Test HP ZBook 17 G2 J8Z55ET Workstation
HP hat seine ZBooks der 15- und 17-Zoll-Klasse seit einigen Wochen mit dem Zusatz „G2“ versehen und zeigt damit, dass sich im unveränderten Gehäuse zumindest bei der Innenausstattung einiges getan hat. Neben verschiedenen neuen Konfigurationsmöglichkeiten sind uns vor allem das QHD+-Display im HP ZBook 15 G2 sowie die beiden AMD FirePro M5100 und M6100 ins Auge gesprungen. Das HP ZBook 15 G2 hatten wir bereits im Test, nun folgt das größere HP ZBook 17 G2. Da sich beim Testmodell in den Bereichen Gehäuse, Schnittstellenanordnung, Eingabegeräte und Display (LGD02FC) augenscheinlich keine Veränderungen ergeben haben, beschränken wir uns hier vornehmlich auf die Grafikleistung und den damit verbundenen Auswirkungen. Zu den weiteren Kapiteln kann man die unveränderten Eindrücke aus dem Vorjahrestest des HP ZBook 17 übernehmen.
Unser Testsample verfügt über Intels Core i7-4710MQ, 8 GB RAM, eine 750-GB-Festplatte, besagte AMD FirePro M6100 Grafik und das farbstarke DreamColor Display. Der Basispreis für die Testkonfiguration liegt bei etwa 2.350 Euro, wobei da noch mal etwa 880 Euro für das DreamColor Panel hinzukommen.
Neben aktualisierten Prozessoren und Grafikchips haben sich wie beim ZBook 15 G2 noch einige weitere Kleinigkeiten verändert. Anstatt Thunderbolt (10 GBit/s) kommt nun Thunderbolt 2 (20 GBit/s) zum Einsatz, M.2-SSDs (PCIe) können verbaut werden und DisplayPort wird in der Version 1.2 (4k-Displays) integriert.
Leistung
Bereits an der verfügbaren Leistungsausstattung des HP ZBook 17 G2 erkennt man, dass sich 17-Zoll-Notebooks aufgrund des größeren Gehäusevolumens und der meist leistungsstärkeren Kühlkomponenten für deutlich rechenhungrigere Aufgaben eignen als die kleineren 15-Zöller. Als Top-Ausstattung findet man daher keine Geringeren als Intels Core i7-4940MX und Nvidias Quadro K5100M in der Ausstattungsliste. Alleine diese beiden Komponenten sind bereits mit einer Thermal Design Power von 157 Watt ausgewiesen. Mit einer deutlich geringeren Kühlleistung verspricht hingegen unsere Testzusammenstellung auszukommen. Intels Core i7-4710MQ und AMDs FirePro M6100 sollen zusammen eine TDP von etwa 120 Watt erreichen.
Ansonsten hat man die Wahl zwischen insgesamt 6 CPUs, 6 GPUs, bis zu 32 GB RAM (nur bei Quad-Cores) und verschiedensten Massenspeicheroptionen.
Prozessor
Intels Vierkerner Core i7-4710MQ findet sich in einer Vielzahl von Notebooks wieder und verdankt seine hohe Präsenz einer guten Kombination aus Leistungsfähigkeit und Preisgestaltung. In HPs Online-Konfigurator muss man für den Vierkerner sogar 71 Euro weniger veranschlagen als für die Dual-Core-Alternative Intel Core i5-4340M, die man eigentlich als Einstiegslösung klassifizieren würde. Für den 2-Kerner Intel Core i7-4610M hingegen sind sogar 235 Euro mehr einzurechnen. Dennoch kann die bewusste Wahl eines Zweikerners durchaus Sinn machen, vor allem dann, wenn man viele Programme nutzt, die nicht multicore-optimiert sind. Dann zahlt sich die maximale Taktfrequenz aus, die mit 3,6 und 3,7 GHz etwas oberhalb der Intel Core i7-4710MQ mit maximal 3,5 GHz liegen. Dafür kann sich der Vierkerner vor allem bei Multicore-Anwendungen so richtig austoben. Dank Hyperthreading werden gleich acht anstatt vier Threads gleichzeitig abgearbeitet, die in unseren Tests auch zu einem Performance-Gewinn von etwa 100 % gegenüber vergleichbaren Dual-Core-CPUs führen.
Die Benchmark-Ergebnisse des Prozessors bewegen sich insgesamt in den üblichen Rahmen und bestätigen dieses Modell als gelungenen Leistungs-Allrounder. Beim Cinebench R15 64 bit erzielt der Vierkerner zum Beispiel 657 Punkte beim Multi-Thread-Test und 135 Punkte beim Single-Thread-Test.
Unter anhaltender Volllast haben wir beim großen HP ZBook 17 G2 eine deutlich geringere Taktreduzierung festgestellt als beim HP ZBook 15 G2. Bei gleichzeitiger Auslastung durch Furmark und Prime95 zeigt HWinfo eine kaum schwankende Taktung bei 3 GHz anstatt 2,6 GHz. Dieser Wert bleibt auch nach über 2 Stunden Dauerlast konstant. Die Kühlleistung des 17-Zöllers wirkt sich hier sehr positiv aus.
Im Akkubetrieb muss man generell mit einer reduzierten Prozessorleistung von etwa 20 bis 25 % rechnen. Beim Cinebench R11.5 (64 bit, Multithread) haben wir beispielsweise nur 5,44 Punkte anstatt 7,11 Punkte ermittelt. Kommt zusätzlich zur CPU-Beanspruchung auch noch Grafiklast hinzu, so erfolgt eine weitere Geschwindigkeitsreduzierung des Prozessors auf etwa 1 GHz.
System Performance
Die mäßige Systemleistung unseres Testgeräts ist wie schon beim HP ZBook 15 G2 der günstigeren Einstiegskonfiguration geschuldet. Diese bringt serienmäßig lediglich eine konventionelle Festplatte mit all ihren Vor- und Nachteilen mit sich. Den langsamen Zugriffszeiten und trägen Transferraten kann man aber bei der Modellauswahl, der Konfiguration im Online-Konfigurator oder spätestens im Nachgang durch eine Aufrüstung in Eigenregie entgegenwirken. Mittel der Wahl wäre hier ein schnelles Solid State Drive, das sowohl als M.2 Laufwerk (PCIe) als auch im 2,5-Zoll-Format (dann als 2. Laufwerk im freien Schacht, im Austausch mit dem optischen Laufwerk oder der primären Festplatte) verbaut werden kann. Ansonsten ist das Testgerät schon recht praxisgerecht ausgestattet und sollte viele Aufgaben gut bewältigen können. Beim System-Benchmark PC Mark 7 erzielt unser HP ZBook 17 G2 3.356 Punkte (PC Mark 7) und beim Work-Test des PC Mark 8 kommen 4.595 Punkte zustande.
PCMark 7 Score | 3356 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 4464 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4890 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4595 Punkte | |
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Massenspeicher
Wie bereits bei der System Performance angesprochen, stellt das konventionelle Festplatten-Laufwerk die Leistungsbremse des Testsystems dar. Die 750 GB fassende Hitachi Festplatte arbeitet mit 7.200 U/min und erreicht Transferraten von maximal 113 MB/s. Die Zugriffszeiten betragen zudem über 15 ms. Argumente für den Einbau eines solchen Massenspeichers findet man nur noch im günstigen Anschaffungspreis und dem vergleichsweise hohen Speicherplatz.
Wer bei beiden Punkten Abstriche machen kann, findet mit einem Solid State Drive eine geschwindigkeitstechnisch deutlich besser aufgestellte Alternative. Dieses kann man im Austausch gegen die vorhandene Festplatte, im zweiten freien Festplattenschacht oder als Ergänzung im M.2 Format (PCIe, Z-Turbo Drive) einsetzen. Wer bereit ist, seinen DVD-Brenner zu opfern, kann diesen noch durch ein Wechselschachtmodul mit implantiertem 2,5-Zoll-Laufwerk ersetzen. Insgesamt besteht also die Möglichkeit, bis zu 4 Massenspeicherlaufwerke zu kombinieren. Laut Datenblatt kann man beim HP ZBook 17 G2 zudem verschiedene RAID-Systeme (RAID 0, RAID 1, RAID 5) einrichten. Dazu muss man im BIOS entsprechende Einstellungen vornehmen und in der Regel das System neu installieren. Diese vielfältigen Individualisierungsoptionen im Bereich der Massenspeicher sind einer der speziellen Vorteile großer 17-Zoll-Workstations.
Grafikkarte
In der überarbeiteten ZBook Reihe der G2 Serie verbaut HP nun auch professionelle Grafiklösungen aus dem Hause AMD. Beim ZBook 17 G2 kommt AMDs Topmodell FirePro M6100 zum Einsatz, das quasi als preislicher Ersatz für die nun nicht mehr erhältliche Nvidia Quadro K610M zu sehen ist. Mit knapp 3 Euro Preisvorteil rangiert sie in HPs Produktkonfigurator noch unter der Nvidia Quadro K1100M. Grundsätzlich würde zusätzlich zur dedizierten Grafiklösung auch die in der CPU integrierte Intel HD Graphics 4600 zur Verfügung stehen. Da diese aber das verbaute DreamColor Display nicht ansteuern kann, ist sie bei unserem Testmodell deaktiviert.
Die Hardware der AMD FirePro M6100 basiert wahrscheinlich auf einem teilweise deaktivierten Bonaire Grafikchip der Desktop Radeon HD 7790. Das bestätigt auch der von uns gemessene relativ hohe Mehrverbrauch im Leerlauf. Ein echtes vergleichbares Modell aus dem mobilen Consumer-Bereich haben wir nicht ausmachen können. Die AMD FirePro M6100 verfügt über 2 GB GDDR5 Grafikspeicher, einen 128 bit breiten Speicherbus, 896 Shader-Einheiten und taktet mit bis zu 1.100 MHz. Durch ein spezielles Bios und optimierte Treiber wird diese professionelle Lösung mit besonderen Fertigkeiten ausgestattet. Insbesondere bei OpenGL optimierten Anwendungen soll die AMD FirePro M6100 punkten und der teils deutlich teureren Konkurrenz Paroli bieten. Theoretisch kann die AMD FirePro M6100 bis zu insgesamt fünf Displays ansteuern. AMD nennt diese Technologie "Eyefinity". Dadurch wird dem Anwender eine besonders große Arbeitsfläche zur Verfügung gestellt und erhöht in vielen Arbeitsbereichen die Produktivität. Das funktioniert allerdings in der Praxis direkt am HP ZBook 17 G2 mangels Schnittstellen nicht vollständig (maximal 3), sondern erfordert eine entsprechende Docking-Lösung. Getestet haben wir dieses Feature nicht.
Wer es bevorzugt, lediglich ein Display zu nutzen, erhält dank integriertem DisplayPort 1.2 die Möglichkeit, Bildschirme mit einer maximalen Auflösung von bis zu 4.096 x 2.160 Bildpunkten zu betreiben. Diese Alternative bietet auch eine recht große Arbeitsfläche, verringert aber das Geräte- und Kabelaufkommen am Arbeitsplatz merklich.
Bei den Benchmarks SPECviewperf.11 und 12 werden die Grafikchips im Zusammenspiel mit verschiedenen professionellen Anwendungen getestet. Die SPEC-Tests haben zum Ziel, möglichst praxisnah zu testen, und verwenden unterschiedlich anspruchsvolle Viewsets (3D-Konstruktionsmodelle), die alleine schon mehrere hundert MB Datenvolumen aufbringen. Drahtgittermodelle, schattierte Objekte oder besonders detaillierte Objekte mit zig Millionen Dreieckspunkten kommen hier unter anderem zum Einsatz. Die bisher bis zum SPECviewperf.11 ausschließlich OpenGL nutzenden Tests werden beim SPECviewperf.12 erstmalig durch einen DirectX Test (Showcase) ergänzt. Da es im professionellen Bereich insbesondere auf eine hohe Geometrieleistung, eine hohe Stabilität, eine geringe Fehlerrate und hohe Zuverlässigkeit ankommt, verfügen professionelle Grafikchips über ein eigenes BIOS und spezielle Treiber. Diese gehen bei der Berechnung mitunter andere „Wege“ als ihre Geforce- und Radeon-Pendants und können vor allem spezielle OpenGL Befehle umsetzen, die den Consumer-Varianten verwehrt bleiben. Typische Anwendungen, die von diesen Optimierungen profitieren, bildet der SPECviewperf.12 beispielhaft ab. Es kommen die Bereiche CAD, 3D-Design, 3D-Visualisierung, Öl-und Gasexploration und ein medizinisches MRT zum Einsatz. Wie gehabt bildet dieser Benchmark nur einen Anhalt für eine mögliche Leistungsfähigkeit in bestimmten Szenarien. Die konkret verwendete Software, die jeweilige Programmversion, die installierten Treiber und viele Einflüsse mehr können die tatsächlich erzielbare Leistungsfähigkeit nicht unerheblich beeinflussen.
Die Testergebnisse von AMDs Topmodell überzeugen auf ganzer Linie. In nahezu allen Testsequenzen kann sie die preislich höher positionierte Nvidia Quadro K3100M teils deutlich schlagen. Lediglich bei Pro/Engineer und TCVIS (SPECviewperf 11) sowie dem Energiesektortest (SPECviewperf 12) kann die Quadro punkten. Abermals ungewöhnlich stark zeigt sich eine konventionelle Nvidia GTX 970M, die wir im Bereich der SPECviewperf Tests nochmal nachgeprüft haben. Vor allem beim SPECviewperf 12 setzt sie sich entweder an die Spitze des Testfelds oder kann zumindest auf ähnlichem Niveau gut mithalten. Lediglich bei Siemens NX kommt sie auf keinen grünen Zweig. Keine Aussage treffen diese Tests über die zu erwartende Zuverlässigkeit und Stabilität im angedachten praktischen Produktiveinsatz. Hier sollte dem Versprechen der Hersteller nach eine professionelle Quadro oder FirePro letztlich die bessere Alternative sein.
Weitere Einsatzmöglichkeiten für einen Grafikchip findet man bei GPGPU-Aufgaben. Hierbei werden Rechenaufgaben unter Nutzung spezieller Schnittstellen wie OpenCL, APP, CUDA oder Intel Quick Sync Video auf die Grafikeinheit ausgelagert. Der offene OpenCL Standard scheint sich hier langsam durchzusetzen und kann von allen aktuellen Chips genutzt werden. Die OpenCL Performance testen wir in den Bereichen Bildbearbeitung, Kryptografie, Finanzmathematik und Raytracing (Licht-Schatten-Berechnung). Die bei der AMD FirePro M5100 noch vergleichsweise schwache Kryptografieleistung kann die FirePro M6100 ausgleichen und merzt damit die einzige Performance-Schwäche in diesem Testfeld aus. AMDs Lösung setzt sich weit abgesetzt an die Spitze des Testfelds und kann vor allem die direkte Nvidia Konkurrenz deutlich übertrumpfen.
Brauchbar, aber nicht überragend fällt hingegen die Videokonvertierung per AMDs hauseigener APP-Schnittstelle (Gegenstück zu Nvidias CUDA) aus. Zwar kann man auch hier von einer deutlichen Entlastung der CPU profitieren, im direkten Vergleich stellt Intels Quick Sync Video allerdings immer noch das Maß der Dinge dar.
Neben der auf professionelle Aufgaben hin optimierten Grafikleistung muss man im konventionellen DirectX-Bereich gemessen an der zum Einsatz kommenden Grafik-Hardware keine Leistungseinbußen hinnehmen. Bei den 3D Marks und Heaven 3.0 werden durchweg gute Ergebnisse erzielt. Mit 4.010 Punkten (GPU) beim 3D Mark Firestrike und 56,2 fps beim Heaven 3.0 (DX11) ordnet sich die Grafikleistung in etwa auf dem Niveau einer Nvidia Geforce GTX 860M oder Nvidia Quadro K4100M ein.
Unter Dauerlast haben wir bei der Grafikleistung auch nach über zwei Stunden Furmark + Prime95 keine Anzeichen für eine Taktreduzierung festgestellt. Das System arbeitet auch hier sehr performant und wird dem Anspruch an eine mobile Workstation mehr als gerecht.
3DMark 06 Standard Score | 25004 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 19876 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 6167 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 123260 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 16199 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3644 Punkte | |
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Im Akkubetrieb hingegen unterliegen die Notebook-Konstrukteure anderen Zwängen. So ist ein limitierender Faktor die zur Verfügung stehende Akkukapazität. Je schneller sich diese dem Ende zuneigt, desto höher fällt die Hitzeentwicklung beim Entladevorgang aus, und desto höher ist die Beanspruchung des Akkus an sich einzuordnen. Deshalb fällt die Taktreduzierung im Akkubetrieb bei dieser Hochleistungsmaschine recht hoch aus, um mögliche Schäden am Energiespeicher durch ein zu schnelles Entladen zu verhindern. Bei reiner Grafiklast bleiben etwa 30 % der eigentlichen Performance übrig. Die Tools zeigen Chiptakte von 635-770 MHz anstatt 1.100 MHz an. Beim Cinebench OpenGL Shading reduzieren sich die im regulären Betrieb erzielten 92,97 fps auf 29,93 fps im Akkubetrieb.
Den SPECviewperf 11 haben wir im Akkubetrieb einmal im Hochleistungsprofil und einmal im Energiesparmodus durchlaufen lassen. Zum Vergleich haben wir noch die Ergebnisse des ZBook 15 G2 mit AMD FirePro M5100 (Hochleistungsprofil) aufgeführt. Hier kann man erkennen, dass die eigentlich leistungsschwächere Grafiklösung im Akkubetrieb von einer geringeren Drosselung profitiert und damit der AMD FirePro M6100 zumindest in Teilbereichen den Rang abläuft.
SPECviewperf 11 (Akku) | Catia | Ensight | Lightwave | Maya | P/E | SW | TCVIS | SNX |
HP ZBook 17 G2 (Max.) | 42,06 | 49,77 | 59,11 | 77,66 | 8,11 | 52,72 | 24,21 | 38,55 |
HP ZBook 17 G2 (Min.) | 21,97 | 18,06 | 55,38 | 33,80 | 6,51 | 40,69 | 15,72 | 23,52 |
HP ZBook 15 G2 (Max.) | 36,94 | 24,95 | 77,30 | 74,89 | 10,36 | 55,05 | 21,96 | 27,95 |
Gaming Performance
Wie bereits bei den DirectX Benchmarks zu sehen, handelt es sich bei der AMD FirePro M6100 auch im konventionellen Spielebereich um eine leistungsstarke Grafiklösung. Im Vergleich zur AMD FirePro M5100 hat man sichtbar mehr Leistungsreserven zur Verfügung. Maximale Einstellungen sind dadurch deutlich öfter nutzbar und erhöhen so den optischen Spielspaß merklich. Bei den von uns getesteten Titeln fallen lediglich Sleeping Dogs, Company of Heroes 2 und Total War Rome 2 aus dem Rahmen und lassen sich nicht wirklich mit den maximalen Einstellungen spielen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 354 | 282 | 117 | 57 |
Total War: Shogun 2 (2011) | 281 | 108 | 44 | |
Batman: Arkham City (2011) | 225 | 192 | 98 | 54 |
Diablo III (2012) | 327 | 218 | 176 | 124 |
Sleeping Dogs (2012) | 168 | 123 | 67 | 22.5 |
Torchlight 2 (2012) | 124 | 118 | 105 | |
F1 2012 (2012) | 185 | 156 | 138 | 115 |
Hitman: Absolution (2012) | 77 | 72 | 50 | 26 |
Assassin´s Creed III (2012) | 52 | 42 | 31 | |
Tomb Raider (2013) | 295 | 119 | 81 | 45 |
BioShock Infinite (2013) | 230 | 112 | 94 | 34 |
Metro: Last Light (2013) | 116 | 91 | 49 | 27 |
GRID 2 (2013) | 203 | 133 | 121 | 49.5 |
Company of Heroes 2 (2013) | 57 | 48 | 34 | 16 |
Saints Row IV (2013) | 103 | 45 | ||
Total War: Rome II (2013) | 182 | 152 | 118 | 23 |
Thief (2014) | 68 | 62 | 54 | 26.6 |
GRID: Autosport (2014) | 283 | 135 | 94 | 48 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Den Vertrauensvorschuss, den wir beim letzten Test dem DreamColor Display hinsichtlich der Geräuschentwicklung gegeben haben, müssen wir bei diesem Test nun in eine entsprechende Abwertung ummünzen. Auch bei diesem Testmodell haben wir ein hochfrequentes Summen festgestellt, das in jeder Helligkeitseinstellung des Displays zu hören ist. Mit steigender Luminanz nimmt auch die Lautstärke zu und stellt eine unangenehme Beeinträchtigung dar. Ansonsten hat die Workstation nach wie vor gelungene Eigenschaften mit auf den Weg bekommen, um ein sehr leises, wenn nicht sogar lautloses Arbeitsgerät verwirklichen zu können.
Im Leerlauf ist mit minimaler Displayhelligkeit, abgesehen von dem Display-Summen, nur das leise Motorengeräusch der konventionellen Festplatte zu hören. Dieses ist unauffällig, aber wahrnehmbar. In diesem Zustand messen wir einen Schalldruckpegel von 29,2 dB(A). Erhöht man die Displayhelligkeit auf das Maximum, so haben wir einen Schalldruckpegel von 29,9 dB(A) ermittelt. Der Unterschied von 0,7 dB(A) hört sich nicht nach viel an, ist aber aufgrund der hochfrequenten Geräuschcharakteristik als unangenehm, wenn nicht sogar als störend einzustufen. Da sehnt man sich schon fast nach einem arbeitenden Lüfter, der bei mittlerer und voller Auslastung 46,8 dB(A) erzeugt. Wie schon beim HP ZBook 15 G2 gefällt die Lüftersteuerung durch ein gemäßigtes Eingreifen, das jede störende Hektik vermeidet. In Lastphasen wird die Lüfterdrehzahl erst nach einiger Zeit erhöht, und die Nachlaufzeit im Anschluss beschränkt sich auf ein Minimum.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.2 / 29.9 / 29.9 dB(A) |
HDD |
| 29.9 dB(A) |
Last |
| 46.8 / 46.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Gehäusetemperaturen fallen zwar im Vergleich zum vorigen Testmodell durchweg höher aus, dennoch bleibt das HP ZBook 17 G2 selbst unter dauernder Volllast von über 2 Stunden relativ kühl. Die 40-Grad-Marke wird mit maximal 39,2 °C zu keiner Zeit gerissen. Wie bei vielen anderen Notebooks auch, muss man sich jedoch vor dem Luftauslass etwas in Acht nehmen. Mit 56,1 °C wird dieser deutlich wärmer und sollte bei der Handhabung ausgespart werden. Ansonsten bietet die Kühlleistung keinen Anlass zur Kritik - ganz im Gegenteil: Sie trägt einen entscheidenden Teil dazu bei, dass die CPU unter Volllast mit konstant 3,0 GHz ihre Arbeit verrichtet.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.8 °C (-0.2 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Hinsichtlich der Leistungsaufnahme ist uns schon beim Vorjahrestest das stromhungrige DreamColor Display aufgefallen. Zu diesem Stromschlucker gesellt sich mit der AMD FirePro M6100 nun ein weiterer dazu, der die Vorjahreswerte deutlich in die Höhe schießen lässt. Im Leerlauf des Energiesparmodus messen wir mit minimaler Helligkeit und ausgeschalteten Funkmodulen bereits 31,4 Watt. Mit ausgeschaltetem Display bleiben davon noch 23,3 Watt übrig. Wählt man hingegen die maximale Helligkeit aus, so landen wir bei über 41 Watt. Noch mal zur Erinnerung: Wir befinden uns immer noch im Leerlauf! Bekommt unser Arbeitstier schließlich Aufträge mit mittlerer Auslastung (3D Mark) zugeteilt, so verbraucht das HP ZBook 17 G2 schon 136,1 Watt. Bei voller Auslastung, die wir mit Furmark und Prime95 simulieren, pendeln sich die anfänglichen 184 Watt in der Spitze auf konstante 176 Watt ein. Das mitgelieferte Netzteil ist mit einer Nennleistung von 200 Watt ausgewiesen, während noch stromhungrigere Zusammenstellungen mit einem 230-Watt-Netzteil ausgeliefert werden.
Wie bereits beim HP ZBook 15 G2 finden wir auch beim aktuellen HP ZBook 17 G2 den auf lange Lebensdauer hin ausgelegten 75-Wh-Akku. Alternativ gibt es noch den etwas kapazitätsstärkeren 83-Wh-Akku mit normaler Lebensdauer, den wir beim Vorjahrsmodell im Test hatten. Eine Besonderheit der ZBook Reihe stellen die externen Unterschnall-Akkus dar. Sie ergänzen den Standardakku als Zweitakku und können so die Akkulaufzeit erheblich verlängern. Natürlich steigt dann auch das Gewicht (je nach Modell zwischen 550 und 620 Gramm) nochmals an, was bei dieser Geräte- und Leistungsklasse aber eher zweitrangig sein dürfte. Zur Auswahl stehen der HP ST09 Extended Life Notebook Akku mit 73 Wh und der HP BB09 Notebook Akku für extrem verlängerte Betriebsdauer mit 100 Wh. Die Preise liegen derzeit für beide bei je etwa 160 Euro.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 29.7 / 41.6 / 42.3 Watt |
Last |
136.1 / 184 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC870 ISO kalibriert |
Akkulaufzeit
Für die mageren Akkulaufzeiten die man mit dieser Testkonfiguration erzielen kann, sind in erster Linie das Display, der Grafikchip und der kapazitätsschwächere Akku verantwortlich. Insgesamt deutlich sparsamer sollten vor allem bei weniger Last die Konfigurationen arbeiten, die zum einen kein DreamColor Display verbaut haben und zum anderen die integrierte Intel HD Graphics 4600 nutzen können. Beim Battery Ester Reader's Test (minimale Displayhelligkeit, Energiesparmodus, alle Funkmodule aus, längstmögliche Laufzeit) schafft das hier vorliegende Testsystem gerade mal 162 Minuten Netzunabhängigkeit. Beim Gegenpart, dem Battery Eater Classic Test (maximale Displayhelligkeit, Hochleistungsprofil, alles an, minimale Laufzeit), gehen trotz weitreichender Taktreduzierung schon nach 49 Minuten die Lichter aus. Käme hier keine Drosselung zum Einsatz, wäre rein rechnerisch der 75-Wh-Akku unter Volllast sogar schon nach etwa 25 Minuten leergesaugt. Praxisgerechte Laufzeiten mit angepasster Displayhelligkeit (150 cd/m² ) sollten sich bei wenig Last im Bereich von 2 Stunden bewegen. Bei stärkerer Beanspruchung, die wir mit dem SPECviewperf 11 simuliert haben, hält der Akku etwa 1 Stunde lang durch.
Fazit
Das HP ZBook 17 G2 ist nach wie vor eine wirklich gelungene mobile Workstation. Sie bietet sehr leistungsstarke Konfigurationsmöglichkeiten, vielfältige Aufrüstoptionen und ein wirksam arbeitendes Kühlkonzept. Bestimmte Komponenten sind aufgrund der besseren Kühlmöglichkeiten nur in den großen 17-Zoll-Workstations verfügbar und ermöglichen so besonders performante Zusammenstellungen.
Die vorliegende Modellgeneration (G2) ist bei unverändertem Gehäuse vor allem mit einer Aktualisierung im Inneren bedacht worden. CPUs, Schnittstellen und einzelne Komponenten wurden aufgefrischt und machen das ZBook 17 G2 fit für das neue Modelljahr.
Kernkomponente unseres Tests ist AMDs FirePro M6100. Obwohl sie in HPs Preisliste die günstigste Grafikoption darstellt, kann sie es in vielen Bereichen mit den teureren Alternativen aufnehmen und diese sogar deutlich hinter sich lassen. Als einzigen Nachteil sehen wir hier die hohe Leistungsaufnahme, die vor allem bei solchen Konfigurationen zum Tragen kommt, die auf die Nutzung der integrierten, stromsparenden Grafikeinheit verzichten müssen.
Während die Leistungsfähigkeit der hier getesteten Konfiguration regelrecht begeistert, fallen einige Kritikpunkte wie das nervige Displaygeräusch des farbstarken DreamColor Displays oder die insgesamt hohe Leistungsaufnahme negativ auf. Das führt in der Folge zu schlechten Akkulaufzeiten und einer Abwertung bei den Geräuschemissionen. Beide Nachteile können durch eine abgeänderte Konfiguration umgangen werden, erfordern dann im Gegenzug allerdings den einen oder anderen Verzicht.
Nach wie vor ungünstig sehen wir die eng nebeneinander positionierten Schnittstellen, das recht hohe Gewicht und die ambitionierten Preise.
Auf der anderen Seite erhält man dafür ein sehr solides Gehäuse mit tadelloser Verarbeitung, eine Fülle an auf die Serie zugeschnittenem Zubehör und klassengerechten drei Jahren Herstellergarantie.