Test HP Compaq 15-h024sg Notebook
Die diversen Notebook-Hersteller schicken immer wieder einfache Office-Notebooks, deren Verkaufspreise deutlich unterhalb von 300 Euro liegen, in das Rennen, um die Gunst der Kunden zu gewinnen. Allzu viel darf bei dem Preisniveau nicht erwartet werden. Nichtsdestotrotz finden sich unter diesen sehr preisgünstigen Notebooks immer wieder mal Geräte mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Ob das HP Compaq 15-h024sg zu diesen Rechnern zu zählen ist, zeigt unser Test.
Zur Einordnung des Notebooks ziehen wir die Konkurrenten Acer Aspire E1-532 (Celeron 2955U, HD Graphics (Haswell)) und Asus F550CA-XX078D (Pentium 2117U, HD Graphics (Ivy Bridge)) heran.
Gehäuse & Ausstattung
Das Gehäuse des Compaq 15 ist komplett aus Kunststoff gefertigt. Etwas anderes ist bei dem Preisniveau auch nicht zu erwarten. Die Grundform hat das Gerät mit den Rechnern der Pavilion-15-Reihe wie dem Pavilion 15-n050sg und dem Pavilion 15-n005sg gemeinsam. Allerdings unterscheiden sich die Abmessungen etwas. Der Großteil des Gehäuses besteht aus schwarzem, mattem, angerautem Kunststoff. Die Oberseite der Baseunit ist silbergrau gefärbt und mit einer glänzenden Oberfläche versehen. Das Gehäuse hinterlässt grundsätzlich einen ordentlichen Eindruck. Ab und an werden die Spaltmaße nicht eingehalten. Eine Wartungsklappe gibt es nicht. Der Akku ist nicht fest eingebaut und kann entnommen werden.
In Sachen Schnittstellen zeigt sich das Compaq nicht auf der Höhe der Zeit. Aber HP hat den VGA-Ausgang wegrationalisiert. Zudem gönnt HP seinen Kunden Gigabit-Ethernet nicht. Es ist nur ein Fast-Ethernet-Steckplatz vorhanden. Das Aspire und das F550CA zeigen, wie es sein sollte: Beide Notebooks bieten Gigabit-Ethernet und verfügen jeweils über einen VGA-Ausgang bzw. einen USB-3.0-Steckplatz. Keine Probleme hat das WLAN-Modul bereitet. Die Verbindung erwies sich in einem Radius von 15 Metern um den Router herum als stabil.
Als Betriebssystem dient auf dem HP Rechner FreeDos. Die Installation von Windows 7 bzw. 8.1 sollte aber kein Problem darstellen. HP stellt für beide Betriebssysteme Treiber bereit.
Eingabegeräte
HP stattet das Compaq mit einer unbeleuchteten Chiclet-Tastatur aus. Alle Tasten sind flach und leicht angeraut. Insgesamt bieten sie einen kurzen Hub und einen klaren Druckpunkt. Allerdings dürfte der Widerstand eine Spur straffer ausfallen. Die Tastatur gibt während des Tippens im Bereich des Nummernblocks etwas nach. Das multitouchfähige Touchpad nimmt eine Fläche von etwa 11 x 5,4 cm ein. Somit steht ausreichend Platz zur Nutzung der diversen Multitouch-Gesten zur Verfügung. Das Pad kommt mit einer angerauten Oberfläche, die die Finger nicht beim Gleiten behindert. Die beiden Maustasten besitzen einen klar hör- und fühlbaren Druckpunkt und einen kurzen Hub.
Display
HP spendiert dem Compaq ein glänzendes 15,6-Zoll-Display, das mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten arbeitet. Zwar liegt die durchschnittliche Helligkeit des Displays mit einem Wert von 199,6 cd/m² nur im Mittelfeld, dafür kann es aber mit gutem Kontrast (846:1) und gutem Schwarzwert (0,24 cd/m²) aufwarten. Ähnliche Werte liefert der Bildschirm des F550CA. Das Aspire kann im Bereich Kontrast nicht mit der Konkurrenz mithalten.
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 203 cd/m²
Kontrast: 846:1 (Schwarzwert: 0.24 cd/m²)
ΔE Color 8.03 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 8.65 | 0.5-98 Ø5.2
40.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
43.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
63.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
42.41% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.71
Die durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung des Displays fällt mit einem Wert von 8,03 besser aus als beim Großteil der von uns vermessenen Bildschirme. Den Zielbereich (DeltaE kleiner 3) erreicht allerdings keine Farbe. Leider besitzt das Display einen Blaustich. Dieser lässt sich allerdings durch eine Kalibrierung des Displays beseitigen. Wir haben es ausprobiert.
Das Compaq kann durchaus auch im Freien benutzt werden. Allerdings sollte man damit zu helle Umgebungen meiden. Zudem muss das Display immer so positioniert werden, dass keine Reflexionen auftreten. Die Blickwinkelstabiliät hält keine Überraschungen bereit und entspricht dem Preisniveau des Rechners: Ändert sich der vertikale Blickwinkel auf den Bildschirm, bricht das Bild schnell ein. In horizontaler Richtung sieht es besser aus. Der Bildinhalt kann auch noch von der Seite abgelesen werden, allerdings dunkelt das Bild mit zunehmendem Winkel ab.
Leistung
HP bietet mit dem Compaq 15-h024sg ein einfaches Office-Notebook im 15,6-Zoll-Format an. Der Rechner eignet sich für einfache Aufgaben wie beispielsweise Surfen, Skypen, Schreiben, Videos anschauen. Das Notebook ist für etwa 260 Euro zu haben. Die Variante (Compaq 15-h023sg) mit Windows 8.1 gibt es für ca. 350 Euro. HP hat noch unzählige andere Varianten des Compaq 15 im Sortiment. Dabei kommen sowohl Intel Prozessoren als auch AMD APUs zum Einsatz.
Prozessor
HP verbaut im Compaq eine E1-2100 APU von AMD. Diese entstammt AMDs aktueller Kabini Generation. Der CPU-Teil der APU besteht aus einem Zweikernprozessor, der mit einer Geschwindigkeit von 1 GHz arbeitet. Einen Turbo gibt es nicht. Mit einer TDP von nur 8 Watt zeigt sich die APU sparsam. Daher überrascht es auch nicht, dass sie die CPU-Tests der Cinebench Benchmarks mit voller Geschwindigkeit begeht. Mit den Resultaten des F550CA und des Aspire kann das Compaq nicht mithalten. Ihre Intel Prozessoren sind der AMD APU sowohl bei Single-Thread- als auch bei Multi-Thread-Anwendungen meilenweit überlegen.
Cinebench R11.5 - CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Compaq 15-h024sg | |
Acer Aspire E1-532 | |
Asus F550CA-XX078D | |
Lenovo G505s-20255 | |
Lenovo G500s-59367693 |
Cinebench R11.5 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Compaq 15-h024sg | |
Lenovo G505s-20255 | |
Acer Aspire E1-532 | |
Asus F550CA-XX078D | |
Lenovo G500s-59367693 |
System Performance
Im täglichen Betrieb kann das Compaq nicht verleugnen, dass eine leistungsschwache APU in ihm steckt. Ab und an ruckelt es beim Wechsel zwischen zwei Fenstern. Auch der Aufbau eines Ordnerinhalts nimmt ein wenig Zeit in Anspruch. Solange die APU nicht überfordert wird, ist alles in Ordnung. Wie nicht anders zu erwarten war, fällt das PC-Mark-7-Resultat nicht überragend aus. Auch bei diesem Test muss sich das Compaq der Konkurrenz klar geschlagen geben.
PCMark 7 Score | 1051 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
HP hat das Compaq mit einer Toshiba Festplatte ausgestattet. Sie besitzt eine Kapazität von 500 GB und arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute. Alles in allem sind die von CrystalDiskMark ermittelten Werte einer 5.400er-Festplatte angemessen und entsprechen dem, was auch vergleichbare Modelle anderer Hersteller zu leisten vermögen.
Grafikkarte
Für die Grafikausgabe ist der Radeon HD 8210 Grafikkern zuständig. Er arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 300 MHz und unterstützt DirectX 11.1. Wie auch schon bei den Cinebench Benchmarks kann das Compaq in den 3D Mark Benchmarks nicht mit dem Aspire und dem F550CA mithalten. Die Ausnahme bildet der 3D Mark 2011 Benchmark. Hier schneidet das Compaq genauso ab wie das F550CA. Der Grund: Bei diesem Benchmark hat die CPU einen geringen Einfluss auf das Ergebnis. Da das Compaq mit einer schwachen CPU bestückt ist, hat es in den anderen Benchmarks das Nachsehen. Mit dem Aspire können beide Konkurrenten nicht Schritt halten. Es ist mit der stärksten GPU bestückt.
3DMark 11 Performance | 369 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 13694 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1116 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 182 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Compaq 15-h024sg | |
Asus F550CA-XX078D | |
Acer Aspire E1-532 |
Gaming Performance
Wer ein Notebook zum Spielen sucht, ist hier falsch. Das Compaq ist allenfalls in der Lage, einige wenige Spiele in niedriger Auflösung und auf niedrigem Qualitätsniveau flüssig darzustellen. Bei den beiden Konkurrenten sieht es nicht viel anders aus. Für ein spielefähiges Notebook müssen in der Regel mindestens 400 bis 500 Euro eingeplant werden. Ein empfehlenswertes Modell wäre das Aspire E1-572G (Core i5-4200U, Radeon HD 8750M). Es ist baugleich mit dem Aspire E1-532 und kostet ohne Windows Betriebssystem etwa 450 Euro.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Anno 2070 (2011) | 26.5 | |||
Dead Space 3 (2013) | 30.4 | 12.9 | ||
Crysis 3 (2013) | 8.8 | |||
SimCity (2013) | 37.8 | 7.9 | ||
GRID 2 (2013) | 12.6 | |||
Splinter Cell: Blacklist (2013) | 7.7 | |||
Saints Row IV (2013) | 6 | |||
The Bureau: XCOM Declassified (2013) | 9.9 | |||
F1 2013 (2013) | 12 | |||
Batman: Arkham Origins (2013) | 14 | |||
Need for Speed: Rivals (2013) | 6 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.7 / 31.7 / 31.7 dB(A) |
HDD |
| 32.6 dB(A) |
DVD |
| 36 / dB(A) |
Last |
| 31.7 / 31.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Alle drei Vergleichsrechner sind mit verbrauchsarmen CPUs bzw. APUs bestückt. Somit erzeugen die Notebooks in jedem Lastbereich nur wenig Hitze und erwärmen sich daher kaum. Unter Last liegen die Temperaturen an jedem Messpunkt der drei Rechner deutlich unterhalb von 40 Grad Celsius. Unseren Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchlaufen CPU und GPU des Compaq sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb mit vollen Geschwindigkeiten (CPU: 1 GHz, GPU: 300 MHz). Die CPU-Temperatur hat sich im Stresstest bei etwa 47 Grad Celsius eingependelt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-4.4 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher des Notebooks befinden sich am vorderen Rand der Geräte-Unterseite. Sie erzeugen einen dünnen Klang, dem es an Bass fehlt. Sprache ist gut zu verstehen. Für ein besseres Klangerlebnis empfehlen sich externe Lautsprecher oder Kopfhörer.
Energieaufnahme
Die TDP der AMD APU liegt mit 8 Watt noch einmal deutlich unterhalb der TDPs der beiden Intel Prozessoren (15 bzw. 17 Watt). Somit benötigt das Compaq unter Last weniger Energie als die Konkurrenz. Unter Volllast liegt die Leistungsaufnahme bei 15,2 Watt. Im Idle-Modus hingegen bewegen sich die drei Rechner auf einer Höhe.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 4.6 / 7.7 / 8 Watt |
Last |
12.2 / 15.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das Compaq erreicht dabei eine Laufzeit von 4:46 h. Der Wert geht für ein preisgünstiges und verbrauchsarmes Notebook sehr in Ordnung. Das Aspire (4:30 h) liegt nur wenige Minuten dahinter zurück. Deutlich früher muss das F550CA (3:26 h) den Betrieb einstellen.
Fazit
Mit dem Compaq 15-h024sg bietet HP ein einfaches 15,6-Zoll-Notebook zu einem sehr niedrigen Preis an. Gelegentliches Aufrufen von Webseiten und Schreibarbeiten können mit dem Rechner erledigt werden. Auch ist das Notebook leistungsfähig genug, um Videos abzuspielen. Dabei arbeitet es immer leise und benötigt nur wenig Energie. Zudem fallen die Akku-Laufzeiten insgesamt gut aus. Darüber hinaus weiß das Display überraschenderweise zu gefallen. Es kann mit einem guten Kontrast aufwarten und arbeitet zumindest mit durchschnittlicher Helligkeit. Das haben wir bei vergleichbaren Notebooks schon schlechter gesehen.
Die größte Schwachstelle des Rechners stellt allerdings die verbaute APU dar: Sie ist einfach sehr leistungsschwach. Dass bei einem Verkaufspreis unterhalb von 300 Euro mehr drin ist, beweist Acer mit dem Aspire E1-532: Der verbaute Celeron Prozessor ist deutlich leistungsfähiger als die AMD APU und lässt das installierte System somit runder laufen. Darüber hinaus ist das Fehlen einer USB-3.0-Schnittstelle beim Compaq zu bemängeln. Diese ist heutzutage einfach Pflicht. Auch hier zeigt das Aspire, dass das Preisniveau USB 3.0 erlaubt. Zudem ist das Aspire mit einem matten Display und einer besseren Tastatur bestückt. Und zu guter Letzt: Acer gewährt eine zweijährige Garantie, während sich Käufer des Compaq mit einer einjährigen Garantie zufrieden geben müssen. Insgesamt betrachtet bekommt der Käufer mit dem Aspire ein deutlich besseres Gerät.
Das Asus F550CA-XX078D bietet die meiste CPU-Leistung unter den drei Notebooks. Allerdings ist es mit aktuell etwa 320 Euro auch deutlich teurer als das Aspire und das Compaq. Allen drei Notebooks liegt im Übrigen kein Windows Betriebssystem bei.