Test Apple MacBook 13" Core 2 Duo Notebook
Wolf im Schafspelz. Nach dem Umstieg von Apple auf Intel CPUs, genauer gesagt Core Duo Prozessoren, sind die eleganten Weißen nun auch mit Core 2 Duo CPUs erhältlich. Das 13“ MacBook mutiert damit quasi zum Muskelprotz im Ballettkleid.
Hinweis: Einen ausführlichen Testbericht des Nachfolger Apple MacBook Notebooks mit Aluminium Gehäuse finden Sie hier bei uns.
Unverkennbar Apple - Ein völlig weißes Gehäuse mitsamt passend gefärbter Tastatur lassen keinen Zweifel an der wahren Identität aufkommen. Klare Linien, scharfe Kanten und doch stets ergonomisch, so präsentiert sich ein echter Apple. - Must-Have: Leuchtendes Apple Logo am Displaydeckel.
Die Verarbeitung ist gewohnt hochwertig und das Notebook macht einen sehr robusten Eindruck. Eine Diskussion über Mögliche Knarrgeräusche bzw. Verwindungen ist überflüssig, die Material- und Verarbeitungsqualität ist erstklassig.
Wie bereits bei Vorgängern kritisiert, ist auch beim aktuellen MacBook darauf hinzuweisen, das sich ein Standfuß direkt am Akku befindet, und das Gerät daher praktisch nicht ohne Akku betrieben werden kann. Es bleibt also beim Vertrauen in eine hoffentlich tadellos funktionierende Ladeelektronik um eine lange Akkulebensdauer zu gewährleisten.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die relativ scharfen Kanten des Gehäuses. Beim Tippen kann es durchaus vorkommen, dass man an den Handgelenksinnenseiten scheuert und sich beinahe etwas wundreibt.
Das Display wird durch ein verkehrt angeschlagenes zentrales Scharnier fixiert. Aufgrund dieser Befestigungsweise wirkt der Bildschirm stets etwas zu tief und muss relativ flach positioniert werden. Außerdem bedingt der Klappmechanismus einen limitierten Öffnungswinkel von etwa 135°.
Der Bildschirm kommt ohne Verschlusshaken aus. Um dennoch auch im geschlossenen Zustand ein gewisses Maß an Sicherheit zu bieten, ist das Gerät mit einem Magnetmechanismus ausgestattet der das Display fest geschlossen hält.
Das Magnetprinzip ist bei Apple grundsätzlich hoch im Kurs. So wird zum Beispiel auch der Netzanschlussstecker lediglich durch magnetische Kräfte in der Buchse gehalten. Unter der Bezeichnung „MagSafe“ wird somit einer Beschädigung des Notebooks durch ein mögliches Stolpern über das Stromkabel vorgebeugt.
Die Anschlüsse des MacBooks liegen allesamt an der linken Geräteseite. Dort findet man zwar nicht viele Buchsen, dafür umso hochwertigere Anschlussoptionen.
Ganz hinten befindet sich der bereits angesprochene MagSafe Netzanschluss. Davor ein 10/10/1000 Base-T Ethernet Port, ein Mini DVI Anschluss der je nach Bedarf mit dem passenden Adapter in einen VGA, Composite, oder S-Video Ausgang umgewandelt werden kann, ein Firewire 400 Anschluss (leider kein Firewire 800 wie bei allen neuen MacBook Pro), zwei USB 2.0 Ports, jeweils ein optisch digitaler Ein- bzw. Ausgang gepaart mit einem Mikrofon und Headphone Port.
Zur Diebstahlsicherung seines kleine Schatzes verfügt das MacBook auch noch über einen Kensington Lock.
Mitunter ein Markenzeichen der MacBooks ist die Tastatur, welche scheinbar Taste für Taste in das Gehäuse eingelassen ist. Die einzelnen Tasten bieten durch die Bank eine angenehme Größe mit einer Ausnahme: Die Enter Taste. Diese ist zwar zweizeilig ausgeführt, fällt aber insgesamt sehr schmal aus. Zum zielgenauen Anschlag benötigt es schon etwas an Übung.
Die Tasten selbst zeichnen sich durch eine völlig plane Oberfläche aus und bieten verglichen mit herkömmlichen Tastaturen deutlich weniger Hubweg. Das Tippgefühl leidet darunter jedoch nicht und so gestalten sich auch längere Schreibarbeiten durchaus angenehm (Die MacBook Pro Tastatur empfanden wir jedoch als noch besser).
Das Touchpad ist besonders groß ausgeführt und nimmt beinahe ein Drittel der gesamten Gerätebreite ein. Die Größe des Pads und auch die beinahe mit den Handballen ebene Ausführung tragen aber positiv zum Handling des Pads bei. Die Touchpadtaste (wie bei Apple üblich nur eine) lässt sich ebenfalls sehr gut bedienen.
Mit dabei in der schicken durchdesignten Verpackung ist auch eine formschöne Fernbedienung mit der das Macbook bequem von der Couch aus gesteuert werden kann.
Das MacBook verfügt über ein spiegelndes 13“ Display mit einer maximalen Auflösung von 1280x800 Pixel im Format 16:10. Die maximale Helligkeit betrug 209.2 cd/m² bei einer Ausleuchtung von 71.6%. Also ein sehr guter Maximalwert bei einer etwas unterdurchschnittlichen Helligkeitsverteilung.
Das Grafikdiagramm der Displaymessung zeigt auch beim Display des Apple MacBooks eine von der Ideallinie abweichende, verminderte Blaukurve, die auf einen Überhang von warmen Farbtönen hinweist.
|
Ausleuchtung: 72 %
Kontrast: 174:1 (Schwarzwert: 1.2 cd/m²)
Bezüglich des maximalen Kontrastverhältnisses erreicht das MacBook mit einem relativ hellen Schwarzwert von 1.2 cd/m² einen akzeptablen Wert von 174:1. Der Test der Reaktionsgeschwindigkeit des Displays fällt mit erreichter Stufe 6 im Pixperan Lesbarkeitstest durchschnittlich aus.
Trotz der guten Helligkeit des Bildschirmes wirkt das Display im Freien bei hellem Umgebungslicht etwas dunkel. Hinzu kommen auftretende Reflexionen aufgrund des spiegelnden Displays.
Die vertikale Blickwinkelinstabilität ist eine deutliche Schwäche des 13,3 Zoll Displays. Der Arbeitsbereich fällt im vertikalen Bereich äußerst eng aus und wird zusätzlich durch das in seinem Neigungswinkel beschränkte Display eingeengt.
Im horizontalen Winkel kommt es bei flachen Blickwinkeln zu Spiegelungen. Das Bild bleibt aber trotzdem einigermaßen gut lesbar.
Im Vergleich mit der Core Duo Version des MacBooks ist eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen. Jedoch auch im Windows Betrieb muss sich das MacBook keinesfalls vor Klassenkollegen verstecken.
Ganz im Gegenteil, Lediglich das Dell XPS M1210 ist imstande das MacBook im PCMark05 Benchmarktest zu schlagen. Ausschlaggebend dafür dürfte die Geforce Go 7400 im Dell sein, da im PCMark Benchmarktest auch die Grafikleistung zu einem bestimmten Teil miteinfließt.
Bezüglich der Grafikleistung reiht sich das MacBook neben zahlreichen anderen Notebooks mit integrierter Grafik ein. Der Intel GMA 950 Chip lässt ein Spielen von älteren Games die kaum Grafikleistung benötigen zu, ist aber für neue aktuelle Games kaum geeignet.
Interessanterweise fällt das Gesamtergebnis beim Benchmarktest mittels XBench beinahe um 50% niedriger aus als bei der Core Duo Version des MacBooks, und das obwohl in den Einzelpunkten das Core 2 Duo Gerät überall vorne liegt.
Nähere Informationen zur Grafikkarte finden Sie hier bzw. in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten. Detailinformationen zur Core 2 Duo CPU finden Sie hier.
Besuchen Sie auch unsere Benchmarkliste mobiler Prozessoren bzw. die Benchmarkliste mobiler Grafikkarten, um das Gerät mit anderen Konfigurationen zu vergleichen.
3DMark 2001SE Standard | 6992 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 04 Standard | 5372 Punkte | |
PCMark 05 Standard | 3199 Punkte | |
Hilfe |
Weiters getestet (Mac OS X):
Cinebench 9.5
Rendering (Single CPU): 331 CB-CPU
Rendering (Multiple CPU): 619 CB-CPU
Shading (CINEMA 4D): 406 CB-GFX
Shading (OpenGL Software Lighting): 1422 CB-GFX
Shading (OpenGL Hardware Lighting): 1485 CB-GFX
Xbench 1.2
Results: 47.59
CPU Test: 103.84
Memory Test 120.09
Quartz Graphics Test 59.86
OpenGL Graphics Test 242.07
User Interface Test 13.63
Disk Test 33.45
Xbench 1.3
Results: 94.09
CPU Test: 97.27
Memory Test 120.86
Quartz Graphics Test 101.98
OpenGL Graphics Test 242.76
User Interface Test 203.43
Disk Test 31.35
Lautstärke
Im Office Betrieb, beim Surfen oder anderen leistungsarmen Anwendungen bleibt das MacBook beinahe geräuschlos. Nur bei genauem hinhören kann man überhaupt erkennen das das Gerät eingeschaltet ist. Anders sieht es aus, wenn das MacBook gefordert wird. Der Lüfter dreht langsam aber stetig hoch, und erreicht schließlich eine maximale Lautstärke von stolzen 48.5 dB. Zu viel für eine ständige Belastung und nur kurzfristig tolerierbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.1 / 48.5 / 31.1 dB(A) |
HDD |
| 31.1 dB(A) |
DVD |
| 43.7 / dB(A) |
Last |
| 0 / 48.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Auch die gemessene Maximaltemperatur nach einiger Zeit unter Last zeigt, dass sich ordentlich etwas abspielt in dem weißen Gehäuse. Während die Oberseite grundsätzlich ohne allzu große Erwärmungen blieb, konnten wir an der Unterseite eine Maximaltemperatur von 42.2°C messen. Also eine deutliche Erwärmung, die dennoch als noch unbedenklich bezeichnet werden kann.
Upper side
palmwrist: 28.8°C max: 36.3°C avg: 31.3°C hotspot: Links Hinten
Bottom side
max: 42.2°C avg: 33.7°C hotspot: Rechts Hinten
environment: 22.5
Lautsprecher
Auch bezüglich der Lage der Lautsprecher gibt sich das MacBook sehr verdeckt. Bei genauem Hinhören wird man schließlich am Gehäuse, gut versteckt unter dem Displayscharnier, fündig werden. Diese Öffnungen dienen zugleich auch der Belüftung des Gerätes.
Aber nun zum Sound: Trotz der Lage und der vermutlich winzigen Abmessungen der Lautsprecher ist deren Klang als durchaus annehmbar zu beschreiben. Ein Fehlen von Basstönen und eine etwas beschränkte Gesamtlautstärke sind festzuhalten.
Ausgestattet mit einem 55Wh Lithium-Polymer Akku liefert das MacBook zumindest unter Mac OS X sehr gute Laufzeiten. Erfahrungsgemäß fallen diese aber unter Windows etwas schlechter aus. Grund dafür ist ein besseres Energiemanagement unter Mac OS.
Stromverbrauch
Ohne Last (Idle), min. Helligkeit, ohne WLAN: 18.7 Watt
+ max. Helligkeit: 22.3 Watt
+ WLAN: 25.7 Watt
Volllast (+WLAN, max Helligkeit): max. 57.1 Watt
Windows Installation mit Boot Camp
Wer gedacht hat Windows auf einem Mac ist kompliziert und nur etwas für Freaks der irrt. Mittels des Softwaretools „Boot Camp“, welches offiziell und ganz legal von Apple zur Verfügung gestellt wird, kann man eine Partition auf der Harddisk einrichten auf welcher im Anschluss Windows XP installiert wird. Danach kann im Startmenü entweder Mac OS X oder aber WinXP gewählt und gestartet werden.
Vorteil dieser Methode, die Daten der Mac Partition bleiben unangetastet. Alles was dazu benötigt wird ist ein Rohling zum Erstellen einer Startdisk und natürlich eine Windows XP CD (wichtig, Service Pack 2!)
Hier eine kurzer Überblick der Boot Camp Installation:
Step 1. Von www.apple.de Bootcamp Software downloaden und Anleitung ausdrucken.S
Step 2. Software Assistenten ausführen und Driver CD brennen.
Step 3. Den Anweisungen des Assistenten folgen und Windows installieren.
Step 4. Zwischen Win XP und Mac OS X im Startmenü wählen und schon ist die Welt des MS-Junkies (mich eingeschlossen ;-)) wieder in Ordnung - nicht ganz denn vorher kommt noch:
Step 5. Bootcamp Driver CD Einlegen, automatische Installation abwarten.
Step 6. Beim Start durch drücken der Wahltaste (Alt) zwischen Windows und Mac OS X wählen.
Anfangs funktionierte unter Win XP alles einwandfrei. Nachdem jedoch einige (unzählige) Updates installiert wurden (Auto Update war aktiviert), lief der Lüfter nach kurzer Zeit auch ohne Last an, und nervte von nun an mit der maximalen Lautstärke.
Ob nun mit Windows oder Mac OS, das MacBook bleibt eine designerische Meisterleistung. Unzählige durchdachte Details überraschen den Benutzer und machen den Notebookalltag leichter und vor allem schöner.
Die Verarbeitungsqualität ist bisher praktisch unerreicht und viele andere Notebookproduzenten täten gut daran, öfters ein MacBook in die Hand zu nehmen und zu studieren. Lediglich die doch etwas sehr scharf ausgeführten Kanten haben etwas Kritik verdient.
Die Eingabegeräte im Apple System sind durchwegs angenehm zu bedienen und entziehen sich mit Ausnahme der etwas zu schmal geratenen Enter Taste jeglicher Beanstandung.
Das MacBook Touchpad zeigt, das ein solches perfektes Design UND Benutzerfreundlichkeit (durch die Software) aufweisen kann, ein Punkt den man bei anderen Marken scheinbar oft vergisst.
Die Leistung des Gerätes wurde mit dem Intel Core 2 Duo Prozessor noch mal gesteigert und nimmt es mittlerweile mit beinahe allen anders denkenden, Windows optimierten Geräten auf.
Erfreulicherweise gibt sich das MacBook im Betrieb ohne Last beinahe lautlos. Wehe aber dem, der es wagt das Gerät zu fordern. Dies wird mit einem lautstark laufenden Lüfter quittiert der einen so schnell wie möglich zu leichter Alltagskost wie Internet und Office zurückkehren lässt.
Die unter Mac OS X ermittelten Akkulaufzeiten sind durchaus sehr positiv ausgefallen und versprechen eine gute mobile Nutzbarkeit des MacBooks.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können sie in unserem Forum diskutieren. -> Forum