Test Asus Lamborghini VX6 Netbook
Mit der Lamborghini VX-Serie versucht der taiwanesische Hersteller Asus seit einigen Jahren den Geist von sportlicher Exklusivität in Kunststoff zu pressen. Es handelt sich dabei nicht nur um ultramobile Geräte im 12-Zoll-Formfaktor, wie vorliegend das VX6, sondern z. B. auch um 15.6-Zoller wie das Lamborghini VX7. Gemeinsam haben alle Rennwagen-Modelle die optische Anlehnung an Lamborghini-Designs. Das Logo mit dem Stier oder die Wortmarke „Automobili Lamborghini“ bilden dabei nur den Abschluss des Designs.
Zweites Merkmal jedes Rennwagens im Notebook oder Netbook-Format ist eine gewisse Exklusivität in technische Hinsicht. Hierbei kann Asus aus einem 12.1-Zoller natürlich keinen Mega-Gamer machen, zumal der Preis mit 599 Euro realistisch bleiben muss. Im Falle des VX7 sind es 1.5 Terabyte Festplattenspeicher und die Full HD-Auflösung (1.920 x 1.080) in 15.6-Zoll.
Was hat unser Testgerät auf dem Kasten? Die Motorisierung mit dem Zweikerner Intel Atom D525 (2x1.80GHz), DDR3-RAM und Nvidia ION 2 gibt es derzeit nur von Asus (Eee PC 1201PN, Eee PC 1215N). Muss die Laufzeit unter der starken Netbook-Performance leiden? Macht uns das Motorengeräusch taub? Werden wir uns die Finger am heißen Motor verbrennen? Ist die Kunststoff-Verarbeitung den Lamborghini-Aufpreis wert? Alle Antworten in unserem ausführlichen Test.
Der Hersteller lehnt die Details und die Optik des VX6 an die aktuelle Formsprache von Lamborghini-Sportwagen an. Das Emblem mit dem Stier hat dafür den Platz auf dem Deckel bekommen, der ansonsten für das Hersteller-Logo prädestiniert ist.
Deckel, Rückseite, Bodenplatte oder Power-Tasten, alles erinnert an Verkleidungen, Spoiler, Lackierungen und Interieur eines edlen Sportwagens. Auch Nicht-Lamborghini-Kenner werden der Formsprache Kraft und Schnelligkeit entnehmen.
Es handelt sich um ein Kunststoff-Gehäuse, das nur auf Handauflage und Tasteneinfassung durch eine matte Magnesium-Legierung ergänzt wird. Die Fläche ist extrem fest und kühl, weshalb wir von einem Metall ausgehen. Die schmale, schwarze Loch-Zierleiste auf dem Deckel besteht aus Metall, nicht aber die Chrom-Leiste darunter. Trotz des überwiegenden Kunststoff-Anteils macht das VX6 einen durchdachten und hochwertigen Eindruck.
Der edle Eindruck wird jedoch durch Schmierfinger verhagelt, welche wir in Massen auf dem Deckel und dem Displayrahmen zurücklassen. Auch die leicht gummierte Fläche der Handballenauflage ist davor nicht komplett gefeit. Das verschmierte Touchpad im Glas-Look (sehr harter Kunststoff) wäre aber vermeidbar gewesen.
Die relativ dünne Konstruktion der Base Unit ist überragend verwindungsfest. Flächen an Ober-, Unterseite und Tastatur dellen sich nirgends ein. Eine erträgliche Ausnahme ist der Deckel, der mittig auf höheren Druck nachgibt. Die Scharniere haben den Deckel fest im Griff, wir benötigen beide Hände zum Öffnen.
Der 12.1-Zoller besitzt kein optisches Laufwerk, weshalb das Platzangebot für Anschlüsse relativ groß ist. Alle Anschlüsse befinden sich Rechts und Links, die Rückseite ist der Batterieeinheit vorbehalten.
Der VGA-Anschluss platziert sich direkt neben HDMI auf der linken Seite. Weil die Ports im hinteren Bereich des Netbooks ansitzen, sind keine störrischen Kabel bei der Nutzung einer Maus (Rechts- wie Linkshänder) im Wege. Komplettiert wird das Programm durch einen USB 2.0 Anschluss und den Kartenleser (SD, SDHC, MMC, RJ-45). Wie bei allen seinen Netbooks hat Asus auch für das VX6 den Stromanschluss auf ein winziges Handy-Format minimiert.
Rechts wird deutlich, warum sich das VX6 Performance-Netbook nennen kann. Asus spendiert dem Gerät zwei USB 3.0 Ports. Dieser neue Standard ist theoretisch zehnmal schneller USB 2.0, denn er kann im SuperSpeed-Modus bis zu 625 MB/s übertragen. Diese Rate liegt bei USB 2.0 bei theoretischen 60 MB/s. Zudem steigt die Stromstärke von 100 mA auf 150 mA pro Gerät, was den Betrieb von externen Geräten (Festplatten) mit einem höheren Energiebedarf (ohne eigene Stromversorgung) möglich macht.
Kommunikation
Neben WLAN-Draft-N (Broadcom 802.11n) stecken Bluetooth und ein Fast Ethernet Controller im Gehäuse. Das Bluetooth-Modul unterstützt den neusten Standard 3.0+HDR. Dies gilt leider nicht für den LAN-Controller, der nicht die hohen Übertragungsraten von Gigabit-LAN beherrscht. Auf ein integriertes 3G-Modul verzichtet Asus, obwohl ein solches dem HighEnd- und Mobility-Anspruch des VX6 sehr entgegen gekommen wäre.
Zubehör
In Sachen Software bleibt der Hersteller auf dem Boden der üblichen Praxis und legt außer einer Driver- und Utility-DVD keine Datenträger bei. Das Betriebssystem im Werkszustand liegt auf einer Recovery-Partition der Festplatte.
Die USB-Steckplätze können zum Aufladen von Mobiltelefonen, iPods etc. genutzt werden, auch wenn der PC ausgeschaltet ist. Im USB Charge+ Tool muss dieses Feature aktiviert werden, wobei zwischen Netzteil- und Akkumodus differenziert werden kann. Über den Eee PC Dock, ein Tool das über dem Desktop hängt, kann unter anderem auf den Asus Web Storage (500 GB Online Speicher) oder Unterhaltungsdienste zugegriffen werden (Asus @Vibe, Internetspiele, AP Bank).
Garantie
Asus bietet für seine hochwertigen Eee PCs eine 24 monatige Garantie mit Abholservice (Pick-Up & Return). Die Garantieverlängerung um ein Jahr von 2 Jahre auf 3 Jahre gibt es für 80 Euro im Online-Handel. Das Paket umfasst ein Handbuch, eine CD, eine VIP-Karte und einen Sticker. Die Garantieverlängerung muss innerhalb von 90 Tagen nach Rechnungsdatum des Notebookkaufs aktiviert werden. Das Paket verlängert auch die internationale Garantie um denselben Zeitraum.
Tastatur
Asus hat ein arbeitstaugliches Keyboard in das Lamborghini VX6 eingebaut. Die freistehenden Tasten haben einen ausreichenden Abstand zueinander. Druckpunkt und Tastenhub sind sehr deutlich. Der Tastenanschlag ist hart und die Fläche gibt an keiner Stelle nach. Die oft kritisierten Pfeiltasten haben eine normale Größe und sind relativ gut zu ertasten. An die etwas geringe Größe der Enter- und der rechten Shift-Taste konnten wir uns gewöhnen. Die Eingabe ist für Vielschreiber zu empfehlen, denn ihr Geräusch ist gering und das Schreib-Feedback ist angenehm.
Touchpad
Dem Touchpad wurde für das Lamborghini-Design ein großes Gewicht beigemessen. Optisch silbern eingefasst hat es die Form eines Parallelogramms. Außerhalb der weißen Markierungen in den Ecken ist die Fläche nicht sensitiv, weshalb eine normale Touchpad-Größe übrig bleibt. Der Cursor bewegt sich zielgenau über den Desktop, wenn wir über die sehr glatte Kunststoff-Fläche gleiten. Allerdings hinterlassen die Finger stets einen Schmierfilm, als ob wir in einer leeren Nivea-Dose herumwischen.
Das Multi-Touch Pad (Synaptics V7.2) ist per Fn-Taste (F9) abschaltbar. Es erkennt den Einsatz von zwei Fingern, etwa für den Zoom oder das horizontale wie vertikale Rollen. Traditionalisten können in der Touchpad-Software aber auch die bekannten Ein-Finger-Scrollbars einstellen. Die glatten Tasten haben einen deutlichen Druckpunkt, aber leider einen kurzen Tastenhub. Das helle Klicken bei Betätigung kann auf Dauer störend wirken.
Das nicht entspiegelte Hannstar-Panel (HSD121PHW1) kann die Tester weder mit Kontrasten noch mit einer hohen Helligkeit überzeugen. Auch der Farbraum ist äußerst klein. Asus verbaut eine 12.1-Zoll Anzeige, die in 1.366 x 768 Pixeln auflöst (16:9). Die HD-Ready Auflösung ist passend für den Einsatzweck als mobiler Begleiter. Web-Browser oder E-Mail Clients passen übersichtlich und ohne viel Scroll-Arbeit auf die Anzeige.
Mit einem Schwarzwert von 0.82 cd/m² errechnen wir einen maximalen Kontrast von 184:1. Ein höherer Kontrast von über 400:1 wäre wünschenswert, vor allem bei einem Netbook mit hohem Entertainment-Faktor. Farben wirken auf dem Glare Type Panel recht ansprechend, was aber nur an der optischen Wirkung von Spiegel-Displays liegt.
Wie bei 95 Prozent unserer Testgeräte der Fall, haben wir auch keinen Profi-tauglichen Farbraum des Hannstar-Panels erwartet. Die Messung bestätigt das, Adobe RGB oder sRGB werden nicht auch nur halbwegs abgedeckt. Selbst an ein 08/15-Office-Display, wie dem des MSI CR620 (15.6-Zoll), kommt das VX6 knapp nicht heran.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 151 cd/m²
Kontrast: 184:1 (Schwarzwert: 0.82 cd/m²)43.07% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.94% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Luminanz ist enttäuschend gering. Im Durchschnitt messen wir 145 cd/m². Maximal erfasst unser Leuchtdichte-Messgerät eine Helligkeit von nur 152 cd/m² in der unteren linken Ecke. Eine derartig geringe Helligkeit ist bei Notebooks und Netbooks in den vergangenen Jahren sehr selten geworden.
Angesichts der anvisierten Mobilität wäre eine Luminanz jenseits der 230 cd/m² wünschenswert. Für Innenräume genügt die Helligkeit der Anzeige.
Die 12.1-Zoll Anzeige ist mit der nicht entspiegelten Eigenschaft (Reflexionen) und der deutlich unterdurchschnittlichen Luminanz kein geeigneter Outdoor-Begleiter. Bereits bei Bewölkung kann der Betrachter aus der frontalen Position nur ein zu dunkles Bild erkennen. Bei strahlendem Sonnenschein verschärft sich der Effekt. Aus der seitlichen Perspektive können wir dann so gut wie gar keine Farben oder Schriften ablesen. Folglich ist Arbeiten unter Sonnenlicht mit dem VX6 nur unter größten Anstrengungen möglich.
Die horizontalen Blickwinkel sind akzeptabel. Bis etwa 40 Grad Abweichung von der frontalen Position können wir einfache Schrift ablesen und Geisterbilder bleiben aus. Darüber hinaus setzt aber eine massive Invertierung der Farben und eine Verdunkelung des Panels ein.
Weicht der Blick nach unten ab (vertikal), bleibt dargestellte Schrift auf Grund der Verdunkelung bis zirka 25 Grad gut ablesbar. Farben invertieren aber bereits ab 15 Grad deutlich. Eine mehr oder minder frontale Sichtposition ist für das optimale Bild Voraussetzung.
Das VX6 basiert auf dem neuesten Stand mobilster Chipsätze und Prozessoren. Die Kombination aus einem Zweikern-Atom D525 (2 x 1.8 GHz) und einer dedizierten Grafikkarte Nvidia Ion 2 steht aktuell ganz oben auf den Wunschlisten technikaffiner Netbooks-Fans. Während Nvidia bei der ersten Ion-Generation (Anfang 2009) den kompletten Chipsatz stellte (Geforce 9400M im Nvidia-Chipsatzsatz integriert), hängt der Grafikprozessor jetzt am Intel NM10-Chipsatz. Dies erlaubt den Einsatz der Optimus-Technologie, welches Asus im vorliegenden VX6 und im technisch baugleichen Eee PC 1215N auch prompt anwendet. Mehr dazu in der Sektion Spiele-Leistung.
Die Zweizylinder-Motorisierung des Atom D525 fällt durch den hohen TDP von 13 Watt auf. Dies gilt speziell im Vergleich zum Atom N550 (1.5 GHz, 8.5 Watt, Mobilvariante). Der D525 wurde eigentlich für stationäre Nettops konzipiert. Dazu kommen 2 GB DDR3 RAM und eine 250-GB-Festplatte von Western Digital. Die im Handel befindliche Version des VX6 enthält laut Artikelbeschreibung stets eine 320 GB HDD.
Bringen der hohe TDP und die hohe Taktung von 1.8 GHz eine starke Leistung ein? Im Vergleich zum Single-Core Atom N450/N455 oder N270 (1.66 bzw. 1.6 GHz) kann das auf jeden Fall bejaht werden, der D525 verdoppelt die Rechengeschwindigkeit. Der Multi-Core Benchmark Cinebench R10 32Bit hält im Testgerät 1.715 Punkte. Die genannten Single-Core Systeme liegen bei zirka 850 Punkten (ohne übertaktete Varianten). Das Leistungsplus liegt bei 101 Prozent.
Ein Blick auf AMDs Netbook-CPU V-Series V105 (Eee PC 1015T) zeigt Performance-Ähnlichkeiten. Der AMD-Single-Core kommt mit nur 1.2 GHz auf 1.021 Punkte, allerdings im Single-Core Test des Cinebench R10 32Bit. Unser Lamborghini VX6 schafft nur 625 Punkte. Noch besser schneidet der AMD Athlon K125 (1.7 GHz) aus dem beliebten 10-Zoller Acer Aspire One 521 ab: 1.491 Punkte.
PCMark 05 Standard | 2292 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 1645 Punkte | |
Hilfe |
Den Multi-Core Vergleich Atom D525 versus AMD V105/K125 können wir nicht anstellen, da die AMD-Netbook CPUs nur einen Kern und keine virtuellen Cores besitzen. Ob der Anwender mit einem D525 besser fährt, kann uns aber der Systembenchmark PCMark Vantage zeigen. Hierbei kann der VX6 1.645 Punkte erringen.
Diese Wertung stellt das D525-System auf ein Level mit AMD K125 (Aspire One 521: 1.686 Punkte), der V105 (Eee PC 1015T) ist mit seinen 1.360 Punkten abgeschlagen. Klassische Netbook-Systeme mit einem Single Core N450 (z. B. Samsung N150 Eom) liegen bestenfalls bei 1.332 Punkten.
Der PCMark Vantage honoriert in seinem Gaming Sub-Score die Ion 2 GPU mit 1.724 Punkten, welche in den Gesamt-Score eingehen. Der Aspire One 521 schafft mit seiner schwächeren ATI HD 4225 nur 1.118 Punkte im Gaming-Score. Der Eee PC 1015T liegt mit gleicher GPU aber schwächerer CPU bei nur 940 Punkten.
Unsere FullHD-Testvideos wurden wie erwartet ruckelfrei mit geringer CPU-Last wiedergegeben. Auch YouTube HD-Videos liefen flüssig ab. Der Screenshot mit gerade einmal 24 % CPU Last bei einem Full HD 1080p-Trailer wurde im Akkubetrieb aufgezeichnet (Power Saving Mode, GT218 für Video aktiv).
In Summe hat das VX6 eine außergewöhnliche hohe Netbook-Leistung. Als Subnotebook wollen wir es trotzdem nicht bezeichnen, den aktuelle Intel Core i5-520UM Systeme, wie das beliebte Acer Aspire 1830T (11.6-Zoll), schaffen mit IGP-Grafik zirka 4.000 Punkte im PCMark Vantage (ohne Übertaktung).
3DMark 03 Standard | 5716 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 3817 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 2397 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 724 Punkte | |
Hilfe |
Die Western Digital Festplatte (Typ WD2500BEVT-80A23T0) mit 250 GByte arbeitet mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 5400 U/Min. HD-Tune ermittelt beim sequentiellen Lesen einen Durchschnittswert von 52.9 Megabyte pro Sekunde. Der Crystal Disk Mark 3.0 spricht von 68 MB/s, dieser Test liegt aber stets um zirka 10 MB/s höher als der HD Tune. Dieser Durchsatz liegt deutlich unter dem Mittelfeld vergleichbarer 2.5-Zoll Festplatten (zirka 65 MB/s). Die im Handel angebotenen VX6-Netbooks haben eine 320 GB Festplatte, welche durchaus bessere Durchsätze haben kann.
Wer aufrüsten will, der hat beim Massenspeicher schlechte Karten, denn über die Klappe in der Bodenplatte kann nur der RAM getauscht/erweitert werden. Die SATA II Festplatte ist mit ihrem stetigen Rauschen konstant hörbar, allerdings muss der Raum dafür schon sehr leise sein.
Nvidia Optimus zog Anfang 2010 in Notebooks und Subnotebooks ein. Mit dieser Technik kann die GT218 (Ion 2 Next Generation) automatisch zugeschaltet werden, sobald sie gebraucht wird. Ist das nicht der Fall, so berechnet die im Prozessor integrierte Intel GMA 3150 die Bildinformation. Dadurch sollte, zumindest in der Theorie, die Akkulaufzeit nicht unter der relativ starken Grafikkarte leiden.
Die GMA 3150 bleibt stets aktiv, weil ihr Frame-Buffer stets für die Bildausgabe genutzt wird. Anders als bei früheren Hybrid-GPU-Lösungen, wird nicht mehr zwischen den zwei Grafikkernen hin und her geschalten, was stets ein Wechseln des Frame-Buffers und jeweils eine Verdrahtung mit der VGA-Ausgabe forderte. Die dedizierte Nvidia GT218 ist demnach nicht physisch mit der VGA-Ausgabe verbunden. Stattdessen schreibt sie die Bildinformation direkt in den Frame-Buffer der GMA 3150. Aus diesem Grund passiert die Umschaltung vom Nutzer unbemerkt, ohne Wartezeiten oder schwarze Bildschirme.
Die Spieleleistung manifestiert sich in 2.397 Punkten des 3DMark2006 (1.280x1.024). Asus verbaut also die 16-Pipeline-Variante, welche schneller ist als Ion 1 mit zirka 1.733 Punkten (Durchschnittwert). Der Chip-Takt liegt bei 475 MHz, der Speicher taktet mit 790 MHz.
Die im Vergleich zu Standard-Notebooks mit dedizierten Grafikeinheiten (ATI HD 5650, zirka 6.000 bis 7.000 3DMarks2006) geringen 3DMarks sprechen für eine geringe Tauglichkeit für aktuelle Games. Wir prüfen das anhand einiger alter und neuer Titel.
Crysis
Der Grafik-Hammer von Ende 2007 ist in 1.024x768 Pixeln (Niedrig) nur mit einer Framerate von 19 (CPU-Benchmark) bzw. 17 FPS (GPU-) zu schaffen. Wenn die Auflösung auf 800 x 600 reduziert wird, erhöht sich die Bildrate leider nicht (19.8, 17.3 FPS). Crysis leidet, im CPU- und im GPU-Benchmark, unter dem schwachen Atom-Prozessor, dessen Performance deutlich hinter Core i3 oder i5 Notebooks hinterher hinkt. Selbst eine Intel HD (IGP in i3/i5) bringt 20 Prozent mehr Frames. Bereits die alte Ion 9400M schaffte mit einem Core 2 Duo P8700 (2.5GHz) in der Einstellung Low 60 statt 17 FPS.
Crysis - GPU Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | Medium, 0xAA, 0xAF | 9.6 fps | |
1024x768 | Low, 0xAA, 0xAF | 17 fps |
Left4Dead
Bei der Jagd auf die Zombies will sich kein 100 % flüssiges Gameplay einstellen, denn mit der kleinstmöglichen Auflösung von 640x480 Pixeln und der Einstellung Low kommen lediglich 25 FPS zustande. Das ist zwar um 90% besser, als mit einem N455- oder N550-System (beide Single Core mit GMA 3150), aber auch hier rechnet eine Intel HD in Standard-Prozessoren doppelt so schnell.
Left 4 Dead | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | very high, 0xAA, 0xAF | 22.5 fps | |
640x480 | min, 0xAA, 0xAF | 25.16 fps |
Die Sims 3
Das Familien-Spektakel ist flüssig spielbar (43 bis 25 FPS), allerdings nur in den Auflösungen 800x600 und 1.024x768 Pixeln. Bei den Details können Spieler zwischen Minium und Mittel variieren. Single Core Ion 2 Systeme (Atom N450, Eee PC 1201PN) erreichen lediglich 23 FPS. Der Dual Core Atom (Vier Rechen-Threads mit Hyperthreading) kann die Bildrate in Sims 3 als verdoppeln (Low) oder um gut 50 % erhöhen (Medium).
Sims 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | med / all on | 26.5 fps | |
800x600 | low / off | 42.7 fps |
Call of Duty Modern Warfare 2
Wie zu erwarten ist der Shooter von Ende 2009 am wenigsten spielbar. Gerade mal 12 FPS sind in der kleinsten Auflösung von 800x600 Pixeln möglich. Auch hier zeigt sich die Prozessor-Schwäche: Eine Intel HD (+110%) und die auf demselben GT218 Kern basierende Geforce 310M (+291%) können deutlich besser mit dem Game umgehen.
CoD Modern Warfare 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
800x600 | all off/low vsync off, low textures, 0xAA | 12.36 fps |
Spiele Fazit
Zugegeben, Crysis und Modern Warfare 2 sind etwas unfair, für einen Spiele-Test mit der GT218. Wir können damit aber zeigen, wie schwach Ion 2 im Vergleich mit aktuellen Notebooks GPUs ist. An Performance hungrige Spiele ist mit dem VX6 nicht zu denken und auch ältere Titel mit hohen Anforderungen an die Hardware hissen die weiße Fahne. Ion 2 könnte in Spielen mehr leisten, doch der Intel Atom bremst Spiele aus, wie wir im Vergleich mit reinen Intel HD Systemen gesehen haben. Hier nützen auch die zwei Kerne wenig, die Rechenleistung bleibt (insgesamt betrachtet) gering. Ion 2 unterstützt die CPU bei der Rechenarbeit (z. B. 1080p Videos, CUDA), aber ein kleiner Gamer ist der VX6 nicht.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Call of Juarez Benchmark (2006) | 4.1 | |||
Crysis - GPU Benchmark (2007) | 17 | 9.6 | ||
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 19 | 9.5 | ||
Left 4 Dead (2008) | 25.16 | 22.5 | ||
Sims 3 (2009) | 42.7 | 26.5 | ||
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 12.36 |
Geräuschemissionen
Die Ergonomie ist eine der Stärken des Lamborghini Netbooks. Ganz anders als ein echter Rennwagen bleibt der 12.1-Zoller extrem leise und zwar in jeder Lebenslage. So sehr wir uns mit Stresstest & Co. bemühten, die Kühlung des Lamborghini VX6 unter Druck zu setzen, er wird nicht lauter als 32.8 dB(A).
Mit konstanten 30.5 dB(A) bleibt das Performance-Netbook im normalen Betrieb konsequent leise. Hierbei ist der Lüfter die meiste Zeit aus und das einzige Geräusch wird von der Festplatte verursacht. Beim Surfen und Fotos betrachten wird gar nicht auffallen, dass es einen Lüfter gibt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.3 / 30.3 / 30.5 dB(A) |
HDD |
| 30.4 dB(A) |
Last |
| 31.1 / 32.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wie die Geräuschemission endet so beginnt die Abwärme. Im Idle- und Office-Betrieb werden einzelne Areale der Oberflächen kaum wärmer als 31 (Ober-) und 37 Grad Celsius (Unterseite). Ein eigenartiger, aber nicht unbekannter, Effekt tritt nun auf. Die Temperaturen sinken unter Last. Siehe sinkende Durchschnittswerte im Idle. Im Leerlauf schaltet sich der aktive Lüfter sehr oft und meistens dauerhaft ab. Dadurch staut sich die Abwärme im Gehäuse. Unter Belastung für Ion 2 GPU und Atom D525 dreht der Kühler dauerhaft und befördert warme Abluft aus dem Gehäuse.
Während der Prozessor- und Grafik-Stresstests bleibt das Asus VX6 daher stets kühl. Auf der Arbeitsumgebung messen wir nach dem zweistündigen Stress-Test maximal 31 Grad Celsius. Punktuell erkennt unser Thermometer bei Belastung auf der Bodenplatte 37 Grad. Der Durchschnitt liegt bei nur 32 Grad. Prozessor und Nvidia GT218 GPU werden während dessen nicht wärmer als 58 bzw. 66 Grad (Sensoren). Kurz: Der ergonomische Eindruck ist ungetrübt. Das leistungsstärkste Intel Atom-Netbook entpuppt sich als eines mit exzellenter Ergonomie.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-0.9 °C).
Lautsprecher
Die zwei Lautsprecher befinden sich unter der Handauflage und bringen einen ausgewogenen Klang, der sogar etwas Bass enthält. Die Akustik der getesteten Computerspiele konnte damit differenziert (Musik, Sprache, Atmosphäre) wiedergegeben werden. Höhen und ein begrenztes Maß an Tiefen werden respektabel differenziert abgespielt. Die Tischplatte funktioniert als Resonanzkörper, weshalb die Akustik auf Teppich, Schoß oder beim Tragen nicht mehr ihre Wirkung aufbauen kann.
Laufzeiten sind bei Netbooks wichtig und meistens das schlagkräftigste Argument für Intel basierte Minis. Dort sind Laufzeiten von 6 (Asus Eee PC 1001P, Samsung NP-NB30, WLAN-Test) bis 10 Stunden (Acer Aspire One 532, Asus Eee PC 1008P, WLAN-Test) die Regel. Auch die ersten Nvidia Ion Netbooks des Jahres 2009 (Samsung N510) waren mit knapp fünf Stunden dabei.
Optimus enttäuscht nicht und platziert das VX6 leicht oberhalb des alten Ion Netbooks von Samsung: 287 Minuten im WLAN-Test. Das sind 4:47 Stunden. Viel Spaß können wir beim Abspielen eines Filmes von der Festplatte haben (nicht H.264). Das hält der 12.1-Zoller 4:26 Stunden durch (266 Minuten). Die Helligkeit des TFT-Panels lag bei 100 cd/m², die Funkmodule waren deaktiviert.
Bei Last (BatteryEater Classic Mode) liegt die Laufzeit bei 216 Minuten. Das sind immerhin 3:36 Stunden. Die Funkmodule waren diesmal aktiv und die Helligkeit maximiert. Die Idle-Laufzeit liegt bei 6:11 Stunden. Hierfür war die Helligkeit minimiert, die Funkmodule waren aus und die CPU verharrte im Leerlauf.
Den Laufzeit-Vergleich dominieren weiterhin die schwächeren Single-Core Netbooks. Aber auch der AMD basierte und ähnlich starke Aspire One 521 ist mit seinen fünf Stunden (WLAN-Test) ganz gut dabei (4.400 mAh, 48 Wh). Asus spendiert dem VX6 einen starken 56 Wh Akku (5.200 mAh) und gleicht den hohen Energiebedarf seines 12.1-Zollers (13 Watt TDP) damit aus. Diesen zu laden dauert leider ganze 3:35 Stunden.
Wie bei einem TDP von 13 Watt zu erwarten, liegt die Energieaufnahme deutlich über der von Single-Core Atom Netbooks ohne dedizierte Grafik. Bei maximaler Helligkeit, aktiven Funkmodulen und Leerlauf zeigt unser Messgerät eine durchschnittliche Wirkleistung von 15.2 Watt. Wenn der D525 gar nichts zu tun hat und die maximalen Energiesparmechanismen aktiv sind, so messen wir 12.0 Watt. Atom Single-Core Netbooks liegen jetzt bei 6 bis höchstens 8 Watt.
Auch im Vergleich zu konventionellen Subnotebooks ist das VX6 kein guter Energiesparer. Die 13.3-Zoller Toshiba Satellite T130-14T (9.5 Watt) und Asus UL30A-QX050V (8.8 Watt) sind im Leerlauf deutlich genügsamer.
Aus / Standby | 0.4 / 0.5 Watt |
Idle | 12 / 14 / 15.2 Watt |
Last |
25.2 / 30.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Der Asus Eee PC VX6 Lamborghini gehört zu den schnellsten Geräten der Netbook-Klasse. Mit dem Zweikerner Intel Atom D525 (1.80GHz), dem DDR3-RAM und der dedizierten Grafik Nvidia Ion 2 (GT 218 Kern) steckt er Intels Single-Core Netbooks locker in die Tasche. In der allgemeinen Systemleistung kommt aber die AMD-Lösung (Athlon K125, Aspire One 521, 10-Zoll) an den Intel Boliden heran.
Die Ion 2 Grafik sorgt für eine geringe Prozessorbelastung bei HD Videodekodierung und Enkodierung (HDMI-Port). Wer einen mobilen Videoplayer mit HD Ready Auflösung sucht (1.366x768 Pixel), der findet im VX6 genau die richtige Hardware. Doch nicht ganz, denn die nicht entspiegelte Anzeige mit geringer Helligkeit sorgt unter der Sonne für wenig Freude. Die knappen Blickwinkel des 08/15-Displays tun dem ein Übriges. Passend zum Unterhaltungs-Szenario geben die kleinen Lautsprecher einen ausgewogenen Klang wieder, der sogar Andeutungen von Tiefen (Bässen) enthält.
Bestnoten erzielt der kleine Rennwagen bei der Ergonomie, denn er bleibt auch unter Last stets äußerst leise und kühl. Die feedbackstarke Tastatur eignet sich für das Tippen von Mails oder längeren Texten. Das Touchpad ist leider so glatt und verschmiert, dass wir den Anschluss einer externen Maus nahelegen.
Die Wertigkeit des Lamborghini-Designs wird durch den von Fingerabdrücken übersäten Hochglanz-Deckel gemindert. Der matte Innenraum, das überaus steife Chassis und die kleinen Lamborghini-Details erzeugen aber ein durchdachtes Gesamtbild. Bei den Anschlüssen steht der Nutzer mit zwei USB 3.0 Ports ganz vorn an der Geschwindigkeitsfront. Die 2.048 MB DDR3 RAM stecken auf einem Sockel, der zweite kann also leicht auf vier Gigabyte aufgestockt werden. Spätestens dann wäre aber ein Upgrade auf die 64 Bit Variante von Windows 7 Home Premium empfehlenswert.
Im Revier der Atom-basierten Netbooks gibt es derzeit wenige Alternativen. Der Eee PC 1215N (12.1-Zoll) entspricht technisch dem VX6 und kostet 500 Euro. In unserem ausführlichen Test zeigte sich der 1215N in seinen Eigenschaften fast deckungsgleich mit dem VX6. Wer also auf die Lamborghini-Angeberei verzichtet, der kann 100 Euro sparen. Ebenfalls seit kurzem auf dem Markt, der Eee PC 1201PN mit Ion 2. Dieser 12.1-Zoller hat aber nur den üblichen Netbook-Prozessor Intel Atom N450 und keinen DDR3-Arbeitsspeicher.
Acer hat seinen Aspire One 532g mit ION-2-Zusatzgrafik wieder eingestellt und bietet nur noch den Aspire Revo R3700 in gleicher Konfiguration an (Mini-Desktop). Dafür hat der Hersteller den günstigeren 10.1-Zoller Aspire One 521 (315 Euro) im Programm, der mit einem Single-Core Athlon II Neo K125 (1.70 GHz) dieselbe Leistung auf die Beine bringt (HDMI) und zudem ein sehr stabiles Chassis besitzt. Die 3D-Leistung der ATI Radeon HD 4225 kommt mit 1.046 3DMarks2006 aber nicht an Nvidia Ion 2 heran.
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