Test Panasonic Toughpad JT-B1 Tablet
Mit dem Toughpad JT-B1 erweitert Panasonic seine Produktpalette um ein 7 Zoll großes full-ruggedized Tablet. Das Gerät ist IP-zertifiziert gegen Spritzwasser sowie Staub und wurde Tests nach der Norm MIL-STD-810G unterzogen. Ein Dual-Core-Prozessor aus dem Hause Texas Instruments soll für die nötige Rechenpower sorgen. Die Ausstattungsliste ist mit WWAN, Dockingport, GPS, NFC, WLAN und einem Erweiterungsport für Barcode- oder Magnetkarten-Scanner ziemlich komplett. Panasonic sieht das Einsatzgebiet des Gerätes bei mobilen Außendienstmitarbeitern in der Industrie. Als Beispiele für passende Einsatzorte nennt das japanische Unternehmen Ölbohrinseln, Kraftwerke und Baustellen. Optional wird auch ein Einsatz in Fahrzeugen offeriert. Selbst ein Einsatz bei öffentlichen Sicherheitskräften und dem Militär wird von Panasonic beworben.
Ein tatsächlich vergleichbares Gerät in dieser Kategorie hatten wir bisher erst einmal im Test. Das Unitech TB-100 basiert allerdings auf deutlich älterer Technik, robust ist es aber allemal. Beim Fujitsu Stylistic M702 handelt es sich lediglich um ein semi-ruggedized Tablet mit IP-Zertifizierung. Leistungstechnisch bewegt sich das Testgerät in der Mittelklasse und verfügt über eine ähnliche technische Basis wie das Amazon Kindle Fire HD 7 oder das Samsung Galaxy Tab 3 8.0. Wie das Toughpad JT-B1 sich in puncto Performance gegen die Konkurrenz behaupten kann und was das Gerät aushält, lesen Sie in diesem Test.
Das Gehäuse misst 220 x 129,5 x 17,8 mm (Länge x Breite x Höhe) und wiegt ohne die Trageschlaufe 549 Gramm. Das Panasonic Toughpad JT-B1 ist damit verhältnismäßig wuchtig dimensioniert und schwer. Es besteht aus einem solide wirkenden silberfarbenen Kunststoff, der sich etwas rau anfühlt, aber sehr gut in der Hand liegt. Das Display sowie die Ecken des full-ruggedized Tablets sind mit dicken schwarzen Gummierungen geschützt. Die Paneloberfläche wird durch Corning Gorilla Glas 2 vor Schäden gesichert.
Eine Besonderheit ist der austauschbare Akku. Dieser wird mittels zweier Riegel an Ort und Stelle gehalten. Selbst wenn diese versehentlich mal nicht verschlossen sein sollten, bleibt der Energiespeicher an Ort und Stelle. Ein Betrieb des Tablets ist ohne Akku nicht möglich. Wird einer der Riegel im laufenden Betrieb geöffnet, ertönt ein akustisches Warnsignal.
Das Toughpad präsentiert sich verwindungssteif, knarzt dabei aber auch hörbar. Das ganze Gerät vermittelt einen druckunempfindlichen Eindruck, doch wer genügend Kraft auf die Rückseite ausübt, sieht eine deutliche Wellenbildung auf der Display-Oberfläche. Ähnlich ist das Druckverhalten auf der Vorderseite. Wer den linken oder rechten Panelrahmen fest genug belastet, kann damit einen Touch auslösen.
Dennoch präsentiert sich das Gerät überaus solide und offenbart echte Nehmerqualitäten. Gemäß der IP65-Zertifizierung ist das Tablet vollständig gegen das Eindringen von Staub geschützt, auch Strahlwasser aus allen möglichen Richtungen kann ihm nichts anhaben. Doch Panasonic ließ das Toughpad von einem unabhängigen Institut nach einzelnen Kriterien der militärischen Norm MIL-STD-810G testen. Auf Anfrage erhielten wir eine genaue Aufstellung der durchgeführten Tests. Diese beinhaltet Stürze aus 1,50 m Höhe, den Betrieb bei einer Umgebungstemperatur zwischen -10° und 50° C, den Einsatz in einer Höhe von 4.572 m, Starkregen, hohe Luftfeuchtigkeit (95 %), schnelle Temperaturschwankungen, Resistenz gegen Staub und Sand sowie diverse Vibrations- und Schocktests. Das Tablet entpuppt sich als echt harter Knochen, was wir im Rahmen unserer Möglichkeiten in praktischen Tests überprüft haben und zeigt sich damit ähnlich widerstandsfähig wie das Unitech TB100.
Auch bei der Anschlussausstattung geht das Toughpad JT-B1 andere Wege als die Konkurrenz und hebt sich deutlich vom Consumer-Tablet ab. Es gibt keine Lautstärkewippe. Dies ist ein durchaus konsequenter Schritt, da das Gerät nicht als Multimedia-Gerät gedacht ist. Es verfügt über vier physikalische Tasten. Neben dem Powerknopf, welcher sich haptisch durch einen zusätzlichen Kunststoffring unterscheidet, gibt es drei weitere Funktionstasten. Diese sind von Werk aus mit den klassischen drei Android-Tasten (Zurück, Homescreen, App-Switch) belegt. So können den Tasten verschiedene Apps zugewiesen oder auch Einstellungen auf Knopfdruck verändert werden. Eingabe-Kombinationen sind ebenfalls möglich.
Der Dockingport ist für entsprechende Fahrzeughalterungen angedacht, damit das Gerät darüber geladen werden kann. Unter der Abdeckung auf der Rückseite befindet sich eine Schnittstelle, an welche Magnetkarten- und Barcodeleser angeschlossen werden können. Der Einsatz eines optionalen Smartcard-Readers ist ebenfalls möglich.
Software und Sicherheit
Als Betriebssystem kommt Googles Android 4.0.4 Ice Cream Sandwich zum Einsatz. Das mittlerweile etwas angestaubte OS kommt ohne optische Anpassungen aus. Es wurden jedoch einige Sicherheitsfunktionen hinzugefügt.
Neben Trusted Boot und Root Protection verfügt das Panasonic Toughpad ebenfalls über einen IPSec VPN Client. Das Tablet beherrscht außerdem die Entschlüsselung von FIPS 140-2 und lässt sich diebstahlsicher in einem entsprechenden Dock installieren.
Kommunikation & GPS
Das GPS-Modul des Panasonic Toughpad JT-B1 kann leider nicht vollends überzeugen. Zwar wird die Position bestimmt, doch dauert dies selbst im Freien über zwei Minuten. Dazu kommt, dass es der Komponente nicht gelingt, eine dauerhafte Verbindung zu den Satelliten aufzubauen. Immer wieder bricht diese ab. Überrascht waren wir von daher umso mehr, dass eine Ortung in geschlossenen Räumen ebenfalls möglich war.
Mit einem Netzwerk kann sich das Tablet über das WLAN verbinden. Die WiFi-Komponente funkt in den Frequenzbereichen mit 2,4 und 5,0 GHz und beherrscht die IEEE-802.11-Standards a, b, g und n. Eigentlich sollte damit eine besonders gute Reichweite möglich sein, doch bereits zehn Meter vom Router entfernt, zeigt das Toughpad nur noch 50 % der Signalstärke an.
Alternativ kann man mit Hilfe einer optionalen Micro-SIM-Karte mobil ins Internet gelangen. Dies klappt sehr gut. Es werden alle gängigen Datenstandards unterstützt, inklusive HSPA+ und LTE. Wer jedoch glaubt, aufgrund des WWAN-Modems könne das Gerät auch telefonieren, wird enttäuscht. Die mobile Datenanbindung dient nur dem Zugang zum Internet oder dem Herstellen einer VPN-Verbindung. Telefonate können allenfalls über Skype geführt werden.
Bluetooth 4.0 und NFC runden das drahtlose Kommunikationspaket ab.
Kameras & Multimedia
Das Panasonic Toughpad JT-B1 besitzt zwei Kameras. Die Webcam auf der Vorderseite löst mit 1,2 Megapixeln (1.280 x 960 Bildpunkten) auf und eignet sich gut zur Video-Telefonie. Die auf der Rückseite verbaute Hauptkamera bietet eine Auflösung von 13 MP (4.160 x 3.120 Pixel) und wird bei Bedarf von einem LED-Blitz unterstützt. Der Hersteller selber sieht die Hauptaufgabe weniger in der Fotografie als solche. Vielmehr greifen die Japaner auf eine so hohe Auflösung zurück, um auch Texte gut leserlich ablichten zu können.
Bei guten Lichtverhältnissen erledigt sie diese Aufgabe sehr gut. Und auch bei etwas schwächerer Beleuchtung reicht die Hilfs-LED aus, um Texte gut leserlich abzulichten. Aber auch ein gelegentlicher Schnappschuss bei gutem Umgebungslicht stellt die Optik vor keine schwere Aufgabe. Sie beginnt jedoch bei Gegenlicht überzubelichten und bei schwacher Beleuchtung stellt sich schnell ein Rauschen ein.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör ist gewohnt übersichtlich. Es liegt ein Netzteil mit einer Nennleistung von acht Watt (5 V, 1,6 A) dem Tablet bei sowie eine Handschlaufe und ein Reinigungstuch. Mit der Handschlaufe ist das Tablet noch griffiger und kann auch mal bis zum Handgelenk geschoben werden, wenn man beide Hände frei haben muss.
Optional sind viele Dinge nur auf Anfrage bei Panasonic erhältlich. Passende Barcode- und Magnetkarten-Leser sind genauso verfügbar wie Smartcard-Reader und Fahrzeug-Docks. Ein originaler Ersatz-Akku für das JT-B1 schlägt, je nach Anbieter, zwischen 120 und 180 US-Dollar zu Buche.
Garantie
Panasonic gewährt auf sein Produkt eine 36-monatige Garantie, welche weltweit gültig ist. Wenn Schäden entstehen, gegen welche das Tablet zertifiziert und geprüft wurde, fallen diese ebenfalls mit in die Gewährleistung. Die durchgeführten Tests nach der MIL-STD-810G-Norm sind dabei inbegriffen. Eine Erweiterung der Garantie wird nicht offeriert.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen erkennt bis zu vier Berührungen gleichzeitig, das ist nicht sonderlich viel, reicht aber vollkommen aus. Eingaben könnten etwas zügiger umgesetzt werden und manchmal müssen Gesten oder Berührungen wiederholt werden. Das kennen wir von zahlreichen Geräten wesentlich besser. Auch die Gleitfähigkeit lässt zu wünschen übrig. Der Finger hoppelt viel mehr über die Displayfolie des Toughpad JT-B1 als zu gleiten. Außerdem zeigt sich die Oberfläche sehr anfällig gegenüber Fingerabdrücken. Das kann je nach Blickwinkel sogar dazu führen, dass die dargestellten Inhalte nicht mehr sichtbar sind.
Die Empfindlichkeit des Touchscreens lässt sich in zwei Stufen regulieren: normal und hoch. Wer dabei an ein hochsensitives Panel wie bei Nokias Lumia-Modellen 920 oder 925 denkt, wird enttäuscht. Eine Bedienung mit Handschuhen ist mit keiner der beiden Einstellungen möglich, wäre aber sicherlich sinnvoll gewesen. Welchen Nutzen eine hohe Display-Empfindlichkeit in diesem Fall hat, bleibt uns verborgen. Viel mehr hat es den Anschein, das Toughpad reagiere dann noch träger als im normalen Modus. Die Tastaturen entsprechen dem Android-Standard. Hier hat Panasonic keinerlei Änderungen vorgenommen.
Das 7 Zoll große Multitouch-Display löst mit 1.024 x 600 Bildpunkten auf. Das entspricht dem Format 16:10 und einer Pixeldichte von knapp 170 PPI. Das ist nicht sonderlich hoch und ist eher in der Einsteigerklasse anzusiedeln. Das ältere Kindle Fire HD 7 löst bereits mit 1.280 x 800 Pixeln auf. Aktuelle Spitzengeräte wie das Google Nexus 7 kommen sogar auf 1.920 x 1.200 Bildpunkte.
Bei der Panel-Leuchtkraft trumpft das Panasonic Toughpad JT-B1 kräftig auf. Es erstrahlt stellenweise mit bis zu 630 cd/m². Leider ist die Ausleuchtung mit 77 Prozent nicht sonderlich genau, sodass die durchschnittliche Helligkeit mit 561 cd/m² etwas niedriger liegt, aber immer noch über den von Panasonic beworbenen 500 cd/m². Hier kann nur das Nexus (max. 549 cd/m²) mithalten.
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Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 595 cd/m²
Kontrast: 647:1 (Schwarzwert: 0.92 cd/m²)
ΔE Color 9.02 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 10.86 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.41
Der Schwarzwert ist mit 0,92 cd/m² recht hoch. Schwarz wirkt dadurch nicht mehr tiefschwarz, sondern eher dunkelgrau. Der Kontrast liegt mit 647:1 auf einem guten Niveau. Hier kann auch das Nexus 7 nicht mithalten, welches über einen höheren Schwarzwert (1,07 cd/m²) sowie einen niedrigeren Kontrast (513:1) verfügt. Das Fujitsu Stylistic M702 (0,46 cd/m², 537:1) besitzt vor allem einen guten Schwarzwert, dafür leuchtet dessen Panel (max. 274 cd/m²) auch nicht annährend so hell, wie das des Toughpads.
Die Farbkalibrierung ab Werk ist nicht besonders gut. Die Graustufen weisen durchschnittlich einen erhöhten DeltaE von 10,9 auf. Ähnlich verhält es sich bei beim Color Checker (dE 9). Bei der Farbtreue und der Farbsättigung gibt es ebenfalls Abweichungen im sichtbaren Bereich. Vor allem Blau, Cyan und Magenta sind auffällig. Aber auch bei der Darstellung von Weiß und den Graustufen kommt es zum typischen Blaustich von TN-Panels. Das ist aber im alltäglichen Gebrauch nicht weiter störend, vor allem da die farbgenaue Wiedergabe von Bildinhalten nicht zu den Hauptaufgaben des Tablets zählen soll.
Im Außeneinsatz macht das Panasonic Tougpad JT-B1 eine gute Figur. Das liegt vor allem an der enormen Leuchtkraft und dem guten Kontrastverhältnis. Ein weiterer Pluspunkt ist die bereits aufgelegte Displayfolie, welche das Panel zusätzlich entspiegeln soll. Das funktioniert in der Praxis auch recht gut, leider hat die Folie den Nachteil, dass sie besonders bei Lichteinfall so wirkt, als wenn sie glitzern würde. Dieser Effekt ist durchaus störend. Das Tablet bleibt damit aber dennoch auch im hellen Umgebungslicht gut ablesbar.
Die Betrachtungswinkel des Panels sind nicht sonderlich groß. Dies liegt vor allem an der verwendeten TN-Display-Technologie. Doch bei dem Toughpad JT-B1 wurde ein besonders blickwinkelinstabiler Vertreter seiner Zunft verbaut. Hier kommt es bereits ab 20 Grad zu deutlichen Farbinvertierungen, in der Horizontalen bricht das Bild bei etwa 30° vollständig ein. In der Vertikalen ist es deutlich stabiler.
Im Panasonic Toughpad JT-B1 kommt ein der Dual-Core-Prozessor OMAP 4460 von Texas Instruments zum Einsatz. Dessen beide Kerne verfügen normalerweise über eine Taktgeschwindigkeit von bis zu 1.200 MHz. Der Hersteller zieht die Leistungsschraube jedoch stärker an, sodass der OMAP mit bis zu 1,5 GHz arbeiten kann. Das macht sich in den Benchmarks auch ordentlich bemerkbar. Im Linpack lässt das Testgerät die meisten Kontrahenten hinter sich. Der einzige Dual-Core, der schneller ist, steckt im Galaxy Tab 3 8.0. Ansonsten sind nur das Bullman Tab 8 und das Nexus 7 schneller, welche beide mit Quad-Core-SoCs bestückt sind.
Schwächen zeigt hingegen die im Toughpad integrierte Grafikeinheit PowerVR SGX540. Im Benchmark GFXBench 2.7 operiert die Konkurrenz fast durchgängig mit 150 bis 1.500 % mehr Leistung, nur das Bullman Tab 7 Mini ist noch langsamer. Benchmarks wie Basemark X oder 3DMark ließen sich auf dem Testgerät zwar installieren und starten, stürzten während der Durchführung jedoch ab.
Wir haben auch den Betrieb des Tablet bei einer Umgebungstemperatur von 50° C simuliert. Dabei setzten wird das Toughpad knapp eine Stunde diesen Bedingungen aus und ließen es dabei ein Video über Youtube streamen. Dieses lief zum Schluss nur noch sehr ruckelig. Normale Eingaben waren weiterhin möglich, auch wenn das Tablet etwas verzögert reagierte. Bei einem anschließenden Durchlauf des AnTuTu-Benchmarks V4 erreichte das Gerät nur noch 6.464 Punkte. Bei normaler Raumtemperatur betrug das Ergebnis 12.347 Punkte. Bei hoher Umgebungstemperatur gelangt das Gerät somit an seine Grenzen und ein deutliches Throttling ist erkennbar.
16 GB Speicher integriert Panasonic in sein Toughpad, wovon nach dem ersten Start etwa 11,4 GB dem Nutzer zur freien Verfügung stehen. Der übrige Speicherplatz wird vom Betriebssystem und den vorinstallierten Apps beansprucht. Wem das nicht reicht, kann über den MicroSD-Kartenslot zusätzlich bis zu 32 GB nachrüsten.
Der Flashspeicher liefert im Test mit AndroBench ordentliche Resultate. Vor allem die Leseraten sind recht gut. Besonders beim Lesen von kleinen Datenblöcken (4k) ist es schneller als das Stylistic M702 und auf Augenhöhe mit dem Galaxy Tab 3 7.0.
Beim Surfen im Internet macht das Toughpad eine sehr gute Figur und lässt die Konkurrenten deutlich hinter sich. Dies wird jedoch nicht so sehr an der Leistungsfähigkeit der Komponenten liegen, sondern viel mehr am verwendeten Browser (Google Chrome 29). Selbst das Nexus 7 (2013) ist hier etwas langsamer, doch mit dem gleichen Browser wird es eine bessere Punktzahl als das Testgerät erreichen.
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Panasonic Toughpad JT-B1 | |
Unitech TB100 | |
Google Nexus 7 2013 | |
Bullman Tab 7 Mini UMTS GPS v2 | |
Samsung Galaxy Tab 3 7.0 inch |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Panasonic Toughpad JT-B1 | |
Google Nexus 7 2013 | |
Bullman Tab 7 Mini UMTS GPS v2 | |
Samsung Galaxy Tab 3 7.0 inch |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Panasonic Toughpad JT-B1 | |
Unitech TB100 | |
Google Nexus 7 2013 | |
Bullman Tab 7 Mini UMTS GPS v2 |
Spiele
Angesichts der Benchmark-Ergebnisse der PowerVR SGX540 sind die Erwartungen an die Gaming-Leistung eher gering. Doch auch anspruchsvollere Spiele wie Iron Man 3 laufen akzeptabel. Wir konnten lediglich kleine Ruckler während der Zwischensequenzen feststellen. Casual-Games, wie Angry Birds oder Fruit Ninja, stellen kein Probleme für das Panasonic Toughpad JT-B1 dar.
Der Lagesensor funktioniert prima und bremst den Spielspaß keinesfalls aus. Anders verhält es beim Touchscreen. Die mäßige Gleitfähigkeit des Panels und die manchmal etwas holprige Präzision bei Eingaben dämpfen das Gaming-Vergnügen vor allem bei Actionspielen.
Temperatur
Im Idle-Betrieb wird das Toughpad JT-B1 bereits recht warm und erreicht stellenweise eine Spitzentemperatur von 39° C. Diese hohe Temperatur wird vor allem auf die leuchtstarke Hintergrundbeleuchtung zurückzuführen sein, da sie an der hellsten Stelle des Panels gemessen wurde.
Mittels der App Stability Test haben wir die Temperatur-Entwicklung des Tablets auf die Spitze getrieben. Nach über einer Stunde konnten wir die Höchsttemperatur von 41,3° C in der Nähe des NFC-Chips messen. Wahrscheinlich ist in diesem Bereich auch der SoC verbaut. Damit wird das Gerät unter Last nur minimal wärmer als im Normalbetrieb.
Beim Test, das Gerät bei hohen Umgebungstemperaturen (50° C) zu betreiben, blieb das Toughpad stabil und verrichtete, wenn auch langsamer, seine Dienste. Da zu hohe Temperaturen schädlich sind für Lithium-Ionen-Akkus waren wir gespannt, wie das Gerät reagieren würde. Ein Akku dieser Bauart muss beim Laden eine Temperatur zwischen 0 und 45° C haben. Würde die Temperatur höher liegen, könnte der Druck im Energiespeicher zu groß werden. Doch Android meldete bei einer andauernden Umgebungstemperatur von 50° C, dass der Akku nicht geladen werden kann. Prima, eine Gefahr besteht damit nicht.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 31.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Im Panasonic Toughpad JT-B1 ist ein Mono-Lautsprecher integriert, welcher vom Hersteller als wasserdicht deklariert wird. Die Multimedia-Eigenschaften des Klangkörpers sind bescheiden. Bässe sind kaum wahrnehmbar, die Mitten sehr dünn und die Höhen könnten klarer sein. Auf maximaler Lautstärke klingt das Gesamtergebnis etwas zu dumpf und bei höhenlastigen Sequenzen neigt der Lautsprecher zu leichten Verzerrungen.
Bei der Online-Telefonie über Skype ist dieser Umstand noch durchaus verschmerzbar. Überrascht waren wir jedoch von dem guten Mikrofon, welches Stimmen sehr sauber wiedergibt.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Toughpad JT-B1 liegt bereits im Idle-Betrieb relativ hoch und erreicht bei maximaler Panel-Helligkeit 6,9 Watt. Die Konkurrenz erreicht hier durchgehend geringere Werte. Das HP Slate 7 beispielsweise benötigt im gleichen Szenario nur 4,3 Watt, es verfügt aber auch über ein deutlich weniger leuchtstarkes Display. Unter Last klettert der Energieverbrauch auf einen Maximalwert von 8,9 Watt. Auch hier ist das Tablet von Panasonic Spitzenreiter und benötigt die meiste Leistung, verfügt aber auch über einen vergleichsweise hoch getakteten Prozessor. Besser macht es das Samsung Galaxy Tab 3 8.0, welches ein sehr sparsames Gerät ist. Obwohl es ebenfalls auf einen Dual-Core mit 1,5 GHz zurückgreift, benötigt es höchstens 5,8 Watt.
Negativ fallen die hohen Verbrauchswerte des Toughpads im Standby (1,2 W) und im heruntergefahrenen Zustand (1,1 W) auf. Außerdem ist das Netzteil mit einer Nennleistung von 8 Watt (5 V, 1,6 A), angesichts der maximalen Leistungsaufnahme, unterdimensioniert.
Aus / Standby | 1.1 / 1.2 Watt |
Idle | 2.4 / 6.7 / 6.9 Watt |
Last |
8.4 / 8.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der Lithium-Ionen-Akku des Panasonic Toughpad JT-B1 hat eine Kapazität von 22 Wh (3,7 Volt, 5.720 mAh). Im Gegensatz zum Fujitsu M702 (37 Wh) ist er deutlich kleiner dimensioniert, dafür kann er jedoch problemlos ausgetauscht werden. Das vollständige Aufladen des Energiespeichers dauert knapp sechseinhalb Stunden.
Die maximale Laufzeit des Gerätes ermittelten wir bei minimaler Panel-Helligkeit und bis auf der WLAN-Verbindung mit deaktivierten Kommunikationsmodulen. Ein Online-Skript simuliert dabei das Lesen eines Buches. In diesem Szenario hielt das Tablet fast 15 Stunden lang durch.
Bei maximaler Leuchtkraft des Displays und allen aktivierten drahtlosen Verbindungsmöglichkeiten führten wir die App Stability Test (CPU + GPU) aus, um die minimale Laufzeit zu ermitteln. Nach knapp dreieinhalb Stunden fuhr das Tablet herunter.
Praxisnäher ist der Test „Surfen über WLAN“ gestaltet. Dabei wird das Testgerät auf eine einheitliche Helligkeit von 150 cd/m² gedimmt und führt bei lediglich aktivierter WLAN-Verbindung ein Browserskript aus. Hierbei ruft der Browser alle 40 Sekunden eine neue Webseite auf. In diesem Szenario hielt das Toughpad über acht Stunden durch.
Die festgestellten Akkulaufzeiten des Tablets von Panasonic bewegen sich auf einem ordentlichen Niveau. Auch bei intensiver Nutzung sollte ein Einsatz über einen ganzen Arbeitstag in der Praxis problemlos möglich sein. Es fiel auf, dass der Akku sich auf bis zu ein Prozent seiner Kapazität entlud. Ein etwas höheres Sicherheitspolster wäre hier sicherlich wünschenswert, um eine mögliche Tiefenentladung zu vermeiden.
Das Panasonic Toughpad JT-B1 ist der harte Knochen, den die Japaner angekündigt haben. Es präsentierte sich im Test sehr widerstandsfähig und besitzt echte Nehmerqualitäten. Das Display leuchtet sogar höher als vom Hersteller beworben und ist damit bestens für den Einsatz im Freien gerüstet. Leider ist der Touchscreen nicht sehr gut gelungen. Er zeigt sich etwas zu reaktionsträge und vor allem die Gleitfähigkeit ist nicht gut. Außerdem hätten wir uns für ein solches Gerät eine optionale mögliche Bedienung mit Handschuhen gewünscht.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der mäßige GPS-Empfänger. Für ein Gerät, dessen Einsatzort überwiegend in Freien angedacht ist, hätten wir mehr erwartet. Anderseits glänzt das Gerät mit einigen sinnvollen Sicherheits-Features und ist damit voll businesstauglich.
Bei dem Toughpad JT-B1 handelt es sich um ein echtes Arbeitstier. Es ist speziell auf den Arbeitseinsatz in der Industrie zugeschnitten und kein Multimedia-Tablet mit Badewannenqualitäten, wie das Sony Xperia Tablet Z. Wer also über einen privaten Einsatz nachdenkt, sollte sich gut überlegen, ob es die derzeit knapp 900 Euro tatsächlich wert ist. Für Outdoor-Junkies und Leute, welche in der Industrie tätig und viel auf Reisen sind, könnte es aber eine durchaus interessante Alternative sein.