Test Dell Latitude D420 Notebook
Minimalist. Das Dell D420 ist eines der kleinsten und mobilsten Geräte die die Dell Modellpalette aktuell zu bieten hat. Anders als bei zahlreichen Konkurrenten ist das D420 aber mit einem WXGA Display ausgestattet, welches doch wesentlich zur Übersicht am 12 Zoll Display beiträgt. Der U2500 Core Duo Prozessor vereint dabei gute Leistung mit geringem Energiebedarf.
Als Vertreter der Dell Inspiron Business Linie kommt auch das D420 in wieder erkennbarer aber dezenter Formensprache und Farbdesign. Der Begriff Farbe ist in diesem Fall jedoch nicht ganz passend, eher müsste es heißen "Graudesign".
Zweck dieser schlichten und dauerhaften Gestaltung ist es, eine zu starke Individualisierung in Unternehmen zu verhindern und so eine Einführung von neuen Geräten ohne eventuell auftretenden Neidgedanken umzusetzen.
Im Unterschied zu größeren Latitude Modellen wirkt die Gestaltung beim kleinen D420 aber nicht so schwer und wuchtig.
Das Gerät ist äußerst flach konzipiert, was aber ein Fehlen eines internen optischen Laufwerks bedingt. Um das Gerät dennoch auch in Kombination mit DVDs nutzen zu können, bietet Dell verschiedene Lösungsvarianten an:
So sind zum Beispiel einige Docking bzw. Notebookständervarianten für das Gerät erhältlich. Eine interessante Alternative ist aber auch die optional erhältliche MediaBase, also eine Dockingstation mit den Abmessungen des Gerätes, welche man passgenau an die Unterseite des D420 andocken kann. Diese bietet dann neben einem DVD Laufwerk auch einige zusätzliche Ports wie etwa DVI, Parallel Port und Serieller Port.
Das klassische externe DVD Laufwerk ist natürlich auch für das D420 verfügbar und im Lieferumfang enthalten. Verbunden mit dem Notebook wird dieses Laufwerk aber mit einem speziellen USB Stecker, der bei Dell "powered USB" genannt wird und quasi die Stromversorgung und Datenübertragung aufsplittert.
Zurück zu Verarbeitung des Gerätes. Das D420 kann durch den Einsatz von qualitativ hochwertigen Bauteilen vor allem bei der Gehäusequalität punkten. Die Magnesiumchassis fühlt sich nicht nur sehr gut an, sie punktet vor allem in Hinsicht Verwindungssteifigkeit und Druckresistenz.
Teilweise findet man etwas ungleiche Spaltmaße, die den Eindruck eines hochwertigen Gerätes etwas trüben.
Selbst das Display schlägt sich unter diesem Aspekt recht wacker. Auch hier macht sich der Einsatz von Magnesium Bauteilen bezahlt. Hinzu kommt ein sanftes Clamshell Design, das sich bekanntlich zusätzlich positiv auf die Verwindungssteifigkeit des Bildschirmes auswirkt.
Die Displayscharniere wirken für das kompakte Gerät durchwegs großzügig dimensioniert. Sie halten das Display fest in Position und verhindern ein Wippen desselbigen. Das Latitude D420 ist mit einem einzelnen zentral gelegenen Verriegelungshaken ausgestattet, welcher das Display im geschlossenen Zustand sichert.
Die Anschlüsse des Notebooks findet man wie bei Dell üblich überwiegend an der Rückseite des Gerätes. Die angebotenen Ports beschränken sich auf eine Reihe von USB Ports, genauer gesagt vier an der Zahl, wobei es sich bei einem Anschluss um den bereits erwähnten "powered USB Port" handelt. Ansonsten findet man an der Rückseite noch einen VGA Port. Eine groszügigere Ausstattung bietet zum Beispiel die optionale MediaBase für das D420 (siehe oben).
Die Tastatur des Winzlings überrascht durch ihre Großzügigkeit. So wird die gesamte Breite des Gehäuses ausgenutzt, und mit Tasten in gewohnter Größe belegt. Einbußen mussten lediglich die F-Tasten und die Cursortasten hinnehmen. Das D420 verfügt außerdem über eine zweizeilige Entertaste.
Nicht nur hinsichtlich Ihrer Dimensionen, auch in Bezug auf das Schreibgefühl kann die Tastatur durchaus punkten. Die einzelnen Tasten sind angenehm weich zu drücken und bleiben auch was ihre Geräuschemissionen betrifft im Rahmen.
Nicht ganz überzeugen konnte die Touchpad/Trackpoint Kombination am Gerät. Das Touchpad ist relativ klein ausgefallen, und auch bei der Bedienung hin und wieder als etwas störrisch aufgefallen. Ähnlich verhält es sich beim Trackpoint, dessen Gummikappe nicht besonders ergonomisch geformt ist, und praktisch kein Feedback an den Finger gibt.
Die Sensibilität von Trackstick und Touchpad kann natürlich mittels installierter Software den individuellen Bedürfnissen des Benutzers angepasst werden.
Platz für Zusatztasten ist am minimal dimensionierten D420 offenbar keiner mehr. Dennoch findet man an der rechten Gehäusekante einen formschönen On/Off Schalter sowie eine Taste zum Deaktivieren der Wireless Funktion.
Das spiegelfreie 12 Zoll Display überrascht mit einer maximalen Auflösung von 1280x800 Pixel. Dies gewährt auch auf kleiner Fläche eine gute Übersicht. Mit einer Feinheit von 125 dpi werden die Inhalte zwar etwas klein dargestellt, bleiben aber durchaus gut lesbar.
Die maximale Helligkeit des Displays konnte im Test im mittleren oberen Bildschirmbereich festgestellt werden, und fällt mit 179.6 cd/m² auch sehr gut aus. Aufgrund eines starken Helligkeitsabfalls zu den unteren Eckbereichen hin, erreicht das Display eine Ausleuchtung von lediglich 67.5%.
Die Ausleuchtungscharakteristik des Display Panels hängt mit der verwendeten LCD Technologie zusammen, bei der das Panel von unten beleuchtet wird, und sich durch eine spezielle Prisma Schicht im LCD Aufbau nach oben hin ausbreitet.
Vorteil dieser Technologie ist es, eine höhere Helligkeit bei gleichem Energiebedarf und gleichzeitiger Gewichtsreduzierung erzielen zu können.
Das Messdiagramm zeigt die übliche Abweichung der blauen Farbkurve nach unten, und die daraus resultierende warme Farbgebung des dargestellten Bildes (Rottöne dominieren).
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Ausleuchtung: 67 %
Kontrast: 177:1 (Schwarzwert: 0.9 cd/m²)
Der Schwarzwert des Displays (minimal darstellbare Helligkeit) betrug 0.9 cd/m². Damit errechnet sich der maximal darstellbare Kontrast mit 200:1. Dieser Wert kann als ausreichend aber nicht überragend beschrieben werden.
Die Helligkeit als auch die matte Oberfläche sollten das D420 auch einigermaßen für den Einsatz im Freien tauglich machen. Hauptproblem des Displays ist jedoch folgender Punkt: Die Blickwinkelstabilität des Displays.
Schon nach kurzer Zeit am Gerät wird insbesondere eine Schwäche bei vertikalen Blickwinkeln offensichtlich. Hier kommt es relativ rasch zu den bekannten Verdunkelungen und Überstrahlungen der dargestellten Bildschirminhalte. Am Schreibtisch ist dies noch einigermaßen zu verkraften, beim mobilen Einsatz auf weichen Unterlagen muss die Displayneigung jedoch ständig nachkorrigiert werden.
Das Dell Latitude D420 ist getrimmt auf maximale Mobilität. Dies merkt man nicht nur bei den Abmessungen und am Gewicht, dies wird auch bei der Hardwareausstattung offensichtlich. So findet ein Core Duo U2500 Prozessor, also eine Stromsparvariante des bekannten Core Duo CPU Kerns Verwendung. Das Testgerät war außerdem mit 512MB Arbeitsspeicher ausgestattet. Maximal sind in diesem Gerät 2GB möglich.
Mit einer Taktung von 1.2GHz benötigt dieser Prozessor lediglich 9.5 Watt und liefert dabei ausreichend Leistung um den Basic Anforderungen gerecht zu werden. Für die Grafik sorgt ein integrierter Intel GMA 950 Grafikchip.
Im Vergleich mit den Hardwareausstattungen anderer Geräte wird die eher mäßige bis schwache Leistung des Gerätes offensichtlich. Dennoch muss darauf hingewiesen werden, dass maximale Performance nicht das primäre Ziel des D420 ist, und alltägliche Anwendungen die keiner allzu großen Rechenperformance bedürfen ohne Probleme zu bewältigen sind.
So war sogar ein kleines Reaction Quake Spielchen kein Problem für das Latitude. Intensivere Spieleambitionen sollten jedoch gleich wieder vergessen werden, hierfür gibt es das 12 Zoll Dell XPS M1210 mit Core 2 Duo CPU und Geforce 7400 Grafik.
Etwas ausgelassen haben vergleichsweise auch die Testergebnisse der 60 GB Festplatte vom Typ Toshiba MK6008GAH im Testgerät. Zu bedenken ist dabei aber, dass es sich hierbei um eine 1.8" Festplatte mit 4200 Upm handelt. Im Test wurden niedrige Übertragungsraten bei durchschnittlichen Zugriffszeiten beobachtet (im Vergleich zu 2.5", 5400 Upm Modellen). Eine 80GB Version der 1.8 Zoll Harddisk ist ebenfalls alternativ erhältlich.
Nähere Informationen zur Grafikkarte finden Sie hier bzw. in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten. Detailinformationen zur Core Duo CPU finden Sie hier.
Besuchen Sie auch unsere Benchmarkliste mobiler Prozessoren bzw. die Benchmarkliste mobiler Grafikkarten, um das Gerät mit anderen Konfigurationen zu vergleichen.
3DMark 05 Standard | 388 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 1942 Punkte | |
Hilfe |
Lautstärke
Die emittierten Geräusche des Dell Latitude D420 halten sich erfreulicherweise sehr in Grenzen. Im Normalbetrieb ist das Gerät kaum wahrzunehmen. Mit einem Betriebsgeräusch von 31.4 dB im Idle Modus kann das Notebook schon beinahe als lautlos bezeichnet werden.
Unter Last bemerkt der Benutzer dann erst, dass das Gerät überhaupt über einen Lüfter verfügt. Fordert man das D420 sind Geräuschemissionen von bis zu 40 dB möglich und auch deutlich hörbar.
Temperatur
Das Notebook erwärmt sich zu Gunsten eines eher zurückhaltenden Lüfters doch spürbar. Besonders im hinteren Bereich der Chassis und an der Unterseite des Gerätes sind unter Last deutlich erhöhte Temperaturen von immerhin bis zu 48°C möglich. Dieser Hotspot befindet sich im linken hinteren Eck der Unterseite (Lüfter/CPU).
Upper side
palmwrist: 30.2°C max: 41.1°C avg: 34.4°C
Bottom side
max: 48.0°C avg: 31.3°C
Lautsprecher
Der Mono Sound der dem einzelnen Lautsprecher links oberhalb der Tastatur entweicht ist nicht wirklich hörenswert. Eher geht der Anwendungsbereich in Richtung PC-Speaker für simple Warntöne.
Musik von seinen Membranen klingt sehr blechern und verhalten. Für Musikgenuss ist demnach unbedingt die Verwendung von Kopfhörern zu empfehlen.
Die gemessenen Laufzeiten des D420 mit oben beschriebener Ausstattung und im vorderen Teil des Gerätes integriertem 42Wh Lithium-Ionen Akku befinden sich zwischen mindestens 1.5h und bis zu 3.5h je nach geforderter Leistung des Gerätes.
Alternativ zu dieser getesteten 6 Zellen Version ist auch ein 9-zelliger Akku mit einer Kapazität von 66Wh für das Gerät erhältlich, der die Laufzeit um etwa 50% erhöhen sollte.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 25 / 34.3 / 41.1 Watt |
Last |
72 / 64.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Dell Latitude D420 ist ein kleines und mobiles Zweitgerät, welches vor allem durch sein hochwertiges und robustes, aber dennoch besonders leichtes Gehäuse überzeugt. Weitere positive Aspekte sind das Widescreen Display, welches mit einer Auflösung von 1280x800 Pixel für Übersicht sorgt, und die niedrigen Geräuschemissionen des D420.
Auch die Tastatur kann sich für ein kompaktes 12 Zoll Gerät durchwegs sehen lassen. Alle wichtigen Tasten verfügen über eine vernünftige Dimensionierung. Durchwegs gewöhnungsbedürftig erscheint aber sowohl das Touchpad, als auch der Trackpoint.
Das Display kann vor allem durch seine Auflösung und spiegelfreie Oberfläche punkten. Im Hinblick auf Ausleuchtung und Blickwinkelstabilität schneidet das Panel aber nicht besonders toll ab. Ist man darauf bedacht, seinem Sitznachbarn nicht unbedingt großartige Einblicke zu gewähren, kann diese Eigenschaft durchaus auch positiv gesehen werden.
Auch die Leistungsdaten sind eher als mäßig zu beurteilen. Die Trimmung auf lange Laufzeit sowie geringes Gewicht und Abmessungen ist dem Gerät in diesem Aspekt auf jeden Fall anzumerken. Alltägliche Anforderungen wie Internet oder Mail sowie leichte Office Kost stellen für das D420 aber kein Problem dar.
Neben den niedrigen Geräuschemissionen sind vor allem die doch nicht ganz unerheblichen Erwärmungen des Gerätes zu erwähnen. Oberflächentemperaturen von bis zu 48°C sind insbesondere für ein Subnotebook nicht ganz zu vernachlässigen.
Eher als schlechter Scherz sind die, Nein, DER Lautsprecher im Gerät zu verstehen. Mono Sound vom feinsten sei Ihnen also garantiert... ;-)
Nichts desto trotz ist dieser Aspekt bei Business Geräten eher zu vernachlässigen, und glücklicherweise gibt es ja auch Kopfhörer.
Die Akkulaufzeit von mehr als 3.5 Stunden mit dem 6 Zellen Akku ist einigermaßen in Ordnung. Gerade bei der mobilen Verwendung sollte man aber den Umstieg auf die 9 Zellen Version überdenken, mit der dann praxisnahe Laufzeiten von über 5 Stunden, und bei optimierten Stromspareinstellungen durchwegs noch etwa mehr möglich sein sollte.
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