Test-Update Lenovo G505s-20255 Notebook
Sparsam und leise, aber zu wenig Leistung für viele aktuelle Spiele: Dies war unser Fazit zum Lenovo G505s, welches wir vor wenigen Wochen in einer Einstiegskonfiguration getestet haben.
Allerdings bietet der Hersteller auch eine Reihe weiterer Ausstattungsvarianten an, die mit zum Teil deutlich höherer Performance glänzen sollen. Wir wollen uns heute dem absoluten Topmodell widmen: Neben AMDs derzeit schnellster APU, dem A10-5750M, verfügt dieses auch noch über satte 16 GB RAM, eine 1.000 GB große Hybridfestplatte sowie eine dedizierte Radeon HD 8570M. Im Crossfire-Verbund zusammen mit der Prozessor-GPU sollen so besonders hohe Frameraten erreicht werden – ob das stimmt, wollen wir nachfolgend noch genauer untersuchen. Details zum Thema Gehäuse, Schnittstellen oder Eingabegeräte können dagegen in unserem letzten Artikel nachgelesen werden.
In der getesteten Konfiguration ist der G505s bislang noch nicht auf dem deutschen Markt verfügbar, sodass wir den zu erwartenden Preis nur abschätzen können. Realistisch dürfte ein Betrag von etwa 700 Euro sein, womit das Notebook in Konkurrenz zum Toshiba Satellite C855, HP Pavilion g6 oder Acer Aspire V5-573G tritt.
Update vom 20.01.2014: Nach starken Throttling-Problemen des ersten Testgerätes haben wir unsere Benchmarks mit dem aktualisierten BIOS V2.05 wiederholt. Alle Ergebnisse finden Sie nachfolgend im Abschnitt Leistung.
Beginnen wir also direkt mit dem Display. Mit 1.366 x 768 Pixeln und einer Diagonale von 15,6 Zoll (100 dpi) scheint dieses auf den ersten Blick dem des Schwestermodelles zu entsprechen, doch kommt ein anderes TN-Panel zum Einsatz. In unserem Testgerät finden wir das Modell B156XW04 von AUO, welches qualitativ aber leider nicht wirklich besser als das Samsung-Display im letzten Test abschneidet.
In puncto Helligkeit müssen wir sogar einen leichten Rückschritt vermelden: Selbst in der Maximaleinstellung erreicht die Leuchtdichte lediglich rund 198 cd/m². Das ist nicht nur deutlich weniger als bei der Konkurrenz von Toshiba (229 cd/m²) oder Acer (278 cd/m²), sondern kann auch bereits in hellen Innenräumen oder an einem Fensterarbeitsplatz etwas zu wenig sein.
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Helligkeit Akku: 198 cd/m²
Kontrast: 582:1 (Schwarzwert: 0.34 cd/m²)
ΔE Color 9.52 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 9.67 | 0.5-98 Ø5.2
36% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
39.44% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
56.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.99% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.17
Im Gegenzug punktet die neue Anzeige mit einer verbesserten Schwarzdarstellung (0,34 cd/m²), wodurch das Kontrastverhältnis auf 582:1 steigt. In Verbindung mit der verspiegelten Displayoberfläche sorgt das für einen subjektiv kräftigen und lebhaften Bildeindruck, von dem vor allem Filme und Spiele profitieren.
Für professionelle Anwendungen aus dem Bereich Grafik- und Fotobearbeitung ist das Notebook indes weniger geeignet. Dies liegt zum einen am stark eingeschränkten Farbumfang, der den sRGB-Standard nur zu 53 Prozent, den AdobeRGB-Standard sogar nur zu 36 Prozent abdeckt. Zum anderen weist das Display erhebliche Abweichungen bei Farben und Graustufen auf, deren Delta E bei jeweils knapp 10 liegt. Besonders auffällig und auch mit bloßen Auge erkennbar ist dabei der kräftige Blaustich – hier wäre eine sorgfältigere Kalibrierung ab Werk wünschenswert.
Die Kombination aus Glare-Type-Display und einer relativ schwachen Hintergrundbeleuchtung macht einen Außeneinsatz des Notebooks nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Während der Bildinhalt bei direkter Sonneneinstrahlung praktisch nicht mehr ablesbar ist, kann man im Schatten zumindest prinzipiell mit dem Gerät arbeiten. Sichtbare und störende Reflexionen sind aber auch in diesem Fall stets präsent.
Ähnlich wie viele andere TN-Panels erweist sich die Anzeige als stark blickwinkelabhängig. Vor allem in der Vertikalen sollte der Anwender möglichst senkrecht auf das Display blicken, da bereits Abweichungen von wenigen Grad zu einer starken Aufhellung beziehungsweise Abdunklung des Bildes führen. Ein hochwertiges IPS-Panel wie beim Acer Aspire V5-573G bietet hier deutliche Vorteile, ist allerdings nur selten in preiswerten Notebooks zu finden.
Der A10-5750M repräsentiert die derzeit leistungsstärkste APU in AMDs Produktpalette. Technisch basiert die zugrundeliegende Richland-Architektur zwar weitestgehend auf ihrem Vorgänger Trinity und wird auch weiterhin in 32 Nanometern gefertigt, kann jedoch mit einem verbesserten Turbo sowie höheren Taktraten von in diesem Fall 2,5 bis 3,5 GHz aufwarten. AMD selbst tituliert den A10 als Quad-Core-Prozessor, allerdings ist diese Bezeichnung bei genauerer Betrachtung ein wenig irreführend: In Wahrheit verfügt der 5750M nur über zwei sogenannte Module, die aber jeweils zwei Threads parallel bearbeiten können.
Der mit einer TDP von 35 Watt spezifizierte Chip integriert darüber hinaus eine schnelle Grafikeinheit namens Radeon HD 8650G. Diese wird von einer zusätzlichen, dedizierten Radeon HD 8570M mit 2 GB DDR3-Speicher unterstützt. Im Gegensatz zu Nvidias Optimus-Technik, bei der nur eine von beiden GPUs für 3D-Berechnungen genutzt werden kann, erlaubt AMDs Dual Graphics auch den gemeinsamen Betrieb im Crossfire-Verbund. Theoretisch sind so nennenswerte Leistungssteigerungen möglich – vorausgesetzt, die Treiber spielen mit.
Klotzen statt kleckern lautet das Motto bei der Speicherausstattung: 16 DDR3-Speicher, verteilt auf zwei DDR3-1600-Module mit je 8 GB, sowie eine Hybridfestplatte mit 1.000 GB Kapazität würden auch einem High-End-Notebook gut zu Gesicht stehen.
Prozessor
Nachdem wir den A10-5750M bereits vor einiger Zeit ein erstes Mal im Test hatten, ist uns dessen prinzipielle Leistungsfähigkeit recht gut bekannt: Wird der zur Verfügung stehende Turbo-Core-Spielraum optimal ausgereizt, kann sich die APU immerhin mit dem Core i3-3110M des großen Konkurrenten Intel messen – ein für viele Anwendungen vollkommen ausreichendes Niveau.
Leider bleibt das Lenovo G505s von derartigen Regionen weit entfernt. Im Cinebench R11.5 konnten wir nur magere Scores von 0,49 beziehungsweise 1,27 Punkten (Single-/Multi-Threading) ermitteln, die sich auch bei mehrfacher Ausführung und dem Test verschiedener Energiesparpläne nicht verbesserten. Verantwortlich für diese schlechte Performance sind starke Taktschwankungen: Immer wieder brechen einzelne Kerne bis auf das Leerlaufniveau von 900 MHz ein, während die maximal möglichen 3,5 GHz praktisch nie erreicht werden. Unterm Strich ist der A10-5750M dadurch sogar noch langsamer als eine Low-End-CPU wie der Celeron 1017U und schlägt nur mit Mühe den nominell schwächeren A6-5350M.
Auf der Suche nach der Ursache für dieses Verhalten stießen wir auf ein kurioses Phänomen: Im Akkubetrieb sind die beschriebenen Probleme schlagartig passé und die Leistung steigt in etwa auf das erwartete Level (Cinebench R11.5: 0,88/2,04 Punkte). Vermutlich handelt es sich also nur um einen Software-Bug, der hoffentlich noch per BIOS-Update behoben werden kann.
Update vom 20.01.2014: Im Nachtest mit dem aktualisierten BIOS V2.05 konnten wir eine drastische Leistungsverbesserung feststellen. So arbeitet die CPU im Cinebench R11.5 (Multi-Threading) nun mit einem Takt zwischen 2,7 und 3,2 GHz und der Score steigt auf gute 2,31 Punkte. Single-Thread-Anwendungen werden sogar mit 3,2 bis 3,4 GHz bewältigt. Damit erreicht der A10-5750M sein volles Leistungspotential und konkurriert in einigen Programmen sogar mit Intels Core-i3-Serie.
Massenspeicher
Bei der Wahl eines Speichermediums stellt sich folgende Frage: Möchte ich eine günstige Festplatte mit hoher Speicherkapazität? Oder soll es besser eine kleinere, aber sehr viel schnellere SSD sein? Als Kompromiss zwischen diesen beiden Möglichkeiten bietet sich noch eine dritte Alternative an, die mittlerweile von immer mehr Herstellern genutzt wird: Eine Hybrid-Festplatte, welche die Vorteile beider Technologien miteinander kombiniert.
Lenovo hat sich für eine 1.000 GB große Seagate Laptop SSHD (2,5 Zoll, 9,5 Millimeter Bauhöhe) entschieden, die zusätzlich über 8 GB fest integrierten Flashspeicher (MLC-NAND) verfügt. Besonders häufig benötigte Dateien werden automatisch auf dieser Mini-SSD abgelegt, um dadurch die Zugriffsgeschwindigkeit zu verbessern.
Mit typischen Programmen wie HD Tune lassen sich die daraus resultierenden Vorteile allerdings nur schwer aufzeigen: Es bedarf einer gewissen "Lernzeit" für das Laufwerk, die bei einem erstmaligen Benchmarkdurchlauf nicht gegeben ist. Infolgedessen entspricht die durchschnittliche Übertragungsrate von 85 MB/s in etwa der einer klassischen HDD vergleichbarer Spezifikation. Gleiches gilt für die Zugriffszeit von 18,0 Millisekunden – mit einer vollwertigen SSD wären hier auch Werte unter 0,1 Millisekunden möglich.
System Performance
Die Taktprobleme der CPU wirken sich natürlich auch auf die Performance des gesamten Systems aus. Im PCMark 7 steht das Lenovo G505s mit 2.468 Punkten zwar relativ gut da, was jedoch vor allem auf die – bei der Konkurrenz fehlende – Hybrid-HDD zurückzuführen ist. Abseits dieses synthetischen Benchmarks ist dem Notebook deutlich anzumerken, dass der Prozessor nur mit angezogener Handbremse läuft: Insbesondere bei anspruchsvollen Anwendungen oder Multitasking genehmigt sich das System die ein oder andere Gedenksekunde, was die Produktivität des Nutzers spürbar einschränkt.
Ebenfalls etwas kritisch ist der praktische Mehrwert des kleinen Flashspeicher-Caches zu sehen. Hiervon profitiert in erster Linie der Bootvorgang, der beinahe genauso schnell wie mit einer weitaus teureren SSD abgeschlossen wird. Für weitere Programme scheint der nur 8 GB große Zwischenspeicher dagegen keinen Platz mehr zu bieten – vermutlich bräuchte es mindestens die doppelte oder gar vierfache Kapazität, um zumindest die wichtigsten Daten beschleunigen zu können.
Update vom 20.01.2014: Im Zuge der mit dem neuen BIOS angestiegenen CPU-Leistung verbessert sich der PCMark-7-Score auf nunmehr 3.062 Punkte. Auch subjektiv wirkt das G505s nun deutlich ansprechfreudiger und steht einem ähnlich teuren Core-i3-System in nichts nach.
PCMark 7 Score | 3062 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 3332 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 2807 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 4306 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Für sich genommen sind sowohl die Radeon HD 8650G (384 Shader, VLIW4, 533 - 720 MHz) als auch die Radeon HD 8570M (384 Shader, GCN, 650 - 700 MHz) nur der unteren Mittelklasse zuzuordnen – erst der Crossfire-Verbund macht sie zusammen stark. Dass dieser jedoch wie gewünscht funktioniert, ist leider eher die Ausnahme denn der Regelfall: Einzig im 3DMark 11 können wir mit 2.115 Punkten (Original-BIOS: 1.827 Punkte) eine nennenswerte Leistungssteigerung feststellen, wohingegen andere Benchmarks praktisch keinerlei Differenz (oder sogar Leistungseinbußen) im Vergleich zur alleinigen Verwendung der Prozessorgrafik zeigen. Nur die Radeon HD 8570M zu aktivieren ist leider nicht möglich, doch wäre diese durch ihr schmales 64-Bit-Interface ohnehin noch etwas langsamer als die 8650G.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo G505s-20255 | |
Lenovo G505s-20255 | |
Acer Aspire V5-573G-54208G50aii | |
HP Pavilion g6-2253sg |
3DMark 06 Standard Score | 6970 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6284 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2115 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 47203 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4338 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 624 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 292 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Ähnlich wie in den 3DMark-Tests kann sich die Dual-Graphics-Lösung auch in Spielen nur selten einen messbaren Vorsprung erkämpfen. Oftmals liegt das Plus zudem nur bei wenigen Prozentpunkten oder kehrt sich, wie beispielsweise in Battlefield 3, sogar ins Negative um. Das Thema Mikroruckler darf man bei einem Multi-GPU-Setup ebenfalls nicht außer Acht lassen.
In Verbindung mit der eingeschränkten CPU-Leistung führt all das zu einer wenig überzeugenden 3D-Performance. Die meisten der getesteten Spiele sind selbst bei minimalen Einstellungen nicht zu einer flüssigen Framerate von mindestens 30 fps zu bewegen – zumindest bei angeschlossenem Netzteil: Im Akkubetrieb verbessert sich die Leistung (in niedrigen, CPU-limitierten Auflösungen) dagegen drastisch, da der Prozessor nun seine spezifizierte Taktrate erreicht. Eine wirklich praktikable Lösung ist das natürlich nicht, zeigt aber, dass die Richland-APU – und damit auch das Lenovo G505s – unter optimalen Bedingungen weitaus mehr leisten könnte.
Update vom 20.01.2014: Von der gestiegenen Prozessorleistung unseres aktualisierten Testgerätes profitieren insbesondere die Frameraten in niedrigen Auflösungen und Qualitätssettings, die auch in aktuellen Spielen in der Regel weit über der wichtigen 30-fps-Marke liegen. An den schlechten Dual-Graphics-Profiten hat sich dagegen nichts geändert: Weder Anno 2070, noch Diablo III oder Tomb Raider laufen auf dem Crossfire-Verbund schneller als auf der integrierten Radeon HD 8650G, deren Performance wiederum in etwa einer dedizierten GeForce GT 720M entspricht.
Lenovo G505s-20255 Radeon HD 8650G + HD 8570M Dual Graphics, A10-5750M, Seagate ST1000LM014 Solid State Hybrid Drive | Lenovo G505s-20255 Radeon HD 8650G, A10-5750M, Seagate ST1000LM014 Solid State Hybrid Drive | Lenovo G505s-20255 Radeon HD 8450G + Radeon HD 8570M Dual Graphics, A6-5350M, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | |
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Tomb Raider | 1% | -46% | |
1024x768 Low Preset | 63.4 | 63.3 0% | 32.8 -48% |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x | 33.2 | 34.7 5% | 18.6 -44% |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x | 22.9 | 22.6 -1% | |
Anno 2070 | -1% | -30% | |
1024x768 Low Preset | 82.4 | 81.6 -1% | 55.4 -33% |
1366x768 Medium Preset AA:on | 36.2 | 35.9 -1% | 26 -28% |
1366x768 High Preset AA:on AF:2x | 22.4 | 22.5 0% | 16.1 -28% |
Diablo III | -2% | -31% | |
1024x768 Low / off | 75.9 | 74.9 -1% | 47.6 -37% |
1366x768 Medium / low | 49.9 | 48.1 -4% | 37.6 -25% |
1366x768 High AA:on | 43.6 | 43.4 0% | 30.1 -31% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -1% /
-0% | -36% /
-34% |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Anno 2070 (2011) | 82.4 | 36.2 | 22.4 | 10.4 |
Diablo III (2012) | 75.9 | 49.9 | 43.6 | 29 |
Tomb Raider (2013) | 63.4 | 33.2 | 22.9 | 17.2 |
Geräuschemissionen
Der Lüfter des G505s arbeitet angenehm ruhig und gleichmäßig, schaltet sich aber auch während längerer Leerlaufphasen nie vollständig ab. Der von uns ermittelte Lärmpegel von 31,4 dB(A) bis 32,9 dB(A) fällt allerdings nur in sehr leisen Umgebungen störend auf und dürfte die meisten Anwender kaum belästigen. Ähnlich unauffällig agiert auch die dezent summende Festplatte, deren Zugriffsgeräusche aus normaler Entfernung praktisch nicht zu hören sind.
Unter Last wird das Notebook nur unwesentlich lauter und erreicht nun 36,6 bis 37,7 dB(A). Im Vergleich mit der Konkurrenz sind das sehr niedrige Werte, die jedoch in Relation zur Performance betrachtet werden müssen. Es ist nicht zuletzt auch auf das starke Throttling zurückzuführen, dass der Lüfter mit so geringer Drehzahl arbeiten kann.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.4 / 31.4 / 32.9 dB(A) |
HDD |
| 31.4 dB(A) |
DVD |
| 36.7 / dB(A) |
Last |
| 36.6 / 37.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei niedriger Belastung sowie im Leerlauf erwärmt sich das Gehäuse auf knapp über 30 °C, wobei wir in der Nähe des Luftauslasses auch Temperaturen von bis zu 37 °C messen konnten. Ein Betrieb auf den Oberschenkeln ist dennoch ohne größere Einschränkungen möglich.
Wird die Hardware stark gefordert, ist von einer derartigen Verwendung eher abzuraten. Besonders die linke Gehäuseseite heizt sich kräftig auf und knackt problemlos die 45-Grad-Marke. Da auch die Handballenauflage mit der Zeit recht warm werden kann, sind längere Spiele-Sessions ohne externe Tastatur auf Dauer etwas unangenehm.
Da der sonst für unseren Stresstest genutzte FurMark mit dem Crossfire-Gespann nicht so recht zusammenarbeiten wollte, haben wir das Programm für diesen Test durch Anno 2070 ersetzt. In Kombination mit dem CPU-Tool Prime95 treibt dies die A10-APU bis auf eine Temperatur von unkritischen 76 °C (HD 8570M nicht auslesbar). Gleichzeitig sinkt der durchschnittliche Prozessortakt aber auf unter 1,2 GHz (Update: 1,8 GHz mit BIOS V2.05) ab – auch dies dürfte mit dem zuvor erwähnten Software-/BIOS-Problem zusammenhängen und nicht auf thermisches Throttling zurückzuführen sein. Die Radeon HD 8650G hält dagegen stabil ihren maximalen Turbo von 720 MHz und liefert demzufolge weiterhin die volle Performance.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 42.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-14.4 °C).
Lautsprecher
An der Qualität der integrierten Stereolautsprecher hat sich seit dem letzten Test nichts geändert. Die nach unten abstrahlenden Boxen erzeugen einen klaren und ausreichend lauten Sound, lassen aber jeglichen Nachdruck im Bassbereich vermissen. Für Multimediaanwendungen und Spiele ist somit der Anschluss externer Lautsprecher per HDMI oder Klinke zu empfehlen.
Energieaufnahme
Trotz dynamischer Grafikumschaltung sowie diversen Energiesparmechanismen des Prozessors erweist sich unser Testkandidat als relativ energiehungrig. Mit 10,5 bis 17,5 Watt im Leerlauf übertrifft das G505s die meisten seiner Konkurrenten – manch anderer 15-Zöller wie das Acer Aspire V5-573G begnügt sich mit etwas mehr als 10 Watt.
Für die gebotene Performance eindeutig zu hoch ist auch der Maximalverbrauch, der sich auf 64,6 (3DMark 11) bis 74,0 Watt (3DMark 11 und Prime95) beziffert. Auch abzüglich der Umwandlungsverluste dürfte das mitgelieferte 65-Watt-Netzteil damit in Extremsituationen schon außerhalb seiner Spezifikation arbeiten – ein 90-Watt-Modell wäre angesichts dieser Werte sicherlich die bessere Wahl gewesen.
Aus / Standby | 0.2 / 0.7 Watt |
Idle | 10.5 / 16.1 / 17.5 Watt |
Last |
64.6 / 74 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Durch die vergleichsweise hohe Leistungsaufnahme und den kleinen 41-Wh-Akku bewegen sich die Laufzeiten auf einem recht niedrigen Niveau. So konnten wir im Battery Eater Reader's Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, WLAN aus) nur mäßige 5 Stunden und 56 Minuten ermitteln – das Acer Aspire V5-573G hielt unter identischen Bedingungen fast 9 Stunden durch.
Auch in unserem WLAN-Test (Energiesparmodus, rund 150 cd/m²) enttäuscht das G505s. Bereits nach 3 Stunden und 8 Minuten muss der Anwender die nächste Steckdose aufsuchen, wo der Akku innerhalb von gut zwei Stunden wieder aufgeladen wird. Alternativ reichen die Reserven auch für einen längeren DVD-Film, der auf dem integrierten Laufwerk abgespielt wird.
Die erwartungsgemäß kürzeste Laufzeit ist im Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, WLAN an) zu verzeichnen. Dieser beansprucht CPU und GPU gleichermaßen und leert den Energiespeicher in gerade einmal 47 Minuten.
Da wäre mehr drin gewesen: Was das Lenovo G505s-20255 auf dem Papier verspricht, kann es in der Praxis nicht halten. Besonders ärgerlich ist dabei die offenbar fehlerhafte Taktsteuerung der CPU, was zu Performance-Einbußen von bis zu 50 Prozent führt. Glücklicherweise hat der Hersteller diesen Fehler mittlerweile durch ein BIOS-Update behoben, sodass der A10-5750M als vollwertige Alternative zu einem Core-i3-Prozessor des Konkurrenten Intel bezeichnet werden kann.
Leider gibt es jedoch noch einige andere Makel, die nach wie vor bestehen. Die Entscheidung des Herstellers, neben der integrierten Prozessor-Grafik noch eine dedizierte Radeon HD 8570M zu verbauen, bringt mehr Nach- als Vorteile mit sich. Der minimalen Mehrleistung in einzelnen Spielen stehen zusätzliche Kosten, ein erhöhter Energiebedarf sowie weitere Probleme wie beispielsweise Mikroruckler gegenüber. Würde Lenovo die zweite GPU streichen und den Arbeitsspeicher auf 8 GB halbieren, könnte das gesparte Geld in einen größeren Akku oder ein besseres Display investiert werden.
Von diesen beiden Punkten einmal abgesehen, offeriert das G505s solide Qualitäten, wie man sie auch bei anderen Notebooks dieser Preisklasse vorfindet. Gehäuse oder Eingabegeräte könnten im Detail zwar noch weiter verbessert werden, sind für den täglichen Gebrauch aber ohne Einschränkungen geeignet. Schlussendlich ändert all das aber nichts daran, dass Konkurrenten wie das Acer Aspire V5-573G wohl für viele Anwender die bessere Wahl darstellen.