Test Dell Latitude E7240 Notebook
Dell gehört dieses Jahr im Business-Bereich zu den Vorreitern, was die Umstellung auf die neue Haswell-Architektur angeht. Das Dell Latitude E6540 war eines der ersten Business-Notebooks überhaupt, die bereits mit aktuellen CPUs der vierten Intel-Core-i-Generation ausgestattet wurden. Während Dell nun nach und nach sein gesamtes Portfolio umstellt, sind mittlerweile auch Alternativen anderer Hersteller, wie zum Beispiel das Lenovo ThinkPad S440, erhältlich.
Das Dell Latitude E7240 ist ein mobiles 12-Zoll-Ultrabook, das die Vorzüge der schlanken Bauweise mit den hohen Ansprüchen der professionellen Business-Kundschaft in Einklang bringen soll. Zurzeit bietet Dell im Online-Shop allerdings nur eine eingeschränkte Auswahlmöglichkeit. Zukünftig sollen neben weiteren CPU-Optionen, ein FullHD-Display mit Touch-Funktion, mehr RAM, integriertes WWAN oder mehr Speicherplatz konfigurierbar sein. Unser Testgerät verfügt über eine Intel Core i5-4200U-CPU mit integrierter Intel HD Graphics 4400, 4 GB RAM, eine 128 GB große Solid State Disk und ein mattes HD-Display. Der Preis in Dells Online-Shop lag beim Testbeginn nach Abzug aller angeführten Rabatte bei etwa 930 Euro netto (ca. 1.110 Euro inkl. MwSt.). Inzwischen ist der Basipreis bei etwas veränderter Ausstattung auf 1.069 Euro netto geklettert.
Das Testsample verfügt über ein zweifarbiges Aluminiumgehäuse, das an der Unterseite eloxiert und im Arbeitsbereich mit einer weichen Softtouch-Oberfläche versehen ist. Die zweifarbige Optik gefällt, ohne das nötige Maß an Zurückhaltung missen zu lassen. Chromleisten oder sonstige glänzende Auffälligkeiten findet man bei den Latitudes traditionell sowieso nicht. Der silberfarbene Gehäusedeckel lässt sich etwas verwinden, macht dennoch insgesamt einen stabilen und pflegeleichten Eindruck. Beeinträchtigungen der Bilddarstellung können wir mit einem angemessenen Druck nicht erzeugen. Die Stabilität der Baseunit ist ebenfalls nicht optimal, da man das Chassis mit etwas Kraftaufwand sichtbar verbiegen kann. Das hat zwar auch in diesem Fall im Alltagsbetrieb beileibe keine negativen Auswirkungen, die Verwindungssteifigkeit erreicht aber zum Beispiel nicht das Niveau des ThinkPad S440 und trübt ein wenig den Premium-Anspruch.
In einem Video zur Latitude 7000er-Serie wirbt Dell mit der Norm MIL-STD-810G. Welche Test-Bestandteile der Norm hier genau erfüllt werden, ist jedoch nicht ersichtlich. Grundsätzlich umfasst MIL-STD-810G Prüfungen mit extremen Temperaturen und Luftdrücken, Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit, Chemikalien, Beschleunigungskräften und Vibrationen.
Ansonsten ist das Dell Latitude E7240 sehr gut verarbeitet, die Handballenablage gibt nicht nach, das Displayscharnier hält den Bildschirm gut in Position und die Gehäusekonstruktion insgesamt macht einen überaus durchdachten Eindruck.
Das Testgewicht bricht zwar keine Rekorde, kann aber mit seinen 1.340 Gramm grundsätzlich als sehr gut tragbar eingestuft werden. Hierbei profitiert man von dem wechselbaren Akku und einem traditionellen Dockingport.
Die Schnittstellenausstattung fällt für ein Ultrabook recht ansprechend aus. Neben den inzwischen üblichen USB-3.0-Ports (1x mit Ladefunktion) verfügt das Dell Latitude E7240 über einen Standard-HDMI-Anschluss und einen Mini-DisplayPort für die digitale Anbindung externer Bildschirme. Darüber hinaus findet man einen Cardreader und eine reguläre Gigabit-LAN-Schnittstelle. Die Positionierung der Ports ist unserer Ansicht nach sehr gelungen. Auf der Rückseite hat man genügend Möglichkeiten im stationären Betrieb übliche Peripherie wie einen Drucker, ein externes Display, Festplatten oder ein optisches Laufwerk anzubinden, ohne dass sich Kabel störend auf den Arbeitsbereich auswirken. Für das schnelle kurzzeitige Anstöpseln einer Digitalkamera oder eines Smartphones hat man zusätzlich noch einen USB-Anschluss an der rechten Seite zur Verfügung. Hier befindet sich auch der Cardreader, der ebenfalls sehr gut erreichbar ist.
Kommunikation
Unser Testmodell ist mit einem Dell Wireless 1506 WLAN-Modul ausgestattet. Es verfügt über zwei Antennen, funkt im 2,4-GHz-Band und soll theoretisch Übertragungsraten von bis zu 300 Mbit/s erzielen. Gegen unseren 802.11n-Router mit Ralink RT2860T Chip konnten wir normale Signalstärken und ein normales Verbindungsverhalten feststellen. Die WLAN-Leistung haben wir mit Sichtverbindung zum Router bei Entfernungen von 2, 5 und 10 Metern gemessen. Hier bewegen sich die Ergebnisse zwischen 4,3 MB/s und 5,77 MB/s.
Unser Testmodell hat kein integriertes Bluetooth-Modul zur Verfügung. Bluetooth, erhält man beim Dell Latitude E7240 so wie es aussieht nur, wenn dieses bereits im WLAN-Modul integriert ist. Das wäre zum Beispiel bei Dells Wireless 1601 der Fall, das derzeit aber noch nicht verfügbar ist. Ebenfalls noch nicht erhältlich sind die in der Ausstattungsliste aufgeführten WWAN-Module (HSPA+ oder LTE) für mobiles Internet.
Ergänzt wird die Kommunikationsausstattung durch eine HD-Webcam, ein Dual-Array-Mikrofon (beides im Bildschirmrahmen integriert) und einen regulären Gigabit-Ethernet-Port. Die Webcam liefert entgegen dem Premiumgedanken nur eine mäßige Bildqualität und dürfte bei Videokonferenzen lediglich Basisansprüche befriedigen können. Kaum natürliche Farben, ein offensichtliches Rauschen und unschöne Helligkeitsschwankungen trüben den subjektiven Bildeindruck.
Sicherheit
Die Sicherheitsausstattung beschränkt sich beim Testmodell im Wesentlichen auf die üblichen Bios- und System-Passwortoptionen. Ein Fingerabdruckscanner, Dells Data Protection-Lösung mit verschiedenen Sicherheits- und Verschlüsselungstools oder ein Smart Card Reader sind beispielsweise nur optional gegen Aufpreis erhältlich. Ansonsten bietet Dell noch die Möglichkeit im Bios (F12) das Trusted Plattform Modul oder den Computrace-Service zu aktivieren.
Wartung
Unter der großen Bodenplatte findet man alle wichtigen Komponenten. Der Lüfter ist frei zugänglich und kann einfach gereinigt werden. Ein zweiter RAM-Steckplatz ist noch frei und steht damit für eine schnelle Erweiterung des Arbeitsspeichers zur Verfügung. Ebenfalls noch ungenutzt ist beim Testmodell der WWAN-Slot. Eine nachträgliche Integration ist hier aber nicht so einfach möglich, da offensichtlich die notwendigen Antennen fehlen. Obwohl es sich beim Dell Latitude E7240 um ein Ultrabook handelt, kann man den Akku wie von Business-Notebooks gewohnt, ganz normal herausnehmen und wechseln.
Garantie
Dells 7000er Latitude-Serie ist von Haus aus bereits mit einer 36 monatigen Garantie ausgestattet. Diese beinhaltet den Basis-Service am nächsten Arbeitstag. Wie üblich, lassen sich weitere Services und erweiterte Garantiezeiträume hinzubuchen. Für eine Verlängerung auf 5 Jahre Pro-Support mit Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag verlangt Dell beispielsweise 170 Euro (netto) zusätzlich.
Tastatur
Die Standard-Tastatur verfügt über normal große Tasten im 19-mm-Raster und ist mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Diese lässt sich in vier Stufen regeln und verbessert die eh schon gute Lesbarkeit der Beschriftung vor allem bei ungünstigen Lichtverhältnissen. FN-Kombinationen sind farblich abgesetzt (hellblau) und damit gut von den regulären Funktionen unterscheidbar.
Die Tastaturmatte liegt in weiten Bereichen fest auf, wippt aber um das "J" herum etwas nach. Mit mittlerem Hub, leisem Anschlagsgeräusch und gutem Druckpunkt dürfte die Eingabe Vielschreibern gut gefallen und wenig Einarbeitungszeit erfordern.
Touchpad
Das Touchpad verfügt über eine Eingabefläche von etwa 90 x 50 mm und überzeugt mit angenehmen Gleiteigenschaften. Standardbefehle werden gut umgesetzt, bei Mehrfingergesten fehlt es hingegen oft an einer ausreichend großen Eingabefläche. Gut gefallen die separaten Touchpadtasten, die mit ihrer gummierten Beschichtung Klicks zuverlässig und leise umsetzen. Ein Trackpoint steht beim Testmodell nicht als Eingabe-Alternative zur Verfügung.
Unser Dell Latitude E7240 ist mit einem matten 12,5-Zoll-HD-Display ausgestattet. Es verfügt über eine Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten und bietet eine Punktdichte von 125 dpi. Das Verhältnis aus Darstellungsgröße und Arbeitsfläche auf dem Desktop dürfte vielen Anwendern gefallen und stellt somit einen guten Kompromiss dar. Alternativ will Dell in Kürze auch ein FullHD-Display mit Touch-Funktion anbieten, das zum Testzeitpunkt – wie viele andere Optionen – aber noch nicht konfigurierbar war.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 211 cd/m²
Kontrast: 334:1 (Schwarzwert: 0.631 cd/m²)
ΔE Color 8.45 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 9.03 | 0.5-98 Ø5.2
39% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
42.52% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.14% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.58
Die Displayhelligkeit lässt sich in 10 Stufen von minimal 8 cd/m² (Zentrum) bis maximal 237 cd/m² (oberes Zentrum) regulieren. Bei Stufe 7 haben wir in der Bildschirmmitte eine Helligkeit von 146 cd/m² gemessen, die wir auch für unseren WLAN-Akku-Test verwendet haben. In Innenräumen reicht diese Einstellung oftmals aus und wird als für die Augen recht angenehm empfunden. Die durchschnittliche maximale Helligkeit liegt bei 210 cd/m² und die Ausleuchtung erreicht befriedigende 81 %. Im Akkubetrieb findet keine Zwangsreduzierung der Helligkeit statt, sodass man in Kombination mit der matten Displayoberfläche recht gut im Außenbereich arbeiten kann. An besonders hellen Sommertagen oder bei direkter Sonneneinstrahlung erreicht aber auch das Dell Latitude E7240 seine Grenzen und kann nur noch mit großen Einschränkungen eingesetzt werden.
Der gemessene Kontrast von 334:1 ist wenig multimediatauglich und kann lediglich für ein graues Schwarz und relativ blasse Farben sorgen. Der unterstützte Farbraum erreicht in etwa 60 % des sRGB-Farbraums und eignet sich damit nicht für einen professionellen Einsatz in bildverarbeitenden Bereichen. Das gleiche gilt für die werkseitige Abstimmung der Graustufenauflösung, der Farbgenauigkeit und der Farbsättigung. Die Abweichungen vom Ideal sind mit durchschnittlichen DeltaE2000-Werten von um die 9 mit bloßem Auge deutlich sichtbar. Durch eine Kalibrierung kann man diese Werte zwar sichtbar verbessern, der beschnittene Farbraum und die erheblichen Abweichungen im Blau-Magenta-Bereich zeigen aber ebenso klar die Grenzen des Bildschirms auf.
Die Blickwinkelstabilität des HD-Bildschirms bewegt sich auf typischem TN-Niveau. In der Vertikalen tritt bei einer Veränderung des Bildschirmneigungswinkels entweder eine zunehmende Invertierung oder ein Ausbleichen der Darstellung auf. Auch leichte Farbveränderungen sind erkennbar. Im horizontalen Bereich sind die Sichtwinkel wesentlich weiter und sorgen dafür, dass auch mehrere Personen nebeneinander Bildinhalte gut erkennen können. Hier sind lediglich eine geringe Helligkeitsabnahme und minimale Farbveränderungen zu verzeichnen.
Das Dell Latitude E7240 ist zum Testzeitpunkt in drei vorkonfigurierten Versionen erhältlich. Alle drei Modellvarianten zeigen bereits bei der Preisgestaltung, dass man trotz hoher Sparnachlässe im Vergleich zu Dells regulären Preisvorstellungen keine Schnäppchen machen kann. Das Top-Modell verfügt über Intels Core i7-4600U-CPU, eine 256-GB-SSD und 8 GB RAM. Der Preis beginnt hier bei 1.470 Euro netto ohne Extras. Bei unserem Basismodell ist der Einstieg mit etwa 1.070 Euro netto zwar erheblich günstiger, absolut gesehen ist der Preis aber immer noch happig und bringt zudem einige nicht unerhebliche Hardwareeinschnitte mit sich. Statt der Intel Core i7-CPU kommt hier Intels Core i5-4200U-CPU zum Einsatz, der Arbeitsspeicher ist mit 4 GB nur halb so groß und das Solid State Drive verfügt über einen für heutige Verhältnisse recht eingeschränkten Speicherplatz von 128 GB brutto.
Prozessor
Wie bei den meisten aktuellen Haswell-Neuerscheinungen findet auch im Dell Latitude E7240 eine Ultra-Low-Voltage-CPU ihre Verwendung. In der niedrigen Thermal-Design-Power von 15 Watt sind bereits Chipsatz, Speichercontroller und die integrierte Intel Graphics 4400 einbezogen. Das sorgt für einen insgesamt geringen Stromverbrauch und ist ein wesentlicher Faktor um praxisgerechte Akkulaufzeiten verwirklichen zu können. Die Leistungsfähigkeit des Intel Core i5-4200U-Prozessors bewegt sich in etwa auf dem Niveau einer regulären Intel Core i3-3110M-CPU mit einer TDP von 35 Watt. Beim Cinebench R10 64 bit werden beispielsweise 4948 Punkte (Single) und 9943 Punkte (Multi) erreicht. Die wPrime 1024m-Berechnung (Multi-Thread) wird in 672 Sekunden beendet und beim SuperPi 32m (Single-Thread) ist die Rechenaufgabe nach 748 Sekunden gelöst.
Im Praxistest haben wir Videos und Audiodateien umgewandelt. Wenn das Konvertierungsprogramm auf Intels Quick Sync Video zurückgreifen kann, so liegen je nach Ausgangs- und Zielformat teils sehr schnell die Ergebnisse vor. Überlässt man diese Aufgabe hingegen alleine dem Prozessor, so kann sich die Wartezeit bei gleichzeitig hoher Systemlast deutlich verlängern. Bei der Audiokonvertierung mit iTunes kommt es dagegen auf eine möglichst hohe CPU-Taktung an. Hier erreicht die Intel Core i5-4200U-CPU eine 38,9-fache Geschwindigkeit und reiht sich damit der Taktrate entsprechend in die Rangfolge der bisher getesteten Haswell-ULV-CPUs ein.
Im Akkubetrieb haben wir keine Leistungsreduzierung festgestellt. Unter anhaltender Volllast arbeitet die CPU mit ihrem Basistakt von 1,6 GHz und die GPU mit 950 bis 1.000 MHz. Weitere Taktreduzierungen konnten wir nicht beobachten. Getestet wurde mit Dells Energieprofil "Ultra Performance (Max Fan Levels)".
System Performance
Die Systemleistung kann beim getesteten Dell Latitude E7240 als insgesamt ausgewogen bezeichnet werden. Etwas Verbesserungspotenzial findet man im Bereich des Arbeitsspeichers, wo man nur ein Speichermodul mit 4 GB vorfindet. Mit einem zweiten RAM-Riegel kann man den verfügbaren Speicher erhöhen und zusätzlich den Dual-Channel-Modus aktivieren. Letzteres führt nicht nur bei der Speicherperformance an sich, sondern auch bei der Shared-Memory-Grafik zu einem Leistungszuwachs von etwa 10 - 25 %. Beim PC Mark 7 erreicht das Testmodell 4529 Punkte und beim PC Mark 8 (Work) 2423 Punkte.
PCMark 7 Score | 4529 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 2659 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 2423 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 4930 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Platz für ein reguläres Massenspeicher-Laufwerk im 2,5-Zoll-Format bietet das Dell Latitude E7240 nicht. Hier kommt stattdessen ein mSATA-Solid-State-Drive von Lite-On IT mit einer Kapazität von 128 GB brutto zum Einsatz. Der verfügbare Speicherplatz reicht beim Testmodell allerdings lediglich für Basisansprüche und lässt sich nur durch einen Austausch des mSATA-Moduls erweitern. Immerhin überzeugt die Geschwindigkeit, die mit bis zu 493 MB/s beim sequentiellen Lesen und 303 MB/s beim sequentiellen Schreiben für ein flottes Arbeitstempo sorgt. Die für SSDs typisch kurzen Zugriffszeiten liegen beim Testmodell unter 0,1 ms und fördern zusätzlich das subjektiv hohe Arbeitstempo des Massenspeichers.
Grafikkarte
Die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4400 ist für viele Aufgaben ausreichend potent und stellt damit eine gute Lösung in unserem Business-Ultrabook dar. FullHD-Videos werden ruckelfrei abgespielt, Video-Konvertierungen können per Intel Quick Sync Video sehr gut beschleunigt werden und für anspruchslose Spiele reicht die Performance auch noch. Weitere Features wie die grundsätzliche Unterstützung von Intels Wireless Display und das gleichzeitige Ansteuern von maximal 3 Displays sorgen auch im Business-Umfeld für einen gern gesehenen Funktionsumfang. Passen muss die sparsame Grafikeinheit jedoch spätestens dann, wenn leistungsfordernde 3D-Aufgaben anstehen. Hierfür sind dedizierte Grafikeinheiten deutlich besser geeignet und sorgen für wesentlich angemessenere Frameraten.
Beim 3D Mark Vantage werden deshalb lediglich 3167 Punkte und beim 3D Mark 11 nur 725 Punkte erzielt. Um etwa 10 - 25 % verbessern könnte man die Ergebnisse durch ein zweites Arbeitsspeichermodul. Dann wäre der Dual-Channel-Modus aktiviert und die im Shared-Memory-Verfahren arbeitende Intel-Grafik würde von diesem kleinen Performance-Schub profitieren.
Im Akkubetrieb, wie auch unter anhaltender Volllast haben wir keine Geschwindigkeitseinbußen festgestellt. Die Taktung der GPU erreicht auch dann den möglichen Maximaltakt von 1.000 MHz.
3DMark 06 Standard Score | 4134 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3167 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 725 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 32161 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3758 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 516 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Casual-Games wie Angry Birds oder Fruit Ninja stellen das Dell Latitude E7240 vor keinerlei Probleme. Aber auch genügsame Titel wie World of Warcraft kann man mit mittleren Einstellungen noch sehr gut spielen. Eine höhere Auflösung oder etwas verbesserte Details sind hier durchaus machbar. Bei Diablo III sollte man in jedem Fall Anti Aliasing aktivieren, da es zu weniger Rucklern und einer leicht verbesserten Performance führt. Wie bei Dell oft zu beobachten unterstützt das Latitude E7240 gängige Auflösungen wie 1.366 x 768 und 1.600 x 900 Bildpunkte an den Monitorausgängen nicht. Wir mussten daher unsere Tests auf die nutzbaren Auflösungen beschränken.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 123 | 72 | 17 | 8 |
StarCraft 2 (2010) | 86 | 7 | ||
Diablo III (2012) | 48 | 14 |
Geräuschemissionen
Das Dell Latitude E7240 wird nur dann lauter, wenn es leistungsmäßig auch notwendig ist. Bei geringer Last hingegen arbeitet es in weiten Teilen lautlos oder mit einer sehr geringen Lüftertätigkeit. Wenn der Lüfter sich zwischen den lautlosen Phasen mal kurz dazwischen schaltet und leise vor sich hin säuselt, haben wir einen Schalldruckpegel von 29,3 dB(A) gemessen. Bei mittlerer Last wird das Geräuschaufkommen mit 37,4 dB(A) deutlich hörbar und unter Volllast erreicht es 40,3 dB(A) bis 43,3 dB(A) in der Spitze. Hochfrequente Töne oder ein hektisch pulsierender Lüfter sind uns nicht untergekommen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28 / 28 / 28 dB(A) |
Last |
| 37.4 / 43.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Obwohl das Dell Latitude E7240 bei wenig Last kaum zu hören ist, bleibt das Gehäuse mit maximal 31,2 °C ausgesprochen kühl. Unter anhaltender Volllast von über einer Stunde Dauer wandelt sich das Bild jedoch. Der dann mit einem Schalldruckpegel von bis zu 43,3 dB(A) rotierende Lüfter schafft es nicht mehr alle Gehäusebereiche kühl zu halten. Am Unterboden haben wir in 4 Sektoren Temperaturen von 45,1 °C bis 49,6 °C gemessen. Am Luftauslass selbst sind es sogar 55,7 °C. Ein Verwenden auf dem Schoß ist in diesem Lastzustand eher nicht denkbar. Auf dem Schreibtisch ist eine Nutzung aber weiterhin möglich, da sich vor allem die Handballenablage und die Tastatur noch außerhalb des kritischen Bereichs bewegen.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-0.9 °C).
Lautsprecher
Die Soundcharakteristik ist insgesamt zwar höhenlastig bietet aber hörbar mehr Bässe und Mitten, als man das sonst von Business-Notebooks gewohnt ist. Für ein multimediales Feuerwerk reicht das zwar bei weitem nicht, aber Internetvideos, Radiosendungen oder etwas Hintergrundmusik profitieren schon davon. Die Lautstärke lässt sich von 0 bis 100 in Zweierschritten regeln und bietet eine gute und nahezu verzerrungsfreie Maximallautstärke. Für Präsentationen vor einem größeren Publikum ist es aber nach wie vor notwendig, externe Boxenlösungen zu verwenden. Diese können per 3,5-mm-Klinke (kombinierter Audio in/ out), HDMI oder USB angeschlossen werden.
Energieaufnahme
Das Dell Latitude E7240 erreicht sehr geringe Verbrauchswerte. Wir haben netzseitig Ergebnisse von 3,7 Watt im Leerlauf (minimale Displayhelligkeit) bis hin zu 34,8 Watt unter Volllast gemessen. Beide Resultate zeigen jedoch lediglich die mögliche Verbrauchsspanne auf und werden in der Praxis kaum vorkommen. Unter Volllast reduziert sich die Leistungsaufnahme nach kurzer Zeit um etwa 3-4 Watt, da die CPU dann nur noch mit 1,6 GHz bis 1,8 GHz arbeitet. Im Leerlauf, mit minimaler Displayhelligkeit, ist das Latitude E7240 dagegen so gut wie nicht nutzbar, weil man bei 8 cd/m² kaum noch was auf dem Bildschirm erkennt. Mit praxistauglichen Einstellungen für den Officebetrieb liegt der Verbrauch schließlich bei etwa 6,5 Watt. Diese relativ geringe Leistungsaufnahme ist letztlich auch zwingend notwendig, da der Akku des Testmodells mit seinen 31 Wh recht mager dimensioniert ist. Alternativ bietet Dell zwar einen 41-Wh-Akku an, dessen Preis und Verfügbarkeit war zum Testzeitpunkt allerdings noch nicht ersichtlich.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 3.7 / 5.4 / 6.6 Watt |
Last |
28.1 / 34.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die wie sonst üblichen Tests mit dem Battery Eater konnten beim Testmodell nicht durchgeführt werden. Eine Inkompatibilität, die wir nicht lösen konnten, hat eine Zeitnahme verhindert. Wir haben deshalb alternativ mit gleichen Einstellungen die Messungen "per Hand" absolviert. Im Lesemodus bei geringer Last mit maximalen Energiespareinstellungen, minimaler Displayhelligkeit und deaktiviertem WLAN hat das Dell Latitude E7240 7:42 Stunden lang durchgehalten. Beim WLAN-Test mit Display-Helligkeitsstufe 7 reduziert sich die Akkulaufzeit auf 4:33 Stunden und unter Volllast (maximale Displayhelligkeit, Höchstleistungsprofil, Funk an, Battery Eater Classic ohne Aufzeichnung) sind noch 1:16 Stunden zustande gekommen. Beim probeweise durchgeführten Akkutest des PC Mark 8 (Work) haben wir eine Laufzeit von 3:33 Stunden ermittelt. Mit dem alternativ vorgesehenen 41-Wh-Akku dürften sich die Laufzeiten um etwa 1 Drittel steigern lassen.
Dell hat mit dem Latitude E7240 ein solides und gutes Business-UltraBook auf die Beine gestellt. Es ist leicht, bietet eine gute Systemleistung, verfügt über austauschbare Komponenten und kann mit einer Vielzahl wichtiger Businessfeatures inklusive vollwertigem Dockingport aufwarten.
Doch reicht das?
Der Preis ist unverschämt hoch, viele Ausstattungsdetails müssen, gegen Aufpreis versteht sich, dazugebucht werden und nicht alle vorgefundenen Komponenten überzeugen vollends. Die Webcam bietet eine mäßige Bildqualität, der Massenspeicher ist mit 128 GB recht knapp dimensioniert und das vertikal stark blickwinkelabhängige HD-Display ist kontrastschwach und werkseitig suboptimal abgestimmt.
Für etwas Entschädigung sorgen zwar noch die gute Tastatur mit integrierter Hintergrundbeleuchtung, die nahezu optimale Schnittstellenanordnung und der lange Garantiezeitraum von 36 Monaten. Ob das reicht, um gegen die bald erscheinenden Haswell-Modelle der Konkurrenz bestehen zu können, bleibt abzuwarten.