Test Acer Ferrari One 200 Subnotebook
Kleiner Flitzer?
Im Gegensatz zum nahezu baugleichen Aspire 1810TZ, stattet Acer das Ferrari One 200 nicht mit Komponenten von Intel aus, sondern setzt größtenteils auf den Konkurrent AMD/ATI. Ob es das feuerrote Ferrari One 200 damit schafft andere Subnotebooks von der Leistung her abzuhängen und ob dabei andere Bereiche wie Lautstärke, Temperatur oder Akkulaufzeit in Mitleidenschaft gezogen werden, lesen Sie in unserem ausführlichen Testbericht.
Momentan sind zwei Modelle des Ferrari One 200 erhältlich. Den Eistieg macht das 480 Euro günstige Ferrari One 200-312G25n, das mit zwei GByte DDR2-Arbeitsspeicher und einer 250 GByte großen Festplatte mit 5400 U/min aufwartet. Für zirka 580 Euro geht dagegen das von uns getestete Ferrari One 200-314G50n über die Ladentheke. Die Arbeitsspeichermenge verdoppelt sich hierbei auf 4 GByte und die Festplattenkapazität wächst auf 500 GByte an.
Die restlichen Komponenten gleichen sich bei beiden Modellvarianten. So kommt als Prozessor AMDs Athlon 64 X2 L310 mit 2x 1,20 GHz zum Einsatz. Die Onboard Grafikkarte von ATI hört indes auf den Namen Radeon HD 3200. Dank XGP-Anschluss an der Gehäuseseite können aber nachträglich auch stärkere Grafikkarten angeschlossen werden. Das Display ist überdies jeweils 11.6“ klein und löst mit 1366 x 768 Bildpunkten auf. Als Betriebssystem dient schließlich Windows 7 Home Premium 64bit.
Acer hat sich beim Design des One 200 voll der Edelmarke Ferrari verschrieben und das Subnotebook optisch entsprechend in Szene gesetzt. So zieht allein schon der knallrote Displaydeckel alle Blicke der Umgebung auf sich. In der Mitte des Displaydeckels und auf der Handballenauflage findet sich zudem das weltbekannte Ferrari-Emblem. Für weitere Akzente sorgen die schicke Textur der Handballenauflage in Carbon-Optik, silberne Touchpadtasten mit Ferrari-Schriftzug und der rot umrandete Powerbutton. Als nettes Detail erweist sich zudem das Reifenprofil der Gehäusefüße. Insgesamt wird optisch also ein stimmiges Gesamtbild erzeugt, so dass Ferrari-Fans voll auf ihre Kosten kommen sollten.
Bei den Materialien hat sich Acer für Kunststoff entschieden, wobei Displaydeckel- und Rahmen aufgrund ihrer hochglänzenden Oberfläche schnell verschmutzten und es hier nach kurzer Zeit nur so vor Fingerabdrücken wimmelt. Bezüglich der Stabilität kann man bei einem derart leichten (ca. 1,48 kg) und kleinen (285 x 204 x 30 mm) Kunststoffgehäuse natürlich nicht allzu viel erwarten. Während die Notebookunterseite noch recht stabil ist, gibt die Oberseite mittig bei stärkerem Druck spürbar nach. Insbesondere der Displaydeckel ist nicht sonderlich verwindungssteif und lässt sich deutlich verbiegen, wodurch auch Bildstörungen entstehen können.
Die Verarbeitung ist hingegen nahezu perfekt, es ließen sich keine scharfen Kanten oder unsauber gearbeitete Partien feststellen. Die beiden Scharniere gehen zuverlässig, wenn auch hörbar, ihrer Arbeit nach, zwingen das Gehäuse beim Öffnen allerdings zu einem unangenehmen Mitschwingen.
Anschlussausstattung
Die Anschlussausstattung fällt allein schon aus Platzgründen nicht gerade üppig aus. Auf der linken Seite befinden sich ein VGA-Ausgang (zum Anschluss des Ferrari One 200 an externe Monitoren), ein so genannter XGP-Port (mit dem sich zur Leistungssteigerung externe Grafikkarten anschließen lassen) und ein USB 2.0-Port. Auf der rechten folgen ein 5-in-1-Kartenleser (XD, MMC, SD, MS, MS Pro), zwei Soundanschlüsse (Mikrofon, Kopfhörer/Line-out inkl. S/PDIF-Support), zwei weitere USB 2.0-Ports, DC-in, ein Kesington Lock und ein RJ-45 Lan-Port. Vorder- und Rückseite bleiben frei von Anschlüssen, die Vorderseite verfügt aber über zwei Schieberegler zur Aktivierung respektive Deaktivierung von Bluetooth (2.1) und Wlan (a/b/g/n).
Auf einen HDMI- oder DVI-Ausgang (bessere Bildqualität bei hohen Auflösungen als VGA) muss der Käufer leider ebenso verzichten, wie auf ein DVD-Laufwerk. Ansonsten bietet das Ferrari One 200 noch ein integriertes Mikrofon und eine Webcam, die jedoch nur mit mageren 0.3 Megapixeln auflöst. Die Positionierung der Anschlüsse geht in Ordnung, wobei bei vielen angeschlossenen Kabeln der Bewegungsspielraum einer auf der rechten Seite eingesetzten Maus durchaus etwas einschränkt werden kann.
Software
Acer hat das System des Ferrai One 200 (mal wieder) mit zahlreicher Bloatware, also überflüssiger Software, gefüttert. Dank Dualcore-CPU sind die Auswirkungen zwar nicht so stark wie bei anderen Netbooks/Subnotebooks mit Singlecore-CPU (z.B. Intels Atom N270/280), aber trotzdem spürbar. So erhöht sich die Dauer des Bootvorgangs und die Arbeits- sowie Reaktionsgeschwindigkeit, besonders kurz nach Systemstart. Deinstalliert man einen Großteil des unnötigen Ballast, pendelt sich die Systemgeschwindigkeit auf ein angenehmes Niveau ein.
Tastatur
Die Tastatur gibt zwar mittig leicht nach, durch den guten und knackigen Druckpunkt wird dieser Umstand aber abgemildert. Auf einen dedizierten Nummernblock muss der Nutzer verzichten, dafür hat Acer einen Nummernblock in die „normale“ Tastatur integriert, der per Fn+Num-Tastenkombination aktiviert werden kann. Die Tasten des Ferrari One 200 sind größtenteils wohl dimensioniert, einige Tasten sind aber ungewohnt klein geraten. Dazu gehören Tab, Return und das linke Shift. Darüber hinaus sind besonders die „*+~“, die „#'“ und die „°^“-Tasten unangenehm schmal ausgefallen. Die Pfeiltasten sind schließlich vertikal gar so winzig geraten, dass man bei entsprechender Benutzung ständig daneben tippt. Am Layout gibt es hingegen kaum etwas auszusetzen, so dass in dieser Beziehung nichts einer schnellen Eingewöhnung im Wege steht.
Touchpad
Das Touchpad ist sowohl optisch als auch sensorisch kaum von der Handballenauflage zu unterscheiden. Einzig durch die auffälligen, silbernen Maustasten ist eine Orientierung gewährleistet. Von der Größe her ist das Touchpad nicht gerade üppig bemessen, im Gegenteil: Bereits nach kurzen Strecken muss der Finger neu angesetzt werden, um die Mausbewegung fortzusetzen. Hinzu kommt, dass die zahlreichen unterstützen Gesten und das Touchpad an sich gerne mal ungewollt ausgelöst werden. Glücklicherweise lässt sich das Touchpad per Tastenkombination deaktivieren. Aufgrund seiner Präzision und den, dank der glatten Oberfläche überzeugenden Gleiteigenschaften, macht das Touchpad dann wieder an Boden gut. Die beiden Maustasten überzeugen schlussendlich mit einem klar definierten Druckpunkt und einem guten akustischen Feedback.
Das 11.6-zöllige Display verfügt über LED-Hintergrundbeleuchtung und eine HD-Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten. Die Werte des eingesetzten Panels können sich durchaus sehen lassen. Die Ausleuchtung bewegt sich mit 81% auf einem guten Niveau. Die Leuchtkraft ist mit 209.7 cd/m², ebenso wie der Schwarzwert mit 1.05 cd/m², ordentlich. Einzig der Kontrast von 203:1 erweist sich als etwas mager. Subjektiv erschien uns das Bild ausreichend hell und passabel kontrastiert. Sofern sich der Nutzer in einer idealen Sitzposition befindet, geht auch der Schwarzwert in Ordnung. Die Farben sind relativ satt und wirken natürlich. Insgesamt liefert das Display im Vergleich zu anderen Subnotebooks/Netbooks eine überdurchschnittliche Vorstellung ab.
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Ausleuchtung: 81 %
Kontrast: 203:1 (Schwarzwert: 1.05 cd/m²)
Leider hat Acer beim Ferrari One 200 nicht auf eine Verspiegelung des Displays verzichtet. Bereits in Innenräumen können bei ungünstigen Positionen gegenüber Fenstern oder Lichtquellen unangenehme Spiegelungen auftreten. Im Außenbereich ist bei starker Sonneneinstrahlung folglich kaum etwas auf dem Bildschirm zu erkennen und selbst im Schatten ist die Benutzung deutlich eingeschränkt. Sehr schade, denn aufgrund der hohen Akkulaufzeit und seiner kompakten Maße würde sich das Ferrari One 200 eigentlich sehr gut als mobiler Begleiter eignen.
Die Blickwinkel des Displays sind ferner sehr eingeschränkt. Vor allem im vertikalen Bereich treten schon bei kleinsten Blickwinkeländerungen starke Farbabweichungen und Helligkeitsdifferenzen auf. Egal wie wir uns auch vor dem Monitor positionierten, eine Bildschirmhälfte blieb beinahe immer gräulich. So ist ein ständiges Nachjustieren nötig, insbesondere im mobilen Betrieb, um die optimale Bildqualität zu gewährleisten.
Bei den Komponenten hat Acer das Hauptaugenmerk auf einen niedrigen Energieverbrauch gelegt. Als Prozessor kommt AMDs Athlon 64 X2 L310 zum Einsatz. Dieser Zweikernprozessor taktet mit 1,20 GHz und verfügt über 1 MByte L2-Cache. Hergestellt wird der L310 noch im „alten“ 65nm (Nanometer) Fertigungsprozess. Andere energiesparende CPUs wie Intels Core 2 Duo SU9300 (ebenfalls 1,2 GHz) werden inzwischen in 45nm Strukturbreite gefertigt und verfügen gleichzeitig über einen größeren L2-Cache (3 MByte beim SU9300). Ob sich der L310 gegen entsprechende Prozessoren mit moderner Architektur behaupten kann, werden wir gleich anhand der Anwendungsbenchmarks überprüfen.
Dem Prozessor stehen vier GByte DDR2-Arbeitsspeicher zur Seite, die dank des 64bit Betriebssystems auch beinahe komplett genutzt werden können. Als Betriebssystem dient dabei Windows 7 Home Premium.
Um die Grafik kümmert sich die Onboard-Karte Radeon HD 3200 von ATI. Die Radeon HD 3200 enthält 181 Millionen Transistoren und greift mithilfe eines eigenen Video-Dekodierers namens UVD der CPU bei der Berechnung von hochauflösendem Videomaterial unter die Arme. Durch die Unterstützung von PowerXpress kann (falls vorhanden) dynamisch zwischen einer dedizierten und der integrierten Grafikkarte umgeschaltet werden. So kann der Energieverbrauch in moderaten Grenzen gehalten werden. Ansonsten beherrscht die in 55 nm Strukturbreite produzierte Radeon HD 3200 noch DirectX 10 respektive Shader Model 4.0. Über einen eigenen Speicher verfügt die Radeon HD 3200 nicht, diesen genehmigt sich die Grafikkarte vom Hauptspeicher. Der Takt beträgt indes bis zu 500 MHz, Acer taktet die Radeon HD 3200 des Ferrari One 200 allerdings nur mit 380 MHz (Kern) und 266 MHz (Speicher).
Nochmals kurz zum XGP-Anschluss: Entsprechende externe Grafikkarten waren bisher kaum erhältlich und recht kostspielig. Zudem war die Auswahl an Grafikkarten stark eingeschränkt. Fujitsu Siemens bietet beispielweise einen "Amilo Graphic Booster" mit Radeon HD 3870 (512 MByte DDR3-VRAM) für das eigene Notebook Sa 3650 an. Doch gute Nachricht: Allem Anschein nach wird Acer für das Ferrari One 200 in Kürze eine Radeon HD 4670 mit 1024 MByte DDR3-VRAM zum Preis von 249 Euro veröffentlichen.
Im Cinebench R10 schlägt sich der Athlon 64 X2 L310 passabel für ein Subnotebook. Während im Singlecore-Rendering 1113 Punkte erreicht werden, sind es im Multicore-Rendering 2132 Punkte. Intels Atom N280 (Singlecore, 1,66 GHz, 512 KByte L2-Cache), der gerne in Netbooks verbaut wird, muss ich mit 564 Punkten im Singlecore- und 868 Punkten im Multicore-Rendering deutlich geschlagen geben. Intels Core 2 Duo SU 9300 (Dualcore, 1,20 GHz, 3 MByte L2-Cache) rechnet mit 1392 Punkten im Singlecore- und mit 2463 Punkten im Multicore-Rendering hingegen leicht schneller als der L310. Im PCMark Vantage reicht es beim Athlon 64 X2 L310 für verhältnismäßig ordentliche 2149 Punkte.
PCMark Vantage Result | 2149 Punkte | |
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Kommen wir zu den grafiklastigen Benchmarks. Im 3DMark 01 erzielte die Radeon HD 3200 5710 Punkte, im 3DMark 03 hingegen 2400 Punkte und im 3DMark 05 schließlich 1771 Punkte. Intels Onboard-Karte GMA 950 (wird oft in Netbooks verwendet) ist im 3DMark 05 mit 411 Punkten wesentlich langsamer. Intels „Standard-Karte“ für Subnotebooks und Office-Notebooks GMA 4500MHD erweist sich mit 1230 Punkten im 3DMark 05 als etwas langsamer im Vergleich zur Radeon HD 3200.
3DMark 2001SE Standard | 5710 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 2400 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 1771 Punkte | |
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Die Festplatte stammt von Hersteller Hitachi und umfasst 500 GByte. Das Tool HDTune bescheinigt der Festplatte gute Werte. Die durchschnittliche Übertragungsrate beträgt 63.5 MB/Sek und weiß damit ebenso zu gefallen wie die Durchsatzrate von 135.2 MB/Sek. Einzig die Zugriffszeit von 19.1 ms fällt etwas zu hoch aus. Acer hat es bezüglich der Aufteilung bei einer Partition belassen, diese beläuft sich auf rund 453 GByte.
Der Leistungsindex von Windows 7 ist, wie schon damals bei Windows Vista, nicht gerade ein Garant für aussagekräftige und praxisbezogene Leistungseinschätzungen. Trotzdem möchten wir ihnen die ermittelten Werte nicht vorenthalten, da sie zumindest für eine ungefähre Orientierung tauglich sind. Am besten kam die Festplatte mit 5.9 Punkten weg, daraufhin folgt der Arbeitsspeicher mit 4.9 Punkten. Die CPU hat mit 3.6 Punkten sichtlich das Nachsehen. Die Grafikkarte bildet bei der Desktopleistung mit 3.3 Punkten den Abschluss. Bei der 3D-Business und Gaming-Leistung erhöht sich der Wert allerdings massiv auf 4.8 Punkte.
Wer externe Geräte wie Soundkarten an ein Notebook anschließen will, sollte vor dem Kauf ein Auge auf die Latenzen haben, da es im Praxiseinsatz bei zu hohen Latenzen sonst zu bösen Überraschungen in Form von Übertragungsfehlern kommen kann (z.B. Soundknacken). Beim Ferrari One 200 blieben die Latenzen zwar meist im grünen Bereich unter 500µs (Mikrosekunden), von Zeit zu Zeit schoss der Wert aber auch auf viel zu hohe 8000µs hinauf. Ein gezieltes Deaktivieren von bestimmten Gerätetreibern (z.B. per Tool Device Manager) könnte das Problem jedoch lösen.
Fazit: Die Anwendungsleistung des Ferrari One 200 ist bei weitem nicht überragend, aber für den normalen Arbeitsalltag mehr als ausreichend. Der Athlon 64 X2 L310 braucht sich nicht vor der Konkurrenz von Intel zu verstecken. Die integrierte Grafikkarte Radeon HD 3200 überholt bei den Anwendungsbenchmarks sogar die Konkurrenz von Intel (GMA 4500MHD). Ob sich das „Machtgefüge“ bei Spielen verschiebt, werden wir folgend genauer unter die Lupe nehmen.
Da die Radeon HD 3200 als Onboard-Grafikkarte nicht gerade für den Spieleeinsatz ausgelegt ist, reduzierten wir bei unserem Spieletest die Details von vornherein jeweils auf ein Minimum. Left 4 Dead lief so in der Auflösung 640 x 480 mit 26.7 fps nicht durchgehend flüssig und nur für leidensfähige Zeitgenossen annähernd spielbar. Intels GMA 4500MHD rechnet mit 32.4 fps spürbar schneller, die GMA 950 ist mit mickrigen 2 fps dagegen völlig überfordert. Ähnliches Bild beim Shooter F.E.A.R. 2, der sich in 640 x 480 mit durchschnittlich 26.5 fps auf dem Ferrari One 200 präsentierte. In der Auflösung 800 x 600 waren es fürderhin unspielbare 22.2 fps. Intels GMA 4500MHD hat mit 25 fps wieder einmal die Nase vorne. Mit dem Aufbaustrategiespiel Anno 1404 hatte die Radeon HD 3200 arg zu kämpfen und so ruckelte Anno in der Auflösung 1024 x 768 mit 22.3 fps unangenehm vor sich hin. Überraschung: Intels GMA 4500MHD erweist sich mit 7 fps als enorm langsamer. Als letzten Kandidaten schickten wir noch Half Life 2 (Lost Coast Demo) durch den Benchmarkparcour. In der Auflösung 640 x 480 lies sich Half Life 2 mit 38.40 fps vernünftig genießen. Selbst hohe Details und eine Auflösung von 1024 x 768 waren mit 33.38 fps noch spielbar. Die GMA 4500MHD hat in hohen Details mit rund 26 fps das Nachsehen. Die GMA 950 bildet mit 2 fps das traurige Schlusslicht.
Die Radeon HD 3200 liegt bezüglich der Leistungsfähigkeit weit über den Grafiklösungen von Netbooks (z.B. GMA 950). Im Vergleich zur, bei Herstellern beliebten, GMA 4500MHD, schlägt sich die Radeon HD 3200 wacker und ist in neueren Spielen mal langsamer und mal schneller. In älteren Spielen (siehe Spieleliste) kann sich die Radeon HD 3200 oft sogar spürbar absetzen. Insgesamt erhält der Käufer mit dem Ferrari One 200 ein Subnotebook, mit dem sich anspruchslosere Spiele und alte Klassiker durchaus auch in höheren Details flüssig darstellen lassen. In anspruchsvolleren Spielen reicht es (bei stark reduzierter Auflösung) teilweise zumindest für minimale Details.
Fazit: Allzu viel sollte man bei der Performance nicht erwarten, das ein oder andere (alte) Spielchen zwischendrin ist aber durchaus möglich.
Geräuschemissionen
Im Idle-Betrieb macht das Ferrari One 200 mit geringfügig hörbaren 34.4 dB(A) auf sich aufmerksam. Die Festplatte zeigt sich mit 34.6 dB(A) kaum lauter. Unter Last erhöht sich die Geräuschkulisse allerdings auf 36.8 bis zu deutlich hörbaren, aber noch nicht unangenehmen 40.8 dB(A). Das bauähnliche Aspire 1810TZ geht zum Teil rund vier dB(A) leiser zu Werke. Das klingt auf dem Papier nach nicht viel, in der Praxis macht sich dieser scheinbar kleine Unterschied jedoch durchaus bemerkbar. Alle Messungen entstanden wie immer in einem Abstand von 15 cm.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.4 / 34.4 / 34.4 dB(A) |
HDD |
| 34.6 dB(A) |
Last |
| 36.8 / 40.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung des Ferrari One 200 fällt für ein Subnotebook relativ hoch aus. Während sich die Unterseite im Idle-Betrieb (zwei Stunden Laufzeit & maximale Energiesparoptionen) beispielsweise auf bis zu 35.9°C erwärmt, werden unter Volllast (eine Stunde Prime & Furmark) sehr hohe 47.2°C erreicht. Die Oberseite bleibt im Idle-Betrieb mit maximal 32.2°C angenehm kühl, unter Volllast erhitzt sich die Handballenauflage aber auf unangenehme 39.3°C. Da die meisten Nutzer das Notebook wohl selten so stark auslasten werden, dürften derart hohe Temperaturen in der Praxis eher die Ausnahme bilden. Wiederum der Vergleich zum Aspire 1810TZ: Dessen Unterseite erzielt unter Last mit bis zu 48.0°C zwar nahezu dieselbe Temperatur, die Handballenauflage bleibt mit maximal 31.1°C demgegenüber wesentlich kühler.
Im Inneren des Gehäuses lies sich nur die Temperatur der CPU ermitteln. Rund 36°C im Idle-Betrieb und bis zu 64°C bei hoher Last gehen völlig in Ordnung.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-11 °C).
Lautsprecher
Wenig überraschend: Die Soundkulisse bleibt zu jeder Zeit dürftig. Der Bass ist kaum vorhanden und ungemein dumpf sowie schwammig. Zudem fransen Höhen bei zu viel Belastung gerne aus und wirken leicht blechern. Das Klangbild ist allgemein äußerst unpräzise, wirkt mäßig abgemischt und es fehlt deutlich an Volumen. Einen Raumklang mit verschiedenen Geräuschquellen konnten wir trotz Dolby Home Theater und Virtual Surround Sound-Unterstützung nicht feststellen. Insgesamt ist der Sound zwar kein Totalausfall und nicht deutlich schlechter als bei anderen Notebooks, trotzdem empfehlen wir dringend den Anschluss von externen Lautsprechern, da sonst auf Dauer nur wenig Freude aufkommt.
Die Akkulaufzeit ist ansehnlich, kann jedoch nicht mit der Laufzeit des Acer Aspire 1810TZ mithalten. Im Readers Test von Battery Eater hält das Ferrari One 200 bei minimaler Helligkeit und maximalen Energiesparoptionen trotz sehr guter 6 Stunden und 49 Minuten nur etwas mehr als halb so lang wie das 1810TZ mit seinen enormen 12 Stunden und 31 Minuten durch. Bei DVD-Wiedergabe mit maximaler Helligkeit und moderaten Stromsparmechanismen fällt die Unterschied mit 3 Stunden und 20 Minuten (Ferrari One 200) gegenüber 5 Stunden 56 Minuten (Aspire 1810TZ) geringer, allerdings immer noch deutlich aus. Unter Volllast (Classic Test von Battery Eater) sieht die Situation mit 1 Stunde und 56 Minuten (Ferrari One 200) gegen 3 Stunden und 29 Minuten (Aspire 1810TZ) kaum besser aus.
Summa summarum sorgt der sechs Zellen Akku (63Wh) für gute Akkulaufzeiten, sieht neben Spitzenreitern wie Acers hauseigener Timeline-Serie dennoch alt aus.
Der Energiebedarf beträgt im Idle-Betrieb zwischen 12.4 und 14.7 Watt. Unter Last werden bis zu moderate 35.3 Watt erreicht. Im ausgeschalteten Zustand genehmigt sich das Ferrari One 200 noch 0.1 Watt, im Standby-Betrieb sind es 0.4 Watt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 12.4 / 13.7 / 14.7 Watt |
Last |
30.6 / 35.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das leichte und kompakte Gehäuse kann durch sein stimmiges optisches Gesamtbild und die hervorragende Verarbeitung punkten. Stabilität und Unempfindlichkeit gegenüber Verschmutzung sind dagegen nicht gerade die Stärke des Ferrari One 200. Bei den Eingabegeräten weiß die Tastatur dank ihres guten Druckpunktes zu überzeugen, auch wenn diverse Tasten schon arg klein geraten sind. Apropos klein: Das Touchpad ist in seinen Dimensionen, ebenso wie die kurze Handballenauflage stark eingeschränkt. Zudem werden die unterstützten Gesten gerne unbeabsichtigt ausgelöst. Das Display erfreut mit einer guten Bildqualität, nervt gleichzeitig jedoch durch seine Verspiegelung, die einen Außeneinsatz unnötig erschwert.
Die Anschlussausstattung fällt nicht wirklich üppig aus, bis auf einen HDMI- oder Display-Port hat Acer aber das nötigste integriert. Die Arbeits- und Anwendungsgeschwindigkeit erweist sich als verhältnismäßig gut, obwohl sich die Leistung bei Spielen dann doch schnell erschöpft. Über den XGP-Anschluss lassen sich andererseits nachträglich noch externe dedizierte Grafiklösungen anschließen. Positiv ist überdies die relativ hohe Akkulaufzeit in Erinnerung geblieben. Für weniger Begeisterung sorgte demgegenüber die recht hohe Temperatur- und Geräuschentwicklung unter Last. Weiteres Manko ist der mäßige Sound, der den Anschluss von externen Lautsprechern empfiehlt.
Wer den Fokus auf Leistung legt, Ferrari-Fan ist oder einfach auf das rote Design steht, greift zum Ferrari One 200. Wem hingegen eine niedrige Temperatur- und Geräuschentwicklung sowie eine möglichst hohe Akkulaufzeit wichtig sind, ist beim Bruder Aspire 1810TZ an der richtigen Adresse.