Test Huawei Mate 20 Pro Smartphone
Die Mate-Serie ist seit jeher Huaweis tatsächliches Highend-Smartphone, das als Erstes die neueste Technik spendiert bekommt – abgesehen von der neuesten Kameratechnik, welche der P-Serie vorbehalten ist.
Während wir beim Vorgänger, dem Huawei Mate 10 Pro, noch ein paar Lücken in der Ausstattungsliste entdecken konnten, die nicht ganz state to the art waren, fällt dies nun beim aktuellen Mate 20 Pro erheblich schwerer, denn die Chinesen haben kräftig aufgerüstet. Das Display wächst nunmehr auf 6,39 Zoll an und bietet endlich eine 1.440p-Auflösung. Dazu gibt es hier zu Lande 6 GB Arbeits- sowie 128 GB Massenspeicher, welcher sich durch eine Nano-Speicherkarte um bis 256 GB erweitern lässt. Angetrieben wird das Mate 20 Pro von dem hauseigenen Spitzen-SoC Kirin 980, welcher sogar schneller sein will als Apples A12-SoC und ebenfalls bereits auf eine 7-nm-Fertigung setzt. Der Fingerabdruckscanner ist weder unter dem Display noch auf der Rückseite, sondern unter das Glas ins Display integriert, was zuletzt noch der Porsche Edition vorbehalten war.
Die verbaute Kamera ist der aus dem Huawei P20 Pro auf dem ersten Blick sehr ähnlich, jedoch wurde der Monochromsensor gestrichen und stattdessen ein zusätzliches Weitwinkelobjektiv installiert. Die Kamera soll zudem besonders für Makroaufnahmen optimiert worden sein und einen fünffachen Zoom bieten. Im Fokus steht aber vor allem die 40-MP-Hauptkamera, welche wieder besonders lichtstark sein soll. Auch bei den Kommunikationsmodul lässt Huawei die Muskeln spielen und integriert das derzeit schnellste LTE-Modem (Cat. 21) in sein Smartphone, dazu gibt es endlich aktuelles Bluetooth 5.0, NFC und schnelles MIMO-WLAN. Last but not least wächst auch der Akku an. Dieser leistet nun 4.200 mAh und kann nun noch schneller am Kabel oder kabellos geladen werden.
Das Huawei Mate 20 Pro muss sich den Vergleich mit jedem Top-Smartphone gefallen lassen. Wir ziehen im Test unter anderem das Apple iPhone XS, Samsung Galaxy Note 9, OnePlus 6, Sony Xperia XZ2 Premium, LG G7 ThinQ, HTC U12+ sowie das Nokia 8 Sirocco zum Vergleich hinzu.
Dies ist ein Live-Test, welchen wir Schritt für Schritt erweitern werden:
- 16.10.2018: Erster Eindruck und Fotos.
- 18.10.2018: Display-Messergebnisse sowie weitere Benchmarks und Fotos hinzugefügt.
- 20.10.2018: Abschnitte für Gehäuse, Ausstattung und Kommunikation hinzugefügt.
- 21.10.2018: Abschnitte Zubehör/Garantie und Bedienung hinzugefügt, Leistung vervollständigt.
- 22.10.2018: Abschnitte Telefonie und Temperatur hinzugefügt, Display erweitert. Erste Akkutests ergänzt.
- 25.10.2018: Abschnitte Display und Software abgeschlossen. GPS und Spiele hinzugefügt.
- 26.10.2018: Test abgeschlossen.
- 09.11.2018: Wir haben mit der finalen Firmware den WLAN-Test wiederholt und außerdem Infos zum Wireless Charger ergänzt.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse - Huawei Mate mit viel buntem Glas
Das Huawei Mate 20 Pro besitzt einen schlanken Metallrahmen und wird sowohl auf der Front als auch auf der Rückseite von Corning Gorilla Glas 5 geschützt. Es ist in den Farben Schwarz (Black), Blau (Midnight Blue), Grün (Emerald Green) und Twilight erhältlich. Die blaue und die grüne Version besitzen zudem dezente schwarze Querstreifen, die erst bei genauerer Betrachtung ins Auge fallen und den Fingern einen haptischen Widerstand und so etwas mehr Grip bieten. Pink Gold wird hierzulande vorerst nicht offeriert.
Die Bauhöhe steigt gegenüber dem Mate 10 Pro leicht an und klettert auf 8,6 Millimeter. Durch die an der Seite abfallenden Glasränder wirkt der Rahmen jedoch sehr schmal und erinnert optisch etwas an das Galaxy S9. Der Kamerablock auf der Rückseite ragt leicht aus der Rückseite, dessen Rahmen ist jedoch leicht erhöht, um das Glas der Linsen zu schützen. Die Verarbeitung ist sehr gut. Die Spaltmaße liegen eng an und sind sehr gleichmäßig, nur an den runden, abgewinkelten Ecken wird der Abstand vom Glas zum Rahmen etwas breiter. Bei Verwindungsversuchen erweist sich das Mate 20 Pro als sehr robust, jedoch knarzt es leicht, hinterlässt aber nicht den Eindruck nachzugeben.
Der Kartenslot befindet sich an der Unterkante und kann entweder zwei Nano-SIM-Karten oder anstatt der zweiten SIM eine Nano-Speicherkarte aufnahmen. Der Schlitten ist zwar aus Kunststoff gefertigt, wirkt jedoch recht klobig und dadurch auch robust. Die Abdeckung des Schlittens besitzt nahezu die gleiche Farbe wie der Rahmen, nur bei sehr hellem Umgebungslicht und genauer Betrachtung ist ein leichter Farbunterschied auszumachen. Das Gehäuse ist gemäß IP68 gegen das Eindringen von Staub und Wasser (bis zu 2 m) geschützt, mit einer optionalen Unterwasserhülle kann dieser Schutz auf eine Tiefe von bis zu 5 Metern ausgeweitet werden. Der Akku ist fest verbaut und kann vom Nutzer nicht gewechselt werden.
Das Huawei Mate 20 Pro
Das Huawei Mate 20 Pro und Mate 20 im Vergleich.
Das Huawei Mate 20 Pro und Mate 10 Pro im Vergleich.
Ausstattung - Alles drin im Mate 20 Pro
Im Mate 10 Pro verzichtete Huawei erstmals auf eine Speichererweiterung mittels microSD-Karte. Diesen Schritt rückgängig zu machen, kommt nicht allzu häufig vor, prominentestes Beispiel war seinerzeit sicherlich das Galaxy S7. Auch wenn der Speicher des Mate 20 Pro nun wieder erweitert werden kann, ist dies nicht mit einer microSD möglich, sondern dafür muss eine sogenannte Nano-Speicherkarte (Nano Memory Card) genutzt werden, welche von den Chinesen während der Präsentation aus der Taufe gehoben wurde. Diese neue Speicherkartengröße soll rund 40 Prozent weniger Fläche besitzen und zunächst in den Größen 64, 128 und 256 GB erhältlich sein. In Deutschland wird es zunächst nur das 128-GB-Modell geben, welches rund 50 Euro kosten soll (genaue Preise standen zum Zeitpunkt des Tests noch nicht fest). Die Karten sollen eine Lesegeschwindigkeit von bis zu 90 MB/s besitzen, zu den Schreibraten macht Huawei bislang keine Angaben. Das Konzept scheint uns nicht ganz schlüssig. Schön und gut, dass die Karten etwas kleiner sind, jedoch bieten sie weniger Kapazität und Geschwindigkeit als moderne microSDs und sind darüber hinaus teurer als vergleichbare mSD-Modelle. Der zusätzliche Speicher kann zudem nur für Medien genutzt werden, eine Formatierung als interner Speicher oder das Auslagern von Apps ist nicht vorgesehen.
Die übrige Ausstattung zeigt sich sehr komplett: Bluetooth 5.0 mit aptX HD, NFC, MIMO-WLAN, LTE Cat. 21, einen Infrarot-Sender zur Steuerung von Elektrogeräten und DSLRs, USB 3.1 mit Bildausgabe über HDMI oder DisplayPort und OTG-Unterstützung, kabelloses Schnellladen (Qi-Standard, 15 W), Reverse-Wireless-Charging, 40-Watt-Schnellladen (kabelgebunden), einen Unterglas-Fingerabdrucksensor sowie eine Infrarot-Gesichtserkennung. Allenfalls ein fehlender Herzfrequenzsensor und ein Radioempfänger könnten vermisst werden, aber das ist schon angesichts der mehr als üppigen Ausstattung als kleinlich benennbar, denn das Huawei Mate 20 Pro ist wohl momentan das am besten ausgestattete Smartphone am Markt.
Die Benachrichtigungs-LED befindet sich nun in der Notch und kann lediglich ein- beziehungsweise ausgeschaltet, jedoch nicht weiter konfiguriert werden. Das Always-On-Display (Anzeige stets aktiv) zeigt die Uhrzeit, den Wochentag, das Datum und den Akkustatus an. Die sonstigen Informationen sind jedoch etwas dürftig. Entgangene Anrufe sowie eingegangene SMS werden mit deren Anzahl dargestellt, Benachrichtigungen von Dritthersteller-Apps bislang jedoch nicht.
Software - EMUI 9.0 drückt aufs Gas
Als Betriebssystem kommt im Huawei Mate 20 Pro das aktuelle Android 9.0 Pie zum Einsatz, über das der Hersteller seine hauseigene EMUI 9.0 streift. Die optischen Anpassungen sind im Vergleich zum Vorgänger marginal, die wichtigsten Dinge spielen sich im Inneren ab, denn Huawei verspricht mehr Geschwindigkeit mit der neuen Version. So sollen die Reaktionen des OS um 47 Prozent schneller geworden sein und die Apps 51 Prozent flotter starten. Das Menü wurde etwas gestrafft und umfasst nun nicht mehr 940 Punkte, sondern 843. Auch das Stay-Fast-Versprechen erneuert Huawei und verspricht nach 18 Monaten Nutzung lediglich einen Geschwindigkeitsverlust von fünf Prozent.
Die Software ist zum Zeitpunkt des Tests topaktuell und Besitzer eines Mate 20 Pro können mit regelmäßigen Sicherheitsupdates und zwei Major-Updates kalkulieren. Die Benutzerkontensteuerung von Google ist ebenfalls aktiv, außerdem ist auch die neue Funktion Digital Balance, eine Bildschirmzeitverwaltung, mit an Bord.
Wer zudem noch etwas mehr Platz für Inhalte auf dem Display schaffen möchte, kann die Onscreen-Bedienelemente ausblenden und auf eine Gestensteuerung zurückgreifen, welche der des iPhone XS ähnelt.
Kommunikation und GPS - Im WLAN mit kleinen Schwächen
Das Huawei Mate 20 Pro gelangt mit allen gängigen Mobilfunkstandards in das mobile Datennetz. Neben einer breiten Frequenzausstattung für 2G und 3G werden auch viele Frequenzen für LTE unterstützt, was auch Globetrotter vor keine Probleme stellen sollte. Im Mate 20 Pro steckt zudem das erste LTE-Modem, dass Übertragungsdaten bis zu Cat. 21 unterstützt und somit einen Downlink von bis zu 1,4 GBit/s erreichen kann. Außerdem will Huawei die Antennenleistung um bis zu 120 Prozent verbessert haben und somit eine geringere Dämpfung zu den Mobilfunkmasten erreichen. Bei einem direkten Vergleich mit dem Mate 10 Pro können wir das nicht absolut bestätigen. Die beiden Huawei Smartphones liegen im Netz von O2 meistens gleich auf. Im 2G-Netz kann sich das Mate 20 Pro jedoch einen leichten Vorteil verschaffen. Im Alltag ist die Verbindungsqualität des Mate-Handys richtig gut und es gibt keine auffälligen Schwächen.
Im Gegensatz zum Vorgänger setzt Huawei im Mate 20 Pro nun auch auf MIMO-Antennentechnik für das WLAN-Modul, beherrscht alle gängigen Standards (a, b, g, n, ac) und funkt somit im 2,4 sowie 5,0 GHz-Netz. Während der Pressekonferenz geht der Hersteller sogar soweit, das Mate 20 Pro als das Smartphone mit dem schnellsten WLAN auszurufen, welches bis zu 1.733 MBit/s erreichen soll. Dabei handelt es sich selbstredend um einen theoretischen Wert, in der Praxis halbieren sich diese unserer Erfahrung nach oder fallen sogar noch geringer aus.
Im Test mit unserem Referenzrouter Linksys EA8500 liefert das Mate 20 Pro zwar gute Werte, zeigt aber vor allem beim Empfangen von Daten kleine Schwächen. Zum einen muss es sich in diesem Punkt mit dem letzten Platz im Vergleichsfeld begnügen und zum anderen zeigt es nicht unerhebliche Drops in der Verbindungsgeschwindigkeit. Diese sind zwar nicht so gravierend, als dass ein Stream auf kurzer Distanz hakeln könnte, bei größeren Entfernungen zum Router könnte dies aber durchaus der Fall sein. Hier sollte Huawei dringend nochmal mit einem Update nachbessern. Beim Senden von Daten sieht das schon erheblich besser aus und es reicht in diesem Fall auch für die Krone im Vergleichsfeld. Die Reichweite gefällt uns im Alltag gut und gibt keinen Anlass zur Kritik.
Nachtrag 09.11.2018: Wir haben einen erweiterten WLAN-Test mit der finalen Firmware durchgeführt. Beim Senden von Daten fällt die Durschnittsdatenrate etwas geringer aus, was an kleineren Übertragungsdrops liegt, ist aber weiterhin sehr hoch. Die Empfangseigenschaften wurden hingegen erheblich verbessert, was dem Nutzer nicht nur höhere Übertragungsraten beschert, sondern vor allem eine tadellose Stabilität.
Die Positionsbestimmung des Huawei Mate 20 Pro erfolgt über die Satellitennavigationssysteme (GNSS) GPS, Glonass, BeiDou und Galileo. In einem fahrenden Zug hat das Smartphone einen Moment benötigt, um einen Satfix herzustellen, und rund 15 Sekunden, um sich auf eine Genauigkeit von 5 Metern einzupendeln. Im Freien gelingt die Ortung praktisch sofort und ist zudem etwas exakter. Eine Besonderheit des Mate-Handys ist, dass es zur Standortbestimmung nicht nur die übliche Satellitenfrequenz L1, sondern zusätzlich L5 nutzt und damit wesentlich genauer und effizienter arbeiten soll.
Um die Navigationseigenschaften besser einschätzen zu können, nehmen wir das Mate 20 Pro auf eine kleine Autofahrt mit, bei der es sich dem Vergleich mit dem Garmin Edge 500 stellen muss. Nach über 70 gefahrenen Kilometern liegen die beiden Geräte gerade mal 40 Meter weit auseinander und ein Blick in den detaillierten Streckenverlauf bescheinigt dem Huawei-Smartphone sogar eine etwas bessere Wegführung.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Wie schon seine Vorgänger besitzt das Huawei Mate 20 Pro drei Mikrofone, welche eine sehr gute Sprachqualität ermöglichen. Auf beiden Seiten wird entsprechend eine tadellose Gesprächsqualität geboten und Umgebungsgeräusche werden effizient herausgefiltert. Auch der Lautsprecher macht seine Arbeit erstklassig und darf gerne mal auf dem Tisch liegen, ohne dass die Gesprächsqualität darunter leidet. Nur ein schwaches Hallen ist zu vernehmen.
Das Huawei Mate 20 Pro unterstützt mit beiden SIM-Slots VoLTE (Dual-VoLTE) und ebenso VoWifi.
Kameras - Tschüss Monochromsensor
Wie schon im Huawei P20 Pro kommt auch im Mate 20 Pro eine Leica-Triple-Kamera zum Einsatz. Die beiden Modelle sind jedoch nicht vollständig identisch, denn die Chinesen verbannen den dedizierten Monochromsensor, da dieser nicht weiter für qualitativ hochwertige Fotos benötigt wird. Damit avanciert die 40-MP-Hauptkamera (f/1.8) zum nominell lichtstärksten Vertreter des Terzettes. Ebenso findet wieder die 8-MP-Telelinse (f/2.4, OIS, 80 mm) Platz im Huawei-Handy. Neu ist hingegen die 20-MP-Ultra-Weitwinkeloptik (f/2.2, 16 mm), wodurch sich ein breites Brennweitenspektrum ergibt. Auch die, aus dem P20 Pro bekannte, KI-Optimierung ist wieder an Bord.
Bei einem direkten Vergleich zwischen dem Mate 10 Pro und dem Mate 20 Pro fallen direkt die kräftigeren Farben und die höhere Dynamik ins Auge. Ebenso werden mit der neuen Optik erheblich mehr Details ins Bild gebannt. Im Test kann die Kamera vor allem bei Panoramafotos in der Nacht vollkommen überzeugen und bietet weiterhin eine unerreichte Aufnahmequalität in der Smartphonewelt. Bei den Motivaufnahmen fällt der Unterschied jedoch nicht so groß aus. Der Unterschied zum P20 Pro ist trotz des fehlenden Monochromsensors nicht groß, da Huawei dies mittels Softwarealgorithmen, dem sogenannten Super HDR, kompensiert. Dies ist ein ähnliches Verfahren wie es auch Google und Apple in ihren aktuellen Top-Smartphones verwenden, bei welchem mehrere Aufnahmen zu einem Bild kombiniert werden und so eine höhere Lichtstärke suggeriert und mehr Dynamik erreicht wird. Aber auch technisch bietet Huawei den größten Sensor. Unsere Aufnahmen haben wir im 10-MP-Modus mit aktivierter Master-AI getätigt. Bei wenig Licht sind die Aufnahmen toll ausgeleuchtet, aber im direkten Vergleich mit dem iPhone XS ist das Mate 20 Pro ein wenig detailärmer. Ebenso können die Fotos bei Tage überzeugen. Selbst mit der reduzierten Auflösung sind die Fotos sehr detailreich.
Bei den Videos hat sich im Vergleich zum P20 Pro nichts verändert. Diese werden bestenfalls in Ultra HD (30 FPS) aufgenommen, wer gerne 60 FPS aufzeichnen möchte, muss sich mit Full HD begnügen. Die AI-Bildstabilisierung steht außerdem nur mit der geringeren Bildwiederholrate zur Verfügung, funktioniert im Test jedoch richtig gut. Und auch die Mikrofone des Mate 20 Pro können uns überzeugen - sie zeichnen einen sauberen Zwei-Kanal-Ton auf.
Die hochauflösende Frontkamera ist auf dem Datenblatt mit der des P20 Pro identisch, liefert bislang aber eine weniger gute Bildqualität. Der Dynamikumfang und die Schärfe sind zwar sehr gut, jedoch wirkt das Bokeh etwas matschig und in die Aufnahme schleichen sich an mehreren Stellen kleine Abbildungsfehler. Der Porträtmodus wurde erweitert, arbeitet bei unserer Vorversion jedoch noch nicht ganz sauber und die Freistellung von Personen in dunklen Umgebungen mit unruhigem Hintergrund ist oft fehlerhaft. Das kann das iPhone wesentlich besser.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Aufnahmen mit dem Huawei Mate 20 Pro
Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir uns die Triple-Kamera des Huawei Mate 20 Pro noch etwas genauer angeschaut. Bei der Farbwiedergabe fallen direkt die kräftigen Farben ins Auge, während Hauttöne leicht aufgehellt werden; der Weißabgleich ist mit der Hauptkamera zudem leicht erwärmt. Die neue Weitwinkeloptik liefert ein ähnliches Bild, stellt Farben aber etwas dunkler dar.
Unser Testchart liefert in der Bildmitte eine gute Bildschärfe, wenn auch besonders feine Details nicht vollständig eingefangen werden, beziehungsweise nicht gestochen scharf sind. Die Farbflächen werden aber sehr sauber abgebildet und auch dunkle Schriften auf dunklem Grund stellen das Smartphone vor keine große Herausforderung. Bei der Weitwinkeloptik ist eine leichte Wölbung zu erkennen, diese fällt jedoch wesentlich dezenter aus als beispielsweise beim LG G7.
Zubehör und Garantie
Das Huawei Mate 20 Pro wird mit einem modularen SuperCharge-Netzteil (40 Watt; 5 V - 2 A, 9 V - 2 A oder 10 V - 4 A), einem USB-Kabel (Type-A zu Type-C), einem Headset, einem kleinen Werkzeug für den Kartenschacht sowie einer Kurzanleitung ausgeliefert.
Optional offeriert Huawei weiteres Zubehör, darunter einfache Silikonhüllen oder aufklappbare Versionen mit integrierter Standfunktion. Außerdem gibt es die Unterwasserschutzhülle, welche die Tauchtiefe auf fünf Meter erweitert, sowie eine induktives Ladepad, um das Smartphone drahtlos mit Strom zu versorgen. Wer jedoch noch eine Qi-Ladefläche beispielsweise von Nokia, Samsung, Apple oder IKEA besitzt, kann auch diese problemlos benutzen.
Die Garantie für das Huawei-Smartphone beläuft sich auf 24 Monate und kann nicht erweitert werden.
Nachtrag 09.11.2018: Wir hatten mittlerweile Gelegenheit den Wireless Charger auszuprobieren. Die kleine Ladefläche wirkt mit seiner gummiartigen Oberfläche hochwertig und hält das Smartphone sicher an Ort und Stelle. Auf der Unterseite befindet sich ebenfalls ein Gummiring, welcher für festen Halt auf glatten Oberflächen sorgt. Eine weiße Status-LED gibt Auskunft über die korrekte Verbindung und den Ladestand. Die Ladefläche funktioniert tadellos und arbeitet auch mit den Smartphones anderer Hersteller problemlos zusammen. Bei unseren Tests mit dem iPhone XS oder dem Galaxy S9 gab es keine Probleme, denn alle unterstützten den genutzten Qi-Standard. Hüllen stellen bis zu einer Dicke von 3 Millimetern auch kein Problem dar. Im Lieferumfang ist ein 40 Watt SuperCharge-Netzteil, ein passendes USB-Kabel sowie das Ladepad enthalten. In Deutschland soll der Huawei Wireless Charger bereits mit einer UVP von 59,99 Euro erhältlich sein.
Eingabegeräte & Bedienung - Schnelle Gesichtserkennung und Tauchmodus im Huawei-Handy
Der kapazitive Touchscreen des Huawei Mate 20 Pro kann bis zu zehn Berührungen gleichzeitig verarbeiten. Die Corning Gorilla Glas 5-Oberfläche ist sehr gleitfreudig und bietet den Fingern nur geringen Widerstand. Eingaben werden auf der Eingabefläche schnell und präzise umgesetzt, selbst in den Rundungen gibt es keine Probleme.
Sogar für Unterwasseraufnahmen hat sich Huawei etwas einfallen lassen. Da das feuchte Nass Eingaben auf einem Touchscreen auslösen kann, ist es möglich, die Kamera in einen speziellen Unterwassermodus zu versetzen, bei welchem die Lautstärke- und die Powertaste zur Steuerung der Optik dienen, während auf dem Bildschirm nur das Motiv sichtbar ist. Der Modus kann durch das lange Halten einer Onscreen-Schaltfläche wieder deaktiviert werden, auf andere Berührungen reagiert der Touchscreen während dieser Zeit nicht.
Als Tastaturlayout kommt wieder Swype zum Einsatz, welches jedoch auch durch ein beliebiges aus dem Google Play Store ersetzt werden kann. Die bereits aus anderen Smartphones von Huawei bekannten Knöchelgesten sind ebenfalls wieder an Bord. Der Vibrationsmotor ist leise und dezent.
Das Smartphone besitzt seinen Fingerabdruckscanner weder auf der Rückseite noch auf der Front im Gehäuserahmen, sondern unter dem Glas mitten am Display. Damit nimmt er keinen unnötigen Platz weg, ist praktisch unsichtbar und lässt sich auch bei einer einhändigen Bedienung gut erreichen, eine zusätzliche Gestenunterstützung ist dadurch hinfällig. Im Alltag funktioniert der Fingerabdruckscanner gut, er entsperrt das Smartphone flott und befördert seinen Nutzer direkt auf den Homescreen. Im Dunkeln ist die damit verbundene Animation um die dargestellte Sensorfläche herum jedoch recht hell und hätte gerne ein wenig dezenter ausfallen dürfen. Den bekannten Einhandmodus gibt es ebenfalls wieder, welcher durch eine Wischgeste die gesamte Darstellung verkleinert. Das Display ist mittlerweile jedoch so groß, dass es selbst dann schwierig ist, selbiges mit einer Hand bis in den letzten Winkel zu bedienen.
Zusätzlich gibt es eine 3D-Gesichtsentsperrung, welche mit einem IR-Sensor in der Notch zusammenarbeitet. Huawei selbst gibt einen Sicherheitshinweis aus, dass bei dieser Entsperrmethode Vorsicht angebracht ist, da ähnlich aussehende Personen vom Smartphone ebenfalls als Besitzer akzeptiert werden könnten. Schnell und zuverlässig ist sie jedoch allemal und funktioniert selbst im Dunkeln hervorragend. Jedoch verharrt die Darstellung nach dem Entsperrvorgang auf dem Sperrbildschirm.
Display - Mate 20 Pro mit OLED und HDR
Das Huawei Mate 20 Pro besitzt ein 6,39 Zoll (16,23 cm) messendes OLED-Display mit abgerundeten Seiten wie wir sie auch vom Galaxy S9 kennen. Die Auflösung steigt auf 3.120 x 1.440 Bildpunkte an, was zu einer hohen Pixeldichte von 545 PPI führt. Mit einem Blick auf das Subpixelraster fällt jedoch auf, dass Huawei hier auf ein Panel mit PenTile-Matrix setzt, sodass die tatsächliche Bildschärfe hier niedriger liegt als bei einem Smartphone-Display mit RGB-Struktur. Auch Samsung setzt bei seinen Smartphones auf diese günstigere Variante, da die Pixeldichte ohnehin sehr hoch ist. Aber es geht auch anders, wie vor allem die Konkurrenz mit LCDs zeigt, das Xperia XZ2 Premium bietet nicht nur nominell mit vollem Ultra HD die höchste Auflösung, sondern besitzt darüber hinaus auch noch eine doppelt so hohe Anzahl von Subpixeln wie das Mate 20 Pro. Wer dauerhaft die maximale Auflösung genießen möchte, muss zunächst in die Einstellungen wechseln und dies einstellen, da von Werk aus eine automatische Auswahl der Auflösung eingestellt ist.
Die Leuchtkraft des Huawei-Handys liegt leicht unterhalb des Vorgängers Mate 10 Pro, aber immer noch auf einem guten Niveau. Diese haben wir bei einer vollflächigen Reinweißdarstellung und aktiviertem Helligkeitssensor gemessen. Bei einer gleichmäßigen Verteilung von dunklen und hellen Flächen erreicht das Mate 20 Pro 834 cd/m².
Für OLEDs typisch ist die Steuerung der Helligkeit mittels Pulsweitenmodulation (PWM), da bildet das Mate-Smartphone keine Ausnahme. Jedoch ist der Amplitudenverlauf dermaßen flach, dass trotz der niedrigen Frequenz die meisten Personen keine Beschwerden haben sollten. Bei maximaler Helligkeit fällt die Frequenz auf einen sparsameren 60-Hz-Modus. Dieser kann über den manuellen Regler jedoch nicht eingestellt werden, da die maximale Leuchtkraft dann auf rund 430 cd/m² begrenzt ist.
Neben dem Nachtmodus, welcher den Anteil von blauen Lichtwellen reduziert und dadurch für eine wärmere, augenschonendere Darstellung sorgt, gibt es auch das schon aus dem P20 Pro bekannte Natural-Tone-Display, welches die Farbwiedergabe und den Weißabgleich entsprechend den Lichtverhältnissen automatisch anpasst, um ein möglichst natürliches Farberlebnis zu erhalten.
Wer zudem gerne Videos auf dem Handy schaut, wird sich über die Unterstützung von HDR10 und DolbyVision freuen.
|
Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 576 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 1.3 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 1.6 | 0.5-98 Ø5.2
99.1% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.18
Huawei Mate 20 Pro OLED, 3120x1440, 6.3" | Huawei Mate 10 Pro OLED, 2160x1080, 6" | Samsung Galaxy S9 Plus Super AMOLED, 2960x1440, 6.2" | Sony Xperia XZ2 Premium LCD-IPS, 3840x2160, 5.8" | Apple iPhone Xs Max OLED, 2688x1242, 6.5" | LG G7 ThinQ IPS, 3120x1440, 6.1" | OnePlus 6 Optic AMOLED, 2280x1080, 6.3" | Xiaomi Mi 8 Explorer Edition Super AMOLED, 2248x1080, 6.2" | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -10% | -22% | -40% | 1% | -110% | -35% | -62% | |
Helligkeit Bildmitte | 576 | 629 9% | 565 -2% | 477 -17% | 656 14% | 974 69% | 430 -25% | 429 -26% |
Brightness | 582 | 636 9% | 571 -2% | 453 -22% | 659 13% | 975 68% | 437 -25% | 432 -26% |
Brightness Distribution | 90 | 94 4% | 96 7% | 86 -4% | 88 -2% | 96 7% | 87 -3% | 88 -2% |
Schwarzwert * | 0.33 | 0.49 | ||||||
Delta E Colorchecker * | 1.3 | 1.7 -31% | 2.3 -77% | 2.1 -62% | 1.7 -31% | 5.4 -315% | 2.3 -77% | 3.39 -161% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 3.5 | 3.6 -3% | 4.8 -37% | 8.2 -134% | 2.8 20% | 13.1 -274% | 4.6 -31% | 5.25 -50% |
Delta E Graustufen * | 1.6 | 2.4 -50% | 1.9 -19% | 1.6 -0% | 1.7 -6% | 5 -213% | 2.4 -50% | 3.3 -106% |
Gamma | 2.18 101% | 2.15 102% | 2.16 102% | 2.28 96% | 1.998 110% | 2.31 95% | 2.28 96% | 2.238 98% |
CCT | 6561 99% | 6337 103% | 6332 103% | 6425 101% | 6487 100% | 7480 87% | 6160 106% | 7135 91% |
Kontrast | 1445 | 1988 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 245.1 Hz | ≤ 99 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 245.1 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 99 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 245.1 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Bedingt durch die genutzte OLED-Technologie kann das Display des Huawei Mate 20 Pro absolutes Schwarz darstellen, sodass dessen Kontrast in der Theorie gegen unendlich tendiert.
Die Farbdarstellung des Huawei-Smartphones haben wir mit der Analysesoftware CalMAN detaillierter analysiert. Das chinesische Unternehmen verspricht einen großen Farbraum, welcher sich am DCI-P3 orientiert, genauere Angaben zur Abdeckung werden jedoch nicht gemacht. Tatsächlich wird dieser Farbraum im voreinstellten Profil "Lebhaft" nahezu vollständig abgedeckt, jedoch ist die Farbgenauigkeit bei diesem Setting eher durchschnittlich und wird durch einen leichten Blaustich und einer kräftigen Sättigung der Farben geprägt. Wer natürlichere Farben bevorzugt, sollte das Profil "Normal" mit dem Weißabgleich Standard nutzen. Die Farbtemperaturen bewegen sich dicht am Idealpunkt, weshalb die Graustufen nahezu tadellos sind und nur bei sehr hellen Flächen den Hauch eines Gelbschimmers erahnen lassen. Die Farben werden ebenfalls sehr akkurat abgebildet und geben keinen Anlass zur Kritik. Ein kleines Manko ist, dass in diesem Profil nur der kleinere sRGB-Farbraum verwendet wird, was im Alltag jedoch kaum auffallen sollte.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 2 ms steigend | |
↘ 2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 12 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 2 ms steigend | |
↘ 2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 11 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien schlägt sich das Huawei Mate 20 Pro trotz seiner leicht verringerten Displayhelligkeit als sehr zuverlässiger Begleiter. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung bleibt das Panel gut ablesbar und der Umgebungslichtsensor regelt die Leuchtkraft flott und akkurat.
Die Blickwinkelstabilität des OLED-Panels im Mate 20 Pro bietet eine gute Blickwinkelstabilität. Bei sehr flachen Betrachtungswinkeln kommt es zu keinen Farbinvertierungen, jedoch legt sich dann ein leichter gelb-goldener Schleier über das Bild. Ghosting-Effekte konnten wir keine feststellen und auch der Helligkeitsverlust fällt gering aus.
Leistung - Schneller Kirin 980 im Mate 20
Das Huawei Mate 20 Pro ist das erste Smartphone mit dem Kirin 980-Chipsatz. Dieses wird bereits im 7-Nanometerverfahren gefertigt, bis die Konkurrenz von Samsung und Qualcomm mit marktreifen Produkten nachzieht, wird es wohl noch bis zum nächsten Jahr dauern, lediglich Apple besitzt bereits ein SoC, das ebenfalls in dieser Strukturbreite gefertigt wird. Der 980er setzt auf eine Mischung aus Cortex-A76 und A55-Kernen. Von den Leistungskernen Cortex-A76 können zwei bis zu 2,6 GHz takten und die anderen beiden erreichen bis zu 1,92 GHz, während die vier Stromsparkerne (Cortex-A55) bis zu 1,8 GHz leisten können. Für die Grafikberechnungen kommt eine ARM Mali-G76 MP10 zum Einsatz. Auch die NPU hat ein Upgrade spendiert bekommen und arbeitet nun mit zwei Kernen. Außerdem sind die Smartphones der Mate-20-Serie die ersten Handys mit einem 2.133 MHz schnellem LPDDR4x-Arbeitsspeicher, welcher sich in unserem Testexemplar auf 6 GB beläuft. Die Chinesen behaupteten während der Pressekonferenz, dass die CPU bis zu 75 Prozent und die GPU bis 46 Prozent schneller geworden sein soll.
In den Benchmarks überprüfen wir die CPU-Geschwindigkeit zunächst mit dem Geekbench-Benchmark, bei welchen sich das Mate 20 Pro im Single-Core-Betrieb 78 Prozent schneller zeigt als sein Vorgänger, im Multi-Core sind es jedoch nur 48 Prozent. Damit muss sich das Mate-Handy nur dem iPhone XS geschlagen geben und beim Single-Core-Test ist auch der Exynos 9810 im Galaxy S9 schneller. Im 3DMark kann sich der Kirin 980 in allen Physics-Tests locker an die Spitze setzen und schlägt auch das iPhone um 33 bis 60 Prozent – je nach Testsetting. Dabei haben wir auch überprüft, ob Huawei hier abermals schummelt (wir berichten), dies ist aber nicht der Fall.
Bei der GPU-Performance sieht es weniger rosig aus. Mit dem versprochenen Leistungsplus wird es stellenweise eng. Im GFXBench ist der Sprung gegenüber dem Vorgänger oft nicht sehr groß und im Manhattan 3.1 ist es im Offscreen-Test sogar langsamer, was bedingt durch die höhere Auflösung auch immer auf die Onscreen-Tests zutrifft. Im Basemark ES 3.1 sieht dies jedoch anderes aus und das Mate 20 Pro ist sogar doppelt so schnell wie noch das Mate 10 Pro und muss sich dort nur dem iPhone geschlagen geben. Im 3DMark wird das versprochene Leistungsplus locker eingehalten, jedoch zeigt sich die Konkurrenz mit Snapdragon 845 beziehungsweise Adreno 630 als stärker. Zusammenfassend sehen wir die ARM Mali-G76 MP10 auf einem durchaus hohen Niveau, jedoch nicht als absolute Spitzen-GPU, dafür hätte Huawei ein paar mehr Kerne integrieren müssen.
In den Systembenchmarks glänzt das Huawei Mate 20 Pro und liefert sehr hohe Werte, sowohl im PCMark als auch im AnTuTu oder im Basemark OS II. Das System läuft auch gefühlt sehr schnell und reagiert rasant, zeigt gelegentlich aber kleine Ruckler.
Basemark GPU 1.1 | |
1920x1080 Vulkan Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Mate 20 Pro | |
Huawei Mate 10 Pro | |
OnePlus 6 | |
LG G7 ThinQ | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 980 (25.6 - 30.7, n=2) | |
Vulkan Medium Native (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Mate 20 Pro | |
Huawei Mate 10 Pro | |
OnePlus 6 | |
LG G7 ThinQ | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 980 (16.9 - 28.5, n=2) | |
1920x1080 OpenGL Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Mate 20 Pro | |
Huawei Mate 10 Pro | |
OnePlus 6 | |
LG G7 ThinQ | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 980 (27 - 29.1, n=2) |
Die Browsergeschwindigkeit des Mate 20 Pro ist sehr hoch. Im Alltag bauen sich Webseiten ruckzuck auf und auch in den Benchmarks liefert das Huawei-Handy eine derart hohe Performance, dass selbst an das iPhone stellenweise sehr nahe heranrückt und in unserer Datenbank momentan die unangefochtene Nr. 2 ist.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 980 (93.2 - 109.9, n=9) | |
LG G7 ThinQ (Chrome 66) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 980 (20618 - 23285, n=10) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
LG G7 ThinQ (Chrome 66) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
LG G7 ThinQ (Chrome 66) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 980 (1948 - 3098, n=10) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 980 (86 - 124, n=10) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
LG G7 ThinQ (Chrome 66) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Samsung Galaxy S9 Plus |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 980 (228 - 334, n=5) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
LG G7 ThinQ (Chrome 66) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Huawei Mate 20 Pro ist mit einem 128 GB UFS-2.1-Speicher bestückt, welcher sehr schnell ist. Nach dem ersten Start stehen dem Nutzer noch rund 113 GB zur freien Verfügung. Optional kann dieser durch die neue Nano-Speicherkarte erweitert werden, dessen Geschwindigkeit das Mate-Smartphone auch fast ausschöpft, jedoch ist diese nicht annährend so hoch wie die des internen Speichers, weshalb die Entscheidung Huaweis durchaus nachvollziehbar ist, die Option zu streichen, den Zusatzspeicher als internen formatieren zu können.
Wir hätten uns jedoch die Möglichkeit gewünscht, größere Speichervarianten des Mate 20 Pro wählen zu können. Dies ist jedoch nicht in allen Märkten möglich. In China wird auch ein Modell mit 8 GB RAM und 256 GB internen Speicher angeboten, was vor allem für Nutzer interessant sein kann, die nicht auf die Dual-SIM-Möglichkeit verzichten wollen.
Huawei Mate 20 Pro | Huawei Mate 10 Pro | Samsung Galaxy S9 Plus | Sony Xperia XZ2 Premium | OnePlus 6 | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -5% | -19% | -40% | -28% | -1% | 230% | |
Sequential Read 256KB | 853 | 732 -14% | 819 -4% | 749 -12% | 726 -15% | 760 ? -11% | 1847 ? 117% |
Sequential Write 256KB | 196.4 | 208.7 6% | 204.9 4% | 171 -13% | 201.4 3% | 297 ? 51% | 1436 ? 631% |
Random Read 4KB | 157.4 | 132.3 -16% | 129.7 -18% | 136 -14% | 137 -13% | 152.9 ? -3% | 277 ? 76% |
Random Write 4KB | 157.8 | 164.4 4% | 22.74 -86% | 21.75 -86% | 21.8 -86% | 131.6 ? -17% | 308 ? 95% |
Sequential Read 256KB SDCard | 83.2 ? | 79.2 ? -5% | 34.18 ? -59% | 76 ? -9% | |||
Sequential Write 256KB SDCard | 72.4 ? | 67.2 ? -7% | 30.23 ? -58% | 59.6 ? -18% |
Spiele – Starke Basis, aber nicht im Soll
Nominell bietet das Huawei Mate 20 Pro eine starke Hardware fürs Spielen und den verbesserten GPU Turbo 2.0. Das macht sich bei den meisten Spielen durchaus positiv bemerkbar. So laufen Asphalt 9 und Arena of Valor in den höchsten Grafikeinstellungen ohne Probleme, dies trifft bislang jedoch nicht auf PUBG Mobile zu. Bei diesem Spiel konnten wir bislang nur mittlere Grafikdetails auswählen, vorgeschlagen wurden sogar nur die Minimaleinstellungen. Bei den uns höchstmöglichen Einstellungen enttäuschen die Framezahlen, welche wir im Leistungsmodus mit GameBench ermittelt haben, da sie nicht über 26 FPS hinausgelangen. Angesichts des starken SoCs hätten wir hier stabile 60 FPS erwartet. Wahrscheinlich wird dies auf die Pre-Softwareversion unseres Testgerätes zurückzuführen sein, welches auch noch ohne Game Center auskommen muss. Sobald die finale Version verfügbar ist, werden wir an dieser Stelle weitere Tests machen.
Die Sensoren und der Touchscreen hingegen arbeiten sauber und liefern ein tolles Spielerlebnis. Auch die Lautsprecher sorgen für einen guten Klang und können durch die unterschiedliche Positionierung nicht so leicht verdeckt werden.
PUBG Mobile
Arena of Valor (Ultra High)
Asphalt 9: Legends (High)
Emissionen - Lautsprecher verschwindet im USB-Anschluss
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Huawei Mate 20 Pro sind bereits über 30 Grad und steigen unter andauernder Last mit aktiviertem Leistungsmodus stellenweise auf bis zu 44,5 °C. Das ist im Vergleich zu anderen Smartphones zwar mehr, aber keinesfalls zu hoch oder gar kritisch.
Mit dem GFXBench Akkutest überprüfen wir das Verhalten auf hohe Beanspruchung und der damit entstehenden Abwärme. Dabei läuft der dazugehörige Benchmark des Szenarios dreißigmal hintereinander, während neben dem Akkustand auch die Frameraten eines jeden Durchlaufs protokoliert werden. Den älteren T-Rex-Test bewältigt das Mate 20 Pro ohne Probleme und zeigt eine konstant hohe Leistung. Beim intensiveren Manhattan-Test (OpenGL ES 3.1) fällt die Leistung um rund 10 Prozent ab, leistet dann aber immer noch so viel wie ein Galaxy S9+.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Huawei geht neue Wege beim Lautsprecherdesign und integriert den Hauptlautsprecher in die Öffnung des USB-Ports, während die Hörmuschel diesen unterstützt. Im Test fehlt es dem Smartphone erwartungsgemäß an Bass, die Mitten sind aber gut vernehmbar. Präsenter sind die Höhen, welche auch bei einer hohen Lautstärke nicht verzerren, aber die Dual-Lautsprecher des Mate 20 Pro spielen recht leise, sodass eine Raumbeschallung nicht in Frage kommt. Das Klangbild als solches ist vergleichsweise gut, gehört aber nicht zu den besten seiner Zunft. Wer jedoch das Smartphone kabelgebunden auflädt und gleichzeitig Audioinhalte abspielt, bekommt ein geballtes Paket an Verzerrungen geboten, in solchen Fällen sollte lieber eine kabellose Variante genutzt werden.
Eine Audioklinke gibt es schon seit dem Vorgänger nicht mehr, aber Huawei spendiert dem Mate 20 Pro zumindest weiterhin einen Klinkenadapter. Wer seinen Ton kabellos über Bluetooth wiedergeben möchte, wird sich zudem über die Unterstützung von LDAC, atpX und atpX HD freuen.
Huawei Mate 20 Pro Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (77.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 14.2% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 6.7% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 46% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 47% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 64% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 29% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Sony Xperia XZ2 Premium Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 34.5% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.5% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (23.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 50% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 41% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 68% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 25% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Größerer Akku bringt nicht mehr Laufzeit
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Huawei Mate 20 Pro fällt überraschend hoch aus und liegt auch deutlich über der seines Vorgängers. Erfreulich ist weiters, dass Huawei dem Mate-Smartphone einen größeren Akku spendiert hat, welcher nun 4.200 mAh leistet.
Dieser lässt sich kabelgebunden mittels des 40-Watt-SuperCharge-Adapters binnen 60 Minuten wieder vollständig aufladen. In 10 Minuten sind bereits 29 Prozent und nach 20 Minuten 53 Prozent des Ladestands erreicht. Nach einer halben Stunde steht die Anzeige auf 74 Prozent – das ist schnell!
Neu ist, dass das Mate 20 Pro nun auch kabellos (Qi-Standard) geladen werden kann. Mit einem optionalen 15-Watt-Ladepad sollte ebenfalls flott geladen werden können.
Aus / Standby | 0.01 / 0.3 Watt |
Idle | 0.95 / 2.17 / 2.25 Watt |
Last |
4.47 / 6.15 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Huawei Mate 20 Pro 4200 mAh | Huawei Mate 10 Pro 4000 mAh | Samsung Galaxy S9 Plus 3500 mAh | Sony Xperia XZ2 Premium 3540 mAh | Apple iPhone Xs Max 3174 mAh | Xiaomi Mi 8 Explorer Edition 3000 mAh | OnePlus 6 3300 mAh | LG G7 ThinQ 3000 mAh | Durchschnittliche HiSilicon Kirin 980 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 15% | 30% | -1% | 8% | -54% | 17% | -8% | -3% | -8% | |
Idle min * | 0.95 | 0.85 11% | 0.68 28% | 0.67 29% | 1 -5% | 1.8 -89% | 0.6 37% | 1.16 -22% | 0.802 ? 16% | 0.895 ? 6% |
Idle avg * | 2.17 | 1.15 47% | 0.95 56% | 2.5 -15% | 1.4 35% | 2.9 -34% | 1 54% | 1.98 9% | 2.07 ? 5% | 1.453 ? 33% |
Idle max * | 2.25 | 1.23 45% | 1.09 52% | 2.51 -12% | 1.7 24% | 3.5 -56% | 1.6 29% | 2.07 8% | 2.38 ? -6% | 1.613 ? 28% |
Last avg * | 4.47 | 4.12 8% | 4.58 -2% | 4.3 4% | 4.6 -3% | 4.8 -7% | 4.3 4% | 4.51 -1% | 4.87 ? -9% | 6.5 ? -45% |
Last max * | 6.15 | 8.42 -37% | 5.16 16% | 6.87 -12% | 6.7 -9% | 11.2 -82% | 8.6 -40% | 8.3 -35% | 7.46 ? -21% | 9.86 ? -60% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Bei den Akkulaufzeiten kann das Huawei Mate 20 Pro trotz der recht hohen Verbrauchswerte die Konkurrenz hinter sich lassen. Dies hat es vor allem seinen großen Akku zu verdanken und weniger seiner Effizienz, denn der Vorsprung zur Konkurrenz schmilzt deutlich dahin, obwohl diese teilweise wesentlich kleinere Energiespeicher bietet. Dazu muss aber auch gesagt werden, dass wir die Tests alle mit aktiviertem Leistungsmodus und maximaler Panelauflösung gemacht haben. Wer hier bereit ist Kompromisse einzugehen, kann sicherlich noch wesentlich mehr Laufzeit aus dem Mate 20 Pro herauskitzeln. Aber die Chinesen sollten dennoch an der Effizienz schrauben, welche sich durch kommende Updates sicherlich noch verbessern wird, zumal wir die Tests nicht mit einer Pre-Version gemacht haben.
Huawei Mate 20 Pro 4200 mAh | Huawei Mate 10 Pro 4000 mAh | Samsung Galaxy S9 Plus 3500 mAh | Sony Xperia XZ2 Premium 3540 mAh | Apple iPhone Xs Max 3174 mAh | Xiaomi Mi 8 Explorer Edition 3000 mAh | OnePlus 6 3300 mAh | LG G7 ThinQ 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 14% | -23% | -27% | -14% | -14% | -5% | -8% | |
Idle | 1747 | 1744 0% | 1343 -23% | 1347 -23% | 1305 -25% | 1401 -20% | 1806 3% | 1662 -5% |
H.264 | 854 | 929 9% | 674 -21% | 520 -39% | 801 -6% | 921 8% | 791 -7% | 908 6% |
WLAN | 767 | 818 7% | 521 -32% | 547 -29% | 742 -3% | 694 -10% | 762 -1% | 591 -23% |
Last | 282 | 398 41% | 237 -16% | 235 -17% | 223 -21% | 191 -32% | 246 -13% | 260 -8% |
Pro
Contra
Fazit
Huawei stellt mit dem Mate 20 Pro ein tolles Smartphone auf die Beine, welches mit allerlei Highend-Spezifikationen ausgestattet ist. Neben dem neuen schnellen Kirin-SoC gibt es eine tolle Triple-Kamera, einen dicken Akku mit guten Laufzeiten, schnellen Kommunikationsmodulen, eine IP68-Zertifizierung sowie superschnelles Laden, egal ob kabelgebunden und induktiv.
Huawei dreht beim Mate 20 Pro an den richtigen Stellschrauben und offeriert ein Highend-Smartphone, welches dieses Prädikat mehr als verdient hat.
Viel Kritik muss sich das Huawei-Smartphone nicht gefallen lassen. Der Lautsprecher ist eher gehobener Durchschnitt als Spitze und die Energieeffizienz ist noch ausbaufähig, was aber schon jetzt locker durch den dicken Akku kompensiert wird. Das Experiment mit dem neuen Speicherkartenstandard sehen wir skeptisch, da sich uns kein erkennbarer Mehrwert bietet. Schade ist zudem, dass die größeren Speichervarianten des Mate 20 Pro dem asiatischen Raum vorbehalten bleiben.
Die Bewertung wurde auf die neue Version 7 umgestellt. Zum Zeitpunkt des Tests erreichte das Huawei Mate 20 Pro 91,5 Prozent (V6).
Huawei Mate 20 Pro
- 31.08.2022 v7 (old)
Allen Ngo, Daniel Schmidt