Test Samsung X420 Subnotebook
Glitzerzauber.
Wer das X420 von Samsung auspackt und ins Licht hält, der bekommt glitzernde Metallic-Partikel zu sehen, die im Gehäuse eingearbeitet sind. Außerdem sollen ein Dual-Core-Prozessor und ein großer Akku für Mobilität und Leistung sorgen. Ob das Gerät sich im täglichen Gebrauch als ultramobile Glitzer-Zicke oder als bodenständiges Arbeitstier erweist, das erfahren Sie in unserem Test.
Drei verschiedene Konfigurationen bietet Samsung für das X420 auf seiner Homepage an: Allen gemein ist der 14 Zoll-Monitor mit LED-Hinterleuchtung, die 320 GByte Festplatte und die onboard-Grafikkarte GMA X4500M HD von Intel.
Der Hauptunterschied zwischen den Modellen liegt bei den Prozessoren: Das X420 Aven ist mit einem Intel Pentium SU2700 Einkern-Prozessor mit 1,3 GHz Taktung ausgestattet. Das X420 Anno kommt mit einem Intel Core 2 Solo mit 1,4 GHz. Das von uns getestete Modell X420 Andro/Logan ist bisher das einzige Modell aus der Serie mit Dual-Core Prozessor, nämlich dem Intel Pentium SU4100 mit 1,3 GHz.
Wie bereits angesprochen, fällt das Design sehr positiv ins Auge: Eine umlaufende Kunststoffleiste in Chromoptik, ein glänzender Klavierlackdeckel und die matten Oberflächen im Inneren mit den eingearbeiteten Metallic-Partikeln erzeugen einen hochwertigen und modernen Eindruck. Schön, das die Koreaner im Inneren des Notebooks auf hochglänzende Oberflächen verzichten, diese sind extrem schmutzanfällig und schnell voller Fingerabdrücke.
Das wäre schade, denn man fasst die Oberflächen des X420 wirklich gerne an: Sowohl der matte und leicht angeraute Kunststoff im Inneren, als auch der perforierte Kunststoff der Lautsprecherabdeckung über der Tastatur und überhaupt alle Oberflächen fühlen sich angenehm und wertig an.
Kleine Details wie die seitlich nach oben geschwungene Form des Gehäuses, die abgerundeten Ecken oder die ebenfalls in Chromoptik gehaltenen Touchpadtasten runden den positiven Design-Eindruck ab. Anders als das X120 aus der selben Serie ist das X420 nur in Schwarz erhältlich.
Als Gemeinsamkeit zum kleinen Bruder X120 gibt es allerdings einen kleinen Wermutstropfen: Die Abstandhalter aus Gummi, die rund um den Monitor angebracht sind, sind nicht besonders schön anzuschauen.
Die Verarbeitung kann sich sehen lassen: Man kann das Gerät ruhigen Gewissens an einer Ecke anheben, ohne ein Knarzen oder Verbiegen befürchten zu müssen, nichts klappert und alles sitzt fest und kompakt an seinem Platz. Der Deckel ist stabil und schützt das darunter liegende Display vor Druck.
Die Scharniere des Displays sind, wie übrigens alles andere am Äußeren des Samsung X420 aus Kunststoff. Sie sind solide verbaut und schaffen es, den 14 Zoll-Bildschirm nach einem nur leichten Nachwippen in jeder Position zuverlässig zu halten. Einen Verschlussmechanismus gibt es übrigens nicht, der Bildschirm liegt einfach auf dem Gehäuse auf. Um ihn zu öffnen muss man allerdings entweder mit einer Hand sehr geschickt sein, oder mit der zweiten das Gehäuse des Laptops festhalten, die beiden Scharniere setzen doch einen gewissen Widerstand entgegen.
Das Gehäuse des X420 fällt zudem handlich und einigermaßen leicht aus: 1770 Gramm bringt das Notebook auf die Waage, 280 Gramm muss man dazu zählen, wenn man noch das Netzteil dabei hat.
Vorder- und Rückseite hat Samsung frei von Anschlüssen gelassen: Alle Ports wurden an den Seiten platziert. Rechts verlagert Samsung die Buchsen in den hinteren Bereich, um Rechtshändern die Benutzung einer Maus zu vereinfachen.
Auf der rechten Seite finden sich ein SD-Kartenleser, drei USB 2.0-Anschlüsse, wobei der erste etwas abgesetzt ist, um auch breitere Stecker anschließen zu können, sowie der Anschluss für ein Kensington Lock.
Links befinden sich der Kopfhöreranschluss, der Mikrofoneingang, ein HDMI- sowie VGA-Ausgang, eine LAN-Buchse, das Lüftungsgitter und ganz hinten der Stromanschluss.
Diese Anschlussplanung sollte vor allem Linkshänder vor Probleme stellen: Der Anschluss eines Kopfhörers, eines LAN-Kabels oder eines Monitors führt unweigerlich dazu, dass man bei der Benutzung einer Maus auf der linken Seite Probleme mit den Kabeln bekommen wird.
Erfreulich ist, dass alle Ports in der Chromzierleiste über ihnen markiert sind und man sich so auf der Suche nach dem richtigen Anschluss nicht den Hals verrenken muss.
An drahtlosen Schnittstellen liefert Samsung WLAN nach den Standards 802.11 a/b und auch schon dem neuen n-Standard. Ein Bluetooth-Modul zum Anschluss einer drahtlosen Tastatur oder Maus oder des Handys ist ebenfalls an Bord.
Software
Samsung kombiniert Windows Vista Home Premium 32 Bit mit dem X420, inzwischen ist das Modell aber auch mit Windows 7 erhältlich. Wer bis Januar ein Modell mit Vista kauft, kann gegen eine Bearbeitungsgebühr auf Vista upgraden. Details dazu findet man auf einer Karte, die den entsprechenden Notebooks beiliegt.
Weil das X420 kein DVD-Laufwerk hat, liegt dem Notebook auch keine Recovery-DVD bei, mit der man das Betriebssystem wiederherstellen könnte. Stattdessen befindet sich in einem geschützten Bereich der Festplatte ein Image, das durch die "Samsung Recovery Solution", ein ebenfalls vorinstalliertes Programm, Windows reparieren oder den Auslieferungszustand wieder herstellen kann.
Wenn man allerdings die Festplatte austauscht, muss man sich entweder damit abfinden, dass man kein Windows Vista mehr hat, sich eine DVD ausleihen und mit dem an der Unterseite angebrachten Produktcode installieren oder man brennt mit einem externen Brenner eine eigene Recovery-DVD.
An weiteren Programmen installiert Samsung, neben den beinahe schon obligatorischen Testversionen von "Microsoft Office" und "McAfee Security", Cyberlinks "Youcam"-Software, mit der man die integrierte Webcam nutzen kann. Außerdem bekommt man den "Samsung Magic Doctor", der hilft Systemprobleme zu beheben und eine Spielesammlung namens "Samsung Casual Games". Allerdings sind es hauptsächlich Demoversionen, die Vollverison muss man kaufen. Vielen Dank, Samsung.
Zubehör
Da nicht einmal DVDs in der Schachtel liegen, muss man sich mit dem Notebook und einer Kurzanleitung als Packungsinhalt begnügen.
Dafür bietet Samsung über seine Homepage zahlreiches Zubehör zum Kauf an: Eine USB-Dockingstation für 169 Euro, einen externen DVD-Brenner für fast schon unverschämte 219 Euro, ein Ersatznetzteil für 39 Euro und ein USB-Link-Kabel, mit dem man zwei PCs und/oder Notebooks miteinander verbinden kann für 49 Euro.
Tastatur
Die Tastatur ist einer der größten Kritikpunkte an Samsungs X420. Sie wirkt schlicht und ergreifend ziemlich billig. Betrachtet man das Design, ist die Tastatur wieder nett gelungen: Die abgesenkten Ränder der Tasten simulieren ein sogenanntes „Chiclet“-, also Einzeltasten-Design. Außerdem sind die Tasten diesmal groß genug und nicht mehr wie beim X120 teilweise unangenehm winzig.
Allerdings ist das Tippgefühl unbefriedigend: Ein weicher Druckpunkt und wackelige Tasten geben einem zu wenig Rückmeldung, ob man die Taste gerade wirklich gedrückt hat. Zu schwammig und zu wenig satt ist auch die akustische Rückmeldung der Tastatur.
Immerhin schafft es Samsung, eine zweite „Fn“-Taste auf der rechten Seite der Tastatur unterzubringen und bringt auch einige spezielle Funktionen auf der Tastatur an: Beispielsweise kann man mit „Fn“ + „F2“ den aktuellen Batteriestatus einsehen und mit „Fn“ + „F7“ ruft man den „Magic Doctor“ auf, ein Programm, das Systemprobleme löst. Mit „Fn“ + „F5“ ist es möglich, den Monitor auszuschalten, um beispielsweise Energie zu sparen.
Touchpad
Das Touchpad bereitet uns mehr Freude: Es ist ausreichend groß und hat zwei schicke Tasten in Chromoptik, die gut ansprechen und einen genau definierten Druckpunkt haben. Außerdem ist es leicht abgesenkt, so dass man es gut von der restlichen Handballenauflage unterscheiden kann und besitzt eine angenehme Oberfläche, die den Finger schnell genug gleiten lässt.
Zudem unterstützt der Mausersatz Multitouch-Gesten. Diese beispielsweise vom iPhone bekannte Steuerung ermöglicht es unter anderem, mit zwei Fingern zu zoomen oder durch eine Kreisbewegung des Fingers durch ein Dokument zu scrollen.
Das X420 besitzt einen 14 Zoll-Bildschirm mit LED-Hintergrundbeleuchtung und einer Auflösung von 1366 mal 768 Pixel. Der Bildschirm ist im 16:9 Format gehalten. Er ist damit breiter, aber niedriger als die früher üblichen 4:3- oder 16:10-Bildschirme. Das hat den Vorteil, dass Filme oft mit kleineren oder gänzlich ohne schwarze Streifen dargestellt werden. Zudem kann es in Spielen für eine größere Übersicht sorgen. Der Nachteil ist allerdings, dass man bei Webseiten und Dokumenten, die meistens ein recht hohes Format haben, öfter scrollen muss.
|
Ausleuchtung: 69 %
Helligkeit Akku: 198 cd/m²
Kontrast: 161:1 (Schwarzwert: 1.23 cd/m²)
Auf seiner Homepage gibt Samsung eine maximale Helligkeit von 300 cd/m² an, davon konnten wir allerdings in unserem Test nichts feststellen: Maximal 208 cd/m² und durchschnittlich sogar nur 175,4 cd/m² sind nur ein mittelmäßiger Wert. Außerdem ist die Ausleuchtung alles andere als gleichmäßig: Die dunkelste Stelle ist nur 69% so hell wie die hellste. So kommt es wohl auch, dass bei großen weißen Flächen ein deutlicher Grauschleier zu sehen ist.
Zudem besitzt der Bildschirm eine hochglänzende, so genannte "Glare"-Beschichtung, die den Einsatz im Freien oder bei hellem Tageslicht durch störende Reflexionen der Umgebung erschwert. Bei einem hochmobilen Gerät wie dem Samsung X420 ist das natürlich besonders ärgerlich.
Auch die Blickwinkel lassen zu wünschen übrig: Wenn man den Bildschirm nur leicht nach oben oder unten neigt, treten sofort Farbverfälschungen auf. Die seitlichen Blickwinkel sind dagegen sehr gut und lassen es zu, dass auch mehrere Personen die nebeneinander sitzen, etwas auf dem Bildschirm erkennen.
Mit einem Dual-Core-Prozessor von Intel, nämlich dem stromsparenden Pentium SU4100 mit 1,3 GHz, sollte das Samsung X420 eigentlich für den Büroalltag mehr als ausreichend gerüstet sein. Und auch die Intel GMA X4500M HD, die übrigens keinen eigenen Speicher hat, sondern bis zu 384 MByte des Hauptspeichers belegt, sollte selbst für ältere Spiele und die Windows Aero-Effekte genügen.
Tatsächlich erzielt das X420 gute 3440 Punkte im PCMark05, der die gesamte Systemleistung vor allem in Anwendungen misst. Gerade für ein kompaktes Notebook mit einer energiesparenden CPU sind die Leistungswerte mehr als angemessen. Das X420 sollte also auch mit anspruchsvollerer Bürosoftware zurechtkommen.
Wie viel Einfluss dabei der zweite Rechenkern hat, zeigt sich im Cinebench R10, der sowohl die Rechenleistung eines einzelnen Kerns, als auch die beider Kerne zusammen misst. 1405 Punkte erreicht ein Rechenkern allein, beide zusammen schaffen 2665, das ist 1,9-fache.
Die 3DMark-Benchmarks messen die Leistungsfähigkeit des Systems in anspruchsvollen 3D-Spielen. Bei einem Subnotebook ist da natürlich nicht all zu viel zu erwarten. Aber immerhin 5140 Punkte schafft das X420 im ältesten unserer Benchmarks, dem 3DMark2001. Spiele aus dem Jahr 2001 und älter sollten also zumindest von der Leistung her kein Problem sein.
Zwei Jahre jüngere Spiele sind schon etwas problematischer, beim 3DMark03 sind es nur noch 1883 Punkte, die das Notebook erreicht. Beim 3DMark05 erreicht das Gerät schließlich sind nur noch 739 Punkte.
Als kleinen Praxistest installieren wir das weit verbreitete und relativ anspruchslose „World of Warcraft“. Ergebnis: Man kann sich mit dem X420 durch Azeroth schlagen, allerdings nur, wenn man wirklich alle Einstellungen nach unten schraubt: 29 Frames erreicht das Game auf der niedrigsten Detailstufe, und ist damit noch einigermaßen spielbar. Wenn viele Mitspieler auf dem Bildschirm sind und große Gegner bekämpft werden, kann es aber schon mal ordentlich ruckeln.
Kaum spielbar sind höhere Grafikeinstellungen, wie 1024 mal 768 Pixel Auflösung oder mehr Details in den Modellen. Bei mittleren Einstellungen sind es noch 14 Frames und bei hohen Einstellungen gar nur noch unspielbare 5 Frames.
PCMark 05 Standard | 3440 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 2001SE Standard | 5140 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 1883 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 739 Punkte | |
Hilfe |
Die Festplatte kommt von Hitachi und heißt HTS543232L9A300, fasst 320 GByte an Daten und dreht mit 5.400 Umdrehungen pro Minute. Allerdings verhält sich die Festplatte in unseren Benchmarks etwas seltsam: Einbrüche auf bis zu 2,8 MByte pro Sekunde minimale Datenübertragungsrate sind uns bei anderen Notebooks mit dieser Festplatte eigentlich noch nicht aufgefallen. Bei mehreren Wiederholungen des Tests kam es immer wieder zu diesen seltsamen Einbrüchen bei der Übertragungsrate.
Als Gründe vermuten wir entweder Windows Vista, das im Hintergrund eventuell Updates downloadet oder eines der zahlreichen vorinstallierten Programme, das die Festplatte fordert. Auch die maximalen Übertragungsraten der Festplatte waren mit 56,7 MByte pro Sekunde nicht überragend. Die Zugriffszeit dagegen war mit 18,2 Millisekunden im normalen Bereich.
Samsung verbaut großzügige 4086 MByte vom schnellen DDR3-Speicher in dem Notebook. Das passt zur restlichen Ausstattung und ermöglicht es, auch anspruchsvollere Bürosoftware flüssig laufen zu lassen. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch das Verbauen von zwei gleichen 2048 MByte-Speicherriegeln die sogenannte „Dual-Channel“-Technologie genutzt werden kann, die zu geringen Geschwindigkeitsvorteilen führt.
Allerdings muss man berücksichtigen, dass nicht die volle Kapazität des Arbeitsspeichers ausgenutzt werden kann, da ein 32 Bit-Betriebssystem installiert ist. Nur ca. 3,5 GByte können genutzt werden, für mehr müsste man ein 64 Bit-System installieren. Aufrüsten kann man den Speicher nicht mehr, da sich das Notebook maximal mit 4 GByte Arbeitsspeicher versteht.
DPC Latenzen
Zuletzt testen wir noch die so genannten „Deferred Procedure Call“ (DPC) -Latenzen des Systems. Das DPC ist sozusagen eine Warteschlange für Prozesse, über die Windows unter anderem mit externen Geräten kommuniziert. Sind die Latenzen, also die Wartezeiten, zu hoch, kann es beispielsweise bei externen Soundkarten zu Tonaussetzern kommen, was besonders im professionellen Bereich sehr ärgerlich ist.
Das Samsung X420 zeigt, zumindest unter Windows Vista, leider zu hohe Latenzen. Wer das X420 also professionell einsetzen möchte, der muss erst versuchen, die Störquelle (meist fehlerhafte Treiber) zu finden, die für diese hohen Latenzen verantwortlich ist.
Geräuschemissionen
Das X420 ist eher ein Flüsterer denn ein Schreihals: Unter Last konnten wir das Gerät maximal auf 36,1 dB(A) bringen, das ist immer noch relativ leise. Im Durchschnitt waren bei geringer Belastung 31,7 dB(A) respektive bei schweren Aufgaben 33,5 dB(A) zu hören oder vielmehr kaum zu hören.
Auch die Festplatte fügt sich in das leise Geräuschschema ein und bleibt mit 31,9 dB(A) kaum hörbar. Insgesamt zeigt sich das X420 hier von seiner besten Seite und ist auch für geräuschempfindliche Naturen zu empfehlen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.7 / 31.7 / 32.1 dB(A) |
HDD |
| 31.9 dB(A) |
Last |
| 33.5 / 36.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei der Temperatur zeigen sich Erwärmungen vor allem an der Unterseite des Notebooks, insbesondere an der Stelle, wo der Prozessor sitzt. Hier können unter Last bis zu 45 Grad Celsius erreicht werden.
Wenn man nur einen Text schreibt oder im Internet surft, bleibt das Notebook kühl und erreicht an der Unterseite maximal 31,8 Grad Celsius. An der Oberseite kommt es ohnehin kaum zu nennenswerten Erwärmungen: 36,7 Grad messen wir maximal unter Volllast, 30,7 Grad bei leichten Aufgaben.
Das Netzteil kann mit 51,1 Grad Celsius als Handwärmer genutzt werden, diese Erwärmung ist aber normal und stellt keinerlei Risiko dar.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.2 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-6.9 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher bleiben trotz der von Samsung eingesetzten SRS-Technik mäßig: Der Klang ist zu dünn, die Höhen sind stark überbetont, während dem Bass der nötige Druck fehlt. Als Stereoanlagenersatz taugt das X420 also wenig, für gelegentliche Videos aus dem Internet geht der Klang aber in Ordnung.
Zumal die maximale Lautstärke angemessen ist und die Platzierung oberhalb der Tastatur klangtechnisch optimal gelöst wurde: Weder die Hände auf der Handballenauflage noch ein zu weicher Untergrund können den Sound dämpfen.
Für besseren Sound kann man einen Kopfhörer anschließen, der 3,5mm-Kopfhörerausgang machte nämlich im Praxistest keine Probleme und lieferte den gewohnt satten Klang.
66 Wattstunden an Kapazität bringt der mit 6 Zellen ausgestattete Lithium Ionen-Akku mit, den Samsung selbst herstellt. Käufer sollten allerdings genau hinschauen: Samsung bietet das X420 nämlich auch mit einem 6 Zellen Akku an, der lediglich 48,4 Wattstunden bietet, was die maximale Akkulaufzeit laut Samsungs eigener Aussage um rund zwei Stunden senkt.
Mit dem größeren Akku schafft das X420 respektable 9 Stunden und 14 Minuten bei eingeschalteten Energiesparmaßnahmen und dem Lesen eines Textdokuments. Wird eine 3D-Grafik berechnet und dem Rechner alle Leistung abgefordert, sind es immerhin noch 3 Stunden und 17 Minuten.
Praxisnäher sind natürlich die Tests, die das vorrangige Aufgabengebiet des Notebooks darstellen: Beim X420 beispielsweise das Surfen im Internet über WLAN. Dabei erreichen wir 310 Minuten an Laufzeit, das sind 5 Stunden und 10 Minuten.
Solch hohe Laufzeiten müssen wohl mit niedrigem Stromverbrauch einhergehen und tatsächlich erweist sich das X420 als genügsam: Mit 9,2 Watt kann man das Notebook bereits betreiben, das ist weniger als viele Energiesparlampen konsumieren. Reizt man die Leistungsreserven voll aus, kann man maximal einen Verbrauch von 32,1 Watt erreichen. Das ist im Vergleich zu den 500 Watt-Netzteilen, die in vielen stationären Computern verbaut werden, immer noch enorm sparsam.
Aufpassen sollte man, wenn sich der voreingestellte Screensaver aktiviert: Er steigert den Stromverbrauch um ganze 3 Watt, man sollte also besser auf ihn verzichten.
Stromverbrauch im Klassenvergleich, green?
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 9.2 / 11.9 / 12.2 Watt |
Last |
25.5 / 32.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das X420 ist, zumindest leistungsmäßig, ein starkes Subnotebook (auch wenn im im 14"-Format): Durch seinen zwar stromsparenden, aber dennoch potenten Prozessor und die üppige Ausstattung mit Arbeitsspeicher ist es auch für anspruchsvollere Aufgaben als Textverarbeitung und Internet geeignet. Außerdem ist es ein Hingucker, weil die Oberflächen mit Metallic-Partikeln veredelt sind und Verarbeitung sehr gut gelungen ist.
Dafür leistet sich Samsung an anderer Stelle einige Schnitzer: Die Messwerte des Bildschirms fallen höchstens mittelmäßig aus, zugegebener Maßen ist hier aber der subjektive Eindruck nicht ganz so schlimm. Aber die Tastatur: Wackelige Tasten mit einem seltsam weichen Druckpunkt machen das Tippen nicht gerade zu einem Vergnügen.
Außerdem sind die Lautsprecher schwach und die mitgelieferte Software ist erstens in großen Teilen nicht brauchbar und zweitens nicht mal auf DVD beigelegt. Wozu auch? Es gibt ja kein DVD Laufwerk. Das soll man als externes Gerät für über 200 Euro (!) bei Samsung erwerben.
Entschädigt wird man von den Koreanern mit langen Akkulaufzeiten und einem insgesamt sehr leisen und auch nicht allzu warmen Notebook. Dafür muss man allerdings auch einiges hinblättern: Mit 649 Euro lässt sich Samsung sein Subnotebook bezahlen. Da haben wir aber schon deutlich günstigere Geräte gesehen, die ähnlich leistungsfähig sind und sogar DVD-Laufwerke haben.
Wie schon beim kleinen Bruder X120 setzt Samsung vor allem auf das Äußere, um Kunden anzulocken und übersieht dabei ein bisschen den praktischen Nutzwert. Durch die lange Akkulaufzeit und die angemessene Rechenleistung kauft man diesmal aber, wenn man nicht aufs Geld schauen muss, ein wirklich „gutes“ Subnotebook. Und wenn man sich erst mal in die glitzernden Metallic-Partikel verliebt hat, dann kann man sowieso nicht mehr anders.