum Rest des Gerätes etwas billig wirkt und gleichzeitig anfällig für Staub sowie Fingerabdrücke ist.
Auch die Verarbeitung kann sich für diesen Preis sehen lassen. Es ist zwar möglich, den Deckel in der Mitte einzudrücken und das Display auch zu verdrehen, allerdings ist das für diese Geräteklasse nicht unüblich. Die Basiseinheit auf der anderen Seite überzeugt mit einer sehr guten Stabilität. Selbst mit etwas mehr Kraft konnten wir die Oberfläche in der Mitte der Tastatur oder der Handballenauflage nur minimal eindrücken. Ebenso war es möglich, die Basiseinheit minimal zu verdrehen, allerdings besteht hier kein Grund zur Sorge. Mit einer Höhe von 21,6 mm kommt das Gerät nicht ganz an die Ultrabook-Spezifikationen heran, aufgrund des schmalen Profils sind Verwechslungen aber nicht ausgeschlossen. Insgesamt ist die Qualität mit dem Yoga 13 vergleichbar, wenn nicht sogar etwas besser. Den größeren und stärkeren Geräten der IdeaPad-Y-Serie ist das Flex 14 deutlich überlegen.
Bei dem Namen Flex sollten die Scharniere des Flex 14 besser sehr robust und straff sein. Glücklicherweise machen die beiden Scharniere ihre Sache sehr gut, und zwar unabhängig vom Öffnungswinkel. Eine genauere Untersuchung zeigt, dass die Scharniere seitlich an der Basiseinheit befestigt sind und nicht von oben, wie zum Beispiel beim S400 oder S500. Diese Änderung ermöglicht einen guten Halt selbst beim maximalen Öffnungswinkel von rund 300 Grad, und auch intensiveres Tippen bringt den Bildschirm nicht aus der Ruhe. Anwender können wie schon beim Yoga von den zusätzlichen Betriebsmodi (komplett aufgeklappt wie ein Zelt oder Standmodus) Gebrauch machen, allerdings gibt es weder einen Tablet-Modus noch eine automatische Bildschirmrotation. Nichtsdestotrotz hinterlassen die Scharniere und das Design einen guten Eindruck.
Anschlussausstattung
Auch die Anschlussausstattung ist identisch mit dem S400. Es gibt 3 USB-Anschlüsse, einen HDMI-Ausgang sowie eine eigene Taste für Lenovos OneKey Systemwiederherstellung. Für bessere Zugänglichkeit im Standmodus wurden sowohl der Power Button als auch die Lautstärkewippe an der rechten Seite platziert. Auf ein Kensington Lock wurde erneut verzichtet, das Notebook ist also primär für den Einsatz zu Hause konzipiert.
Der Netzwerkanschluss ist nicht gigabitkompatibel und unterstützt lediglich 100 MB/s.
Kommunikation
Das Flex 14 verwendet eine Intel 7260 Mini-PCIe-WLAN-Karte (halbe Größe, 2 x 2) und unterstützt Transferraten von bis zu 867 MB/s in 2,4-GHz- sowie 5-GHz- Netzwerken sowie Bluetooth 4.0. Die maximale Transferrate wird im schnellen ac-Netzwerk erreicht, andernfalls stehen die üblichen 300 MB/s für 802.11-n-Netzwerke zur Verfügung. Während unseres Tests kam es zu keinen unerwarteten Verbindungsabbrüchen in unserem Heimnetzwerk.
Da das Flex 14 hauptsächlich für den Heimgebrauch konzipiert wurde, gibt es keine Modelle mit SIM-Karten, integrierten WWAN-Modulen oder GPS- Unterstützung. Solche Features sind bei Lenovo der businessorientierten ThinkPad Reihe vorbehalten.
Wartung
IdeaPads sind nicht ganz so wartungsfreundlich wie die ThinkPads, wenn es um die Zugänglichkeit der Komponenten geht. Die Bodenplatte des Flex 14 kann entfernt werden, allerdings müssen zunächst etwa ein Dutzend Schrauben gelöst werden. Danach kann die Platte mit der Hilfe eines scharfen Gegenstandes vorsichtig entfernt werden.
Der innere Aufbau entspricht weitestgehend dem IdeaPad S500. Der Anwender erhält Zugriff auf die 7 mm hohe Festplatte, den CPU-Lüfter, den RAM-Steckplatz, den Kühlkörper, die Mini-PCIe-WLAN-Karte und sogar auf den m.2-Einschub.
Zubehör
Aufgrund des fehlenden Docking-Anschlusses gibt es kein spezielles Zubehör für das Flex 14. Es handelt sich schließlich um ein IdeaPad, Docking-Stationen und spezielle Erweiterungen stehen also nicht im Mittelpunkt der Serie. Stattdessen bietet Lenovo eine Vielzahl an handelsüblichem Zubehör wie z. B. Rucksäcke oder Multimedia-Zubehör an.
Garantie
Das Gerät verfügt standardmäßig über eine einjährige Garantie inklusive Telefonsupport (rund um die Uhr). Lenovo bietet zusätzlich verschiedene Garantieerweiterungen mit integriertem Unfallschutz und Vor-Ort-Dienstleistungen an. Eine Erweiterung auf 3 Jahre kostet gerade einmal 99 US-Dollar.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur (29 x 10 cm) hat ein sehr klares Layout mit gleichmäßig verteilten Tasten. Die Form, die Anordnung sowie das Plastikgefühl der Tasten kennen wir bereits von anderen IdeaPad Modellen. Beim Flex 14 sind die Tasten allerdings sehr leichtgängig; zusammen mit dem sehr begrenzten Hub benötigt man nur wenig Kraft, um die Tasten zu betätigen. Leider ist das resultierende Feedback unterdurchschnittlich. Wie bei den meisten Tastaturen benötigt man etwas Zeit, um sich voll und ganz an das Tippgefühl zu gewöhnen. Abgesehen davon begrüßen wir Lenovos Entscheidung, die Größe der Pfeiltasten nicht zu reduzieren.
Im Gegensatz zum Yoga werden sowohl die Tastatur als auch das Touchpad automatisch deaktiviert, sobald man das Gerät im Standmodus verwendet.
Touchpad
Das glatte Plastik-Touchpad ist vergleichsweise groß (10,5 x 7,0 cm) für ein 14-Zoll-Notebook. Die Chromeinfassung verleiht der ansonsten schwarzen Handballenauflage und Tastatur einen edlen Touch. Die Oberfläche ist zudem ganz leicht abgeschrägt; die Vorderkante liegt etwas höher, um Links- bzw. Rechtsklicks zu vereinfachen.
Wir hatten keine Probleme mit plötzlichen Cursor-Bewegungen oder schlechtem Ansprechverhalten während des Betriebs. Multitouch-Gesten wie Zoomen oder Scrollen funktionieren aufgrund der Größe und der schnellen Umsetzung besonders gut. Beim Zoomen ist die Empfindlichkeit mitunter sogar etwas zu hoch, und selbst kleine Eingaben führen schnell zu einem sehr hohen Zoomfaktor. Die Synaptics ClickPad V1.1 Software erkennt bis zu vier Finger gleichzeitig und ermöglicht eine umfangreiche Anpassung.
Display
Alle Versionen des Flex 14 verfügen über eine spiegelnde Anzeige mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten. Diese Auflösung ist bei preiswerten Geräten sehr beliebt und sollte für normales Surfen im Internet sowie Textverarbeitung ausreichen. Für alles andere würden wir uns allerdings eine höhere Auflösung wünschen. Das Fit 14 sowie Lenovos eigenes IdeaPad U430 bieten solch eine Auflösung von 1.600 x 900 Pixeln, allerdings zu einem höheren Preis.
Subjektiv sind Texte und Bilder scharf, allerdings erscheinen die Farben etwas ausgewaschen. Individuelle Pixel und ein leichter Fliegengittereffekt sind aufgrund der größeren Pixel bei geringem Betrachtungsabstand sichtbar. Der Abstand zwischen dem Display und dem Rand ist sehr gering und resultiert in dem erwünschten Pop-Up-Effekt, welcher für gewöhnlich nur bei höherwertigen Tablets oder Smartphones zu finden ist.
Die durchschnittliche Helligkeit geht mit etwa 200 cd/m² prinzipiell in Ordnung, bei einem glänzenden Bildschirm hätten wir uns allerdings deutlich mehr erhofft. So kann es vor allem im Außeneinsatz zu deutlichen Komforteinbußen kommen. Das gemessene Kontrastverhältnis liegt weit unterhalb von 500:1 und ist mit gleichteuren Modellen wie dem Satellite P845T und dem Aspire M5-481PT vergleichbar.
Obwohl es sich um einen Touchscreen handelt, gibt es keine schützende Glasschicht. Dafür kommt eine dickere Plastikschicht zum Einsatz, die fast genauso gut funktioniert und gleichzeitig die Kosten reduziert.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 177.9 cd/m²
Kontrast: 323:1 (Schwarzwert: 0.644 cd/m²)
ΔE Color 3.32 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 2.42 | 0.5-98 Ø5.2
39.99% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
43.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.77% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.47
Das Flex 14 deckt lediglich 55,8 Prozent des sRGB-Spektrums oder 40 Prozent des AdobeRGB Spektrums ab. Diese Ergebnisse waren bei einem günstigen Mittelklasse-Gerät zu erwarten; eine bessere Farbraumabdeckung ist in der Regel deutlich teureren Modellen oder Workstations vorbehalten. Im Vergleich mit dem Vaio Fit 14 oder IdeaPad U430 Touch liegt das Flex 14 gleichauf. Für das Zielpublikum und die meisten privaten Anwender hat der begrenzte Farbraum sowieso keine große Bedeutung.
Die weiteren Display-Messungen wurden mit dem X-Rite i1Basic Pro 2 Fotospektrometer durchgeführt. Im Auslieferungszustand sind sowohl die Farbgenauigkeit als auch die Graustufenpräsentation alles andere als gut. Die Ergebnisse konnten aber mit einer Kalibrierung deutlich verbessert werden, und sowohl Farbtemperatur als auch Gamma-Wert lagen nun deutlich näher am sRGB-Standard. Die Graustufendarstellung verbesserte sich beispielsweise von einer durchschnittlichen DeltaE-Abweichung von 13,71 auf nur noch 2,42.
Auch die Farbgenauigkeit ist nach der Kalibrierung bei allen Sättigungsstufen eindeutig besser. Hierbei ist anzumerken, dass Farben mit zunehmender Sättigung in der Regel ungenauer werden.
Selbst im Schatten ist die Oudoor-Tauglichkeit bestenfalls durchschnittlich. Durch die geringe maximale Helligkeit sind Texte und Bilder im direkten Sonnenlicht kaum zu erkennen. Es ist sehr schwierig, die Reflexionen und Spiegelungen der hochglänzenden Display-Oberfläche zu vermeiden, zudem wird die maximale Display-Helligkeit im Akkubetrieb leicht reduziert, was das Problem noch verschlimmert. Kurz gesagt: Das Flex wurde nicht für den Außengebrauch ausgelegt.
Die Blickwinkelstabilität ist typisch für ein TN-Panel. Bei vertikalen Blickwinkeln kommt es schnell zu Farbabweichungen, bei horizontalen Veränderungen ist das Bild länger stabil. Dies ist ein eindeutiger Unterschied zwischen dem Flex 14 und dem IdeaPad Yoga, welches ein IPS-Display besitzt und somit deutlich größere Blickwinkel ermöglicht. Für die beiden Betriebsmodi des Flex 14 ist das TN-Panel allerdings ausreichend.
Leistung
Das Flex 14 verwendet in der kleinsten Ausstattungsvariante einen 1,4 GHz Celeron ULT 2955U bis hin zu einem 1,7 GHz Core i3-4010U oder einem 1,6 GHz Core i5-4200U in den High-End-Konfigurationen. Unabhängig von dem Prozessor verfügen alle Optionen über eine Haswell-ULV-CPU samt integrierter HD-4400-Grafik. Unser Testmodell ist mit dem Dual-Core i5-4200U ausgestattet, welcher über einen maximalen Turbo Boost von 2,3 GHz verfügt. Trotz der geringeren Taktrate ist die Leistung der 15-Watt-CPU mit dem Ivy-Bridge-Vorgänger i5-3337U vergleichbar. Weitere Informationen und Benchmarks zum i5-4200U finden Sie auf unserer speziellen Seite.
Das Single-Channel-RAM-Modul mit 8 GB (PC3-12800) stammt von Hynix. Es gibt insgesamt lediglich einen RAM-Steckplatz (SODIMM).
Prozessor
Laut den CPU basierten Benchmarks ist der i5-4200U im Flex 14 ungefähr vergleichbar mit der gleichen CPU in anderen Notebooks, allerdings eher im unteren Bereich des Leistungsspektrums. Super Pi 32M wird beispielsweise in 783 Sekunden beendet; das schlechteste Ergebnis für einen i5-4200U-Prozessor in unserer Datenbank. Das Ergebnis von wPrime 1024m (Multi-Thread) ist mit rund 710 Sekunden näher am Durchschnitt.
Die CPU-Ergebnisse der CineBench R10 und R11.5 Benchmarks sind sogar noch schlechter; das Flex 14 ist stets am unteren Ende der Vergleichstabelle zu finden. Ein möglicher Grund ist der schwächere Turbo Boost, den wir in unserem Stresstest noch genauer untersuchen werden. Allerdings sind die Leistungseinbußen im Alltag praktisch nicht zu spüren. Trotzdem befindet sich die Leistung wie erwartet auf Augenhöhe mit dem Ivy Bridge i5-3337U.
System Performance
PCMark 7 attestiert dem Flex 14 eine sehr gute Anwendungsleistung mit 4.553 Punkten. Damit befindet sich das Gerät auf einem Level mit dem Ultra-High-End Alienware M18x von 2011 (4579 Punkte), wobei der Benchmark Systeme mit SSDs deutlich bevorzugt. Das neuere Vaio Duo 13 Convertible ist ebenfalls in diesem Bereich mit 4.594 Punkten, was aufgrund der ähnlichen Komponenten aber auch nicht weiter verwunderlich ist (i5-4200U, HD 4400 GPU, SATA-3 Samsung SSD). Laut PCMark 8 liegt die durchschnittliche Transferrate der Festplatte bei 180,44 MB/s.
Die subjektive Geschwindigkeit beim Navigieren durch das Betriebssystem und gleichzeitiger Ausführung von mehreren Programmen ist sehr gut. Das Starten von Anwendungen ist zwar nicht unmittelbar, aber schnell und konstant. Obwohl wir nicht für Modelle des Flex 14 mit einer konventionellen Festplatte sprechen können, unterscheidet sich das SSD basierte Modell nicht von anderen Notebooks mit einer SSD.
PCMark 7 Score | 4553 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 2726 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 2182 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 4579 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Unser Testgerät ist mit einer 128 GB großen SSD von Samsung ausgestattet (SATA-3; P/N: MZ7TD128HAFV - 000L1). Günstigere Konfigurationen verwenden eine 500-GB-Festplatte mit 5.400 U/min, was zu einer geringeren Systemleistung führt. Das Laufwerk kann durch Modelle mit einer Höhe von 7 mm ersetzt werden. Wie schon beim IdeaPad S500 befindet sich neben der WLAN-Karte (halbe Größe) ein mSATA-Einschub für zusätzliche Speichererweiterungen.
Laut CrystalDiskMark ist die auffälligste Eigenschaft von dieser speziellen Samsung SSD die sehr konstante Schreibgeschwindigkeit, welche der Intel SSD 520 deutlich überlegen ist. Allerdings könnte die Performance beim Schreiben von 512K-Blöcken besser sein, denn andere Samsung-830-Modelle (z. B. die MZ7PC128HAFU) sind mit über 250 MB/s beinahe doppelt so schnell im gleichen Benchmark. Für eine bessere Übersicht empfiehlt sich unser stetig wachsender HDD- und SSD-Vergleich.
Grafikkarte
Die integrierte HD-4400-GPU gehört zur Standardausstattung vieler Haswell-ULV-Prozessoren, inklusive dem i5-4200U. Im Vergleich mit der HD 4600 hat die HD 4400 dieselbe Anzahl an Execution Units, arbeitet allerdings mit niedrigeren Taktraten. Weitere Informationen und Benchmarks zur HD 4400 finden Sie hier.
In den synthetischen 3DMark Benchmarks liegt das Flex 14 (722 Punkte) gleichauf mit dem Latitude E7240 (725 Punkte), welches mit denselben Komponenten ausgestattet ist. Allerdings ist das Ergebnis auch deutlich niedriger als zum Beispiel beim ähnlich ausgestatteten Vaio Duo 13 (967 Punkte) im 3DMark 11. Selbst ältere Geräte mit einer HD 4000 in Verbindung mit einem schnelleren Prozessor wie dem Fujitsu Lifebook E733 (725 Punkte) sind dem Flex 14 überlegen.
Eine integrierte Grafikkarte und ein ULV-Prozessor sind keine guten Voraussetzungen für aufwändige 3D-Spiele. Während ältere und wenig aufwändige Titel wie Starcraft 2 auf niedrigen bis mittleren Details spielbar sind, werden bei neueren Titeln wie Guild Wars 2 nur mit den niedrigsten Einstellungen und Auflösungen spielbare Frameraten erreicht. Mehr Spielleistung bieten z. B. die Geräte der IdeaPad-Y-Serie. Alles in allem ist das Flex 14 ausreichend für ältere oder anspruchslose Titel sowie flashbasierte Spiele.
3DMark 03 Standard | 9129 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 4287 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3102 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 722 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 31967 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3719 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 523 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 242 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Guild Wars 2 (2012) | 31 | 9 | ||
StarCraft II: Heart of the Swarm (2013) | 93 | 27 | 15 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Im Leerlauf oder im Energiesparmodus ist das Flex 14 praktisch lautlos mit 28,7 dB(A). Allerdings ändert sich die Situation schon bei wenig Last, wo der Lüfter mit hörbaren 35 dB(A) rotiert. Dieses Szenario kommt deutlich häufiger vor als der zuvor erwähnte Leerlauf und bewegt sich auf dem Niveau von vielen anderen Notebooks dieser Größenordnung. Verglichen mit den beiden Lüftern des Yoga 13 ist das Flex 14 bei normaler Nutzung leiser.
Bei hoher oder kontinuierlicher Maximallast wird der Lüfter des Flex 14 stufenweise lauter, angefangen bei 28,7 dB(A) über 36,1, 37,1, 37,8 bis hin zu 38,8 dB(A). Dieses maximale Lüftergeräusch wird bei intensiver CPU- oder GPU-Belastung erreicht und ist etwas höher als beim ThinkPad S440 Touch, dem T440s und dem IdeaPad U430 Touch, aber immer noch erträglich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.7 / 28.9 / 29 dB(A) |
Last |
| 36.1 / 38.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite bleiben die Oberflächentemperaturen im Leerlauf unter 30 Grad Celsius; erst unter Last können wir einige Hot Spots erkennen. Wie erwartet können wir die höchsten Temperaturen auf der Unterseite im Bereich des Lüfterauslasses messen. Mit bis zu 44,6 °C hebt sich dieser Bereich deutlich vom Rest des Notebooks ab, allerdings werden andere Geräte wie das ATIV Book 5 oder das U430 Touch unter gleichen Bedingungen noch wärmer.
Interessanterweise kommt es auf einer Seite des Gerätes praktisch zu keiner Erwärmung, ein Blick in das Gehäuse bringt einen relativ großen hohlen Bereich zum Vorschein. Daher konzentriert sich ein Großteil der Abwärme auf den Bereich um den Prozessor. Es kann also vorkommen, dass sich eine Hand unter hoher Last deutlich mehr erwärmt als die andere. Unter normalen Bedingungen wird es aber nicht zu solch hohen Temperaturen kommen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.4 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28 °C (-1.8 °C).
Stresstest
Unser Stresstest quält das Notebook während wir die Diagnosetools CPU-Z, GPU-Z und HWiNFO verwenden, um eventuelle Probleme mit Throttling oder der Stabilität zu identifizieren.
Bei Belastung durch Prime95 lief die CPU recht konstant mit 2,1-2,3 GHz. Der beworbene maximale Turbo Boost von 2,3 GHz konnte zwar nicht gehalten werden, aber die leichte Reduzierung um 200 MHz sollte den wenigsten Heimanwendern auffallen.
FurMark führte dazu, dass die integrierte Grafikkarte ihren vollen Takt von 1000 MHz lediglich für eine Minute aufrechterhalten konnte. Danach pendelte sich der Takt bei 600 - 750 MHz ein und erreichte ab und an bis zu 800 MHz.
Bei gleichzeitiger Belastung durch Prime95 und FurMark sinkt der Prozessortakt sofort auf 1,6 GHz und steigt in der Folge auch nicht mehr weiter an. Sobald die CPU eine Temperatur von 66 °C erreicht, reduziert sich der Takt auf 800-900 MHz, und zwar solange, bis sich die Temperatur des Prozessors wieder auf 60 Grad reduziert hat. An diesem Punkt steigt der Takt wieder auf 1,6 GHz und der Vorgang wiederholt sich. Die Grafikkarte bleibt hingegen recht stabil bei 500-700 MHz.
Die Ergebnisse zeigen ganz klar CPU-Throttling bei gleichzeitiger Belastung des Prozessors und der Grafikkarte und das vorhandene Turbo Boost Potenzial kann nicht genutzt werden. Ein 3DMark 11 Durchlauf direkt nach dem Stresstest führte zu etwas geringeren Resultaten in allen Bereichen (591 GPU, 2.529 Physics und 590 Gesamt nach dem Stresstest vs. 640 GPU, 2.777 Physics und 634 Gesamt vor dem Stresstest). Allerdings wird das leichte CPU-Throttling keine großen Auswirkungen auf alltägliche Aufgaben haben, da unser Stresstest ein sehr unwahrscheinliches Extremszenario repräsentiert.
Im Akkubetrieb wird die Leistung der CPU und der GPU deutlich reduziert, selbst im Höchstleistungsmodus. Das 3DMark 11 Ergebnis im Akkubetrieb ist 575 Punkte für die GPU bzw. 1.896 Punkte für den Physics Test. Das deutlich reduzierte Prozessorergebnis kann mit dem deaktivierten Turbo Boost erklärt werden, da die CPU lediglich mit 1,6 GHz arbeitet.
Lautsprecher
Die beiden Stereolautsprecher befinden sich an den vorderen Ecken des Notebooks und sind nach unten gerichtet. Mit der Dolby Advanced Audio v2 Software können Profile für verschiedene Szenarios angelegt werden.
Die Soundqualität ist nur durchschnittlich und zudem etwas blechern, was wir sonst eigentlich nur von Netbooks oder kleinen und günstigen Notebooks kennen. Durch den fehlenden Bass ist der Klang auch etwas schwach auf der Brust. Die maximale Lautstärke ist hingegen relativ hoch und führt auch nicht zu Verzerrungen, allerdings kann es zu leichten Vibrationen kommen. Externe Lautsprecher können am 3,5-mm-Kopfhöreranschluss verwendet werden und sind vor allem für längere Musik- und Filmwiedergaben empfehlenswert.
Akkulaufzeit
Der Lithium-Ionen-Akku des Flex 14 hat 4 Zellen mit einer Kapazität von 48 Wh (3.350 mAh) und kann leicht entfernt werden; der Energiespeicher nimmt dabei einen Großteil der Rückseite ein. Zum Zeitpunkt dieses Tests war kein größeres Modell erhältlich.
Bei minimaler Display-Helligkeit und deaktivierten Funkverbindungen konnten wir mit der Hilfe des Battery Eater Reader's Test eine maximale Laufzeit von 7,5 Stunden ermitteln. Das andere Extremszenario (Classic Test) mit maximaler Helligkeit und aktivierten Funkverbindungen führte zu einer minimalen Laufzeit von knapp 2,5 Stunden. Der realistischere WLAN-Test verwendet ein Skript, um das Surfen im Internet zu simulieren. Mit einer Helligkeit von 150 cd/m² (Stufe 9/10) hielt das Notebook in diesem Test rund 5,5 Stunden durch.
Lenovo verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu 9 Stunden, welche wir aber selbst mit minimaler Helligkeit und aktivierten Energiesparfunktionen nicht erreichen konnten. Anwender sollten mit einer realistischen Laufzeit von 4-6 Stunden je nach Belastung rechnen, was sich für ein Notebook für unter 500 US-Dollar durchaus sehen lassen kann.
Die WLAN-Laufzeit von 5,5 Stunden ist vergleichbar mit dem ATIV Book 5, dem IdeaPad U430 Touch und dem Aspire M5-481PT unter gleichen Bedingungen. Andere Notebooks wie das Fit 14, das Satellite P845T und das VivoBook S400CA müssen teilweise schon 2 Stunden früher wieder an die Steckdose, trotz der identischen Akkukapazität.
Fazit
Das Flex 14 wurde für den Heimgebrauch konzipiert und kann in dieser Umgebung durchaus überzeugen. Es ist leichter und eleganter als das IdeaPad U410 Touch Ultrabook und verfügt zudem über eine gute Akkulaufzeit für Klassenräume oder Büchereien. Die Systemleistung ist gut, allerdings können wir keine Aussagen für die günstigeren Konfigurationen mit einer konventionellen Festplatte (5.400 U/min) treffen. Nichtsdestotrotz können auch Besitzer des günstigeren Modells später noch aufrüsten, da sowohl der Arbeitsspeicher, die Festplatte als auch der mSATA-Einschub mit etwas Geduld zugänglich sind.
Einige Aspekte, wie z. B. das spiegelnde Display und die durchschnittliche Hintergrundbeleuchtung verhindern allerdings Außeneinsätze mit dem Flex 14. Der zusätzliche Standmodus ist eine nette Spielerei, aber mehr auch nicht. Kostenreduzierungen sind durch den Einsatz eines TN-Panels und der nicht vorhandenen Glasoberfläche sichtbar.
Auch die Prozessorleistung könnte besser sein, jedoch reicht der ULV Core i5 selbst für Multi-Tasking und andere Heimanwendungen aus. Anwender mit anspruchsvolleren Programmen oder Spielen sollten sich vielleicht bei anderen Modellreihen umsehen (beispielsweise ThinkPads oder Y-Serie), da die 768p-Auflösung schnell zum limitierenden Faktor werden kann. Hoffentlich gibt es bei zukünftigen Modellen zumindest eine Option für eine höhere Auflösung.
Das Flex 14 ist kein ThinkPad oder Latitude, allerdings will es das auch gar nicht sein. Stattdessen ist es ein Allrounder und günstiges Consumer Touchscreen Notebook.