Test Asus Eee PC T91 MT Tablet / Convertible
Hat Asus den Dreh raus?
Während andere Hersteller größere Convertibles mit relativ leistungsstarken Komponenten zum Premiumpreis anbieten, konzentriert sich Asus beim T91 MT auf das Format respektive Leistungsniveau von Netbooks und spricht durch den vergleichsweise niedrigen Preis von 500 Euro eine weitaus größere Käufergruppe an. Wir haben uns das Convertible einmal näher angesehen und lassen Sie anhand dieses Tests an unseren Erkenntnissen teilhaben.
Asus kleiner Convertible Eee PC T91 ist schon seit geraumer Zeit auf dem Markt. Der Prozessor stammt dabei aus Intels sparsamer Atom Reihe und hört auf den Namen Z520 (1,33 GHz). Um die Grafik kümmert sich Intels leistungsschwacher Graphics Media Accelerator 500. Der Arbeitsspeicher umfasst lediglich 1024 MByte DDR2-RAM. Als Festplatte kommt eine 16 GByte kleine SSD zum Einsatz. Da 16 GByte selbst mit dem relativ genügsamen Betriebsystem Windows XP schnell ausgeschöpft sind, wird gleich eine ebenfalls 16 GByte fassende SD-Karte mitgeliefert, die im sogenannten Disk Expander als zusätzlicher Speicherplatz fungiert. Das kleine 8.9-zöllige Display verfügt indes über eine Auflösung von 1024 x 600 und sorgt für das kompakte Format des Eee PC T91.
Im Zuge der Veröffentlichung von Windows 7 hat Asus ein neues Modell namens T91 MT veröffentlicht. Bis auf den Wechsel von Windows XP zu Windows 7 Home Premium hat sich ansonsten kaum etwas verändert. So wird die Akkulaufzeit beispielsweise immer noch mit bis zu 5 Stunden angegeben. Einzig die Festplattenkapazität verdoppelt sich beim T91 MT auf 32 GByte (SSD). Doch Vorsicht: Im Handel geistern zum gleichen Preis von rund 500 Euro auch noch Varianten mit der alten Konstellation 16 GByte SSD + 16 GByte SD herum.
Das T91 MT ist derzeit in zwei Farbvarianten erhältlich: Schwarz und Weiß. Wir haben uns im Zuge des Tests für die weiße Variante entschieden. Auf Grundlage der hochglänzenden Oberflächen hat Weiß den bedeutenden Vorteil, dass die schnell eintretenden Verschmutzungen, vor allem in Form von Fingerabdrücken, weniger auffällig sind. Vom Design her gibt sich das T91 MT dezent, einige silberne Elemente sorgen immerhin für den ein oder anderen netten Akzent. Als Material kommt hauptsächlich Kunststoff zum Einsatz, trotzdem wirkt das Gehäuse optisch wie auch sensorisch recht hochwertig. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen, alles sitzt an seinem Platz und es ließen sich keine scharfen Kanten oder dergleichen feststellen.
Die Stabilität kann nur teilweise überzeugen. Der Displaydeckel ist zwar relativ verwindungssteif, ein Druck auf die Außenseite führt aber schnell zu deftigen Bildstörungen. Das restliche Gehäuse ist sowohl auf der Unter- als auch auf der Oberseite überraschend stabil. Die Tastatur gibt nur bei kräftigerem Druck etwas nach. Das einzige Scharnier, mit dem sich die Anzeige nicht nur kippen, sondern auch drehen lässt, arbeitete äußerst zuverlässig und hielt das Display jederzeit optimal in Position. Einziger Wermutstropfen: Das Gehäuse schwingt beim Öffnen des Displaydeckels stark mit. Durch das geringe Gewicht von lediglich 970 Gramm und der äußerst kompakten Maße von 225 x 164 x 28.5 mm (Breite x Tiefe x Höhe) ist das T91 MT ungemein mobil und findet selbst unter engsten Verhältnissen Platz.
Anschlussausstattung
Die Anschlussausstattung ist nicht gerade üppig ausgefallen. Auf der Rückseite findet sich ein einsamer VGA-Ausgang, mit dem sich das T91 MT an externe Monitore anschließen lässt. Im Gegensatz zu DVI, Displayport oder HDMI ist die Bildqualität per VGA aber eher bescheiden. Auf der linken Seite tummeln sich der Eingang zur Stromversorgung, ein USB 2.0-Port und der sogenannte Disk Expander. Wer dahinter einen simplen Cardreader vermutet, liegt nur zum Teil richtig. Da die Festplattenkapazität der integrierten SSD arg begrenzt ist, kann bei Bedarf eine MMC oder SD (SDHC)-Karte in den Disk Expander eingeschoben werden. Diese wird dann im Arbeitsplatz als zusätzliche Festplatte angezeigt und fungiert so als erweiterter Speicherplatz. Ein richtiger Kartenleser wartet dann auf der Vorderseite. Wie der Disk Expander unterstützt er die Formate MMC und SD (SDHC). Die rechte Seite verfügt daraufhin über einen Antenneneingang und zwei Soundanschlüsse (Kopfhörer, Mikrofon). Den Abschluss bilden ein weiterer USB 2.0-Port und ein RJ-45 Lan-Port.
Die gebotene Schnittstellenausstattung ist also nicht wirklich vielfältig respektive umfangreich geraten, für den alltäglichen Gebrauch ist im Großen und Ganzen allerdings alles wichtige verbaut. Auf der drahtlosen Seite stehen dem Nutzer schließlich noch Wlan (b/g/n) und Bluetooth (2.1) zur Verfügung. Ansonsten hat das T91 MT noch eine Webcam integriert, die jedoch nur mit 0.3 Megapixeln auflöst.
Softwareausstattung
Asus hat keine Rücksicht auf die an sich schon eher leistungsschwachen Komponenten genommen und das System mit duzenden Programmen und Tools gefüttert. Folge: Die Systemgeschwindigkeit ist im Auslieferungszustand eine reine Zumutung. Der Systemstart dauert, nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Anwendungen im Autostart eine halbe Ewigkeit, und der Eee PC reagiert vor allem kurz nach Laden des Betriebssystems sehr langsam. Mehr zur Arbeitsgeschwindigkeit lesen Sie später im Kapitel „Leistung“.
Viele Bestandteile der vorinstallierten Software sind mehr als unnötig, einige wichtige und interessante Vertreter wollen wir ihnen aber exemplarisch vorstellen. Dreh- und Angelpunkt sowie erste Anlaufstelle ist das sogenannte Eee Docking Touch. Wie der Name schon verrät, dockt sich das Programm an einem beliebigen Bildschirmrand an und gibt Zugriff auf einen Großteil der integrierten Software. Wer will, lässt Eee Docking Touch gleich beim Systemstart laden, wem die Leiste mit der Zeit auf die Nerven geht, deaktiviert den Autostart in den Optionen.
Bevor sich der Nutzer an die zahlreichen Funktionen des T91 MT heran wagt, sollte er sich zuerst die zahlreichen Einführungsvideos zu Gemüte führen. Die Videos sind selbst ohne Worte sehr anschaulich sowie verständlich, und bieten einen guten Einblick in die Möglichkeiten die Asus mit seinem Convertible bereitstellt. Obwohl die Eingabe per Hand oder Stift schon im Auslieferungszustand recht präzise ist, empfiehlt sich eine Kalibrierung des Displays. Diese ist nahezu selbsterklärend und nach kürzester Zeit über die Bühne gebracht. Sobald man das Display mit Finger oder Stift berührt, erscheint am linken Bildschirmrand ein kleines aufklappbares Icon. Klickt man auf dieses Icon, öffnet sich die Bildschirmtastatur beziehungsweise der Schreibblock. Der Schreibblock erkennt dabei den geschriebenen Text und wandelt in so um, dass er in Textfelder und Adressleisten etc. eingefügt werden kann. Wer nur schnell mal eine Notiz anfertigen will, greift indes zum praktischen Journal.
Nettes „Schmankerl“ ist zudem die TouchSuite oder auch TouchGate genannt. Hier lassen sich aus mehreren Programmen fünf Favoriten auswählen, für die dann ein schneller Zugriff gewährleistet wird. Darunter befindet sich beispielsweise ein Taschenrechner mit dem sich in der rechten Bildschirmhälfte ermittelte Ergebnisse notieren lassen. Mit FotoFun kann der Nutzer hingegen schicke Fotoalben gestalten, wobei die einzelnen Seiten dann natürlich auch per Touch-Eingabe umgeblättert werden können. Abschließend sei Asus@Vibe erwähnt. Das (sehr langsam ladende) Programm gibt über eine schicke und intuitive Oberfläche Zugriff auf zahlreiche Musikinterpreten, Spiele und Radiosender. Für die Verwendung von Asus@Vibe muss allerdings eine Internetverbindung bestehen.
Zubehör
Passend zum integrierten DVB-Tuner und dem Antennenanschluss hat Asus der Packung eine kleine Antenne inklusive Kabel beigelegt. Wirkliches Highlight war für uns aber die mitgelieferte Tasche. Diese ist gut verarbeitet und aus einem dicken sowie ungemein weichen Stoff gefertigt. So steht einem angenehmen Transport nichts mehr im Wege und das Notebook fühlt sich selbst bei widrigen Wetterbedingungen und kälteren Wintertemperaturen wohl. Ein Fach für das (kleine) Netzteil gibt es jedoch nicht.
Tastatur
Aufgrund der eingeschränkten Dimensionen musste Asus zwangsläufig die Tastengröße reduzieren. Während die Tasten anderer Notebooks gut und gerne 18 mm messen, sind es beim T91 MT nur rund 15 mm. Das hört sich in der Theorie nach nicht viel an, macht in der Praxis aber einen gewaltigen Unterschied. Bei weniger zierlichen Fingern oder schnellen Eingaben tippt man folglich des öfteren daneben. Einige Tasten sind, abgesehen von der sowieso schon geringen Tastengröße, nochmals schmäler geraten („°^“ und „'#“). Auch beim Layout hat Asus etwas Hand angelegt und die rechte Shift-Taste sowie die „'#“-Taste verschoben. Insgesamt gewöhnt man sich allerdings recht schnell an das leicht veränderte Layout.
Auf einen dedizierten Nummernblock muss der Nutzer wenig überraschend verzichten, dafür hat Asus einen Nummernblock in die normale Tastatur integriert, der per Fn-Tastenkombination aktiviert werden kann. Vom Tastendruckpunkt her konnte uns das T91 MT weitgehend überzeugen, einzig das Geräusch beim Auslösen erschien uns etwas klapprig. Wie bereits erwähnt, gibt die Tastatur punktuell zwar leicht nach, dieser Umstand tritt jedoch erst bei stärkerem Druck auf.
Touchpad
Das Touchpad ist leicht abgesenkt und hebt sich durch seine silberne Farbe gut vom restlichen Gehäuse ab. Das Touchpad ist nicht sonderlich groß, geht von der Dimensionierung für ein Gerät im Netbookbereich aber voll in Ordnung. Innerhalb unserer Testzeit erwies sich das Touchpad zudem als weitgehend präzise. Durch die glatte Oberfläche werden hervorragende Gleiteigenschaften gewährleistet. Zum Glück hat sich Asus beim T91 MT von der Noppenstruktur verabschiedet, die beispielsweise beim Eee PC 1005HA zum Einsatz kommt und nach längerer Bedienung unangenehm wird. Unter dem Touchpad befindet sich eine durchgängige Leiste mit den beiden Maustasten, die aufgrund ihrer hochglänzenden silbernen Oberfläche schnell mit Fingerabdrücken auf sich aufmerksam macht. Die linke Maustaste war vom her Druckpunkt passabel, die rechte Maustaste erschien uns hingegen etwas schwammig.
Touchscreen
Die berührungsempfindliche Eingabe auf dem Display funktioniert ausnehmend gut. Ob mit Finger oder Stift, Eingaben werden jederzeit präzise umgesetzt. Zudem kann die Schriftenerkennung, bis auf die ein oder andere Ausnahme, größtenteils überzeugen. Auch wenn man sehr unleserlich schreibt, registriert die Software die meisten Wörter zuverlässig. Leider kommt es je nach Systemauslastung zu kleineren oder größeren Verzögerungen, was sich insbesondere bei schnellen oder zeitkritischen Eingaben negativ äußert. Weiteres Manko: Es ist nicht möglich, den kompletten Handballen auf das Display zu legen, da auf diese Weise die Eingaben kaum bis gar nicht nicht mehr erkannt werden. So können sich nach einer gewissen Zeit leichte Ermüdungserscheinungen und Verspannungen einstellen.
Das 8.9-zöllige Display des T91 MT löst mit 1024 x 600 Bildpunkten auf. Eine Auflösung von 1024 x 768 Pixel wird ebenfalls unterstützt, sorgt jedoch für eine Verzerrung des Bildes. Die Werte des eingesetzten Panels fallen qualitativ sehr unterschiedlich aus. Auf der einen Seite stehen ein sehr guter Schwarzwert von 0.17 cd/m² und ein hervorragender Kontrast von 672:1. Demgegenüber ist die Ausleuchtung mit 69% nur mäßig und die Leuchtdichte mit durchschnittlich 93.6 cd/m² unterirdisch niedrig.
Auch subjektiv zeigte sich das Bild als sehr leuchtschwach, dafür waren Farben halbwegs kräftig und natürlich. Das beliebte Tool Eeectl, mit dem sich diverse Komponenten wie die CPU übertakten lassen und Lüftergeschwindigkeit sowie Bildschirmhelligkeit angepasst werden können, verweigerte im Test übrigens seinen Dienst, wodurch wir die Bildschirmhelligkeit nachträglich nicht noch „künstlich“ hochschrauben konnten, wie es bei anderen Eee-PCs problemlos möglich ist. Leider wirkte das Display (wohl durch die berührungssenitive Beschichtung) ungemein körnig und griselig.
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Ausleuchtung: 69 %
Kontrast: 672:1 (Schwarzwert: 0.17 cd/m²)
Weiterer Kritikpunkt: Das Display spiegelt bei ungünstigen Positionen (z.B. gegenüber Fenstern) oder hellen Lichtquellen selbst in Innenräumen stark. Für den Außenbereich ist das T91 MT dann vollends ungeeignet, da aufgrund von enormen Spiegelungen und der niedrigen Helligkeit (bleibt im Akkubetrieb konstant) nahezu gar nichts mehr auf dem Bildschirm zu erkennen ist. Das ist insofern schade, da das T91 MT dank des geringen Gewichts, der kompakten Maße, der praktischen Convertible-Funktion und der, wie wir später sehen werden, grundsoliden Akkulaufzeit eigentlich für den mobilen Außeneinsatz prädestiniert gewesen wäre.
Während die Blickwinkel im horizontalen Bereich ganz akzeptabel sind, treten vertikal bereits bei kleineren Blickwinkeländerungen Helligkeitsdifferenzen und Farbabweichungen auf. Als Folge ist es des öfteren nötig, den Bildschirm etwas nachzujustieren.
Asus hat die Leistung des T91 MT definitiv hinten angestellt und den Fokus nahezu komplett auf möglichst günstige und energiesparende Komponenten gelegt. Als CPU kommt Intels Atom Z520 zum Einsatz. Dieser, im modernen 45 nm Herstellungsprozess gefertigte Einkernprozessor taktet mit 1,33 GHz und verfügt über magere 512 KByte L2-Cache sowie 400 MHz FSB. Dagegen ist der Energieverbrauch mit zwei Watt konkurrenzlos niedrig. Zum Vergleich: Intels ebenfalls recht sparsamer Core 2 Duo SU9300 (1,20 GHz, 3 MByte L2-Cache, 800 MHz), der von den Herstellern gerne in mobilitätsorientierten ULV-Notebooks verbaut wird, verbraucht mit rund 10 Watt gleich einmal das fünffache. Doch zurück zum Atom Z520. Dieser unterstützt zwar keine 64bit-Technologie, dafür sorgt die sogenannte Hyper Threading-Technologie für die Simulation eines zusätzlichen CPU-Kerns, weshalb sich der Z520 im Taskmanager als Zweikerner ausgibt.
Die Arbeitsspeichermenge beträgt indes lediglich 1024 MByte DDR2-RAM, als Betriebssystem dient die 32bit Version von Windows 7 Home Premium.
Die Grafikkarte stammt ebenso von Intel und hört auf den sperrigen Namen Graphics Media Accelerator 500. Dahinter verbirgt sich ein Onboard-Grafikchip ohne eigenen Speicher, der zwar DirectX 10.1 beherrscht, durch den geringen Takt und lediglich 4 Unified Shader allerdings sehr leistungsschwach ist. Mithilfe des integrierten Video Decoders ist dieser zumindest in der Lage, hochauflösende Videos im MPEG-2, VC-1 und AVC Format zu dekodieren. Der Fertigungsprozess der GMA 500 mutet mit 130 nm geradezu altertümlich an. Für den normalen Arbeitsalltag ist die gebotene Leistung allerdings grundsätzlich ausreichend.
Asus hat dem T91 MT ein praktisches System namens Super Hybrid Engine spendiert, mit dem sich die CPU-Geschwindigkeit komfortabel in drei Stufen regeln lässt. Während der Atom Z520 im Power Saving Mode mit rund 1015 MHz taktet, sind es im High Performance Mode die standardmäßigen 1333 MHz. Der Super Performance Mode sorgt obendrein für eine leichte Übertaktung des Prozessors auf 1390 MHz. In der Praxis wirkt sich die Übertaktung von zirka 57 MHz subjektiv nicht aus, wo wir schon beim Hauptproblem des T91 MT angelangt wären, nämlich seiner mangelhaften Arbeitsgeschwindigkeit.
Die Kombination aus Windows 7, leistungsschwachen Komponenten und der zugeknallten Installation (rund 60 Programme, viele davon im Autostart) muten dem Convertible einfach zu viel zu. Das Hoch- und Herunterfahren des Systems dauert oft quälend lange und das gleichzeitige Ausführen von mehreren Anwendungen (Multitasking) verkommt zur Geduldsprobe und sollte beim T91 MT grundsätzlich gemieden werden, da es andernfalls zu deftigen Rucklern und Verzögerungen kommen kann. Zudem erwiesen sich Installationen und Ladezeiten von Programmen als unangenehm langwierig. Des Weiteren hatte das Notebook bei grafisch anspruchsvollen Anwendungen so seine Probleme und hochauflösende Videos liefen selten flüssig.
Mit unseren Tipps können Sie der Problematik der schlechten Arbeitsgeschwindigkeit zumindest teilweise Herr werden: Zuerst einmal empfiehlt es sich, den ganzen unnötigen Softwareballast zu deinstallieren und den zahlreichen Anwendungen, die sich unter anderem in der Taskleiste einnisten, den Autostart zu verweigern. Daraufhin ist es angeraten, den schicken, aber auch ressourcenintensiven Aero-Effekt von Windows 7 zu deaktivieren. Das geht folgendermaßen: „Systemsteuerung“/ „System und Sicherheit“/ „System“/ (links auf) „Erweiterte Systemeinstellungen“/ bei „Leistung“ auf „Einstellungen“/ „für optimale Leistung anpassen“. Auf diese Weise sinkt die Optik zwar auf Windows 95/98 Niveau, die ganzen Komfortfunktionen von Windows 7 bleiben aber erhalten. Letzter Tipp: Der Energiesparplan sollte nach Möglichkeit immer auf Höchstleistung verweilen.
Kommen wir zu den Anwendungsbenchmarks. Im CPU-lastigen Cinebench R10 erzielte der Atom Z520 mit Mühe und Not 466 Punkte im Singlecore- und 706 Punkte im Multicore-Rendering. Die „Standard-CPU“ für Netbooks, Intels Atom N270 (1,60 GHz, 512 KByte L2-Cache, 533 MHz FSB) rechnet mit 540 Punkten im Singlecore- und 831 Punkten im Multicore-Rendering kaum schneller. Im PCMark 05 reichte es beim T91 MT daraufhin für gerade einmal 1183 Punkte. Der vor kurzem getestete XT2 Convertible von Dell mit Core 2 Duo SU9400 (1,40 GHz, 3 MByte L2-Cache, 800 MHz FSB) kostet zwar über das dreifache, rechnet im PCMark 05 mit 4635 Punkten allerdings auch viermal so flott.
PCMark 05 Standard | 1183 Punkte | |
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Im betagten 3DMark 2001 rettete sich die GMA 500 knapp über die Marke von 1000 Punkten, der 3DMark 03 ruckelte überdies durchgängig, so dass nur 363 Punkte zustande kamen. Die häufig in Netbooks verwendete GMA 950 ist im 3DMark 01 mit 3872 Punkten um den Faktor 3 überlegen, im 3DMark 03 mit 619 Punkten hingegen etwa doppelt so schnell.
3DMark 2001SE Standard | 1016 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 363 Punkte | |
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Bei der Festplatte setzt Asus auf eine 32 GByte SSD aus eigenem Hause. Der große Vorteil der verbauten SSD ist eine überragende Zugriffszeit von 0.3 ms. Normale Festplatten liegen meist im Bereich von 16.8 ms. Die Übertragungsrate ordnet sich mit 50.1 MB/Sek auf Niveau einer ordentlichen HDD ein. Die Datendurchsatzrate ist im Vergleich zu normalen Festplatten mit 39.0 MB/Sek eher enttäuschend. Insgesamt bietet die SSD also eine anständige, aber keine hervorragende Leistung.
Im Leistungsindex von Windows 7 musste sich der Prozessor mit mageren 2.1 Punkten von maximal möglichen 7.9 Punkten begnügen. Die Wertung für 3D-Business und Spieleleistung liegt mit 2.3 Punkten kaum darüber. Der Arbeitsspeicher und die Desktopleistung für Aero ordnen sich mit 4.3 sowie 4.5 Punkten im Mittelfeld an. Am besten kam schließlich die verbaute SSD mit 5.9 Punkten weg.
Sind die Latenzen eines Betriebssystems zu hoch, kann es beim Anschluss von externen Geräten zu unangenehmen Übertragungsfehlern kommen (z.B. Soundknacken bei externen Soundkarten). Grund für zu hohe Latenzen sind meist fehlerhafte, schlecht programmierte oder optimierte Gerätetreiber. Die Latenzen des T91 MT blieben zwar meist im grünen Bereich unter 500 µs, schossen von Zeit zu Zeit aber auf rund 2000 µs hinauf.
Geräuschemissionen
Einer der größten Pluspunkte des T91 MT ist seine niedrige Geräuschentwicklung. Da das Convertible einerseits über keinen Gehäuselüfter verfügt und die SSD andererseits ohne Festplattenkopf auskommt, ist das T91 MT mit 28.8 dB(A) stets komplett unhörbar. Selbst wenn man ein Ohr direkt an das Gehäuse hält, ist bis auf ein minimales Surren kein einziges Geräusch zu vernehmen. Auf diese Weise wird ein optimales Arbeitsumfeld gewährleistet.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.8 / 28.8 / 28.8 dB(A) |
HDD |
| 28.8 dB(A) |
Last |
| 28.8 / 28.8 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Idle-Betrieb (maximale Energiesparoptionen) bleibt sowohl die Unterseite mit maximal 34.6°C als auch die Oberseite mit maximal 32.6°C recht kühl. Unter Last (GPU + CPU) erhöht sich die Temperatur der Oberseite auf bis zu 38.1°C, wobei die Handballenauflage mit maximal 32.4°C im angenehmen Bereich verharrt. Die Unterseite erhitzt sich unter Last mit bis zu 43.3°C zwar ordentlich, da die meisten Nutzer dem T91 MT wohl aber eher selten derart anspruchsvolle Anwendungen zumuten werden, dürften in der Praxis kaum solche Temperatur eintreten.
Die CPU zeigt sich mit rund 22°C im Idle-Betrieb und zirka 53°C unter Volllast hervorragend temperiert. Eine reife Leistung, wenn man bedenkt, dass das Gehäuse ohne Lüfter auskommt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.4 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-4.3 °C).
Lautsprecher
Die Klangkulisse hat uns positiv überrascht. Im Vergleich zu größeren Notebooks kann der Sound natürlich in keiner Weise mithalten, für ein Gerät im Netbookformat ist der Klang nichtsdestotrotz als passabel zu bezeichnen. Die Tonbereiche zeigen sich halbwegs gut abgemischt und so spricht nichts für das ein oder andere Musikstück oder den ein oder anderen Videoclip zwischendurch. Da der Bass aber recht blass in Erscheinung tritt, die Maximallautstärke arg eingeschränkt ist, es bei zu viel Belastung schnell zu einem Ausfransen kommen kann, das Klangbild etwas blechern daher kommt und es allgemein an Volumen fehlt, empfiehlt sich der Anschluss von externen Lautsprechern.
Die Laufzeiten des Lithium-Polymer Akkus können sich durchweg sehen lassen. Im Classic Test von Battery Eater hielt das Notebook bei maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen respektable 3 Stunden und 16 Minuten durch. Bei Wiedergabe einer AVI-Filmdatei (ein DVD-Laufwerk ist aus Platzgründen nicht integriert) ging dem T91 MT bei maximaler Helligkeit und moderaten Stromsparmechanismen daraufhin nach 3 Stunden und 40 Minuten die Puste aus. So können selbst Filme mit Überlänge problemlos durchgespielt werden. Beim Internetsurfen über Wlan knackte das Convertible mit 3 Stunden und 57 Minuten fast die vier Stunden. Im Readers Test von Battery Eater mussten wir bei minimaler Helligkeit und maximalen Energiesparoptionen schließlich erst nach 6 Stunden und 14 Minuten zurück an die Steckdose.
Mit „Mobilitätswundern“ wie der Timeline-Serie von Acer oder Netbooks wie dem 1005HA-M von Asus selbst kann das T91 MT zwar nicht ganz mithalten, trotzdem sind die Akkulaufzeiten mehr als ordentlich. Einziges Problem: Der Akku ist in das Gehäuse integriert und kann so nicht einfach vom Benutzer herausgenommen oder ersetzt werden.
Referenzwürdig ist indes der Energieverbrauch. 4.9 bis 6.2 Watt im Idle-Betrieb und 7.9 bis 9.0 Watt unter Last schafft so schnell kein Konkurrent. Keine Ausnahme bildet der Verbrauch im ausgeschalteten Zustand (0.2 Watt) und im Standby-Modus (0.3 Watt).
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 4.9 / 6 / 6.2 Watt |
Last |
7.9 / 9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Das T91 MT von Asus hinterlässt insgesamt einen sehr zwiespältigen Eindruck. Auf der einen Seite punkten die praktische sowie zuverlässige Convertible-Funktion, die relativ präzise Multitouch-Bedienung und die gute Schriftenerkennung, die für ein sehr entspanntes Arbeiten sorgen. Das schicke Design, die kompakten Maße, das geringe Gewicht und die intuitive Software bewerkstelligen ihr übriges, damit man sich nach kürzester Zeit wohl fühlt. Weitere Pluspunkte konnte das T91 MT mit seiner sehr ordentlichen Akkulaufzeit, der kühlen Oberflächen und der jederzeit leisen Geräuschkulisse sammeln.
Auf der negativen Seite stehen hingegen das körnige und leuchtschwache Display, welches sich durch starke Spiegelungen kaum für den Außeneinsatz eignet. Zudem ist die gebotene Leistung mehr als mager, selbst bei geringer Belastung reagiert das Betriebssystem ziemlich träge. Ein Grund dafür ist die übertriebene Softwareinstallation mit zahlreicher Bloatware. Weitere Mankos sind überdies die dürftige Anschlussausstattung (kein HDMI) und geringe Kapazität der SSD-Festplatte. Des Weiteren sind die Tasten der Tastatur bauartbedingt doch arg klein geraten, weshalb man des öfteren daneben tippt.
Wer ein kleines und günstiges Convertible-Notebook für den Inneneinsatz sucht, kann sich das T91 MT durchaus einmal näher anschauen. Wer hingegen nach einem, in allen Belangen, qualitativ hochwertigen Convertible-Notebook mit guter Leistung und Eignung für den Außenbereich Ausschau hält, sollte vom T91 MT besser Abstand nehmen.