Test Fujitsu Stylistic M702 Tablet
Seit kurzer Zeit ist das semi-ruggedized Tablet auf dem Markt und ist bereit für den harten Einsatz in speziellen Umgebungen. Das wasser- und staubdichte Gerät stammt aus dem Hause Fujitsu und verfügt über eine performante Hardwarekombination. Der SoC wird von NVIDIA beigesteuert und hört auf den Namen Tegra 3. Dabei handelt es sich um einen Prozessor mit fünf Kernen. Die vier Hauptkerne verfügen über eine Taktfrequenz von 1,7 GHz. Bei dem noch fehlenden Kern handelt es sich um einen Companion-Core, welcher mit 1,6 GHz arbeitet und lediglich wenig anspruchsvolle Tasks verrichtet. Im Vergleich zu der Masse an aktuellen Geräten, steht dem SoC ein üppig dimensionierter 2 GB Arbeitsspeicher zur Seite. Der interne Speicher von 32 GB kann per Micro-SD-Slot (SDXC-kompatibel) in wenigen Augenblicken erweitert werden.
Bei der Auflösung des 10,1-Zoll-Displays macht Fujitsu keine Kompromisse. Mit 1.920 x 1.200 Pixel löst der Screen gestochen scharf in Full-HD-Qualität auf. Kompromissbereit muss der Käufer einzig und allein beim Kaufpreis sein, denn mit knapp 1.000 Euro ist das M702 ein dicker Brocken. Ob das Fujitsu Stylistic M702 wirklich für „die härtesten Branchen konzipiert“ ist, haben wir genau unter die Lupe genommen. Denn um das Siegel für ein outdoortaugliches Businessgerät zu bekommen, sind gewiss einige Hindernisse zu überwinden.
Um den widrigsten Bedingungen standhalten zu können, bedarf es sicherlich eines außerordentlichen hochwertigen und stabilen Gehäuses. Der erste Eindruck des Stylistic M702 kann diese Anforderungen augenscheinlich nicht erfüllen. Das Tablet besteht äußerlich komplett aus Kunststoff. Die Rückseite ist aus weißem Polycarbonat und auf der Frontseite ist der Displayrahmen schwarz. Sicherlich ist auch Kunststoff stabil und wird sehr vielfältig eingesetzt, aber bei unserem Testgerät haben wir geringe Zweifel an der angepriesenen Robustheit. Das Backcover lässt sich, vor allem in der Mitte, mehrere Millimeter eindrücken, bis man auf einen Widerstand stößt. Die zwei Hardwaretasten an der Geräteumrandung machen einen ähnlich grenzwertigen Eindruck, denn bei lockerer Berührung wackeln diese hin und her. Der Button auf der Frontseite macht hingegen einen sehr wertigen und stabilen Eindruck. Verwinden wir das Tablet um die eigene Achse, vernehmen wir mehrere knarzende Geräusche. Da stellt sich natürlich die Frage, ob das Gerät absichtlich „flexibler“ gefertigt wurde, um eventuelle Stürze besser abfedern zu können.
Mit Abmessungen von 259 x 169 x 9,9 mm trägt das semi-ruggedized Gerät nicht dicker auf, als es die Konkurrenz macht – obwohl man es erwarten könnte. Schließlich sind beispielsweise die Outdoor-Laptops von Panasonic für deren Robustheit bekannt – bei extremen Abmessungen. Auch das Gesamtgewicht von 590 Gramm bleibt im Rahmen. Das Google Nexus 10 ist mit 603 Gramm etwas schwerer und auch das Asus Transformer Pad Infinity wiegt 8 Gramm mehr.
Bei den Anschlüssen beginnen wir an der linken Geräteseite. Dort sehen wir in der oberen, linken Ecke den 3,5-mm-Klinkenanschluss. Direkt unterhalb, unter einer Schutzabdeckung, befindet sich der Micro-USB-Anschluss. Dieser dient in erster Linie für den Anschluss des Tablets an einen Computer. In unserem Test wird das Device binnen weniger Sekunden als Wechseldatenträger erkannt und kann verwendet werden. Ebenso kann das Tablet über diese Schnittstelle aufgeladen werden. An der Kopfseite hat Fujitsu den physikalischen Power-Button angebracht. Unter einer Schutzklappe an der rechten Seite, sind der Micro-SD-Slot, sowie der Einschub für die Micro-SIM-Karte angebracht. Betrachtet man die Unterseite, fallen zwei Aussparungen auf und wenig oberhalb davon, auf dem Backcover, sind zwei goldene Kontakte. Die Aussparungen dienen zum Fixieren des Tablets in der mitgelieferten Dockingstation. Über die Kontakte wird eine Stromverbindung hergestellt. Über eine besondere Funktion verfügt die physikalische Taste unterhalb des Screens (im Hochkant-Modus). In den Button ist ein Fingerprint-Sensor eingearbeitet, welcher das Tablet entsperrt.
Software
Unter der Haube arbeitet das, für mobile Endgeräte programmierte, Betriebssystem von Google in Version 4.0.4 (Ice Cream Sandwich). An der Optik wurde sehr wenig verändert, jedoch findet man einige Anpassungen in den Systemeinstellungen. In der Statusleiste wird man beispielsweise permanent von einem Button für einen Screenshot begleitet. Von dem aktuellen Bildschirm wird ein Foto geschossen und man hat direkt im Anschluss die Möglichkeit darauf zu zeichnen. Leider kann Fujitsu nicht auf die Zugabe von diversen vorinstallierten Apps, verzichten. Zur Freude der Nutzer, lässt sich aber die Mehrheit deinstallieren. In den Einstellungen fallen neue Optionen, wie zum Beispiel „Multimedia“ oder „NX! Eco“ auf.
Kommunikation & GPS
In den Schnelleinstellungen kann das GPS-Modul komfortabel angeschaltet werden. Ist dies erledigt, wird ziemlich schnell eine Verbindung hergestellt. In unserem Fall geschieht dies bereits in der Nähe von einem Fenster und auch mit einer akzeptablen Genauigkeit.
Neben dem GPS-Modul gibt es eine Latte von nützlichen Kommunikationsmodulen. Beispielsweise kann über zwei Wege auf das Internet zugegriffen werden. Einmal funktioniert das über das eingebaute WLAN-Modul, welches mit dem Standard 802.11 a/b/g/n im Dualband (2,4 und 5 GHz) umgehen kann. Der andere Weg ins World Wide Web wird durch das LTE-Modul geebnet. Mit der getesteten SIM-Karte (kein LTE-Vertrag) funktioniert das Herstellen der Verbindung problemlos. Bei beiden Methoden konnten wir keine unerwarteten Verbindungsabbrüche feststellen. Weiterhin kann das Tablet mit Bluetooth in der aktuellen Version 4.0 umgehen und ein NFC-Sensor (Near-Field-Communication) ist ebenfalls mit an Bord.
Kameras & Multimedia
Für Videotelefonie und die Aufnahme von Schnappschüssen ist das M702 gerüstet. Die Hauptkamera auf der Rückseite löst mit 8,1 MP auf und bei der Frontkamera sind es 1,2 MP. Auf eine LED-Leuchte muss der Hauptsensor leider verzichten.
Zuerst haben wir die Kameramodule in Innenbereich, bei schwacher Beleuchtung, eingesetzt. Das Ergebnis des 8,1 MP-Sensors ist wirklich überraschend, denn das Bild ist deutlich heller als das der Referenzkamera mit dem eingebauten Blitz. Im Bereich der Decke kann man zwar minimales Bildrauschen erkennen, dennoch ist das Resultat sehr erfreulich. Zudem ist die Scharfzeichnung auf akzeptablem Niveau. Gleichermaßen hat uns die Frontkamera überrascht – aber negativ. Die Bilder sind, gelinde ausgedrückt, eine Zumutung. Man kann keinerlei Details erkennen und zudem ist der Öffnungswinkel der Linse sehr gering. Unter freiem Himmel liefert der kleine 1,2 MP-Sensor besser ab. Die Farben sind zwar blass, aber wenigstens ist das Motiv deutlich erkennbar. Die Hauptkamera hingegen besticht mit einer satten Farbdarstellung und keinem erkennbaren Farbstich. Hier wiederum ist das Bild dunkler als das der Referenzkamera.
Zubehör
Zu unserer Freude liefert Fujitsu das M702 mit sehr viel Zubehör aus. Zyniker werden behaupten, dass es das Mindeste sei, einen entsprechenden Umfang für ein derart teures Gerät zur Verfügung zu stellen. Die Vergangenheit hat jedoch bewiesen, dass es nicht auf der Tagesordnung steht, selbst eine simple Tasche bei einem Highend-Produkt beizulegen. Die üppig dimensionierte Verpackung beinhaltet das eigentliche Tablet, eine Dockingstation, das proprietäre Ladegerät, ein USB-Kabel und ein Microfastertuch. Die gegen Aufpreis erhältliche externe Tastatur von dem Hersteller Kensington ist zusätzlich noch in eine Tasche eingearbeitet. Über ein Vakuum-Klebepad wird das M702 in der Tasche angebracht und kann komfortabel darin transportiert und aufgestellt werden. Die Verbindung mit der Tastatur funktioniert, nach einmaliger Kopplung, sehr schnell und ist stabil.
Garantie
Eine 24-monatige Garantie, gemäß dem Prinzip Bring-In oder On-Site Exchange-Service wird von Fujitsu für das M702 bereitgestellt. Zudem gewährleistet der Hersteller, dass bis zu 5 Jahre nach dem Ende der Produktion Ersatzteile erhältlich sind.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Eingabe über den kapazitiven Touchscreen funktioniert unseren Erwartungen entsprechend. Alle Tasks werden zeitnah und ohne nennenswerte Wartezeit ausgeführt. Im Landscape-Modus nimmt die virtuelle Tastatur fast die Hälfte des Screens ein. Im Hochkant-Modus nimmt die Tastatur deutlich weniger Platz ein und macht das Lesen des Displays deutlich einfacher. Auch die Rotation des Displays geht in wenigen Millisekunden vonstatten und lässt kaum Verbesserungspotential übrig.
Kann man sich mit der virtuellen Tastatur trotzdem nicht anfreunden, sollte man in Erwägung ziehen, die Bluetooth Tastatur von Kensington zu verwenden. Die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt und nach kurzer Einarbeitungszeit sollte man diese auch sicher treffen können. Noch interessanter wäre die Tastatur, wenn sie mit einem Trackpoint (Maus) ausgestattet wäre. Damit wäre es dann möglich, komplett ohne eine Eingabe auf dem Tablet zu navigieren.
Das Hauptaugenmerk eines ultramobilen Geräts ist natürlich der Touchscreen. Bei unserem Testgerät misst dieses Hardwarebauteil 10,1 Zoll und löst in Full-HD-Qualität auf (1.920 x 1.200 Pixel). Aus der Auflösung und der Displaygröße errechnet sich eine Pixeldichte von 224 DPI. Dabei kommt es nicht an den ausgezeichneten Wert des Google Nexus 10 (c.a 300 DPI), dafür überholt es spielend aktuelle Windows 8 RT-Geräte, wie das Asus VivoTab RT (155 DPI) und zieht mit dem Android-Derivat, dem Transformer Pad Infinity, gleich.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 247 cd/m²
Kontrast: 537:1 (Schwarzwert: 0.46 cd/m²)
ΔE Greyscale 10.75 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.54
Mit dem X-Rite i1pro 2 messen wir eine durchschnittliche Luminanz von 253,2 cd/m² und eine maximale Helligkeit von 274 cd/m² in rechten, oberen Bereich. Bei einer Ausleuchtung von 88 % verzeichnet sich ein weitgehend homogenes Bild, jedoch hätten wir bei den bislang gemessenen Displaywerten bessere Ergebnisse erwartet. Das Transformer Pad Infinity liefert immerhin 92 % Ausleuchtung und blendet uns regelrecht mit seiner durchschnittlichen Helligkeit von 534,6 cd/m². Auch bei dem Kontrast und dem Schwarzwert stellt das Konkurrenzprodukt eine Referenz dar – leider muss sich das Stylistic M702 erneut geschlagen geben. Der Schwarzwert von 0,46 cd/m² (TF700T: 0,34 cd/m²) und der daraus resultierende Kontrast von 537:1 (TF700T: 1.656:1) sind keineswegs schlechte Werte, aber bei einem Tablet, welches den Anspruch hegt, ein outdoortaugliches Gerät zu sein, haben wir anderes erwartet.
Unter Zuhilfenahme der Messsoftware CalMAN 5 zeigt sich bei der Farbsättigung ein deutlicher Blaustich des Displays. Im Umkehrschluss kommen die Farben Rot und Grün geringfügig zu kurz. Nicht nur die Farbe Blau, sondern auch Cyan tanzt aus der Reihe, was sich in einem DeltaE 2000-Wert von über 10 wiederspiegelt. Die Grauwerte sind bis zu ca. 70 % der maximalen Helligkeit nahe dem Ideal und beginnen erst ab dann sich von der Referenzlinie abzuzeichnen.
Leider kann das Tablet in diesem Abschnitt seinem Anspruch nicht gerecht werden. Das Display ist spiegelnd und die durchschnittliche Luminanz ist, genauso wie der Kontrast, nicht ausreichend hoch, um ein komfortables Ablesen des Displayinhaltes zu gewährleisten. Nur wenn man mit den Betrachtungswinkeln variiert und nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, kann man auf dem Screen etwas erkennen.
Wenngleich das Tablet bei dem vorherigen Abschnitt mit Kritik bombardiert wurde, sehen wir im wahrsten Sinne des Wortes Licht am Ende des Tunnels. Die originalgetreue Farbwiedergabe und Kontraststabilität des Displays ist, bis hin zu minimalen Betrachtungswinkeln sehr gut. Der Screen kann sich problemlos gegenüber Konkurrenzmodellen behaupten.
In diesem Teilabschnitt gibt es viel zu berichten, denn für den „schlappen“ Kaufpreis von knapp 1.000 Euro bekommt der Käufer einiges geboten. Wie bereits beschrieben, bedient sich das M702 an der Performance des NVIDIA Tegra 3. Die vier Hauptkerne verfügen über eine Taktrate von jeweils 1,7 GHz und bedienen sich an einem schnellen Arbeitsspeicher mit 2 GB Kapazität. Der eingebaute Flashspeicher misst 32 GB (netto: 23,95 GB) und kann dank Micro-SD-Slot spielend leicht erweitert werden.
Der Tegra 3-SoC kann mittlerweile als gehobene Massenware betrachtet werden. In einem Großteil der aktuellen und älteren Mittelklasse- und Highend-Geräte ist dieser SoC verbaut. Daher gibt es auch sehr viele Vergleichsmöglichkeiten. Bei den synthetischen Benchmarks kann das M702 in Summe nicht überzeugen. Das Google Nexus 10, sowie das Asus Transformer Pad Infinity schneiden bei fast jeden Benchmark besser ab – teilweise sogar mit bis zu 304 %. Selbst das ältere Stylistic-Tablet (M532) erreicht beim „Geekbench 2“ und beim „Smartbench 2012“ bessere Resultate.
GLBenchmark 2.5 | |
Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic M702 | |
Google Nexus 10 | |
Fujitsu Stylistic M532 | |
1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic M702 | |
Google Nexus 10 | |
Fujitsu Stylistic M532 |
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic M702 | |
Google Nexus 10 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic M702 | |
Google Nexus 10 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Fujitsu Stylistic M532 |
Bei der Beurteilung der Browser-Performance ist das Ergebnis nicht derart eindeutig. Abhängig von dem zu Grunde liegenden Benchmark hat mal das M702, mal die anderen Geräte die Nase vorn.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic M702 | |
Google Nexus 10 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Asus Vivo Tab RT TF600 | |
Fujitsu Stylistic M532 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic M702 | |
Google Nexus 10 | |
Asus Vivo Tab RT TF600 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic M702 | |
Google Nexus 10 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Asus Vivo Tab RT TF600 | |
Fujitsu Stylistic M532 |
* ... kleinere Werte sind besser
Mit dem „AndroBench 3“ messen wir die Leistung des Flashspeichers und runden somit unsere Testreihe ab. Das Ergebnis kommt uns aus dem ersten Testsegment bereits bekannt vor. Das M702 hinkt stark hinterher und hat kaum eine Chance an das Google Nexus 10 anzuknüpfen – und das, obwohl der Kaufpreis des M702 im Vergleich zu dem Google Nexus 10 fast doppelt so hoch ist. Bei der Performance haben wir uns mehr erwartet, denn auch anderen Herstellern ist es gelungen, mehr aus dem Tegra 3 herauszuholen.
AndroBench 3-5 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic M702 | |
Google Nexus 10 | |
Fujitsu Stylistic M532 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic M702 | |
Google Nexus 10 | |
Fujitsu Stylistic M532 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic M702 | |
Google Nexus 10 | |
Fujitsu Stylistic M532 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Stylistic M702 | |
Google Nexus 10 | |
Fujitsu Stylistic M532 |
Spiele & Videos
Um bei aufwändig gestalteten 3D-Spielen nicht mit Ladeverzögerungen kämpfen zu müssen, bedarf es einer ausreichend dimensionierten Hardware. Mit dem Tegra 3-SoC und 2 GB Arbeitsspeicher sind theoretisch dafür alle Wege geebnet. Anhand mehrerer Spiele, wie „The Room“, „Need For Speed“ und bekannten 2D-Spielen wie „Cut the Rope“ und „Angry Birds“ hat das Tablet seine Kompatibilität unter Beweis gestellt.
Ähnliche Anforderungen haben Videos in HD-Qualität, denn der Datendurchsatz pro Sekunde ist, unter Umständen, sehr hoch. Bei unseren Testvideos erreichen diese bis zu 6.100 kBit/s. Die Full-HD-Trailer im MKV-Containerformat von „Transformers III“ und „Skyfall“ konnten mit dem vorinstallierten Player ruckelfrei abgespielt werden.
Temperatur
Die gemessenen Temperaturen, im Volllast- und auch im Idle-Szenario, befinden sich auf einem durchschnittlichen Niveau. Verschiedene Konkurrenzmodelle sind geringfügig kühler, wie beispielsweise das Google Nexus 10, jedoch nur um kaum spürbare Nuancen. Mit 33,9 °C auf der Vorderseite bzw. 31,5 °C auf der Rückseite (Lastzustand), ist das M702 etwas kühler, als das Vorgängermodell M532. Der gemessene Höchstwert des Netzteils ist mit 40,3 °C unbedenklich hoch, zudem hat man dieses nur selten in der Hand.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die Anordnung der beiden Lautsprecher erinnert uns an das Design des aktuellen Smartphone-Flaggschiffs von HTC – dem HTC One. Denn bei beiden Geräten sind die Lautsprecher auf der Frontseite um das Display herum angeordnet.
Der Soundwiedergabe steht zusätzlich noch ein Equalizer mit der „Dolby Digital Plus“-Software zur Verfügung. Die vorinstallierten Presets erledigen ihre Aufgabe zufriedenstellend. Beim Abschalten des Equalizers oder beispielsweise der Funktion „Surround Virtualizer“ bemerkt man eine klangliche Abwertung des Sounds. Die Lautsprecher haben eine hohe Maximallautstärke und in den unteren Pegelbereichen einen guten Klang. Erhöht man die Lautstärke auf über 70 % wird der Klang sehr blechern. Dieser Eindruck nimmt mit zunehmenden Pegel exponentiell zu. Negativ fallen zusätzliche Vibrationen des Tablets auf, wenn man es in den Händen hält.
Übertreibt man es mit der Lautstärke nicht, ist der Klang sehr ausgewogen. Zudem hat man mit der Dolby-Software einen guten Equalizer mit vielen Einstellmöglichkeiten an der Hand.
Energieaufnahme
Wird das Tablet geringen Anforderungen ausgesetzt, gibt es sich mit Leistungsaufnahmen von 2,2 bis 5,3 Watt zufrieden. Damit muss der Akku etwas mehr Strom zur Verfügung stellen, als es noch beim Vorgänger M532 der Fall war, denn dieses Gerät konnte bereits mit einer geringen Leistungsaufnahme punkten. Das Google Nexus 10, sowie das Asus Transformer Pad Infinity benötigen im Idle-Zustand, sowie unter Last, deutlich mehr Energie als das M702. Werden alle Ressourcen ausgeschöpft und somit die Hardware an deren Limit gebracht, zeigt das Voltcraft VC 940 Werte zwischen 7,5 und 9,5 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 2.2 / 4.9 / 5.3 Watt |
Last |
7.5 / 9.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der nicht auswechselbare Akku verfügt über eine Gesamtkapazität von 10.080 mAh (37 Wh) und kann binnen 5 Stunden und 4 Minuten komplett aufgeladen werden (mittels Dockingstation). Das Lithium-Polymer-Aggregat kann den Tabletbetrieb im WLAN-Testszenario 10 Stunden und 48 Minuten aufrechterhalten. Dabei wurde das Display auf 150 cd/m² abgedunkelt und ein vorprogrammiertes Skript abgespielt. Wird der SoC komplett ausgelastet und befindet sich die Displayhelligkeit auf dem Maximum, so geht der Akku nach 6 Stunden und 20 Minuten in die Knie. Also wenige Minuten länger als der Akku des Google Nexus 10 (03:32 Stunden), aber signifikant länger als beim Pad Infinity von Asus (02:15 Stunden). Dümpelt der Prozessor ohne Anstrengungen vor sich hin, dauert es 18 Stunden und 4 Minuten bis eine erneute Ladung notwendig wird.
Bereits zu Beginn des Tests sind wir auf den Fujitsu-Slogan „Für die härtesten Branchen konzipiert“ eingegangen. Das Gehäuse des M702 ist zwar wasser- und staubdicht, macht jedoch keinen extrem stabilen und wertigen Eindruck. Sofern der Anspruch nach einem unverwüstlichen Android-Tablet besteht, sollte man sich das Unitech TB100 zu Gemüte führen. Dieses Gerät ist nahezu unzerstörbar, hat aber mit dem gleichen Problem zu kämpfen – die schwache Displayhelligkeit, gepaart mit mäßigem Kontrast. Ein Tablet, welches für den Outdooreinsatz konzipiert ist, benötigt unserer Auffassung nach ein entsprechend helles und mattes Display. Denn Outdoor bedeutet in den meisten Fällen „unter freiem Himmel“ mit starken Reflexionen und Sonneneinstrahlung.
Die weiteren gestellten Aufgaben, wie beispielsweise die Spiele- und Videotauglichkeit bewältigt das Tablet problemlos, auch wenn die Hardwarekombination in den Benchmarks nicht sonderlich glänzen kann. Erfreulich sind die gute Leistung der Kamera und die mehr als üppige Ausstattung. Von LTE über NFC bis Fingerprint-Reader sind zahlreiche Module an Bord. Anlass zur Kritik bietet auf jeden Fall der Kaufpreis von 1.000 Euro. Auch wenn der Lieferumfang groß ist und das Gerät interessante Features mit sich bringt, so sollte man sich gründlich auf dem Markt umsehen, denn die Mehrheit der Tablets ist beachtlich günstiger.