Test Samsung Galaxy S9 Plus Smartphone
Das Samsung Galaxy S9 Plus (SM-G965F) tritt die Nachfolge des Galaxy S8+ an. Nachdem die Koreaner im letzten Jahr das Design grundlegend verändert hatten, betreibt der Hersteller beim diesjährigen Modell Feintuning. Dazu zählt ein neues SoC, mehr Arbeitsspeicher und die Kamera wurde überarbeitet. Diese kann nun automatisch zwischen einer 1,5er- und 2,4er-Blende wechseln. Außerdem ist dies das erste Galaxy-S-Modell mit einer Dual-Kamera.
Die übrige Ausstattung erinnert stark an den Vorgänger. 64 GB UFS-2.1-Speicher, microSD-Unterstützung, ein wasser- sowie staubdichtes Gehäuse und ein Infinity-Edge-Display. Bluetooth 5.0, schnelles LTE Cat. 18 und eine umfassende Sensorenausstattung runden das Gesamtpaket ab. Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Preisanhebung. Das Samsung Galaxy S9+ startet mit einer unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von 949 Euro. Eine 256-GB-Version ist zudem exklusiv dem Samsung Shop vorbehalten und schlägt mit 1.049 Euro ins Portmonee.
Messen lassen muss sich das Premium-Handy an der versammelten Konkurrenz. Wir ziehen vor allem das Apple iPhone X, Huawei Mate 10 Pro, LG V30, Google Pixel 2 XL, HTC U11 Plus und Motorola Moto Z2 Force zum Vergleich heran, aber auch günstigere Modelle wie das OnePlus 5T und Honor View 10.
Nachtrag 29.05.2018: Samsung rollt eine neue Firmware aus. Details entnehmen Sie bitte dem Abschnitt Software.
Gehäuse - Samsung-Handy nicht dauerhaft dicht
Das Samsung Galaxy S9 Plus besitzt wieder ein schickes Gehäuse aus Corning Gorilla Glas 5 und Aluminium. Es liegt prima in der Hand, auch wenn es etwas kantiger wirkt als sein Vorgänger und 17 Gramm schwerer ist. Es ist in den Farben Midnight Black, Coral Blue und Lilac Purple erhältlich.
Die Verarbeitung ist sehr gut. Die Spaltmaße liegen eng und gleichmäßig an und Verwindungsversuche lässt das Smartphone ungerührt über sich ergehen. Jedoch knarzt es leicht im Inneren des Gehäuses. Die Stiftung Warentest hat das Handy auch einem ausführlichen Falltest (wir berichten) unterzogen und bis auf wenige Kratzer hat es diesen bestanden. Das war beim Vorgänger noch anders. Schön, dass Samsung an diesem Punkt so effektiv nachgebessert hat.
Irreführend ist hingegen weiterhin die Bezeichnung der Schutzart, welche der Hersteller mit IP68 beziffert, was eigentlich bedeutet, dass das Handy sowohl staub- als auch wasserdicht ist. Im Kleingedruckten schränkt Samsung dies jedoch ein und reduziert den nominellen Schutz vor dauerhaftes Eintauchen in Wasser auf ein zeitweiliges (30 Minuten) bis zu einer Tiefe von 1,5 Metern – ergo IP67.
Der Kartenschlitten an der Oberkante des Smartphones kann je nach Modell eine Nano-SIM- und eine microSD-Karte beziehungsweise zwei Nano-SIM-Karten (Duos) aufnehmen. Leider ist dieser nur aus dünnem Kunststoff gefertigt. Der Akku ist fest verbaut und kann vom Nutzer nicht gewechselt werden.
Ausstattung - Fast alles drin im Galaxy Smartphone
Das Samsung Galaxy S9 Plus bietet eine umfassende Sensorenausstattung, welche kaum Wünsche offenlässt, dazu zählt unter anderem auch wieder ein Herzfrequenzmesser. Auch in puncto Funktechnik ist alles an Bord. Neben Bluetooth 5.0 werden auch NFC, MST und Ant+ geboten. Ersteres unterstützt wieder Dual-Audio und kann zwei Lautsprecher gleichzeitig ansteuern. Außerdem wird für hochauflösende Audioinhalte aptX unterstützt.
Der microSD-Kartenslot unterstützt gemäß der Herstellerspezifikationen Medien mit einer Größe von bis zu 400 GB, was zum Zeitpunkt des Tests das Maximum darstellt. Der SDXC-Standard reicht bis zu 2 TB, weshalb auch größere Karten in Zukunft kein Problem darstellen dürften. Aufgrund der hohen Performanceunterschiede zwischen dem internen und dem optionalen Speicher ist es nicht möglich, eine microSD-Karte als internen Speicher zu formatieren oder Apps dorthin auszulagern.
Die USB-Schnittstelle besitzt nun die aktuelle Typ-C-Bauform und unterstützt den Übertragungsstandard 3.1 (Gen. 1). Außerdem ist sie OTG-fähig, sodass mittels Adapter Peripheriegeräte oder Speichermedien angeschlossen werden können. Des Weiteren ist es auch möglich, andere Geräte mit dem Galaxy S9 Plus zu laden, und die Schnittstelle beherrscht ebenso die Bildausgabe über HDMI und DisplayPort 1.2.
Nur auf einen Radioempfänger und einen Infrarotsender muss der Nutzer verzichten.
Software - Android Oreo ohne große Verbesserungen
Auf dem Samsung Galaxy S9 Plus kommt als Betriebssystem Google Android 8.0 Oreo zum Einsatz, über welches die Koreaner die Samsung-UI 9.0 streifen. Rein optisch unterscheidet sich das neuere Betriebssystem kaum von dem Android 7, welches unter anderem im Galaxy Note 8 verwendet wird. Das Sicherheitspatch-Level ist zum Zeitpunkt des Tests auf dem Stand vom 01. März 2018 und damit topaktuell.
Ebenfalls wieder an Bord ist Samsung eigener Assistent Bixby. Dieser hat sich seit seiner Einführung jedoch gefühlt kaum weiterentwickelt und wird auch weiterhin nicht in deutscher Sprache angeboten, sondern beschränkt sich auf Koreanisch, Chinesisch und Englisch.
Die neuen AR-Emojis sind eher eine nette Spielerei als ein gut ausgereiftes Feature. Vor allem die Live-Bewegungen werden meistens nur dezent umgesetzt und der Mund des eigenen digitalen Ichs zittert oft nervös. Besser gefallen uns die in sozialen Medien verfügbaren Sticker, auch wenn der Wiedererkennungswert nicht sonderlich hoch ist.
Bekannte Funktionen wie die Edge-Leiste oder der Game-Launcher sind wieder mit an Bord sowie Samsungs eigener App-Store. Des Weiteren sind Apps von Microsoft und Facebook vorinstalliert, welche sich nicht restlos entfernen, sondern lediglich deaktivieren lassen. Viele Google-Apps lassen sich hingegen vollständig löschen. Leider verzichtet Samsung auf die Möglichkeit mehrere Benutzerkonten auf dem Smartphone einrichten zu können.
Nachtrag 29.05.2018: Samsung rollt eine neue Firmware (356 MB) aus, welche die Performance von VoLTE und VoWifi verbessern soll. Wer im Besitzt einer Duos-Variante des Galaxy S9+ ist, dem steht nun auch Dual-VoLTE zur Verfügung. Die Google-Sicherheitspatches werden auf dem Stand vom 1. Mai 2018 aktualisiert.
Kommunikation - Galaxy-Smartphone mit modernen Standards
Das Samsung Galaxy S9 Plus bietet eine breite Unterstützung an Mobilfunkfrequenzen. Die Koreaner setzen jedoch nicht auf eine globale Version, sondern auf mehrere regionale Varianten. Die in Europa erhältliche Version SM-G965F unterstützt bis zu 35 Frequenzbänder, während die US-Variante SM-G965U sogar 40 Bänder und das G965W für Kanada 41 Bänder beherrscht. Dies sind jedoch nicht nur LTE-Bänder, sondern vor allem auch CDMA-Frequenzen, welche in Europa nicht benötigt werden. Die Geschwindigkeit des LTE-Moduls (Cat. 18) beläuft sich auf bis zu 1,2 GBit/s im Download, damit gehört das Samsung Galaxy S9 Plus aktuell zu den schnellsten Handys. Der Empfang war innerhalb der Großstadt gut und gibt keinen Anlass zur Kritik.
Beim WLAN-Modul hat sich im Vergleich zum Vorgänger Galaxy S8 Plus nichts verändert. Unterstützt werden die IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac mit VHT80 MU-MIMO sowie 1024 QAM (10 Bit Quadratamplitudenmodulation). Nominell sollte das Galaxy S9 Plus somit die gleiche Performance bieten wie sein Vorgänger, doch die Koreaner haben etwas Feinschliff betrieben und vor allem die Geschwindigkeit beim Empfang von Daten verbessert, im Gegenzug fallen die Sendeeigenschaften etwas ab, unterm Strich bietet das Smartphone in Verbindung mit unserem Referenzrouter Linksys EA8500 eine sehr gute Performance.
Wer mehrere WLAN-Zugangspunkte in seinem Büro oder Heim besitzt, wird jedoch leider feststellen müssen, dass das Galaxy S9 Plus ein wenig träge beim automatischen Wechsel zum stärkeren Zugangspunkt ist. Dies sorgte bei uns im Test immer wieder mal dafür, dass wir entnervt die WLAN-Verbindung ein- und wieder ausschalteten, um mit dem näheren Hotspot verbunden zu werden. Das ist jedoch ein recht weit verbreitetes Problem unter Smartphones. Lediglich das Huawei Mate 10 Pro sticht im Vergleichsfeld etwas heraus, da es aufgrund seiner Wifi+ Technologie erheblich schneller den Zugangspunkt wechselt.
Für die Positionsbestimmung nutzt das Samsung Galaxy S9 Plus die Satellitennavigationssysteme GPS, Glonass, BeiDou, QZSS und Galileo, womit es sehr breit aufgestellt ist. Zusätzlich besitzt es ein Barometer. Der Satfix findet im Freien praktisch sofort statt, dauert in Gebäuden jedoch etwas länger. Selbst am Kellerfenster war noch eine Ortung möglich.
Um die Ortung des Handys besser einschätzen zu können, haben wir es mit auf eine kleine Radtour genommen, bei der es sich dem Vergleich mit dem Fahrrad-Computer Garmin Edge 500 stellen muss. Tatsächlich messen beide Systeme die gleiche Distanz und zeichnen auch im direkten Vergleich einen sehr ähnlichen Streckenverlauf auf. Dieser ist zwar bei beiden nicht ganz tadellos, liefert aber dennoch ein sehr gutes Gesamtbild.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefonie-App des Samsung Galaxy S9 Plus hat sich im Vergleich zum Vorgänger leicht verändert und ist nun schlanker geworden. Der Reiter „Orte“ wurde ersatzlos gestrichen und es kann nur noch zwischen der Anrufliste, den eigenen Kontakten und dem Ziffernfeld gewechselt werden.
Die Sprachqualität des Handys ist gut und gibt keinen Anlass zur Kritik, wenn der Provider VoLTE unterstützt. Mit der 3G-Verbindung ist es hörbar rauschiger, aber bewegt sich immer noch auf einem guten Niveau. Besser dürfte die Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen funktionieren, diese lässt nämlich immer wieder mal kleine abgehakte Fetzen durchdringen. Auch im Lautsprechermodus macht das Galaxy S9 Plus eine gute Figur, wenn auch die Wiedergabe dann etwas hallt, kann das Smartphone auch mal auf den Tisch gelegt werden, um die Hände frei zu haben. Auch WLAN-Telefonie beherrscht das Gerät.
Das Gerät ist sowohl als Single- als auch als Dual-SIM-Variante erhältlich. Letztere trägt die Bezeichnung Duos und kann anstatt einer microSD-Karte dann eine weitere Nano-SIM aufnehmen. Dual-VoLTE gibt es jedoch nicht.
Kameras - Starke Dual-Kamera
Die Frontkamera (Samsung S5K3H1) des Samsung Galaxy S9 Plus ist nominell die gleiche wie im Vorgänger. Sie bietet 8 MP, eine nominelle Blendenöffnung von f/1.7 und sogar einen Autofokus. Die Kamera bietet zudem eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten und Filtern. Mit der Selfie-Fokus-Funktion können auch mit der Frontkamera Aufnahmen erstellt werden, die das Motiv mit einem unscharfen Hintergrund einrahmen. Das klappt ganz ordentlich, jedoch beherrschen dies Konkurrenten wie das Pixel 2 XL oder das iPhone X besser. Die Fotos sind bei Tageslicht gut und überzeugen durch eine scharfe Darstellung und eine vergleichsweise hohe Dynamik. Auch bei Schummerlicht gelingen noch gute Aufnahmen, jedoch gesellt sich ein sichtbares Rauschen dazu.
Videos können mit der Kamera an der Front in einer Vielzahl von Formaten erstellt werden, darunter auch in 18,5:1 (2.224 x 1.080 Pixel) und QHD (2.560 x 1.440 Pixel). Die Bildwiederholrate ist auf 30 FPS beschränkt.
Wir haben die Abbildungsleistung der Frontkamera des Galaxy S9 Plus unter kontrollierten Lichtbedingungen nochmals in Augenschein genommen. Dabei zeigt sich schnell, dass sie in puncto Schärfe und Detailreichtum schnell an ihre Grenzen stößt, denn feine Details werden leicht unscharf dargestellt, was für Selfies jedoch durchaus von Vorteil sein kann.
Das S9 Plus ist das erste Smartphone der Galaxy-S-Serie mit einer Dual-Kamera auf der Rückseite. Samsung bietet hier eine ähnliche Lösung wie im Galaxy Note 8 und offeriert neben der Hauptkamera, die so auch im kleineren Galaxy S9 verbaut ist, eine zweite Linse, welche sowohl den Bokeh-Effekt für die Porträtaufnahmen verbessern soll als auch als zweifacher optischer Zoom dient.
Bei der Hauptkamera (Samsung SLSI_SAK2L3_FIMC_IS) hat Samsung sich was Neues einfallen lassen und stattet diese mit einer modularen Blende aus, welche je nach Lichtbedingungen zwischen einer f/1.5er und einer f/2.4er Blende umschalten kann. Dies kommt vor allem den Aufnahmen bei Tageslicht entgegen, da diese in hellen Bereichen weniger zu Überbelichtung neigen und tolle scharfe Bildergebnisse liefern. Der Dynamikumfang ist beim iPhone X etwas höher, dafür überzeugt das Galaxy S9 Plus mit einer besseren Detailzeichnung. Auch in Situationen mit wenig Umgebungslicht macht das Smartphone seine Sache richtig gut. Die Aufnahmen wirken nicht mehr ganz so künstlich aufgehellt wie noch beim Galaxy S8+ und besitzen eine klarere Kantenzeichnung. Auch die Farben werden recht gut eingefangen.
Wer den Pro-Modus nutzt, kann sogar noch etwas bessere Ergebnisse erzielen. Dort lassen sich der Weißabgleich, die Lichtempfindlichkeit (ISO 50 - 800), die Belichtungszeit (1/24000 - 10 s), der Fokus sowie die Blendengröße manuell einstellen. Außerdem können im Pro-Modus Aufnahmen im RAW-Format gespeichert werden. Die Live-View-Funktion wurde ein wenig verbessert, arbeitet bei langen Belichtungszeiten aber immer noch nicht zuverlässig.
Für die zweite Linse steht der Pro-Modus nicht zur Verfügung. Durch ihre geringe Lichtempfindlichkeit eignet sie sich auch hauptsächlich für den Einsatz bei Tageslicht und beginnt ansonsten recht schnell zu rauschen. Positiv ist jedoch, dass beide Optiken der Dual-Kamera mit einem optischen Bildstabilisator (OIS) ausgestattet sind.
Videos nimmt das Samsung Galaxy S9 Plus nun endlich auch in Ultra HD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf. Die Farben sind zwar recht stark gesättigt, aber die Aufnahmen sind richtig gut. Leider ist die Aufnahmedauer in diesem Setting auf fünf Minuten, bei UHD mit 30 FPS und Full HD mit 60 FPS auf zehn Minuten begrenzt.
Neu ist zudem der Super-Slow-Motion-Modus mit 960 Bildern pro Sekunde, welcher bereits letztes Jahr im Sony Xperia XZ Premium seine Premiere feierte. Samsung legt dabei ein Bildquadrat fest, welches den Modus automatisch aktiviert, wenn die Kamera dort eine Bewegung wahrnimmt. Das ist eine prima Idee und klappt auch recht gut, zumal dies vier Mal pro Video möglich ist. Leider ist die Qualität der Aufnahmen jedoch nur bei optimalen Lichtbedingungen akzeptabel und nimmt bei schwächerem Licht stark ab. Das Bild wirkt dann sehr unruhig, verrauscht und dunkel. Auch die geringe Auflösung der Aufnahmen (720p) beschränkt den Einsatz der Videos auf Social-Media-Anwendungen. In diesem Punkt ist Sony einen Schritt weiter und wird im Xperia XZ2 bereits Full HD ermöglichen, jedoch ohne die praktische Automatik.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Die Dual-Kamera des Samsung Galaxy S9 Plus haben wir unter kontrollierten Lichtbedingungen abermals in Augenschein genommen. Auch hier werden die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Optiken und Blendenmodi sichtbar. Den höchsten Detailgrad können wir mit der f/2.4er-Blende der Hauptoptik beobachten, welche auch Farbverläufe gut meistert. Der Schärfeabfall ist hier besonders gut in den beiden oberen Ecken zu beobachten und rechts etwas stärker ausgeprägt. Auch mit der f/1.5er-Blende gelingen noch gute Aufnahmen, wenn auch hier feine Details bereits in der Bildmitte nicht mehr tadellos abgebildet werden, jedoch immer noch feiner als beim Teleobjektiv, welches hier die schwächste Performance bietet.
Mit dem ColorChecker Passport überprüfen wir die Farbdarstellung der Dual-Kamera, dabei ist im unteren Teil eines jeden Feldes die Referenzfarbe auf den Bildern dargestellt. Die Sättigung ist erwartungsgemäß etwas kräftiger, aber nicht zu aufdringlich. Beim Teleobjektiv fällt auf, dass die Farben sichtbar dunkler dargestellt werden als mit der Hauptoptik.
Zubehör und Garantie
Im Lieferumfang des Samsung Galaxy S9 Plus befindet sich ein schwarzes modulares Netzteil (9,0 V, 1,67 A; 5,0 V, 2,0 A), ein passendes USB-Kabel (Type-A-auf-Type-C), zwei OTG-Adapter (Type-C-auf-Type-A und Type-C-auf-Micro-USB), ein SIM-Werkzeug, ein AKG-In-Ear-Headset mit Aufsätzen in unterschiedlichen Größen sowie verschiedene Faltblättchen zum Thema Sicherheit, Garantie und eine Kurzanleitung. In einigen Ländern liegt auch eine Silikonschutzhülle dem Gerät bei, in unseren Breitengraden wird jedoch darauf verzichtet.
Optionales Zubehör gibt es wieder reichlich im hauseigenen Shop. Dazu zählen unter anderem diverse Cover, eine induktive Ladestation (75 Euro) und einige andere Produkte.
Samsung gewährt zwei Jahre Garantie auf sein Produkt. Das beiliegende Zubehör erhält lediglich sechs und der Akku zwölf Monate. Die Händlergewährleistung bleibt davon unberührt.
Optional kann beim Kauf des Smartphones das Samsung Mobile Care Paket erworben werden, welches zusätzliche 119 Euro (159 Euro für die 256-GB-Variante) kostet. Dies deckt für 24 Monate Schäden wie Displaybruch, Flüssigkeitsschäden oder Akkudefekte ab. Bei jedem Schaden muss eine zusätzliche Selbstbeteiligung des Kunden in Höhe von zehn Prozent des Kaufpreises entrichtet werden.
Eingabegeräte & Bedienung
An der Bedienung des Samsung Galaxy S9 Plus hat der Hersteller relativ wenig verändert. Der kapazitive Touchscreen wird von Corning Gorilla Glas 5 geschützt und erkennt bis zu zehn Berührungen gleichzeitig. Eingaben werden zuverlässig erfasst und schnell umgesetzt. Samsung setzt auch weiterhin auf sein eigenes Tastaturlayout, welches sehr aufgeräumt wirkt, jedoch vor allem mit aktivierter automatischer Rechtschreibkorrektur gerne mal für Mehrarbeit sorgt. Das Layout lässt sich aber problemlos mit einem anderen aus dem Play Store ersetzen.
Die physischen Tasten des Smartphones sind gut verarbeitet und eingepasst. Neben dem Power-Button zählen dazu die Lautstärkewippe und der Bixby-Button. Letzterer startet auch im gesperrten Zustand eine Übersicht, welche die kommenden Termine, Infos zum Wetter, Samsung Health, Nachrichtenmeldungen und vieles mehr auf einer Seite zusammenfasst. Wenn Bixby einmal eingerichtet wurde, kann der Button auch deaktiviert werden. Leider lässt er sich nicht anderweitig belegen.
Der Fingerabdruckscanner hat seine Position glücklicherweise geändert und ist nun unterhalb der Dual-Kamera des Galaxy S9 Plus angeordnet, wodurch er erheblich besser erreichbar ist. Die Erkennungsraten des Sensors sind gut, jedoch dürfte die Entsperrgeschwindigkeit gerne schneller sein. Die alternativ beziehungsweise zusätzlich angebotene Gesichtserkennung und der Iris-Scanner sind jedoch noch langsamer und erstere ist auch nicht sonderlich sicher. Ein weiterer Nachteil am Iris-Scanner ist, dass wir das Galaxy Handy oft auf Gesichtshöhe anheben müssen, um eine fehlerfreie Erkennung zu ermöglich. Dies klappt beispielsweise mit Apples Face-ID erheblich besser und schneller.
Die Android-Bedienelemente sind wieder auf dem Display zu finden. Der Einhandmodus kann sowohl durch eine Wischgeste als auch dreifaches Tippen des Onscreen-Homebuttons aktiviert werden und verkleinert den gesamten Bildschirmbereich auf ein gut erreichbares Maß.
Display - Leicht optimiertes Galaxy S8-Panel
Mit etwas Feintuning muss sich das Super AMOLED-Display des Samsung S9 Plus gegenüber seinem Vorgänger begnügen, was nicht mal ein Malus ist, da es sich um ein hervorragendes Panel handelt. Das Display misst 6,2 Zoll (15,75 cm, 97,56 cm²). Mit seinem 18,5:9-Verhältnis bietet das Smartphone bis zu 2.960 x 1.440 Bildpunkte, voreingestellt ist ab Werk jedoch die geringe Auflösung von 2.220 x 1.080 Pixel. Das spart zwar Strom, aber wer die volle Pracht des erstklassigen Displays genießen möchte, sollte die Einstellungen ändern.
Die Leuchtkraft des Infinity Edge-Displays liegt minimal über dem Niveau des Vorgängers und erreicht mit aktiviertem Umgebungslichtsensor im Schnitt 571 cd/m² bei einer vollflächigen Weißdarstellung. Bei einer gleichmäßigen Verteilung von dunklen und hellen Flächen (APL50) erreicht das Panel bei einer Messung in der Displaymitte bis zu 691 cd/m², was niedriger als noch beim Galaxy S8+ ist. Samsung hat im Rahmen der Vorstellung sogar bis zu 1.000 cd/m² angekündigt. Wer die Leuchtkraft manuell regelt, dem stehen maximal 325 cd/m² zur Verfügung.
Die Ausleuchtung ist dafür sehr gleichmäßig und aufgrund der verwendeten OLED-Technologie kann das Display absolutes Schwarz darstellen, sodass dessen Kontrastverhältnis in der Theorie gegen unendlich tendiert. Ein augenschonender Blaulichtfilter ist ebenfalls an Bord und sorgt in Verbindung mit der geringen Minimalleuchtkraft für angenehme Leseabende. Leider wird auch im Galaxy S9 Plus wieder Pulsweitenmodulation (PWM) für die Helligkeitssteuerung eingesetzt, was für eine schnellere Ermüdung der Augen sorgt und bei empfindlichen Personen sogar Kopfschmerzen verursachen kann. Die geringe Frequenz ist da nicht gerade von Vorteil, jedoch ist der Amplitudenverlauf sehr flach, was dies durchaus wieder wettmachen kann. Ebenso ist die aus dem Vorgänger bekannte Always-On-Display-Funktion und HDR-Unterstützung wieder an Bord.
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Ausleuchtung: 96 %
Helligkeit Akku: 565 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 2.3 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.9 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.16
Samsung Galaxy S9 Plus Super AMOLED, 2960x1440, 6.2" | Samsung Galaxy S8 Plus Super AMOLED, 2960x1440, 6.2" | Apple iPhone X Super AMOLED, 2436x1125, 5.8" | Huawei Mate 10 Pro OLED, 2160x1080, 6" | Google Pixel 2 XL P-OLED, 2880x1440, 6" | HTC U11 Plus Super LCD 6, 2880x1440, 6" | OnePlus 5T AMOLED, 2160x1080, 6" | |
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Bildschirm | 11% | 19% | 8% | -24% | -15% | -8% | |
Helligkeit Bildmitte | 565 | 560 -1% | 600 6% | 629 11% | 415 -27% | 361 -36% | 425 -25% |
Brightness | 571 | 562 -2% | 606 6% | 636 11% | 420 -26% | 356 -38% | 423 -26% |
Brightness Distribution | 96 | 93 -3% | 94 -2% | 94 -2% | 87 -9% | 90 -6% | 92 -4% |
Schwarzwert * | 0.21 | ||||||
Delta E Colorchecker * | 2.3 | 1.7 26% | 1.2 48% | 1.7 26% | 2.7 -17% | 2.5 -9% | 2.1 9% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 4.8 | 3.4 29% | 3 37% | 3.6 25% | 4.3 10% | 5.3 -10% | 3.4 29% |
Delta E Graustufen * | 1.9 | 1.6 16% | 1.6 16% | 2.4 -26% | 3.3 -74% | 1.7 11% | 2.5 -32% |
Gamma | 2.16 102% | 2.13 103% | 2.23 99% | 2.15 102% | 2.36 93% | 2.21 100% | 2.32 95% |
CCT | 6332 103% | 6435 101% | 6707 97% | 6337 103% | 6787 96% | 6580 99% | 6455 101% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 81.57 | ||||||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.87 | ||||||
Kontrast | 1719 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 215.5 Hz | ||
Das Display flackert mit 215.5 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 215.5 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Die Farbdarstellung des Super AMOLED-Panels im Samsung Galaxy S9+ haben wir uns mit Hilfe eines Fotospektrometers und der Analysesoftware CalMAN vorgenommen. Samsung stellt ab Werk eine anpassungsfähige Anzeige ein, welche in den entsprechend kompatiblen Apps die Ansicht optimiert. Dieses Profil sorgt sonst jedoch für eine recht kühle Bilddarstellung. Wer eine natürlichere Farbwiedergabe bevorzugt, kann diese manuell optimieren. Auf dem Screenshot sind die Einstellungen für eine möglichst natürliche Farbwiedergabe zu sehen, welche übrigens den recht großen Farbraum DCI-P3 verwendet.
Die übrigen drei vordefinierten Profile unterscheiden sich vor allem in den genutzten Zielfarbräumen. In allen Modi wird mittlerweile ein möglichst natürlicher Weißpunkt angestrebt. Der Kino-Modus nutzt ebenfalls den DCI-P3-Farbraum, während der Photo-Modus einen verkleinerten Adobe RGB-Farbraum nutzt, um mehr Abstufungen von Grün darstellen zu können. Die genaueste Farbwiedergabe konnten wir im Modus Einfach messen, welcher jedoch mit sRGB auch nur den kleinsten Farbraum unterstützt.
Die Delta-E-Abweichungen sind in allen Modi gering. Lediglich bei der Anpassungsfähigen Anzeige ist überhaupt ein Farbstich (Blau) für das menschliche Auge sichtbar. Bei den Farben gibt es kleinere Ausreißer, aber selbst diese sind nicht gravierend oder verfälschen die Darstellung. So zeigt beispielsweise im Photo-Modus die Farbe Grün (dE 4,3) die höchste Abweichung. Einige der Konkurrenten stellen die Farben jedoch noch ein wenig exakter dar, allen voran das iPhone X, aber auch das Huawei Mate 10 Pro, wenn die Einstellungen angepasst werden.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 15 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind kurz wodurch sich der Bildschirm auch für Spiele gut eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 17 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Im Freien hinterlässt das Samsung Galaxy S9 Plus einen sehr guten Eindruck und kann vor allem durch seine hohe Displayhelligkeit überzeugen. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung bleiben Inhalte gut erkennbar. Allenfalls können sich Spiegelungen der Glasoberfläche störend auswirken.
Die Blickwinkelstabilität des Galaxy-S9+-Handys liegt auf dem Niveau des Vorgängers. Selbst bei sehr flachen Betrachtungswinkeln stellt sich der leichte Farbschleier, welcher für OLED-Displays typisch ist, erst ab etwa 100 Grad ein. Mit diesem geht ein leichter Helligkeitsabfall einher. Ghosting-, Glow- oder Clouding-Effekte sind dem Infinity-Display jedoch fremd.
Leistung – Galaxy S9+ mit erheblich stärkerer CPU
Das Samsung Galaxy S9+ hat das neue Spitzen-SoC der Koreaner an Bord, den Exynos 9810. Die CPU besteht aus zwei Clustern. Das Leistungscluster nutzt vier Exynos-M3-Kerne, welche mit bis zu 2,9 GHz takten können. Der Stromsparcluster wird von vier ARM Cortex-A55-Kernen angetrieben, welche jeweils mit bis zu 1,9 GHz arbeiten können. Unterstützt wird das System von 6 GB LPDDR4x-Arbeitsspeicher. Die größere Menge an RAM, gegenüber dem Galaxy S9, erklärt Samsung damit, dass dieser für die Dual-Kamera benötigt wird. Für die Grafikberechnungen ist eine ARM Mali-G72 MP18 integriert.
In den Benchmarks macht die CPU einen guten Eindruck und liefert im Geekbench Bestwerte, nur das iPhone X ist noch schneller. Ein ähnliches Bild zeigt sich im AnTuTu v6, in dem das Galaxy-Handy sogar das Apple-Smartphone übertrumpfen kann. In anderen Systembenchmarks wie Basemark OS II und dem PCMark landet das Spitzen-Smartphone der Koreaner jedoch nur im Mittelfeld. Gefühlt ist die Systemperformance gut, zeigt aber an manchen Stellen kleinere Ruckler.
Auch die neue GPU liefert zwischen 12 und 41 % mehr Leistung im GFXBench, kann in den Offscreen-Tests jedoch am iPhone nicht vorbeiziehen. Bei den Onscreen-Tests, welche wir mit maximaler Auflösung durchgeführt haben, liefern auch einige Android-Konkurrenten bessere Frameraten, da nicht alle auf eine QHD-Auflösung setzen. Im 3DMark sieht es noch etwas schlechter für das Galaxy S9+ aus. In den stärker beanspruchenden Benchmarks erzielen auch einige Kontrahenten mit dem nominell schwächeren Snapdragon 835 bessere Resultate.
Lightmark - 1920x1080 1080p (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S9 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus | |
Huawei Mate 10 Pro | |
Google Pixel 2 XL | |
HTC U11 Plus | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9810 (34 - 35.8, n=2) |
Das Surfen im Web macht mit dem Samsung Galaxy S9+ viel Freude und geht im vorinstallierten Samsung-Browser flott von der Hand. Auch in den synthetischen Benchmarks macht das Samsung-Handy alles richtig und muss sich nur dem iPhone X geschlagen geben. Nur im WebXPRT muss sich das S9+ mit einem Platz im Mittelfeld begnügen.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone X (IOS 11.1.1) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Motorola Moto Z2 Force (Chrome 63.0.3239.111) | |
OnePlus 5T (Chrome 63) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9810 (62.9 - 69.6, n=4) | |
HTC U11 Plus (Chrome 63) | |
Google Pixel 2 XL (Chrome 62) | |
Samsung Galaxy S8 Plus (Samsung Browser 5.2) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
LG V30 (Chrome 62) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone X (IOS 11.1.2) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9810 (12933 - 15233, n=4) | |
Samsung Galaxy S8 Plus (Samsung Browser 5.2) | |
Motorola Moto Z2 Force (Chrome 63.0.3239.111) | |
OnePlus 5T (Chrome 63) | |
HTC U11 Plus (Chrome 63) | |
Google Pixel 2 XL (Chrome 62) | |
LG V30 (Chrome 62) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
LG V30 (Chrome 62) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
Google Pixel 2 XL (Chrome 62) | |
Motorola Moto Z2 Force (Chrome 63.0.3239.111) | |
HTC U11 Plus (Chrome 63) | |
OnePlus 5T (Chrome 63) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9810 (2060 - 3189, n=4) | |
Samsung Galaxy S8 Plus (Samsung Browser 5.2) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone X (IOS 11.1.2) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Apple iPhone X (Safari Mobile 11.0) | |
Google Pixel 2 XL (Chrome 62) | |
OnePlus 5T (Chrome 63) | |
HTC U11 Plus (Chrome 63) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9810 (163 - 202, n=3) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Motorola Moto Z2 Force (Chrome 63.0.3239.111) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
Samsung Galaxy S8 Plus (Samsung Browser 5.2) | |
LG V30 (Chrome 62) |
* ... kleinere Werte sind besser
Unser Testgerät ist mit 64 GB UFS-2.1-Speicher ausgestattet, wovon rund 50 GB nach dem ersten Start zu freien Verfügung stehen. Exklusiv im Samsung-Shop gibt es auch noch eine Variante mit 256 GB, die Version mit 128 GB wird in Europa nicht angeboten. Die Spitzengeschwindigkeiten des Speichers im Galaxy S9+ sind richtig gut, nur beim Lesen und Schreiben von kleinen Datenblöcken sind die Konkurrenten teilweise schneller.
Die Geschwindigkeit des microSD-Kartenslots haben wir mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M501 überprüft. Die Übertragungswerte liegen auf einem ordentlichen Niveau, reizen die Möglichkeiten der Karte jedoch nicht annährend aus.
Samsung Galaxy S9 Plus | Samsung Galaxy S8 Plus | LG V30 | HTC U11 Plus | Motorola Moto Z2 Force | Huawei P10 Plus | Durchschnittliche 64 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -12% | -28% | 77% | 38% | 81% | 40% | 533% | |
Sequential Read 256KB | 819 | 788 -4% | 669 -18% | 728 -11% | 696 -15% | 733 -11% | 696 ? -15% | 1887 ? 130% |
Sequential Write 256KB | 204.9 | 194.2 -5% | 193.2 -6% | 207.9 1% | 213.6 4% | 182.6 -11% | 224 ? 9% | 1471 ? 618% |
Random Read 4KB | 129.7 | 127.2 -2% | 78.2 -40% | 132.4 2% | 148.8 15% | 173.1 33% | 137.2 ? 6% | 278 ? 114% |
Random Write 4KB | 22.74 | 15.27 -33% | 10.21 -55% | 135.7 497% | 78.6 246% | 149.8 559% | 84.7 ? 272% | 311 ? 1268% |
Sequential Read 256KB SDCard | 79.2 ? | 71.1 ? -10% | 62.8 -21% | 75.4 ? -5% | 77.4 ? -2% | 54 ? -32% | 68.6 ? -13% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 67.2 ? | 57.2 ? -15% | 47.2 -30% | 51.3 ? -24% | 54.7 ? -19% | 33.61 ? -50% | 52.2 ? -22% |
Spiele – Galaxy S9+ bremst sich selbst aus
Das Samsung Galaxy S9 Plus besitzt eines der stärksten SoCs, die momentan in Smartphones verbaut werden, dazu gibt es ein hochauflösendes Display sowie Dual-Lautsprecher. Eigentlich eine hervorragende Kombination, doch leider reizen die Koreaner nicht immer die Möglichkeiten des Handys voll aus, sondern belegen es mit Framebegrenzungen wie dies bei den Titeln Asphalt 8 und Dead Trigger 2 der Fall ist. Die übrigen von uns mit GameBench getesteten Spiele liefern tolle Ergebnisse mit konstant hohen Frameraten.
Auch Sensoren und der Touchscreen geben keinen Anlass zur Kritik, sondern reagieren zügig und zuverlässig auf Eingaben.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps |
Battle Bay | |||
Einstellungen | Wert | ||
full resolution | 60 fps |
World of Tanks Blitz | |||
Einstellungen | Wert | ||
high, 0xAA, 0xAF | 59 fps |
Arena of Valor | |||
Einstellungen | Wert | ||
high HD | 60 fps |
Shadow Fight 3 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 60 fps |
Emissionen - Samsung-Handy mit guten Lautsprechern, aber schwächerem Akku
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Samsung Galaxy S9 Plus sind im Leerlauf nur minimal höher als die Umgebungstemperatur, erst unter andauernder Last erwärmt sich das Handy spürbar und erreicht stellenweise Körpertemperatur.
Das Temperaturverhalten des SoCs überprüfen wir mit dem GFXBench-Akkutest, welcher einen Benchmark dreißigmal hintereinander ausführt und sowohl den Ladestand des Akkus als auch die Framezahlen protokolliert. Sowohl im T-Rex-Test (OpenGL ES 2.0) als auch beim anspruchsvolleren Manhattan-Test (OpenGL ES 3.1) ergibt sich ein ähnliches Bild. Der Samsung-Chip zeigt sich anfangs sehr stabil und bricht dann nach 21 (T-Rex) beziehungsweise 18 (Manhattan) Durchläufen stark ein. Im Manhatten-Test erreicht das Galaxy S9+ dann nur noch rund zwei Drittel seiner ursprünglichen Leistung und im T-Rex-Test fällt der Performance-Verlust mit rund 15 % geringer aus.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher – Endlich Dual-Speaker im Galaxy S9+
Im Galaxy S9 Plus kommen erstmals in Samsungs Premium-Reihe auch zwei Lautsprecher für die Tonausgabe zum Einsatz. Diese bieten nicht nur subjektiv ein besseres Klangerlebnis, sondern können auch im Labor überzeugen. Die Mitten und Höhen werden linear wiedergegeben, leider sind sie etwas zu weit auseinander, weshalb der Klang nicht richtig ausgewogen ist.
Erfreulicherweise bietet das Galaxy S9+ weiterhin eine Audioklinke, welche eine rauscharme Wiedergabe ermöglicht. Die mitgelieferten Kopfhörer sind identisch mit denen des Vorgängers und bieten ein ordentliches Klangerlebnis, solange sie nicht zu laut aufgedreht werden. Wer einen kabellosen Kopfhörer nutzen möchte, kann auf aptX für Bluetooth zurückgreifen.
Samsung Galaxy S9 Plus Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 22.8% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (3.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.3% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 9% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 84% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 29% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 63% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Google Pixel 2 XL Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (88.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 28.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.5% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (19.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 26% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 67% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 46% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 47% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Apple iPhone X Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.3 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 14.9% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.1% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (19% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 20% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 71% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 41% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 51% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Samsung-Handys liegt auf einem sehr niedrigen Niveau, wurde jedoch auch bei manuell regulierter Leuchtkraft gemessen. Wird der Sensor hinzugeschaltet, erhöht sich der Verbrauch bei maximaler Helligkeit um 0,55 Watt. Auch die niedrigen Werte bei Last sind nur mit einem guten Energiemanagement des SoCs zu erklären, da wir beim Start des Galaxy S9+ sogar bis zu 10,5 Watt messen konnten.
Dem modularen Netzteil (9,0 V, 1,67 A; 5,0 V, 2,0 A) konnten wir an der Steckdose keinen Eigenverbrauch nachweisen. Das Always-On-Display hingegen zeigt sich zwar nicht energiehungrig, steigert den Verbrauch im Standby jedoch um 0,24 Watt.
Geladen ist das Galaxy S9+ am mitgelieferten Netzteil binnen 241 Minuten. Angesichts dessen, dass Quick Charge verbaut ist, dauert dies viel zu lange. An dieser Stelle wird Samsung sicherlich noch mit einem Update nachbessern. Kabelloses Laden ist ebenfalls wieder an Bord.
Aus / Standby | 0 / 0.09 Watt |
Idle | 0.68 / 0.95 / 1.09 Watt |
Last |
4.58 / 5.16 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Samsung Galaxy S9 Plus 3500 mAh | Samsung Galaxy S8 Plus 3500 mAh | Google Pixel 2 XL 3520 mAh | Apple iPhone X 2716 mAh | Huawei Mate 10 Pro 4000 mAh | LG V30 3300 mAh | HTC U11 Plus 3930 mAh | OnePlus 5T 3300 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -6% | -59% | -67% | -22% | -21% | -33% | -22% | |
Idle min * | 0.68 | 0.68 -0% | 1.28 -88% | 1.03 -51% | 0.85 -25% | 0.72 -6% | 0.51 25% | 0.58 15% |
Idle avg * | 0.95 | 1.13 -19% | 1.87 -97% | 2.4 -153% | 1.15 -21% | 1.37 -44% | 1.62 -71% | 1.44 -52% |
Idle max * | 1.09 | 1.16 -6% | 1.89 -73% | 2.6 -139% | 1.23 -13% | 1.41 -29% | 1.87 -72% | 1.53 -40% |
Last avg * | 4.58 | 4.69 -2% | 3.73 19% | 2.96 35% | 4.12 10% | 3.46 24% | 3.92 14% | 3.17 31% |
Last max * | 5.16 | 5.24 -2% | 8.08 -57% | 6.6 -28% | 8.42 -63% | 7.83 -52% | 8.27 -60% | 8.54 -66% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Angesichts der geringen Leistungsaufnahme des Samsung Galaxy S9+ sind wir über die schwächeren Akkulaufzeiten ein wenig überrascht, zumal es in allen Bereichen schlechter als sein Vorgänger abschneidet. Auch im Vergleichsfeld sind die Laufzeiten enttäuschend und nur das Apple iPhone X liefert eine schlechtere Performance, hat aber auch einen erheblich kleineren Akku.
Vor allem im Test „Surfen über WLAN“ ist das Ergebnis schwach. Selbst das Galaxy S8+ hält 41 % länger durch. Wer viel surft und seine Internetverbindung regelmäßig quält, wird wahrscheinlich keine großen Reserven im Alltag übrighaben.
Die üblichen Energiesparmodi sind ebenfalls wieder an Bord, doch Samsung sollte an dieser Stelle dringend mit einem Update nachbessern.
Samsung Galaxy S9 Plus 3500 mAh | Samsung Galaxy S8 Plus 3500 mAh | Google Pixel 2 XL 3520 mAh | Apple iPhone X 2716 mAh | Huawei Mate 10 Pro 4000 mAh | OnePlus 5T 3300 mAh | Motorola Moto Z2 Force 2730 mAh | LG V30 3300 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 21% | 17% | -7% | 48% | 24% | 23% | 32% | |
Idle | 1343 | 1565 17% | 1706 27% | 1292 -4% | 1744 30% | 1754 31% | 1630 21% | 1914 43% |
H.264 | 674 | 742 10% | 672 0% | 634 -6% | 929 38% | 799 19% | 811 20% | 822 22% |
WLAN | 521 | 736 41% | 581 12% | 564 8% | 818 57% | 718 38% | 531 2% | 774 49% |
Last | 237 | 275 16% | 302 27% | 180 -24% | 398 68% | 257 8% | 354 49% | 267 13% |
Pro
Contra
Fazit
Mit dem Galaxy S9 Plus gelingt Samsung abermals ein tolles Smartphone, das an vielen Stellen sinnvoll verbessert wurde, ohne echte Innovationen zu bieten. Die beiden Blendstufen der Hauptkamera sind eine tolle Sache und funktionieren im Alltag gut, auch die Bildqualität hat Samsung weiter optimiert. Die Super-Zeitlupe ist jedoch mehr eine Spielerei bei guten Lichtbedingungen und das Endprodukt bestens für soziale Netzwerke geeignet und auch die AR-Emojis funktionieren eher schlecht als recht. Die Ähnlichkeit zum Nutzer ist ebenfalls eher reine Glückssache.
Dennoch liefern die Koreaner abermals ein tolles Produkt. Ein schneller Prozessor, ein tolles Display, ein besser positionierter Fingerabdruckscanner, erweiterbarere Speicher, gute Stereolautsprecher und der Schutz vor Staub und Wasser sind unter anderem auf der Habenseite zu veranschlagen. Sogar eine Dual-SIM-Variante ist nun erhältlich.
Das Samsung Galaxy S9 Plus ist ein starkes Smartphone, das aber noch mit ein paar Kinderkrankheiten zu kämpfen hat.
Weniger überzeugen kann das Samsung Handy bei den Akkulaufzeiten, welche spürbar schlechter als beim Vorgänger ausfallen. Ebenso wenig hat Quick Charge bei unserem Testgerät funktioniert, sondern das S9+ benötigt im Test über vier Stunden für eine vollständige Akkuladung – zu lange. Wahrscheinlich wird Samsung an diesen beiden Stellen noch mit einem Update nachbessern, aber dennoch bleibt für alle, die das Smartphone zum Start für den vollen Preis erworben haben, ein fader Beigeschmack.
Sollten Sie bereits im Besitz eines Galaxy S8+ sein, sehen wir keinen akuten Anlass für einen Wechsel, die Unterschiede sind im Alltag einfach zu gering, um diesen Preisunterschied zu rechtfertigen.
Samsung Galaxy S9 Plus
- 26.03.2018 v6 (old)
Daniel Schmidt