Testbericht Apple MacBook Pro - Intel im Mac
Das MacBook Pro ist das erste Apple Notebook mit Intel Prozessor. Wie gut der schnelle Umstieg funktioniert hat können Sie in folgendem Testbericht lesen.
Tipp: Einen umfangreichen Testbericht des Nachfolgers (Ref. C) mit Santa Rosa und LED Display finden sie hier.
Gehäuse
Das toll designte Alunotebook überzeugt mit hochwertiger Verarbeitung. Knarren, ungleiche Spaltmaße oder nachgebende Gehäuseteile sind für das MacBook Pro ein Fremdwort. Die einzige negative Kleinigkeit - der Displaydeckel wackelt leicht im geschlossenen Zustand - ist jedoch kaum erwähnenswert.
Auffällig ist, dass das 2,5kg leichte Gerät sehr flach konzipiert ist. Hierfür wurde auf einen konventionellen Slim DVD Brenner verzichtet und ein langsames Ultra-Slim Laufwerk verbaut.
Das grosse zentral angeordnete Displayscharnier, ist zwar sehr stabil und macht einen haltbaren Eindruck, lässt sich jedoch nicht sehr weit nach hinten bewegen. Dies kann für "Sofasurfer" mit angewinkelten Beinen ev. etwas zu wenig sein. Unter dem grossen Scharnier befindet sich der Lüfterausgang. Hier wäre auch noch zu erwähnen, dass der Apple Laptop einer der wenigen Geräte ist, wo die Luft nicht von unten angesaugt wird - sehr erfreulich!
Die Anschlussoptionen sind im Gegenteil zur Verarbeitung nicht ganz perfekt. Zwar überzeugt das Apple MacBook Pro mit Bluetooth, Dual-Link DVI Ausgang und Infrarot Schnittstelle inkl Fernbedienung - jedoch sind nur 2 USB Ports, kein TV-Ausgang und Firewire 400 etwas wenig. Hier musste wohl wegen der flachen Bauform gespart werden.
Der neue MagSafe getaufte magnetische Stromstecker ist ein tolles Gimick und funktioniert einwandfrei. Er soll ein Herunterreißen des Notebooks verhindern, indem der Stecker lediglich magnetisch angezogen wird.
Eingabegeräte
Die für ein 15" Notebook normalgrosse Tastatur hat einen sehr angenehmen, weichen Anschlag, wackelt kaum und ist sehr leise. Unseren Testern hat sie ausnahmslos sehr gut gefallen. Die Tastenanordnungen sind für MacOS X optimiert und deswegen für Windows Umsteiger etwas gewöhnungsbedürftig (z.B. Alt + Q = Programm beenden statt @ - Zeichen im Windows). Einzig die etwas kleine Entertaste gibt Anlass zu Kritik. Ein besonderes Gimik ist die per Helligkeitssensor gesteuerte Hintergrundbeleuchtung der Tastatur - sehr edel und hilfreich!
Das Touchpad ist im Vergleich zum Vorgängergerät eindeutig gewachsen und lässt sich präzise bedienen. Wie jedoch bei MacOs Geräten üblich besitzt sie nur eine grosse Taste (obwohl auch MacOS X eine rechte Maustaste "verträgt"). Die praktische Scrollfunktion mit 2 Fingern funktioniert auch hier einwandfrei.
Display
Eines vorweg, das neue 15,2" Display ist wohl neben dem Intel Prozessor die herausragenste Neuerung. Es gehört eindeutig zur derzeitigen Spitzenklasse in Notebooks.
Das mit 1440x900 Pixel fein aufgelöste 16:10 Breitbilddisplay bietet eine tolle maximale Helligkeit von 230 cd/m². Damit kann man (dank der Entspiegelung) das MacBook Pro sogar bei direkter Sonneneinstrahlung benutzen! Wie schon beim Powerbook wird die Helligkeit automatisch durch einen Helligkeitssensor geregelt, kann aber auch manuell eingestellt werden. Die Ausleuchtung von 80% ist gut. Die genaue Helligkeitsverteilung entnehmen sie bitte folgender Tabelle:
216,8 cd/m² | 226,9 cd/m² | 184,6 cd/m² |
213,2 cd/m² | 229,5 cd/m² | 188,9 cd/m² |
205,6 cd/m² | 230,5 cd/m² | 205,7 cd/m² |
Schlierenbildung konnten wir keine feststellen und die Blickwinkel waren im horizontalen sehr gut. Von oben und unten verlor das Panel jedoch Notebooktypisch schneller die Farben.
Leistung
Unser mit einem 2.0 GHz Intel Core Duo Prozessor ausgestattetes Testgerät brachte in vielen Bereichen deutlich mehr Leistung als das Vorgängermodell mit G4 Prozessor. Nur noch nicht als Universal Binary erhältliche Programme (die noch nicht für den Intel Prozessor übersetzt und mit der Emulationsschicht Rosetta automatisch ausgeführt werden) waren im Schnitt etwa 1/3 langsamer. Wer noch hauptsächlich mit Software arbeitet die nicht als Universal Binary erhältlich sind, sollte mit dem Umstieg ev. noch etwas warten.
Die ATI Mobility Radeon X1600 ist nur mit 310 MHz (statt den üblichen bis zu 450 MHz) Kerntakt getaktet und ist deshalb auch nur im Schnitt etwas schneller wie eine X1400.
Doom 3
Im Timedemo "demo1" erreichte das MacBook Pro durchschnittlich 41,7 fps. Das ähnlich ausgestattete Toshiba Satellite A100 - 153 (mit schwächerem Core Duo) erreichte zum Vergleich 53 fps. Hier ist entweder noch Raum für Treiberoptimierungen oder MacOs X "frisst" mehr als Windows weg (wir gehen jedoch von ersterem aus).
Trotzdem war das Spiel in den Einstellungen "high" natürlich einwandfrei und flüssig spielbar (Grenze < 30 fps).
X-Bench
Hier schlägt das neue Notebook von Apple den Vorgänger mit 61 zu 45 Punkten deutlich. Auch zu dem 1,83 GHz Modell ist der Abstand mit 8 Punkten relativ gross. Hier die Benchmarkergebnisse aus unserem Test im Detail:
Results 60.71
CPU Test 70.30
GCD Loop 230.38 12.14 Mops/sec
Floating Point Basic 79.06 1.88 Gflop/sec
vecLib FFT 39.87 1.32 Gflop/sec
Floating Point Library 67.46 11.75 Mops/sec
Thread Test 195.36
Computation 177.94 3.60 Mops/sec, 4 threads
Lock Contention 216.56 9.32 Mlocks/sec, 4 threads
Memory Test 102.48
System 111.16
Allocate 123.55 453.71 Kalloc/sec
Fill 102.11 4964.62 MB/sec
Copy 109.89 2269.81 MB/sec
Stream 95.05
Copy 80.20 1656.48 MB/sec
Scale 78.99 1631.81 MB/sec
Add 119.00 2534.87 MB/sec
Triad 116.94 2501.70 MB/sec
Quartz Graphics Test 52.08
Line 53.25 3.54 Klines/sec [50% alpha]
Rectangle 48.28 14.41 Krects/sec [50% alpha]
Circle 49.17 4.01 Kcircles/sec [50% alpha]
Bezier 79.60 2.01 Kbeziers/sec [50% alpha]
Text 42.36 2.65 Kchars/sec
OpenGL Graphics Test 133.57
Spinning Squares 133.57 169.44 frames/sec
User Interface Test 28.62
Elements 28.62 131.34 refresh/sec
Disk Test 40.71
Sequential 55.67
Uncached Write 61.69 37.87 MB/sec [4K blocks]
Uncached Write 55.33 31.31 MB/sec [256K blocks]
Uncached Read 46.02 13.47 MB/sec [4K blocks]
Uncached Read 63.17 31.75 MB/sec [256K blocks]
Random 32.09
Uncached Write 12.21 1.29 MB/sec [4K blocks]
Uncached Write 60.95 19.51 MB/sec [256K blocks]
Uncached Read 66.91 0.47 MB/sec [4K blocks]
Uncached Read 87.63 16.26 MB/sec [256K blocks]
Cinebench 9.5
Im Cinebench Benchmark wird die Renderperformance der Prozessoren (auch mehrerer) und der Grafikkarte getestet. Beim Rendern zieht das MacBook Pro auch dem Toshiba deutlich davon. Im OpenGL Hardware Lightning Test sehen wir aber wieder eindeutige Schwächen vom MacBook Pro (MacOs X?), wie auch schon bei Doom 3. Hier die Detailergebnisse des Benchmarks:
Rendering (Single CPU): 305 CB-CPU
Rendering (Multiple CPU): 562 CB-CPU
Shading (CINEMA 4D) : 347 CB-GFX
Shading (OpenGL Software Lighting) : 779 CB-GFX
Shading (OpenGL Hardware Lighting) : 1376 CB-GFX
Emissionen
Wärme
Das MacBook Pro mit 2.0 GHz Core Duo erwärmt sich wegen des sehr selten und langsam laufenden Lüfters teilweise spürbar an der Unterseite und an der kleinen Kante oberhalb der Tastatur. Mit max. gemessenen 43°C bleibt das ganze zwar im Rahmen, beim DVD Test erwärmte es sich jedoch noch spürbar mehr (war schon etwas unangenehm auf dem Schoß).
Oberseite | Unterseite | |||||
34,6 °C | 35,5 °C | 34,1 °C | 40,7 °C | 43,1 °C | 42,6 °C | |
37,6 °C | 32,2 °C | 33,9 °C | 38,3 °C | 41,2 °C | 40,2 °C | |
33,9 °C | 30,6 °C | 32,7 °C | 36,4 °C | 33,0 °C | 36 °C |
Lautstärke
Lautstärke ist wahrscheinlich das falsche Wort - Leisestärke wäre wohl passender. Das Applebook überzeugt durch eine gemessene Maximallautstärke von sehr leisen 33,7 dB. Interessant ist wohl auch das die minimale Lautstärke mit 33,5 dB nur 0,2 dB leiser ist.
Edit: Bei einem 2. Testgerät stellten wir dann schon ein deutlich hörbares Lüftergeräusch fest. Dies dürfte sich so um die 40 dB bewegen und sehr ähnlich dem Geräusch des MacBook Pro 17".
Leider ist bei der sehr geringen Lautstärke ein für viele User unangenehmes Surren hörbar. Dieses im Internet auch als "whining" bekannte Surren war bei einem zweiten Testgerät deutlicher hörbar als bei unserem Notebook und wird leiser (bzw verstummt) wenn man das Gerät ohne Stromanschluss betreibt bzw. einen Kern des Prozessors mit den Entwicklertools abschaltet.
Bei dem zweiten Gerät war auch noch ein zweites auffälliges Geräusch erkennbar. Wenn man das Display dimmt ist ein deutlich hörbares summen feststellbar.
Einige User bezeichneten diese beiden Geräusche als sehr unangenehm, wogegen es Andere wieder kaum stört. Hier gibt es einen Erklärungsversuch in einem Blog woher diese Geräusche kommen sollen -> Mooing Sound Identified (engl.)
Lautsprecher
Die kleinen Stereolautsprecher spielen deutlich lauter als die im G4 Powerbook. Trotzdem ist die maximale Lautstärke nicht wirklich überzeugend. Auch merkt man im direkten Vergleich mit dem Powerbook einen eindeutigen Qualitätsschritt nach vorne. Sie spielen klar, jedoch bauartbedingt nur mit geringen Bässen, und übersteuern auch bei höchster Lautstärke nicht.
Die analogen und digitalen Audioausgänge bieten eine hervorragende Qualität und eigenen sich dadurch hervorragend zum Anschließen einer externen Anlage.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit ist bis auf die knapp 1,5h unter Volllast überdurchschnittlich gut. Lt. Apple gehört der Akku auch noch mittels einer aufwendigen Prozedur kalibriert um die volle Leistung zu erreichen. Eventuell sind also noch längere Laufzeiten möglich. Hier die genauen Testwerte:
Idle 265 Minuten
Volllast 87 Minuten
DVD sehen 146 Minuten
Detail: Nach 1h aufladen (bei Benutzung) war der Akku zu 63% geladen-
Stromverbrauch
Der Stromverbrauch ohne Last ist ein sehr guter Wert im Vergleich zu den bis jetzt getesteten Notebooks. Auch unter Last bleibt der Verbrauch noch Unterdurchschnittlich.
Minimal (alles aus bzw auf Minimum): 19 Watt
Idle (normale Helligkeit): 23 Watt
Maximal (Volllast inkl Bluetooth & WLAN): 53 Watt
Fazit
Das exzellent verarbeitete, leichte und formschöne MacBook Pro bietet ein tolles Display und erreicht bei unserer Bewertung eine neue Höchstnote. Die Performance des neuen Intel Core Duo überzeugt bei Applikationen, die als Universal Binary erhältlich sind, durch eine merkbare Steigerung. Wer jedoch hauptsätzlich noch nicht übersetzte Applikationen einsetzt, sollte eventuell noch etwas warten.
Einen negativen Beigeschmack erzeugen das beschriebene Surren (Whining) und die etwas begrenzten Anschlussoptionen.
Im Vergleich zum alten G4 Powerbook überzeugen das bessere Display, der MagSafe Stecker und die eingebaute Kamera. Wie schon erwähnt ist die Performance nur teilweise besser (dann aber merklich).
Die derzeitige "Beschränkung" auf MacOs X lässt sich mit diesem feinen Betriebssystem leicht verkraften. Wer jedoch auf Windows Programme angewiesen ist, muss wohl auf eine zukünftige Installationsmöglichkeit warten (lt neuesten Berichten soll ja die Installation möglich sein, siehe hier).
Vielen Dank der PR Agentur PRofessional PR für die gute Zusammenarbeit.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können sie in unserem Forum diskutieren. -> Forum