Test Nexoc Osiris S620 Notebook
Günstiger Zwerg. Immer öfter sieht man mittlerweile Subnotebooks in den Auslagen stehen, die verdammt „Apple like“ aussehen, aber in Wirklichkeit herkömmliche Windows Rechner sind, sofern man hier noch unterscheiden kann. Auch das Nexoc Osiris S620 zeigt mit seinem weißen Outfit unverkennbare Parallelen zu den besagten Geräten. Ob das S620 an die Qualitäten der mit dem Apfellogo versehenen Notebooks herankommt lesen Sie hier.
Vorweg ist darauf hinzuweisen, dass sich unser Test auf ein Vorseriengerät des Nexoc S620 bezieht, und speziell bei den Punkten Display und Akku noch Änderungen bei den in Verkauf kommenden Geräten zu erwarten sind (lt. Auskunft Nexoc). Im folgenden Test wird darauf noch verwiesen werden.
Wie eingangs schon erwähnt, fällt vor allem das teils strahlend weiße Gehäuse sehr ins Auge. In Verbindung mit den kompakten Abmessungen wirkt das Osiris S620 durchwegs elegant. Auch die Verarbeitung des Gerätes geht in Ordnung. Auffällige Spaltmaße oder gar wackelige Bauteile sucht man vergebens.
Hinsichtlich der Gehäuserobustheit schneidet das Nexoc Osiris S620 ebenso ganz gut ab. Sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite gibt sich die Kunststoffchassis widerstandsfähig gegenüber einwirkenden Druckkräften und zeigt auch bei provozierten Verwindungen keine Schwächen.
Lediglich der Displaydeckel gibt unter Belastung doch deutlich nach, was dann auch eine Veränderung der Bilddarstellung zur Folge hat. Überraschenderweise steckt der kompakt wirkende Bildschirm Verwindungen ganz gut weg.
Die Scharniere sind wie eigentlich bei vielen Sony Geräten üblich, verkehrt herum angeschlagen. Das heißt, dass sich die beweglichen Bauteile in der Baseunit befinden und nicht im unteren Displayrand. Das Justieren des Bildschirmes ist mit geringem Kraftaufwand möglich, dennoch bleibt das Display stabil und ohne Nachwippen in Position.
Etwas gewöhnungsbedürftig erscheint das Verschlusssystem des Nexoc Osiris S620. Das Doppelhakensystem entpuppt sich bei der Bedienung als "doppelter Einzelhakenverschluss" was soviel heißt, als dass man beide Hände benötigt um den Displaydeckel zu entriegeln und zu öffnen, da die beiden Schiebetasten nicht miteinander verbunden sind.
Hinsichtlich der Anschlussausstattung zeigt das S620 alle Basic Ports die man an einem Subnotebook so benötigt. Eventuell fehlen könnte ein Firewire Anschluss der an der linken Seitenkante zwar vorbereitet ist, jedoch bei unserem Testgerät mit einem Gummidummy verschlossen war.
Die ebenso wie das umliegende Gehäuse in strahlendes weiß getauchte Tastatur macht einen etwas gedrängten Eindruck. So wurden alle Tasten in eine rechtwinkelige Form gepresst. Dabei muss die Formulierung "gepresst" leider nochmals unterstrichen werden, da viele Tasten doch sehr klein ausgefallen sind. Hierbei ist jedoch darauf hinzuweisen, dass unser Testsample mit einer amerikanischen Tastatur ausgestattet war. Bei der deutschen Version sind daher Abweichungen möglich.
Mit den etwas niedrigeren Standardtasten kommt man an sich noch gut zurecht. Schwieriger wird es aber dann im Bereich rund um die nur einzeilige Enter Taste. Die Tasten [, . -] und die Cursortasten weisen lediglich in etwa die Hälfte der Größe der ohnehin schon verkleinerten "normalen" Tasten auf. Speziell in diesem Bereich kann es beim Tippen zu Fehlgriffen kommen.
Grundsätzlich kann das Tippgefühl als leicht federnd mit deutlichem Druckpunkt beschrieben werden. Auch die klickende und leicht klappernde Geräuschkulisse ist charakteristisch für die Tastatur. Offenbar liegt die Tastatureinheit nicht über die gesamte Abmessung hinweg vollständig auf. Bezüglich Zusatztasten bietet das S620 jeweils einen Shortkey für das Mail Programm und den Web Browser sowie einen Knopf zur Aktivierung des Silent Modes, der die Lüfterlautstärke reduziert.
Das Touchpad lässt sich präzise bedienen und verfügt über eine sehr angenehme Oberfläche. Auch die beiden zugehörigen Tasten lassen sich mit passendem Widerstand gut drücken. Die mittlere Taste war beim Testgerät als Blende ausgeführt.
Das Nexoc Osiris S620 bietet einen 12.1 Zoll WXGA Bildschirm mit einer maximalen Auflösung von 1280x800 Pixel. Dabei handelte es sich vorerst um ein Panel mit spiegelnder Oberfläche. Dieses wird jedoch nicht in den Verkauf kommen, sondern das S620 wird mit einem matten Panel erhältlich sein.
Für Windows Vista bietet das Display damit eine als noch ausreichend zu bezeichnende Übersicht.
Aufgefallen sind hin und wieder kleinere Grafikfehler im Bereich der oberen Fensterkante bei geöffneten Tasks. Die Ursachen hierfür konnten bislang nicht geklärt werden, dürften aber mit der Mirage 3 Grafikkarte zusammenhängen.
Der überaus helle Eindruck des Displays wurde auch durch die Tests bestätigt. Maximal 201.5 cd/m² im mittleren oberen Bereich stellen ein sehr gutes Ergebnis hinsichtlich der maximalen Helligkeit dar. Auch die Ausleuchtung mit 81.5% kann durchaus zufrieden stellen.
Das Messdiagramm der Farbkalibration zeigt eine sehr deutlich abgesenkte blaue Farbkurve, was für den Anwender in einem von Werkseinstellung her etwas zu kühl (blau zu stark gewichtet) justierten Bild zu spüren wird.
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Ausleuchtung: 82 %
Kontrast: 172:1 (Schwarzwert: 1.1 cd/m²)
Mit einem Schwarzwert von immerhin 1.1 cd/m² schafft das Display einen maximalen Kontrastwert von noch akzeptablen 183:1. Die Reaktionsgeschwindigkeit des WXGA Panel kann anhand diversen Scrolltests als durchschnittlich und unauffällig beschrieben werden.
Beim Einsatz im Freien kommt dem Nexoc Osiris S620 vor allem das helle Display zu gute. Damit bleiben Bildinhalte auch bei sehr hellen Umgebungslichtverhältnissen gut lesbar. Beeinträchtigt wird die Outdoorfähigkeit des getesteten Displays aber vor allem durch die spiegelnde Displayoberfläche, die zu teils starken Reflexionen führt. Nach Auskunft von Nexoc werden aber alle im Verkauf erhältlichen Geräte mit einem Non-Glare Display, also einem matten Display ausgeliefert. Damit sollte das S620 auch voll Outdoor fähig sein, sofern die Helligkeit des Panels aufrechterhalten bleibt.
Außerhalb eines annehmbaren Arbeitsbereiches kommt es bei der Blickwinkelstabilität des Displays zu schnell eintretenden und starken Veränderungen der Farbdarstellung. So ist im vertikalen Bereich von oben und unten mit einer starken Verschattung bzw. Aufhellung zu rechnen. Im horizontalen Bereich werden die Blickwinkel durch einen starken Kontrastverlust begrenzt. Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass das Display im Öffnungswinkel begrenzt ist. Dies könnte unter Umständen eine Einschränkung je nach Art der mobilen Verwendung bedeuten.
Das Nexoc Osiris S620 ist in einer Vielzahl unterschiedlicher Konfigurationen erhältlich. die Bandbreite reicht dabei von Celeron CPUs mit eher mäßiger Leistung bis hin zu kraftvollen T7600 Prozessoren.
Je nach geplanter Verwendung kann man sein Gerät also mit etwas mehr oder weniger verfügbarer Leistung ausstatten. Für 0-8-15 Verwendung mit Internet und leichter Office Kost reichen auch die "etwas schwächren" CPUs vollkommen aus. Der im Testgerät verbaute T7200 CPU brachte bekannt gute Leistung.
Wichtig wäre schon eher, dass man das Gerät mit mindestens 1GB Arbeitsspeicher ausstattet um mit Windows Vista keine Troubles zu bekommen. Ein Aufrüsten auf 2GB Arbeitsspeicher kann diesbezüglich, je nach geplanter Verwendung, auch durchaus Sinn machen.
Allen Geräten gemein ist die integrierte SiS Mirage3 Grafiklösung, die als ausreichend für Office Anwendungen bezeichnet werden kann, aber im Vergleich zur Intels GMA Grafiklösung etwas hinten an steht. Ebenso im Gerät verbaut war eine schnelle 100GB 7200Upm Harddisk von Hitachi, die mit erwartet guten Benchmarkergebnissen punktete.
Laut Auskünften der Firma Nexoc soll das Gerät in absehbarer Zeit auch mit Intel Chipsatz und integrierter GMA Grafik verfügbar sein. Dabei muss man aber mit etwas höheren Preisen rechnen.
3DMark 2001SE Standard | 1085 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 283 Punkte | |
3DMark 06 Score Unknown Setting | 79 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 2864 Punkte | |
Hilfe |
Lautstärke
Im Betrieb ist aufgefallen, dass der Lüfter des Gerätes auch ohne Belastung im Idle Betrieb ständig läuft und einen besonders warmen Luftstrom zu Tage fördert. Im Regelfall schlägt sich dies dann mit 38.6dB zu Buche. Da das Gerät aber über einen so genannten „Silent Mode“ verfügt, können die Geräuschemissionen im Idle Mode auf etwa 36.3dB gesenkt werden.
Damit ist die Geräuschkulisse als ständig vorhanden aber durchaus verkraftbar zu beschreiben.
Etwas überrascht waren wir von den maximal gemessenen 47.6dB unter Last, mit denen der kleine Zwerg auch richtig üppig ausgestatteten Gaming Notebooks Konkurrenz macht, zumindest was die Lautstärke betrifft. Glücklicherweise wird man aber im regulären Office Einsatz des Gerätes dieses Niveau wohl nie erreichen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.4 / 41.3 / 41.3 dB(A) |
HDD |
| 37.9 dB(A) |
DVD |
| 36.5 / dB(A) |
Last |
| 0 / 41.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Lautstärkediagramm
Idle |
| 36.3 / 45.2 / 44.2 dB(A) |
HDD |
| 38.6 dB(A) |
DVD |
| 40.8 / dB(A) |
Last |
| 0 / 47.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Oberseite des Osiris S620 bleibt im rechten Bereich relativ kühl. An der linken Seite kommt es ober- und unterhalb des Lüfters zu deutlich spürbaren Erwärmungen.
So betrug die Maximaltemperatur in diesem Bereich an der Oberseite 35.6°C und an der Unterseite bis zu 44.2°C.
Aufgrund eines Fehlens von Luft Einlassöffnungen an der Unterseite würde sich das Gerät zwar auch zum Betrieb auf den angezogenen Beinen eignen, die doch etwas hohe Temperatur in diesem Bereich könnte dies aber etwas unangenehm werden lassen.
Upper side
palmwrist: 35.6°C max: 35.6°C avg: 31.4°C
Bottom side
max: 44.2°C avg: 37.5°C
Lautsprecher
Die beiden kleinen Speaker in der unteren Leiste des Displays zeigen im Test eine nur geringe maximale Lautstärke. Auch der Klang kann als überaus dünn beschrieben werden. Der Einsatz von Kopfhörern ist also wärmstens zu empfehlen.
An der Rückseite des Gerätes ist ein 2400mAh Akku eingesetzt, der dem Osiris S620 eine Laufzeit von mindestens 43 Minuten bis hin zu maximal 93 Minuten mit optimierten Stromspareinstellungen beschert.
Gerade für ein grundsätzlich überaus mobiles 12 Zoll Gerät ist dieses Ergebnis jedoch sehr dürftig.
Einziger Lichtblick ist der Erscheinungstermin eines passenden 8 Zellen Akkus, und zwar am 4. Juli 2007. Dieser wird die doppelte Kapazität aufweisen und dementsprechend werden sich auch die Laufzeiten verbessern.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 25.3 / 34 / 35.4 Watt |
Last |
49.7 / 47.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Die Vorzüge des Nexoc Osiris S620 liegen in der Tat in der guten Performance der verbauten Core 2 Duo CPUs und dem hellen Display. Auch das Design gefällt.
Das Gehäuse des Gerätes hinterlässt aufgrund guter Stabilität und kompakten Designs einen ganz guten Eindruck, wenn auch die Oberflächen den großzügigen Einsatz von Kunststoff nicht vertuschen können.
Die Eingabegeräte zeichnen sich einerseits durch ein akzeptables Tippgefühl aus, das klappernde Geräusch beim schnellen Tippen ist jedoch stark gewöhnungsbedürftig. Auch auf den teils sehr aneinander gedrängten Tasten muss man sich erst einmal eine Zeit lang einarbeiten.
Das Display überzeugt mit ausgezeichneter Helligkeit und guter Ausleuchtung. Zwar war unser getestetes Vorseriengerät noch mit einem spiegelnden Panel bestückt, die Verkaufsserie wird dann aber ein Non-Glare Display aufweisen, mit dem das Osiris S620 auch für den Betrieb im Freien fit sein sollte.
Die Leistungsdaten des Gerätes mit T7200 CPU fallen wie erwartet gut aus. Für den Performance Fetischisten ist das Gerät sogar mit einer T7600 CPU erhältlich.
Die Emissionen leiden etwas unter der gebotenen Leistung. So ist doch eine ordentliche Erwärmung des Gerätes zu kritisieren. Auch die Geräuschemissionen können nur durch den Silent Mode in Griff gehalten werden. Beide Punkte sind klare Indizien für eine "Übermotorisierung" des Gerätes.
Letztlich benötigt ordentliche Leistung auch einiges an Energie, von der der eher klein dimensionierte 2400mAh Akku ohnehin schon nicht besonders viel zu bieten hat. Laufzeiten von deutlich unter einer Stunde bis hin zu maximal etwas mehr als 1,5h sind für ein mobiles 12" Gerät doch sehr knapp bemessen. Glücklicherweise wird Nexoc auch einen 8 Zellen Akku bringen (4.Juli), der dann mit der doppelten Kapazität wie der getestete Akku deutlich bessere Laufzeiten bringen wird (in etwa Verdopplung auf 2-3 Stunden).
Ersten Informationen zufolge wird zur Zeit auch an einer neuen Bios Version gearbeitet, die ebenso Verbesserungen bei Akkulaufzeit und Lüfteremissionen bringen soll.
Berücksichtigt man das kommende matte Display sowie einen eventuell größeren Akku, so käme das Osiris S620 in der Gesamtbewertung durchaus auf über 80%.
Vielen Dank der Firma Nexoc, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können hier sie hier in unserem Forum diskutieren.